Klenze-Gymnasium Grundwissen Mathematik Klasse 8 (G8) Stand: August 2007 Grundwissenskatalog Mathematik 8. Klasse 1. Funktionen und Zuordnungen 1.1 Proportionale und umgekehrt proportionale Zuordnung Bei einer proportionalen Zuordnung gehört zum 2-, 3-, 4-...r-fachen der einen Größe das 2-, 3-, 4-….r-fache der anderen Größe. y Ist x y eine proportionale Zuordnung, so gilt: y = q ⋅ x bzw. x = q = „konstant“. Der konstante Quotient q heißt Proportionalitätsfaktor. Bei einer umgekehrt proportionalen Zuordnung gehört zum 2-, 3-, 4-….r-fachen der einen − ...., 1r − fache der anderen Größe. y eine umgekehrt proportionale Zuordnung, so gilt: y = Größe das Ist x 1 −, 1 −, 1 2 3 4 1.2 Funktion und Term Eine Zuordnung f: x y, die jedem x aus dem Definitionsbereich genau ein y aus dem Wertebereich zuordnet, heißt Funktion. Graphen von Funktionen werden von jeder Parallelen zur y-Achse höchstens einmal geschnitten. p x bzw. y ⋅ x = p = „konstant“. Funktionsgraph kein Funktionsgraph Jeder Term f(x) legt eine Funktion f: x f(x) mit x ∈ D f fest. Die Definitionsmenge Df ist die Menge aller Zahlen x, für die ein Funktionswert berechnet werden soll. Die Wertemenge Wf ist die Menge der Ergebnisse, die man erhält, wenn man die Zahlen aus Df einsetzt. Beispiel: f: x x2 − 4 Df = Q ; Wf = [ − 4 ; + ∞ [ 1.3 Lineare Funktion f: x y = mx + t mit Df = Q Der Graph ist eine Gerade mit der Steigung m und dem y-Achsenabschnitt t. z.B.: f : x 2 3 x – 1 mit Df = Q y-Achsenabschnitt t = – 1 ∆y y 2 − y1 2 Steigung m = = = ; ∆x x 2 − x1 3 Bemerkungen zur Steigung von Geraden: • Je größer |m| ist, desto steiler ist die Gerade. • Für m < 0 fällt, für m > 0 steigt die Gerade; für m = 0 verläuft sie parallel zur x-Achse • Alle Geraden mit gleicher Steigung m sind parallel. Bestimmung der Funktionsgleichung, wenn zwei Geradenpunkte A(xA ; yA) und B(xB ; yB) gegeben sind: ∆y y B − y A 1. Schritt: m = = ausrechnen ∆x x B − x A 2. Schritt: die Gleichung yB = m ⋅ x B + t oder yA = m ⋅ x A + t nach t auflösen Klenze-Gymnasium Grundwissen Mathematik Klasse 8 (G8) Stand: August 2007 1.4 Gebrochen rationale Funktionen Funktionen, bei denen x im Nenner vorkommt, heißen gebrochen rationale Funktionen. 2 3 − 2x 3 − 2x Beispiele: f(x) = + 1 ; g(x) = ; h(x) = 3− x 2x − 1 2x 2 + 1 Zur Definitionsmenge können nur solche Zahlen gehören, für die der Nenner nicht Null wird. Ein wichtiges Kennzeichen der Graphen gebrochen rationaler Funktionen sind die „Asymptoten“. Eine Gerade heißt Asymptote des Graphen einer Funktion, wenn sie sich dem Funktionsgraphen beliebig genau annähert. Auch senkrechte Geraden können Asymptoten sein, sie treten an den Lücken von Df auf. 2 + 1 ; Df = Q\{3} Beispiel: f(x) = 3− x 2. Gleichungen und Gleichungssysteme 2.1 Lineare Gleichungen und Ungleichungen Gleichungen der Art mx + t = c heißen lineare Gleichungen. Sie lassen sich rechnerisch durch Äquivalenzumformungen lösen oder zeichnerisch durch Zeichnen des Graphen zu f(x) = mx + t und Suchen der y-Werte mit y = c. Beispiel: − 23 x + 4 = 1 (Skizze rechts) Für die Lösung der Gleichung gilt: x = 4,5. Die „Nullstelle“ der Funktion f ist die Lösung der Gleichung − 23 x + 4 = 0 . Im Beispiel gilt xN = 6. Lineare Ungleichungen, wie z.B. 3x ≥ 2 oder − 23 x + 4 < 1 lassen sich ebenfalls durch Äquialenzumformungen lösen. Beim Multiplizieren (entsprechend auch beim Dividieren) beider Seiten mit einer negativen Zahl muss jedoch das Ungleichheitszeichen umgedreht werden. |−4 Beispiel: − 23 x + 4 < 1 − 23 x < −3 x > +4,5 | ⋅ (− 32 ) Multiplikation mit einer negativen Zahl L = [ 4,5 ; + ∞ [ 2.2 Lineare Gleichungssysteme Beispiel: I −5 x + 9 y = −8 II 10 x − 3 y = 6 Graphische Lösung Beide Gleichungen nach y auflösen, zugehörige Geraden einzeichnen; Schnittpunkt bestimmen. Einsetzungsverfahren aus I x = 95 y + 85 in II 10 ⋅ ( 95 y + 85 ) − 3 y = 6 ausrechnen: 18 y + 16 − 3 y = 6; y = − 23 in I (oder II) x= 2 5 also: (also I nach x aufgelöst!) = {( 25 | − 23 )} Additionsverfahren Falls nötig, die Gleichungen erst mit geeignetem Faktor multiplizieren, so dass bei beiden Gleichungen die Koeffizienten der selben Variablen den gleichen Betrag haben, z.B. I mit 2 multiplizieren: I −10 x + 18 y = −16 II 10 x − 3 y = 6 I+II : 0 + 15 y = −10 y = − 10 = − 23 15 Klenze-Gymnasium Grundwissen Mathematik y = − 23 in I. eingesetzt x= 2 5 Klasse 8 (G8) Stand: August 2007 , also: ={( 52 | − 32 )} Anzahl der Lösungen: • Genau eine Lösung (Die Geraden schneiden sich) • Keine Lösung (Die Geraden sind echt parallel) • Unendlich viele Lösungen (Die Geraden sind identisch) 3. Bruchterme und Bruchgleichungen 3.1 Rechnen mit Bruchtermen 3 x − 4 3 x 2 −9 6( x +3) ; x −5 Bruchterme sind z.B.: ; z32−+z3 Kürzen und Erweitern Zähler und Nenner werden jeweils durch denselben Term dividiert, bzw. mit demselben Term multipliziert. Beispiel für das Kürzen: 3x 2 −3 x 6 x 2 ( x +3) 3x ( x −1) = 3x⋅x ( x +3) = x (xx−+13) (zuerst in Faktoren zerlegen! ) Addieren und Subtrahieren Bruchterme mit gleichem Nenner werden addiert bzw. subtrahiert, indem man die Zähler addiert bzw. subtrahiert und den gemeinsamen Nenner beibehält. Bruchterme mit verschiedenen Nennern müssen zunächst auf den gleichen Nenner („Hauptnenner“) gebracht werden. Zahlenbeispiel: 1 + 3 6 x 2 x −4 10 x −2 3⋅2 x ⋅( x −2) 1 ⋅ ( x − 2) 3 ⋅ 3x 1 ⋅ ( x − 2) + 3 ⋅ 3x x − 2+ 9 x = 3⋅12 x + 2⋅( x3−2) = 3⋅2 x ⋅( x −2) + 2⋅( x −2) ⋅3x = 3⋅2 x ⋅( x −2) = 3⋅2 x ⋅( x −2) = 2 ⋅ (5x −1) 5x −1 = 2 ⋅ 3x ⋅( x −2) = 3x ⋅( x −2) Multiplizieren und Dividieren Bruchterme werden miteinander multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert. Durch einen Bruchterm wird dividiert, indem man mit seinem Kehrbruch multipliziert. Zahlenbeispiele: ( x −3)⋅2 (1) x x−3 ⋅ x 2−3 = x ⋅( x −3) = x2 ( x +1)⋅4⋅2 ( x +1)⋅2 (2) x4+x1 : x8−3 = x4+x1 ⋅ x8−3 = 4⋅x ⋅( x −3) = x ⋅( x −3) = x2⋅(xx+−23) 3.2 negative Exponenten Mit der Definition x − n = x1n können auch negative Exponenten erlaubt werden. Die Potenzgesetze x m ⋅ x n = x m + n und x m : x n = x m − n gelten für alle ganzen Zahlen m,n. −1 3 −4 3−4 Beispiel: 3 ⋅−32 = 3 −2 = 3−2 = 3−1− ( −2) = 31 = 3 3 3 3 3 −4 3−4 oder 3 ⋅−32 = 3 −2 = 3−1 ⋅ 32 = 3−1+ 2 = 31 = 3 3 3 3.3 Bruchgleichungen Bruchgleichungen werden durch Multiplikation mit dem Hauptnenner der vorkommenden Nenner in nennerfreie Gleichungen umgeformt. Zahlenbeispiel: 2 1 Definitionsmenge D = Q \ {0;6}; Hauptnenner HN = x ⋅ (6 − x ) x = 6− x 2⋅x ⋅(6 − x ) 1⋅x⋅(6 − x ) = 6− x x 2 ⋅ (6 − x ) = x Ausrechnen beide Seiten wurden mit dem HN multipliziert nach dem Kürzen x = 4 ( 4 ist in der Definitionsmenge enthalten! ) - evtl. noch Probe durchführen 4. Geometrie 4.1 Der Kreis Ein Kreis mit dem Radius r hat den Umfang U = 2πr und den Flächeninhalt A = πr2. Klenze-Gymnasium Grundwissen Mathematik Klasse 8 (G8) Stand: August 2007 4.2 Der Strahlensatz Wenn zwei sich in einem Punkt Z schneidende Geraden (g1 und g2) von zwei zueinander parallelen Geraden geschnitten werden, gilt: (1) Je zwei Abschnitte auf g1 verhalten sich wie die entsprechenden Abschnitte auf g2. (2) Die Abschnitte auf den Parallelen verhalten sich wie die von Z aus gemessenen entsprechenden Abschnitte auf g1 (bzw. auf g2). a c a c = oder = oder … b d a+b c+d f a+b c+d (2) = = e a c (1) a = b f (2) = e (1) c a c oder = oder… d a+b c+d a c = b d 4.3 Ähnlichkeitssätze für Dreiecke Dreiecke sind bereits dann ähnlich, wenn sie • in zwei (und damit in allen drei) Winkeln übereinstimmen (WW-Satz) oder • im Verhältnis ihrer Seiten übereinstimmen (S:S:S-Satz). 5. Wahrscheinlichkeitsrechnung 5.1 Ergebnis und Ergebnisraum Ein Experiment, dessen Ausgang man nicht voraussagen kann, nennt man Zufallsexperiment. Den Ausgang des Experiments nennt man Ergebnis. Die Menge aller möglichen Ergebnisse nennt man Ergebnismenge oder Ergebnisraum Ω. Beispiel: Werfen eines Würfels: Ω = {1; 2; 3; 4; 5; 6} ; Ω hat 6 Elemente: | Ω | = 6. 5.2 Ereignisse Kein, ein oder mehrere Ergebnisse fasst man zu einem Ereignis E zusammen. Ein Ereignis ist also eine Teilmenge von Ω. Das Gegenereignis E tritt genau dann ein, wenn E nicht eintritt: E = Ω \ E Beispiel: Werfen eines Würfels: Ereignis Ε= { 2; 4; 6} d.h. „gerade Augenzahl“ Gegenereignis E ={1; 3; 5} d.h. „keine gerade Augenzahl“ 5.3 Laplace-Wahrscheinlichkeit Zufallsexperimente, bei denen jedes Ergebnis die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, heißen Laplace-Experimente. Für Laplace-Experimente gilt: Ist |A| die Anzahl der Elemente von A und |Ω| die Anzahl der Elemente von Ω, so gilt für die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A: A Anzahl der für A günstigen Ergebnisse “ P(A) = Ω = „ Anzahl der möglichen Ergebnisse Zählprinzip: Zieht man aus k verschiedenen Mengen mit m1, m2, …mk Elementen jeweils ein Element, so gibt es insgesamt m1 ⋅ m 2 ⋅...⋅ m k Möglichkeiten. Beispiele: 1) In den drei achten Klassen (8a 27 Schüler ; 8b 25 Schüler ; 8c 29 Schüler) wird jeweils ein Klassensprecher gewählt es gibt 27 ⋅ 25 ⋅ 29 Möglichkeiten. 2) Drei von 13 Wettbewerbsteilnehmern erreichen Platz 1, Platz 2, Platz 3 13 ⋅ 12 ⋅ 11 Möglichkeiten.