Fragen, Fragen, Fragen ... Soll die Landwirtschaft mit Milliardensummen subventioniert werden? Sind Studiengebühren sinnvoll? Wo liegen die Grenzen der Staatsverschuldung? Sollte die Öko-Steuer gesenkt werden? Sollte das Umweltbundesamt die Benzinpreise festlegen? Sind Sie für die Bürgerversicherung oder die Kopfpauschale? Sind Sie für Montagsdemos oder Hartz IV? ... Volkswirtschaftslehre 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Volkswirtschaftliche Grundlagen Wirtschaftsordnung und Ordnungspolitik Märkte, Preise, Wettbewerb Der Staat als Träger der Finanzwirtschaft Wirtschaftskreislauf und Sozialprodukt Konjunktur und Konjunkturpolitik Geld und Währung Grundlagen der Wirtschaftspolitik Die Europäische Union Literaturempfehlungen Baßeler, Heinrich, Utecht, Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, Stuttgart 2002 Fourcans, Die Welt der Wirtschaft, Frankfurt, New York 1998 1. Volkswirtschaftliche Grundlagen 1.1 Grundtatbestände der Wirtschaft 1.2 Die Wissenschaft Volkswirtschaftslehre 1.3 Die Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft Knappheit und Wirtschaften Bedürfnisse Güter Knappheit Wirtschaften Bedürfnisse Def.: Gefühle des Mangels, mit dem Wunsch, diesen Mangel zu beseitigen Die Maslow`sche Bedürfnispyramide Entwicklungsbedürfnisse Wertschätzungsbedürfnisse Soziale Bedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Grundbedürfnisse Einteilung der Güterarten Nach der Knappheit Freie Güter Wirtschaftliche Güter Nach dem Zeitraum der Nutzung Gebrauchsgüter Verbrauchsgüter Nach der Bedeutung für den Produktionsprozess Produktionsgüter Konsumgüter Nach der Austauschbarkeit Substitutionsgüter Komplementärgüter Nach der Vergleichbarkeit Homogene Güter Heterogene Güter Nach der Dinglichkeit Materielle Güter Immaterielle Güter Nach der Marktfähigkeit Private Güter Öffentliche Güter Wirtschaften und Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Mitteleinsatz Ökonomisches Prinzip: Maximumprinzip Minimumprinzip 1.2 Die Wissenschaft Volkswirtschaftslehre Gegenstand der Volkswirtschaftslehre Aufgaben der Volkswirtschaftslehre Methoden der Volkswirtschaftslehre Gegenstand der Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre ist die Analyse der Entscheidungen der Gesellschaft und ihrer Mitglieder, wie knappe Produktionsmittel mit alternativer Verwertbarkeit (...) für die Produktion verschiedener Güter verwendet werden und wie diese Güter für den gegenwärtigen und zukünftigen Konsum der einzelnen Individuen und Gesellschaftsgruppen aufgeteilt werden (Samuelson) Wirtschaftseinheiten: Haushalte, Unternehmen, Banken, Staat, Ausland Aufgaben der Volkswirtschaftslehre Beschreibung des wirtschaftlichen Geschehens Erklärung des wirtschaftlichen Geschehens Prognose des wirtschaftlichen Geschehens Aufzeigen von Möglichkeiten zur Beeinflussung des wirtschaftlichen Geschehens Grundmuster des Konjunkturzyklus Theorie und Praxis I „Es gibt nichts praktischeres als eine gute Theorie“ Theorie und Praxis II „... die Gedanken der Ökonomen und Staatsphilosophen [sind], sowohl wenn sie im Recht, als wenn sie im Unrecht sind, einflußreicher, als gemeinhin angenommen wird. Die Welt wird in der Tat durch nicht viel anderes beherrscht. Praktiker, die sich ganz frei von intellektuellen Einflüssen glauben, sind gewöhnlich die Sklaven irgendeines verblichenen Ökonomen. Wahnsinnige in hoher Stellung, die Stimmen in der Luft hören, zapfen ihren wilden Irrsinn aus dem, was akademische Schreiber ein paar Jahre vorher verfaßten.“ (J. M. Keynes) Schneller ist sicherer! Zahl der Unfälle Durchschnittl. gefahrene Geschwindigkeit in km/h Einflussfaktoren Arbeitslosigkeit Methoden der Volkswirtschaftslehre Modellanalyse Beschränkung auf die wesentlichen Einflussfaktoren Quantifizierung in möglichst einfacher Form -> eingeschränkte Aussagefähigkeit Verhaltensannahmen Rationalprinzip Eigennutzmaximierung 1.3 Die Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft Die Produktionsfaktoren Die gesellschaftliche Transformationskurve Bestimmungsfaktoren des gesellschaftlichen Produktionsergebnisses Die Produktionsfaktoren Arbeit = das gesamte Arbeitskräftepotenzial einer Volkswirtschaft Boden = natürliche Ressourcen (nicht vom Menschen geschaffen) Kapital = produzierte Produktionsmittel Die gesellschaftliche Transformationskurve Investitionsgut D C B A Konsumgut Bestimmungsfaktoren des gesellschaftlichen Produktionsergebnisses Menge und Qualität der Produktionsfaktoren Umfang der Arbeitsteilung Die „Spielregeln“ des Wirtschaftens (Wirtschaftsordnung) Koordination bei Arbeitsteilung Güter Vorprodukte U U HH Arbeitskraft 2.Die Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft Wirtschaftsordnung und Ordnungspolitik Idealtypische Wirtschaftsordnungen Grundzüge der Sozialen Marktwirtschaft Institutionen und Wirtschaftsordnung Transaktionskosten und Institutionen Arbeitsteilung -> Tauschbeziehungen -> Transaktionskosten Institution = System wechselseitig respektierter Regeln einschließlich ihrer Garantieinstrumente Wirtschaftsordnung = Gesamtheit der institutionellen Rahmenbedingungen Ordnungspolitik Funktionen der Wirtschaftsordnung Koordinationsfunktion Informationsfunktion Motivierungsfunktion Ordnungspolitik = Gestaltung der für die Gewährleistung der oben genannten Funktionen wesentlichen institutionellen Rahmenbedingungen durch den Staat Idealtypische Wirtschaftsordnungen Marktwirtschaft Zentralverwaltungswirtschaft Koordinationsfunktion interdependente Märkte hierarchische Behörden Informationsfunktion freispielende Preise Berichterstattung Motivierungsfunktion spontane Einkommensdifferenzierung Ideologische Erziehungsarbeit, Kontrollen Der einfache Wirtschaftskreislauf Konsumfreiheit + Wahlmöglichkeiten = Konsumentensouveränität Probleme idealtypischer Wirtschaftsordnungen Probleme der idealtypischen Marktwirtschaft Marktversagen Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivitäten Ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung Probleme der Zentralverwaltungswirtschaft Informationsprobleme und „weiche“ Pläne Geringe Flexibilität bei Engpässen Geringe Leistungs- und Innovationsanreize Grundzüge der Sozialen Marktwirtschaft Grundidee: Synthese zwischen rechtsstaatlich gesicherter Freiheit, wirtschaftlicher Freiheit und den sozialen Idealen der sozialen Sicherheit und Gerechtigkeit Leitlinie: So viel Freiheit und Wettbewerb wie möglich, so viel staatlicher Eingriff wie nötig! Interpretation des „Sozialen“ in der Sozialen Marktwirtschaft Allgemeiner Wohlstand aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit Korrektur sozial unerwünschter Ergebnisse Sozialpolitische Maßnahmen in der sozialen Marktwirtschaft (Beispiele) Arbeitnehmerschutzrechte Verbraucherschutz Sozialhilfe Sozialversicherungssystem Einkommensumverteilung Ausbildungsförderung im Steuersystem Die Deregulierungsdebatte Privatisierung Abbau staatlicher Regulierungen Abbau von Subventionen Abbau arbeits- und sozialrechtlicher Regelungen und Leistungen 4. Märkte, Preise, Wettbewerb Markt Marktformen Der Einfluss des Preises auf Angebot und Nachfrage Marktformen Anbieter Viele Wenige Ein Viele Polypol Angebotsoligopol Angebotsmonopol Wenige Nachfrageoligopol Bilaterales Oligopol Beschränktes Angebotsmonopol Ein Nachfragemonopol Beschränktes Nachfragemonopol Bilaterales Monopol Nachfrager Der einfache Wirtschaftskreislauf Bestimmungsfaktoren der nachgefragten Menge eines Gutes Preis des Gutes (p) Preis substituierbarer Güter (ps) Preis komplementärer Güter (pk) Bedarfsstruktur (B) Einkommen (EK) Zahl der Nachfrager (n) ... (?) X = f (p, ps , pk , B, EK, n, ...) bzw. unter ceteris-paribusBedingung: X = f (p) Die grafische Darstellung der Nachfragefunktion P Prohibitivpreis Sättigungsmenge x Änderungen der nachgefragten Menge P x Die Preiselastizität der Nachfrage P = Umsatzeinbuße = Umsatzgewinn x Die Preiselastizität der Nachfrage P = Umsatzeinbuße = Umsatzgewinn x Die Preiselastizität der Nachfrage I P = Umsatz x Die Preiselastizität der Nachfrage II P = Umsatzeinbuße = Umsatzgewinn x Die Preiselastizität der Nachfrage III P = Umsatz x Die Preiselastizität der Nachfrage IV P = Umsatzeinbuße = Umsatzgewinn x Preiselastizität der Nachfrage V relative Mengenänderung E = --------------------------------------relative Preisänderung Die Preiselastizität der Nachfrage VI P E>1 E=1 E<1 x Nachfrage, Umsatz, Grenzumsatz N, U, U` U N x U` Bestimmungsfaktoren des Angebots Ziel des Unternehmers: Gewinnmaximierung Gewinn (G) = Umsatz (U) – Kosten (K) Kostenbegriffe Fixkosten Variable Kosten Gesamtkosten Durchschnittskosten Grenzkosten Bespiel der Kostenverläufe bei linearen Gesamtkostenfunktionen K, Kf, Kv , ØK, K` K Kv Kf ØK K` x Exkurs: Die Gewinnmaximierungsbedingung des Unternehmens G = U - K = U(x) - K(x). Ein Maximum dieser Funktion liegt bei einer Produktions-und Absatzmenge vor, bei der die erste Ableitung der Gewinnfunktion 0 ist: G` = dG/dx = U` - K` = 0 U` = K`. Preisbildung auf einem vollkommenen Markt Annahmen: Sehr große Zahl von Anbietern und Nachfragern Homogene Güter Keine Präferenzen (sachl., räuml., pers., zeitl.) Vollkommene Markttransparenz Unendlich schnelle Reaktionsgeschwindigkeit Das Marktgleichgewicht p A = K` p* N x* x Angebots- und Nachfrageüberschuss p Angebotsüberschuss A = K` phoch p* pniedrig Nachfrageüberschuss x* N x Das Gesetz von Angebot und Nachfrage I p A = K` p1 p0 N0 x0 x1 N1 x Das Gesetz von Angebot und Nachfrage II p A0 A1 p0 p1 N1 x0 x1 x Konsumenten- und Produzentenrente p A = K` = Konsumentenrente p* = Produzentenrente N x* x Preisbildung im Monopol p, K`, U` K` pM Cournot`scher Punkt p* = Monopolrente = Wohlfahrtsverlust N xM x x* U´ Preisbildung im Monopol II N, U, U` K, K`, p K U pM N K` x xM U` Preisbildung im Oligopol Besonderheit: Absatz ist nicht nur von eigenem Preis, sondern von den Preisen der übrigen Anbieter abhängig! Marktergebnis ist schwer prognostizierbar Die doppelt geknickte Preisabsatzfunktion Wettbewerb Wettbewerb = Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeit und Rivalität zwischen Anbietern Wettbewerbsfunktionen: Allokationsfunktion Innovationsfunktion Verhinderung dauerhafter wirtschaftlicher Macht Staat und Wettbewerb Aufgaben des Staates: Garantie der Freiheitsrechte, die Wettbewerb möglich machen Beschränkung der Freiheit dort, wo sie missbraucht wird Wettbewerbsbeschränkungen und Wettbewerbsrecht Kartelle Unternehmenszusammenschlüsse Marktbeherrschende Stellungen Preisbindungen Preisempfehlungen Ausschließlichkeitsbindungen Abgestimmtes Verhalten i.d.R. Verbot Fusionskontrolle Missbrauchaufsicht Verbot Missbrauchaufsicht Missbrauchaufsicht Verbot Auswirkungen der Kartellbildung P = Umsatzeinbuße = Umsatzgewinn PK P0 K x x0 x Der Staat als Träger der Finanzwirtschaft Rechtfertigungsgründe für staatliche Aktivität in der Marktwirtschaft Warum wachsen die staatlichen Ausgaben? Wie wirken Steuern auf das Verhalten der Wirtschaftssubjekte? Welche Probleme sind mit Staatsverschuldung verbunden? Rechtfertigung staatlicher Aktivität Marktunvollkommenheiten und Marktversagen Unerwünschte Verteilungsergebnisse Stabilitätsmängel Marktunvollkommenheiten und Marktversagen Externe Effekte = unmittelbare Auswirkungen der ökonomischen Aktivitäten eines Wirtschaftssubjektes auf Dritte, die zwischen den Beteiligten keine Rechte auf Entgelt oder Kompensation begründen Öffentliche Güter Eigenschaften: Nichtrivalität im Konsum Nichtausschließbarkeit Externe Effekte p K`+K` ext K` popt p = Wohlfahrtsverlust N xopt x x Handlungsmöglichkeiten des Staates Verbote und Gebote Besteuerung bzw. Subventionierung Verzicht auf Eingriff Öffentliche Güter Finanzierung über Marktmechanismus versagt wegen Nichtausschließbarkeit -> Trittbrettfahrerverhalten Lösung: Finanzierung über Zwangsabgaben Unerwünschte Verteilungsergebnisse Verteilung über Marktmechanismus -> Äquivalenzprinzip Gerechtigkeitsvorstellungen 4 Ebenen der Verteilungspolitik Soziale Fürsorge Soziale Vorsorge Umverteilung von Einkommen und Vermögen Chancengleichheit Stabilisierungspolitik Konjunkturzyklen: -> Antizyklische Fiskalpolitik -> Geldpolitik Entwicklung der öff. Finanzen (Mill. EUR) Ursachen für das Wachstum der Staatsausgaben Steigender Wohlstand Bevölkerungskonzentration Technischer Fortschritt Gefälligkeitsdemokratie Beharrungsvermögen der Bürokratie Der „politische Unternehmer“ Ziel: Strategie: Wählermehrheit möglichst viele Einzelinteressen unter einen Hut bringen Problem: Sonderinteressen lassen sich nicht kostenlos befriedigen -> Belastung anderer Wählergruppen Lösung: Ausnutzen von Fiskalillusion Grundregeln des politischen Unternehmers 1. 2. 3. 4. Finanziere lieber über Kredite als über Steuern! Gestalte das Steuersystem möglichst komplex! Fördere jene Projekte, die für die Wähler besonders sichtbar sind! Beziehe die Wahltermine in dein Kalkül ein Staatsausgaben als Indikator für den Umfang der Staatstätigkeit? Nicht budgetwirksame Staatstätigkeit (Gebote/Verbote) beachten! Zuordnung vieler öffentlicher Betriebe zum Unternehmenssektor in der amtlichen Statistik beachten! Exkurs: Kosten der Regulierung? Administrative Kosten Bürokratieüberwälzungskosten Folgekosten der Regulierung Grenzen der Besteuerung, Substitutionswirkungen Steuerhinterziehung Steuervermeidung (sachlich, zeitlich, räumlich) Steuereinholung (Kompensation der Steuerbelastung) Steuerüberwälzung Konsumenten- und Produzentenrente p A = K` = Konsumentenrente p* = Produzentenrente N x* x Steuerüberwälzung p K`+t K` pbrutto = Konsumentenrente p* = Produzentenrente pnetto N xneu x* x Exkurs: Die Laffer-Kurve Steueraufkommen Steuersatz 0% 100% Rechtfertigung öffentlicher Kreditaufnahme Überbrückung von Kassendefiziten Finanzierung von Stoßausgaben Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung Finanzierung langfristiger nutzbarer Investitionen Entwicklung der Staatsverschuldung Grenzen der Staatsverschuldung Rechtliche Grenzen: Höhe der Investitionsausgaben (GG) + Ausnahme bei Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts 3%-Kriterium (Maastricht-Vertrag) Ökonomische Grenzen: Belastung durch Schuldendienst Verdrängung privater Nachfrage (Crowding Out) Der erweiterte Wirtschaftskreislauf Steuern Staat Ausgaben für Güter/Dienstl. Konsumausgaben Faktorentgelte Steuern Unternehmen Faktorentgelte Private Haushalte Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) = Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die während eines Jahres im Inland produziert worden sind Varianten bei der Berechnung des gesamtwirtschaftlichen Produktionsergebnisses Inlands- (BIP) oder Inländerkonzept (BNP) Brutto- oder Nettorechnung Nominal oder real Inlands- und Inländerkonzept Inlandseinkommen von Inländern Inlandsprodukt Inlandseinkommen von Ausländern Nationaleinkommen Auslandseinkommen von Inländern Das Bruttonationaleinkommen aus drei verschiedenen Perspektiven Entstehung Verwendung Verteilung Summe aller Produktionswerte - Vorleistungen Konsum Abschreibungen Indirekte Steuern – Subventionen Investitionen +/- Saldo Primäreinkommen Export – Import Volkseinkommen ... oder als Nettorechnung Entstehung Verwendung Summe aller Produktionswerte - Vorleistungen - Abschreibungen Konsum Indirekte Steuern – Subventionen Volkseinkommen Netto-Investitionen +/- Saldo Primäreinkommen Verteilung Export – Import Beispiel einer geschlossenen Volkswirtschaft Entstehung Verwendung Produktionswert 1000 - Vorleistungen Konsum Verteilung 800 - Abschreibungen Indirekte Steuern 100 Lohneinkommen 650 Gewinneinkommen ? Investitionen 200 Beispiel einer geschlossenen Volkswirtschaft Entstehung Verwendung Produktionswert 1000 - Vorleistungen - Abschreibungen Konsum Verteilung 800 Indirekte Steuern 100 Lohneinkommen 650 Gewinneinkommen 250 Investition 200 In der geschlossenen Volkswirtschaft gilt also: Güterproduktion = Nachfrage = Einkommen Beispiel einer geschlossenen Volkswirtschaft Entstehung Verwendung Produktionswert - Vorleistungen Konsum Verteilung 800 - Abschreibungen 1000 Indirekte Steuern 100 Lohneinkommen 650 Gewinneinkommen 250 Investition 200 Primäre und sekundäre Einkommensverteilung auf dem Markt erzielte Einkommen (Arbeits- und Besitzeinkommen) primäre Einkommensverteilung - direkte Steuern - Sozialabgaben +Transferzahlungen des Staates (Renten, Arbeitslosen- Umverteilung durch Abzüge vom Primäreinkommen Gewährung von Transferzahlungen geld, Kindergeld, Sozialhilfe usw.) verfügbare Einkommen sekundäre Einkommensverteilung BIP als Wohlfahrtsmaßstab? Probleme: Wesentliche Aktivitäten werden nicht berücksichtigt Umweltverbrauch wird nicht berücksichtigt Aktivitäten, die lediglich der Schadensbehebung dienen, erhöhen das BIP Berücksichtigung der staatlichen Leistungen Schwarzarbeit wird nicht berücksichtigt 6. Konjunktur und Konjunkturpolitik Das Problem: Konjunkturschwankungen Fiskalpolitik als Lösung Kritische Anmerkungen zur Fiskalpolitik Grundmuster des Konjunkturzyklus Konjunkturindikatoren Phasen Aufschwung Indikatoren (Expansion) Hochkonjunktur (Boom) Abschwung (Rezession) Krise (Depression) Auftragsbestände Steigend Hoch Sinkend niedrig Investitionstätigkeit Zunehmend Hoch abnehmend niedrig Arbeitslosenzahl Sinkend niedrig Steigend Hoch Preissteigerungsraten Zunehmend Stark Abnehmend niedrig Zinsen Steigend Hoch Sinkend niedrig Zukunftserwartungen Optimistisch Optimistisch bis abwartend Pessimistisch Pessimistisch bis abwartend Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage C+I C+I Y Y* Der Multiplikatorprozess C+I C + Io C + I1 Y Y1 Y* Multiplikator und Akzelerator Akzelerator I Y C Multiplikator Das magische Viereck der Wirtschaftspolitik Preisniveaustabilität Hoher Beschäftigungsgrad Angemessenes Wirtschaftswachstum Aussenwirtschaftliches Gleichgewicht Ziel: Hoher Beschäftigungsstand Vollbeschäftigung entspricht einer Arbeitslosenquote von ca. 3-4% Arbeitslosenquote = Zahl der registrierten Arbeitslosen x 100 Gesamtzahl der (unselbständigen) Erwerbspersonen Ziel: Preisniveaustabilität Preisniveausteigerungen Messung: nicht größer als 2% Preisindex für die Lebenshaltung Ziel: Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Leistungen des Inlands an das Ausland entsprechen ungefähr den Leistungen in umgekehrter Richtung Messung: Leistungsbilanzdefizit/-überschuss < 2% des BIP Ziel: Angemessenes Wirtschaftswachstum Stetiges Wachstum der Wirtschaftsleistung Messung: Zuwachsraten des BIP Konjunktur: Von der Diagnose zur (vermeintlichen) Therapie Problem: Zielverfehlung im Konjunkturverlauf Diagnose: Nachfrage bestimmt Produktionshöhe Instabilität des Privatsektors Therapie: Antizyklische Fiskalpolitik Antizyklische Fiskalpolitik Antizyklische Fiskalpolitik: Veränderung der Staatseinnahmen und – ausgaben, um glättend auf Konjunkturverlauf einzuwirken Gesetzliche Grundlage: Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft („Stabilitätsgesetz“) von 1967 Antizyklische Fiskalpolitik im Konjunkturzyklus Budgetüberschuss Defizit Fiskalpolitik und Multiplikatorprozess C+I C+I+G C+I Y Y0 Y* Instrumente des StabG Variation der EKSt/KöSt Investitionszulagen/Sonderabschreibungen Variation der Staatsausgaben Probleme des Mitteleinsatzes Dosierung der Maßnahmen Nebenwirkungen Crowding-Out Lag-Probleme/Timing Hoher Anteil nicht variierbarer Staatsausgaben Versagen des parlamentarisch demokratischen Systems Antizyklische Fiskalpolitik im Konjunkturzyklus Budgetüberschuss Defizit Geld und Geldpolitik Geldfunktionen Geldmengen Wirkungsmechanismen Inflation der Geldpolitik Geldfunktionen Recheneinheit Tausch- und Zahlungsmittel Wertaufbewahrungsmittel Geldmengen M1 M2 M3 Abgrenzung nach Liquiditätsgrad Ziele und Aufgaben des ESZB Ziele: Preisniveaustabilität gewährleisten Nachrangig: Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der Gemeinschaft Aufgaben: Festlegung und Ausführung der Geldpolitik Durchführung von Devisengeschäften Verwaltung der offiziellen Währungsreserven Förderung des Funktionierens der Zahlungssysteme Die Übertragung geldpolitischer Impulse auf die Güternachfrage Geldpolitische Maßnahme der ZB Bankenliquidität Zins Kreditschöpfungsspielraum Kreditangebot Kreditkosten Kreditnachfrage Kreditvolumen Kaufkräftige Nachfrage Geldmenge und Gütermenge H x P = M x U P = M xU/H H = Handelsvolumen P = Preisniveau M = Geldmenge U = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes Inflation Andauernder Messung: Anstieg des Preisniveaus Preisindex für die Lebenshaltung Zielverfehlung > 2% bei Preisniveausteigerungen Nachteile von Inflation Verteilungswirkungen zu Lasten der Geldhalter Lohn- und Gehaltsbezieher Transfereinkommensbezieher Gläubiger Steuerzahler Wachstumseinbußen Wirtschaftspolitische Konzeptionen Nachfrageorientiert Beschäftigungsorientierte Fiskalpolitik Wachstumsfördernde Infrastrukturpolitik Verteilungsgerechte Lohnpolitik Preisniveaustabile Geldpolitik Fallweise Eingriffe Angebotsorientiert Preisniveaustabile Geldpolitik Wachstumsfördernde Infrastrukturpolitik Wettbewerbsfördernde Ordnungspolitik Beschäftigungsorientierte Lohnpolitik Konstanz der Wirtschaftspolitik