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Huhn | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Huhn
Gallus gallus f. dom estica
Hühner gehören zu den ältesten Haustieren: In China wurden 8000
Jahre alte Knochen von Hühner gefunden!
Im alten Ägypten wurden sie verehrt, da sie morgens den Sonnengott ankündigten.
Aussehen
Der Vorfahr unserer Hühner ist das wilde Bankivahuhn (Gallus gallus) aus
Indien. Es ist kleiner als die Haushühner und sein Gefieder ist
rebhuhnfarben.
Unsere Haushühner wiegen 1,8 bis 2,2 Kilogramm. Typisch sind der rote
Kamm und die Kehllappen am Kopf. Vor allem bei den Hähnen ist der
Kamm sehr groß.
Hühner gehören zur Familie der Fasanenartigen; sie sind Vögel, die die
meiste Zeit auf dem Boden leben.
Sie können zwar nicht besonders gut fliegen, aber dafür können sie mit
ihren kräftigen Beinen umso schneller rennen. Bei den Haushühnern
werden die Flügel meist gestutzt, damit die Tiere nicht davon flattern.
Hühner können nur in der Nähe gut sehen, alles, was mehr als 50 Meter
weit entfernt ist, können sie nicht mehr erkennen.
Der Körper des Haushuhns ist ziemlich massiv, der Kopf ist klein.
Die Füße der Hühner haben vier Zehen: Drei große Zehen sind nach vorne
gerichtet, eine kleinere Zehe nach hinten.
Über dieser Zehe sitzt ein spitzer Sporn. Ihn setzen die Hähne bei den
Hahnen-Kämpfen als gefährliche Waffe ein.
Die Füße tragen keine Federn; sie sind mit gelben Hornschuppen bedeckt.
Das Gefieder der Hühner kann unterschiedlich gefärbt sein. Einmal im
Jahr wird es bei der Mauser gewechselt.
Die heutigen Hühner-Rassen sind meist entweder weiß oder braun, es
gibt aber auch wunderschön gefärbte Rassen: schwarzweiß meliert, braun
gesprenkelt oder schwarz.
Die Hähne können richtig bunt sein, z. B. schwarz mit rotbraun und beige
sowie blau oder grün schillernden Schwanzfedern. Außerdem sind Hähne deutlich größer als die
Hennen.
Heimat
Haushühner sind heute auf der ganzen Welt verbreitet.
Lebensraum
Unsere Haushühner lieben Wiesen, wo sie nach Futter suchen können. Nachts brauchen sie einen
Stall, um vor Kälte und Feinden geschützt zu sein.
Rassen und Arten
Vom wilden Bankivahuhn gibt es fünf Unter-Arten; von unserem Haushuhn gibt es heute etwa 150
verschiedene Rassen. Seit dem 19. Jahrhundert haben die Menschen versucht, Hühner zu züchten, die
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besonders viele Eier legen. Daraus entstand das weiße Leghornhuhn.
Außerdem wurden Rassen gezüchtet, die besonders viel Fleisch lieferten, wie zum Beispiel das
Brahmahuhn. Wilde Verwandte des Haushuhns sind Auerhuhn, Birkhuhn, Rebhuhn sowie Fasan und
Wachtel.
Einige Hühnerrassen werden jedoch weniger zum Eierlegen, sondern
wegen ihres Aussehens als Zierrassen gehalten. Zu den schönsten
gehören die Seidenhühner.
Diese besondere Rasse entstand bereits vor über 800 Jahren in China
und wird heute auch bei uns gezüchtet.
Seidenhühner sind kleiner als unsere Haus-Hühner und besitzen ein
anderes Gefieder:
Weil die feinen Seitenäste der Federn keine Widerhaken haben, bilden sie
keine stabilen Federn, sondern wirken wie Haare.
Das ganze Gefieder erinnert eher an ein weiches, flauschiges, langes Fell
als an ein Federkleid. Seidenhühner können deshalb auch nicht fliegen.
Das Gefieder kann ganz unterschiedlich gefärbt sein: Die Farbpalette
reicht von rotbraun über silbergrau bis zu schwarz, weiß, gelblich und
sogar dunkelblau.
Seidenhühner besitzen außerdem an den Füßen fünf Zehen anstatt vier und haben eine schwarzblaue
Haut.
Lebenserwartung
Hühner können 15 bis 20 Jahre alt werden. Hennen, die in modernen Legebatterien leben, legen
allerdings schon nach 10 bis 18 Monaten keine Eier mehr und werden deshalb geschlachtet.
Alltag
Wie jeder durch das morgendliche Krähen der Hähne weiß, sind Hühner
richtige Frühaufsteher, aber dafür gehen sie am Abend auch früh schlafen.
Hühner sind gesellige Tiere. Sie leben in Gruppen und haben eine feste
Rang- und Hackordnung.
Hennen und Hähne von hohem Rang dürfen immer zuerst an den
Futternapf und können sich aussuchen, auf welcher Sitzstange sie
schlafen wollen.
Bei diesen Rangkämpfen geht es ziemlich heftig zu: Die Tiere hacken sich
gegenseitig mit ihren Schnäbeln. Sobald ein Tier unterliegt, erkennt es den
Stärkeren an und hört auf zu kämpfen.
Das Huhn, das in der Rangordnung ganz unten steht, hat kein leichtes
Leben: Die anderen hacken auf ihm herum, und es darf erst als letztes
zum Futtertrog.
Wenn Hühner in kleinen Gruppen leben und sich eine Rangordnung gebildet hat, herrscht meistens
Ruhe, und der Hahn verteidigt mit lautem Krähen und Flügelschlagen seine Hennen vor Feinden.
Hühner lieben es, ein Sand- oder Staubbad im Boden zu nehmen. Dazu
plustern sie ihr Gefieder auf und kuscheln sich in eine Mulde im Boden.
Dieses Staubbad hilft ihnen, ihre Federn von lästigen Milben zu befreien.
Nachts gehen sie in ihren Stall und schlafen dort oben auf den
Sitzstangen.
Ihre Eier legen Hühner am liebsten in ein Nest aus Stroh.
Dass unsere heutigen Rassen fast jeden Tag ein Ei legen können, liegt daran, dass ihnen die Eier
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täglich weggenommen wurden: So wurde die Fruchtbarkeit erhöht und
die Hennen produzieren ständig Eier.
Ein wildes Huhn schafft gerade mal 36 Eier pro Jahr, Hennen aus
Legebatterien dagegen bis zu 270 Eier im Jahr.
Freunde und Feinde
Füchse und Greifvögel können Hühnern und vor allem Küken gefährlich werden.
Nachwuchs
Hühner legen Eier. Die Entwicklung von der Eizelle zur Dotterkugel und
zum fertigen Ei mit Eiweiß (auch Eiklar genannt) und Schale dauert etwa
24 Stunden.
Wenn sich die Henne mit dem Hahn paart und ihre Eier behalten darf,
wächst im Ei ein Küken heran.
Dotter und Eiklar enthalten alle wichtigen
Nährstoffe, die das Küken für seine
Entwicklung braucht.
Zwischen Eiklar und der luftdurchlässigen Schale liegen die innere und
die äußere Schalenhaut, zwischen denen sich eine Luftkammer bildet. Auf
diese Weise bekommt das Küken genug Sauerstoff.
Beim Brüten dreht die Henne die Eier immer
wieder und sorgt so dafür, dass die Temperatur ständig bei 25 °C liegt.
Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken, indem sie mit dem so
genannten Eizahn auf dem Schnabel die Schale von innen durchstoßen.
Sie sehen aus wie kleine gelbe
Federbällchen und sind richtige Nestflüchter:
Sobald ihre Federn getrocknete sind, können sie der Mutter
hinterherlaufen.
Mutter und Küken erkennen sich am Aussehen und an der Stimme.
Sprache
Jeder weiß, wie ein Huhn gackert. Und das tut es auf viele verschiedene
Arten.
Außerdem geben Hühner noch glucksende Laute von sich.
Die Hähne sind für ihr lautes Krähen bekannt.
Ernährung
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Hühner fressen sowohl Pflanzen als auch Fleisch und Fisch.
Wenn sie frei herum laufen können, suchen sie im Boden nach Körnern,
Insekten und Würmern.
Außerdem fressen sie Pflanzen wie Klee, Löwenzahn und Brennnesseln.
Fertig-Futter für Hühner besteht aus Getreide und eiweißhaltigem
Fleischmehl.
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Da Hühner wie alle Vögel keine Zähne haben, zerdrücken sie die Nahrung mit der Zunge. Durch den
Schlund gelangt sie dann in den Kropf, wo sie etwas aufgeweicht wird.
Zerkleinert wird die Nahrung erst im Magen: Die Hühner fressen kleine Steine und Sand, die dabei
helfen, das Futter im Muskelmagen zu zermahlen. Steinchen und Sand ersetzen also die Zähne.
Haltung
Früher wurden die meisten Hühner auf Bauernhöfen gehalten und durften
frei über die Wiesen stolzieren und nach Futter suchen.
Heute ist das meistens anders: Viele Hühner werden in Legebatterien
gehalten, wo sie in viel zu engen Käfigen leben müssen.
Das liegt daran, dass immer mehr Menschen Eier und Hühnerfleisch so
billig wie möglich kaufen wollen und deshalb große Mengen davon
benötigt werden.
Auch in der Bodenhaltung geht es den Tieren häufig nicht viel besser: Hier leben die Tiere zu
Tausenden in einem großen Stall, in dem es nur künstliches Licht gibt. Dort haben sie keine
Möglichkeit, sich zurückzuziehen und sich auszuruhen.
Nur wenige Hühner werden in der so genannten Auslaufhaltung gehalten
und können noch im Freien herumlaufen und sich bewegen.
Ihre Eier kosten natürlich ein paar Cents mehr. Aber die Hühner können
ein Leben führen, das ihren Bedürfnissen und ihrer Art entspricht: Hühner
lieben es, im Boden zu scharren und dort nach Nahrung zu suchen.
Pflegeplan
Hühner brauchen täglich frisches Wasser und Futter. Außerdem muss regelmäßig der Stall gereinigt
werden.
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© Südw estrundfunk 2016
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