Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Geschichte der Sozialwissen- schaften 3. und 4. Semester 1. 1. Soziologie / Weimarer Rep und FRA 1918 geht ein langes Jahrhundert zu ende, kein Krieg mehr seit 1871. I WK stürzt EU in eine Zivilistions und Kulturkrise: Liberalismus und Sozioalismus haben "versagt" ( Webers Idee, dass der Welthandel friedensstiftend wirke) Folgen: • Infragestellung der bisherigen Leitideologien: Liberalismus und Sozialismus -> der Glaube an die bisherige Zivilisation schwindet • Marxismus wird in seiner orthodox-doktrinären Ausprägung unter Lenin faktische und politische Kraft. Bürgertum schwört auf die Naturwissenschaften (doktinär) das Arbeitertum und die Sozialisten werden auf Lenin und Stalin eingeschworden Um 1918-1930 erreicht der Kommunismus seinen höchsten Einfluss was zu einer erhärtung der Fronten und zu einer Blockbildung führt. 1.1 Fra / Durkheim Die soziologische Totalität, die Soziologie als allumfassende Wissenschaft bleibt erhalten (Gesellschaft bestimmt das Ganze; das Soziale ist die prägende Kraft). Die soziologische Erklärung behält ihren totalitären Anspruch, folgende Dimensionen müssen miteinbezogen werden: • Soziologie und Psychologie bestimmen menschliches Verhalten, das Identisch mit dem der Gesellschaft ist • Engere soziale Beziehungen sind relevant ( Familie, Recht, Ökonomie ....) • Historische Dimension der Wissenschaft • Physiologische / mentale Dimension der Wissenschaft 1.1.1 Marcel Mauss 1872 -1950 Neffe von Durkheim, darum war er Durkheimianer der ersten Stunde. Forsche vor Allem im Gebiet der Ethnologie. Theorie des Gabentauschs; In der Primitiven Gesellschaft bilden Schenken, Empfange und zurückgeben einen Kreislauf. Das Geben ist eine Einheit von drei Verpflichtungen; des Gebens, des Annehmens und des Erwiederns. Auf der Einhaltung dieser Verpflichtungen beruht das Funktionieren der jeweiligen Sozialordnung. Das Geschenk ist eine soziale Tatsache (Institutionen bspw. sind totale Tatsachen). Bis heute ist es unmöglich ein Geschenk zurückzuweisen. Der Tausch setzt gemeinsame Beziehungen, Regeln und Vertrauen voraus. Die Totalität lässt sich nur im individuellen Fall betrachten. Das Studium des Menschlichen Verhaltens entspricht dem Studium der menschlichen Gesellschaft. Die Dinge dürfen nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang in Beziehung gestzt werden. Ein Ereigniss muss aus dem Gesammten erklärt werden. bspw. der Fall Swissair, CS etc. 1.1.2 Maurice Halbwachs 1877 - 1945 Schuf die Idee von einem kollektiven Gedächniss, welches einen sozialen Rahmen braucht in dem es entstehen kann, wie wird es kostruiert, rekonstruiert ? Das individuelle Gedächniss ist wie ein Aufnahmegerät, es registriert die vielfältigsten Einflüsse, es ist die andere Sichtweise des kollektiven Gedächnisses. Individuelles und kollektives Gedächniss interagieren Miteinander. Fragte nach den Voraussetzungen für soziale Strukturierung, schuf Klassentheorien. 1.2 Deutschland Andere Ausgangslage, die Sozialwisenschaften waren weniger etabliert als in FRA. Die deutschen Sozilogen der Zeit waren mehr damit beschäftigt ihr Fach an den Universitöten zu etablieren, Lehrstühle zu schaffen, als sich am Aufbau der noch jungen preussischen Republik zu beteiligen. Der Kaiser musste abdanken und es waren neue, bürgeliche Schichten an der Macht (Ebert SPD, Sattlergeselle). Der preussische Klutusminister Carl Becker erhoffte sich von der Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 1 Soziologie, die Überwindung des Partikularismus, der bis anhin in der deutschen wissenschaft geherrscht hat, die Soziologie als Synthese der verschiedenen Wissenschaften. Dieser Gedanke widersprach dem deutsche Wissenschaftsverständniss, das bis anhin eine strenge Trennung der Disziplinen propagierte. Die deutsche soziologen sahen ihren Job als: • 1. Untersuchung der verschiedenen Kreise ( = Gesellschaft) • 2. Beratende Funktion als unbeteiligte Dritte. 1.3 CH Teuerungskrise, Spaltung der Gesellschaft da nur einige vom Krieg profitieren der Rest aber aufgrund der steigenden Preise verarmt. Der Landesstreik wird als eine von Bolschewisten angezettelte Revolution gedeutet, die das politische Klima in der Schweiz vergiftet. Infolge dessen betreiben die Konservativen eine Bürgerblockpolitik, d.h. sie verweigern die Zusammenarbeit mit den Sozialisten. Die Überwindung dieser Spaltung bleibt ein Anliegen bis in die 60er. 1950: Konkordanzformel 1924 kommt mit dem Faschismus eine 3. Kraft hinzu. Faschismus in der Schweiz: • Robert Michels: Offene Propaganda für den Faschismus. "Ehernes Gesetz des Oligarchismus": In jeder Partei gebe es Eliten, die alles Kontrollieren, für ihn war das Ende der Demokratie nahe. Seine Ideen, Erkenntnisse werden zur ideologischen Grundlage des italienischen Faschismus. • Vilfredo Pareto: Erkenntniss der optimalen Allokation in der Markt/Planwirtschaft, argumentierte, dass die Umverteilung des Reichtums durch Steuern unmöglich sei, begründete eine ökonomisch basierende Elitentheorie • Pascal Orinzetti: Machte Mussolini zum Ehrendoktor in Lausanne. 2. 2. Schütz / Mannheim; Weiterführung der Weberschen Handlungstheorie : Weiterführung der Weberschen Handlungstheorie : In Wien bildete sich ein intelektueller Zirkel von Mathematikern, Logikern und Psychologen: Moritz Schlick Karl Popper Ludwig Wittgenstein Rudolf Carnap --> Die Wahrheit eines Satzes lieg in der Methode der Verifizierung Ausgangspunkt ihrer Überlegungen: wie wird die Sprache in der Wissenschaft und Philosophie gebraucht ? 3 Möglichkeiten :- Tautologien (Definitionen) - Sätze der Logik und Mathematik, analytischer Natur - Aussagen über die Welt, empirische Hypothesen, an denen man sehen kann ob sie Wahr sind oder nicht Ihr Ziel war es eine Sprache nach dem Vorbild der Physik zu entwickeln 2.1 Alfred Schütz 1899 - 1959 Geboren in Wien, führte nach 1921 ein Doppelleben als Finanzjurist und Wissenschaftler. 1932 "Sinnhafte Aufbau der sozialen Welt". Flüchtete 1938 mit Frau und Kindern nach Paris, kurz vor Ausbruch des II WK. nach NYC. 1952 wird Schütz zum Professor an der New School for Social Research in NYC. Gelangte in den Kreis der emigierten EuroWissenschaftler. Da Schütz voll ausgelastet ist wgelingt es ihm erst kurz vor seinem Tod sich mit seinen eigenen Fragestellungen zu beschäftigen. Er veröffentlichte desshalb nie ein Werk, die meisten Veröffentlichungen sind Stundenmitschriften. "Strukturen der Lebenswelt" ist desshalb unvollendet geblieben. Er starb 1959 in NYC Vater des Rechtspositivismus und Vertreter des Autrofaschismus Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 2 2.1.1 Interpretative (=verstehende) Soziologie Soziologie als Theorie der Lebenswelt; Die Aufgabe der Soziologie ist die Darstellung / Nachbildung des Sinnhaften Aufbaus der Wirklichkeit, welcher durch das wechselseitige Handeln des Menschen zustande kommt. Der Alltag ist einer der bedeutendsten Wirklichkeitsbereiche, in ihm ist die konkretisierung und die Belebung der Lebenswelt am einfachsten zu untersuchen. Schützs Verständniss und Sichtweise der Soziologie; 1 Phänomenologisch: dabei geht es um die Freilegung der universellen ( d.h. in allen Kulturen anzutreffende ) Struktur der Lebenswelt 2. empirisch: die Analyse der Lebenswelt als historische Kulturwelt in konkreten Gesellschaften Schütz hatte zum Ziel die Interpretative Soziologie philosophisch zu begründen, zu untermauern. Schütz betrieb Soziologie zu einer Zeit in der sich die wissenschaftler drum bemühten die Soziologie als eigenständige Wissenschaft zu etablieren. -> Schütz Interesse lag darin den Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und den Sinnstrukturen der Wirklichkeit zu erklären. ->Max Weber: Sozilogie als Wissenschaft, die das soziale Handeln deutend verstehen will. "Handeln" als ein Vorgang, bei dem Handelnden mit dem Handeln einen subjektiven Sinn verbinden. Schütz ist vertreter der Interpretativen Soziologie, d. h. der Sozialwissenschaftler ist nicht mit dem Objekt selbst sondern mit dessen Interpretation beschäftigt. Er untersuchte die Vorstellungen und Deutungen die die Menschen von Objekten hatten, nicht die Objekte selbst. Menschen Handeln auf der Grundlage von Bedeutungen und Interpretationen. Dadurch erhält die Interpretation jeweils Subjektivität bzw. Objektivität, subjektive Sinnsetzungen werden unerlässlich. Subjektiver und objektiver Sinn stimmen miteinander überein, wieso ? Schütz reagierte auf die logischen Positivisten unter Bezugnahme auf E. Husserl. 2.1.2 Lebenswelt Gesammtheit der möglichen erfahrungshorizonte der Gesellschaftsmitglieder Handlungen Jede Handlung hat zwei Aspekte: - Selbstverstehend (Sinn entsteht im Erleben des Einzelnen) - Fremdverstehend (durch eigene subjektive Erfahrungen erfolgt das verstehen des Andern gleichzeitig) Erforscht werden demnach Sinnstrukturen, die unsere Handlungen leiten. Sinn entsteht durch das eigene Wissen, dei eigenen Erfahrungen und die laufende Rekonstruktion der Vorgaben aus der Kultur und der Sozialwelt: Ausgangspunkt ist die Lebenswelt (Gesammtheit der möglichen Erfahrungshorizonte der Gesellschaft), der Alltag. Die Lebenswelt enthält einen aktualisierten Wissensbereich. Wie das Wissen aktualisiert wird hängt von Typik und Relevanz ab. Zeitstruktur des Handelns Auch ein Zeitaspekt kommt hinzu; als Aussenstehender kann ich nur schwer feststellen wann eine Handlung abgeschlossen ist. Unterschieden werden die abgeschlossene Handlung und das ablaufende Handeln. Das Handeln wird im Voraus geplant, die abgeschlosssene Handlung das Ziel des Ganzen. Die Handlung weicht aber vom Handlungsentwurf ab, da im Akt des Handelns neue Erkenntnisse mit einfliessen. Die Sinndeutung der entworfenen Handlung mit der der vollzogenen Handlung werden nie übereinstimmen. Als Aussenstehender kann ich nie wissen wie der Handlungsentwurf ürsprünglich ausgesehen hat. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 3 Motiv des Handelns Handlungsverstehen vollzieht sich nach Schütz durch Motivverstehen dabei hat jede Handlung zwei Motive: - um zu Motive ; motivieren, zukunftsgerichtet, zielgerichtet - weil Motive; erklären die Handlung im Nachhinein, reaktives Handeln, vergangenheitsgerichtet Sinn des Handelns Sinnsetzung aufgrund des eigenen Wissens, der eigenen Erfahrungen und der laufenden Rekonstruktion der Vorgaben einer Kultur und Sozialwelt. Sinnsetzungsprozesse als Prozesse der Selbstkonstruktion sozialer Welt, löst das Problem aus des Selbst- und Fremdverstehens, des subjektiven und objektiven Sinns. Alltag konkretisierung und Aktualisierung der Lebenswelt, auf Praktisches Handeln ausgerichtet, Aktualisierung der Möglichkeiten der Lebenswelt. Für Husserl baut sich die Sinnstruktur der Lebenswelt in den Akten des Bewusstseins auf, für Schütz hingegen vollzieht sich der Aufbau sinnhafter Realität auch in sozialen Handlungen. In "Der Sinnhafte Aufbau der sozialen Welt" verbindet Schütz die verstehende Soziologie Webers und phänomenologische Konstitutionsanalyse Husserls . Wirkzone -> die Wirkzone ist die alltägliche Wirkwelt, dort wo mein Handeln eine direkte Auswirkung hat. In dieser Wirkwelt sind wir von einem praktischen Interesse geleitet, unserer grundlegenden Lebenserfordernisse zu bewältigen.In ihr ist ausschliesslich kommunikation möglich. Erleben, Handeln und Denken ist aber nicht nur im Bereich der Wirkwelt dem Alltag, möglich sondern auch in anderen sogenannten geschlossenen Sinnprovinzen. Das sind bspw. derTraum, die Religion, Wissenschaft usw. Dabei variert auch die Aufmekrsamkeitsintensität: Für die alltägliche Wirkwelt ist das hellwach sein konstitutiv, im Bereich der Traumwelt die "Entspannung". Strukturierung des Wissens / Strukturierung unserer Lebenswelt Unser Wissen mach die Lebenswelt aus, unser Wissen, sei es wissenschaftlich oder alltäglich enthält Konstruktionen. -> Abstraktionen, Generalisierungen, Formalisierungen, und Idealisierungen. Der Handelnde organisiert sein Wissen aufgrund der Relevanz für sein Handeln. Relevanz Wir Strukturieren unsere Welt anhand von Relevanzen (= Was ist uns wichtig) und den Interessen, Pimäre Relevanz: Direkt beeinflussbar, volles Verständniss Geringe Relevanz: verhalten haben Wir handelln aufgrund der Typik, wissen aufgrund erlenrnter Muster wie wir uns zu Relative Relevanz: Dinge die z. Zeit nicht relevant sind es aber werden könnten bspw. technische Erfindungen Absolute Irrelevanz: Dinge die mir am Arsch vorbei gehen Typik Man kennt das genaue Funktionieren eines Mechanismus nicht, dennoch kann man ihn brauchen. Ich weiss wie ich einen PC bedienen muss, wie er aber funktioniert bleibt mir schleierhaft. Eine gewisse Grundvorstellung ist zwar vorhanden aber kein Einzelwissen. Die Verständigung klappt dak der Typik - einem verständigungsmuster Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 4 das uns erlaubt, uns mit anderen zu verständigen. Anhand der Typik könnte eine Topographie des Wissens erstellt werden. Soziale Strukturierung des Wissens Intersubjektiver Charakter des Alltagswissens: Generalthese der reziproken Perspektiven: Wir idealisieren im Alltagshandeln die Vorstellung dass Standorte, sprich Sichtweisen vertauschbar sind. Wir gehen davon aus das wir uns in andere hineinversetzen können, dass wir die Welt genau gleich ansehen, kaum unterschiede in der Wahrnehmung und in der Auslegung feststellen. In Realität sind aber die Formen sozialer Wirklichkeit enorm verschieden. Sozialer Ursprung des Wissens: Fraglos übernommene relativ natürliche Weltanschauung der Eigengruppe durch das Medium der Alltagssprache. Soziale Verteilung des Wissens: Typik des Bekanntheitsfeldes des anderen und Typen der weite der Zusammensetzung des Wissens In unsere Lebenswelt, den intersubjektiv geteilten Erfahrungen und Vorstellungen setzen wir voraus, dass es mitmenschen gibt, die intelligent sind, mit dem gelichen bewusstsein wie wir ausgestattet sind. Was aber vergessen geht ist, dass der andere nicht über die selben Relevanzsysteme verfügt sondern in seiner eigenen speziellen biographischen Situation seine eigenen Relevanzsysteme schafft. Du-Einstellung -> Wir-Beziehung -> Typik Ihr-Beziehung Zwischenmenschliche Beziehung: Wir haben eine gemeinsame Weltzeit und einen gemeinsamen Raum. Es entsteht eine Face to Face Beziehung, ich geh auf den anderen ein = Du-Einstellung Wenn die Du-Einstellung wechselseitig wird entsteht daraus eine Wir-Beziehung , beide Personen gehen aufenander ein, sie versuchen den subjektiven Sinn des Anderen zu erfassen, Fragile Beziehung Wenn über die Wir-Beziehung reflektiert wird schlägt das ganze in eine Typik um, aus der Subjektivität wird eine Objektivität Wenn keine Du-Ei oder eine Wir-Bez möglich ist entsteh Beziehung, eine M Beziehung wie bsp Herarchien, wir be typisieren, idealisie glaube zu wissen w Beamter denkt) Alle Menschen denen ich in einer Ihr-Beziehung begegne und die die selbe Weltzeit erleben = Zeitgenossen ich brauche nicht allzuviel über diese Menschen Zu wissen, durch indierekte Erfahrungen ( ->Studentenleben, ich kann mir Vorstellen wie es den anderen geht ohne sie zu kennen). Das ganze Zeichnet sich durch einen hohen Grand von Objektivität und Anonymität sowie die Vorstellung von Wiederholbarkeit aus. Das spezifische Problem der Sozialwissenschaften ist, dass alle Tatsachen immer schon interpretierte Tatsachen sind. Der Gegenstandsbereich der Sozialwissenschaften, die Sozialwelt wird durch den Handelnden immer schon gedeutet. Weil unsere Umgangssprache typisierend vorgeht (->Goldküstenchick), können und müssen die Sozialwissenschaften typisiernd vorgehehn. Als Leitfaden sollen die Strukturen der Lebenswelt dienen die Schütz aufgestellt hat. Zeitlich und Räumlich Räumlich: Aktuelle Reichweite; Bereich wo gerade unsere Aufmerksamkeit liegt, d. h. jetzt wenn du das liest Wiederherstellbare Reichweite; Gedächniss, sedimentierte erfahrungen, bspw. ein schonmal gelesenes Buch wieder hervornehmen Erlangbare (=potentielle Reichweite); verweist in die Zukunft Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 5 Zeitliche Strukturierung Zeitlich: Weltzeit: von aussen aufgetragen, Fahrpläne, Biologische Zeit, die Weltzeit schafft den Rahmen Subjektive Zeit; aktuelle, vergangene und Antizipierte Erfahrungen begründen die Subjektive Zeit. So vergeht im Schlaf für die Mneschen keine Zeit. Unterschied zwischen Weltzeit und Subjektiver Zeit = Warten Für die Verschiedensten Lebensbereiche haben wir verschiedene Zeittypen zur verfügung so sind politiker für jeweils 4 Jahre gewählt. Soziale Strukturierung der Lebenswelt Biographische Situation: (Veränderung durch die generalthese der reziproken Perspektive), fraglos angenommene intersubjektivität in der voll-sozialisierten natürlichen Einstellung zur Welt. Unmittelbare Erfahrung des Anderen: zeitlich und räumlich unmittelbare Begegnung des anderen in der DuEinstellung (einseitig) oder in der Wir-Einstellung (wechselseitig); Welt der gemwinsamen wechselseitig bestimmten aufeinander bezogenen Erfahrungen (face to face - Beziehungen) Mittelbare Erfahrung der Sozialwelt: Menschen zu denen wir in keiner aktuellen Wir-Beziehung stehen, aber deren Leben in der selben Weltzeitspanne abläuft (Mitmenschen->Zeitgenossen): Erfassung des Zeitgenossendurch Typisierung und Lebensweltliche Idealisierung -> Ihr Einstellung Soziale Umwelt = Mitmenschen , soziale Mitwelt = Nebenmenschen, soziale Vorwelt = Vorfahren, soziale folgewelt = Nachfahren In unsere Lebenswelt, den intersubjektiv geteilten Erfahrungen und Vorstellungen setzen wir voraus, dass es mitmenschen gibt, die intelligent sind, mit dem gelichen bewusstsein wie wir ausgestattet sind. Was aber vergessen geht ist, dass der andere nicht über die selben Relevanzsysteme verfügt sondern in seiner eigenen speziellen biographischen Situation seine eigenen Relevanzsysteme schafft. Du-Einstellung -> Wir-Einstellung -> Typik Ihr-Beziehung Zwischenmenschliche Beziehung: Wir haben eine gemeinsame Weltzeit und einen gemeinsamen Raum. Es entsteht eine Face to Face Beziehung, ich geh auf den anderen ein = Du-Einstellung Wenn die Du-Einstellung wechselseitig wird entsteht daraus eine Wir-einstellung , beide Personen gehen aufenander ein, sie versuchen den subjektiven Sinn des Anderen zu erfassen, Fragile Beziehung Wenn über die Wir-Beziehung reflektiert wird schlägt das ganze in eine Typik um, aus der Subjektivität wird eine Objektivität Wenn keine Du-Ei oder eine Wir-Bez möglich ist entsteh Beziehung, eine M Beziehung wie bsp Herarchien, wir be typisieren, idealisie glaube zu wissen w Beamter denkt) Alle Menschen denen ich in einer Ihr-Beziehung begegne und die die selbe Weltzeit erleben = Zeitgenossen ich brauche nicht allzuviel über diese Menschen Zu wissen, durch indierekte Erfahrungen ( ->Studentenleben, ich kann mir Vorstellen wie es den anderen geht ohne sie zu kennen). Das ganze Zeichnet sich durch einen hohen Grand von Objektivität und Anonymität sowie die Vorstellung von Wiederholbarkeit aus. Das spezifische Problem der Sozialwissenschaften ist, dass alle Tatsachen immer schon interpretierte Tatsachen sind. Der Gegenstandsbereich der Sozialwissenschaften, die Sozialwelt wird durch den Handelnden immer schon gedeutet. Weil unsere Umgangssprache typisierend vorgeht (->Goldküstenchick), können und müssen die Sozialwissenschaften typisiernd vorgehehn. Als Leitfaden sollen die Strukturen der Lebenswelt dienen die Schütz aufgestellt hat. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 6 Sinnprovinzen Realitätsbereiche geschlossener Sinnstrukturen, die Ausgehend vom hier und jetzt in Abhängigkeit der Relevanz die Lebenswelt des Einzelnen nach Vorlieben unterteilen, in verschiedene Wirklichkeitbereiche untergleidern die durch einen spezifischen erkenntnisstil abgegrenzt sind. 2.2 Husserl Husserl - Grundlage ist die subjektive Wahrnehmung, das Empfinden - Naturwissenschaften haben dank der Mathematik einen immensen Aufstieg erlebt - Uneingeschränkte Anerkennung für die Naturwissenschaften - Die Naturwissenschaften erkennen Grenzen, auch logische Ansätze basieren auf subjektiven Erkenntnissen. = Geometrie; mathematisierung des Raumverständnisses, dessen Grundlage aber unser subjektives Raumempfinden ist; Mathematik entspricht der Abstraktion von ürsprünglich subjektiven Erfahrungen Das menschliche Bewusstsein trägt demnach den Untersuchungsgegenstand in sich, (-> das Ziel die Untersuchung aller Bewusstseinsakte) Die Stufen der phänomenologischen Reduktion für die soziologische Forschung: Ausklammerungen von Weltanschauungen Welche prinzipiellen Werthaltungen bestimmen meine Fragestellungen Ausklammerung von Selbstverständlichkeiten Was empfinde ich als natürlich ? Was ist für mich normal ? Ausklammerung von Internationalitäten Wao liegen meine eigenen Hemmungen bei diesem Thema Welche Emotionen leiten mich ? Entwicklung und Typik Was sind die zentralen Kategorien, was das "wesentliche" eines sozialen Phänomens, seine Struktur ? Ausgang bildet immer der Begriff des subjektiven Sinns von Weber, wobei Weber nicht die selbe Tiefe in seiner Untersuchung hatte. Die Grundprobleme der Soziologie werden sichtbar, bspw. die Frage in welche Sichtweise gewählt wird, induktiv oder dekutiv -> bspw. Sein/Bewusstsein, Ganzes->Teile oder Teile->Ganzes. Für Husserl Schütz bezog sich auf Husserls phänomenologische Konstitutionsanalyse: Alfred Schütz 1899 - 1959 2.3 Karl Mannheim Geburt in Budapest, Studium in Berlin. Nach dem Sturtz der kommunistischen Regierung in Budapest 1919 Flucht nach Wien. Habilitation bei Alfred Weber, 1930-33 Professur für Soziologie in FFM, gute Beziehungen zu Norbert elias, Zusammenarbeit wurde Opfer der Emigration. Mannheim flüchtete nach Adam, erhält Dozentenstelle an der LSE. Mannheim sieht es als seine Aufgabe die Krise zu diagnostizieren, die er für die deutsche Katastrophe verantwortlich macht. Mannheim stützte sich in seinen Studien stark auf Weber (Verhältniss von sein und Bewusstsein) und Marx. Während Marx nur ökonomische Verhältnisse als bestimmend für die Beziehung zwischen Sein und Bewusstsein sah, geht Mannheim von einem Denken aus das soziale und ökonomische Faktoren bestimmend sind. Basis sind dessshalb bei Mannheim nicht die materiell-ökonomischen Umstände, sondern die geistige erfassung und die Bewusstwerdung dieser Erscheinung. Fallstudie zum Konservativismus Mannheim sieht den Konservativismus als Strukturierungszentrum, und nicht als politische Richtung. Die Grundintention des konservativen Denkens liegt in der Verwurzelung, in der konkreten Erfahrung. Der spezifische Denkstil weist spekulatives Denken zurück. Alles soll konkret aus dem einzelnen abgeleitet werden, deduktives Denken lehnen sie ab. Sie wenden sich gegen alle Vorstellungen des vertraglichen Zusammenlebens. Die Bildung des Konservativismus als Reaktion auf 3 Problemlagen: Entstehung des Einheitsstaates, Demokratie und die soziale Frage. Konservativismus betont die Widersprüche und Verschiedenheiten, die freischwebende Intelligenz, die die Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 7 konservative Ideologie formulierte, waren die Romantiker in Deutschland. Die Idee wurde von den Leuten aufgenommen, die von der Modernisierung negativ betroffen waren. Konservativismus entsprach einer Denkweise, die der Lebenssituation angepasst war. Bsp. Eigentum: Im konservativen Denken immer im Verbund zur Person, zum Boden nicht frei Beweglich. Jeder hat seinen Boden, jeder hat sein Häuschen. Raumhaftigkeit des Erlebens. Die Geschichte wird nicht allzusehr als Prozess gesehen es wird mehr gefragt, was ist wo passiert ? Geistesgeschichte als Problemgeschichte Alles Wissen muss an neue Generationen weitergegeben werden. Neue Generationen reproduzieren das Wissen in neuer Form oder generieren neues Wissen. Das Wissen wird abgewandelt in Abhängigkeit zu den Problemen ihrer Zeit. Der Grosse Gedanke von Mannheim: Fragestellung der Geisteswissenschaften ergeben sich spontan aus dem Zusammenhang des Lebens; Problemwissen. Seine Begriffssysteme waren auf solche Probleme ausgerichtet. In jeder Epoche existiert eine bestimmte Zahl von Weltanschauungen, die Denkzentren. Jedes Denkzentrum verarbeitet neue Probleme innerhalb ihrer Denkstrukturen (Andere Denkstile, andere Bearbeitung). Eine Weltanschauung kann nun Probleme integrieren, verarbeiten oder es entsteht eine neue Denkrichtung. Spezifische Problemlagen die zur Bildung von Generationen beitragen. Das Wissen wird weitergegeben, es entstehen neue Kulturträger. Diese Kulturträger setzen sich mit dem Wissen auseinander und zweifeln es auch an. Es gibt eine Generationenspezifische Erlebnmisschichtung. Jede Generation wird mit einem Problem konfrontiert; das Bewusstsein wird so konstruiert. Ereignisse von Grosser Bedeutung schaffen eine Generationeneinheit. 2.3.1 Seinsverbundenheit des Denkens . Seinsgebundenheit des Denkens, freischwebende Intelligenz Wann und wo ragen historisch-soziale Strukturen in die Art des Denkens hinein und in welchem Sinne können sie das Denken konkret bestimmen? -> Mannheim interpretierte historischbedingtes Wissen und schuf eine Strukturanalyse von geistigen Gebilden. Erkenntnisse (Wissen) über Kultur und Gesellschaft sind nur in Beziehung auf historischerwachsenen Problemstellungen und Begriffssysteme formulierbar. Alles Wissen ist abgeleitet Das Sein ragt in das Geistige hinein und umgekehrt (Marx das sein bestimmt das Bewusstsein). Wir können nichts wahrnehmen ohne uns eine Vorstellung davon zu machen. Beziehung zwischen Sein und bewusstsein: Weltwollung, unserem Weltbezug liegt ein Engagement in der Welt zu Grunde. Jedes Denken will etwas in der Welt bewegen: Durchsetzung dieser Weltwollung (z.B. Vorstellung einer besseren Welt). Mannheim sieht neben Seinslagen auch Erlebenslagen in denen Möglichkeiten der geistigen Distanzierung bestehen. Konjunktives Denken Gerichtetes Denken, das situativ beurteilt. Es wird durch Gemeinschaften erzeugt und bildet auch Gemeinschaften (Parteien); Generationen werden in konjunktive Gemeinschaften (Erfahrungsräume) eingeführt. Standortgebundenheit Denken ist perspektivisch, nicht ausschliesslich objektgegeben, sondern durch die historisch soziale Lage mitbestimmt. Jede Gruppe hat eine an ihrer speziellen Lebenslage angepasste Denkweise, jedes Denken hat eine Trägerschicht die ein bestimmtes Weltwollen vertritt. Weltwollen Ziele, Ideen, Vorstellungen für die eine Gruppe einsteht. Engagement mit dem sie ihre Welt gestalten wollen. Interagiert mit der Standortgebundenheit des Denkens sowie den verschiedenen trägerschichten die ihr Weltwollen vertreten. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 8 Relativismus Fähigkeit der inteligenten Schicht sich von der Standortgebundenheit des Wissens zu lösen, Objektivität zu finden. Relationismus Die Standortgebundenheit des Dekens aufzeigen und dadurch überwinden, die nicht-rationalen Wurzeln des Denkens des Denkens erkennen und rationalisieren. Bspw. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit "überwinden" Wenn die Standortgebundenheit des Denkens aufgezeigt werden kann so wird sie überwunden (Relationismus). Durch selbstrefelxives Denken können die nicht-rationalen Wurzeln erkannt werden und man gelangt zum Kern der Wahrheit der Objektivität. Die sozial freischwebende Intelligenz ist an keinen Denkstandort gebunden und kann desshalb Denkstandorte objektiv begründen. Diese Intelligenz müsste auch befähig sein eine demokratische Planung für die Gesellschaft zu Entwickeln und diese umzusetzen. Sozial freischwebende Intelligenz Menschen die an keinen Denkstandort gebunden sind, die befähigt sind einen Denkstandort jenseits der Partikularinteressen zu begründen. Mannheim sieht neben Seinslagen auch Erlebenslagen in denen Möglichkeiten der geistigen Distanzierung bestehen. Allerdings nicht für alle Gesellschaftmitglieder sondern nur für intelektuelle, da diese nicht in ihre Seinslagen eingebunden sind besteht für sie die Möglichkeit sich ihrer Seinsgebundenheit bewusst zu werden. So können Sie als freischwebene Intelligenz Zusammenhänge richtig erkennen und neue Weltanschauungen formulieren. Objektivität Durch selbstreflexives Denken können die nicht-rationalen Wurzeln des Denkens erkannt werden und die Standortgebundenheit überwunden werden. Nur so gelangt man zum Kern der Wahrheit -> Objektivität 2.3.2 Wissenssoziologie Die Wissensoziologie analysiert die Funktionalität des Denkens, sie versucht; • Geistig-systematisch die Stanndorte herauszuarbeiten aus denen gedacht wird • die Weltwollungen zu erschliessen aus denen heraus gedacht wird • die solzialen schichten zu indentifizieren die hinter den geistigen Schichten stehen Die Wissenssoziologie analysiert nun die Funktionalität des Denkens: 1. Denkstandorte können durch die Bewusstseinswerdung erschlossen 2. Weltwollungen von einzelnen Gruppen erkennen 3.Soziale Schichten identifizieren, die hinter geistigen Schichten stehen. Die Soziologie wird zur Wissenschaftlichen Zeitdiagnose. Mannheim sieht die Wissensoziologie als die eigentliche soziologische Disziplin, die versucht den gesammten ideologischen Bereich zusammen mit seinen historischen Wechselwirkungen und seinen Veränderungen zu erfassen. Sie sollte auch eine Erklärung für die sich verändernden Klassen und Generationssituationen liefern, deren Sinn und die die Ideologien der betreffenden Gruppen deutend auslegen. Ziel der Wissenssoziologie Zeiel der Wissenssoziologie: - Die Wiederherstellung einer gemeinsamen geistigen Einstellung und Orientierung, - ein synthetisches selbstreflexives Denken - Wissenssoziologie als "Leitplanke" (Zürcher=Organon) einer neuen Menschwerdung, Verschiebung der traditionellen Denkstandorte und Fachgrenzen - Versuch der Wiederherstellung der Totalität, da heute aufgrund der Ideologien das Denken nur noch Bruchstückhaft wahrgenommen wird Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 9 Funktionalität des Denkens zu analysieren / Denkstile bspw. konservativ: Verwurzelung im Konkreten, Hervorhebung des Besonderen und der Grundintentionen: zeitlichen Kontinuität, gegen Konstruktionen und Abstraktionen Zeitlich spezifische Problemkonstellationen (->Ölkrise 70er) wirken als Strukturierungszentren: Strukturierungszentrum, die zur Ausformung eines bestimmten Denkstils führen. Neue Probleme führen zur Transformation bestehender Strukturierungszentren oder zur Bildung neuer Zentren. Existentielles Engagement in der Welt. Weltwollen: Gestaltungsprinzipien: Begriffsfromung und Logik der Begriffsverbindung. 2.3.3 Totaler Ideologiebegriff Ideologiebegriff: MH entwirft einen total neutralen Ideologiebegriff (fragte nie nach dem subjektiven und objektiven Sinn wie Schütz). Es soll kein falsches oder verhüllendes Bewusstsein aufgedeckt werden wie bei Marx. Es gibt demnach kein falsches oder richtiges Bewusstsein sonern nur relatives Bewusstseinnach MH gibt es nicht nur Klassen, sondern übergreifende geistige Schichten. Alles wissen ist interessensgebunden und sozial determiniert. Es gibt kein objektives Wissen sondern nur standort- und zeitgebundenes Wissen, das heisst das Denken ist perspektivisch und durch die historische Lage mitbestimmt. Jede Gruppe hat eine Denkweise die ihrer Lage angepasst ist und jedes Denken eine Trägerschicht, dei ein bestimmtes Weltwollen vertritt. Mannheims Ideologiebegriff löste in Deutschland massive Diskussionen aus da - Mannheim den Wissenschaftlern ihren Sonderstatus absprach, kein Anspruch auf eine objektive Wahrheit gelten liess. M;annheim wurde als Nihilist bezeichnet, glaubte aber, dass die Wissenssoziologie ein Instrument zur objektivität sei. - Er die Soziologie als den Universellen Weg zur Wahrheit sah. Kritik der Geisteswissenschaftler und Historiker: Marxismus nur sei nur eine Form des Denkens eine mögliche Perspektive, für die Marxisten war ihre Ideologiebegriff 2.3.4 Demokratie im Zeitalter der Massen Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Allgemeine und Soziale Disproportionalität der Entwicklung: Technisches/naturwissenschaftliches Wissen eilt dem moralisch/sozialen Wissen voraus, Das Wissen ist ungleich verteilt. Funktionale Rationalität Handlungsreihen werden auf ein Ziel hin durchorganisiert, so dass die Abfolge für einen Drittten ersichtlich wird. Dominaz der funktionalen Rationalität, die nicht auch substantiell Rational sein muss, hat zur Folge, dass immer weniger Menschen Einsicht in grössere Funktionszusammenhänge haben. Substantielle Rationalität Denkakt, der in der gegebenen Situation Einsicht in den Zusammenhang eines Ereignisses vermittelt, os dass dieser für den einzelnen nachvollziehbat und als richtig empfunden wird.Substanziell rationaler Denkstil als Grundlage des planenden Denkens oder des Interpendenzdenkens. Planung für die Freiheit. Streitbare Demokratie Fundamentaldemokratisierung gegen den Totalitarismus 2.3.5 Konkurrenz um die Auslegung des Seins = Weltanschauung Mannheim beschreibt den Kampf verschiedener Gruppen um die Konkurrenz auf dem Gebiet der richtigen Weltauslegung und welche 4 Tyen dabei entstehen können; auf der Grundlage von sontaner Kooperation von Gruppen oder einzelnen Menschen die Konsensus einen einheitlichen Erfahrungsraum teilen Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 10 bestimmte Gruppe erlangt ein Monopol über die Daseinsauslegung Z.B. im MA, die Monopolsituation Kleriker als einzige literate Schicht die die Bibel lesen konnten. Auseinandersetzung zw. den Monopolisten und denen die eigene Vorstellungen haben. Atomisierte Konkurrenz vielzahl von Möglichen Weltauslegungen, die in Konkurrenz zueinander stehen. Alle Menschen sind gebildet und fabrizieren sich darum ihr eigenes Bild, Polarisierungen von Meinungen, neue Synthesen. Konzentration Dominanz einer Denkrichtung, bspw. Liberalismus, Sozialismus, Konservativismus 3. 3. Die Chicago Schule, vom Social Gospel zur Soziologie Sozial Große ->Soziologie In den USA wurden Wirtschaft und die Soziologie als vernetzt angesehen. In der Chicagoer Schule wurde nach Comte und Spencer gelehrt, Marx hingegen fand nicht statt. Die Soziologie wird als induktive empirische Wissenschaft gesehen ("to see and know life"). Wissenschaftler haben dann die Soziologie entwickelt, die weg vom Social Gospel zur Wissenschaft hin umschwenkte. Die normative Soziologie, die zu einer gewissen Blindheit führte müsste überwunden werden. Bis in die 20er Jahre war die Soziologie Social Gospel, eine Mischung aus christlicher Gesinnung, Weltverbessertum und Wissenschaft. Ziel war es durch die Auswertung und die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse soziale Probleme zu lösen (in den USA gab es zu der Zeit keine Möglichkeit der sozialen Absicherung). Die wichtigsten Soziologen der Zeit waren baptistische Pfarrer. Die Vertreter der Chcagoer Schule haben alle in Europa studiert (Simmel->Grossstadtproblematik). In den USA war schön früh klar, dass Empirie und Theorie eins sein müssen. Dieser Ansatz kam erst nach dem II WK nach Europa zurück. Die eigentliche "Verwissenschaftlichung" des Fachs begann mit Robert E. Park. Community Studies Park führt Fallstudien (Social Surveys) ein. Community Studies: Eine Gemeinschaft ist wie ein Gesammtkunstwerk zu untersuchen, nicht nur Probleme einer Gruppe aufzählen, sondern sie Langzeitig beobachten. Im Projekt "Middletown in Transition" führt Park eine 50-jährige Beobachtung einer Kleinstadt durch anhand des Ehepaars Lynch als Beispiel. Es war der Versuch die Gemeinde in ihrer Gesammtheit zu beschreiben. Die Einstellung der Bevölkerung wandelte in einer Krisensituation, die sozialstruktur wurde noch rigider. In Krisensituationen wollen Menschen keine neuen Erfahrungen machen Die Amerikanischen Bürger sehen sich nicht im Stande , die Werte aus der Gründerzeit zu verändern. Park regte eine Untersuchung zur Rassenproblematik in den USA an. 3.1 Robert Ezra Park Robert Ezra Park Studierte an den Unis Michigan, Harvard und Heidelberg. Er arbeitete während 12 Jahren als Journi in Minneapolis. 1923 erhält er eine Professur an der Uni Chicago. Die goldene Zeit der Chicagoer Schule - 1920 bis 1932 - ist nahezu deckungsgleich mit Parks Anwesenheit. Empirische Forschung Park war sehr beeinflusst durch seine Tätigkeit als Journalist. Er sah die die grossen Entwicklungslinien als Big News. Seine Soziologie ist die Synthese von Journalismus und Philosophie. Er wollte, dass Soziologen heraus gehen, forschen, in spezifischen geographischen Gebieten das Leben in ihrer natürlichen Ausprägungen studieren. Dem Soziologen darf nichts fremd Sein, es ist auch nicht seine Aufgabe zu werten, in erster Linie schreibt er was er beobachtet, diese Sicht markiert die induktive Wende der Soziologie. Park meinte "a moral Man can not be a Sociologist", als moralischer Mensch werte ich und widerspreche dem Gebot der Wertfreiheit, somit richtete er sich gegen die "do godders" und deren christlich inspirierte Soziologie. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 11 3.1.1 Grundkonzept • Soziologe als Superreporter, der über die Big News, die fortlaufenden Entwicklungslinien berichtet, im Unterschied zum Journi, der die little News, die Tagesnachrichten abhandelt. • A moral man can not be a sociologist (gegen "dammned do-godders" und ihre big C-Soziologie, Crime, Charity, Correction-Sociology) Zentrale Themen • Vergesellschaftung • Sozialer Wandel • Gruppenverhalten • Kommunikation • Stadt als Sieldlugnsstruktur • Bevölkerungsbewegung • Soziale Mobilität • Rassenbeziehungen • Stadtentwicklung • Gruppenbildung • Kulturen und Subkulturen Empirisch • "To see and to know life", studium des menschlichen Gruppenverhaltens nicht am Schreibtisch in abstrakten Situationen, sondern in spezifischen geographischen Gebieten und sozialen Institutionen; Stadt (Gemeinde) als ökologische Einheitan Hande derer die Probleme der Vergesellschaftung und des sozialen Wandels konkret untersucht werden können 3.1.2 Sozialökologie (human Ecology) Sozialökologie Auf dem Fundament einer geographisch bestimmten Gemeinschaft entsteht eine kulturelle Ordnung, die Gesellschaft. Park hat eine doppelte Konzeption von Gesellschaft; Gesellschaft als Gemeinschaft und Gesellschaft als symbiotisches Subsystem. Für die Errichtung und Erhaltung der sozialen Ordnung sind zwei Formen der Interaktion nötig: Kommunikation und Konkurrenz. Während Konkurrenz die Gesellschaftliche Individualisierung Unterstüzt, wirkt Kommunikation vergesellschaftend. Zu untersuchen sind nun die territoriale Organisation, Wanderungsbewegungen, Wettbewerb und Arbeitsteilung. Grundbegriffe der Sozialökologie • Position, • Vorherrschaft, • Konzentration, • Zentralisation und Dezentralisation, • Segregation, • Invasion und Nachfolge, • städtische Zonen, • funktionelle Siedlungsgebiete • Mobilität Die Stadt "The City" Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 12 Die Stadt wird zum Untersuchungsobjekt; Als Sitz des Geschäftslebens und der Geldwirtschaft födert die moderne Grossstadt die Individualisierung der Bewohner. Die wachsende Arbeitsteilung wiederum födert die Interpendenz der Individuen. Weiter verändern sich die Beziehungen der Grossstädter, face to face-Beziehungen werden immer häufiger ersetzt durch indirekte Beziehungen. Die Grossstadt gewährt dem Individuum eine grosse individuelle Freiheit, wodurch es sich in mehreren Millieus bewegen kann. Die Ausbildung der persönlichen Sonderheit (eccentricity) wird in der Grossstadt nicht nur gefördert, sondern ist erwünscht. 3.1.3 Marginal Man Der Mensch im Grnzbereich zwischen Zwe oder mehreren Kulturen, bspw. Stadt - Land 3.1.4 Comunity-Study-Method In Comunitystudien (natürlicher Raum) untersucht Park die Abhängigkeit von Individuen, Lebewesen von ihrer Umgebung. Die Individuen werden von ihrem naturlichen Raum indem sie sich bewegen geprägt. Der für die moderne Gesellschaft prägende Raum ist die Stadt. Park sieht die Stadt als ökologische Einheit anhand derer die Probleme der Vergesellschaftung und des sozialen Wandels konkret untersucht werden können. Park verwendet ökologische Begriffe um das soziale zu beschreiben. Die Stadt und die geballte Welt sieht er als Reaktion anf das Biotische, den Wettbewerb. Competitive Cooperation Konkurrenz (biotisch) Kommunikation und Kultur Community Studies Park führt Fallstudien (Social Surveys) ein. Community Studies: Eine Gemeinschaft ist wie ein Gesammtkunstwerk zu untersuchen, nicht nur Probleme einer Gruppe aufzählen, sondern sie Langzeitig beobachten. Im Projekt "Middletown in Transition" führt Park eine 50-jährige Beobachtung einer Kleinstadt durch anhand des Ehepaars Lynch als Beispiel. Es war der Versuch die Gemeinde in ihrer Gesammtheit zu beschreiben. Die Einstellung der Bevölkerung wandelte in einer Krisensituation, die sozialstruktur wurde noch rigider. In Krisensituationen wollen Menschen keine neuen Erfahrungen machen Die Amerikanischen Bürger sehen sich nicht im Stande , die Werte aus der Gründerzeit zu verändern. Park regte eine Untersuchung zur Rassenproblematik in den USA an. 3.2 William Graham Sumner William Graham Sumner Ein purer Sozialdarvinist der sich auf Darvin, Malthus und Spencer bezieht. Er ist ein Gegner von Interventionen. Alles was eine Kultur ausmacht wird Muster zur Selektion und Regulation. Die Kultur ergibt sich aus dem Überlebenskampf, aus den Folkways (unreflektierte Art wie sich Dinge Entwickeln) und den Mores (reflektierte Vorgänge, die auch von Einzelnen oder der Gruppe bewertet werden). 3.3 Lester F. Ward Lester F. Ward Hat die Vorstellung einer Soziokratie entwickelt, in der die Wissenschaf zur höchsten Stufe der sozialen Entwicklung führt. Er ist ein Comteianer, der Fortschritt lässt sich nach ihm rational kontrollieren, es gibt eine Bewusste Entwicklung. Soziologen sind seiner Ansicht nach Restverwerter, sie beschäftigen sich mit dem was die Ökonomen übrig liessen, (Kriminalität, Prostitution, Armut..) 3.4 William I. Thomas War Behaviourist -> Handeln Mensch=Tier, reizgesteuert Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 13 3.4.1 Grundkonzept Anpassung, Assimilation und Akkulturation Interferenz, Individuum und Gruppe Attitudes (subjektive Einstellungen) und Values (objektive Werte) und das "social environement" sind die Faktoren aus denen die Gesellschaftliche Dynamik zu erklären ist. 3.4.2 The Polish Peasant The Polish Peasant Thomas führt eine Studie durch in der er sich Fragte: Wie leben polnische Bauern in Polen und wie passen sie sich an wenn sie in die USA emigrieren. Er ging davon aus dass es keinen Sinn macht zwischen Subjekt und Objekt zu unterscheiden, bestimmende Faktoren sind beim Menschen selbst oder im Umfeld zu suchen. Die gesellschaftlichen Phänomene gehören immer zusammen. Vertreter des Behaviourism (menschliches Verhalten unterscheidet sich nicht gross von tierischem Verhalten, beides durch Reize ausgelöst). Das menschliche Verhalten ist von Wünschen (Grundtrieben) geleitet. Es ergeben sich aber keine eindeutigen Konsequenzen, keine empirische Studie ist möglich. 3.4.3 Situation Situation Wie reagieren wir auf sich verändernde Situationen ? Jede Situation besteht aus objektiven Faktoren (social environement), teil davon sind die gemeinsamen Normen und Vorstellungen aus denen die gesellschaftliche Dynamik zu erklären ist. Weiter besteht ein subjektiver Teil (persönliche Einschätzung, abhängig von den values (objektive Werte) und den attitudes (subjektive Einstellungen)). Wenn verschiedene Vorstellungen da sind , kann sich Konkurrenz ergeben. Thomas sieht die einzige Möglichkeit für den Soziologen, eine Situation zu untersuchen, darin, dass er die Situation studiert, das Verhalten untersucht. Weiter kann ein Sozialwissenschaftler mit Experimenten nicht gehen, die Soziologie wird als rein beobachtende und interpretierende Wissenschaft gesehen. Da man es nicht mit objektiven Daten zu tun hat hat die Soziologie keie Chance als exakte wissenschaft zu gelten. Thomas nahm Bezug auf "behavioural Documents": Lebensberichte, Briefe, Tagebücher usw. mit denen er die Anpassung des Menschen Dokumentieren wollte. Diese Vorgehen nannte er den Königsweg der Soziologie. 3.4.4 Thomas Theorem Polnischen Bauern; gelingt die Akkulturation mit einem subjektiven Vorstellungshorizont ? Was führt dazu, dass Menschen sich assimilieren können ? Was nicht ? "If men define Situations as real, they are real in their consequences. " Egal wie absurd die Annahmen sind die Konsequenzen sind immer real. 3.4.5 Methodologie Park und Thoma hatten die Anreicherung der methodischen Verfahren angeregt. Ihre Forschung führte zu einer Reihe von methodologischen Durchbrüchen: aus qualitativen Daten konnte man messbare machen, "attitudes can be measured" Wie ? Skalierungen und Soziometrie waren Dazu nötig. 4. 4. Symbolischer Interaktionismus Der Unterschied des symbolischen Interaktionismus im Gegensatz zu anderen Theorien liegt darin, dass die Menschen ihr Handeln stets anpassen, die sogennante Wirklichkeit ist keine Tatsachen, sondern ergibt sich aus den laufenden Interpretationen der Situationen; die Wirklichkeit wird wandelbar. -> der Symbolische Interaktionismus ist ein Grundstein der Interpretativen Soziologie George Mead und Charles Cooley hatten in 4 Punkten ein gemeinsames Forschungsprogramm: • Es gibt ein physisches und ein kulturelles/soziales Umfeld • Auflösung der Trennung von Subjektivem und Objektivem in den Handlungen Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 14 • Gemeinsame Hintergrundphilosophie: Amerikanischetr Pragmatismus • Synthese von amerikanischem Pragmatismus und Behaviourismus Definitionen Pragmatismus und Behaviourismus • Pragmatismus: Das Handeln ist das Regeln. Begriffe und Urteile müssen in der Praxis auf ihre Nützlichkeit und Wahrheit geprüft werden. Eine Vorstellung ist wahr wenn sie in der Realität Folgen hat. • Behavciourismus: In der wissenschaftlichen Analyse unterscheiden sich menschliches und tierisches Verhalten nicht. Menschen und Tiere reagieren auf bestimmte Reize. Die Reize kann man von aussen beobachten -> empirisch. Innere Abläufe können nur soweit berücksichtigt werden, wenn sie äusserlich beobachtbar sind. 4.1 Charles Horton Cooley Cooley unterscheidet die physische und die soziokulturelle Umwelt: Kritik an Cooley cooley untersucht die Mikroebene der Soziologie. Reale Beziehungen sind wichtig un die Gesellschaft zu verstehen. der Mensch wird asl Gestalter von Rollen entdeckt. Cooley sieht die Gesellschaft als Interaktionszusammenhang. Aber: Die Gesellschaft verflüchtigt sich zu einer gemeinsamen Idee Idee der Menschen, sie wird lediglich zur Summe gemeinsam geteilter Werte, Normen und Erwartungen. Diese Vorgänge sind nicht beobachtbar. Daraus ergibt sich ein doppeltes Defizit: 1. Die Theorie funktioniert nur in kleinen Gesellschaften 2. Es kann keinen Gegensatz mehr geben zwischen der Gesellschaft und dem Einzelnen, alles wird zur Vorstellungswelt. 4.1.1 Grundkonzepte Cooley unterscheidet die physische und die soziokulturelle Umwelt: Physische Umwelt - material Conditions Physische Umwelt: Unser Umfeld, empirisch Beobachtbares, mess- und sichtbar, lässt sich lexikalisch erschliessen ( ich kann lesen wie etwas aussieht) Soziokulturelle Umwelt - human or social Conditions Soziokulturelle Umwelt: Innere Nähe, Emotionen, psychische Nähe. Diese "social Conditions" können nur durch soziale Interaktion erfahren werden. Man muss das erleben, das Wissen entsteht in Auseinandersetzung mit dem Denken anderer Personen. Social Knowlede Social knowledge: Konstituiert sich im Kommunikations- und Interaktionsprozess, symbolische Repräsentation der wirklichkeit und ihrer Sinnlichen Wahrnehmung. Gesellschaft (the Social Mind) und Individuum (the individual Mind) sind zwei untrennbar verbundene Aspekte desselben. Social Kowledge Sozialem Wissen liegt eine Dramaturgie zugrunde, es entsteht über Kommunikation, über Symbole. Die Wirklichkeit wird mit Symbolen repräsentiert und sinnlich wahrgenommen. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 15 Looking-Glass Self Spiegelglass - Selbst Ich betrachte mich im Spiegel und sehe mich so wie die anderen mich machen. Wie sehen mich die Anderen? Nach dem Bild, dass die Anderen von mir geben (self-idea), werde ich schlussendlich handeln. Konsequenz daraus: Gesellschaf und Individum sind schliesslich unzertrennlich, sind ein und das selbe, es bestehen nur zwei verschiedene Perspektiven. -> Erneuter Versuch, die Trennung von Subjektivem und Objektivem aufzuheben. Primär und Sekundärgruppen • Primary and Secundary Groups Primärgruppen: Die Angehörigen kennen sich persönlich, die Leute bilden hier ihr selbst, es gibt eine Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich kaum wandelt (->Familie, Nachbarschaft, Gemeinde), universal und Kulturübergreifend Sekundärgruppe: Kultur, Gesellschaft (ist wandelbar). In der Moderne dominieren die Secundary Groups. Primärgruppen sind für Cooley die Grundlage des Zusammenlebens, er übt Kultur- und Stadtkritik (Cooley war ein Landmensch) 4.1.2 Kritik an Cooley Kritik an Cooley cooley untersucht die Mikroebene der Soziologie. Reale Beziehungen sind wichtig un die Gesellschaft zu verstehen. der Mensch wird asl Gestalter von Rollen entdeckt. Cooley sieht die Gesellschaft als Interaktionszusammenhang. Aber: Die Gesellschaft verflüchtigt sich zu einer gemeinsamen Idee Idee der Menschen, sie wird lediglich zur Summe gemeinsam geteilter Werte, Normen und Erwartungen. Diese Vorgänge sind nicht beobachtbar. Daraus ergibt sich ein doppeltes Defizit: 1. Die Theorie funktioniert nur in kleinen Gesellschaften 2. Es kann keinen Gegensatz mehr geben zwischen der Gesellschaft und dem Einzelnen, alles wird zur Vorstellungswelt. 4.2 George Herbert Mead Ami, geboren in Massachussetts, Philo Studium in Harvard, wechselte in die Psychologie. Studien in Harvard, Leipzig und Berlin. Dozent für Psychologie an der Uni Michigan. Proffesur an der Uni of Chicago. Mead hat das Fach Soziologie nie gelehrt, er blieb immer in den Gebieten Psychologie und Philosophie tätig. Handlungsfolge Mead geht von einem 4-phasigen Handlungsmodell aus. Handlung besteht demnach aus den Stadien des Handlungsimpulses, der Wahrnehmung, der Manipulation und der bedürfnissbefriedigenden Handlungsvollendung (Impulse, perception, manipulation, consumation). Mead hebt die Manipulation hervor, da sie die Instinktreduziertheit des Menschen aufzeigt und den Anknüpfungspunkt für die Entstehung des Denkens liefert. Beim Affen z.B. ist die Hand noch viel mehr Fortbewegungs - als Tastorgan, der Mensch kann mit der Hand Dinge ausführen die vom Bedürfniss abgekoppelt sind. Hand und Sprache sind für Mead die Wurzeln der Menschwerdung. 4.2.1 I-Me-Self I-ME-SELF I (Ich): Spontaneität, Kreativität, Triebausstattung Me(selbst): meine Vorstellung von dem Bild, das der Andere von mir hat (meine Verinnerlichung seiner Erwartungen an mich) Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 16 Me's: Bewertungsinstanz für Strukturierung der spontanen Impulse und Elemente eines entstehenden Selbstbildes. Self (Ich-identität): Synthese der unterschiedlichen me's der verschiedenen bedeutsamen Bezugspersonen zu einem einheitlichen Selbstbild I -Me-Self I steht bei Mead für die Kreativität und die Spontanität, sowie die biologische Triebausstattung des Menschen ME bezeichnet meine eigenen Vorstellungen, mein Bild , das eine Bezugsperson (significant other) von mir hat (ich betrachte mich also von aussen). Wenn verschiedene Bezugspersonen auftreten, und ich somit mit verschiedenen me's konfrontiert bin, muss ich diese zu einem einheitlichen selbstbild formen, damit ich mit überhaupt noch konsistent verhalten kann. Gelingt dies so entsteht das Self, eine ich Identität es entwickelt sich eine Persönlichkeitsstruktur 4.2.2 Identitätsbildung und Entwicklungslogik Play and Game Mit Play and Game bezeichnet Mead die Arten des kindlichen Spiels. Das Kind spielt - "play" mit einem imaginären Partner, also z. B mit einer Puppe, wobei es beide Rollen übernimmt. Im Laufe des Sozialisationsprozesses können die verschiedensten Standpunkte angelernt und übernommen werden. Sobald man über die signifikanten Zeichen etwas erlernt, ist man in der Lage sich zu integrieren. Das Kind lernt sich aus einer anderen Perspektive zu beobachten, und ist somit in der Lage sich zum Objekt zu machen. Game ist die zweite Stufe, die Teilanhem an Gruppenspielen. Man steht jetzt nicht mehr nur der Erwartung eines einzelenen Gegenüber sondern muss sich am verhalten anderer Spielpartner orientieren. Generalized Other Das spielende Kind muss sich jetzt also an einen für alle spielenden gültigen Ziel orientieren. Diese geballte Erwartungshaltung nennt Mead "Generalized Other". In unserem Beispiel wären das die Spielregeln, im Allgemeinen sind es oft die Werte und Normen einer Gruppe. Die generalisierte Perspektive des "Anderen" wird nicht nur übernommen sondern mit der eigenen Persönlichkeit durchmischt. Play Play: spielerische Interaktion des Kindes mit imaginären Partnern, wobei das Kind beide Teile übernimmt (konkretes Rollenspiel) Game Game: Teilnahme an Gruppenspielen. Verhalten aller anderen Partner ist Richtschnur des Handelns (Spielregeln, Werte und Normen der Gruppe, Übernahem der Rolle des generalized other) Significant other significant other: direkte Erwartung / unmittelbare Bezugsperson Generalized other generalized other: abgeleitete, von Einzelpersonen abstrahierte Erwartung oder Haltung einer Gesellschaft oder der Gesellschaft insgesammt 4.2.3 Objektivierung Objektivierung: Sich selbst zum Objekt machen, indem man sich zunächst aus der Perspektive des significant other, später des generalized other betrachtet. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 17 4.2.4 Gesellschaft Objektiver Handlungszusammenhang durch eine Gleichursprünglichkeit der Entstehung gemeinsam geteilter Symbole (Bedeutung), der Entstehung von Bewusstsein und der Selbsterfahrung als soziales Objekt aus der Perspekive des Anderen Significant Symbols Signifikannte Symbole Gesten, Mimik, Körperhaltung und Zeichen, die für beide Handelnden die selbe Bedeutung haben; führt zu einer (selbst-)objektivierung Signifikante Symbole Der Behaviourismus setzt das Verhalten der Menschen mit dem der Tiere gleich. Mead schreibt dem Menschen jedoch eine Sonderrolle zu da er die symbole Signifikant einsetzt. Man hat eine Sprache , die mehr als ein Individuum versteht. Die Verständigung der Tiere basiert auf natürlichen Zeichen, d.h. ein Symbol ist immer an eine biologische Funktion gebunden. Diese Zeichen lügen nicht, ein Hund wedelt nicht mit dem Schwanz wenn er sich nicht freut. Der Mensch äussert seine Zeichen mit einer kommunikativen Absicht, es besteht ein Handlungsspielraum (bei den biol. Zeichen nicht; fletscht ein Hund seine Zähne so kann der Andere nur zurückfletschen oder sich unterwerfen). Das Äussern von signifikannten Symbolen hingegen muss erlernt werden. Der Mensch kann sich ausserhalb seiner biologischen Befindlichkeit ausdrücken: lügen, manipulieren....usw. Ich als Kommunikator muss mir stets vorstellen wie mein Gegenüber auf meine Symbole reagiert. Wir versetzen uns in die Lage des Anderen wenn wir sprechen (Role Taking) -> Adressiertes Verhalten, wir agieren nicht sondern reagieren und antworten auf das Verhalten des Gegenübers -> Mit dieser Idee ist der Behaviourismus überwunden Das Zeichen (signifikante Symbol) ist anfangs bedeutungslos, erhält aber ausdruckskraft durch den ihm zugeschriebenen Sinn Taking the role of the other Anzipation des Verhaltens des Anderen, sich selbst aus der Perspektive des Anderen sehen Social Act komplexe Gruppenaktivität Social Act Mead geht nicht von einem einzelnen Handelnden aus , der soziale Beziehungen eingeht und verbindliche Werte konstituieren muss. Am Anfang steht für ihn eine komplexe Gruppenaktivität, der social Act. Menschliche Gruppen unterliegen Bedingungen denen Tiere nicht ausgesetzt sind . In einem Insektenstaat z.B wird die Arbeitsteilung durch physiologische Differenzierung garantiert. In einer menschlichen Gesellschaft muss individuelles, nicht naturhaftes Verhalten ausdifferenziert und über wechselseitige Verhaltenserwartungen zu einer Gruppenaktivitäüt integriert werden. Dieser Vorgang kann nur via Kommunikation entstehen, d.h. signifikante Symbole sind notwendig. 5. Talcott Parsons - Strukturfunktionalismus Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 18 5.1 Ziel allg. for Ziel im allgemeinen: • empirisch nicht belegte Hypothesen oder Datensammlungen ohne theoretische Grundlage zu vermeiden. • Er schuf eine Systemtheorie, im Unterschied zu Marx, Conte und Spencer die Prozesstheorien entwickelt haben. Er wollte eine Theorie entwickeln die unabhängig von Gesellschaft oder zeitgeschichtlicher Position gültig ist. Eine globalgültige theoretische Grundlage zu schaffen für alle sozialen Vorgänge in jeder Gesellschaft • Soziologie ist ein selbstständiges Fach, Konkurrenz zu Ökonomie oder Psychologie, da er eine Grundlage schaffen wollte die logisch konsistent und empirisch anwendbar ist um menschliches Handeln erklären zu können (= Externer Grund warum eine allgemeine Theorie geschaffen wurde) 5.2 Systemtheorie • Sein Thema war die Stabilität der einzelnen Systeme, ahistorisch und apersonal erklärte er warum eine bestimmte Handlu zur Erhaltung des jeweiligen gesellschaftlichen Systems beitragen kann, in dem diese Handlung stattfindet • Bezog sich auf dei Sozialanthropologen, die dei Gesellschaft als Organismen sahen. Ein Organismus in dem die Einzelteil eine bestimmte Funktion für die Erhaltung des Gesammtsystems haben. • Alle Gesellschaften streben nach einem Gleichgewichtszustand, darum sollten die funktionalen Leistungen der Bestandt der Gesellschaft möglichst störungs- und konfliktfrei erfolgen. • Handlungen finden immer in einem System statt • TPs Systemthemtheorie auch Strukturfunktionalismus oder strukturfunktionale Theorie genannt • Problem: Mit der Schaffung dieser Pramisse (Jede Gesellschaft=System, jedes System will gleichgewicht) entscheidet er sich für eine bestimmte Perspektive auf der er seine Theorie baut und die nicht zwingend logisch konsistent ist • Mit der Zeit verlagerte sich TPs Schwerpunkt von einer theoretischen Beschreibung der Orientierungsmuster der Hanldungen zw. EGO und ALTER zur Frage wie soziale Ordnung auf Dauer möglich ist -> Frage nach der Systemerhaltung • Soziales System = die Ordnung in den Interaktionen, Ordnung besteht aus Normen und Konventionen 3 Festlegungen zur Systemerhaltung: 1. Gesellschaft entspricht einem geschlossenen, mehr oder weniger komplexes System von Handlungen 2. Das Gesammtsystem will sich wie das Individum auch erhalten 3. Das Gesammtsystem sterbt nach dem Zustand des Gleichgewichts -> Das System bleibt erhalten weil seine Struktur erhalten bleibt • Andere Autoren interessierten sich vor Allem für die Veränderungen von Gesellschaften (Comte, Marx und Weber) Parsons war rein am Systemerhalt interessiert • Die Definition eines Systems umfasst nicht nur das Gesammtsystem sondern auch 4 Subsysteme menschlichen Handelns: 1. Organismus 2. Personales System 3. Soziales System 4. Kulturelles System • Wenn Parsonss ein bestimmtes System untersucht -> beschreibt er dessen spezifische Strukturen und Funktionen, wie ein stabiler Zustand des Systems im Prozess der Interaktion von 2 oder mehr Handelnden zustande kommt, respektive erhalten bleibt. -> es geht immer darum dass die Erwartungen des Handelnden (=EGO) denen des an der Interaktion beteiligten (=ALTER) entsprechen. -> Soche Interaktionen zwischen Personen enthalten Strukturelle Merkmale eines Systems, das für alle 4 Subsysteme gilt, die aber verschiedene Leistungen für den Erhalt des jeweiligen Systems bringen müssen = AGIL-Schema Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 19 5.2.1 Systemerhalt / AGIL-Schema Adaption Adaption Existenzbedürfnisse Goal attainment Zielerreichung Persönlichkeits - Selbstverwirklichk bed Integration Integration Integration, Gesellschaft Lattency od. Pattern maninenace Strukturerhaltung Kultur, Bildung AGIL-Schema auf die Gesellschaft übertragen: • Anpassung = institutionelle Formen der Arbeit und Wirtschaft im Allgemeinen • Zielerreichung = Funktionen der Politik • Integration = Gesellschaftliches Gemeinwesen • Strukturerhaltung = Schule, Kirche und familiäre Sozialisation Die Vermittlung zwischen den einzelnen Systemen geniesst bei TP einen hohen Stellenwert, die Anpassung des personalen Systems (d.h der Interpretation der einzelnen Subsysteme) vollzieht sich auf 3 verschiedene Wege: 1. Lernen 2. Verinnerlichen 3. (soziale) Kontrolle die drei Schritte entsprechen dem einseitigen Prozess der Aneignung existierender kultureller Muster 4 Grundprobleme für den Systemerhalt A Verfügbarmachen von Ressourcen Adaption um zu Leben G Lösung von Zielkonflikten Goalattainment I Bildung einer normativen Ordnung Integration L Aufrechterhaktung und Institutionalisierung der normativen Ordnung Latency Kontroll- und Energiefluss /LIGA L Werterhaltung Kulturelles System I Integration Soziales System G Goal attainment Persönlichkeitssystem A Organismisches sytsem Adaption 5.2.2 Subsysteme menschlichen Handelns • Die Definition eines Systems umfasst nicht nur das Gesammtsystem sondern auch 4 Subsysteme menschlichen Handelns: 1. Organismus 2. Personales System 3. Soziales System 4. Kulturelles System • Wenn Parsonss ein bestimmtes System untersucht -> beschreibt er dessen spezifische Strukturen und Funktionen, wie ein stabiler Zustand des Systems im Prozess der Interaktion von 2 oder mehr Handelnden zustande kommt, respektive erhalten bleibt. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 20 5.2.3 Kritik an dem Strukturfunktionalismus Bemerkungen zu TPs strukturfunktionalen Systemtheorie, es geht immer um die Erhaltung eines Systems, resp. welche Funktionen Notwendig sind um dieses zu erhalten. Erst wer diese Prämisse akzeptiert kann jede gesellschaft untersuchen. TP war zu sehr am Status Quo und zu wenig an den Veränderungen der Gesellschaft interssiert. TP spricht in diesem Sinne auch nicht von sozialem Wandel, sondern von einer Differenzierung eines schon existierenden Systems. Dass sich ganze Systeme auflösen und oder grundlegend verändern, war in der klassischen Systemtheorie der 30er und 40er Jahre nicht vorgesehen. 5.3 Handlungstheorie • 1.Mal in der Soziologie wo eine Theorie entwickelt wird die nicht zur Erklärung historischer oder zeitgenössischer Bedingungen formuliert wurde, sondern eine Theorie die immer gültig ist • Eine Theorie die es erlaubt alle gesellschaftlichen Misslichkeiten (Feudalismus, Mapitalsimus) unbeachtet zu lassen • Was man für die Theorie braucht: EGO und ALTER, als Modell mit dem man alles erklären komnnte • Jede Handlung kann beschrieben werden durch: 1. Beschaffenheit der Situation 2. Bedürfnisse der Handelnden 3. Bewertung der Situation durch den Handelnden, der stets einen Ausgleich zw. seinen individuellen Bedürfnissen und de Gesellschaftlichen Anforderungen finden muss • Handelnde sind stets bereit Kompromisse einzugehen so dass das System immer im Gleichgewicht gehalten werden kann • Menschen handeln eher nach System als nach individuellen Bedürfnissen weil sie körperlichen Schmertz und soziale Sanktionen vermeiden wollen. -> Soziales Handeln ist darum vornehmlich aussengeleitetes Handeln -> führt zu einer motivationalen Orientierung -> die dient als Begründung für die Notwendigkeit und die Macht normativer Orientierungen in einer Gesellschaft 5.3.1 3 Kategorien des Handelns 3. Kategorien, Bedingungen des Handelns 1. Systemorientiert 2. Motivalorientiert 3. Wertorientiert • Das wertorientierte Handeln ist nur analytisch vom motivationalen Handeln zu trennen, das wertorientierte Handeln entspricht dem gesellsch. richtigen Handeln, Verhalten • EGO und ALTER beeinflussen jeweils die Wahl der Ziele und mittel 5.3.2 5 Pattern Variables 5 ausgearbeitete Pattern Variables beschreiben die mögliche Orientierung individuellen Handelns Affektivität - affektive neutralität Selbstorientierung - kollektive Orientierung Universalismus - Partikularismus Zuweisung - Leistungsorientierung diffuses Verhalten - spezifisches verhalten Diese Pattern Variable sind keine Absoluten Gegensätze eher als Endpunkte eines strahls zu verstehen. Dank diesem Schema können wir ein Profil vom Handeln einzelner wie auch ganzer Gesellschaften entwerfen, so können eventuelle Abweichungen klar erkannt und einfach erklärt werden Die Pattern variables stammen von Weber, Ralph Linton und Durkheim Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 21 6. Theoriepluralismus nach 1945 Empirische Sozialforschung Die Sozialforschung empirischer Natur in Verbindung mit dem Strukturfunktionalismus hielt Einzug in Europa. Die Rückkehrer aus den USA verberiteten die empirische Forschung wie sie sie in den USA kennengelernt hatten. Strukturfunktionalismus Strukturfunktionalismus wird zur dominierenden Theorie der 50er/60er Jahre. Parsons ist zwar der berühmteste Vertreter der Theorie aber nicht ihr eigentlicher Begründer. Robert K Merton, der sich auf die Ideen von Durkejim, Malinowski und Brown stützte kann als eigentlicher Begründer der Theorie angesehen werden. Für die Vertreter des Strukturfunktionalismus sid die Suche nach den Ursachen nicht korrekt. Die Zwecke , die man einer Institution entgegenbringt, dienen als Legitimation derjenigen (Bsp. Armee erfindet alle 10 Jahre einen neuen Grund warum es sie braucht). Diese angeblichen Zwecke weisen auf stabilere Ursachen hin, welche das Überdauern einer Institution erklären. Oft werden Institutionen nicht auf einen spezifischen Zweck hin konstruiert, sondern sind Folgen eines sozialen Wirkungszusammenhangs. 6.1 Helmut Schelsky - Soziologie der Sexualität - Die skeptische Generation Schelskys Theorem. Die These der nivellierten Mittelstandsgesellschaften. Es gab, nach Schelsky, in Westeuropa eine Nivellierung zur Mitte hin. Die Menschen konsumieren die gleichen Güter, haben die gleichen Gewohnheiten im Alltag, was sicher für den MAssenkonsum der 50er Jahre stimmte. Es stimmte jedoch nie wenn man dei Vermögensverteilung bertrachtete, die Schere öffnete sich nach dem II WK. immer mehr, Programm ähnlich wie das von König. 6.2 Réne König König verbrachte die Kriegsjaher in der Schweiz als PD. Dem Fach Soziologie wurde aber ein tiefes Misstrauen entgegengebracht das das Trauma des Landesstreinks in der Schweiz noch nicht verarbeitet worden war. König lehrte über verschiedene Schichten und Klassen beschäftigte sich demnach genau mit dieser heiklen Thematik.Erst mit den 68ern fand in der Schweiz eine Diskussion zu dem Thema statt. In der BRD hatte König nach dem Krieg einen enormen Einfluss, er übernahm den Lehrstuhl von Leopold von der Wiese und wurde zum typischen Vertreter der Nachkriegssoziologie; stark empirisch und dem Strukturfunktionalistischen Programm verpflichtet 6.3 Robert K. Merton Studierte in Harvard als Schüler von TP. Ab 1941 lehrte er an der Columbia, wo er eng mit Lazarsfeld zusammenarbeitete. Auch wenn Merton viel von TP gelernt hatte , so wollte er nie eine Grand Theory entwickeln, sondern Middle Rage Theories, die nicht das ganze Panorama menschlichen Handelns erleuchten sollte sondern eine klar abgegerenzte Aspekte der sozialen Realität. Merton:" Theorien dienen dazu Hypothesen bereitzustellen, die empirisch überprüfbar sind" er suchte nach latenten Funktionen einer Institution (bspw. eine Vorlesung ist zum schwatzen da und nicht nur zum zuhören). Zu untersuchen ist immer welchen Beitrag ein Element zum Erhalt des Gesammtsystems leistet. Die funktionale Erklärung ersetzt die kausale Erklärung, es wird nicht nach den Ursachen gesucht sondern nach den Funktionen (Beitrag den ein Element zur Erhaltung einer sozialen Struktur leistet. Die Gesellschaft wurde nicht bewusst von den Menschen erschaffen. Mertons Untersuchung: Merton stellte in jeder Gesellschaft gewisse Normen und Werte fest, die dem Individuum zeigen sollen, was es erreichen soll (=kulturelle Ziele) Andererseits findet man Normen in der Gesellschaft die zum erreichen der Ziele notwendig sein sollen. Devianz, also Abweichung (bspw. Verbrechen) erklärt er durch das Auseinanderklaffen von Zielen und Mitteln. Wenn die Lücke zwischen den zu erreichenden Zielen und den dazu verfügbaren Mittlen klafft, kann z.B. Kriminalität oder sonst etwas für die Geselllschaft dysfunktionales resultieren; d.h. ein nicht-integrierendes Mittel zum erreichen eines Ziels. der hohe Erfolgsdruck in unserer Leistungsgesellschat wurde von Merton untersucht. Typologie der Arten individueller Anpassung Merton unterschied 4 Stufen: Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 22 1. Konformität; Die Akzeptanz von Zielen und Mitteln, auch wenn die Ziele nicht erreicht werden 2. Innovation; Akzeptanz von Zielen, aber keine Akzeptanz der institutionalisierten Mittel. Dies führt zu Innovation, aber auch evtl. zu Kriminalität! Die Akzeptanz von Werten muss also nicht funktional sein, sie kann auch ins Gegenteil führen. Wird die Diskrepanz zwischen den Mitteln und den angestrebten Zielen zu gross, wird die Gefahr grösser, dass man sich unlauterer Mittel bedient. (z.B. eine beschissen schwere Prüfung wie diese -> man betrügt ) 3. Ritualismus; Ablehnung der Ziele, Akzeptanz der Mittel. Für Merton ist der Bürokrat das beste Beispiel. Es ist ihm egal ob die Baubewilligung genehmigt wird hauptsache er kann arbeiten. 4. Rebellion; eigentlicher Aufstand, ersetzen der Ziele und Mittel Merton stellt die funktionale Einheit der Gesellschaft in Frage und kommt zum Schluss, dass es keine funktionale Notwendigkeit gibt. Nach seiner Typologisierung gibt es die verschiedensten Formen der Anpassung, aber nur eine ist funktional. 6.3.1 Stellt Strukturfunktionalismus in Frage Merton stellt 3 Grundannahmen des Strukturfunktionalismus in Frage: 1. Die Gesellschat bildet eine Funktionale Einheit 2. Jede soziale Tatsache ist Lebenswichtig 3. Jede sogenannte Funktion ist Lebenswichtig Kritik: - Sind das blosse Wertungen oder wissenschaftliche Untersuchungen ? Wie kann man z.B. zeigen ob etwas latent oder manifest ist ? - Untersuchung der sozialen Einheit geschieht willkürlich: welche Gruppen werden nach welchen Kritterien untersucht ? - Beliebigkeit des Strukturfunktionalismus, man kann alles und nichts damit erklären 6.3.2 Modifikation und Kodifikation des Strukturfunktionalismus latente und manifeste Funktionen, Funktionalität und Dysfunktionsalität, funktionale Diffusität (multiple Funktionalität) und funktionale Äquivalente Revision nach Merton: 1. Das muss unterscht werden. Die Integration der Gesellschaft ist nicht zwangsläufig klar. Neben Funktionalitäten können auch Dysfunktionalitäten auftreten. Die Religion z. B. kann auch zu Brüchen innerhalb der Gesellschaft führen. Der Strukturfunktionalismus habe solche desintegrienenden Funktionen von sozialen Strukturen unterschätzt. 2. Es gibt auch funktionslose, neutrale oder vorübergehend dysfunktionale Tatsachen. Eine soziale Tatsache kann funktional für eine Gruppe sein, für die andere hingegen dysfunktional. 3. Gibt es Substitute für die Funktionen ? Nicht das konkrete Element, sondern die Erfüllung einer bestimmten Funktion ist notwendig = Äquivalenzfunktionalismus, bsp. wenn ein Bauer ein Hufeisen an seine Tür nagelt so glaubt er vor Feuer geschützt zu seine, so könnte doch eine Brandversicherung mehr zu seiner Beruhigung beitragen Merton wollte den Strukturfunktionalismus aus dem Konservativen herausführen. Wichtig für die Forschung sind die latenten Funktionen, die unbeabsichtigten Nebenfolgen einer Sache. Die eigentlichenIntentionen sind offensichtlich, man muss nach den latenten folgen fragen. Merton wollte 2 Hauptdefizite des Strukturfunktionalismus überwinden: 1. Durch den Strukturfunktionalismus können alle Defizite einer Gesellschft legitimiert werden. 2. Die Idee, dass alles auf Strukturerhaltung gerichtet ist. Somit wären Wandel, Konflikt, Devianz (Abweichung wie Kriminalität) ja nicht möglich. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 23 6.3.4 Thomas Theorem Self-fullfilling-prophecy theoretisch und empirisch untermauert, Thomas Theorem, wenn Menschen eine Situation als ral definieren so sind deren Konsequenzen auf jeden Fall real in ihrem eintreffen 6.3.5 Wissenssoziologie Matthäus- Prinzip und ideal des wissenschaftlichen Kommunismus 6.3.6 Soziale Kontrolle Dissoziation von Mitteln und Zielen zwischen der sozialen Organisation (Opportunitätsstrukturen) und den kulturellen Werten und Normen als Grundproblem der Gesellschaft, unterschiedliche Formen der Anpassung (Koformität) und Abweichung bis hin zur Anomie. Mertons Untersuchung: Merton stellte in jeder Gesellschaft gewisse Normen und Werte fest, die dem Individuum zeigen sollen, was es erreichen soll (=kulturelle Ziele) Andererseits findet man Normen in der Gesellschaft die zum erreichen der Ziele notwendig sein sollen. Devianz, also Abweichung (bspw. Verbrechen) erklärt er durch das Auseinanderklaffen von Zielen und Mitteln. Wenn die Lücke zwischen den zu erreichenden Zielen und den dazu verfügbaren Mittlen klafft, kann z.B. Kriminalität oder sonst etwas für die Geselllschaft dysfunktionales resultieren; d.h. ein nicht-integrierendes Mittel zum erreichen eines Ziels. der hohe Erfolgsdruck in unserer Leistungsgesellschat wurde von Merton untersucht. Typologie der Arten individueller Anpassung Merton unterschied 4 Stufen: 1. Konformität; Die Akzeptanz von Zielen und Mitteln, auch wenn die Ziele nicht erreicht werden 2. Innovation; Akzeptanz von Zielen, aber keine Akzeptanz der institutionalisierten Mittel. Dies führt zu Innovation, aber auch evtl. zu Kriminalität! Die Akzeptanz von Werten muss also nicht funktional sein, sie kann auch ins Gegenteil führen. Wird die Diskrepanz zwischen den Mitteln und den angestrebten Zielen zu gross, wird die Gefahr grösser, dass man sich unlauterer Mittel bedient. (z.B. eine beschissen schwere Prüfung wie diese -> man betrügt ) 3. Ritualismus; Ablehnung der Ziele, Akzeptanz der Mittel. Für Merton ist der Bürokrat das beste Beispiel. Es ist ihm egal ob die Baubewilligung genehmigt wird hauptsache er kann arbeiten. 4. Rebellion; eigentlicher Aufstand, ersetzen der Ziele und Mittel Merton stellt die funktionale Einheit der Gesellschaft in Frage und kommt zum Schluss, dass es keine funktionale Notwendigkeit gibt. Nach seiner Typologisierung gibt es die verschiedensten Formen der Anpassung, aber nur eine ist funktional. 6.3.7 Role Set Integration von einer Mehrzahl von sozialen Rollen, die ein Individuum aufgrund seines Status wahrzunehmen hat. 7. Kritische Theorie / Frankfurter Schule Hintergrund 1921: Überall werden zu Beginn der Weimarer Republik soziologische Stühle gefördert. Der FFM-Milliardärsson Felix Weil finanzierte das Institut für Marxistische Studien -> Anbindung an die FFM-Uni -> Institut für Sozialforschung. 1. Leiter des Instituts Karl Grünberg, Herausgeber des Archivs für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Austromarxist. Er bekannte sich klar zum Marxismus als wissenschaftliche Methode.-> Max Horkheimer, nur 2 Arbeiten verfasst, noch nicht klar als Marxist erkennbar. Das Institut ist sechs Wochen nach der Machtübernahme Hitlers, am 30. 1. 1933 geschlossen worden. Horkheimer und Adorno Die beiden Säulenheiligen der FFM-Schule hatten grossen Einfluss auf die öffentliche Diskussion in der BRD. Sie erklärten das Massenverbrechen, Faschismus, Nationalsozialismus. Sie waren die Ziehväter der 68er Revolution, sie lieferten die Theorien und Impulse, sie distanzierten sich aber von den 68ern, da sie in einer geistesaristokratischen Tradition verankert waren. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 24 Fazit: Wieso lehrten Adorno und Horkheimer weiter ? Sie zogen das was war dem vor, was noch kommen werde. Theoretischer Pessimismus und praktischer Optimismus seien in Verbindung zu bringen, "das Schlimmste erwarten und das Gute versuchen". 7.1 Max Horkheimer Max Horkheimer 1930-34 in FFM, danach Exil in den USA, führte das Institut für Sozialforschung in Kooperation mit der Columbia University weiter. Aufenthalte in LA, 49 Rückkehr aus dem Exil in den USA. Lernte im Exil die empirische Sozialforschung und die Massenkultur kennen, was ein Kulturschock für ihn war. Der Forscherkreis um Horkheimer deckte viele Fächer ab. Philosophen, Soziologen, Psychologen usw. Sie wollten den Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Leben der Gesellschaft und der psychischen Entwicklung der Individuen und den Veränderungen auf den Kulturgebeiten darstellen. D.h. das individuelle Glücksstreben in seinem dialektischen Verhältniss zu den gesellschftlichen Rahmenbedingungen (dem Ganzen); Entfremdung und Verdinglichung des Menschen durch die geslellschaftlichen Verhältnisse (nicht nur Produktionsbedingungen) Dabei wollte man ohne Rücksicht der Wahrheit dienen, Theorie und Einzelwissenschaft sollten sich dialektisch durchdringen, die Trennung von Theorie und Praxis führt zu einer rein analytischen oder sozialtechnologidchen Orientierung. 7.1.1 Autorität Horkheimer vermutete, dass es ein System von Institutionen mit einer doppelten Aufgabe gibt. das System muss dafür sorgen, dass die herrschenden Faktoren der Kultur sich auch im individuum wiederfinden, und dass diese kulturellen Faktoren reproduziert werden. Das Vorhandenseins dieses Systems ist die Vorraussetzung für die Herrschaft der Menschen über Menschen. Auf der Suche nach desm Zusammenhang zwischen kulturellen Faktoren und den Institutionen stiess Horkheimer auf die Kategorie der Autorität. Sie ist ambivalent, kann bewirken, dass bestimmte Ziele verfolgt werden, kann aber auch dazu führen, dass unwahr gewordene Verhältnisse weiterhin aufrechterhalten werden. Zentraler Ansatz für die Studien über Autorität war die Psychoanalyse von Freud. Wei kommt es, dass Menschen Unterdrückung akzeptieren und sogar diese Unterdrückung verteidigen ? Die Studien über Autorität und Familie wurden von Erich Fromm geleitet und 1936 publiziert. Sie befasste sich mit den Zusammenhängen zwischen Autoritätsverhalten in der Familie und dem Individualverhalten in der Gesellschaft. Sozialisationspraktiken in den mittelständischen, patriarchalen Familen wurde untersucht. Sie gingen davon aus, dass Vorurteile und autoritärer Gehorsam ihren Ursprung in der autoritären Erziehung haben. Hass auf Eltern -> später Bedürfniss nach autoritärer Aggression -> Aggression auf Schwächere, Minderheiten. Eine Befragung zeigte, dass in Europa sehr geringer Widerstand gegen faschistisches Gedankengut bestand. 1938: Frage nach der Entstehung des Antisemitismus 1950: Studies in Prejudice, Authoritarian Presonality, F-Skala 7.2 Theodor W. Adorno Theodor von Adorno Wurde auf Einladung Horkheimers Mitarbeiter, Kehrte nach dem Kriegsende in die BRD zurück 7.3 Ausgangspunkte Das individuelle Glücksstreben in seinem dialektischen Verhältnis zu den Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (dem Ganzen), Entfremdung und Verdinglichung des Menschen durch die gesellschaftlichen Verhältnisse (nicht nur Produktionsbedingungen wie bei Marx und Co.) Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 25 7.3.1 Hegel Hegel: Gesellschaft als Totalität, als Prozess und Praxis, die durch fundamentale Widersprüche bestimmt ist 7.3.2 Marx Marx: Weiterentwicklung des Marxismus auf der Grundlageempirischer Sozialforschung; Primat der Ökonomie wird insofern modifiziert, als dem Überbau Eigendynamik zugestanden wird; Produktion und Reproduktion der Kultur im Fortgeschrittenen Kapitalismus als zentrale Mechanismen der Machterhaltung; Ideologie-, Wissenschafts-, und Kulturkritik (Propaganda, Verschleierung der Realität und Flucht aus der Realität) als Zentrale Beitrag der FFM-Schule. 7.3.3 Psychoanalyse Psychoanalyse: Verbindung von Sozioökonomischen Strukturen und Sozialpsychologischen Disopositionen. 7.4 Kritik am Marxismus Die FFM-Schule unterscheidet sich vom Marxismus durch seine Negativität, seine Negative Dialektik -> die Geschichte bringt für sie keinen Fortschritt, sondern führt in die Barbarei. Folgendes wurde an der marxistischen Denkweise kritisiert: • Die Verdinglichung des Denkens (die Aufklärung wird totalitär und zerstört sich selbst, die Naturbeherrschung schlägt in eine Herrschaft über den Menschen um) • Zurückweisung aller Absolutheit -> jeder Gedankengang sollte auf allen seiten kritisch reflektiert werden, die Gedanken sind nicht zu isolieren, die Antithese ist sich zu überlegen. Die Erscheinungen wie sie hier sind, in der Konstellation des werdens sehen. Möglichkeit des Andersseins in Betracht ziehen. "Was ist mehr als es ist", "Nur wenn, was ist, sich ändern lässt, ist das was ist nicht alles" • Die Fakten sind nicht in Stein gehauen, sondern müssen im Gesellschaftlichen Kontext gesehen werden. • Den Einzelwissenschaften und dem Positivismus wird eine Absage erteilt, da man das Ganze sehen müsse. -> Die wichtigste Differenzierung zu Marx: Man orientiert sich um, von den ökonomischen Bedingungen zu den Bedingungen des Überbaus. Horkheimer und Adorno distanzieren sich vom Marxismus in 3 Punkten: - Sehen den Marxismus nicht mehr als Fortschrittstheorie - Lösen sich von der Revolutionären Praxis - Sehen das Proletariat nicht mehr als historisch privilegierte Klasse, stellen fest, dass jede Klasse korrumpiert ist Für sie besteht aber weiterhin ein Ziel: Die Aufhebung des gesellschaftlichen Unrechts. Die zentrale Kategorie bildet weiterhin die Arbeit, steht für die Praxis, die historische Aktivität. Mensch schöpft sich in der Arbeit selbst -> Hoffnung auf eine bessere Welt, Gesellschaft wird selbst geschaffen. Den Motor bilden aber nicht mehr antagonistisch gegenüberstehende Klassen, sondern der grosse Raubzug gegen die Natur. weil man die Natur beherrschen will, wird der Mensch in der Natur selbst instrumentalisiert: eine repressive Anpassung an die Systemerfordernisse wird nötig. Nicht die Menschen beherrschen die Zwecke sondern umgekehrt. 7.5 Differenzen / kritische und traditionelle Theorie Kritische und traditionelle Theorie: Die von der traditionellen Theorie vertretene Trennung von Theorie (Wissenschaft) und Praxis führt zur Rechtfertigung und Reproduktion der bestehenden gesellschaftlichen (Unrechts-)Verhältnisse (Legitimation des Status Quo); Aufklärung schlägt in Herrschat um, man kennt die Dinge nur insofern, als man diese maipulieren kann, nicht Emanzipation, sondern Verstrickun in den "Naturzwang" Kritische Theorie Traditionelle Theorie Gesellschaft sei keine Natur, sondern produzierte Geschichte, eine Orientiert sich an den Naturwissenschaften, Gesel Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 26 Totalität. Gesellschaft kennt in sich Widersprüche aus Tatsachen und Fakten betrachtet, die sich obje negiert die gesellschatlichen Widersprüche und för Fakten werden gesellschaftlich produziert, im Zusammenhang Fakten werden als unverrückbare Gegebenheiten Man müsse den Gesammtzusammenhang begreifen, Gesellschaft als Prozess, der sich immer wieder neu konstituiert. Glauben, dass sich aus diesem Fluss die Vernunft der Gesellschaft manifestiere Mechanismen die zur Entstehung der Fakten führe untersucht. Einzeluntersuchungen nur eine Vielzah Sozialverhältnisse, die Mechanismen, werden nich nicht das gesellschaftliche sein sondern den Sche Wissenschaftliche Wahrheit abgelehnt, gegen das Postulat der Wertfreiheit. Scheinbare Kriterien, mit denen die traditionelle Gesellschaft wertfrei beurteilt wird auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Also alles immer im Kontext sehen Soziologie als Einzelwissenschaft Kritische Theorie Traditionelle Theorie Problemstelltung Individuelles Glücksstreben in seinem dialektischen Verhältniss zu den Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Objektbereich Das Gesellschaftliche Ganze in seiner Prozesshaftigkeit, die Elemente in ihren Beziehungen auf das Ganze Soziale Sachverhalte, einzelereignisse Das Mögliche und das Sollende Das Bestehende Bestimmende Negation des Unmittelbaren Ermittlung und Erklärung des Faktisch (Negative) Dialektische Methode: Widersprüche als Zentraler Aspekt von Sozialem Wandel und Erkenntnisfvortschritt kritischer Rationalismus/Positivismus/Empirie Modifizierter historischer Materialismus Kritik des historischen Materialismus Theorie ( Wissenschaft) und Praxis lassen sich nicht trennen Trennung von Theorie und Praxis Gesellschaftstheorie als Verbindung von Philosophie, Geschichte, Ökonomie und Psychoanalyse Soziologe als Einzelwissenschaften politisch-normative Soziologie (Einheit von Sein und Sollen) "wertfreie Soziologie" Soziologie im Dienste der Emanzipation Soziologie als objektive Wissenschaft Epistemologie Wissenschaftsverständniss 7.5.1 Differenzen Differenzen: Verhältniss von Theorie und Objekt. Kategorie und Gegenstand sind voneinander abhängig; Fakten selbst sind keine Letzteinheiten, sondern historisch bedingt und müssen in ihrer Bedingtheit untersucht werden; Faktenfetischismus, der die Sozialverhältnisse, die sich unter der Oberfläche der manifesten Tatsachen verbergen, verschleiert. Verhältniss von Theorie und Erfahrung. Wissenschaft gründet auf vorwissenschftlicher Erfahrung und ist ein Teil der Lebenspraxis Verhältniss von Theorie und Geschichte. Gesellschaft ist nicht Faktizität, sondern eine produzierte Geschichte Verhältniss von Wissenschaft und Praxis. Trennung von Theorie und Praxis führt zu einer rein analytischen oder sozialtechnologischen Orientierung. Verhältniss von Sein und Sollen. Theorie soll die Möglichkeit des Anderssein aufzeigenund damit zu Wertungen zwingen Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 27 7.6 Dialektik der Aufklärung Dialektik der Aufklärung: Fehlgeschlagene Emanzipation des Menschen von der Natur; Umschlag der Aufklärung in Positivismus, den Mythos dessen, was der Fall ist, Aufklärung wird totalitär und zerstört sich selbst (Verdinglichung des Denkens), Naturbeherrschung schlägt in Herrschaft über den Menschen um. Versöhnung des Menschen mit der Natur in der Mimesis, Ästehtik und Kust als primäre Erkenntnisquelle. Entfremdung und Verdinglichung des Menschen Zentrale Problematik: Entfremdung und Verdinglichung des Menschen. Im Unterschied zu Marx wird das Leiden des Menschen nicht auf die Arbeit und den Kapitalismus zugeschrieben, sondern auf die Entwicklung, der die Gesellschaft in eine Regression führe. Die FFM-Schule verfolgte eine Geschichtsphilosophie mit pessimistischer Grundhaltung. Der Faschismus hatte alle Hoffnungen, dass der Kapitalismus aus sich selber heraus eine sozialistische Ordnung hervorbringen würde zerstört. Alles Übel habe seinen Anfang in der Technsichen Beherrschung der Natur. Horkheimer meinte, der Mensch habe sich aus dem Naturzusammenhang ausgegrenzt, mit dem Ziel, die Natur auszubeuten. Die Ausbeutung aber führt zur eigenen Unterdrückung. Er machte die Unterscheidung zwischen objektiver Vernunft. Objektive Vernunft beurteilt die Sinnhaftigkeit des Tuns mit einem Blick auf das Gesellschaftliche Ganze, die subjektive Vernunft besagt dass die Rationalität und deren Konsequenz bedacht werden, Zweck/Mittel Bezüge hervorgehoben, dass Beziehungen instrumentalisiert werden. Man ist nicht mehr in der Lage über die eigentliche Zwecke zu reflektieren, der Mensch unetrwirft sich den Systemerfordernissen. Das Endresultat des Prozesses: Das Selbst wird entleert, bis Himmel und Erde nur noch als Mittel zur Erhaltung dienen. Die Natur wird zum Material degradiert, mit dem Zweck, beherrscht zu werden. In dem wir Gewalt über die Natur ausüben, konstruieren wir ein System, das Gewalt über den Menschen ausübt. Wir verfügen nur noch über eine Rationalität; den Profit Diese Herrschaft über die Natur reproduziert sich in der Gesellschaft ->Gleichschaltung, Mensch wird zum Produkt -> Massenvernichtungen wie im Nationalsozialismus Geschichtsphilosophische Deutung Die Geschichte wurde als Verfallsgeschichte empfunden; als Regression in die Barberei. Z. B. die griechisch-römische Kultur war nur möglicvh wegen einer Grossflächigen Abholzung. Alle Hochkulturen zeichen sich dadurch aus , dass sie bleibende Spuren in der Natur hinterlassen haben. Der Nationalsozialismus war nicht als Bruch, sondern als logischer Kulminationspunkt einer Entwicklung gesehen worden, "der Faschismus als Wahrheit der Moderne". Als einzigen Lösungsweg sahen sie folgende Entwicklung; Wenn sich das Subjekt wieder in die Natur eingliedern könnte. Für Adorno lag diese Möglichkeit in der Ästehtik und der Kunst, das verschmelzen mit dem Anderen (Mimesis) 7.7 Instrumentale und objektive Vernunft Instrumentelle und objektive Vernunft: Zweck-Mittel-Kalküle aus subjektiver Sicht dominante Form der Vernunft in der Gesellschaft; objektive Vernunft, welche die Zweck-Mittel-Kalküle auf deren Sinnhaftigkeit in Bezug auf das gesellschaftlich Ganze beurteilt, wird zurückgedrängt.Die auf die Instrumentelle Beherrschung der Natur gerichtete Vernunft, fühert dazu, dass der Mensch asl Teil der Naturselbst instrumentalisiert wird; Repressive Anpassung an die Systemerfordernisse. Nicht die Menschen beherrschen das Reich der Zwecke, sondern die Zwecke beherrschen den Menschen. 7.8 Kritischer Rationalismus / Positivismusstreit Kritischer Rationalismus; Falsifikationsprinzip; Theorien = Hypothesen Positivismusstreit; Adorno und Habermas (kritische Theorie) versus Popper und Albert (kritischer Rationalisimus), dialektisches vs. empirisch analytisches Wissenschaftsverständniss 8. Jürgen Habermas 1955-59 Forschungsassistent am Institut für Sozialforschung FFM, Prof an der Uni Heidelberg, 1964-71 Ordinarius am Institut für Sozialforschung, Nachfolger von Horkheimer. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 28 Habermas grenzte sich scharf gegenüber anderen Positionen ab, es gibt kaum eine Theorieströmung in die sein Werk keinen Eingang gefunden hat, Rote faden durch das Werk; dass wir miteinander Sprechen,setzt schon das Ziel voraus, dass wir uns verständigen wollen 8.1 Strukturwandel der Öffentlichkeit Strukturwandel der Öffentlichkeit 1961 befasste sich Habermas mit der sozialen Kommunikation. In der bürgerlichen Gesellschaft gab es öffentliche Diskussionen über die Regierung. Die s war eine neue Öffentlichkeit, gegenüber der alten, aristokratischen Öffentlichkeit, die eigentlich nur eine Inszenierung der Herrschaft war. Das Bürgertum führte einen selbstorganisierten Diskurs, es bildete die kritische Öffentlichkeit. Mit dem ausgehenden 19 Jh. ist diese kritische Öffentlichkeit zerfallen, weil der Staat immer mehr in die Wirtschaft eingreift -> die öffentliche Meineung wird zur Interessensvertretung verschiedener Lobbys. Die öffentliche Kommunikation dient nicht mehr der Aufklärung , sondern nur noch der Machterhaltung und dem Unterhaltungskonsum. Witere Arbeiten Habermas befassen sich mit Theorie (Menschen und Gesellschaft) und Praxis (Zusammenleben der Menschen selbst). Habermas schliesst sich Horkheimer an, in dem er bestätigt, dass die substanzielle Vernunft(Sinnfragen)durch den technischen Fortschritt verdrängt werde. Sie richte sich nicht mehr an den sprechenden, zusammen lebenden Menschen, sondern nur noch an den hantierenden Menschen. Auch eine wissenschaftliche Gesellschaft bleibt aber vor der Beantwortung der Sinn-Fragen nicht verschont -> man sucht nach einer technischen Bewältigung. 8.2 Wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung mit dem kritischen Rationalismus (Posutivismusstreit) Technisches Erkenntnisinteresse des empirisch-analytischen Wissenschaftsverständnisses ist notwendig aber nicht hinreichend; Notwendigkeit und Legitimität des praktischen Erkenntnisinteressens, welches der Herstellung und der Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen dient, sowie des emanzipatorischen Erkenntnisinteressens, welches der Herstellung und Aufrechterhaltung unverzerrter Kommunikation dient. Wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung mit dem kritischen Rationalismus (Positivismusstreit): 3 Erkenntnisinteressen Erkenntnis und Interesse: Wissen ist immer interessensgeleitet. Das positivistische Verständniss dient dem technischen Erkenntnisintersse -> wird zur Ideologie, Die Gesellschaft wird nach technischen Imperativen gesteuert, Politik legitimiert sich mittechnischen Sachzwängen und muss sich so dem Gesellschaftspolitischen Diskurs nicht mehr stellen. Technisches Erkenntnisinteresse gegeben in der Arbeit Das technische Erkenntnisinteresse ist notwendig, aber nicht hinreichend, deshalb braucht es das .... praktische Erkenntnisinteresse: Wir verständigen uns gegenseitig über Normen und Werte, können Orientierung finden. Es dient der Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen. Praktisches Erkenntnisinteresse; über Sprache verständigen. Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse; sich vom Gewaltenzwang lösen, ungezwungen Konsens finden können. Wir waren schon immer einer einer Form politischer Herrschaft unterworfen. Durch das emanzipatorische Erkenntnisinteresse wird die unverzerrte Kommunikation gewährleistet. Habermas versteht die Sozialwissenschaften als angewandte Aufklärung. Etappen der Theorieentwicklung: Krise im Spätkapitalismus 8.3 Krise im Spätkapitalismus Analyse von Legitimationsproblemen und Krisentendenzen in Spätkapitalismus auf der Grundlage der von David Lockwood getroffenen Unterscheidung von Systemintegration und Sozialintegration Krisen im Spätkapitalismus Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 29 Habermas stellt sich nun die grosse Frage: Wie verhält sich Fortschritt im Bereich des zweckrationalen Handlens gegenüber demFortschritt in der sozialen Lebenswelt? entstehen durch den technischen Fortschritt Rückschritte in der sozialen Lenbenswelt ? Systemkrise ökonomisches System ökonomische Krise politisches System Rationalitätskrise Identitätskrise Legitimationskrise soziokulturelles System Motivationskrise 1973 verfasse Habermas eine Arbeit zu den Legitimationsproblemen im Spätkapitalismus. Man müsse unterscheiden, ob Menschen handeln oder ob es sich um abstrakte Prozesse handelt. Wenn der Staat in die Wirtschaft eingreift, ist diese nicht mehr autonom. Die Loyalität der Mesnchen zum Staatwird aufrechterhalten durch Leistungen, die der Staat erbringt (z.B. Rentenversorgung). Wenn der Staat die Wirtschaft nicht mehr regulieren/stützen kann, resultiert es in einer ökonimischen Krise. Wenn er dann die Loyalität der Menschen verliert: Legitimationskrise. Wenn sich die Menschen schlussendlich fragen, "Wieso arbeiten wir überhaupt noch?": gescheiterete soziale Integration: Motivationskrise Etappen der Theorieentwicklung: Instrumentelle und kommunikative Vernunft 8.4 Instrumentelle und kommunikative Vernunft Instrumentelle und kommunikative Vernunft Habermas führt hier den Begriff der sozialen Lebenswelt ein. Jeder Akt von Kommunikation setzt intersubjektiv anerkannte situationsdefinitionen voraus. Wir müssen nicht jedes mal überlegen, was gemeint ist, sondern wir teilen Hintergrundannahmen. Diese Annahmen (Normen, Werte, sprachlich Vermittelt) sind die "Lebenswelt", und sie und sie sind das historische Produkt der Interpretationsanstrengungen vorangegeangener Generationen. Sie sind der institutionelle Raum eines Gesellschaftssystems: Die soziale Lebenswelt stellt Fragen über die richtigen Ziele, sie löst externe Sanktionen über die Mitmenschen aus, hängt nicht von der empirischen Realität ab, sondern von den Konventionen und Regeln, die man einhalten kann oder nicht.. Durch das kommunikative Handeln, durch die Interaktion, werden diese Hintergrundbezeugungen weitergegeben, aber auch durch Lernprozesse erweitert. In fortschreitenden Systemen (Welt der Arbeit, materielle Reproduktion) braucht es nun strategisches, zweckrationales Handeln . Es stüzt sich auf empirisches Wissen, handelt im Hinblick auf Erfolg oder Misserfolg von Zielen. Das Handeln hat interne Sanktionen zur Folge: Entweder man kommt zu Erfolg oder nicht. Rationalität wird eingebunden, z.b. man weiss wie man ein Auto anlassen muss, oder man weiss es nicht, Scheiterte an der Realität. e~åÇäìåÖëêÉÖÉäå ^êÄÉáí=L=qÉÅÜåáâ fåíÉê~âíáçå=L=péê~ÅÜÉ J=qÉÅÜåáëÅÜÉë=táëëÉå=~ìÑ=ÇÉê=dêìåÇä~ÖÉ= îçå=ÉãéáêáëÅÜÉã=táëëÉå=ìåÇ=ê~íáçå~äÉê= t~Üä= J=^ääÖÉãÉáåÉ=^åÉêâÉååìåÖ==~ìÑ=ÇÉê= dêìåÇä~ÖÉ=îçå=sÉêëí®åÇáÖìåÖ= EkçêãÉåLhçåîÉåíáçåÉåF= = e~åÇäìåÖëíóéÉå J=wïÉÅâê~íáçå~äÉë=eK hçããìåáâ~íáîÉë=eK J=píê~íÉÖáëÅÜÉë=eK e~åÇäìåÖëçêáÉåíáÉêìåÖ J=j~åáéìä~íáçåL_ÉÜÉêêëÅÜìåÖ J=ãçåçäçÖáëÅÜ J=bêÑçäÖëçêáÉåíáÉêí=L=bÖçáëíáëÅÜ=ìåÇ= o~íáçå~ä J=sÉêëí®åÇáÖìåÖ=áã=aáëâìêë J=aá~äçÖáëÅÜ J=sÉêëí®åÇáÖìåÖëçêáÉåíáÉêí=L= hçåëÉåëÄÉêÉáí=J[=h~åíë=∏ÑÑÉåíäáÅÜÉê= sÉêåìåÑíÖÉÄê~ìÅÜ= dÉëÉääëÅÜ~Ñí=~äë=òïÉáëíìÑáÖÉ=lêÇåìåÖ J=póëíÉã J=iÉÄÉåëïÉäí J[=aì~äáëãìë=ÇÉê=dÉëÉääëÅÜ~Ñí J=j~íÉêáÉääÉ=oÉéêçÇìâíáçå=J= póëíÉãòï®åÖÉ=píÉìÉêìåÖ=îá~=jÉÇáÉå= EdÉäÇI=j~ÅÜíI=ÉíÅKF=J[=j~êñ= J=póãÄçäáëÅÜÉ=oÉéêçÇìâíáçå=áã= ÜÉêêëÅÜ~ÑíëÑêÉáÉå=aáëâìêë=LâççéÉê~íáîÉê= aÉìíìåÖëéêçòÉëë=J[=h~åíë=aá~äÉâíáâ== J=póëíÉãáåíÉÖê~íáçå J=pçòá~äáåíÉÖê~íáçå== Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 30 Der Mensch steht also unter Sozialisationszwang und unter einem Reproduktionszwang, da die Entwicklung von Gesellschaften nicht in der Erneuerung der Lebenswelt aufgehen kann. --------------------------Enkoppelung von System und Lebenswelt: durch entsprachlichte Kommunikationsmedien gesteuerte Subsysteme (Wirtschaft, Politik) verselbständigen sich von den moralisch-praktischen Grundlagen der Lebenswelt. Gegenseitige Abhängigkeit von Lebenswelt und System als Quelle von Konflikten zwischen der Sozial- und der Systemintegration. Vorgang der kognitiv -instrumentellen Teildimensionen der Rationalisierung im Modernisierungsprozess gefährdet die Balance zwischen System und Lebenswelt. Ungleiche Rationalisierung führt zu einer zunehmenden Kolonialisierung del Lebenswelt durch die Imperative der ausdifferenzierten Subsysteme (Technisierung der Lebenswelt): Dies führt zu Krisenerscheinungen inerhalb der Lebenswelt (Sinnverlust, Anomie und Psychopathologie) und Widerstand (soziale Bewegungen). 8.4.1 Lebenswelt Kontext der Verständigungsprozesse: Slebstverständlicher Hintergrund für kommunikatives Handeln (präreflexives Hintergrundwissen); Kultur, Gesellschaft und Persönlichkeit als strukturelle Komponenten. Im Gefolge der Rationalisierung verselbstständigen sich die strukturellen Komponenten und ihre Inhalte werden rationalen Begründungsverfahren zugänglich 8.5 Kommunikatives Handeln Kommunikatives Handeln - Symbolisch vermittelte Interaktion - Handlungskoordiantion steht im Mittelpunkt der Theorie des Kommunikativen Handelns - Wird durch Sprechakte koordiniert Mit dem Modernisierungsprozess werden immer weniger Werte und Normen fraglos hingenommen (kommunikative Rationalität) Weber; Prozess der Entzauberung, in Traditionellen Gesellschaften wurde einfach geglaubt, nun wird auch kritisch hinterfragt. Dieser Porzess hat zwei Folgen: - Die allgemein Verbindlichkeit von Moralvorstellungen zerbröckelt, alles wird reflektiert, das Dissensrisiko steigt (z.B darf amn abtreiben oder nicht ?). Der Hintergrundkonsens zerfällt - Die Menschen treten ins Gespräch miteinander, jede Anschauung wird begründngspflichtig. Alles was im "Hintergrund" war kommt jetzt vor unsere Augen. Wenn sich Menschen verständigen müssen werden sie sich bewusst, dass sie in einer kommunikativen Welt leben. Die kommunikative Vernunft entfaltet sich. Normativer Gehalt (Wechselseitige Unterstellung: das Gegenüber meint, was es sagt, und kann es auch begründen) in der kommunikativen Vernunft. Habermas hofft, dass jeder Verständigung ein normativer Gehalt eigen ist. Ein Wert kann nur gelten wenn er in einem herrschaftsfreien Diskurs entstanden ist, argumentativ und konsensuell Begründet werden kann. Habermas verteidigt mit dieser Begründung die Demokratie. 8.6 Kommunikationstheoretische Grundlegung Kommunikationstheoretische Grundlegung Habermas versucht seine Theorie sprachtheoretisch zu begründen (stüzt sich auf Karl Bühler). Jede Kommunikation braucht Sprecher und Höhrer und sie zeigt Sachverhalte auf. - Die Sprache zeigt Gegenstände der objektiven Welt an (referentielle Funktion) - Mit jedem Ausdruck gehen wir aber eine Beziehung ein, ich mache gewollt oder ungewollt eine Aussage über mich (emotive oder kognitive Funktion). Bezug zu den eigenen Absichten, Persönlichkeit kommt ins Spiel. - In jeder Mitteilung steckt ein Apell an den Hörer (appelative Funktion) -> es entsteht ein Bezug zur sozialen Welt Die Sprache hatte schon immer einen Bezug zu den drei Welten des Menschen (objektive Welt, persönliche welt, soziale Welt). Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 31 8.7 Sprechakttheorie Sprechakttheorie Austin Sprechakttheorie: In dem wir einen Satz äussern, vollziehen wir auch die Handlung (bsp. ich komme dich morgen besuchen -> ich verpflichte mich. Kann vom Gegenüber anngenommen oder abgelehnt werden). Die einfachste Mitteilung besteht aus 2 Teilen: Perforativer Teil: Wie ist der Akt charakterisiert (Angebot, Weigerung, Bitte, Befehl...)wie wird er deklariert. Handeln in dem man etwas sagt Propositionaler Gehalt: Inhalt des Satzes Zudem besteht immer ein Geltungsanspruch: Behauptung muss bewiesen, Versprechen muss eingelöst werden. Die Gesprächspartner haben aber die Möglichkeit, nein zu sagen, ein Ja beruht auf einsicht nicht auf Zwang. Alle Mitteilungen sind verständigungsorientiert, der Sprecher zeigt an wie er verstanden werden will. -> Kommunikative Rationalität Habermas unterscheidet innerhalb des kommunikativen Handelns weitere 3 Handlungsmöglichkeiten denen er 3 Sprechakte zuteilt: Konstativa (beschreiben, Mitteilen, erklären...): drücken den Sinn der kognitiven Verwendung von Sätzen aus, Ausssagen über Gegenstände und Sachverhalte. Funktion der Sprache: Darstellung Geltungsanspruch: Wahrheit Strukturelle Komponente: Kultur Expressiva (offenbahren, gestehen..): Selbstdarstellung eines Sprechers, Aussagen über persönliche Einstellungen, Emotionen. Funktion der Sprache: Emotiv Geltungsanspruch: Wahrhaftigkeit Strukturelle Komponente: Kultur Regulativa (befehlen, bitten, ermahnen...): drücken den Sinn der praktischen Verwendung von Sätzen aus: Aussagen über den sozialen Rahmen, in dem Sprecher und Höhrer sich befinden. Funktion: Apell Geltungsanpruch: Richtigkeit Strukturelle Komponente: Gesellschaft These: Soziale Ordnung stellt sich über komunikative Konsensbildungsprozesse 8.7.6 These These: Soziale Ordnung stellt sich über komunikative Konsensbildungsprozesse 8.8 Fazit Die vernünftige Sprachgesellschaft ist nicht mehr Utopie, sondern wird mit jedem kommunikativen Akt eingelöst. Der Geltungsanpruch muss aber nicht immer eingelöst werden. Menschen können sich auf Selbstverständlichkeiten und Gewissheiten stützen. Worüber wirklich diskusstiert wird, ist nur die Spitze des Eisbergs, der Dissens entsteht nur an kleinen Ecken. Die ganze Kommunikation ist nur möglich, weil wir eine Lebenswelt miteinander teilen, über die wir uns nicht dauernd unterhalten müssen. Die Lebenswelt fliesst als Ressource ins Kommunikative Handeln ein, andererseits reproduziert sie sich durch die Kommunikation. Ein gemeinsamer Bezug zur inneren, materiellen und sozialen Welt entsteht gleuchzeitig mit einer Erneuerung des kulturellen Wissens. Im Zuge der Rationalisierung wird immer meht hinterfragt. Die Problematik: - Dissensrisiko steigt - Kommunikative Überbelastung Wir bauen dessahlb entlastungsmechanismen auf. Wir delegieren einen Teil der Diskussion an das System Markt (man muss sich z.b. nicht fragen wessahlb kostet das jetzt so viel?), an die Herrschaft oder an das Recht -> Systemintegration, sprachlose Integration. solange nur die materielle Reproduktion an das System delegiert wird, bleibt der Prozess ungefährlich, wirkt entlastend für uns. Wenn aber auch die symbolische Reproduktiondelegiert wird, wird es gefährlich, da der konsens nicht mehr gesichert istund es darum zu Krisen kommen kann. Eine ungleiche Rationalisierung führt zu einer Technisierung der Lebenswelt. Es kommt zu Krisenerscheinungen innerhalb der Lebenswelt (Sinnverlust, Anomie) und Widerstand (soziale Bewegungen) Der Krisenherd ist also die Schnittstelle von System und Lebenswelt. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 32 Für Habermas verlangt jede Analyse der Verständigungsprozesse, durch die sich heute Gesellschaften in ihrer lebensweltlichen Basis reproduzieren, nach einer Ergänzung durch die Systemanalyse, mit deren Hilfe die systematischen Formen der materiellen Reproduktion untersucht werden. 9. Niklas Luhman / Autopoiesis Luhmann, war ein studierter und praktizierender Bürokrat der viel schrieb. Für ihn gab es keine letzten Prinzipien, Notwendigkeiten mehr: Alles könnte auch andres sein. Während Habermas noch versuchte eine Letztbegründung zu finden, fidet man bei Luhmann kein Fundament, keine letzten Gewissheiten mehr -> abgeklährte Aufklärung. Angst und Moral Angst und Moral sind nicht durch einen restriktiven Code eingeschränkt sondern folttieren herum und führen zu Überreaktionen. Sie können keinem System zugeordnet werden und von den Teilsystemen nicht kontrolliert werden. Fazit Luhmann hatte in den 80ern von links und rechts Zustimmung erhalten. Er sah sich weder als kritisierend noch als verteidigend, worauf ihm ein fehlendes engagement vorgeworfen wurde. Luhmann sah die Welt nur noch als System, unabhängig von den Betroffenen. Überall ein hochtechnicher Ansatz. » Siehe auch: : Handlungstheorie 9.1 Komplexität und Kontingenz Komplexität und Kontingenz Abklärung: Die Moderne ist durch zwei Faktoren bestimmt: Komplexität und Kontingenz. Komplexität: Es bestehen immer mehr Möglichkeiten, als die die Realisiert werden. Kontingenz: Unbestimmtheit, alles könnte auch andres sein, nichts ist zwingend. Es sind also laufende Selektionen gefordert. Die Reduktion von Komplexität wirkt systembildend, die Menschen wählen bestimte Operationsmodi aus. Das Problem der kontingenz bestand schon bei Parsons: Die Situation ist für den Handelnden zu erst kontingent, dann 5 Handlungsschemata, bis die situation einen sinn erhält. Parsons löst das Problem folgendermassen: Personen koordinieren ihre Handlungen so, dass sie sich an gemeinsamen Werten und Normen orientieren können. Nach Luhmann sind es nicht Werte und Normen, sondern die Handelnden selber, die in der Kommunikation eine gemeisame Realität herstellen -> es gibt keine Möglichkeit der Nichtkommunikation, "man kann nicht nicht kommunizieren". Für Luhmann ist jede Interaktion ein Soziales System (nicht die Meneschen, nicht die Handelnden, sondern die Kommunikation!) auch wenn sich das System nach beendeter Komunikation sogleich wieder auflöst. -> Die Gesellschaft sit also die Summe aller Kommunikationsprozesse Komplexität und Kontingenz (Negation von Notwendigkeit und Unmöglichkeit erfordern laufende Selektionen. Die Reduktion von Komplexität durch Selektionwirkt systembildend, indem bestimmte Selektionsmöglichkeiten festgehalten werden bilden sich spezielle Operationsmodi heraus. 9.2 Funktion und Folgen formaler Organisationen Funktion und Folgen formaler Organisationen In seinem Frühwerk untersucht Luhmann das Funktionieren von Bürokartien. er ging der Frage nach wieso Organisationen trotz Nichtbefolgung formaler Strukturen funktionieren. Wenn sich jeder genau an die Regeln hält und nur das tut was er muss (Dienst nach Vorschrift) funktioniert eine Organisation nicht mehr. Bestimmte Verhaltensweisen können formalisiert werden, d.h. für alle Personen festgelegt werden. Diese Verhaltensweisen von den sonstigen Bedürfnissen und Interessen getrennt. Es entsteht ein formeller Bereich mit festgelegten Verhaltensweisen und ein informeller Bereich. Personen werden as Rollenträger austauschbar. Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 33 NIe kann ber nach Luhmann eine Organisation alles regulieren, Verhaltensweisen wie Hilfsbereitschaft oder Respekt lassen sich nicht formalisieren, sind aber absolut Notwendig. eine Organisation Teilt also auf in formelle und informelle Bereiche. Der informelle, nicht regulierte Bereich ist aber genau so wichtig wie der formelle -> konflikte werden dort z. B. geklärt, zentrale Informationen werden weitergegeben. Allianzen zwischen Personen, die nicht in der gleichen Position sind, sind nicht regelkonform, aber nötig. Formelle Erwartungen (Organigramme usw.) bleiben bestehen, auch wenn sich nieman mehr daran hält, auch wenn sie Inhaltslos sind. Sie können nicht enttäuschen. Informelle Erwartungen sind sehr enttäuschungsanfällig, nicht stabil. Was im Informellen schon lange geschehen ist, wird oft später formalisiert. Alternative Leistungen und Problemlösungsstrategien wirken in Konkurrenz mit etablierten Normen systembildend. Primat des tatsächlichliche Verlaufs sozialer Handlungsverflechtungen (gegen das Primat der Systemerfordernisse). Micht kausale, sondern funktionale Erklärung von sozialen Sachverhalten: Bedingungen analysieren, unter denen sich die Konstitution, Reproduktion und Veränderungen von Systemen vollziehen. 9.3 Äquivalenzfunktionalismus Funktion ist nicht eine zu bewirkende Wirkung im Hinblick auf Systemerhaltung, sondern ein regulatives Sinnschemata, das einen Vergleichsbereich äquivalenter Leistungen organisiert. Es bestehen immer verschiedene Möglichkeiten, ein Problem anzugehen, z. B. Offerte um einen Auftrag zu erhalten. Die Reproduktion von Strukturen muss aus den Lösungen von Problemen erklärt werden. Es dürfen nicht wie bei Parsons Strukturen als gegeben angenommen werden, sondern ein Problebm ist da , aufgrund des Problems werden Lösungen gesucht, und wenn die Lösung gut ist bilden sich Strukturen -> Systembildung erfolgt quasi von unten, aus dem konkreten Handeln heraus. Einschub. Die Legitimität von Entscheidungen und politischer Macht kann nicht mehr durch Rekurs auf richtigkeit und Wahrhe hergestellt werden, sondern wird vom politischen System selber hergestellt (zahlreiche Selbstfestlegungen). Die heutige welt w eine Vielzahl von Problemen auf, die immer wieder entschieden werden müssen. Es gibt keine allgemeine Vorstellung von Gerechtigkeit mehr, es wird also darauf verzichtet, nach der wahren Gerechtigkeit zu suchen, sondern man stüzt sich einfach a formales Vorgehen. Grundgedanke der Systemtheorie und dem Äquivalenzstrukturalismus: Komplexität und Kontingenz Die immense Komplexität und Kontingenz kann reduziert werden, aus einer Veilzahl von Möglichkeiten und Signalen muss ausgewählt werden -> deshalb haben wir Abblendmechanismen (nur jene Signale werden aufgenommen, die für das Überleben wichtig sind). Laufende Selektion ist wichtig, sie ist Systembildend, es bilden sich Operationsmodi aus. Für Parsons ist das Handeln Systembildend, (Patternvariables, 5 Handlungsalternativen). später ging er von einem ZeitRaum kontinuum aus, das Systembildend sei. 2 Dimensionen - Schemata : Ressource werden zu einem unbestimmten Zweck aufgenommen (instrumentell). Wenn feststeht, wofür die Ressourcen verwendet werden besteht ein Ziel >Konsumatorisch. Extern und Intern: Funktion und Aussenfunktionen, Funktion für systeminterne Probleme Für Luhmann beruht alles auf Sinn. Eine Gemeinsamkeit Luhmanns und Parsons, Die Unterscheidung von Innen- und Aussenwelt, ein System stellt sich her durch die Abgrenzung zu seiner Umwelt. Bestimmte Elements sind systematisch miteinander Verbunden, wenn man ein Element änder so ändern sich die anderen auch. Systeme sind immer weniger komplex als ihre Umwelt. Idee von Parsons: Jedes System ist da, um sich selbst aufrecht zu erhalten. Systeme sind im Austausch mit ihrer Umwelt 9.4 Kausalität Ein operativer Modus zur Reduktion von Komplexität, ein Schema, um aus einer Fülle von Ereignissen bestimmte wenige wenige Ereignisse auszuwählen und unter ihnen bestimmte Verknüpfungsregeln zu postulieren. 9.5 Schlüsselkategorie Sinn Psychische, soziale Systeme konsultieren sich durch Sinn. Luhmann kritisiert die herkömmliche Systemtheorie habe sich an den Organismen, Maschinen orientiert. Sinn ist die soziologische Grundkategorie. Durch Selektion werden Möglichkeiten nicht negiert, sondern andere Möglichkeiten werden aufgehoben. Anschlussmöglichkeiten. Das was ist, Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 34 wird immer unter Einbezugder nichtgewählzen alternativen und unter verweis auf die anderen Möglichkeiten gewählt. Sinn ist der Mechanismus, der Komplexität reduziert, sie aber gleichzeitig aufrecht erhält, da die Alternativen imer noch mitgedacht werden, sie bleiben im Horizont des Möglichen. Wie wird Sinn hergestellt ? Jedes System führt eine eigene Unterscheidung ein, mit der Daten in Information umgebildet werden. Verdoppelung (Duplikation, binäre Kodierung): Alles was aufgegriffen wird, wird immer unter einer möglichen Gegenposition betrachtet -> danach können wir Dinge beurteilen (Differenzschemata). Die Dupplikation dient nicht dazu, Sachverhalte darzustellen, sonden ist nichts anderes als eine Kommunikationstechnik. Alltägliche Kommunikation basiert nicht so eindeutig auf dem Differenzschemata, im System jedoch schon, dort werden sie zu binären Codes. Bsp. System Wirtschaft; alles was nicht mit Geld in Verbindung gebracht werden kann, ist für die Wirtschaft nicht relevant. Demonstranten gegen die Globalisierung vor einer Bank werden als irritierendes Rauschen abgetan, da es nicht um Geld geht. Sobald die Demonstranten einen Boykott gegen die UBS machen, "versteht" die Wirtschaft -> Code Haben/Nicht haben, Geld/nicht Geld -> Signale werden relevant. In der Moderne haben wir eine hochselektive Kommunikation. z.B. die Politik muss sich durch die Medien, das Recht oder das Volk hörbar machen. Kann ein System seinen Code nicht transformieren, bleibt es beim Rauschen ! Gesellschaft = Kommunikation. Probleme werden erst zu Problemen, wenn darüber gesprochen wird, kommen ansonsten nicht in den Horizont der Sinnverabeitenden Systeme. -> Also, nicht die Handlungen sind der Ausgangspunkt sondern die Kommunikation ! Parsons wollte die Wiederherstellung von dem Gleichgewicht zwischen den Systemen. Luhmann erkennt eigendynamische Teilsysteme, die weder eine harmonische Ordnung noch eine einheitliche Entwicklungsperspektive kennen. Die Teilsysteme sind ohne Spitze, handeln nur ihre eigenen Probleme ab. Es gibt kein System, dass die Gesellschaft als ganzes zu räpresentieren vermag. 9.6 Funktion vor Struktur Luhmanns einsichten führen zu einem Perspektivenwechsel: Parsons ging davon aus, dass jedes System Bedürfnisse hat (4 Bedürfnissebenen AGIL-> geben Werte und Normen vor). Luhmann sagt, wir dürfen nicht von Systemerfordernissen ausgehen, sondern in der konkreten Interaktion bilden sich erst die Strukturen heraus. Wenn sich ein Verhalten als sinnvoll erweist wird es von den nachfolgenden Personen genutzt (Selektionsfähigkeit). Individuen können sich bei Reaktionen aus einem Spektrum von Möglichkeiten und Erfahrungen bedienen und wählen dann aus. Andere Handlungsvarianten als in den Werten oder Vorschriften vorgegeben sind möglich und wirken strukturbildend ! Strukturfunktionalismus: Bei Parsons wird die Funktion immer in Hinblick auf die erhaltung des Systems definiert. Luhmann hingegen definiert die Funktion als Regulationsschema, welches gleichwertige Leistungen in Hinblick auf ein bestimmtes problem hin organisiert. Ein Problem muss gelöst werden: Die Funktion regelt das Vorgehen Für Parsons ist das Handeln Systembildend, (Patternvariables, 5 Handlungsalternativen). später ging er von einem ZeitRaum kontinuum aus, das Systembildend sei. 2 Dimensionen - Schemata : Ressource werden zu einem unbestimmten Zweck aufgenommen (instrumentell). Wenn feststeht, wofür die Ressourcen verwendet werden besteht ein Ziel >Konsumatorisch. Extern und Intern: Funktion und Aussenfunktionen, Funktion für systeminterne Probleme Für Luhmann beruht alles auf Sinn. Eine Gemeinsamkeit Luhmanns und Parsons, Die Unterscheidung von Innen- und Aussenwelt, ein System stellt sich her durch die Abgrenzung zu seiner Umwelt. Bestimmte Elements sind systematisch miteinander Verbunden, wenn man ein Element änder so ändern sich die anderen auch. Systeme sind immer weniger komplex als ihre Umwelt. Idee von Parsons: Jedes System ist da, um sich selbst aufrecht zu erhalten. Systeme sind im Austausch mit ihrer Umwelt Luhmann: Systeme haben nur einen selektiven Bezug zu ihrer Umwelt. Die Umwelt kann ein System nicht zur Anpassung zwingen. 9.7 Autopoeisis, Selbstreferentialität Autopoeisis, Selbstreferentialität Die Systeme sind autopoetisch Strukturiert, anhand ihrer eigenen Signale. Alle Informationen verarbeiten sie unter Bezug auf sich selbst: Slebstreferentialität Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 35 Bsp. für diese Selbstreferentialität: Fische sterben im Rhein. Alles geht normal weiter. Sobald die Reklamationen, Petitionen auftauchen, entsteht ein Rauschen, es kann Resonsnz darauf geben. Aber nicht jedes System muss darauf reagieren, d. h. die Wirtschaft zu bsp. reagiert nur wenn die sterbenden Fische Kosten verursachen. Die Wissenschaft wird nach dem Code Wahr/ Unwahr untersuchen. Die Politik wird schauen, ob eine Möglichkeit besteht Wählerstimmen zu gewinnen. Hängt davon ab, ob eine Wahl ansteht, ob die Bevölkerung bereit währ die Kosten zu tragen, ob die betreffende Partei an der Macht ist oder nicht. -> Jedes System tut nur das was sein Code fest vorschreibt. Es git kein Gesammtsystem, das die Aufgabe übernimmt. Die Möglichkeit, das eine System einem anderen System eine Aufgabe übergeben will, ist für Luhmann eine Gefahr, eine überproduktion des Systems . Bsp. ein Politiker will die Wirtschaft ökologisch reformieren. Das ist aber nicht sein Code! Wenn die Aufgabe jetzt an die Wirtschaft weitergegeben wird: Wirtschaft wird eingeschränkt, finanziell überfordert; Wirtschaft kann sich aus der Affäre ziehen (Politiker wird aber unglaubwürdig). Die Politik kann keine Arbeitsplätze schaffen, nur die Wirtschaft. Autopoietische lebende und sinnhafte Systeme operieren immer geschlossen und offen zugleich. Geschlossen weil der systemspezifische Ereignisse übersetzt. 9.8 Angst und Moral Angst und Moral Angst und Moral sind nicht durch einen restriktiven Code eingeschränkt sondern folttieren herum und führen zu Überreaktionen. Sie können keinem System zugeordnet werden und von den Teilsystemen nicht kontrolliert werden. Fazit Luhmann hatte in den 80ern von links und rechts Zustimmung erhalten. Er sah sich weder als kritisierend noch als verteidigend, worauf ihm ein fehlendes engagement vorgeworfen wurde. Luhmann sah die Welt nur noch als System, unabhängig von den Betroffenen. Überall ein hochtechnicher Ansatz. 9.9 Unterschied Luhmann Parsons Parsons Luhmann Grundeinheit Handeln ist Strukturbildend Sinn/Kommunikation -> Selektion Erklärungsstrategie Kausal/teleologisch-> Zielgerichtete Strategie / Gesammtzusammenhang Funktional/regulative Sinnschemata, Code hält Systeme zusammen Weltbild Einheit; gesell. Zentrum (Werte/Kultur), vollständige "theoretische" Repräsentation der Gesellschaft möglich Differenz; Kein Gesellschaftliches Zentrum: Gesammtgesellschaft garan allein die Autonomie der Teilsysteme; Gesellschat als Ganzes kommt in der Gesellschaft nur einmal vor Kontingenz Situationen erhalten auf Grund von institutionalisierten Werten und Normen eine einseitige Bedeutung Aufhebung duch sinnhaft Selbstrefere und laufende Selektion von Handlungsmöglichkeiten durch Kommunikation Systeme Offen; differenzieren sich im Hinblick auf vier generelle Handlungserfodernisse /AGIL Geschlossen; Strukturieren mögliche Problemlösungen, Sinnsysteme, die Aktualitäten und Possibilitäten widerspruchsfrei organisieren System-Umwelt-Beziehung Input/Output-Beziehungen: System und Umwelt sind für sich selbst bestehende Einheiten; Systeme passen sich ihrer Umwel an und greifen in diese ein. Selbstreferentielle Umweltkontakte; System schafft sich seine eigene Umw wegen seinem spezifischen Code kan das System nicht in seine Umwelt eingreifen (operationsmodus als Systemgrenze) System-System-Beziehungen Hierarchische Kontroll-und Steuerungsbeziehungen; gegenseitige Abhänigkeit; auf die erhaltung einer Autonomie der einzelnen Systeme, unabhängig, selbstgenügsam, system keinen keinen Zweck ausserhalb ihrer Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 36 Gesammtheit gerichtet selbst; auf Selbsterhaltung ausgericht 9.10 Systeme Durch Komplexitätsreduktion konstituieren sich Syteme in Differenz zu ihrer Umwelt. System bezeichnet die Einheit von Elementen in ihrer Differenz zu ihrer Umwelt: Systeme verwenden eigene Elemente die nicht zugleich Elemente anderer Systeme (Umwelt) sein können. Ein System stellt seinen Umweltbezug nach Massgabe seiner innersystematischen, selbsterzeugten Struktur her. Es behandelt seine Umwelt Selbstreferentiell, unter Bezug auf seine eigenen elemente, und hält in dieser Weise die Umweltdifferenz aufrecht Zürcher.mmp - 08.06.2003 - Chaos Industires - [email protected] Seite 37