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Die Exkremente dienen in der Tierwelt oftmals als „Spuren der
Anwesenheit“. Viele nutzten Ihren Kot oder Urin als Markierung für ihr Territorium, um an deren Tieren zu zeigen, dass
das ihr Revier ist. Aber es gibt Unterschiede unter den Tieren.
Die einen verteilen ihren Kot willkürlich in der Gegend rum, die
anderen verbuddeln ihren direkt wieder und andere setzen ihren Haufen immer an dieselbe Stelle, gleich zu setzen wie eine
Toilette.
Interessant ist auch die Art und Weise wie manche Tiere mit
ihrem Kot umgehen. Koalas, zum Beispiel geben Ihren Jungen ihren Kot als Nahrung. Im recht kleinen Magen der Koalas
werden die giftigen Stoffe des Eukalyptus absorbiert. Somit ist
der Kot des Koalas entgiftet und voll mit lebensnotwendigen
Nährstoffen für die kleinen Koalas.
Laufvögeln schlucken bei der Nahrungsaufnahme kleine Steine, die sie im Zusammenhang mit ihrem Muskelmagen zum
zermahlen des Futters nutzen, vergleichbar mit dem Kauen mit
Zähnen. Im Geschmeiß (Urin und Kot gemeinsam) kann man
nun die Steine wieder finden und diese sind nun durch die Reibung im Magen auffallend glatt geschliffen.
In vielen Regionen wird der Kot mancher Tiere auch weiter verarbeitet. In Wüstengebieten wird häufig der Kot von Trampeltieren getrocknet und als Brennmaterial gebraucht. In nördlichen
Ländern, wie Norwegen und Lappland werden die Exkremente
der Elche getrocknet und zu Schmuck verarbeitet. Außerdem
werden Kuhfladen der Rinder mit Lehm vermischt. So haftet
der Lehm besser.
Informationen
In Körpergröße und –gestalt ähnelt der Rote Vari dem Schwarz-weißen Vari. Wie die Namen jedoch vorgeben, weist der Schwarz-weiße Vari ein schwarz-weißes Fellkleid auf,
während das des Roten Vari vornehmlich rot gefärbt ist. Lediglich Kopf, Hände und Füße
sowie der Schwanz sind schwarz gefärbt, während die Nackenpartie mit weißem Fell bestückt ist. Individuelle Farbunterschiede bei den Roten Varis sind nicht selten, so dass man
auch Individuen findet, mit zusätzlichen weißen Flecken an den Schultern, den Füßen und
dem Schwanz. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterschieden.
Rote Varis leben ausschließlich in der von dichtem Regenwald bewachsenen Masoala
Halbinsel im Nordosten der Rieseninsel Madagaskar. Im Westen grenzt das Verbreitungsgebiet an das des Schwarz-weißen Varis, der in weiten Bereichen des östlichen Regenwaldes von Madagaskar heimisch ist. In kleinen Familientrupps durchstreifen die Roten
Varis ihr festes Revier, das die Gruppe mit lauten Rufen gegenüber rivalisierenden Trupps
verteidigt. Die Tiere halten sich vornehmlich auf Bäumen auf, wo sie nach Früchten suchen, die den Haupanteil ihrer Nahrung ausmachen. Daneben werden aber auch Blätter,
Blüten, Sämereien und Nektar gefressen.
Die Paarungszeit der Roten Varis fällt in die Frühjahrsmonate. Aus Zweigen, Blättern und
Moosen bauen die Weibchen ein Nest, in dem die bis zu 3 Jungtiere zur Welt gebracht
werden. In den ersten Lebenstagen verbleiben die Jungtiere im schützenden Nest. Während das Muttertier auf Nahrungssuche geht. Im Alter von etwa einem Monat sind die
Jungtiere groß genug, das Nest zu verlassen und eigenständig herumzuklettern. Im Alter
von gut 4 Monaten folgen sie permanent ihrer Mutter bis sie nach über einem Jahr ausgewachsen sind.
In Zoologischen Gärten werden Rote Varis als klassischer Vertreter der einzigartigen und
teilweise stark bedrohten madagassischen Fauna gerne gehalten. Zuchterfolge stellen
keine Seltenheit dar. Im Freiland existieren Rote Varis lediglich im Masoala Nationalpark.
Trotz dessen Schutzstatus werden Rote Varis zum Teil gewildert. Ihr Wildbestand gilt als
bedroht.
Informationen
Nandus sind flugunfähige Laufvögel, die die Grassteppen des Tieflandes, die Pampa sowie die Hochebenen der Gebirge Südamerikas bevölkern. Gerne als „Pampas-Strauß“ bezeichnet, sind die Nandus jedoch nicht enger mit dem wesentlich größeren und schwereren
afrikanischen Strauß verwandt.
Nandus sind ausdauernde und schnelle Läufer mit kräftigen, muskulösen Beinen. Ihre
Füße tragen drei Zehen, im Gegensatz zum Strauß, der nur zwei Zehen aufweist. Im
schnellen Lauf heben die Nandus ihre Flügel, die als Ruder und Balancierorgan dienen,
und es den Vögeln ermöglichen, schnelle Richtungsänderungen durchzuführen.
Während der Balzzeit im Frühjahr und Sommer stößt der Hahn bei weit aufgeblähtem Hals
einen tiefen Ruf aus, auf dessen Klangbild der indianische Name „Nandu“ zurückzuführen
ist. In seinem Revier, aus dem jeder männliche Nebenbuhler vertrieben wird, sammelt der
Hahn 5 bis 7 Hennen, mit denen er sich nacheinander verpaart. Die Hennen legen ihre
jeweils 10 bis 15 Eier in eine vom Männchen ausgewählte Bodenmulde. Das Männchen
ist für die Brutpflege der etwa 10 x 14 cm großen, über 600 g schweren Eier alleine zuständig. Nicht alle Eier können von dem Männchen bebrütet werden, so daß ein Großteil
der Eier Nesträubern zum Opfer fällt. Nach 35 bis 40 Tagen schlüpfen die Jungvögel, die
sogleich das Nest verlassen und während der nächsten fünf Wochen vom Hahn geführt
werden. Mit zwei bis drei sind die jungen Nandus ausgewachsen.
Die sehr genügsamen Nandus sind ausgesprochen standorttreu und halten sich ganzjährig in ihren festen Revieren auf. Sie ernähren sich vornehmlich von Gräsern und Kräutern
und werden somit als Nahrungskonkurrenten für weidende Haustiere angesehen. Zunehmend schränken Weidezäune ihren natürlichen Lebensraum ein, was gebietsweise zu
einem deutlichen Bestandsrückgang der Nandus führte.
Informationen
Das Alpaka ist eine Zuchtform des in weiten Teilen Südamerikas beheimateten Guanakos
(Lama guanicoe). Ähnlich wie in Europa das Hausschaf, wurde das Alpaka in Südamerika
bereits vor über 4000 Jahren vornehmlich zur Wollgewinnung gezüchtet. Das weiche, lang
gewellte Fell der Alpakas bietet eine Wolle von ausgezeichneter Qualität, die zu Decken,
Teppichen und Mänteln verarbeitet wird. Alle zwei Jahre werden die Tiere geschoren, wobei ein durchschnittlicher Wollertrag von 3 bis 5 kg anfällt. Die Fellfarbe der Alpakas kann
schwarz, braun, grau weiß oder gescheckt sein.
Neben der Wollgewinnung werden Alpakas vermehrt auch als Fleischlieferanten gehalten.
Zudem wird das Leder der Tiere zu allerlei Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Auch als
Lastentiere kommen Alpakas in ihrer Heimat gelegentlich zum Einsatz.
Alpakas werden in den baumlosen Hochgebirgslandschaften von Bolivien, Equador und
Peru bis zu Höhen von 4000 m gehalten. Hier ernähren sich die genügsamen Tiere von
dem spärlichen Gras- und Kräuterbewuchs. Die Tiere leben in kleinen Familienverbänden,
bestehend aus einem erwachsenen Leithengst und 4 bis 10 Stuten mit deren Jungtieren.
Jüngere Hengste leben in Junggesellenrudeln. Außerhalb der Paarungszeit können sich
einzelne Herden zeitweise zu einem losen Verband zusammenschließen, so daß man
Großherden bis 1000 Tiere antreffen kann.
Wenn erregt, verteidigen sich Alpakas durch Spucken und Treten. Im Kampf untereinander beißen die Tiere in die Beine und Ohren des Gegners und versuchen den Hals des
Gegners mit dem eigenen Körper herabzudrücken.
In Zoologischen Gärten werden Alpakas gerne zusammen mit anderen Tierarten der südamerikanischen Fauna auf Gemeinschaftsanlagen gehalten. Zuchterfolge stellen keine
Seltenheit dar. Aufgrund der Zerstörung des natürlichen Lebensraumes ist die Stammform
des Alpakas, das Guanaco, gebietsweise ausgerottet und heutzutage streng geschützt.
Informationen
Bongos haben eine massige Gestalt mit einem runden, hochgebogenen Rücken. Die
Fellfarbe ist glänzend rotbraun, die bei älteren Tieren, insbesondere den Männchen, an
Beinen und Hals dunkler ist. Die Flanken sind mit 11 bis 14 markanten, senkrechten weißen Streifen gezeichnet. Jedes Tier hat sein eigenes individuelles Streifenmuster, so daß
man einzelne Bongos an ihrer Streifung identifizieren kann. Auffällig ist zudem ein weißer
Streifen quer über den Nasenrücken, sowie ein weiterer weißer Streifen am Vorderhals.
An den Wangen finden sich unregelmäßige weiße Punkte. Beide Geschlechter tragen
spiralförmige Hörner, die eine Länge von 50 bis 100 cm erreichen.
Bongos leben einzeln, paarweise oder in kleinen Familienverbänden von selten mehr als
3 Tieren. Sie bewohnen die verbliebenen dichten Regenwälder, gelegentlich auch Sekundärwälder, in West-, Zentral- und Ostafrika. In ihren Revieren nutzen Bongos feste
Wechsel und bestimmte Kotstellen, die zur Markierung ihres Territoriums dienen. Tagsüber ruhen die Bongos an schattigen Plätzen. Erst spät abends werden die Tiere aktiv
und gehen auf Futtersuche. Bei jeglicher Störung schlüpft der äußerst scheue Bongo mit
vorgestrecktem Kopf und angelegten Hörnern sofort in dichtes Unterholz.
Aufgrund seiner scheuen Natur ist die Lebensweise des Bongos im Freiland noch nicht
eingehend erforscht. So weiß man insbesondere über das Gruppenleben des Bongos
noch zu wenig. Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, daß einmal gefundene Paare
eine lebenslange Einehe führen.
In Zoologischen Gärten werden Bongos recht häufig gehalten und erfolgreich gezüchtet.
Die Wildbestände sind aufgrund der ständig zunehmenden menschlichen Nutzung der
Regenwälder rückläufig und in viele kleine, von einander getrennte Kleinpopulationen aufgeteilt.
Informationen
Emus sind große flugunfähige Laufvögel, die auf dem gesamten australischen Kontinent
verbreitet sind, und nur das sehr trockene Innenland meiden. Die verstümmelten Flügel
der Emus sind unter dem sehr dichten aber locker aufliegenden braunen Federkleid kaum
auszumachen. Weibchen werden größer und schwerer als die Männchen und zeigen häufig eine dunklere blaue Gesichtsfarbe.
Im Gegensatz zu dem größten Vertreter der Laufvögel, dem afrikanischen Strauß, der
nur zwei Zehen aufweist, tragen Emus an jedem Fuß drei Zehen, die mit scharfe Krallen
besetzt sind. Wie alle Laufvögel sind Emus ausdauernde Läufer mit kräftigen, muskulösen
Beinen. Im schnellen Lauf dienen die Flügel als Ruder und Balancierorgan, um den Vögeln schnelle Richtungsänderungen zu ermöglichen.
Die Paarbildung der Emus beginnt im Dezember. Mit tiefen, trommelnden Rufen signalisieren die Weibchen ihre Paarungsbereitschaft. Die Männchen bauen ein einfaches Bodennest aus Zweigen und Blättern, in das die Weibchen ihre 5 bis 15 dunkelgrünen Eier
legen, die in einem Abstand von jeweils 2 bis 4 Tagen gelegt werden. Erst wenn das Gelege komplett ist beginnt das Brutgeschäft, für das einzig das Männchen zuständig ist. Nach
etwa 56 Tagen schlüpfen die Küken, die ebenfalls nur von Hahn betreut werden.
Die Weibchen paaren sich gewöhnlich mit mehreren Männchen und beteiligen sich nicht
am Brutgeschäft. Während der gesamten Brutzeit nimmt das Männchen keinerlei Nahrung
zu sich. Unmittelbar nach dem Schlupf verlassen die Jungvögel das Nest und werden vom
Hahn geführt. Mit zwei bis drei Jahren sind die jungen Emus ausgewachsen.
Emus werden gerne in Zoologischen Gärten gehalten und züchten dort auch regelmäßig.
Im Freiland gelten die Bestände als nicht bedroht, obschon Emus in früheren Jahren stark
bejagt wurde. Lediglich in Tasmanien wurde der Emu mit der Ankunft der ersten Siedler in
der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet.
Informationen
Fledermäuse sind, außer in den Polargebieten und in extremen Wüsten, auf der ganzen
Welt anzutreffen. Überwiegend leben sie jedoch in den Tropen und Subtropen, da Fledermäuse die Wärme lieben. Die Flattertiere sind weder mit Vögeln, Mäusen, noch mit
Hunden verwandt. Fledermäuse und Flughunde bilden im System der Säugetiere eine
eigene Ordnung. Ihr wissenschaftlicher Name Chiroptera kommt aus dem Griechischen
und bedeutet „Handflügler“. Sie sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können.
Eine Haut, die sich zwischen den langen Finger- und Mittelhandknochen spannt, bildet
den Flügel. Fledermäuse haben Haare, bringen lebende Jungen zur Welt und ernähren
ihren Nachwuchs, wie alle Säugetiere, mit Muttermilch. Sie bringen nur ein bis zwei Junge
zur Welt, aber dafür leben sie relativ lange: Sie können über 25 Jahre alt werden.
Die knapp 200 Arten der Flughunde (Megachiroptera) sind alle in den Tropen und Subtropen zu Hause. Flughunde sind strenge Vegetarier und ernähren sich am liebsten von
Früchten. Nur eine Art verfügt über das Echolot, alle anderen Flughundarten sind mit großen, lichtstarken Augen ausgestattet, mit denen sie auch nachts alles erkennen.
Fledermäuse, wissenschaftlich Microchiroptera genannt, sind weltweit mit rund 800 Arten
vertreten. In Europa existieren 30 Fledermausarten, wovon man 24 in Deutschland antrifft.
Leider sind hier fast alle vom Aussterben bedroht.
Fledermäuse haben je nach Art eine Flügelspannweite von 10 bis 40 Zentimetern, eine
Körperlänge von drei bis acht Zentimeter und können zwischen 3 und 40 Gramm wiegen.
Die Nachtjäger sind also viel kleiner als oft angenommen. Sie fliegen mit Geschwindigkeiten von 10 bis 50 Stundenkilometer durch die Dunkelheit. Die Flugakrobaten jagen
meist in einer Höhe von 5 bis 100 Metern über dem Grund.
Fledermäuse haben sich im Laufe der Evolution besondere Jagdmethoden angeeignet.
Schon vor 50 Millionen Jahren konnten diese Tiere vermutlich mittels Ultraschall ihre Beute
orten. Ein Hinweis dafür sind versteinerte Mageninhalte mit Überresten von Nachtfaltern.
Das besondere Orientierungssystem der Fledermäuse wird als Echoortung bezeichnet.
Damit können sie auch bei stockfinsterer Nacht ihre „Opfer“ lokalisieren sie machen sich
ein genaues „Hörbild“ von ihrer Umgebung.
Informationen
Die Netzgiraffe ist eine von 8 Unterarten der im gesamten östlichen und südlichen Afrika
verbreiteten Giraffe. Charakteristisch für die Netzgiraffe ist das netzartige braune Fleckenmuster.
Mit einer Gesamthöhe von nahezu 6 m sind Giraffen die höchsten Tiere der Welt. Trotz ihres extrem langen Halses besitzen Giraffen - ähnlich wie nahezu alle anderen Säugetiere,
inklusive dem Menschen - lediglich 7 Halswirbel. Auffällig sind auch die kleinen „Hörner“
am Kopf der Giraffen. Hierbei handelt es sich um Knochenzapfen, die mit Haut überzogen sind. Männliche Giraffen nutzen diese Hörner beim innerartlichen Kampf, weshalb
der obere Rand dieser Knochenzapfen zumeist blank gerieben ist. Bei den weiblichen
Giraffen hingegen sind dunkle Haarbüschel an diesen Hörnern zu erkennen. Neben den
Hörnern lassen sich männliche Giraffen auch aufgrund ihrer größeren Statur und ihres
kräftig verknöcherten Schädels von den Weibchen unterscheiden.
Giraffen leben in losen Rudeln von zumeist 10 bis 20 Tieren. Erwachsene Männchen gesellen sich nur zur Paarung zu diesen Rudeln. Nach einer Tragzeit von etwa 17 Monaten
wird ein Jungtier geboren. Da die Geburt im Stehen stattfindet, stürzt das Jungtier aus
etwa 2 m Höhe herab. Eine neugeborene Giraffe ist bereits 1,8 m groß, so daß das Jungtier das Euter der Mutter erreichen kann.
Giraffen ernähren sich vorzugsweise von den Blättern der verschiedenen Akazienarten
Afrikas. Hierbei umgreifen sie mit ihrer 28 cm langen Zuge ganze Triebe und rupfen die
neben den Blätter und auch die scharfen Dornen der Akazien ab, an denen sich die Giraffen nicht verletzen.
In Zoologischen Gärten werden Giraffen gerne gehalten und auch sehr erfolgreich gezüchtet. Häufig werden Giraffen zusammen mit verschiedenen Antilopenarten auf einer
Gemeinschaftsanlage gezeigt. In der Natur sind Giraffen noch weit verbreitet und gelten
nicht als bedroht. Der einzige natürliche Feind der Giraffen ist der Löwe, dem es gelegentlich gelingt eine junge oder schwache Giraffe zu reißen. Allerdings können Giraffen
mit ihren Hufen gefährlich auskeilen, so daß Löwen selten erwachsenen und gesunde
Giraffen angreifen.
Informationen
Das Trampeltier wirkt wesentlich wuchtiger im Körperbau als das in Afrika und Arabien
beheimatete Dromedar. Im Gegensatz zu dem einhöckerigen Dromedar trägt das Trampeltier zwei Höcker auf dem Rücken. Wie beim Dromedar besteht jeder Höcker aus Bindeund Fettgewebe und dient in Zeiten der Futterknappheit als Nahrungsreserve.
Trampeltiere bewohnen die Trockengebiete Vorder- und Zentralasiens, die durch sehr heiße Sommer und durch eiskalte Winter mit Temperaturen bis - 30°C charakterisiert sind.
Dementsprechend besteht das Winterfell der Trampeltiere aus einer sehr dichten, langen,
wärmenden Wolle, was nach dem Haarwechsel im Frühjahr einem kurzen Sommerfell
Platz macht.
Trampeltiere sind hervorragend an das Leben in der Wüste angepaßt. Breite Füße mit
dicken Schwielensohlen verhindern ein Einsinken in den weichen Wüstensand. Schlitzförmige Nasenlöcher, die verschlossen werden können, und dichte Haare in den Ohren
halten den aufgewehten Sand fern. Zudem sind die Tiere in der Lage bei einer Tränkung
bis zu 150 Liter Wasser zu trinken, um anschließend tagelang ohne zusätzliches Wasser
auszukommen.
In Zoologischen Gärten werden Trampeltiere häufig gehalten. Aufgrund der kurzen Schrittlänge der Trampeltiere dienen flache Gräben ohne zusätzliche Zäune als ausreichende
Umfriedung der Aussenanlagen. Die Tiere sind winterhart und können ganzjährig im Freien mit einfachem Unterstand gehalten werden. Als Futter bietet man neben Heu, frischem
Gras und Zweigen auch Gemüse, Brot und Pellets. Zuchterfolge stellen keine Seltenheit
dar.
In der Natur dürfte die Stammform des Trampeltieres ausgestorben sein. Bereits vor 4500
Jahren wurde jedoch eine Haustierform des Trampeltieres gezüchtet, dem alle heutigen
Trampeltiere zuzuordnen sind. Trampeltiere werden gerne als Reit-, Zug- und Lasttiere
eingesetzt. Frachten bis 250 kg werden problemlos getragen. Zudem liefern Trampeltiere
wertvolle Wolle, Haut, Fleisch und Milch. Der Kot der Tiere wird vielerorts getrocknet und
als Brennmaterial genutzt.
Informationen
Der Koala zählt zu den bekanntesten Tieren Australiens. Häufig als Koalabär oder Beutelbär bezeichnet, deuten diese Namen auf die äußerliche Ähnlichkeit des Koalas mit den
Bären. Jedoch ist der Koala nicht mit den Bären verwandt, vielmehr zählt er zu der für
Australien typischen Ordnung der Beuteltiere.
Ähnlich wie Känguruhs haben Koalas einen Beutel, in dem sie ihre Jungen pflegen. Koala-Jungtiere werden nach einer sehr kurzen Tragzeit von 33 bis 35 Tagen geboren. Bei
der Geburt sind die Jungtiere nur 2 cm groß und wiegen weniger als 1 Gramm. Nackt und
blind, jedoch mit kräftig ausgebildeten Armen, krabbelt das neugeborene Koala-Junge
selbständig in den Beutel der Mutter, wo es sich an einer der beiden Zitzen festsaugt. Erst
in einem Alter von etwa sechs Monaten, wenn das Jungtier etwa 20 cm groß gewachsen
und völlig behaart ist, lugt es erstmalig aus dem schützenden Beutel der Mutter, den es
danach immer öfter verläßt, um auf dem Rücken der Mutter zu reiten. Das Jungtier klettert
jedoch regelmäßig in den Beutel zurück, bevor es diesen im Alter von etwa 7 bis 9 Monaten endgültig verläßt. Mit etwa 12 Monaten ist der junge Koala selbständig, bleibt jedoch
häufig für ein weiteres Jahr bei seiner Mutter, bevor er sich sein eigenes Revier sucht.
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Bongos haben eine massige Gestalt mit einem runden, hochgebogenen Rücken. Die
Fellfarbe ist glänzend rotbraun, die bei älteren Tieren, insbesondere den Männchen, an
Beinen und Hals dunkler ist. Die Flanken sind mit 11 bis 14 markanten, senkrechten weißen Streifen gezeichnet. Jedes Tier hat sein eigenes individuelles Streifenmuster, so daß
man einzelne Bongos an ihrer Streifung identifizieren kann. Auffällig ist zudem ein weißer
Streifen quer über den Nasenrücken, sowie ein weiterer weißer Streifen am Vorderhals.
An den Wangen finden sich unregelmäßige weiße Punkte. Beide Geschlechter tragen
spiralförmige Hörner, die eine Länge von 50 bis 100 cm erreichen.
Bongos leben einzeln, paarweise oder in kleinen Familienverbänden von selten mehr als
3 Tieren. Sie bewohnen die verbliebenen dichten Regenwälder, gelegentlich auch Sekundärwälder, in West-, Zentral- und Ostafrika. In ihren Revieren nutzen Bongos feste
Wechsel und bestimmte Kotstellen, die zur Markierung ihres Territoriums dienen. Tagsüber ruhen die Bongos an schattigen Plätzen. Erst spät abends werden die Tiere aktiv
und gehen auf Futtersuche. Bei jeglicher Störung schlüpft der äußerst scheue Bongo mit
vorgestrecktem Kopf und angelegten Hörnern sofort in dichtes Unterholz.
Aufgrund seiner scheuen Natur ist die Lebensweise des Bongos im Freiland noch nicht
eingehend erforscht. So weiß man insbesondere über das Gruppenleben des Bongos
noch zu wenig. Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, daß einmal gefundene Paare
eine lebenslange Einehe führen.
In Zoologischen Gärten werden Bongos recht häufig gehalten und erfolgreich gezüchtet.
Die Wildbestände sind aufgrund der ständig zunehmenden menschlichen Nutzung der
Regenwälder rückläufig und in viele kleine, von einander getrennte Kleinpopulationen aufgeteilt.
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Mit einer Körperlänge von nahezu 200 cm und einem Gewicht bis zu 250 kg gilt der Löwe,
neben dem asiatischen Tiger, als die größte Raubkatze der Welt. Männliche Löwen sind
durch eine prächtige Kopf- und Brustmähne gekennzeichnet, die den weiblichen Tieren
fehlt.
Im Gegensatz zu den meisten Katzenarten leben Löwen ausgesprochen gesellig in großen Rudeln, denen 2 bis 3 erwachsene Männchen sowie 10 bis 15 Weibchen und deren
Jungtiere angehören. Die Weibchen bleiben ein Leben lang in ihrer Gruppe, wohingegen
die Männchen alle 3 bis 5 Jahre von jüngeren Rivalen vertrieben werden. Heranwachsende Männchen verlassen die elterliche Gruppe und schließen sich zu Junggesellenrudeln zusammen, bis sie stark genug sind, ein eigenes Rudel zu übernehmen.
Die Nahrungsbeschaffung für das Rudel überlassen die männlichen Löwen weitestgehend den Weibchen. Die bevorzugte Beute sind große Huftiere, wie Zebras und Gnus.
Aber auch andere Huftiere, von kleinen Antilopen bis zur Giraffe, werden vom Löwen
geschlagen. Nach erfolgreicher Jagd und Nahrungsaufnahme ruhen Löwen gewöhnlich
im Schatten eines Baumes, vielfach bis zu 22 Stunden pro Tag.
In Zoologischen Gärten werden Löwen häufig gezeigt. Jedoch wird zumeist nur der Afrikanische Löwe gehalten, der in seinem Ursprungsgebiet in weiten Teilen Afrikas südlich
der Sahara noch weit verbreitet ist. Der auch früher häufige, heute jedoch sehr selten gewordene Asiatische Löwe überlebt nur noch im geschützten Gir- Reservat im Nordwesten
Indiens und in einigen wenigen Zoologischen Gärten der Welt. Die internationale Zucht
des Asiatischen Löwen in Zoologischen Gärten wird streng kontrolliert und koordiniert, um
somit die völlige Ausrottung dieser Tierart zu vermeiden.
Informationen
Der Große Mara, mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 70 bis 75 cm und einem Gewicht von
8 bis 9 kg, zählt zu den größten Vertretern der weitreichenden Ordnung der Nagetiere. Es
sind tagaktive Tiere, die die weite Grassteppe Südamerikas, die Pampa, bevölkern.
Maras sind hervorragend an eine laufende Bewegungsweise angepaßt. Die Beine sind
lang und schmal, wobei die drei Zehen der Hinterfüße wie kleine Hufe geformt sind. An
den Vorderfüßen finden sich vier Zehen. Die Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine.
Stehend erinnern die Maras somit an kleine Huftiere. Sitzend hingegen ähneln die Maras
den Hasenartigen, wobei insbesondere der Kopf mit den recht langen Ohren sehr hasenartig wirkt. Dieser Eindruck sowie die hoppelnde Gangart verliehen den Maras den Namen
„Pampashasen“. Eine Verwandtschaft zu den Hasen besteht freilich nicht.
Maras leben vornehmlich paarweise oder in kleinen Haremsfamilien. Den Tag verbringen
sie auf der Suche nach Gräsern, Halmen und Sämereien. Als Unterschlupf graben die Maras tiefe Erdhöhlen. In diesen Höhlen gebären die Weibchen ihre zumeist zwei Jungtiere.
Junge Maras können schon kurz nach der Geburt dem Muttertier folgen.
In Zoologischen Gärten werden Große Maras häufig gezeigt. Die Tiere werden zumeist
auf großen Freianlagen gehalten, vielerorts zusammen mit anderen Tierarten aus Südamerika. Als Futter bietet man u.a. frisches Gemüse und Heu, sowie Kartoffeln, Pellets,
Obst und frische Zweige und Laub. In den Grassteppen Südamerikas sind Große Maras
noch recht zahlreich vertreten, obschon die Bestandszahlen rückläufig sind.
Informationen
Mehlwurm ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Larve des Mehlkäfers (Tenebrio molitor), einer Schwarzkäferart. Obwohl er wie die Würmer geringelt erscheint,
ist der Mehlwurm kein Wurm, sondern eine Insektenlarve: er besitzt einen festen Chitinpanzer, am Kopf zwei Fühler, trägt beißende Mundwerkzeuge und bewegt sich nicht
kriechend, sondern auf sechs Beinen fort.Die Unterarten des Steppenzebras unterscheiden sich in der Intensität ihres Streifenmusters, das von Norden nach Süden zunehmend
schwächer ausgebildet ist. So sind bei dem in Namibia, im Südwesten Afrikas beheimateten Damara-Steppenzebra die Beine nur schwach gestreift, wobei die Streifen niemals
bis zu den Hufen reichen. Zudem finden sich zwischen den braunschwarzen Hauptstreifen
des Körpers sogenannte Schattenstreifen, die den Unterarten im östlichen Afrika fehlen.
An der Spitze des Kopfes sitzen die Mundwerkzeuge; kleine, kräftige Beißzangen, mit
denen die Nahrung aufgenommen wird. Seitlich davon befinden sich die Fühler, die aus
vier Gliedern bestehen. Kurz hinter der Ansatzstelle der Fühler kann man je einen kleinen
schwarzen Punkt und ca. 1 mm schräg dahinter einen weiteren solchen Punkt erkennen.
Es handelt sich um die Punktaugen, mit denen der Mehlwurm hell und dunkel unterscheiden kann. Die Beine des Mehlkäfers sitzen vorn an drei Brustringen, je zwei an einem
Segment. Die Beine sind gegliedert und enden mit einer Kralle. Hinter den drei beintragenden Brustringen folgen noch neun weitere Segmente ohne Beine, was der Käferlarve
ein wurmähnliches Aussehen verleiht. Am Ende des Hinterleibs befinden sich zwei kurze,
dornenartige Pseudocerci. Sie besitzen außerdem Stigmen, durch die der Sauerstoff eingeatmet wird.
Die etwa 10-50mm langen Mehlkäfer und ihre Larven, die anfänglich weiß und nur 2-3
mm, bald aber gelblich und 10 bis 30 mm lang werden, leben vorwiegend in Kleie, Mehl,
Reis, Pflanzenmulch und seltener in faulenden Tierkadavern. Gelegentlich werden sie
zum Vorratsschädling. Die überwiegend pflanzliche Kost, die auch Cellulose enthält, wird
im Mehlwurmdarm mit Hilfe von symbiontischen Bakterien verdaut.
Informationen
Bereits vor 6000 Jahren wurden die ersten Pferde im asiatischen Raum domestiziert. In
Mitteleuropa liegt die Zeit der ersten Domestikation des Pferdes etwa 1000 Jahre später
als in Asien. Bereits im Altertum war das Hauspferd in ganz Europa weit verbreitet.
Die nur 100 bis 110 cm großen Shetlandponies gehen auf eine Kreuzung mit Araberpferden zurück. Die Grundfarbe der Shetlandponies ist schwarz; daneben gibt es braune, rötliche, weiße und auch gescheckte Farbvariationen. Auf den Shetlandinseln, wo die Tiere
einem sehr harten Klima und einem kargen Futterangebot ausgesetzt sind, haben sie sich
als besonders widerstandsfähiges und anspruchsloses Pferd entwickelt. Im 18. Jahrhundert wurden Shetlandponies vor allem in den Schächten der englischen Kohlebergwerke
als Zugtiere genutzt. Im Jahre 1900 kamen die ersten Shetlandponies nach Deutschland,
wo sie heute weit verbreitet sind.
In Zoologischen Gärten werden Shetlandponies sehr häufig gehalten. Sie sind ausgesprochen genügsame Pfleglinge, die gerne in sogenannten Streichelzoos gehalten werden,
wo es den Besuchern gestattet ist, die Pferde zu streicheln und gelegentlich auch zu
füttern. Auch Ponyreiten wird in vielen Tierparks geboten. Hierdurch wird den Besuchern
ein engerer Kontakt zum lebenden Tier vermittelt.
Informationen
Von den fünf heute existierenden Nashornarten (2 Arten in Afrika, 3 Arten in Asien) ist das
Breitmaulnashorn bei einer mannshohen Schulterhöhe und einem Körpergewicht bis 2,3
Tonnen die größte und schwerste Art. Mit seinen breiten wulstigen Lippen ist das Breitmaulnashorn ein reiner Grasfresser, im Gegensatz zu dem ebenfalls in Afrika beheimateten Spitzmaulnashorn, das sich dank seiner Greiflippe vornehmlich von Blättern ernährt.
Aufgrund der unterschiedlichen Nahrungsansprüche können beide Arten in dem selben
Gebiet vorkommen, ohne sich das Futter streitig zu machen.
Breitmaulnashörner haben eine enorm massige Gestalt, was insbesondere durch den
muskulösen Nackenhöcker bewirkt wird. Das große Körpergewicht wird auf stämmigen,
säulenartigen Beinen und breiten Füßen, die jeweils nur 3 Zehen aufweisen, getragen.
Außer an den Ohren und am Schwanzende sind Breitmaulnashörner unbehaart.
Wie das Spitzmaulnashorn bildet auch das Breitmaulnashorn zwei Hörner aus, von denen
das vordere eine Länge von über 100 cm erreichen kann. Das zweite Horn bleibt wesentlich kürzer.
Des Hornes wegen wurde das Breitmaulnashorn, wie auch alle anderen Nashornarten,
an den Rand der Ausrottung gedrängt. In Südostasien gelten Pulver und Elixiere aus dem
Horn der Nashörner als Heilmittel und als Aphrodisiakum, während in Arabien Dolchgriffe
traditionsgemäß aus Nashorn-Horn hergestellt werden. Aus diesen Gründen wurden Nashörner erbarmungslos gejagt, was zu drastischen Bestandsrückgängen und letztendlich
zu strengen Schutzbemühungen führte. Jedoch die Tatsache, daß auf dem Schwarzmarkt
horrende Preise für das Horn von Nashörnern bezahlt wird, läßt professionelle Wilderer
noch immer Jagd auf Nashörner machen. Im Jahre 1996 lebten noch etwa 7500 Breitmaulnashörner in Afrika, der Großteil hiervon in Südafrika, wo Wildhüter massiv gegen
Wilderer vorgehen. In Mosambik, im Sudan und in Uganda ist das Breitmaulnashorn bereits ausgerottet.
Informationen
Alle heutigen Hausschweinrassen lassen sich auf das Europäische Wildschwein (Sus
scrofa) zurückführen. Bereits vor 6000 Jahren wurde das Schwein, das vornehmlich wegen seines Fleisches gehalten wird, von seßhaften Volksstämmen domestiziert. Bis zum
18. Jahrhundert wich das Leben der Hausschweine nicht grundlegend vom Leben der
Wildschweine ab. Sie wurden in eingefriedeten Flächen gehalten und suchten ihr Futter
selbständig in angrenzenden Wäldern. Erst zum Ende des 18. Jahrhunderts begann man
das Hausschwein gezielt zu züchten und viele verschiedenen Rassen unterschiedlicher
Größe zu entwickeln.
Die kleinen Zwerg- oder Minischweine, mit einer Widerristhöhe von lediglich 35 cm und
einem Gewicht von maximal 35 kg, wurden speziell zu Versuchszwecken für die medizinische und tiermedizinische Forschung gezüchtet. Die Rasse entstand Anfang der 60er
Jahre an der Universität Göttingen aus der Kreuzung von Minnesota Minipigs und Vietnamesischen Hängebauchschweinen. So entwickelte sich ein Typus mit dem Temperament
und der Kleinwüchsigkeit der Minnesotas und der Fruchtbarkeit und dem klassischen,
nahezu auf dem Boden schleifenden Bauch der Hängebauchschweine. Die einzige Basiszuchtpopulation besteht an der Universität Göttingen.
Es werden zwei unterschiedliche Farblinien unterschieden. Zum einen eine etwas größere bunte Linie mit schwarzen, braunen und gescheckten Tieren, und zum anderen eine
unpigmentierte, weiße oder hellrosa Linie. In beiden Linien sind die Männchen etwas größer und schwerer als die Weibchen. Allen Tieren sind der kurze Rüssel und die kleinen
Stehohren gemein.
In Zoologischen Gärten werden Göttinger Zwergschweine recht selten gezeigt. Sie sind
genügsame Pfleglinge, die gerne in sogenannten Streichelzoos gehalten werden, wo es
den Besuchern gestattet ist, die Schweine zu streicheln und gelegentlich auch zu füttern.
Hierdurch wird den Zoobesuchern der so wichtige Kontakt zum lebenden Tier geboten.
Informationen
Der Tiger ist in seinem weiten asiatischen Verbreitungsgebiet in vielen Unterarten vertreten. Der größte Vertreter ist der Sibirische Tiger, der eine Körperlänge von 280 cm und
ein Gewicht von über 250 kg erreichen kann. Der Sibirische Tiger ist somit größer als der
Afrikanische Löwe und gilt demzufolge als die größte Katze der Welt. Das dichte Winterfell
des Sibirischen Tigers ist gelblich ohne Rottöne, die im Sommerfell stärker hervortreten.
Das Weiß des Bauches reicht weit an den Flanken herauf.
Wie alle Unterarten des Tigers, so ist auch der Sibirische Tiger in der Wildbahn von der
Ausrottung durch den Menschen bedroht. Nachdem sein Bestand im Jahre 1940 auf lediglich 20 bis 30 Tiere gesunken war, wurde er unter strengen Schutz gestellt. Heute
überleben etwa 200 Sibirische Tiger in einem einzigen Schutzreservat im Amur-Ussuri
Gebiet in Sibirien.
In Zoologischen Gärten hingegen sind Sibirische Tiger häufig vertreten. Durch gezielte
Zuchtprogramme unter Führung eines internationalen Zuchtbuches wird die Zoopopulation weiter aufgebaut. Die Zahl der in den Zoos der Welt gehaltenen Sibirischen Tiger
übersteigt heute 1000 Tiere. Somit leben wesentlich mehr Sibirische Tiger in Tiergärten
als in der Natur. Ziel aller Zuchtbemühungen ist es, Zoonachzuchten auszuwildern, um
somit die geschwächten Populationen der Wildbahn zu stärken. Allerdings versprechen
Auswilderungsprojekte derzeit keine Erfolge, da Wilderei und das Fehlen geschützter Lebensräume in Sibirien den Tieren keine Überlebenschance bieten.
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Der Afrikanische Wildhund zählt zu den farbenprächtigsten Vertretern der Hundeartigen.
Sein Fell ist unregelmäßig schwarz, braun, gelb und weiß gefleckt. Das Fleckenmuster
unterscheidet sich von Tier zu Tier, so daß jeder einzelne Wildhund an seinem eigenen,
individuellen Fleckenmuster zu erkennen ist.
Der massige, gedrungene Kopf des Afrikanischen Wildhundes mit den kräftigen Knochenkämmen und Jochbögen ähnelt dem der Streifenhyäne, weshalb der Wildhund auch gerne Hyänenhund genannt wird. Allerdings steht der Afrikanische Wildhund in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zu den Hyänen.
Wildhunde leben in einem festen Rudelverband mit einer ausgeprägten sozialen Rangordnung. Gemeinsam gehen die Tiere auf Jagd. Als ausdauernde Hetzjäger erbeuten sie vornehmlich kleinere Antilopen. Aber auch kranke und schwache Großantilopen oder Zebras
können den Wildhunden zum Opfer fallen. Die Beute wird zwischen allen Rudelmitgliedern
ohne Streitigkeiten aufgeteilt. Nachzügler oder in einer Wurfhöhle zurückgelassene Muttertiere mit Welpen werden gefüttert, indem die feste Nahrung wieder ausgewürgt wird.
In Zoologischen Gärten werden die stets aktiven Afrikanischen Wildhunde gerne gehalten. Die Erstzucht gelang im Jahre 1930 im Zoo Breslau. In der Natur sind Hyänenhunde
stark bedroht und gebietsweise bereits ausgerottet. Die illegale Jagd, die Zerstörung des
natürlichen Lebensraumes und insbesondere die Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Haushunde führten zu einem starken Bestandsrückgang in weiten Teilen Afrikas.
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Das Zebra ist eine der charakteristischen Tierarten der afrikanischen Savanne. Drei Zebra-Arten
werden unterschieden. Das sehr große, nur in einem kleinen Gebiet in Ostafrika lebende GrevyZebra (Equus grevyi), das kleine, sehr seltene Bergzebra (Equus zebra) des südlichen Afrikas,
und das weit verbreitete Steppenzebra (Equus quagga), das in verschiedenen Unterarten im
östlichen und südlichen Afrika beheimatet ist.
Die Unterarten des Steppenzebras unterscheiden sich in der Intensität ihres Streifenmusters, das
von Norden nach Süden zunehmend schwächer ausgebildet ist. So sind bei dem in Namibia, im
Südwesten Afrikas beheimateten Damara-Steppenzebra die Beine nur schwach gestreift, wobei
die Streifen niemals bis zu den Hufen reichen. Zudem finden sich zwischen den braunschwarzen
Hauptstreifen des Körpers sogenannte Schattenstreifen, die den Unterarten im östlichen Afrika
fehlen.
Aufgrund seiner gestaltauflösenden Wirkung dient das Streifenmuster der Zebras u.a. als Tarnoder Schutzkleid. Sicherlich spielt aber auch die individuelle Erkennung eine wichtige Rolle, denn
jedes Zebra verfügt über sein eigenes unverwechselbares Streifenmuster. Ähnlich dem menschlichen Fingerabdruck kann somit jedes Zebra an seiner individuellen Streifung identifiziert werden.
Steppenzebras leben in Familienverbänden bestehend aus einem Leithengst, 1 bis 6 Stuten und
deren Fohlen. Daneben gibt es reine Hengstgruppen. Fohlen verlassen im Alter von etwa zwei
Jahren den elterlichen Familienverband. Die weiblichen Fohlen werden in einem anderen Familienverband aufgenommen, während sich die männlichen Fohlen einer Hengstgruppe anschließen. Erst im Alter von fünf Jahren sind die Männchen ausgewachsen, um dann einen eigenen
Familienverband zu übernehmen. Scheidet ein Leithengst durch Altersschwäche oder Tod aus,
schließen sich die erwachsenen Stuten, die zeitlebens beisammen bleiben, gemeinsam dem
neuen Leithengst an.
In Zoologischen Gärten werden Damara-Steppenzebras häufig gehalten und erfolgreich gezüchtet. Der Bestand im Freiland gilt derzeit nicht als bedroht.
©2007 Serkan Kilic
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