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Alpaka - Lama pacos - neu - "Vicugna pacos“
Alpakas sind Trampeltiere, eine Kamelart, die in den südamerikanischen Anden vorkommt. Ihre
Domestizierung geht etwa bis auf das Jahr 3.500 v. Chr. zurück. Alpakas sind wirklich "glückliche Tiere", die
eigentlich nur wegen ihrer Wolle gehalten werden. Allerdings gibt es für Alpaka-Wolle (Fasern) kaum einen
großen Markt in Europa.
Man unterscheidet zwei Arten, das Huacaya-Alpaka und das Suri-Alpaka, die sich aber nur durch verschieden
strukturierte Felle unterscheiden. Die Wissenschaft streitet im Moment über ihre Abstammung. Die einen
vertreten die Meinung, dass Alpakas vom Guanaco abstammen, andere wiederum vom Vikunja. In der neusten
Nomenklatur wurde der Name auf "Vicugna pacos" überarbeitet. Sie sind Paarhufer und Herdentiere. Ihren
sprichwörtlichen "Dickkopf" haben die Tiere tatsächlich. Trennt man Einzeltiere von einer Herde, werfen sie
sich auf den Boden und keiner vermag, sie gegen ihren Willen wieder aufzurichten. Die Tiere spucken
übrigens tatsächlich, aber meist nur innerhalb der Herde. Legen Alpakas allerdings die Ohren nach hinten an,
sollte man in Deckung gehen, denn sie sind sehr treffsicher! Alpakas sind wunderschöne und friedliche Tiere.
Sie werden hierzulande schon als "tierische Therapeuten" eingesetzt. Es gibt im Moment ca. 2000 Alpakas
allein in Deutschland.
Asiatischer Pfau - Pavo cristatus - blaue und weiße Varität
Asiatische Pfauen sind fasanenartige Vögel, die mit ihrem prachtvollen Gefieder wohl jedem bekannt sind.
Schon sehr lange werden sie in vielen Parkanlagen und Schlossgärten als optische Bereicherung gehalten.
Besonders interessant sind dabei die prachtvollen Hähne, die mit ihrer aufrichtbaren Schleppe
(Schmuckfedern), die aus bis zu 150 einzelnen Federn besteht, imponieren. Der schillernde Effekt ihres
Gefieders wird nicht durch Farbpigmente erzeugt, sondern durch Interferenz des auf das Gefieder fallenden
Lichtspektrums. Die Natur hat sich hier etwas Besonderes einfallen lassen, denn kleine Luftkammern im
Gefieder sorgen für diesen Effekt. Würde man diese Luftkammern entfernen, würde das Gefieder nur
dunkelgrau aussehen. Das sogenannte Radschlagen gehört zum Balzverhalten der Männchen. Die Weibchen
suchen sich ihren Partner dabei selbst aus. Pfauen legen bis zu 5 Eier und die Weibchen kümmern sich danach
allein um die Jungtiere.
Bartgeier - Gypaetus barbatus
Mit bis zu 2,8 m Spannweite gehört der Bartgeier zu den größten Raubvögeln Europas. Es gibt im Moment 200
- 300 Brutpaare in Europa. Somit zählt er auch gleichzeitig zu den seltensten flugfähigen Vögeln überhaupt. Er
ist ferner in Asien und Afrika beheimatet und lebt dort überwiegend in großen Höhen. Im Volksmund hat der
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Bartgeier viele Bezeichnungen: so wird er unter anderem auch als Knochengeier oder Beingeier bezeichnet.
Seine Nahrung besteht überwiegend aus Aas getöteter Tiere. Dabei verspeist er bis zu 70% Knochenanteile.
Seine besondere Technik, Knochen grob zu zerkleinern, besteht darin, Knochenteile fliegend aus großer Höhe
einfach fallen zu lassen. Den Rest erledigt dann sein kräftiger Schnabel. Ausgewachsene Bartgeier können bis
zu 500 Gramm Knochen pro Tag verzehren und sich fast ausschließlich davon ernähren.
Allerdings benötigen Jungtiere zur Deckung ihres hohen Proteinbedarfs noch etwa 50 % reines Muskelfleisch.
Entdeckt ein Bartgeier bei seinen Flügen einen Kadaver, landet er gewöhnlich etwas davon entfernt und läuft
dann zu seiner Beute. Bartgeier sind wunderschöne Greifvögel mit sehr kontrastreichem Gefieder. Dieses ist
durch mehrere Unterarten - abhängig von der Herkunft - sehr unterschiedlich. Sie sind selten aggressiv und
dies meist nur in der Nähe ihrer Nester. Mehrere Wiederansiedlungs-Projekte wie beispielsweise auf Kreta und
in den Alpen sichern im Moment sein Überleben und lassen auf Erholung der Bestände hoffen.
Bennet-Känguru - auch Rotnackenwallaby - Macropus rufogriseus
Rotnackenwallabys stammen aus den großen Graslandschaften und Eukalyptuswäldern des südöstlichen
Australiens und von der Insel Tasmanien. Dort findet man sie überwiegend in küstennahen Regionen. Sie
gehören zu den 80 Arten der echten Kängurus. Die Wissenschaft unterscheidet zwei Unterarten, die sich
eigentlich nur durch ihre Herkunft, etwas längeres und dichteres Fell und in ihrer Größe leicht unterscheiden.
Das etwas kleinere Tasmanische-Wallaby oder Bennet-Känguru - Macropus rufogriseus - ist deshalb auch
besser für unser Klima geeignet. Diese Art ist sehr häufig anzutreffen und gilt bei der IUCN als " nicht
gefährdet ". Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 90 cm und zusätzlich eine Schwanzlänge
von durchschnittlich 60 cm. Mit einem Gewicht bis zu 18 kg gehören sie eher zu den mittelgroßen KänguruArten. Männchen und Weibchen unterscheiden sich schon allein durch ihre unterschiedliche Größe, wobei die
Männchen immer wesentlich größer als die Weibchen sind. Bennet-Kängurus sind dämmerungsaktive und
relativ anspruchslose Vegetarier. Sie leben von Gräsern, Kräutern, Knospen und frischen Trieben. Da BennetKängurus kaum ein ausgeprägtes soziales Verhalten pflegen, kann man sie ohne weiteres als
unproblematische Einzelgänger bezeichnen. Gruppenbildungen sind meist rein zufällig, entstehen und
vergehen. Die Tragzeit der Tiere beträgt etwa 30 Tage. Da es Beuteltiere sind, krabbelt nach der Geburt das
Mini-Neugeborene selbstständig in den Beutel der Mutter. Dort verbleibt es dann neun Monate. In einem Alter
von etwa 12 bis 15 Monaten wird der Nachwuchs dann schrittweise von der Mutter entwöhnt. Zu bemerken
wäre noch, dass diese Art schon häufig versuchsweise in Europa angesiedelt wurde. So in England, Schottland
und Österreich. In Deutschland gab es bereits 2001 eine unfreiwillige Ansiedlung in der Region um Burg
Stargard in Mecklenburg. Dort waren nach einem Einbruch in einen Zoo drei der entwichenen BennetKängurus nicht mehr aufzufinden... Die daraus entstandene wilde Population entwickelte sich prächtig und
überlebte sogar die harten Winter der Jahre 2009 und 2010!
Bergkänguru oder Wallaroo - Macropus robustus
Bergkängurus oder Wallaroo sind fast in ganz Australien, außer Tasmanien beheimatet. Sie leben dort
überwiegend in gebirgigen Felslandschaften und können selbst extreme Hitze und Trockenheit vertragen.
Allerdings suchen sie dort auch den Schatten der Felsen auf, um sich vor extremer Hitze, besonders im
zentralen Teil Australiens, zu schützen. Es sind kräftig gebaute Kängurus, die durchaus an ihre großen roten
Verwandten erinnern. Bergkängurus sind standorttreue Tiere mit großen Revieren. In der Regel leben sie als
Einzelgänger. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern und Kräutern und ihr Organismus ist auf nährstoffarme
Ernährung eingestellt. Flüssigkeit wird überwiegend aus der Nahrung gewonnen. Sie können wochenlang ohne
zu trinken überleben. Ihr Urin ist dadurch hoch konzentriert, wie das schon von wüstenbewohnenden Katzen
bekannt ist. Die Paarung ist ganzjährig möglich, es gibt keine festen Zeiten. Nach einer Tragzeit von 30-35
Tage verbringen die Jungtiere noch ca. 9 Monate im Beutel der Mutter und werden dann nach etwa zwei
weiteren Jahren geschlechtsreif. Derzeit gibt es keine Bedrohung dieser Art.
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Binturong – Marderbär - Arctictis binturong
Auf den ersten Blick würde man sagen - kein Marder, keine Katze und kein Bär! Früher hatte man den
Binturong zuerst für einen Kleinbären gehalten. Tatsächlich ist er jedoch eine asiatische Schleichkatzenart die
offensichtlich wiederum eine Unterart der Palmroller darstellt. Erwachsene Tiere können eine Kopf-RumpfLänge von fast 100 cm erreichen. Der kräftige Greifschwanz kann dann noch bis zu 90 cm lang sein. Je nach
Größe der Tiere wiegen sie zwischen 10 und maximal 20 kg. Der Binturong ist ein Bewohner der asiatischen
Tropen und kommt fast im gesamten südasiatischen Raum vor. Obwohl er zu den Carnivoren (Fleischfressern)
gehört, ernährt er sich eher wie ein Allesfresser. Früchte bilden wohl auch eine Hauptnahrungsquelle, dazu
kommen Eier, Fisch, Aas und auch Vögel, die sie mit den Federn fressen. Der Binturong ist sehr langsam in
seinen Bewegungen, kann aber trotzdem sehr gut klettern. In der roten Liste der IUCN werden sie als "
VULNERABLE "- bedroht- eingestuft. Es sind sehr interessante, auch lustige und verspielte Tiere.
Blaues Gnu - Connochaetes taurinus
Das Blaue Gnu oder auch Streifengnu genannt, ist ein typischer Savannenbewohner. Man findet diese Tiere
hauptsächlich im südlichen Afrika, in Angola, Namibia, Mosambik, Botswana, Simbabwe und Sambia. Blaue
Gnus gehören zur Gattung der Antilopen und bewohnen Baumsavannen und Steppen. Sie sind Grasfresser,
Wiederkäuer und Paarhufer. Erwachsene Tiere zeigen eine blau schimmernde bis dunkelgraue Färbung, dazu
einen Kehlbart und eine schwarze Mähne. Beide Geschlechter tragen rinderartig geformte Hörner. Sie haben
einen stämmigen, nach hinten abfallenden, hohen Vorderkörper mit einem sehr großen Kopf und wiegen bis
zu 250 kg.
Boehm-Zebra - Equus quagga boehmi
Das Boehm-Zebra gehört zur häufigsten Zebra-Art im südlichen und südöstlichen Afrika. Es wird auch
Steppenzebra oder Pferdezebra genannt. Boehm-Zebras leben in kleineren Gruppen in der überwiegend
offenen Afrikanischen Savanne. Sie haben eine deutlich breiter angeordnete schwarze Streifenzeichnung, die
aber bei jedem Tier individuell angeordnet ist. Boehm-Zebras sind die kleinste, heute noch lebende Zebra-Art.
Mehr über Zebras findet man bei den Grevy- Zebras.
Bongo Antilope - Tragelaphus eurycerus
Der Bongo ist eine afrikanische Antilopenart, die mit dem Kudu verwandt ist. Die Tiere sind sehr groß und
kräftig. Männliche Tiere können bis zu 230 kg auf die Waage bringen. Beide Geschlechter tragen Hörner. Sie
leben in Bergregenwäldern, an Lichtungen und in der Nähe von Flussläufen. Die Tiere sind überwiegend
nachtaktiv. Nachdem am Mount Kenia die Population erloschen war (1990), wurde 2004 mit der
Wiederansiedlung von "Zoo- geborenen Bongos" begonnen. Nach neusten Untersuchungen gibt es trotz
vielfältiger Anstrengungen nur maximal 140 freilebende Tiere. Sie stehen in der Roten Liste "vom Aussterben
bedroht" (Status CR).
Bonobo - Zwergschimpanse - Pan paniscus - EEP seit 1985
Bonobos sind Primaten aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Insgesamt sind sie wesentlich
friedlicher und etwas zierlicher als die gemeinen Schimpansen. Ausgewachsene Männchen erreichen eine
Größe bis zu 120 cm bei einem Gewicht von 40 bis 50 kg. Weibchen sind hingegen etwa ein Drittel kleiner und
entsprechend leichter. Ihr Fell ist dunkelbraun bis schwarz und sie haben, wie alle Menschenaffen, keine
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Schwänze. Ihre Arme sind länger als die Beine. Die Gesichter sind unbehaart und deutlich dunkler als die der
vorgenannten Art. Viele Bonobos haben einen in der Mitte gescheitelten Haarschopf und sehen auch sonst
sehr unterschiedlich aus.
Sie sind endemisch und kommen nur noch in der Demokratischen Republik Kongo vor. Sie leben dort
ausschließlich in Regenwäldern und Sümpfen. Wie alle Menschenaffen sind sie tagaktiv und leben sowohl auf
dem Boden, als auch auf Bäumen. Wie der Mensch sind auch sie Allesfresser. Bonobos ernähren sich aber
überwiegend pflanzlich und benutzen dazu teilweise Werkzeuge. Ihre Sozialstruktur wird als "Trennen und
Zusammenkommen" beschrieben. Sie leben in Großgruppen bis zu 100 Tieren und bilden oft auch kleinere
Untergruppen, die immer wieder zusammenkommen. Innerhalb der Gruppen gibt es deutliche Rangordnungen
beider Geschlechter und auch aggressive Interaktionen. Diese sind allerdings seltener als beim gemeinen
Schimpansen. Sex in jeder Form wird häufig praktiziert, auch um Aggressionen zu kompensieren. Bei der IUCN
gelten sie als "stark gefährdet"!
Brillenbär oder Andenbär - Tremarctos ornatus
Brillen- oder Andenbären sind die einzigen Bären Südamerikas. Diese endemischen Bären sind Einzelgänger
und nur zu Paarungszwecken mit einem Weibchen zusammen. Die Aufzucht der Jungbären übernimmt dann
allein die Bärin bis etwa zum Ende des zweiten Lebensjahres. Danach sind die jungen Bären auf sich alleine
gestellt. Brillenbären sind wie die meisten Bären Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend vegetarisch. Da
sie fast ausschließlich in den tropischen Bergregionen der Anden vorkommen, fressen sie Früchte und Triebe
von Pflanzen wie Kakteen und Bromelien. Zur Deckung ihres Proteinbedarfs verschmähen sie
selbstverständlich auch kein Fleisch. Kleine Nagetiere, alle möglichen Insekten, Schnecken, Reptilien und auch
Vögel stehen mit auf der Speisekarte. Selbst Wild wird bis zur Hirschgröße erbeutet und unbewachte Rinder
werden auch gelegentlich gerissen. Die Größe und das Gewicht der Bären variiert sehr stark. Die fast 2 m
langen Männchen können schon mal bis 180 kg und mehr auf die Waage bringen. Die Weibchen hingegen
sind wesentlich kleiner und erreichen selten mehr als 90 kg Gewicht. Nach Einschätzungen der IUCN gilt diese
Art als "gefährdet" und wird als "vulnerable" eingestuft.
Brauner Sichler (Ibis) - Plegadis falcinellus
Der braune Sichler kommt als Kosmopolit im östlichen und südlichen Afrika, aber auch in Südeuropa vor. Dort
lebt er in Feuchtgebieten, Sümpfen und Lagunen und ernährt sich hier überwiegend von Weichtieren,
Würmern, Schnecken und Insekten aller Art. Als Schreitvogel und Löffler hat er die typische Ibis Gestalt. Sein
überwiegend dunkelbraunes Gefieder wirkt ebenfalls wie beim Schwarzstorch metallisch glänzend mit einem
großen Farbspektrum. Hals und Kopf weisen helle Punkte auf wie beim Brillen Sichler, der noch eine
orangefarbene Einfassung der Augen trägt.
Capybara - Südamerikanisches Wasserschwein - Hydrochoerus hydrochaeris isthmius
Capybaras sind die größten Nagetiere der Erde und sehr eng mit den Meerschweinchen verwandt. Sie leben
überwiegend amphibisch und sind mit Schwimmhäuten ausgestattet, die zur besseren Bewegung im Wasser
dienen. Capybaras können im Schnitt 100 cm lang und bis zu 50 kg schwer werden. Dabei beträgt die
Schulterhöhe etwa 60 cm. Sie besiedeln große Teile Südamerikas in zwei Unterarten. Capybaras sind
dämmerungsaktiv und leben in Herden. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern und Wasserpflanzen,
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in Plantagen auch aus Zuckerrohr, Mais und Melonen. Es sind liebenswerte, friedliche Tiere mit sehr
beeindruckenden Nagezähnen.
Chileflamingo - Phoenicopterus chilensis
Chileflamigos kommen überwiegend in den Andengebieten Südamerikas bis 4.500 m Höhe vor. Ihr
Verbreitungsgebiet erstreckt sich ferner bis Südbrasilien und Uruguay. Dort findet man sie in Küstengebieten,
an Seen und Gewässern des Inlandes. Für unser Klima sind sie eigentlich besser geeignet als die afrikanischen
Rosaflamingos. Sie leben dort in großen Kolonien bis zu 6000 Paaren und oftmals auch mit anderen seltenen
Flamingo-Arten zusammen. Nahrungssuche, Nachtruhe und Brutpflege wird gemeinschaftlich erledigt. Die
monogamen Paare bauen zur Eiablage Lehm- oder Schlammhügel, die das meist sumpfige Gelände überragen.
Es wird jeweils nur ein Ei abgelegt und ca. 27 bis 31 Tage bebrütet. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus
kleinen Krebstieren, Schnecken, Insekten-Larven und Puppen, die durch die besondere Schnabelform aus dem
Oberflächenwasser gefiltert werden. Dabei ist der Oberschnabel dem Boden zugekehrt. Nach dem Schlüpfen
bleiben die Jungtiere nur ca. 6 bis 9 Tage im Nest, werden in dieser Zeit gewärmt und erhalten von den Eltern
einen hochwertigen Nahrungssaft. Dieser enthält das Hormon "Prolaktin" und wird im Kropfepithel gebildet. Es
ist wichtig für die Aufzucht der Jungtiere und es löst auch das Brutpflegeverhalten aus. Die Jungtiere behalten
relativ lange ihr graues Jugendkleid. Dem Frankfurter Zoo ist es seit 13 Jahren erstmals wieder gelungen,
Nachwuchs zu bekommen. Am 09.07.2012 schlüpfte das erste Küken, gefolgt von drei weiteren bis zum
21.07.2012. Wie meine Fotos beweisen, die zwischen dem 31.07.2012 und dem 10.09.2012 entstanden sind,
hat sich die Nachzucht prächtig entwickelt. Es müssen viele Faktoren stimmen, um die Tiere überhaupt in
Brutlaune zu versetzen. Deshalb ist dem Frankfurter Zoo zu gratulieren, weil hier artgerechte Bedingungen
geschaffen wurden.
Dikdik Klippspringer - Gattung Madoqua
Dikdiks sind Zwergantilopen, die Steppen und Halbwüsten von Eritrea, Somalia, Kenia und Tansania besiedeln.
Sie leben paarweise, sind überwiegend dämmerungsaktiv und ernähren sich von Gräsern, Schoten und
Früchten. Aber auch Blätter frischer Triebe werden nicht verschmäht. Sie sind ebenfalls Paarhufer, die auf
ihren Hufspitzen stehen, springen und laufen. Es sieht sehr anmutig aus, wenn sie sich bewegen. Ihr bester
Schutz vor Feinden ist das bewegungslose Verharren. Ihre verhältnismäßig lange Schnauze und die Zunge
sind ständig in Bewegung. Auffällig sind die geraden, spitzen Hörner der Männchen. Leider werden sie von
Menschen und Raubkatzen sehr stark bejagt.
Dromedar - Camelus dromedarius
Einhöckriges oder auch arabisches Kamel. Sie sind so auch sehr gut von den zweihöckrigen Trampeltieren zu
unterscheiden. Es sind Paarhufer die bestens an das Wüstenleben und Trockenheit angepasst sind. Sie können
bis zu 3,5 m lang und über 2 m hoch werden. Dabei erreichen sie ein Gewicht bis zu 700 Kg. Die Tiere haben
einen extrem langen Hals, mit einem langen Kopf und verschließbaren Nasenlöchern. Ihr geringer
Wasserverbrauch ist schon fast sprichwörtlich niedrig. Wie bei vielen Wüstensäugern resorbieren die Nieren
den stark konzentrierten Urin. Selbst dem Kot der Tiere wird im Körper jegliche Flüssigkeit entzogen. Sie
speichern aber auch große Flüssigkeitsmengen als Reservoir oder Vorrat. Die Höcker hingegen sind reine
Fettspeicher.
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Verbreitet sind die Tiere von Nord Afrika über Asien bis nach Indien. Wegen ihrer Genügsamkeit und
Zuverlässigkeit sind sie in diesen Ländern Transportmittel und Lasttier oder beides zugleich. Zudem sind sie
genügsame Pflanzenfresser mit einem Mehrkammermagen, ähnlich den Wiederkäuern. Der Unterschied
besteht darin, dass der Vormagen der Kamele bereits Verdauungsdrüsen besitzt, die bei den anderen
Wiederkäuern fehlen.
Elch - Alces alces
Der Elch ist die heute größte Hirschart. Die Tiere sind in Nordeuropa, Nordasien, Nordamerika und Kanada
beheimatet. Elche sind kräftige und oft auch sehr große Tiere. Eine Länge von 3 m mit einer Schulterhöhe von
über 2 m und ein Gewicht bis zu 700 Kg sprechen für sich. Allerdings gibt es regionale Größenunterschiede.
Elche verfügen über große Schaufelgeweihe, eine stets überhängende Oberlippe und einen Kinnbart. Der
Elchbuckel am Rücken ist häufig stark behaart. Es sind Paarhufer mit seltenen Schwimmhäuten dazwischen,
das die Tiere vor dem Einsinken bewahrt. Elche sind tagaktiv, leben aber überwiegend versteckt in den
Wäldern und in der Nähe von Wasser. Sie können sogar unter Wasser fressen. Zu ihrem Futterspektrum
gehören überwiegend Wasserpflanzen, Birken, Weiden und Pappelblätter. Ist in ihrem Lebensraum genügend
Nahrung vorhanden, so ziehen sie selten umher.
Elsterreiher - Egretta picata
Kleinere Reiherart die, überwiegend in Nordaustralien und auf der indonesischen Insel Sulawesi vorkommt.
Dort leben sie hauptsächlich in den Mangroven, in Sümpfen, Reisfeldern und in der Nähe von Gewässern. Sie
sind schiefergrau gefärbt mit weißer Brust und schiefergrauer Kappe. Schnabel und Beine sind gelb gefärbt.
Sie ernähren sich überwiegend von Insekten aus dem Wasser und verschmähen auch keine Amphibien oder
kleine Fische. Wie andere Reiher brüten sie in großen Kolonien. Oft gesellen sich auch andere Arten, wie
Löffler, Ibis und Kormoran dazu.
Erdmännchen - Suricata suricatta
Erdmännchen kommen aus den südlichen Regionen Afrikas und bewohnen dort überwiegend trockene
Regionen, wie die Halbwüsten Namibias und Südafrikas. Sie gehören zu der großen Familie der Mangusten,
oder besser, Zwergmangusten (Schleichkatzen-Meerkatzen). Sie erreichen eine Gesamtlänge von ca. 40 bis 60
cm, wobei die Männchen in der Regel größer sind. Ihr Gewicht variiert dabei zwischen 500 und 1000 Gramm.
Erdmännchen bilden Familienverbände (Kolonien) bis zu 30 Individuen und leben dann zusammen in
Erdhöhlen oder ganzen Höhlensystemen. Sie graben zwar selbst sehr gerne, besetzen aber auch oft Höhlen,
die von anderen Hörnchen gegraben wurden. Ein Clan hält immer zusammen und so gibt es immer ein paar
Tiere, die als Wachen, aufrecht stehend, Dienst tun. Bei Gefahr geben sie unmissverständliche Geräusche,
eine Art bellen von sich, das die Tiere veranlasst, umgehend den schützenden Bau aufzusuchen. Ihre
Gemeinschaftsordnung ist sehr sozial und immer am eigenen Clan ausgerichtet. Eindringlinge anderer Clans
werden hoffnungslos bekämpft.
Die Tragzeit der Erdmännchen dauert etwa 75 bis 80 Tage. Danach werden ca. 2 bis 4 Jungtiere geboren, die
dann noch etwa 2 Monate von der Mutter gesäugt werden. Die Jungtiere lernen danach, angeleitet von der
Mutter, sehr schnell sich im richtigen Leben zu Recht zu finden und auch Insekten, wie z. Bsp. Skorpione
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richtig zu erbeuten. Dabei wird den Jungen immer erst ein totes, erbeutetes Tier zum erlernen aller Techniken
vorgelegt. Erst später dann dürfen die Jungtiere lebende Beute, mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen,
machen. Zwar werden Erdmännchen aus den verschiedensten Gründen oft bejagt, trotzdem sind die Bestände
nicht gefährdet.
Da die Tiere in Zoos Publikumslieblinge sind, besonders bei Kindern, braucht hier nicht weiter auf sie
eingegangen werden.
Europäischer Nerz - Mustela lutreola
Nerze gehören zur Familie der Marder und sind in ihrem Verhalten auch sehr ähnlich. Ihre Gesamtgröße mit
Schwanz variiert zwischen 50 und etwa 70 cm bei einem Gewicht von 400 bis 800 Gramm. Auch hier gibt es
große Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen, wobei die Männchen immer erheblich größer als die
Weibchen sind.
Wegen ihrer Felle und dem Nerzwahn vergangener Jahre wurden sie in ganz Europa sehr stark bejagt und
teilweise völlig ausgerottet. Die heutigen Stämme, die sich langsam wieder erholen stammen überwiegend aus
Osteuropa. Man hat daraufhin Nerze in Massentierhaltung unter katastrophalen Bedingungen weiter
gezüchtet, ist aber gerade im Moment bestrebt, der Pelztierzucht endgültig den Garaus zu machen. Es passt
so gar nicht mehr in eine Zeit, in der der Tierschutz an oberster Stelle unserer Ziele stehen sollte.
Nerze leben streng territorial, haben riesige Reviere und bekämpfen sich untereinander notfalls bis aufs Blut.
Diese Einzelgänger verbringen nur zu Paarungszwecken eine kurze Zeit zusammen. Sie ernähren sich
überwiegend von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren. Ferner werden Krebse, die sie selbst unter Wasser
erbeuten, aber auch Fische, Vögel und Amphibien gefangen.
Durch freigelassene und entlaufene Nerze aus Pelztierzuchten haben sich hier in Europa auch die
amerikanischen Nerze ausgebreitet und die Europäischen verdrängt. Hinzu kommt die Lebensraumzerstörung
durch uns, die vielfach regulierten Gewässer und Umwelteinflüsse, die es den Tieren bei uns schwer macht,
wieder Fuß zu fassen. Seit 1992 laufen verschiedene Zuchtprogramme (EEP) um dem Aussterben der Art in
Europa entgegen zu wirken.
Europäische Sumpfschildkröte - Emys orbicularis
Die europäische Sumpfschildkröte der Gattung Emys , war früher im mittleren und südlichen Europa weit
verbreitet, auch bei uns in Deutschland! Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich als Kind in KärntenÖsterreich- Mitte der siebziger Jahre, diese Tiere häufig in der Nähe von Teichen, Seen oder Sumpfgebieten
antraf.
Die Tiere erreichen im Mittel eine Größe von durchschnittlich 20 cm Panzerlänge (Carapax) und können
annähernd bis 1500 Gramm schwer werden. Sie sind meist schwarz in der Grundfarbe mit gelben Flecken und
Linien, sowohl auf dem Panzer, als auch auf den Weichteilen. Auffällig ist der für Sumpfschildkröten lange und
dicke Schwanz, den die Tiere tragen. Bei Gefahr werden alle Weichteile einschließlich Kopf unter dem Panzer
eingeklappt. Leider reicht dies aber oft nicht aus, sich ausreichend vor Fressfeinden zu schützen. Besonders
einige Nagetiere machen diesen Schildkröten schwer zu schaffen. Den Rest erledigte der Mensch mit
Verfolgung und der Zerstörung des natürlichen Lebensraums dieser Tiere.
Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Schnecken, Insektenlarven, Krebstieren, Fisch und Fleisch, auch
Aas wird von ihnen gefressen.
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Sichere Bestände gibt es in Deutschland nur im Osten. In Brandenburg beispielsweise im Naturschutzgebiet
Zarth, im Naturpark Nuthe-Nieplitz und in Mecklenburg Vorpommern, dort sogar auf offenen Agrarflächen.
Besonders bei Regen oder nach Gewittern wandern die Tiere oft weite Strecken über Land. Bei uns in Hessen
gibt es sogar eine eigene Population am Reinheimer Teich. Oft kann man ihre Anwesenheit erst feststellen,
wenn die Tiere auf treibenden Baumstämmen ausgiebige Sonnenbäder nehmen. Allerdings kann es durchaus
auch zu Verwechslungen mit ausgesetzten amerikanischen Schmuck- und Zierschildkröten kommen, die hier
bei uns die Winter ohne Probleme überstehen.
Europäische Wildkatze - Felis silvestris silvestris
Man kann schon sagen: "Sie ist wieder da!". Nachdem die Europäische Wildkatze bis zum Ende des 18.
Jahrhunderts nahezu völlig ausgerottet war, zeigen die vielen Bemühungen zu ihrem Schutz auch in
Deutschland langsam Wirkung. Besonders der BUND hat mit seiner "Aktion 20.000 km" dazu erheblich
beigetragen. Nach neusten Schätzungen dürften wieder etwa 8000 Wildkatzen in Deutschland leben. Noch
vor 10 Jahren waren es schätzungsweise nur 2000 bis 5000 Individuen. Wichtig war es, wieder
zusammenhängende geschützte Waldgebiete für diese Katze zu schaffen. Nach ihrer Einwanderung aus den
Vogesen besiedelten sie wieder ihren natürlichen Lebensraum, die dichten Wälder Deutschlands. Heute findet
man wieder Bestände im Schwarzwald, im Pfälzer Wald, im Hundsrück, im Harz, in der Eifel und im Thüringer
Wald. Die Katzen sind sehr scheu und meiden den Menschen. Man findet sie deshalb auch selten in der Nähe
landwirtschaftlich genutzter Flächen. Wie die meisten Kleinkatzen sind sie Einzelgänger und finden sich nur
während der Paarungszeit zusammen. Die Frage nach dem Vogelschutz lässt sich einfach beantworten. Nach
Untersuchungen des Mageninhaltes von Wildkatzen hat man festgestellt, dass zu 80 % nur Mäuse,
überwiegend Wühlmäuse, gefressen wurden. Ein wesentlich geringerer Anteil waren Kaninchen, Insekten,
Eidechsen, Frösche und Vögel. Bleibt also zu hoffen, dass sich die Europäische Wildkatze wieder überall in
Deutschland ausbreitet.
Fennek - Vulpes zerda
Der Fennek ist ein Wüstenfuchs, der kleinste aller Hundearten, der im nördlichen Afrika und der Sahara
vorkommt. Seine Körpergröße, die behaarten Pfoten und seine sehr großen Ohren die der Wärmeregulation
dienen, sind typisch für Säugetiere die in großer Hitze und unter unwirklichen Zuständen leben. Die Tiere
leben überwiegend paarweise und ernähren sich von Nagetieren, Vögeln, Insekten und Reptilien, aber auch
von Pflanzenknollen und Früchten. Laut IUCN gilt die Art offiziell als "nicht gefährdet", obwohl bereits eine
Gefährdung der Art vorliegt. Hier besteht unbedingt Handlungsbedarf für eine weitere Erforschung dieser
wundervollen Tiere.
Flachlandgorilla (westlicher) - Gorilla gorilla gorilla - EEP seit 1987
Westliche Flachlandgorillas sind ebenfalls Primaten aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Männchen
können bis zu 190 cm groß und bis zu 230 kg schwer werden. Weibchen wiegen etwa nur die Hälfte. Die
Haare sind wesentlich heller gefärbt als bei dem fast schwarzen Östlichen Flachlandgorillas und sie gehören
zur häufigsten Gorilla Population überhaupt. In Zoos findet man ausschließlich den Westlichen Flachlandgorilla.
Sie leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren und werden von einem dominanten Männchen angeführt. Ältere
Männchen tragen den klassischen Silberrücken. Ihr Territorial-Verhalten ist wenig stark ausgeprägt und die
Streifgebiete können sehr groß sein. Sie sind tagaktiv und zur Nachtruhe errichten sie oft Blätternester, die sie
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allerdings nur einmal nutzen. Sie sind Tieflandbewohner und leben nur im Regenwald und in Sumpfgebieten.
Ihr Vorkommen erstreckt sich von Kamerun und dem Westen der Zentralafrikanischen Republik über Gabun
und die Demokratische Republik Kongo. Sie ernähren sich vorwiegend von Pflanzen, Früchten und Kräutern.
Die ZGF und andere Organisationen bemühen sich um die Rettung dieser " sanften Riesen ". Kriege und
Unruhen in diesen Ländern erschweren leider auch diese Maßnahmen. Bei der IUCN gelten sie als "vom
Aussterben bedroht"!
Flachland Nyala - Tragelaphus angasii
Nyalas zählen zu den seltenen Antilopenarten und werden auch Waldböcke genannt. Aufgrund strenger
Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände wieder etwas erholt. Sie kommen in Südafrika, Botswana,
Mosambik und Simbabwe vor. Leider sind sie bisher nur wenig erforscht. Sie ernähren sich überwiegend von
Laub und Gräsern. Nyalas sind Paarhufer und Wiederkäuer. Die Geschlechter unterscheiden sich sowohl in der
Größe, als auch in der Farbe des Fells. Die Böcke sind größer und überwiegend schiefergrau gefärbt. Sie
tragen kräftige, schraubenartige Hörner und haben eine Rücken- und Bauchmähne. Die Weibchen sind kleiner,
hornlos und rehbraun bis rötlich braun gefärbt. Beide Geschlechter zeigen eine typische vertikale weiße
Streifenzeichnung. Sie leben vorzugsweise in Wäldern und in der Nähe von Wasser.
Flachlandtapir - Tapirus terrestris -
EEP seit 2009
Flachlandtapire gehören zu den am häufigsten in Zoos gehaltenen Tapir-Arten überhaupt und sind am
nächsten mit den Nashörnern verwandt. Diese beide zusammen gehören zu den Ceratomorpha und stehen
den Pferden Hippomorpha gegenüber. In ihrer Heimat, dem mittleren- und nordöstlichen Südamerika, leben
die Tiere überwiegend in den flachen Regionen. Man findet sie dort meist als Einzelgänger in den weiten
flachen Landschaften und auch in den tropischen Wäldern. Von den beiden südamerikanischen Arten ist der
Flachlandtapir die größere Art. Die Tiere erreichen mühelos eine Kopf-Rumpf-Länge von 220 cm und eine
Schulterhöhe von etwa 110 cm. Im Durchschnitt dazu ein Gewicht von ca. 200 Kg und mehr. Die Weibchen
sind dabei meistens etwas kleiner und leichter. Durch illegale Jagd und Lebensraumverlust gehen auch hier
die Bestände kontinuierlich zurück. Man geht derzeit davon aus, dass in den vergangenen 33 Jahren die
bisherigen Bestände um gut 30% rückläufig sind. Die negative Entwicklung entsteht durch eine zunehmende
Bewirtschaftung brach liegender Landflächen und die sich rasend entwickelnde Rinderzucht. In der Roten Liste
werden sie deshalb schon jetzt als "VULNARABLE", verletzlich oder gefährdet gelistet.
Schon 2009 beteiligten sich 120 Zoos weltweit, davon 16 aus dem Verband Deutscher Zoos am Europäischen
Erhaltungszucht Programm (EEP). Mit einem Gesamtbestand von 305 Alttieren wurden 45 Jungtiere geboren
und davon 35 erfolgreich aufgezogen. Es ist also ein gutes Zeichen, wenn hier schon rechtzeitig etwas zum
Erhalt der Art getan wird. Folgende VDZ-Zoos sind an der Haltung (Erhaltung) beteiligt: Berlin Zoo, Cottbus,
Darmstadt, Dortmund, Duisburg, Hamburg, Herberstein, Köln, Krefeld, Magdeburg, Nürnberg, Osnabrück,
Saarbrücken, Schwerin, Wien und Zürich. Ferner beteiligen sich Europäische Zoos an drei SituArtenschutzprojekten des Flachlandtapirs in Südamerika. Es handelt sich dabei um das vom Zoo Osnabrück
unterstützte Tayja Saruta-Projekt in Ekuador und das vom Tiergarten Schönbrunn geförderte PantanalTapirprojekt. Bleibt also zu hoffen, dass uns diese wundervollen Unpaarzeher, die auf eine Millionen Jahre alte
Vergangenheit zurück blicken können, für immer erhalten bleiben. Flachlandtapire haben an den stämmigen
Vorderläufen vier Zehen, an den Hinterläufen nur drei Zehen, die sich beim Laufen auseinanderspreizen und
das Einsinken in weiche Böden verhindern. Insgesamt sind die Tiere sehr muskulös und haben einen großen
und langen Kopf mit beweglichem Rüssel. Dazu ein kräftiges und bis auf die konischen Eckzähne, ein typisch
sägeartiges Pflanzenfressergebiss. Flachlandtapire haben sehr gut entwickelte Sinne. Ihr Geruchs- und
Tastsinn sowie das Gehör sind extrem gut ausgebildet. Die Augen sind schwach und kurzsichtig, spielen aber
zumindest im Nahbereich eine wichtige Rolle zur Kommunikation mit den Artgenossen. Lautäußerungen sind
nur wenige zu hören. Gelegentliche Klick-Geräusche dienen der Kommunikation mit Artgenossen. Schrille
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Lautäußerungen hört man nur bei Gefahr und oder bei Schmerz. Obwohl die Tiere alles andere als aggressiv
sind, sollte man bei Unruhe und einem heftigen Schnauben der Tiere sehr vorsichtig sein. Die Tiere zeigen mit
diesen Lauten häufig Angst, Wut und Aggression an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Gaukler - Terathopius ecaudatus
Gaukler sind ebenfalls Greifvögel aus der Familie der Schlangenadler. Sie kommen in den Savannen des
mittleren und südlichen Afrikas vor und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 1,80 m. Ihren Namen
verdanken sie ihren Kapriolen, die sie oft bei ihren Flügen absolvieren. Gaukler erreichen dabei
Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h und legen dabei täglich mehrere hundert Kilometer zurück. Wie die
meisten Adler leben sie monogam in "einer" festen Paarbeziehung. Ihre Horste bauen sie gerne auf großen
Schirmakazien und Affenbrotbäumen. An der Brutpflege sind beide Geschlechter beteiligt. Die Brutdauer
beträgt etwa 6 Wochen und ist somit die Längste aller Adler. Sie ernähren sich überwiegend von Kleinsäugern,
Vögeln und Reptilien. In der afrikanischen Mythologie gilt er als " Kriegervogel "! Ein kreisender Gaukler über
einem feindlichem Krieger versprach einen sicheren Sieg. Die Art gilt im Moment als "gering gefährdet".
Gepard - Acinonyx jubatu
Geparden sind Raubkatzen, die heute nur noch überwiegend südlich der Sahara Afrikas vorkommen. Ihr
schlanker und muskulöser Körperbau ist für kurze und schnelle Sprints ideal. Sie sind mit Abstand die
schnellsten Säugetiere überhaupt und erreichen bis zu 110 km/h über Distanzen von maximal 500 m.
Geparden können ihre Krallen nicht vollständig einziehen. Sie haben ein relativ kleines Gebiss, breit angelegte
Nasenöffnungen und Ihre Lungen und Nebennieren sind proportional stark vergrößert. Mit nur 60 kg
Körpergewicht haben die Tiere einen extrem hohen Energiebedarf. In vielen Gegenden jagen deshalb mehrere
Geparde gemeinsam, um effektiver Beute zu machen. Früher waren Geparden in fast ganz Afrika und Teilen
Asiens verbreitet. Die Art ist heute " sehr stark gefährdet " und die asiatische Unterart "vom Aussterben
bedroht". Eine fehlende genetische Variabilität der freilebenden Geparde verschlechtert diese Situation
zusätzlich.
Graupapagei - Psittacus erithacus
Graupapageien sind afrikanische, echte Papageien und einzige Vertreter der Gattung Psittacus. Man
unterscheidet hier zwei Unterarten, den etwas größeren Timneh-Graupapagei, der ca. 35 cm groß und fast
500 Gramm schwer wird und den etwas kleineren und leichteren Kongo-Graupapagei. Beide Arten werden
gerne in Gefangenschaft gehalten, da sie überdurchschnittlich intelligent sind und sich sehr leicht zähmen
lassen. Trotzdem sollte man auf die Haltung dieser Tiere verzichten, da sie in der Natur paarweise und in
kleineren Gruppen leben. Teilweise bilden sie auch große Kolonien. Fang, Transport und Einzelhaltung
traumatisiert die meisten Tiere und sie leiden deshalb sehr. Kann man auf die Haltung dieser gefälligen Tiere
nicht verzichten, sollte man unbedingt regionale Handaufzuchten kaufen und keinerlei importierten Tiere. In
Europa besteht bereits ein Importverbot für Wildvögel, der Graupapagei eingeschlossen. Zwar gehen die
Wildbestände immer mehr zurück, trotzdem gibt es derzeit keinerlei schützende Einstufung der IUCN.
Der Timeh-Graupapagei bewohnt Guinea und Sierra Leone, während die kleinere Art in der
Zentralafrikanischen Republik, Nigeria, Kenia, Tansania, der Demokratischen Republik Kongo und Ghana
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vorkommt. Sie sind Baumbewohner in Mangroven, Feuchtsavannen und tropischen Regenwäldern. Selbst an
Waldrändern und auf Kulturland trifft man sie an. Trotzdem meiden sie menschliche Siedlungen.
Sie ernähren sich von Früchten, Nüssen, Samen, Knospen und Blüten.
Graureiher - Ardea cinerea
Graureiher sind Schreitvögel und Fischreiher, die aus Eurasien und Afrika stammen. In Mitteleuropa gibt es
eine Nominalform. Die Tiere werden im Schnitt ca. 80 bis 100 cm lang und wiegen dann zwischen ein und
etwas über zwei Kg, wobei die männlichen Tiere meist größer sind als die Weibchen. Sind sie erst einmal in
der Luft, sind es hervorragende Flieger mit langsamen Flügelschlägen und immer mit S-förmig gekrümmten
Hals. Man findet sie bei uns mittlerweile fast überall. Sie besiedeln teilweise sogar Parks und Gärten und
haben sich bei so manchem Teichfreund schon recht unbeliebt gemacht, da sie ohne weiteres ganze
Gartenteiche leer räumen. Ansonsten sind sie anspruchslos und man findet sie fast überall, wo Wasser in der
Nähe ist und es reichlich zu fressen gibt. In Europa und auch in Deutschland haben die Bestände deutlich
zugenommen und man findet immer mehr große Brutkolonien, vor allen Dingen in Norddeutschland. Im
Winter brauchen sie Gewässer, die nicht zufrieren um ihren Nahrungsbedarf, der überwiegend aus Fisch
besteht, zu decken.
Grevyzebra - Equus grevyi - EEP seit 1991
Grevyzebras sind Unpaarhufer aus der Familie der Pferde (Equidae). Von den vier bekannten Zebra-Arten
gehören die Grevys zur größten. Benannt sind sie nach dem Französischen Präsidenten Jules Grèvy. Ihre
typische Zeichnung ist filigraner und dichter als die der gemeinen Zebras. In ihrer Heimat, dem nordöstlichen
Afrika, wie Äthiopien, Kenia und Somalia, leben sie ausschließlich in Buschland der höheren Regionen
(1500m). Hauptnahrung sind Gräser. Diese Art ist wegen Bejagung "stark gefährdet". Erschwerend kommt
noch der Lebensraumverlust hinzu. Bei allen Zebra-Arten ist das Streifenmuster immer individuell ausgeprägt.
Guanako - Lama guanicoe
Guanakos sind Kamelartige und ebenfalls sehr anspruchslose Tiere. Sie sind zwar Paarhufer, haben aber eher
Schwielensohlen. Auch ihr Körperbau ähnelt, den der Kamele. Sie werden bis zu 220 cm lang bei einer
Schulterhöhe von etwa 120 cm. Ihr Gewicht kann dann bis zu 120 Kg betragen. Ihr Fell ist sehr dicht. Man
findet sie oft in großen Höhen, sogar bis 4000 m. Normalerweise sind sie Bewohner des offenen Graslandes
und Steppen. Guanakos findet man in der Pampa in Peru, in Ecuador, in Bolivien, in Chile und Argentinien. Sie
wurden vor ca. 3000 Jahren bereits domestiziert und als Nutztiere gehalten.
Sie leben in Familienverbänden bis zu 15 Tieren in denen es immer wieder Kämpfe um eine Vorherrschaft gibt.
Sie ernähren sich von mageren Gräsern, Kräutern usw. Meist wird die Nahrung schlecht zerkaut geschluckt
und landet im Vormagen eines Mehrkammermagens, ähnlich den Wiederkäuern. Guanakos gelten zwar als
stur, sind aber wenigstens nicht gefährdet.
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Helmkasuar - Casuarius casuarius
Helmkasuare sind große Laufvögel und kommen in Nord-Australien und Neu Guinea vor. Die Tiere sind die
drittgrößten heute noch lebenden Vögel der Erde. Ausgewachsene Kasuare erreichen eine Höhe von gut 170
cm mit einem Gewicht von etwa 70 Kg. Dabei sind hier die Weibchen größer als die Männchen. Auffällig ist der
aus Horngewebe bestehende Helm, der es den Tieren offensichtlich erleichtert, durchs Unterholz zu laufen.
Besonders schön ist die Färbung des blauen Halses, mit roten Hautlappen und in Kontrast mit einem fast
schwarzen Gefieder. Ihre kräftigen Beine mit sehr scharfen Krallen sind gefährliche Waffen und auch für den
Menschen sehr gefährlich.
Kasuare ernähren sich von Insekten, kleinen Vögeln, kleinen Säugetieren, Reptilien, Eiern und von allerlei
Früchten und Pilzen.
Kasuare sind in der Regel Einzelgänger, außer während der Paarungszeit in Trockenperioden zwischen Juni
und Oktober. Die Männchen bauen alleine die Nester. Kasuar Damen lieben die Vielmännerei und paaren sich
oft nacheinander mit mehreren Männchen. In Bodenvertiefungen, die gut getarnt sind, legen dann die
Weibchen durchschnittlich etwa 5 Eier. Das auserwählte Männchen bebrütet und bewacht dann die Eier noch
etwa zwei Monate. Nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel als Nestflüchter die Brutstätte, werden dann
aber noch ca. 9 Monate von den Männchen weiter betreut.
In der Roten Liste der IUCN werden sie derzeit als gefährdete Art eingestuft!
Hirschziegenantilope - Antilope cervicapra
Hirschziegenantilopen gehören zu den Gazellenartigen und kommen aus Südasien. Nur die Männchen tragen
schraubenartige Hörner, die bis zu 70 cm lang sein können. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 120 cm
und bis zu 40 kg Gewicht sind sie kaum größer als ein europäisches Reh. Weibchen bilden große Herden, in
denen es meistens nur ein ausgewachsenes Männchen gibt. Die Tiere wurden durch Lebensraumzerstörung
und Bejagung bis zum 19. Jahrhundert sehr stark dezimiert. Viele Wiederansiedelungsprojekte in
Nationalparks retteten die Art. In Indien sind sie streng geschützt.
Laut IUCN sind sie heute wieder nur "gering gefährdet"
Jungfernkranich - Anthropoides virgo
Jungfernkraniche sind die kleinste Art unter den Kranichen. Sie kommen aus den Steppen Südosteuropas und
Zentralasien. Auch in der Mongolei und Teilen Chinas kommen Populationen vor. Die Vögel werden selten
größer als 100 cm und wiegen dann etwa 2,5 Kg. Beeindruckend ist ihr Farbkontrast, abgestuft in Grautönen,
mit weißen Büscheln am Hinterkopf. Die Augen dazu sind häufig dunkelrot.
Jungfernkraniche leben monogam. Die Paare halten oft ein ganzes Leben zusammen. In der Brutzeit liegen
ihre Nester oft Kilometerweit auseinander. Dabei nutzen sie oft den Beginn der Vegetationsperiode. Ihre
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Nester sind oft nur einfache, aber gut getarnte Nistmulden, überwiegend in Brachland, aber auch auf Feldern.
An der Brutpflege beteiligen sich beide Elternteile, die auch ihr Nest ständig bewachen. Nach etwa gut zwei
Jahren werden die Nachkommen dann wieder geschlechtsreif.
Mit einer Spannweite von etwa 160 bis 180 cm fliegen sie wie fast alle Kranich- Arten mit wenigen ruhigen
Flügelschlägen graziös durch die Luft. Als Zugvögel überwintern die meisten Tiere in Afrika in der Sudan
Region. Aber auch in Indien, Pakistan und Bangladesch gibt es Überwinterungsgebiete. Ihre Nahrung ist
überwiegend pflanzlicher Art. Alle möglichen Sämereien, frisch gekeimtes Getreide, aber auch Insekten und
anderes Kleingetier. Während der Erntezeit findet man sie auch sehr gerne in Getreidefeldern.
Bedingt durch die Zerstörung ihrer Lebensräume, geht die Gesamtpopulation derzeit stark zurück. Geschätzt
gibt es im Moment noch etwa 200.000 Tiere.
Karakara - Schopfkarakara - Caracara plancus
Schopfkarakaras kommen sowohl in Süd- als auch in Teilen Nordamerikas vor. Sie gehören ebenfalls als
Falkenartige zu den Greifvögeln. Individuen aus Südamerika werden meist etwas größer und erreichen
Flügelspannweiten bis zu 1,40 m. Sie sind keine schnellen Flieger und leben überwiegend am Boden. Dort
ernähren sie sich von Reptilien, Wirbellosen und Kleinsäugern. Aas wird auch hier bevorzugt gefressen.
Deshalb trifft man sie auch oft in der Gesellschaft von Geiern an. Sie bauen eigene Nester und besiedeln keine
verlassenen Horste anderer Greifvögel. Nach derzeitigem Stand sind Schopfkarakaras nur "gering gefährdet".
Mandschurenkranich - Grus japonensis
Mandschurenkraniche sind meiner Meinung nach die schönsten Kraniche überhaupt. Sie kommen aus
Ostasien, verlieren aber dort durch Bewirtschaftung der Landflächen nach und nach ihre Lebensräume. Leider
sind sie mittlerweile sehr selten geworden und werden von der IUCN als stark gefährdet geführt. Sie leben
ausschließlich in der Nähe von Wasser, oft auch in den Flachwasserbereichen des Schilfs. Man findet sie sehr
häufig in jahreszeitlichen Überschwemmungsgebieten und Sumpfflächen. Gefressen wird überwiegend
Nahrung tierischen Ursprungs, d.h. Würmer, Insekten, Mollusken, Fische, Vögel und deren Gelege. Kleine
Säugetiere werden ebenfalls gefressen.
Zur Überwinterung werden keine langen Strecken, wie bei den anderen Arten zurückgelegt. In Japan sind sie
sogar Standvögel. Mandschurenkraniche sind sehr groß und erreichen leicht 150 cm Körperhöhe. Dabei
wiegen die Vögel bis zu 10 Kg. Ihre Spannweite beträgt dazu leicht 200 bis 250 cm.
Mantelpavian - Papio hamadryas
Mantelpaviane sind Herrentiere und Meerkatzenverwandte. Sie sind relativ weit verbreitet und leben in
hochgelegenen Graslandschaften, Halbwüsten und Savannen von Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Saudi Arabien,
Somalia, Sudan und Jemen. Ausgewachsene Männchen erreichen eine Größe von 95 cm bei einem Gewicht
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von bis zu 28 kg. Weibliche Tiere sind oft nicht nur anders gefärbt, sondern auch wesentlich kleiner und
leichter. Mantelpaviane bilden Gruppen mit jeweils nur einem Männchen. Diese Gruppen - sogenannte "EinMann-Gruppen" - schließen sich mit anderen Gruppen zu einem Clan zusammen. Mehrere Clans bilden dann
"Banden" mit bis zu 150 Tieren. Ihr Nahrungsspektrum ist groß. Sie verzehren Blüten, Früchte, Baumharz,
Akaziensamen, Gras, Wurzeln und Knollen. Ihren Proteinbedarf decken sie mit kleineren Wirbeltieren, Insekten
und Vogeleiern. Paviane sind menschliche Kulturfolger und fallen auch in Plantagen ein. Die Art ist "nicht
gefährdet", Rote Liste Status - LC.
Mähnenwolf - Chrysocyon brachyurus
Mähnenwölfe sind Wildhunde, aber keine "Hetzjäger" und bilden deshalb auch keine Rudel. Sie leben
paarweise und das Männchen kümmert sich ebenfalls um den Nachwuchs. Ursprünglich stammt der
Mähnenwolf aus den Savannenlandschaften des zentralen Südamerika. Sie ernähren sich überwiegend von
Kleinsäugern, Insekten, Vögeln, aber auch viele Früchte gehören unbedingt auf ihren Speiseplan. Gelegentlich
erbeuten sie auch größere Säuger, wie beispielsweise Pampashirsche.
Ihr Körperbau ist ihren Jagdtechniken angepasst: sie sind schlank, schnell und wendig. Mit 13.000 Tieren
weltweit ist die Art laut IUCN nur "gering gefährdet".
Marabu - Leptoptilos crumeniferus
Marabus sind, wie die Geier, die Gesundheitspolizei der afrikanischen Steppe. Sie ernähren sich überwiegend
von Aas toter Tiere. Sie gehören zur Familie der Störche und sind gleichzeitig deren größte Art. Mit einer
Flügelspannweite bis zu 300 cm, erreichen sie fast die 325 cm des größten flugfähigen Vogels der Anden, des
Kondors. Wegen seines fast nackten Halses und seines kräftigen und großen Schnabels erscheint er vielen
Menschen zunächst eher als hässlich. Mit dem kräftigen Schnabel ist er in der Lage, auch bei großen toten
Beutetieren den Körper aufzureißen, um an die weichen Eingeweide zu kommen. Der fast federlose Hals ist
danach auch viel leichter von Blut- und Futterresten zu reinigen. Marabus findet man häufig in der Nähe
menschlicher Siedlungen, da es dort immer ausreichend Nahrung für sie gibt.
Mhorr Gazelle - Nanger dama mhorr - EEP seit 1989
Mhorr Gazellen sind Paarhufer. Auch hier tragen beide Geschlechter Hörner. Ursprünglich kommen sie aus
Nord-West Afrika, Algerien, Marokko bis zum Senegal vor. Seit 1963 sind keine diese wunderschönen Gazellen
mehr im natürlichen Lebensraum gesehen worden. Man ging davon aus, dass sie bereits ausgestorben waren.
Seit 1984 gab es bereits fünf erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte, die auch durch mehrere Nachzuchttiere
aus dem Zoo Frankfurt im Bou-Hedma Nationalpark Tunesien und Sous-Massa Nationalpark in Marokko
durchgeführt wurden. Üblicherweise leben sie in kleinen Gruppen mit einem dominanten Männchen und
ernähren sich von Gräsern, Kräutern und Akazienblättern. Da es kaum noch genetisch geeignete Männchen
gibt, wird die Nachzucht leider immer schwieriger
Mufflon - Ovis orientalis musimon
Mufflons oder auch Neutrum genannt sind Wildschafe. Sie leben überwiegend in den gebirgigen Teilen des
Kaukasus, in Anatolien und im Irak. Ferner im Iran, aber auch auf Zypern, Korsika und Sardinien. Meist sind es
Herden mit mehr als 100 Tieren. Es gibt mehrere Unterarten und der genannte wissenschaftliche Namen
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bezieht sich auf das Europäische Mufflon. Wahrscheinlich wurden die Tiere bereits schon vor 1000 Jahren als
Hausschaf domestiziert.
Muntjak - Muntiacus reevesi
Muntjaks sind kleine Hirsche. Nur die männlichen Hirsche tragen kleine Geweihe mit max. zwei Enden, die
selten größer als 15 cm sind. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist das östliche Asien, China, Vietnam und Indien.
Aber auch in Taiwan und auf indonesischen Inseln kommen sie vor. Wie andere Hirscharten auch, haben sie,
je nach Umgebung in der sie leben, ein unterschiedliches Territorialverhalten. Die Größe der Tiere variiert
ebenfalls sehr stark und liegt bei etwa 60 bis 130 cm. Ihr Gewicht schwankt dann zwischen 15 und 30 Kg, bei
den Riesenmuntjaks sind es bis 50 Kg.
Weibliche Tiere bringen nach ca. 7 Monaten Tragzeit 1 Junges zur Welt, dass immer gut getarnt im Unterholz
versteckt wird. Muntjaks sind tag- und nachtaktiv. Bei Gefahr geben sie bellende Schrecklaute von sich.
Nandu - Rhea americana
Nandus sind wie Strauße flugunfähige Laufvögel und kommen in Südamerika vor. Der Nandu ist mit einer
Scheitelhöhe bis zu 140 cm der größte Laufvogel der neuen Welt. Im Gegensatz zum Strauß (2 Zehen), haben
ihre Füße 3 Zehen. Sie haben lange kräftige Beine und erreichen Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h. Unter den
Laufvögeln haben sie die größten Schwingen überhaupt. In Deutschland gelten sie, wie Nutria und Waschbär,
als Neozoen (invasive Einwanderer). Laut IUCN sind sie nur "gering gefährdet".
Napoleonweber - Euplectes afer
Der Napoleonweber ist die gelb-schwarze Variante der etwa 17 Arten von Webervögeln, die in Afrika
vorkommen. Bei den Webern tragen die Männchen während der Brutzeit ihr buntes Gefieder. In der übrigen
Zeit sind sie, wie die Weibchen auch, eher unscheinbar graubraun mit schwarz gefärbt. Die Männchen bauen
alleine die kugelförmigen Nester und werben damit um ihre Weibchen. Nesterklau untereinander ist auch bei
ihnen an der Tagesordnung. In Ostafrika findet man immer wieder einzelne Bäume, in denen ihre kunstvoll
geflochtenen Nester hängen. Meist sind es größere Ansammlungen von bis zu 200 Vögeln während der
Brutzeit. Die Tiere sind außerdem polygam und gehen keine feste Paarbindung ein. Ich selbst hatte sie in
Kenia, meist im Oktober, so beobachten können. Es sieht wunderschön aus wenn Schirmakazien, in denen
man am häufigsten ihre Nester findet, von ihnen in großer Anzahl besiedelt sind. Wie die übrigen Webervögel
auch, findet man sie überwiegend in Trockensavannen, meist aber nicht zu weit von Wasserstellen entfernt.
Sie ernähren sich von Samen aller mögliche Gräser, von Früchten und Insekten.
Laut IUCN sind die derzeitigen Bestände als nicht gefährdet anzusehen, was auch der Anpassungsfähigkeit
dieser Vögel zu verdanken ist.
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Nasenbär (Südamerikanischer) - Nasua nasua
Koatis, wie sie die Indianer nennen, sind Kleinbären, die in Mittel- und Südamerika häufig vorkommen.
Insgesamt werden vier Nasenbär-Arten mit 17 Unterarten unterschieden. Man findet sie sowohl in Wäldern als
auch in sehr trockenen Gebieten. Wälder mit vielen Versteckmöglichkeiten werden aber eindeutig bevorzugt.
Wegen ihrer verlängerten und sehr beweglichen Nase bezeichnet man sie auch als Rüsselbär. Sie sind
überwiegend tagaktive Tiere und Allesfresser, wobei Proteinhaltiges der vegetarischen Ernährung vorgezogen
wird. Weibchen und Jungtiere leben häufig in Gruppen. Männchen hingegen sind Einzelgänger, die sich den
Gruppen nur während der Paarungszeit nähern dürfen. Nach einem festgelegten Annäherungs-Ritual,
verbunden mit gegenseitiger Fellpflege, werden die passenden Männchen von den Weibchen ausgewählt.
Nach Verrichtung ihrer genetischen Bestimmung werden dann die Männchen aus der Gruppe wieder
vertrieben.
Die Tiere sind in ihrem Lebensraum häufig anzutreffen und gelten als nicht gefährdet.
Netzgiraffe - Giraffa camelopardalis reticulata - EEP seit 1990 - geführt in Rotterdam
Netzgiraffen sind ausschließlich Steppenbewohner in Äthiopien, Somalia und Kenia. Sie erreichen eine
Gesamthöhe von etwa 5,50 m bei einem Gewicht von bis zu 900 kg. Man mag es kaum glauben, aber die
Anzahl der Halswirbel ist wie beim Menschen auch nur sieben. Sie leben von Blättern, Knospen, jungen
Trieben und schrecken selbst vor den dornenbewerten Schirmakazien nicht zurück. Giraffen sind Wiederkäuer.
Sie haben aufgrund des langen Halses und der damit verbundenen Anforderungen an das HerzKreislaufsystem, nahe dem Gehirn eine Venenklappe, auch Wunderklappe genannt. In der Roten Liste werden
die Tiere mit dem Status LC "nicht gefährdet" geführt.
Nilgans - Alopochen aegyptiacus
Nilgänse werden den Halbgänsen zugeordnet und kommen, wie der Name schon verrät aus Ägypten.
Allerdings sind diese oft stattlichen Gänse in ganz Afrika verbreitet. Früher gab es auch Populationen auf dem
Balkan, die Tiere dort wurden jedoch ausgerottet. Seit etwa dem 18. Jahrhundert wurden Nilgänse als
Ziervögel in England gehalten und traten so ihren Siegeszug über ganz Europa an. Heute findet man selbst bei
uns häufig Populationen an Seen, Teichen und in Parkanlagen. Somit ist die Nilgans ein typischer Neozoen, ein
Einwanderer in unseren Breiten.
Nachteil dieser Besiedelung ist das aggressive Territorialverhalten der Nilgänse gegenüber anderen, selbst
sehr großen Wasservögeln. Inwieweit dadurch heimische Arten verdrängt oder unterdrückt werden, ist leider
noch nicht eindeutig geklärt. Auf jeden Fall sind die bei uns anzutreffenden Nilgänse durchweg
Gefangenschaftsflüchtlinge, die sich hier fast ungehindert ausbreiten können.
Als Gänse sind bezüglich ihrer Ernährung sehr anspruchslos. Überwiegend werden Gräser gefressen und sonst
so ziemlich alles, mit dem unsere heimischen Enten an Teichen gefüttert werden. Zeitweise findet man sie
dabei auch in Getreidefeldern. Zur Fortpflanzung errichten sie ihre Nester gerne an höher gelegenen
Standorten. Dabei ist es ihnen gleich ob es sich um Felsspalten, Baumhöhlen oder abgelegte Nester von
Krähen oder Greifvögeln handelt. Die Nester werden nur mit Dunen ausgepolstert. Die Brutzeit beträgt etwa
30 Tage, danach werden die Küken in die Flachwasserzone gebracht und von beiden Elterntieren bewacht.
Nach etwa neun Wochen sind die Junggänse ausgewachsen und flugfähig.
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Okapi - Okapia johnstoni - EEP seit 1985 - geführt in Antwerpen
Okapis gehören zu den Griaffenartigen und wurden erst sehr spät von der Wissenschaft entdeckt. 1954 kam
durch Prof. Dr. Dr. Bernhard Grzimek das erste Okapi in den Frankfurter Zoo. 1958 kam ein zweites Tier hinzu.
Seither erblickten zwanzig Jungtiere in Frankfurt das Licht der Welt. Okapis sind Paarhufer, die besonders
schön und auffällig gefärbt sind. Nur die Männchen tragen, ähnlich den Giraffen, kleine Hörner. Ihre Heimat ist
die Demokratische Republik Kongo, früher auch Uganda. Okapis sind Einzelgänger und sie leben in den
dortigen äquatorialen Wäldern auf Höhen zwischen 500 und 1500 Metern. An Giraffen erinnern der Kopf, die
nur bei Bullen vorhandenen Hörner und die extrem lange Zunge. Sie ernähren sich ausschließlich von Blättern
und benutzen nicht selten die gleichen Pfade bei der Nahrungssuche. Aufgrund der strengen
Schutzmaßnahmen vor Ort ist die derzeitige Einstufung in der roten Liste "gering gefährdet", Status NT eine
Vorwarnstufe.
Orang-Utans - Pongo pygmaeus und Pongo abelii
Orang- Utans sind waldbewohnende Menschenaffen. Sie kommen im tropischen Regenwald auf Sumatra und
Borneo in Indonesien vor. Die Art Pongo pygmaeus stammt aus Sumatra, Pongo abelii aus Borneo. Als
baumbewohnende Waldmenschen sind sie anatomisch perfekt ausgestattet, um sich zwischen den Baumriesen
hin- und her zu hangeln. Die Männchen erreichen eine reine Kopfrumpflänge von bis zu 150 cm bei einem
Gewicht zwischen 50 bis zu 90 Kg. Die Spannweite der Arme kann dabei leicht 200 cm und in Ausnahmefällen
sogar mehr betragen. Die Weibchen sind wesentlich kleiner und auch leichter. Alle Orang- Utans sind stark
und lang behaart, beide Geschlechter tragen Bärte. Die Männchen entwickeln ausgeprägte Wangenwülste, die
wie Teile des Gesichtes oft nur wenig und je nach Art auch weiß behaart sind und Zeit ihres Lebens noch
wachsen können. Am stärksten ausgeprägt sind sie bei alten Männchen.
Orang- Utans sind tagaktiv und halten sich überwiegend auf Bäumen auf. Für die Nacht werden dort Nester
gebaut, die häufig nur einmal Verwendung finden. Die Tiere haben feste Territorien in denen sie sich
bewegen. Oftmals liegen diese kilometerweit auseinander. Besonders die Männchen pendeln hier ständig
umher. Orang- Utans sind Vegetarier und ernähren sich überwiegend von Früchten. Zu ihrem
Nahrungsspektrum gehören außerdem Blätter, frische Triebe und auch Baumrinde. Tierische Kost wie
beispielsweise Insekten, Kleinsäuger und Vogeleier werden relativ selten gefressen. Der Gebrauch von
Werkzeugen ist bei Orang- Utans sehr selten. Diese Tiere sind sehr intelligent und erlernen sehr schnell alle
möglichen Techniken.
Die Aufzucht der Jungtiere obliegt alleine den weiblichen Tieren. Bis zum Alter von etwa zwei Jahren bleiben
sie eng bei der Mutter. Danach erlernen sie nach und nach Fähigkeiten wie klettern und die Umwelt zu
erkunden, jedoch verlieren die Mütter hier nie den Blickkontakt. Zwischen dem 4. Und 5. Lebensjahr wird der
Nachwuchs entwöhnt und muss dann auf eigenen Füßen stehen. Die Geschlechtsreife der Tiere beginnt dann
etwa mit dem 7. Lebensjahr und der Kreis schließt sich dann wieder.
Wegen Abholzung der tropischen Regenwälder und dadurch Verlust des natürlichen Lebensraumes sind diese
gutmütigen Tiere stark gefährdet. Hinzu kommt das Anlegen von Monokulturen, beispielsweise von
Palmölplantagen.
Die Populationen auf Sumatra werden von der IUCN als vom“Aussterben bedroht“ angesehen, während die
Populationen auf Borneo als stark gefährdet gelistet werden. Das liegt unter anderem auch daran, dass
Bestandsschätzungen oft voneinander abweichen.
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Polarfuchs oder Eisfuchs - Vulpes lagopus
Polarfüchse sind fast in allen nördlichen Regionen der Erde vertreten. Man findet sie in Nordeuropa wie
Skandinavien, auf Island und in Spitzbergen, ebenso wie in Grönland, Alaska, Nordkanada und im nördlichen
Russland. Man unterscheidet hier zwei Varietäten: den Weißen und den Blauen Polarfuchs. Unterschiedliche
Fellfarben sind überwiegend von ihrer Herkunft abhängig. Sie sind die einzigen Hunde, die Sommer- und
Winterfell tragen. Es ist nicht nur unterschiedlich dicht, sondern auch verschieden gefärbt. Polarfüchse wirken
"hundeartiger" als beispielsweise der heimische Rotfuchs. Die Tiere haben einen größeren, gedrungeneren
Kopf als ihre heimischen Verwandten. Sie werden selten größer als 90 cm, bei einer Schulterhöhe bis zu 35
cm. Ihr Gewicht beträgt dabei etwa 5 kg. Ihr buschiger und langer Schwanz macht dabei allein gut 30 % ihrer
Gesamtlänge aus. Geschlechtsspezifische Größenunterschiede sind nur minimal. Polarfüchse ernähren sich
überwiegend von Lemmingen und anderen kleinen Nagetieren. Ihr Vorkommen ist also sehr stark vom
Nahrungsangebot abhängig. Finden sie nicht ausreichend Beute, sind sie in der Lage große Strecken in neue
Jagdgebiete zurück zu legen. Dabei sind Entfernungen bis zu 2000 km möglich. Grundsätzlich gehören Vögel
und deren Eier genauso zum Nahrungsspektrum wie Fisch und Aas toter Kleintiere. Ferner werden Hasen,
Hörnchen, Schneehühner, Insekten und Beeren gefressen. Im Opel Zoo Kronberg scheinen sie ganz wild auf
Möhren zu sein.
Polarfüchse legen schon im späten Winter einen Bau an. Sie leben monogam, bleiben also als Paar ein Leben
lang zusammen. Ihre Bauten liegen meist erhöht und etwas vor Dauerfrost geschützt in Sandhügeln oberhalb
von Wasserflächen. Hier graben sie teilweise bis zu acht Zugänge. Die Bauten werden dann über Generationen
immer wieder genutzt. Ihre Jungen werden dann wetterabhängig so Ende März und im April gezeugt. Nach
einer Tragzeit von etwa 50 Tagen kommen sie im Mai und Juni auf die Welt und verlassen nach 4 Wochen das
erste Mal ihren Bau. Die Zeit, alles für das bevorstehende Leben zu lernen, ist sehr kurz, denn so etwa ab
August werden sie von den Eltern verstoßen und müssen auf eigenen Füßen stehen.
Früher wurde mit ihren Fellen aktiver Handel zwischen Inuit und Europäern getrieben. Mittlerweile haben sich
die Bestände aber wieder erholt und sind derzeit als stabil zu bezeichnen.
Polarwolf - Canis lupus arctos
Polarwölfe leben in der teils unwirklichen rauen Gegenden der Kanadischen Arktis und Grönlands, etwa
jenseits des 70. Breitengrades. Hier im Permafrost leben sie zwischen Gletscher- und Eisfeldern bis in die
Arktische Tundra. Sie ertragen und vertragen hier Temperaturen bis 55 Grad Minus. Aufgrund dieses
begrenzten Raumes sind sie die reinsten Wölfe überhaupt, und sie unterscheiden sich doch erheblich von
ihren grau-braunen Artgenossen. Sie sind insgesamt kräftiger und kompakter, haben dichteres weißes Fell. Ihr
Körperbau wirkt gedrungener, mit kürzeren Beinen und einem kräftigen Kopf mit kleineren abgerundeten
Ohren. Diese stattlichen Wölfe, besonders die männlichen Tiere, können leicht bis zu 80 Kg wiegen.
Wie ihre übrigen Verwandten leben sie grundsätzlich in einem straff, aber sehr sozial organisierten Rudel,
auch, um ihr eigenes Leben in diesen Eiswüsten nicht zu gefährden. Die Tiere sind wie alle anderen Wölfe
auch, Hetzjäger die grundsätzlich alles an tierischer Beute erjagen, von der Wühlmaus bis zum Karibu. Gerade
bei Karibus arbeiten diese Wölfe mit Umzingelungstaktiken, da sie sich Misserfolge bei der Jagd wegen des
Energieverlustes kaum leisten können. Beutetiere werden von ihnen in der Regel vollständig aufgefressen und
meistens bleiben weder Fell noch Knochen übrig. Ihr Spiel- und Sozialverhalten ist beachtenswert und
hochinteressant! Meistens paaren sich die Tiere im März um ihre Jungen groß zu bekommen. Die Weibchen
verlassen dann das Rudel und suchen sich geeignete Bruthöhlen. Hier bringen sie ihre Jungen, die anfangs
noch sehr hilflos sind, zur Welt. Die Wölfin bleibt bei ihren Jungen, und sie verlässt sich vollständig auf das
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Männchen, das die Nahrung beschafft. Etwa ein Jahr bleiben sie im Familienverband zusammen und verlassen
dann erst ihr Rudel. Die Bestände der Polarwölfe sind schon seit ewigen Zeiten sehr stabil und das hat auch
seinen Grund. Kein Mensch, nicht mal die Inuit, betreten ihren unfreundlichen Lebensraum. Wäre schön, wenn
es solche Beispiele für die Arterhaltung öfter in der Natur gäbe.
Rappenantilope - Hippotragus niger
Rappenantilopen kommen in Afrika, überwiegend ab den ostafrikanischen Trockensavannen und Steppen
zwischen Kenia und Tansania bis hin nach Südafrika vor. Wegen ihrer kräftigen, pferdeartigen Gestalt nennt
man sie teilweise auch Pferdeantilopen. Die Männchen haben ein sehr dunkelbraunes bis schwarzes glattes
Fell, die Weibchen und Jungtiere sind eher rot oder rotbraun gefärbt. Beide Geschlechter tragen kräftige
gebogene und gerillte Hörner, die bis zu 150 cm lang werden können. Ausgewachsene Rappenantilopen
erreichen Schulterhöhen von annähernd 150 cm und ein Gewicht bis zu 250 Kg. Nur die Weibchen und ihre
Jungtiere leben in Herden mit bis zu 30 Tieren. Männchen sind Einzelgänger, die beim Durchqueren eines
Reviers jedes Weibchen beanspruchen.
Rappenantilopen sind in erster Linie Grasfresser, die aber gezielt das Gras so abbeißen, dass etwa 5 cm Rest
über dem Boden stehen bleibt. Kommt es dann zu Regenfällen, sind sie die ersten, denen frisches Grün zur
Verfügung steht. Eine, wie ich finde, tolle Technik, um natürliche Ressourcen zu sparen. Man hat festgestellt,
dass man Rappenantilopen nur da antrifft, wo Wasserstellen nicht weiter als einen Kilometer entfernt sind
Ihr Bestand wird derzeit mit ca. 60.000 Tieren beziffert und von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft.
Rosapelikan - Pelecanus onocrotalus
Rosapelikane sind eine weit verbreitete Art. Sie kommen sowohl in Südosteuropa und Asien, als auch in den
südlichen- und südwestlichen Teilen Afrikas vor. Rosapelikane sind die größten ihrer Art und mit einer
Flügelspannweite bis 2,5 m unübertroffen. Sie bevorzugen flache Gewässer und Sümpfe, in denen sie sich
überwiegend von Fisch ernähren, den sie in ihre Schnabelsäcke transportieren. Sehr häufig jagen
Rosapelikane im Verband, das heißt, mehrere Tiere treiben die Fische in den flacheren Uferzonen zusammen
und haben dadurch mehr Jagderfolg. Pelikane leben in relativ großen Kolonien von hunderten bis zu
tausendenden von Paaren, sind aber sehr störanfällig und verlassen bei Gefahr sofort ihr Nest. Wegen der
Überfischung der Gewässer vergreifen sich Pelikane auch an Jungtieren anderer Wasservögel, um ihre eigene
Brut aufzuziehen. Ihr Ruderflug erscheint eher etwas träge und ist mit der Körperhaltung der Reiher,
zurückgesetzter Kopf, vergleichbar. Jedoch nutzen die Tiere die Thermik größerer Höhen zum Segelflug, der
wiederum sehr elegant erscheint. Pelikane sind besonders gefährdet durch Angelhaken und ausgelegte
Lebendköder und Netze, in denen sich die Tiere verfangen. Nach Schätzungen der IUCN leben noch etwa bis
zu 300.000 Tiere dieser Art. Sie gelten deshalb derzeit nur als "gering gefährdet".
Rosaflamingo - Phoenicopterus roseus
Rosaflamingos sind sehr weit verbreitet und gleichzeitig die größten ihrer Art. Sie kommen sowohl in Afrika,
als auch in Asien und in Teilen des südlichen Europas vor. Ihre Grundfärbung ist ein rosa-weiß mit rot
gefärbten Flügeldecken und schwarzen Schwingen. Der ebenfalls rosafarbene Schnabel ist nur im vordersten
Bereich schwarz abgesetzt. Diese Art hat auch rosafarbene Beine. Bei den Jungtieren dauert es bis zu zwei
Jahren bis alle Körperteile entsprechend durchgefärbt sind. Rosaflamingos leben häufig in großen Kolonien mit
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mehreren tausend Tieren. Es sind sehr anmutige Vögel und wer sie einmal im Schwarm hat fliegen sehen,
vergisst dies nie mehr. Rosaflamingos seihen oder filtern ihre Nahrung aus dem Wasser, die aus Mollusken,
Mückenlarven, Flohkrebsen, Ruderfußkrebsen und Würmern besteht. Dabei ist der Oberschnabel nach unten
zum Boden gerichtet. Große Kolonien findet man an den großen ostafrikanischen Salzseen, die zudem extrem
flach sind.
Ihre Brauttänze und ihr gänseartiges Geschrei sind einzigartig. Sie legen, wie alle Flamingo-Arten, jeweils nur
ein Ei auf ihren selbst errichteten Schlammkegeln im Flachwasser ab. Die Jungtier-Aufzucht ist bei allen
Flamingos gleich. Das hatte ich bereits bei den Chileflamingos schon ausgeführt.
Roter Panda – Katzenbär - Ailurus fulgens
Der rote Panda oder auch kleiner Panda oder Katzenbär genannt, ist überwiegend im Südwesten Chinas und
in Teilen des Himalayas beheimatet. Die Tiere sehen auf den ersten Blick den Waschbären sehr ähnlich. Der
Kopf ist allerdings rundlicher. Ihre behaarten Sohlen verhindern ein rutschen auf nassen oder auch vereisten
Laufflächen. Die Krallen sind wie bei Katzen vollständig einziehbar. Wie ihre großen Verwandten haben Rote
Pandas einen verlängerten Handgelenksknochen, der es ihnen erlaubt Dinge festzuhalten und beispielsweise
Früchte zu pflücken. Wie auch die großen Pandas ernährt er sich überwiegend von Bambus, aber auch andere
vegetarische Nahrung wird gerne verspeist. Ausgewachsene Rote Pandas erreichen eine Gesamtlänge von 120
cm und ein Gewicht bis zu 6 kg. Sie sind gewandte Kletterer und leben meistens hoch oben in den Bäumen.
Ihre nach innen gestellten Pfoten erleichtern das Laufen auf dünnen Ästen enorm. Die weltweite Population
wird nur noch auf ca. 10.000 Tiere geschätzt. Die Art wird in der Roten Liste als "gefährdet" eingestuft.
Rothalsgans - Branta ruficollis
Die Rothalsgans gehört zu den echten Gänsen und sogenannten Meergänsen. Ich hab diese Art bisher nur
einmal in Frankfurt gesehen. Es handelt sich dabei meist um Gefangenschaftsflüchtlinge, denn in Westeuropa
ist die Rothalsgans normalerweise nicht ansässig. Als Zugvögel pendeln sie von ihren Brutgebieten in der
Europäischen Arktis und Zentralasien hin und her. Sie ist eine der farbigsten und schönsten Gänse überhaupt.
Rothalsgänse werden bis zu 50 cm lang und etwa 1,5 Kg schwer. Während der Mauser von Mitte Juli bis Mitte
August sind diese Vögel praktisch flugunfähig. Rothalsgänse sind sehr gesprächig und haben ein großes
Repertoire an auffälligen Lauten. Im Verhältnis zum Körper haben diese Gänse verhältnismäßig kleine,
glänzend schwarze Schnäbel. Ihre Ernährung beschränkt sich auf Gräser, aber auch Getreide wird von ihnen
sehr gerne gefressen.
Rothschildgiraffe - Giraffa camelopardalis rothschildi
Die Rothschildgiraffe kommt ursprünglich aus Nord-Uganda. Ferner findet man sie im westlichen Teil Kenias,
im Gebiet des Lake Nakuru und im südöstlichen Sudan. Der Opel Zoo in Kronberg hat regelmäßig Nachwuchs
von dieser relativ seltenen Unterart. Mehr über Giraffen wurde von mir bereits unter Netzgiraffe ausgeführt.
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Scharlachsichler (auch roter Ibis) - Eudocimus ruber
Der Scharlachsichler wird auch roter Ibis genannt und kommt aus dem nördlichen Südamerika. Diese Vögel
mit dem sichelförmigen Schnabel sind orangerot oder hellrot gefärbt. Dabei gibt es keine Farbunterschiede
zwischen Männchen und Weibchen. Scharlachsichler leben in großen Gruppen bis zu 100 Vögel und mehr.
Diese Tiere werden bis zu 70 cm hoch und sind dann etwa 500 Gramm schwer. Während der Brut, die im
Frühjahr stattfindet, nisten und leben sie in noch größeren Kolonien, meistens in hohen Bäumen und Büschen
oder in Mangrovensümpfen. Sie ernähren sich von allerlei Wassergetier bis hin zu Fischen.
Schmutzgeier - Neophron percnopterus
Schmutzgeier sind habichtartige Greifvögel. Ihr Verbreitungsgebiet ist Südeuropa bis nach Zentralasien,
Südasien und Afrika. Sie leben in kleineren geselligen Gruppen, in manchen Gegenden auch paarweise. Wie
alle Geier sind sie Aasfresser und sind auch oft in der Nähe von Müllkippen zu beobachten. Ihre häufig
überdimensionierten Nester bauen sie auf Felsen, unter Felsvorsprüngen und auf Klippen in
unterschiedlichsten Höhen. Diese wirken stets "unaufgeräumt", da sie oft menschliche Abfälle zum Nestbau
verwenden. Allerdings wird jedes Nest innen mit weichen Materialien, wie Tierhaare, ausgepolstert.
Schmutzgeier leben häufig an menschlichen Siedlungen.
Schnee-Eule - Bubo scandiacus
Schnee-Eulen sind direkt verwandt mit den Uhus und sind typische Tundra-Bewohner. Ihr Verbreitungsgebiet
ist Nordeuropa, Island, Sibirien, Alaska und Grönland.
Sie werden als sogenannte "Überlebenswanderer" bezeichnet. Man findet sie deshalb auch zeitlich begrenzt in
Norwegen bis nach Mitteleuropa, in Mittelrußland, Zentralasien, in der Mandschurei und im Norden der USA.
Im Gegensatz zu anderen Eulen jagen Schnee-Eulen überwiegend am Tag. Verfehlen sie ihre Beute im Flug,
laufen und springen sie ihr hinterher. Ihre ausgeprägten Schneeschuhe sind Tarnung und Kälteschutz
zugleich. Schnee-Eulen können fast so groß wie Uhus werden.
Schopfmakake - Macaca nigra - EEP seit 1998
Makaken sind Primaten und Meerkatzenverwandte, sogenannte Cercopithecidae. Es sind Trockennasenaffen
der alten Welt. Fast alle 22 Arten dieser Gattung sind in Asien beheimatet, nur der Berberaffe - Macaca
sylvanus - kommt in Afrika vor. Einige der Makaken leben in der Nähe des Menschen und sind fast schon
Kulturfolger, wie zum Beispiel der Rhesusaffe und der Javaneraffe. Makaken sind außergewöhnlich intelligente
und liebevolle Tiere, wie man auf meinen Fotos unschwer erkennen kann. Bedroht sind in erster Linie die
Inselendemiten, die auf mehreren kleineren Inseln Indonesiens beheimatet sind. Hiervon ist der schwarze
Schopfmakake oder Schopfaffe - Macaca nigra - am stärksten betroffen. Schopfmakaken sind mittelgroße
dunkelgraue bis schwarze Primaten, die eine Größe (Kopf-Rumpf-Länge) von bis zu 60 cm und ein Gewicht
zwischen 6 und 11 kg erreichen. Somit gehören sie zu der kleineren Art ihrer Gattung. Auffallend sind ihre
Gesichts- und Kopfbehaarung und ihr nur wenige Zentimeter langer Stummelschwanz. Schopfmakaken leben
überwiegend am Boden, sind aber trotz ihres fehlenden Greifschwanzes sehr gute Kletterer. Wegen ihrer lang
vorgeschobenen Kiefer und ihrer knöchernen Backenleisten, ähnlich eines Pavians, werden sie von der
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Wissenschaft derzeit in einer eigenen Gattung, den sogenannten Cynopithecus, geführt. Ihre eigentliche
Heimat ist Sulawesi und viele kleinere Nachbarinseln der nordöstlichen Region. Ein Teil der Population ist
zweifellos durch den Menschen auf andere Inseln gekommen.
Wie wir Menschen sind sie Allesfresser, aber sie ernähren sich überwiegend vegetarisch. Ihre Nahrung besteht
aus Früchten, Blättern und Knospen. Ihren Proteinbedarf decken sie mit Insekten, Vogeleiern und gelegentlich
erbeuteten Kleintieren. Mit etwa 3 bis 4 Jahren werden Schopfmakaken geschlechtsreif. Während der
Empfängnis der Weibchen, die in der Regel etwas früher geschlechtsreif werden als die Männchen, färbt sich
bei ihnen die Afterregion intensiver rot. Bei schwarzen Affen fällt dies besonders auf. Nach einer Tragzeit von
ca. sechs Monaten wird dann meistens nur ein Jungtier geboren und etwa ein Jahr lang gesäugt. Über ihr
Lebensalter gibt es in der Literatur sehr viele unterschiedliche Angaben, so dass man im Durchschnitt von
etwa 20 Jahren ausgehen kann. Schopfmakaken sind laut Roter Liste der IUCN (CRITICALLY ENDANGERED),
vom "Aussterben bedroht". Ihr Bestand wurde in den vergangenen 40 Jahren um 80% reduziert. Die
Bedrohung für die Tiere ist aber in erster Linie in der rücksichtslosen Abholzung der Regenwälder und dem
dadurch entstehenden Lebensraumverlust zu suchen. Ferner werden die Tiere in ihrer Heimat gnadenlos und
nicht nachhaltig bejagt, da ihr Fleisch als besondere Delikatesse gilt. Viele weltweite Bemühungen gibt es
derzeit, die Art zu erhalten. So wurden in der Vergangenheit diese Tiere auf verschiedenen Molukken-Inseln
wieder angesiedelt. Laut Schätzungen gibt es im Moment einen weltweiten Bestand von ca. 100.000 Tieren.
Auch der Zoo "Vivarium" Darmstadt ist an einem Europäischen Erhaltungs-Zucht-Programm (EEP) maßgeblich
beteiligt.
Schwarzstorch - Ciconia nigra
Schwarzstörche sind die etwas scheueren Verwandten unseres Weißstorches, die überwiegend in lichten
Wäldern leben. Beide Arten brüten in Europa. Der Schwarzstorch ist insgesamt etwas kleiner und zierlicher als
der bekannte Weißstorch. Ihr überwiegend schwarzes Gefieder erscheint je nach Lichteinfall grünlich, Purpur
bis kupferfarben. Die rumpfnahen Teile, wie Brust und Unterflügel sind weiß gefärbt, der Schnabel und die
Beine sind kräftig rot. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Farbe, Größe und Gewicht gibt es kaum.
Schwarzstörche sind sehr stimmbegabt und es gibt außer dem typischen Klappern ein großes Repertoire an
Rufen- und Lauten. Menschliche Siedlungen meidet der Schwarzstorch. Sie sind, was ihre Nahrung anbelangt
noch mehr an das Wasser gebunden und fressen überwiegend Fisch und Wirbellose Tiere.
Seidenreiher - Egretta garzetta
Seidenreiher sind die kleinste bekannte Reiherart. Sie sind weiß gefärbt mit schwarzen Beinen, gelben Füßen
und schwarzem Schnabel. Außer in Teilen Afrikas, kommt der Seidenreiher in Südeuropa vor. Sie ernähren
sich überwiegend von Fisch und Fröschen, aber auch anderes Wassergetier und Insekten werden sehr gerne
genommen. Ihr Flug ist wie bei den großen Reiherarten immer mit eingeknicktem Hals in S - Form zu
beobachten. Im 19. Jahrhundert wurden diese Vögel sehr stark bejagt. Mittlerweile erholten sich die Bestände
etwas und man findet sie immer häufiger in Mittel- und Nordeuropa. Dort liegen auch die Brutgebiete dieser
wunderschönen Vögel.
Seychellen-Riesenschildkröte - Dipsochelys hololissa - Geocheolone gigantea - Testudo gigantea Aldabrachelys gigantea
Warum gerade Riesenschildkröten die vielen kleinen Inseln im westlichen Indopazifik besiedelten, ist eine
Frage, die auch bis heute nie eindeutig geklärt werden konnte.
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Im Moment gibt es hierzu zwei Theorien. Die erste Theorie besagt, dass sich kleine Landschildkröten der
Ordnung Testudinata mit angeschwemmtem Treibgut auf den weit auseinander liegenden Inselgruppen
ansiedelten und im Laufe ihres Daseins dort zu Riesenformen entwickelt haben könnten. Andere wiederum
sind der Auffassung, dass diese Riesen die letzten Überlebenden einer eher weltweiten Population sind.
Tatsache ist jedoch, dass sie in der Aldabra-Inselgruppe, Farquhar und den Seychellen bis heute überleben
konnten. Auf der Seychellen Insel Moyenne zum Beispiel, die nur etwa einen 1 km² groß ist, befinden sich
heute noch die meisten Individuen dieser Art. Auf allen anderen ostafrikanischen Inseln gelten sie bereits seit
etwa dem 18. Jahrhundert als ausgestorben. Es liegt mir allerdings fern, mich zu tief in den wissenschaftlichen
Bereich zu begeben und Behauptungen aufzustellen, die nicht haltbar sind. Ich habe mir deshalb erlaubt, alle
möglichen wissenschaftlichen Bezeichnungen in der Überschrift zu nennen.
Tatsache ist ferner, dass die Seychellen Riesenschildkröte ein lebendes Fossil und vom Aussterben bedroht ist.
Sie gehört zu den größten heute noch lebenden Landschildkröten. Erwachsene männliche Tiere erreichen
mühelos eine Kopf-Rumpf-Länge bis zu 100 cm, bei einem Gewicht bis zu einer viertel Tonne! Die Weibchen
sind etwa 20% kleiner und entsprechend leichter. Bedingung, diese Größe überhaupt zu erreichen, ist ein
ausreichendes Nahrungsangebot und ein Zeitraum von etwa 40 Jahren, in denen die Tiere noch wachsen!
Riesenschildkröten können sich nicht, wie ihre kleineren Verwandten, vollständig in den Panzer zurückziehen,
denn dazu besteht ein zu großes Missverhältnis zwischen Carapaxgröße und Extremitätenmasse. Dies ist auch
nicht unbedingt notwendig, weil es auf den abgelegenen Inseln eigentlich keine fleischfressenden Fressfeinde
gibt, die diesen Riesen etwas anhaben könnten. Nur frisch geschlüpfte und noch weiche und junge
Schildkrötenbabys sind durch Inselratten, eventuell Katzen und Raubvögel gefährdet.
Die Geschlechtsreife der Tiere beginnt etwa im Alter von 25 Jahren und mit etwas Glück werden sie bis zu 150
Jahre alt. Sehr gut ausgeprägt sind ihre Sinne bezüglich Hören und Sehen. Dies ermöglicht es den Tieren, bei
Gefahr das Weite zu suchen. Bei ihrer überwiegend vegetarischen Ernährung können sie sogar Farben
unterscheiden. Hier ist es ähnlich wie bei den kleineren Testudo-Arten: sie lassen einen grünen Salatkopf
liegen, wenn sie eine rote Erdbeere erblicken. Wie bei anderen Landschildkröten auch, wird Protein in jeder
auffindbaren Form gefressen. Eine Besonderheit gibt es allerdings nur bei diesen Riesen: sie können Wasser
über die Nase aufnehmen. Da Atolle über wenig offenes Süßwasser verfügen, können sie auf diese Weise
Kleinstmengen an Regenwasser aufnehmen, ohne den Kopf zu heben. Der restliche Flüssigkeitsbedarf wird
über die Nahrung gedeckt.
Stachelschwein - Hystrix indica
Stachelschweine sind dämmerungs- und nachtaktive Nagetiere und kommen in den subtropischen und
tropischen Gebieten Afrikas und Asiens vor. Einige Populationen gibt es auch in Südeuropa, beispielsweise in
der italienischen Toskana. Dort haben wir sie selbst schon beobachtet. Ob Südeuropa ihr eigentlicher
Lebensraum ist, ist noch weitestgehend ungeklärt. Es bleibt allerdings zu vermuten, dass sie durch den
Menschen dort angesiedelt wurden.
Stachelschweine sind sehr interessante Tiere, die ihr Stachelkleid zwar zur Abwehr von Feinden einsetzen,
aber keine Stacheln - wie oft behauptet - abschießen. Die Stacheln oder Spieße, die bis zu 40 cm lang werden
können, bestehen wie beim Nashorn aus Haaren. Das Stachelkleid selbst besteht aus unterschiedlich dicken
und weichen Haaren, Borsten und Spießen die bis zu 8 mm Durchmesser haben und innen hohl sind. Früher
wurden Stachelschweinborsten als Schwimmer zum Angeln verwendet. Verletzt man sich an diesen Spießen,
können schwere Entzündungen die Folge sein. Stachelschweine ernähren sich überwiegend pflanzlich und sind
anspruchslose Tiere.
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Strauß - Struthio camelus
Der Strauß ist der größte noch lebende Laufvogel der Erde. Mit einer Größe von ca. 2,5 m Höhe und einem
Gewicht bis zu 110 Kg bei den Männchen, die Weibchen sind etwas kleiner, kann man diesen stolzen Vogel in
der Afrikanischen Savanne eigentlich nicht übersehen. Die Männchen haben überwiegend schwarzes Gefieder
während die Weibchen mehr oder weniger nur Brauntöne zeigen. Für Menschen war der Strauß wegen seiner
Federn und des hervorragenden Fleisches schon immer sehr interessant. Da die Vögel verhältnismäßig leicht
zu züchten sind, deckt der Mensch heute seinen Bedarf diesbezüglich aus Farmen und die Wildbestände der
Tiere bleiben weitestgehend verschont vor Bejagung. Strauße leben in offenen Landschaften, in Savannen und
Wüsten Ost- und Südafrikas. Im nördlichen Afrika, der arabischen Halbinsel und in Westasien sind diese Tiere
bereits ausgestorben.
Strauße beeindrucken besonders beim Liebestanz. Hierzu setzt das Männchen die schwarzen Schwingen und
den Hals in rhythmische Bewegung. Meist sitzen die Tiere dabei auf dem Boden. Da Strauße nicht fliegen
können, dienen die Schwingen nur hierzu, zum Schatten spenden und um die Balance beim schnellen Laufen
zu halten. Im Wesentlichen leben diese Tiere in kleineren Verbänden bis zu 5 Strauße, man spricht allerdings
auch von großen Ansammlungen mit mehr als 600 Tieren. In der Paarungszeit lösen sich die Verbände auf
und die Männchen beschaffen sich einen Harem. Hier gibt es tatsächlich Haupt- und Nebenhennen die auch
unterschiedliche viele Eier legen. Haupthennen die das eigentliche Nest pflegen sind in der Lage ihre eigenen
Eier zu erkennen. Trotzdem kommt es häufig vor, dass die Haupthenne Eier der Nebenhenne mit ausbrütet.
Die Vögel können etwa 20 Eier mit ihrem Körper abdecken. In der Natur erleben allerdings nur 15 % der
Küken ihr erstes Lebensjahr. Besonders Löwen, Hyänen, Leoparden und Schakale sind die Hauptfeinde der
Strauße. Dies ist auch der Grund, warum man Strauße oft in großen Herden, beispielsweise Zebras antrifft.
Hier profitieren die Strauße vom Alarmsystem der Herden.
Strauße sind Pflanzenfresser und legen oft lange Strecken zurück, um ausreichend Nahrung zu finden. Bei
Erregung können sie Löwenähnliche Laute von sich geben und werden diese Tiere gereizt, werden sie zu
Furien, die auch uns gefährlich werden können. Besonders sollte man sich vor den heftigen Tritten in Acht
nehmen, die Strauße dann austeilen können.
Südafrikanisches Spitzmaulnashorn - Diceros bicornis "minor" - eine seltene Unterart - EEP für (östliche)
Spitzmaulnashörner seit 1990
Spitzmaulnashörner kommen in der Savannenlandschaft und im Buschland Südafrikas vor. Sie sind
Einzelgänger, Unpaarhufer und tragen jeweils zwei Hörner übereinander. Die Lippen sind zur besseren
Nahrungsaufnahme von Knospen, Blättern, Gras und Zweigen spitz zulaufend. Die Gesamtpopulation aller
Nashörner ist durch gnadenlose Wilderei mittlerweile dramatisch reduziert. Wie von Südafrika im Januar 2014
berichtet wird, ist die Wilderei mittlerweile so dramatisch und verheerend, dass nur noch militärisch gedrillte
Wildhüter eingesetzt werden. Es werden deshalb auch keine Festnahmen von Wilderern mehr durchgeführt,
sondern die Wilderer werden sofort erschossen!
Springtamarin – Callimico goeldii
Springtamarine sind kleine Primaten und gehören zu den Krallenaffen. Sie werden nur etwa 25 cm groß, dazu
kommt noch ein Schwanz zwischen 25 und 30 cm Länge. Die Tiere wiegen dann etwa nur 300 bis 500
Gramm. Diese Art bewohnt tropische Regen- und Bambuswälder (Primärwälder) in Brasilien, Kolumbien,
Bolivien und Peru. Menschen werden von den Tieren gemieden. Die Springtamarine leben oft in Gruppen bis
zu acht Individuen zusammen und sind tagaktiv. Der Kontakt zu ihren Artgenossen ist sehr eng und so bleiben
sie oft zusammen und schlafen auch aneinander dicht gedrängt. Ihre Reviere, die sie auch mit Urin- und
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Drüsensekret markieren, sind bis zu 50 Hektar groß. Als ausgezeichnete Kletterer leben sie oft hoch in den
Bäumen und ernähren sich vorwiegend von Insekten, Kleinstsäugern und Früchten.
Nach einer Tragzeit von 150 bis 160 Tagen bringen alle Weibchen, nicht nur die Dominanten, ein Junges zur
Welt, das zuerst nur von der Mutter versorgt wird. Zwillingsgeburten. wie bei anderen Krallenaffen. kommen
dabei nicht vor. Erst viel später beteiligen sich auch die Männchen an der Pflege des Nachwuchses. Da die
Tiere sehr große Reviere beanspruchen, werden sie derzeit von der IUCN als gefährdet eingestuft.
Sumatratiger - Panthera tigris sumatrae
Bei den Sumatra Tigern handelt es sich um die kleinste noch lebende Unterart der Tiger, die nur auf der
indonesischen Insel Sumatra vorkommt. Genanalysen bestätigen, dass ihr Genom sehr stark von anderen
Tigerarten abweicht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Tiere während der Erdentwicklung im Pleistozän
zum Holozän auf der Insel Sumatra abgekapselt wurden. Mit einer Gesamtlänge von 250 cm und einem
Gewicht von maximal 150 Kg bei den Männchen, die Weibchen sind etwas kleiner und auch leichter, bleibt der
Sumatratiger die kleinste Art aller vorkommenden Tiger.
Nach Schätzungen des WWF leben nur noch ca. 400 Exemplare in freier Wildbahn. Die Art steht kurz vor der
endgültigen Ausrottung. Die IUCN listet ihn als Critically Endangered – vom“Aussterben bedroht“. Europa- und
weltweit übergreifend arbeiten verschiedene Zoos an einem EEP zur Erhaltung dieser Art.
Teichralle oder Teichhuhn - Gallinula chloropus
Teichrallen oder auch Teichhühner kommen in mehreren Unterarten sowohl in subtropischen als auch in
tropischen Klimazonen vor. Populationen gibt es in Eurasien, Afrika, Nord- und Südamerika. Europäische
Populationen, die einmal sehr groß waren, gehen langsam wieder zurück, so dass die Tiere hier schon wieder
als Vorstufe „gefährdet“ betrachtet werden müssen. In Deutschland trifft man sie sehr häufig in Parks und
freilaufend in zoologischen Gärten an und sie gehören hier schon zum festen Bestandteil der Fauna. Die Tiere
besiedeln sehr gerne sumpfige Flachwasserbereiche und vermehren sich hier immer sehr erfolgreich.
Grundsätzlich sind sie Allesfresser, was man ruhig wörtlich nehmen kann.
Waldtrapp - Geronticus eremita
Der Waldtrapp, früher auch als Schopfibis oder Mähnenibis bezeichnet, ist ein sehr auffälliger Vogel mit
kahlem Kopf und einem ausgeprägten Schopf. Sein Gefieder ist pechschwarz mit metallischen Reflexen. Diese
Art war früher in Europa weit verbreitet, heute laufen wieder verschiedene Wiederansiedlungsprojekte für
diese Art. Der Waldtrapp ist ein geselliger Vogel, große Kolonien sind keine Seltenheit. Bekannt sind die Vögel
wegen ihrer Lautäußerungen und den Begrüßungsritualen. Sie ernähren sich von Würmern, Schnecken,
Insekten und deren Larven, aber auch kleine Säugetiere, Lurche und Reptilien werden nicht verschmäht.
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Watvögel
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Säbelschnäbler - Recurvirostra avosetta
Rotschenkel - Tringa totanus
Austernfischer - Haematopus ostralegus
Stelzenläufer - Himantopus himantopus
Kibitz - Vanellus vanellus
Der Zoo " Vivarium " verfügt über ein wunderschön angelegtes, offenes Wat-Vogelhaus mit riesigem
Freigelände und einem artgerechten Flachteich. Gezeigt werden hier heimische Watvögel, sogenannte
Regenpfeiferartige oder Limikolen. Limikolen bedeutet eigentlich nur Sumpfbewohner, eine
Allgemeinbezeichnung für Vögel, die an flachen Binnengewässern und Küstenregionen, in Sumpfgebieten,
Mooren, feuchten Wiesen und Wäldern vorkommen. Fast alle flugfähigen Watvögel in Europa sind Zugvögel,
die nach der Brutsaison nach Afrika, Asien oder nur in den Mittelmeerraum zum Überwintern reisen. Die
meisten Watvögel sind hervorragende Flieger, die oft mehrere 1000 km zurücklegen und immer wieder
zurückkehren. Wer mehr über diese wundervollen Vögel erfahren möchte, sollte die Website des Bundesamtes
für Naturschutz besuchen - unter >>> http://www.bfn.de
Zwergseebär - Arctocephalus pusillus
Der Name ist etwas irreführend, denn die sogenannten Zwergseebären sind mit bis zu 2,5 m gleichzeitig die
größten ihrer Art und kommen aus Südafrika. Sie erreichen unter Wasser Geschwindigkeiten bis zu 4 m pro
Sekunde und können bis zu 30 m tief tauchen. Am 23. und 24. Mai 2013 gab es gleich zweimal Nachwuchs im
Zoo Frankfurt am Main.
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