Weißbuch Zucker - Schmeckt Richtig!

Werbung
Weißbuch Zucker
Hintergründe – Positionen – Empfehlungen
Inhaltsverzeichnis
ZUCKER IN DER ERNÄHRUNGS- UND GESUNDHEITSPOLITIK
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte....................................................................................... 3
Zucker – Multitalent für Lebensmittel..................................................................................................... 4
Selbstbestimmung – auch auf dem Teller............................................................................................... 6
Grenzwerte für Zuckerverzehr – ohne wissenschaftliche Basis........................................................ 9
Falscher Alarm: Zucker macht weder dick noch krank...................................................................... 11
Gegen Karies hilft nur konsequente Vorsorge...................................................................................... 14
Versteckter Zucker – ein reiner Mythos!.............................................................................................. 16
Strafsteuern machen niemanden schlank.......................................................................................... 18
Ampeln auf Lebensmitteln schaffen Verwirrung statt Orientierung............................................... 20
Macht weniger Zucker schlank? Oder vielleicht sogar dick?............................................................ 22
Auf einen Blick – 10 Eckpfeiler für eine zielführende Ernährungsdebatte...................................... 24
2
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Zivilisationskrankheiten sind auf dem Vormarsch. Durch veränderte Arbeits- und Lebensbedingungen gerät häufig das Gleichgewicht von Energieaufnahme und Energieverbrauch,
von Ernährung und Bewegung aus dem Lot.
In den Industriegesellschaften sind daher immer mehr Menschen von Adipositas, Herzkreislauferkrankungen und Diabetes betroffen. Auch die Schwellenländer schließen mit
hohem Tempo auf.
Mit unserem „Weißbuch Zucker“ möchten wir auf zentrale Aspekte der gesellschaftlichen
Debatte eingehen, Thesen auf den Prüfstand stellen und auf die wissenschaftlich belegten
Fakten eingehen. Damit möchten wir die Debatte rund um Zucker versachlichen.
3
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Zucker – Multitalent für Lebensmittel
„Auf den Punkt gebracht!“
Zucker erfüllt in Lebensmitteln vielfältige technologische Funktionen. Er süßt
nicht nur, sondern bringt Aromen zur vollen Entfaltung und sorgt für die Textur.
Darüber hinaus ist Zucker eine bewährte Zutat, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu erhöhen, so verlängert er zum Beispiel die Haltbarkeit von Konfitüren
ganz ohne Zusatzstoffe. Es ist nahezu unmöglich, Zucker in festen Lebensmitteln
zu reduzieren oder zu ersetzen, ohne deren Geschmack und Beschaffenheit zu
beeinflussen.
Warum wird Zucker in Lebensmitteln eingesetzt? In erster Linie natürlich wegen seines
­süßen Geschmacks. Er ist nach wie vor der anerkannte „Goldstandard“ unter allen bekannten Substanzen, da die Saccharose über das ausgewogenste und somit harmonischste
Süßeprofil aller bekannten Substanzen verfügt. Zudem hat er eine Reihe weiterer wichtiger
technologischer und funktioneller Eigenschaften, die für die Herstellung von Lebensmitteln,
die Geschmacksgebung und die Akzeptanz durch die Verbraucher wichtig sind:
Geschmack und Geruch
Zucker bringt viele Aromen, beispielsweise von Früchten oder von Gemüse, erst zur vollen
Entfaltung. Er wird deswegen bei der Herstellung vieler herzhafter Speisen als Zutat verwendet.
Zucker rundet den Geschmack ab, zum Beispiel als Säureregulator in Tomatensaucen,
Ketchup oder Salaten, die Essig enthalten. Ob etwas schmeckt oder nicht, hängt zudem von
einer Vielzahl von Eindrücken ab, die über den eigentlichen Geschmackssinn hinausgehen.
Dazu gehören unter anderem die Farbe und der Geruch eines Lebensmittels sowie seine
physikalische Beschaffenheit – alles Faktoren, zu denen Zucker seinen Beitrag leistet.
Textur und Körper
Zucker hat Einfluss auf Volumen und Textur von Lebensmitteln. Er trägt ganz wesentlich zu
einer Verbesserung des Mundgefühls bei, also der Art und Weise, wie ein Lebensmittel beim
Verzehr im Mund wahrgenommen wird. Diese Eindrücke bestimmen wiederum das Geschmacksempfinden und damit die Akzeptanz eines Lebensmittels durch die Verbraucher.
Haltbarkeit und Konservierung
Zucker ist eine bewährte Zutat, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln auf natürliche Weise
und ohne Zusatz von Konservierungsstoffen zu erhöhen, zum Beispiel bei Konfitüren. Wird
hier der Zucker reduziert, werden in der Regel Konservierungsstoffe eingesetzt, um die Haltbarkeit zu verlängern.
4
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Mikrobiologische Prozesse
Beim Backen trägt Zucker als Fermentationssubstrat zur Teiglockerung durch Hefe bei.
Angenehmer Nebeneffekt: Durch den Zuckerzusatz wird zugleich die erwünschte Bräunung
der Krume erreicht.
Verarbeitung
Zucker lässt sich sehr gut verarbeiten. Er ist sehr lange lagerfähig und durch seine hohe
Löslichkeit auch in relativ wasserarmen Rezepturen gut zu lösen. Aufgrund des optimalen
Verhältnisses zwischen Masse und Süßkraft ist die Dosierung – insbesondere im Vergleich zu
Süßstoffen – sehr einfach.
Weniger Zucker heißt nicht weniger Kalorien
Zucker hat eine Reihe wichtiger technologischer und funktioneller Eigenschaften, die für die
Beschaffenheit von Lebensmitteln, den Geschmack und die Akzeptanz durch den Verbraucher wichtig sind. Reduziert man Zucker in einem Produkt, muss er durch andere Zutaten
ersetzt werden, zum Beispiel durch Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe. Eine Reduktion
von Zucker in festen Lebensmitteln hat oft keine Reduktion von Kalorien zur Folge. Meist
wird Zucker nur durch andere kalorienhaltige Zutaten ersetzt. Die Zuckerreduktion ist daher
keine Maßnahme, die einen Beitrag zur Prävention von Übergewicht und Adipositas leistet.1
•Zucker ist der „Goldstandard“ unter allen süßenden Substanzen.
•Über das Süßen hinaus hat er viele Eigenschaften, die wesentlich zum Geschmack, zur
Textur und damit zur Akzeptanz von Lebensmitteln beitragen.
•Eine Reduktion von Zucker führt nicht automatisch zu weniger Kalorien.
Zucker ist ein wahres Multitalent und ein qualitativ hochwertiges
Lebensmittel. Es ist nahezu unmöglich, ihn zu reduzieren, ohne
den Geschmack oder die B
­ eschaffenheit eines Lebensmittels zu
beeinflussen. Wer Zucker in einem Produkt reduziert, muss ihn
durch andere Stoffe ersetzen.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.schmecktrichtig.de/­
zucker-ein-multitalent/ sowie in unserem Dossier „Warum ‚weniger Zucker‘ in
Fertigprodukten nicht gegen Übergewicht hilft“ (QR-Code) unter
www.schmecktrichtig.de/hilft-weniger-zucker-gegen-uebergewicht/.
1
Goldfein, Kara R.; Slavin, Joanne L. (2015): Why Sugar Is Added to Food – Food Science 101; In: Comprehensive Reviews in Food Science and
Food Safety; Vol. 14; S. 652 ff.
5
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Selbstbestimmung – auch auf
dem Teller
„Auf den Punkt gebracht!“
Ernährung ist in erster Linie eine Frage des persönlichen Geschmacks. So verschieden wie die Menschen sind auch ihre Vorlieben und Abneigungen. Auch eine ausgewogene Ernährung ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Was für den einen
gesund ist, muss für den anderen nicht richtig sein. Deshalb sollte jeder Mensch
selbst bestimmen dürfen, was auf seinen Speiseplan kommt. Der Staat sollte nicht
in den Speiseplan der Bürger hineinregieren. Er kann ihnen aber mit Informationen
und Ernährungsbildung helfen, Ernährungskompetenzen zu entwickeln.
Immer häufiger werden Verbraucher mit Meldungen darüber konfrontiert, welche Gefahren
für Gewicht und Gesundheit angeblich in einzelnen Lebensmitteln lauern. Dass verwirrt und
verunsichert. Vielen stellt sich die Frage: Was dürfen wir überhaupt noch essen, wenn wir
uns ausgewogen ernähren und dabei auf unser Gewicht achten wollen?
Die gute Nachricht lautet: alles. Es bringt nichts, einzelne Lebensmittel vom Speiseplan zu
streichen. Entscheidend für eine ausgewogene Ernährung sind der Mix und das Maß. Ein
abwechslungsreicher Speiseplan ist praktisch Garant dafür, dass alle wichtigen Nährstoffe
aufgenommen werden.
Intuitiv und bewusst essen
Eigentlich weiß unser Körper sehr gut, wie viel und welches Essen er braucht, um sich wohl
zu fühlen. Doch manchmal verlieren wir das Gespür dafür, was uns wirklich guttut. Wir
essen zu viel, zu wenig oder zu einseitig und ignorieren die Signale, die uns unser Körper
sendet. Wir müssen wieder lernen, auf die Signale unseres Körpers zu hören. Das kann gelingen,
indem man bewusst darauf achtet, was man isst, und sich Zeit fürs Essen nimmt.
6
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Auch wenn es Anhaltspunkte für eine angemessene Kalorienzufuhr gibt, ist ein allgemeingültiger Wert schwer festzulegen. Denn wie viele Kalorien jemand braucht, hängt von vielen
individuellen Faktoren ab. Zu ihnen gehören: Alter, Geschlecht, Muskelmasse und besondere
Lebenssituationen wie Schwangerschaft oder Krankheit. Vor allem aber bestimmt die körperliche – und auch geistige – Aktivität, welchen Bedarf an Energie, Flüssigkeit und Nährstoffen
ein Mensch hat. Und: Nicht zuletzt ist Ernährung eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Essen ist Genuss, der zu einem gesunden Lebensstil gehört.
Staatliche Stellen sollten sehr genau abwägen, ob sie regulierend oder in Form von Empfehlungen in den Speiseplan der Bürger eingreifen wollen. Ernährungspolitische Maßnahmen
sind immer auch Eingriffe in individuelle Freiheiten. Diese müssen daher auf einer belastbaren wissenschaftlichen Basis beruhen.
Bei Kindern Kompetenz fördern
Kinder müssen erst lernen, was eine ausgewogene und vielseitige Ernährung ist. Ihre wichtigsten Vorbilder sind die Eltern. Wenn diese sich abwechslungsreich ernähren, stehen die
Chancen gut, dass die Kinder das nachahmen. Zudem hilft ihnen das gemeinsame Kochen
und Essen mit Erwachsenen, ein Gespür für eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde
Lebensweise zu entwickeln.
Die Deutschen wollen ihren Zucker behalten
Jeder soll selbst entscheiden, wie viel Zucker er oder sie essen will. Das zeigt eine aktuelle,
repräsentative Umfrage des Yougov-Instituts, die im November 2016 im Auftrag der deutschen Zuckerwirtschaft durchgeführt wurde.1
Von den mehr als 2.000 Befragten geben 79 Prozent an, dass es keine staatlichen Vorgaben
dahingehend geben soll, wie viel Zucker sie verzehren dürfen. Diese kritische Haltung zeigt
sich auch beim Thema Zuckersteuer. Mit 63 Prozent haben fast zwei Drittel angegeben, dass
sie eine Sondersteuer auf Zucker ablehnen.
Die Deutschen schätzen ihren Zucker und sehen in Süßstoffen keine Alternative. Zu diesem
Ergebnis kam das innofact-Institut im Jahr 2015. Das hatte mehr als 2.000 Menschen befragt,
ob für sie künstliche Süßstoffe eine Alternative zu Zucker sind. Das klare Votum: Drei Viertel
der Befragten (rund 73 Prozent) erteilen dieser Aussage eine klare Abfuhr.2
1
Repräsentative Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker e. V. unter 2.054 Personen im
November 2016.
2
Initiative Schmeckt Richtig!: „Süße Fragezeichen“, http://www.schmecktrichtig.de/pressemeldung-suesse-fragezeichen/, Stand 09.11.2016.
7
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Grafik 1: Die Deutschen wollen ihren Zucker behalten
79 Prozent der Befragten sind
gegen staatliche Vorgaben beim
Zuckerkonsum.
63 Prozent der Befragten sind
gegen eine staatliche
Lenkungssteuer auf Zucker.
• Ernährung ist zuallererst eine Frage des persönlichen Geschmacks.
• Ernährungspolitische Maßnahmen sind immer auch Eingriffe in individuelle Freiheiten.
• Für das richtige Maß der Kalorienaufnahme gibt es Anhaltspunkte, aber keine allgemeingültigen Regeln. Viele individuelle Faktoren sind zu berücksichtigen.
• Zur ausgewogenen Ernährung gehört, darauf zu achten, was man isst, und sich dafür
Zeit zu nehmen. Eltern sind dabei die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder.
• Die Deutschen wollen ihren Zucker behalten.
Jeder Mensch muss selbst bestimmen können, was auf seinen
Teller kommt. Ernährung ist in erster Linie eine Frage des individuellen Geschmacks. Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Pocketguide „Entscheidend
ist die Energiebilanz“ unter www.schmecktrichtig.de/flyer-und-broschueren/. Wie
Sie Ihren individuellen Energiebedarf errechnen können, zeigt unser „Energiebedarfsrechner“ unter www.schmecktrichtig.de/energiebedarfsrechner/ (siehe QR-Code).
8
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Grenzwerte für den Zuckerverzehr –
ohne wissenschaftliche Basis
„Auf den Punkt gebracht!“
Empfehlungen für Verzehrsobergrenzen für Zucker haben keine wissenschaftliche Grundlage. Ernährungspolitische Maßnahmen müssen aber auf einer
wissenschaftlichen Basis beruhen, damit sie konkreten Nutzen bringen und
Aussicht auf Erfolg haben können.
In der ernährungspolitischen Debatte wird immer wieder über die Begrenzung des Zuckerverzehrs diskutiert. Dabei fehlt solchen Forderungen die wissenschaftliche Basis.
So hat beispielsweise die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrer
wissenschaftlichen Stellungnahme zu Referenzwerten zur Aufnahmen von Kohlenhydraten
und Ballaststoffen gerade keine Notwendigkeit gesehen, einen Grenzwert für Zucker festzusetzen.1 Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
(DGE). Sie empfiehlt einen moderaten Zuckerkonsum, ohne einen Grenzwert festzulegen.2
Entscheidend für das Körpergewicht ist die Energiebilanz. Das ist auch der Grund, weshalb
die DGE zudem empfiehlt, den Verzehr energiehaltiger Getränke – also Alkoholika, Säfte und
Nektare sowie zuckergesüßte Getränke – zu reduzieren.3
WHO-Empfehlung mit schwacher Datenbasis
In der ernährungspolitischen Debatte wird in jüngster Zeit immer wieder auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Bezug genommen. Die WHO empfiehlt, nicht mehr als fünf Prozent
der täglichen Energie in Form von Zucker zu verzehren.4 Die WHO begründet das mit dem Ziel
der Kariesprävention. Allerdings weist sie selbst darauf hin, dass es sich dabei um eine Empfehlung handelt, die auf einer schwachen Datenbasis beruht. Und das mit gutem Grund. Denn
sie beruft sich auf längst überholte Studien aus den 50er Jahren. Damals wurde ein vermeintlicher Zusammenhang zwischen dem Zuckerverzehr und der Karieshäufigkeit untersucht.
1
EFSA: Scientific Opinion on Dietary Reference Values for carbohydrates and dietary fibre, EFSA 2010; 8(3): 1462.
2
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE“, https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/
vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, Stand 28.10.2016.
3
Bechthold, A.: Energiedichte der Nahrung und Körpergewicht – wissenschaftliche Stellungnahme der DGE.
Ernaehrungs Umschau international, 2014; 1, S. 2–11.
4
Die WHO bezieht ihre Empfehlung auf sogenannte „freie Zuckerarten“. „Freie Zuckerarten“ sind laut WHO-Definition alle Mono- und
Disaccharide, die durch den Hersteller, den Koch oder Konsumenten hinzugefügt werden, sowie natürlich vorkommende Zuckerarten in
Honig, Sirup und Fruchtsäften.
9
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Die Studien sind zu einer Zeit entstanden, in der weder Präventions- noch Fluoridierungsmaßnahmen eine Rolle spielten. Dabei sind es genau diese Maßnahmen, die dazu geführt haben,
dass Karies in Deutschland auf dem Rückzug ist. Das hat die Deutsche Mundgesundheits­
studie V gezeigt (mehr dazu im Kapitel „Gegen Karies hilft nur konsequente Vorsorge“, S. 16).
Grenzwerte helfen nicht gegen Karies oder Übergewicht
Geradezu absurd erscheint es, dass die WHO ihre Empfehlung auch auf die Übergewichts­
prävention überträgt. Entscheidend für das Körpergewicht ist die Energiebilanz. Und die
WHO selbst sagt, dass der Austausch von Zucker durch andere Kohlenhydrate nichts an der
Energiebilanz ändert. Die Reduktion einer Zutat wie Zucker ist für die Bekämpfung von Übergewicht nicht zielführend.
• Verzehrsobergrenzen für Zucker haben keine wissenschaftliche Grundlage.
• Das bestätigen auch renommierte wissenschaftliche Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Ernährungspolitische Maßnahmen müssen auf einer belastbaren
wissenschaftlichen Basis beruhen.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema „Grenzwerte für den Zuckerverzehr“ finden Sie
in unserer Stellungnahme „WHO-Guideline: Sugars intake for adults and children“
unter http://tinyurl.com/zjkf7wc oder in unserer Pressemitteilung unter
http://tinyurl.com/z6s3lno.
10
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Falscher Alarm: Zucker macht
weder dick noch krank
„Auf den Punkt gebracht!“
Der Verzehr von Zucker führt nicht zu Übergewicht. Er ist folglich kein Risikofaktor für Adipositas, Diabetes oder andere Zivilisationskrankheiten. Für die
Entstehung von Übergewicht kommt es im Wesentlichen auf die Energiebilanz
an. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, wird dick. Um Übergewicht entgegenzuwirken, hilft es nicht, sich auf eine einzelne Zutat – wie
Zucker – zu fokussieren. Stattdessen müssen Menschen für die Bedeutung ihrer
persönlichen Energiebilanz sensibilisiert werden.
Zucker macht nicht dick. Nach derzeitigem Wissensstand spricht nichts dafür, dass Zuckerkonsum zu Übergewicht führt. Wenn jemand übergewichtig ist, kann das sehr viele Ursachen
haben. Genetische Faktoren können beispielsweise ebenso eine Rolle spielen wie Stress oder
Schlafmangel. Letztlich entscheidet die Energiebilanz über das Gewicht. Sie ergibt sich aus
dem Vergleich der Energiemenge, die man über die Nahrung aufnimmt, mit der Energiemenge, die man verbraucht. Wer auf Dauer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er braucht, nimmt
zu. Ganz gleich, woher diese Kalorien stammen. Sich bei der Diskussion um Übergewicht auf
eine Zutat zu fokussieren, macht keinen Sinn.
Entscheidend sind die Kalorien, nicht einzelne Zutaten
Eine im Juli 2016 veröffentlichte Studie der University of Glasgow1 bestätigt das. Die Studie
kommt zu dem Ergebnis, dass nicht die Kalorienaufnahme durch Zucker entscheidend für
Übergewicht ist. Vielmehr zeigt die Studie, dass Menschen mit Übergewicht insgesamt mehr
Kalorien konsumieren als Menschen mit Normalgewicht. Die Glasgower Wissenschaftler
kommen daher zu dem Schluss, dass ein Kampf gegen den Zucker am Ende zum Bumerang
werden könnte. Allein durch die Betrachtung der Gesamtkalorienzahl kann effektiv etwas
gegen Übergewicht und Adipositas getan werden.
1
Anderson, J.J., et al.: „Adiposity among 132.479 UK Biobank participants; contribution of sugar intake vs other macronutrients“,
http://eprints.gla.ac.uk/120093/, Stand 28.10.2016.
11
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Tatsächlich nehmen die Deutschen heute nicht mehr Kalorien auf als früher. Das geht aus
einem Vergleich der Daten aus der Nationalen Verzehrsstudie I (NVS I) und der Nationalen
Verzehrsstudie II (NVS II) hervor (vgl. Grafik Nr. 2, S. 13). Gegenüber früheren Erhebungen ist
die Kalorienaufnahme sogar zurückgegangen.2 Allerdings ist auch der Kalorienverbrauch
gesunken. Zu diesem Schluss kommt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).3
Tatsache ist, dass sich viele Menschen weniger bewegen und körperlich anstrengen. In der
Ernährung spiegelt sich das nicht immer wider. Einige essen noch immer so, als müssten sie
enorme körperliche Leistungen vollbringen, auch wenn das nicht der Fall ist.
Krankheiten entstehen nicht durch Zuckerkonsum
Zu den Krankheiten, deren Entstehung durch Übergewicht begünstigt wird, gehören Herzkreislauferkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2. Die volkstümliche Bezeichnung „Zuckerkrankheit“ führt allerdings auf die falsche Fährte. Zucker ist kein Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes. Zu Ursachen und Prävention von Diabetes mellitus Typ 2 wird weltweit
geforscht. Als sicher gilt: Veranlagung, Lebensstil, hohes Alter, Rauchen, der Verzehr von rotem Fleisch und Übergewicht begünstigen die Erkrankung an Diabetes. Alter und Veranlagung
kann der Einzelne nicht beeinflussen. Folglich sind eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und ein normales Körpergewicht geeignet, um sich vor
einer Erkrankung zu schützen. Zucker ist kein Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes.
Auch für Herzkreislauferkrankungen ist der Zuckerverzehr kein Risikofaktor. Die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in ihrer umfangreichen evidenzbasierten Leitlinie zur
Kohlenhydratzufuhr festgestellt, dass es keine Belege für einen Zusammenhang zwischen
dem Verzehr von Mono- und Disacchariden und Herzkreislauferkrankungen gibt.
2
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Ernährungsbericht 2012, Ernährungsbericht 1996.
3
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE) (Hrsg.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau Buchverlag,
1. Auflage, 5., korrigierter Nachdruck 2013.
12
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Grafik 2: Die Deutschen nehmen nicht mehr, sondern eher
weniger Kalorien auf als früher
2.422 kcal/Tag
1.838 kcal/Tag
1985–1989
2.252 kcal/Tag
1.683 kcal/Tag
2005–2007
Aus den Nationalen Verzehrsstudien I und II
lässt sich ableiten, dass Frauen in den Jahren
1985–1989 im Durchschnitt pro Tag 1.838 kcal
aufgenommen haben. In den Jahren 2005–2007
waren es 1.683 kcal. Die Kalorienaufnahme ist
leicht zurückgegangen.
1985 – 1989
2005 – 2007
Ähnlich die Situation bei den Männern:
In den Jahren 1985–1989 waren es pro Tag
im Durchschnitt 2.422 kcal, 2005–2007 nur
noch 2.252 kcal.
• Die Deutschen nehmen heute nicht mehr Energie als früher auf.
• Zuckerkonsum führt nicht zu Übergewicht, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes.
Entscheidend ist die Energiebilanz. Wer Übergewicht und Zivilisationskrankheiten eindämmen will, muss über den gesamten Lebensstil,
das Gesamtpaket aus Ernährung und Bewegung, sprechen. Der
Fokus auf Zucker hilft nicht und kann zum Bumerang werden.
Weiterführende Information
In unserem Pocketguide „Entscheidend ist die Energiebilanz“ unter
www.schmecktrichtig.de/flyer-und-broschueren/ erfahren Sie mehr über die Energiebilanz. Und wie Sie Ihren individuellen Energiebedarf errechnen können, zeigt unser
„Energiebedarfsrechner“ unter www.schmecktrichtig.de/energiebedarfsrechner/.
Zudem finden Sie weitere Informationen zum Thema in unseren Dossiers „Dick durch
Zucker?“ unter www.schmecktrichtig.de/dick-durch-zucker/ und „Macht Zucker
Diabetes?“ unter www.schmecktrichtig.de/macht-zucker-diabetes/ (QR-Code).
13
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Gegen Karies hilft nur konsequente
Vorsorge
„Auf den Punkt gebracht!“
Die Deutschen haben so gute Zähne wie nie zuvor und sind damit bei der Mundgesundheit weltweit führend – das ergab die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V). Sie bestätigt: Die Deutschen haben ihre Zahn- und Mundhygiene
noch einmal deutlich verbessert. Dazu beigetragen haben die verstärkte
Aufklärung über eine gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt. Es ist sinnvoll, dass der erfolgreiche Kurs der Prävention und
Aufklärung im Bereich der Mundgesundheit weiter fortgesetzt wird.
Karies entwickelt sich durch Säuren, die beim Abbau von fermentierbaren Kohlenhydraten entstehen. Als „fermentierbar“ gelten alle Kohlenhydrate, die von Bakterien im Mund
verstoffwechselt werden können. Dazu zählen neben Zucker auch Brot, Reis, Kartoffeln,
Nudeln, Obst, Säfte und viele andere Lebensmittel. Die Säuren greifen den Zahnschmelz an
und entziehen ihm Mineralien, sodass er porös wird und Karies entstehen kann. Je häufiger
Säuren den Zahnschmelz angreifen und je länger diese auf den Zahn einwirken, desto eher
entsteht Karies. Entscheidend für die Kariesvorbeugung ist daher weniger, wie viel und was,
sondern vielmehr, wie häufig man isst und ob danach die Zähne geputzt werden.1 Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und gegebenenfalls eine professionelle Zahnreinigung
komplettieren die wirksame Kariesprävention. Dass Karies gezielt verhindert werden kann,
zeigen die Zahlen in Deutschland.
Die Zähne der Deutschen werden immer besser
Seit 1989 ist die Zahl kariöser, gefüllter oder fehlender Zähne bei Zwölfjährigen in Deutschland um 90 Prozent zurückgegangen. Acht von zehn Zwölfjährigen (81,3 Prozent) sind heute
vollkommen kariesfrei. Zu diesem Ergebnis kommt die im August 2016 veröffentlichte
Deutsche Mundgesundheitsstudie V (DMS V) des Instituts der Deutschen Zahnärzte.2 Die
Studie zeigt zudem, dass die Karieslast in der Bevölkerung über alle sozialen Schichten
hinweg gesenkt werden konnte. Die Gründe: Die Deutschen haben ihre Zahn- und Mund­
hygiene deutlich verbessert. Dazu beigetragen haben die verstärkte Aufklärung über eine
gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt. Auch die
­Versiegelung der Kau­flächen von Backenzähnen (Fissurenversiegelung) bei Kindern und
Jugendlichen spielt eine große Rolle.
1
Vgl. Eurodiet Reports and Proceedings. Public Health Nutr. 2001; 4, 2(A) und 2(B).
2
Jordan, R., Michaelis, W.: Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V). Hrsg.: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ). IDZ-Materialienreihe; Band 35. Deutscher Ärzteverlag, Köln 2016. Der Studie gingen Berichte aus den Jahren 1989, 1992, 1997 und 2006 voraus.
14
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Die Studie hat auch gezeigt, dass die Zahn- und Mundgesundheit den Menschen in Deutschland sehr wichtig ist. Je nach Altersgruppe sind zwischen 70 (ältere Senioren) und 86 Prozent (Kinder) der Befragten davon überzeugt, dass sie viel oder sehr viel zur Gesundheit der
eigenen Zähne beitragen können. Und fast die Hälfte der Kinder (45 Prozent) sowie jeder
dritte Erwachsene kennen die Empfehlungen zur Mundpflege.3 Der eingeschlagene Weg, auf
Aufklärung und Prävention zu setzen, zahlt sich offenbar aus.
Grafik 3: Acht von zehn Zwölfjährigen sind heute vollkommen kariesfrei
81,3 %
70,1 %
Über 80 Prozent der
Zwölfjährigen sind
heute vollkommen
kariesfrei.
1989 waren es nur
13,3 Prozent.
41,8 %
13,3 %
Quelle: Deutsche Mundgesundheitsstudie V
1989/92
1997
2005
2014
• Um 90 Prozent ist die Zahl kariöser, gefüllter oder fehlender Zähne bei Zwölfjährigen in
Deutschland seit 1989 zurückgegangen.
• Bei der Zahngesundheit in der Altersgruppe der Zwölfjährigen belegt Deutschland im
OECD-Vergleich Platz 1.
• Acht von zehn Zwölfjährigen (81,3 Prozent) sind heute vollkommen kariesfrei.
Der eingeschlagene Kurs in der Kariesprävention ist richtig
und erfolgreich. Die Aufklärung über die Bedeutung des Zähne­
putzens sind wirkungsvoll im Kampf gegen Karies.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema Zahngesundheit finden Sie in unserem Dossier
„Karies auf den Zahn fühlen!“ unter www.schmecktrichtig.de/karies-auf-denzahn-fuehlen/.
3
Jordan, R., Michaelis, W.: Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) - Kurzfassung. Hrsg.: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ); S. 24–25.
15
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Versteckter Zucker – ein reiner Mythos!
„Auf den Punkt gebracht!“
Versteckten Zucker gibt es nicht. Zucker ist auf verpackten Lebensmitteln
transparent ausgewiesen. Die Nährwerttabelle informiert über den Gesamtzuckergehalt eines Lebensmittels. Die Zutatenliste gibt darüber Auskunft, ob
einem Lebensmittel Zucker zugesetzt wurde und, wenn ja, welche Zuckerarten
dabei eingesetzt wurden. Wer auf seine Energiebilanz achten will, kann der
Nährwerttabelle zudem entnehmen, wie viele Kalorien ein Lebensmittel liefert.
Wer genau wissen will, was in Lebensmitteln enthalten ist, erfährt das über die Nährwert­
tabelle und die Zutatenliste:
Die Nährwerttabelle
Die Nährwerttabelle gibt Auskunft darüber, welche Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren,
Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz im jeweiligen Produkt enthalten sind. Sie verrät auf
einen Blick, wie hoch der Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels ist. Zucker gehört wie Stärke
zu den Kohlenhydraten und wird in der Nährwerttabelle gesondert aufgeführt („davon Zucker“).
Diese Angabe informiert über den „Gesamtzuckergehalt“ eines Lebensmittels, unabhängig davon, ob „Zucker“ bei der Zubereitung und Herstellung eines Lebensmittels als solcher zugesetzt
wurde (zum Beispiel Haushaltszucker, Glukose oder Fruktose) oder ob er bereits von Natur aus
in anderen Zutaten (beispielsweise in Obst und Gemüse, Fruchtsäften oder Honig) enthalten ist.
Die Zutatenliste
Die Zutatenliste gibt Aufschluss darüber, ob einem Lebensmittel Zucker zugesetzt wurde
und, wenn ja, welche Zuckerarten dabei verwendet wurden. Sie sagt aber nichts darüber aus,
ob bereits von Natur aus Zucker enthalten ist. Aufgrund ihrer Eigenschaften kommen bei der
Herstellung von Lebensmitteln unterschiedliche Zuckerarten zum Einsatz. So werden zum
Beispiel Zuckersirupe häufig verwendet, um Lebensmittel weicher zu machen und die Kristallisation zu hemmen. Die zahlreichen Funktionen der Saccharose (also Haushaltszucker)
beschreibt das Kapitel „Zucker – Multitalent für Lebensmittel“ (S. 4) im Detail. Alle Zuckerarten werden, genauso wie alle anderen Zutaten auch, in der Zutatenliste aufgeführt. Anders
als in der Nährwert­tabelle steht die Angabe „Zucker“ hier ausschließlich für die Saccharose,
also den Haushaltszucker. Werden andere Zuckerarten als Zutaten eingesetzt, zum Beispiel
Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Glukose-Fruktose-Sirup, Laktose (Milchzucker) oder Maltose (Malzzucker), müssen diese extra im Zutatenverzeichnis aufgelistet
werden.
16
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Grafik 4: Zucker ist transparent ausgezeichnet
Die Nährwerttabelle verrät auf einen
Die Zutatenliste zeigt, ob einem Lebens-
Blick, wie viel Zucker ein Lebensmittel
mittel Zucker zugesetzt wurde und wel-
insgesamt enthält.
che Zuckerarten dabei verwendet wurden.
Nährwertangaben
je 100g
Brennwert
(Kalorien)
Fett
davon gesättigte Fettsäuren
Kohlenhydrate
Davon Zucker
Eiweiß
591 kJ
(141 kcal)
7,9 g
5,3 g
14,3 g
13,6 g
2,4 g
Salz
0,13 g
Die Nährwerttabelle gibt an, dass im Joghurt
insgesamt 13,6 Gramm Zucker pro 100 Gramm
Joghurt enthalten sind. Damit ist nicht nur
der zugesetzte Zucker, sondern auch der von
Natur aus in den Früchten und der Milch
vorhandene Zucker erfasst – also der
„Gesamtzuckergehalt“.
Sahnejoghurt
mit Erdbeeren
Sahnejoghurt mild mit 18% ErdbeerZubereitung. 10% Fett im Milchanteil.
Zutaten: Sahnejoghurt mild, Erdbeeren
und Erdbeersaft aus Erdbeersaftkonzentrat, Zucker, Glukose-FruktoseSirup, färbendes Rote-Beete-SaftKonzentrat, Aroma.
Die Zutatenliste gibt an, ob und, wenn ja,
welche Zuckerarten einem Lebensmittel
zugesetzt wurden. Die Angabe „Zucker“ steht
hier ausschließlich für die Saccharose, also für
den Haushaltszucker. Werden andere Zuckerarten als Zutaten eingesetzt, wie hier
Glukose-Fruktose-Sirup, müssen diese
extra aufgeführt werden.
Versteckten Zucker gibt es nicht, er ist ein reiner Mythos. Die bestehende Lebensmittelkennzeichnung weist Zucker in Lebensmitteln
transparent aus. Zusätzliche Kennzeichnungen sind nicht notwendig.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelkennzeichnung finden Sie in
unserem Dossier „Zucker in Lebensmitteln – klar und transparent gekennzeichnet“
unter http://tinyurl.com/haaj6xt.
17
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Strafsteuern machen niemanden
schlank
„Auf den Punkt gebracht!“
Eine Strafsteuer auf Zucker hilft im Kampf gegen Übergewicht nicht weiter. Sie
ist vielmehr kontraproduktiv. Denn sie ignoriert die komplexen Ursachen von
Übergewicht und verengt den Blick auf eine einzelne Zutat. Durch eine solche
Steuer entsteht der Eindruck, der Zuckerverzehr sei für das Gewicht entscheidend. Das ist eindeutig nicht der Fall. Entscheidend für das Gewicht ist das
ausgewogene Verhältnis zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch
– die Energiebilanz. Auch Erfahrungen aus dem Ausland geben keine Hinweise
darauf, dass eine Strafsteuer auf Zucker zu weniger Übergewicht führt.
Strafsteuern auf Zucker basieren auf der Annahme, der Verzehr einer einzelnen Zutat sei
schuld an der Entstehung von Übergewicht. Diese Annahme ist falsch, der Ansatz führt nicht
zum Erfolg. Alle Lebensmittel haben ihren Platz in einer ausgewogenen Ernährung, das sieht
auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) so.1
Strafsteuern können zu Ausweichreaktionen führen
Zudem ist nicht vorhersehbar, wie Verbraucher auf eine solche Strafsteuer reagieren. Darauf
weisen die Ergebnisse der von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen aktuellen Studie
„Food taxes and their impact on competitiveness in the agri-food sector“ hin.2 Weichen
Verbraucher beispielsweise auf preiswertere Varianten eines Lebensmittels aus, werden
keine Kalorien gespart. Ähnliches gilt, wenn sie anstelle von Softdrinks vermehrt Fruchtsäfte
konsumieren, die zum Teil noch mehr Kalorien enthalten.
Auch die Erfahrungen aus dem Ausland – beispielsweise in Frankreich, Dänemark oder Mexiko – geben keinen Anlass zu der Annahme, dass Steuern ein geeignetes Mittel zur Prävention
gegen Zivilisationskrankheiten sind. Sicher wäre nur eins: Eine Strafsteuer auf Zucker – darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin3 – würde insbesondere sozial
schwache Familien treffen. Sie wäre daher, so die NGG, diskriminierend. Dass sie auch gegen
Übergewicht hilft, dafür gibt es dagegen keine Anhaltspunkte.
1
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE“, https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/
vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, Stand 28.10.2016.
2
ECORYS: „Food taxes and their impact on competitiveness in the agri-food sector“; Studie im Auftrag der Europäischen Kommission, GD Unternehmen und Industrie, 12.7.2014: http://ec.europa.eu/growth/tools-databases/newsroom/cf/itemdetail.cfm?item_id=7668&lang=de, am 16.6.2016.
3
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten: „NGG lehnt ‚Zuckersteuer‘ ab“, https://www.ngg.net/artikel/2016/5/ngg-lehnt-zuckersteuer-ab/,
Pressemitteilung vom 25.8.2016, Stand 28.10.2016.
18
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Die Gründe dafür sind denkbar einfach: Zum einen entsteht Übergewicht immer dann, wenn
Menschen mehr Kalorien aufnehmen, als sie verbrauchen. Dabei ist es völlig unerheblich,
woher die Kalorien stammen. Darüber hinaus heißt weniger Zucker in Lebensmitteln nicht
automatisch weniger Kalorien (vgl. dazu Kapitel „Macht weniger Zucker schlank? Oder vielleicht sogar dick?“, S. 22–23).
Das Gesamtpaket aus Ernährung und Bewegung in den Fokus rücken
Wer eine Steuer auf zuckerhaltige Produkte fordert, verkennt, dass es viele und sehr individuelle Ursachen für Übergewicht gibt. Und wer mit Zucker lediglich eine einzelne Zutat in
den Fokus der Debatte rückt, verstellt den Blick auf die Chancen, wirklich etwas gegen Zivilisationskrankheiten zu unternehmen. Wer diese bekämpfen will, muss das Gesamtpaket aus
Ernährung, Genuss und Bewegung im Blick haben und nicht einzelne Zutaten dämonisieren.
Es gilt daher, das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig eine ausgeglichene Energiebilanz
ist. Strafsteuern schaffen dieses Bewusstsein und eine Verhaltensänderung nicht.
Grafik 5: Entscheidend ist die Energiebilanz
Wer über einen längeren Zeitraum mehr Energie zu
sich nimmt als verbraucht, nimmt zu. Entscheidend
ist, dass Menschen bewusster darauf achten, sich
ausgewogen zu ernähren und mehr Bewegung in
ihren Alltag zu bringen.
• Es gibt kein einziges Beispiel dafür, dass Strafsteuern auf einzelne Zutaten zu einem
Rückgang der Kalorienaufnahme führen.
• Strafsteuern suggerieren, eine einzelne Zutat sei die Ursache von Übergewicht.
• Das Bewusstsein für das ausgewogene Verhältnis von Energieaufnahme und Energieverbrauch wird durch Strafsteuern nicht gestärkt.
Strafsteuern machen niemanden schlank. Sie sind kontraproduktiv,
weil sie den Blick auf die tatsächlichen Ursachen von Übergewicht
verstellen.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema „Strafsteuern auf Zucker“ finden Sie in unserem
Dossier „Steuern machen nicht schlank“ unter www.schmecktrichtig.de/steuernmachen-nicht-schlank/ oder durch Nutzung des QR-Codes.
19
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Ampeln auf Lebensmitteln schaffen
Verwirrung statt Orientierung
„Auf den Punkt gebracht!“
Eine Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln hilft Verbrauchern nicht, sich
ausgewogen zu ernähren. Für die Bewertung des Nährstoffgehalts durch Kategorien wie niedrig, mittel und hoch gibt es keine wissenschaftliche Begründung.
Zudem wird die Ampelkennzeichnung nicht der Tatsache gerecht, dass eine
ausgewogene Ernährung komplex ist. Sie hängt von der Summe der verzehrten
Lebensmittel ab, nicht von einzelnen Nährstoffen. Dieser Komplexität wird eine
Lebensmittelampel nicht gerecht.
Die Ampelkennzeichnung soll den Gehalt eines Lebensmittels an Fett, gesättigten Fett­
säuren, Zucker und Salz bewerten. Analog zu einer Verkehrsampel sollen die Farben Grün
(niedrig), Gelb (mittel) und Rot (hoch) auf einen Blick deutlich machen, wie viel der genannten Nährstoffe in dem jeweiligen Produkt enthalten sind. Was einfach klingt, ist bei genauerer Betrachtung wenig hilfreich und verwirrend.
Für Ampel fehlt wissenschaftliche Basis
Wann genau wird aus „Grün“, also aus einem niedrigen Nährstoffgehalt, „Gelb“? Für exakte
Werte bzw. Bezugsgrößen, aus denen sich eine Ampelkennzeichnung ableiten ließe, fehlt die
wissenschaftliche Evidenz. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hin.1
Aber damit nicht genug. Für welche Person würden die zugrunde liegenden Mengen berechnet? Für Kinder oder für ältere Menschen? Für Männer oder für Frauen? Tatsächlich hängt
der Nährstoffbedarf von vielen Faktoren ab, unter anderem auch von Alter und Geschlecht.
Lebensmittel sind immer Teil einer Gesamternährung. Die Frage, ob sich jemand ausgewogen
ernährt, lässt sich nur über die Summe der aufgenommenen Lebensmittel beantworten. Daher ist eine isolierte Betrachtung und Wertung von Produkten problematisch. Deutlich wird
das am Beispiel Rapsöl. In der Logik der Lebensmittelampel würde dieses Produkt vielleicht
Grün für die gesättigten Fettsäuren, aber eben auch Rot für Fette erhalten. Können Verbraucher diesen Widerspruch interpretieren? Die Zusammensetzung von Lebensmitteln würde
es mit sich bringen, dass auf vielen Produkten gleich mehrere Ampelfarben zu sehen wären.
Nach welchen Kriterien sollen Verbraucher entscheiden, was besser für sie ist? Ist viermal
Gelb gesünder als dreimal Grün und einmal Rot? Und bietet die Farbkombination Grün-GelbGrün-Rot wirklich klare Orientierung, ob ein Lebensmittel gesund ist oder nicht?
1
Vgl. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Wissenschaftliche Basis für Ampelkennzeichnung einzelner Lebensmittel fehlt“,
https://www.dge.de/presse/pm/wissenschaftliche-basis-fuer-ampelkennzeichnung-einzelner-lebensmittel-fehlt/, Stand 28.10.2016.
20
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Weniger ist mehr
Tatsächlich bietet die heute vorgeschriebene Kennzeichnung ein gutes Maß an Orientierung.
Der in der Nährwerttabelle angegebene Kaloriengehalt gibt Verbrauchern die Möglichkeit, verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen. Wer darüber hinaus genauer wissen möchte,
was er isst, kann das durch die Angaben aus Nährwerttabelle und Zutatenliste nachvollziehen.
Zusätzliche Kennzeichnungen sind nicht hilfreich, sondern schaffen Verwirrung.
Grafik 6: Ampeln bieten keine Orientierung
Die Zusammensetzung von
Lebensmitteln bringt es mit
sich, dass auf vielen Produkten mehrere Ampelfarben zu
sehen wären. Können Verbraucher das interpretieren?
• Für die Kategorisierung der Nährstoffgehalte in niedrig, mittel und hoch gibt es keine
wissenschaftliche Basis.
• Eine ausgewogene Ernährung hängt von der Summe aller verzehrten Lebensmittel ab.
Dem wird die Lebensmittelampel nicht gerecht.
• Die Zusammensetzung von Lebensmitteln bringt es mit sich, dass Verbraucher mit vielen
scheinbar widersprüchlichen „Ampelsignalen“ konfrontiert werden.
Eine Ampelkennzeichnung trägt nichts zur Klarheit in der Verbraucherinformation bei. Sie stiftet eher Verwirrung.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema Kennzeichnung von Zucker finden Sie in unserem
Dossier „Zucker in Lebensmitteln – klar und transparent gekennzeichnet“ unter
http://tinyurl.com/haaj6xt.
21
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Macht weniger Zucker schlank?
Oder vielleicht sogar dick?
„Auf den Punkt gebracht!“
Wer Zucker in festen Lebensmitteln reduziert, muss ihn durch andere Stoffe
ersetzen. Die bringen auch Kalorien mit – manchmal sogar mehr als Zucker.
Weniger Zucker heißt also nicht automatisch weniger Kalorien. Hinzu kommt,
dass Verbraucher sich von dem Hinweis „weniger Zucker“ täuschen lassen. Sie
glauben, dass sie Kalorien sparen und deshalb mehr von einem Lebensmittel
essen können. Weniger Zucker macht die Menschen nicht schlanker.
Die Reduktion von Zucker in Fertigprodukten (Reformulierung) soll helfen, Übergewicht und
Adipositas vorzubeugen. Bei Getränken ist die Sache relativ einfach: Weniger Zucker hat
einen geringeren Kaloriengehalt zur Folge. Bei festen Lebensmitteln ist die Sache sehr viel
komplizierter. Hier führt weniger Zucker eben nicht zu weniger Kalorien.
Zucker erfüllt wichtige Funktionen bei der Herstellung und Konservierung von Lebensmitteln (vgl. Kapitel „Zucker – Multitalent für Lebensmittel“, S. 6). Soll Zucker reduziert werden,
müssen andere Stoffe diese Funktionen übernehmen. Häufig haben diese Zutaten mindestens ebenso viele Kalorien wie der ersetzte Zucker, manchmal sogar mehr. Schlanker wird
davon niemand. Aber genau das ist das erklärte Ziel einer Zuckerreduktion.
Der konkrete Vergleich: Kohlenhydrate einschließlich Zucker sowie Proteine liefern jeweils
4 kcal/g. Wird das Kohlenhydrat Zucker durch das Kohlenhydrat Stärke ersetzt, ändert sich die
Kalorienzahl nicht. Anders bei Fetten, die haben 9 kcal/g. Wenn der Zucker durch Fett ersetzt
wird, steigt folglich der Kaloriengehalt des Lebensmittels. Wieso sollten Menschen abnehmen,
wenn sie künftig Lebensmittel essen, die genauso viel oder gar mehr Kalorien haben als heute?
Folgenschwere Trugschlüsse
Wohin dieses Missverständnis führen kann, zeigt eine Umfrage der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker aus dem Jahr 2015.1 Demnach geht mit 71 Prozent die große Mehrheit derer, die
zuckerreduzierte oder zuckerfreie Produkte kaufen, davon aus, dass sie mit diesen Produkten
Kalorien sparen kann. Und mit 52 Prozent glaubt sogar mehr als die Hälfte, von diesen Produkten guten Gewissens mehr essen zu können, ohne davon dick zu werden. Eine „Zuckerreduktion“ führt daher in die Irre, weil sie suggeriert, in Lebensmitteln seien auch weniger
Kalorien. Aber schlanker würde Deutschland dadurch nicht werden.
Repräsentative Umfrage der INNOFACT AG im Auftrag der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker e. V. unter 2.024 Personen im Dezember 2015.
1
22
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Im Fokus müssen die Kalorien stehen
Eine Produktreformulierung darf kein Selbstzweck sein, sie muss einen konkreten Beitrag
zur Übergewichtsprävention leisten. Es hilft nicht, im Kampf gegen Übergewicht ein bewährtes
Naturprodukt wie Zucker zu diskriminieren. Denn entscheidend für Übergewicht ist die individuelle Energiebilanz. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt zu. Im
Zentrum einer „ehrlichen“ Reformulierung müssen daher immer die Kalorien stehen.
Grafik 7: Der Fokus auf Zucker verleitet zu weitreichenden Fehlschlüssen
52 Prozent sind der Meinung, dass
man von zuckerreduzierten oder
zuckerfreien Lebensmitteln guten
Gewissens mehr essen kann und man
davon nicht dick wird.
71 Prozent greifen zu zuckerreduzierten oder zuckerfreien
Produkten, weil sie glauben,
damit Kalorien zu sparen.
• Weniger Zucker heißt nicht automatisch weniger Kalorien – sondern manchmal
sogar mehr.
• Verbraucher glauben, von zuckerreduzierten Produkten mehr essen zu können,
ohne dick zu werden.
Im Zentrum der Ernährungsdebatte müssen die Kalorien stehen,
nicht einzelne Zutaten.
Weiterführende Information
Weitere Informationen zum Thema Reformulierung finden Sie in unserem Dossier
„Warum ‚weniger Zucker‘ in Fertigprodukten nicht gegen Übergewicht hilft“ unter
www.schmecktrichtig.de/hilft-weniger-zucker-gegen-uebergewicht/.
23
Zucker in der ernährungspolitischen Debatte
Auf einen Blick
10 Eckpfeiler für eine zielführende
Ernährungsdebatte
1.
Zucker schmeckt richtig. Er ist ein bewährtes Naturprodukt und
traditionell Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
2.
Zucker ist ein wahres Multitalent und ein qualitativ hochwertiges
Lebens­mittel. Es ist nahezu unmöglich, Zucker zu reduzieren, ohne den
Geschmack und die Beschaffenheit eines Lebensmittels zu beeinflussen.
Wer Zucker in einem Produkt reduziert, muss ihn deswegen durch
andere Zutaten ersetzen.
3. Jeder Mensch muss selbst bestimmen können, was auf seinen Teller
kommt. Ernährung ist in erster Linie eine Frage des individuellen
Geschmacks.
4. G
renzwerte für den Zuckerverzehr beruhen nicht auf einer wissenschaftlichen Basis. Ernährungspolitische Maßnahmen müssen aber
immer auf einer wissenschaftlichen Grundlage beruhen, damit sie
konkreten Nutzen bringen und Aussicht auf Erfolg haben.
5.
Entscheidend ist die Energiebilanz. Wer Übergewicht und Zivilisationskrankheiten eindämmen will, muss über den gesamten Lebensstil sprechen. Der Fokus auf Zucker hilft nicht und kann zum Bumerang werden.
6.
Der eingeschlagene Kurs in der Kariesprävention ist richtig und
erfolg­reich. Die Aufklärung über die richtige Mundhygiene und regel­
mäßige Zahnarztbesuche sind wirkungsvoll im Kampf gegen Karies.
7.
Versteckten Zucker gibt es nicht, er ist ein reiner Mythos. Die bestehende
Lebensmittelkennzeichnung weist Zucker in Lebensmitteln transparent
aus. Zusätzliche Kennzeichnungen sind nicht notwendig.
8.
Strafsteuern machen niemanden schlank. Sie sind kontraproduktiv, weil
sie den Blick auf die tatsächlichen Ursachen von Übergewicht verstellen.
9.
Eine Ampelkennzeichnung trägt nichts zur Klarheit in der
Verbraucher­information bei. Sie stiftet eher Verwirrung.
10.Im Zentrum der Ernährungsdebatte müssen die Kalorien stehen, nicht
einzelne Zutaten.
24
Herausgeber:
Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e.V.
Am Hofgarten 8 • 53113 Bonn
T +49 228 2285-0 • F +49 228 2285-100
[email protected]
Redaktionskontakt:
Initiative „Schmeckt Richtig!“
komm.passion GmbH
Himmelgeister Str. 103 – 105 • 40225 Düsseldorf
T +49 211 600 46-143 • F +49 211 600 46-200
[email protected]
www. schmecktrichtig. de
Herunterladen