29. | 30. November 2014 Philharmonie im Albertinum 5. Konzert STEINWAY & SONS BOSTON ESSEX AUGUST FÖRSTER J.C.NEUPERT Comeniusstraße 99 01309 Dresden Tel.: 0351 | 2 68 95 15 Netz: www.piano-gaebler.de E-mail: [email protected] NOVEMBER 2014 29 30 SAMSTAG SONNTAG 19.30 19.30 Philharmonie im Albertinum Lichthof 5. Konzert »…EI N LA ME N T O, N ICH T FÜ R T OT E , SON D E RN FÜ R U N S, DI E LEB ENDE N ...« – Pärt IGOR STRAWINSKY (1882 – 1971) PAUSE »Symphonies of Wind Instruments« (revidierte Fassung von 1947) JOHN ADAMS (*1947) Harmonielehre für Orchester Im Anschluss an das Konzert vom 29. November: EPILOG Dennis Russell Davies und Maki Namekawa spielen an zwei Flügeln Adams' »Hallelujah Junction« Dennis Russell Davies | Dirigent Maki Namekawa | Klavier ARVO PÄRT (*1935) »Lamentate« für Klavier und Orchester Minacciando Spietato Fragile Pregando Solitudine – stato d’animo Consolante Stridendo Lamentabile Risolutamente Fragile e conciliante Part I. Part II. The Anfortas Wound Part III. Meister Eckhardt and Quackie: Slowly rocking 1 Vermählung zweier Stile – Werke von Strawinsky, Pärt und Adams »Es gibt kurze Abschnitte, eine Art Litaneien in engen Tempobeziehungen, die einander folgen, und einige rhythmische Dialoge zwischen Bläsern, etwa der Flöte und der Klarinette. Die ganze besondere Struktur des Werkes erforderte einen besonderen Titel«, beschrieb Igor Strawinsky 1948 rückblickend seine »Symphonies of Wind Instruments« – und diesen besonderen Titel hatte das Werk auch bekommen. Als er seine Bläsersinfonien, oder im Original »Symphonies d’instruments à vent«, 1920 komponierte, bezog Strawinsky den Begriff »Sinfonien« nicht auf die Gattungsbezeichnung des 18. Jahrhunderts. Vielmehr verstand er das Wort in seiner vorklassischen Bedeutung, einer allgemeinen Bezeichnung für Instrumentalstücke verschiedener Form und Besetzung. Das einsätzige Stück, das in einer Art Montagetechnik 2 komponiert wurde, setzt sich aus vier Teilen und mehreren RitornellZwischenspielen zusammen, die jede für sich einen Zusammenklang bilden – deshalb der Plural »Sinfonien«. Dabei wechseln sich verschiedene, von Strawinsky selbst benannte Motive ab und werden von meist fünftönigen Überleitungsfloskeln sowie einer Schlusswendung mit Abschiedscharakter zusammengehalten. Das Ende markiert ein Choral, der gleichzeitig Ausgangspunkt des Werks ist: Strawinsky komponierte ihn im Juli 1920 für die Zeitschrift »Revue Musicale«, die zum Andenken an den zwei Jahre zuvor verstorbenen Claude Debussy als Sonderheft mit kleinen Musikstücken von Zeitgenossen und Verehrern erscheinen sollte. Bereits unmittelbar nach Debussys Tod notierte Strawinsky einige musikalische Gedanken, die er jedoch erst für die »Revue« zusammenfasste. Somit stellt die Choralmusik die eigentliche Keimzelle der Bläsersinfonien dar. Daneben steht der Übergang dazu stellvertretend für Strawinskys Schaffensbruch hin zu seiner neoklassizistischen Phase. Um den Kriegswirren Europas zu entkommen, übersiedelte Strawinsky nach dem Tod seiner ersten Frau 1939 in die USA. Dort musste er feststellen, dass mit der neu gewonnenen Freiheit auch größere Unsicherheiten in seinem Leben Einzug hielten. Bis zum Erhalt der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1945 erhielt Strawinsky durch das amerikanische Urheberrechtsgesetz keine Tantiemen, wenn seine Werke aufgeführt wurden. Aus diesem Grund brachte er viele seiner alten Kompositionen IGOR STRAWINSKY geb. 17. Juni 1882 (5. Juni 1882), Oranienbaum bei St. Petersburg gest. 06. April 1971, New York City »Symphonies of Wind Instruments« (1947) Entstehung: 1920, rev. 1947 Uraufführung: 10. Juni 1921 in London unter Sergej Kussewitzky Spieldauer: ca. 12 Minuten Besetzung: 3 Flöten 2 Oboen Englischhorn 3 Klarinetten 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott) 4 Hörner 3 Trompeten 3 Posaunen Tuba 3 in Übersee neu heraus. Neben kleineren Berichtigungen von Druckfehlern kam es bei einigen Stücken zu größeren Umarbeitungen – so auch bei den Bläsersinfonien. Strawinsky ersetzte einige ungebräuchliche Instrumente durch andere und passte die Komposition seinen gewandelten ästhetischen Ansprüchen an. Diese revidierte Fassung erklingt heute Abend. »›Lamentate‹ ist Musik für Solo-Klavier und Orchester. In ihrer Gestalt kann die Komposition jedoch nicht ganz als klassisches Klavierkonzert bezeichnet werden. Ich habe ein Soloinstrument gewählt, weil es unsere Aufmerksamkeit auf etwas fixiert, das ›Eins‹ ist. Dieses ›Eins‹ könnte eine Person sein, sie könnte eine Erzählung in Ich-Form sein. Analog zu der Skulptur, die trotz ihrer überwältigenden Größe einen leichten und schwebenden Eindruck hinterlässt, erlaubte mir das Klavier als größtes Instrument eine Sphäre von Intimität und Wärme zu schaffen, die nicht mehr anonym und abstrakt wirkt.« 4 Bei der Figur, auf die sich Arvo Pärt hier bezieht, handelt es sich um »Marsyas« von Anish Kapoor. Die Monumentalskulptur entstand 2002 für die Turbinenhalle der Tate Gallery of Modern Art in London und bestand aus drei riesigen Ringen; zwei vertikal an jeweils einem Hallenende, einer horizontal in der Mitte. Dazwischen verband eine einzige rote PVC-Membran die Ringe. »Lamentate« entstand unter dem bestürzenden Eindruck dieses Kunstwerks, nicht des antiken MarsyasMythos, und wurde im Zuge der Veröffentlichung in einer Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Peter Sellars 2003 uraufgeführt. Pärt äußerte sich dazu im Vorfeld: »Ich erwarte mit großem Interesse den Moment, wo alle drei Kunstobjekte zusammentreffen. Jedes von ihnen ist getrennt voneinander konzipiert und fertiggestellt worden. Und doch haben sie etwas Gemeinsames. Nach meinem Empfinden haben wir drei Künstler, Anish Kapoor, Peter Sellars und ich, ›Lamento‹ als zentrale Idee unseren Werken zugrunde gelegt – jeder auf seine unverwechselbare und individuelle Art: mythisch bei Kapoor, aktuell politisch gefärbt bei Sellers, musikalisch bei mir. Wie eine Koalition, ohne sich gegenseitig zu doublieren. Das Tate Event bringt die Werke zusammen, um von ihnen eine Einheit zu schaffen.« Eine Einheit stellt auch »Lamentate« dar: Es verbindet den stark reduzierten Kompositionsstil Pärts, den er selbst nach dem altlateinischen Wort für eine kleine Glocke »Tintinnabuli« nannte, mit orchestraler Monumentalität, wie sie für den estnischen Komponisten selten geworden ist. Somit stehen dramatische ARVO PÄRT geb. 11. September 1935, Paide »Lamentate« für Klavier und Orchester Entstehung: 2002 Uraufführung: 7. und 8. Februar 2003 in London durch Hélène Grimaud mit der London Sinfonietta unter Alexander Briger Spieldauer: ca. 40 Minuten Besetzung: Piccoloflöte 2 Flöten (2. auch Altflöte) 2 Oboen (2. auch Englischhorn) 2 Klarinetten 2 Fagotte 4 Hörner 2 Trompeten (2. auch Piccolotrompete) 2 Posaunen Schlagwerk Pauken Streicher 5 wie auch zurückgezogene Momente, in denen die Stille als kompositorisches Element einfließt, sehr nah beieinander. »Insgesamt könnte man sagen, dass mein Werk von zwei polaren Stimmungen geprägt ist. Überspitzt würde ich diese Polarität als ›brutal-überwältigend‹ und ›intim-zerbrechlich‹ bezeichnen. Die beiden Charaktere sind nicht statisch gegeneinandergestellt, sondern entwickeln sich in einer Auseinandersetzung während des ganzen Werkes.« Daneben verarbeitete Pärt die räumlichen Begebenheiten in der Partitur: Beispielsweise findet sich der ständig erklingende Ton, den das an die Gallery angrenzende Kraftwerk erzeugt, als Bordun-Ton in vielen der zehn Sätze wieder. Trotz der reinen Instrumentalität liegt der Musik ein altslawischer Text zugrunde, dessen Parameter wie Silbenzahl oder Interpunktion ebenfalls in das Werk einflossen. Der Text selbst ist ein Klagelied, das dem Werk neben seinem Bezug zum Aufführungsort (LamenTate) seinen Namen gab – nicht für die Toten, sondern für die Lebenden. Tom Weber 6 Der junge John Adams hat die kompositorische Sprachfindung, die Phase des Tastens und Probierens Ende der 1970er Jahre mit dem Klavierstück »Phrygian Gates« und den »Shaker Loops« für Streicherensemble hinter sich gelassen, zwei Werke, die auf eigenständige und doch unverkennbare Weise an die amerikanische Minimal music anknüpften. Seither ist er das Etikett des »Minimalisten« nie mehr ganz losgeworden. Wer mit der entsprechenden Erwartung Adams' »Harmonielehre« begegnet, seiner verkappten ersten Sinfonie von 1984 / 1985, wird freilich schon nach ungefähr sechs Minuten enttäuscht sein. Die buchstäblich schlagende Klangidee der vom vollen Orchester repetierten Mollakkorde, mit denen der erste Satz beginnt, folgt zwar in ihrer Reduktion aufs Rhythmische und ihrer pulsierendflächigen Fortführung getreu minimalistischen Prinzipien. Bald aber zieht sich das daraus entstehende Klanggewebe in den Hintergrund zurück und eine langgezogene melodische Linie legt sich darüber, die aus einer spätromantischen Partitur aufzusteigen scheint. Das ist ein bedeutsamer Moment für das gesamte Stück. Adams ist es gelungen, mit der Arbeit an diesem ersten Satz von »Harmonielehre« eine fast zweijährige kreative Blockade zu durchbrechen. Und möglich wurde das nicht zuletzt, indem er solch »inklusives Komponieren« zuließ, also seinen Erfahrungen mit Wagner, Mahler oder auch dem frühen Schönberg auf eine für ihn neue, direkte Art Einlass in die eigene Musik gewährte (auf Schönberg und sein Buch »Harmonielehre« bezieht sich auch – unter anderem – der Werktitel). Minimal music ist in Adams' »Harmonielehre« also nur noch eine von zwei musikalischen »Zustandsarten« in einem Wechselspiel, auf dem das Werk weitgehend beruht: auf der einen Seite repetitive Prozesse über einem schnellen Puls, auf der anderen ein metrisch ungebundenes, unvorhersehbar schweifendes Melos in harmonisch schwerblütiger Tönung. Vom Minimalismus her kommen außerdem die großen energetischen Wellen, aus denen Adams viele formale Abläufe und speziell die Spiegelform des ersten Satzes 7 gestaltet: die rhythmische Energie erschöpft sich an dessen Anfang derart, dass für die melodischen Bögen des Mittelteils Raum entsteht, und lädt sich dann erneut so auf, dass sie ganz am Schluss wieder in die hämmernden Akkorde der ersten Takte mündet. Hinter den großen, prägenden Werken des amerikanischen Minimalismus wie Steve Reichs »Drumming« stand die Idee eines tönenden Objekts, das aus rational organisierten, mitverfolgbaren Klangprozessen JOHN ADAMS geb. 15. Februar 1947, Worcester Harmonielehre für Orchester Entstehung: 1985 Uraufführung: 21. März 1985 durch die San Francisco Symphony unter Edo de Waart Spieldauer: ca. 40 Minuten Besetzung: 4 Flöten (2., 3. & 4. auch Piccoloflöte) 3 Oboen (3. auch Englischhorn) 4 Klarinetten (3. und 4. auch Bassklarinette) Pauken 3 Fagotte Schlagwerk Kontrafagott 2 Harfen 4 Hörner Klavier 4 Trompeten Celesta 3 Posaunen Streicher 2 Tuben 8 entsteht. Bemerkenswert ist gerade vor diesem Hintergrund, welch große Rolle Adams in »Harmonielehre« und anderen Stücken dem Irrationalen im Schaffensvorgang einräumt. Bereits der massige Block der allerersten Akkorde ist die Umsetzung eines Traumes, von dem Adams mehrfach berichtet hat: der Traum von einem riesigen Öltanker, der in der San Francisco Bay schwimmt und plötzlich wie ein Raumschiff aus dem Wasser abhebt. Der zweite Satz, »The Anfortas Wound«, hat mit dem leidenden Gralskönig Anfortas eine mythische Figur als Sujet. Anfortas ist in den mittelalterlichen Dichtungen (anders als später in Wagners »Parsifal«) an seinen Hoden versehrt; Adams hat dies als Sinnbild kreativer Impotenz verstanden und hier auch die eigenen Gefährdungen als Künstler reflektiert. Kompositorisch ist »The Anfortas Wound« als sinfonisches Adagio angelegt, mit einer Dramaturgie, der man zwischen Schubert und Mahler wiederholt und nun auch bei Adams begegnet: Das musikalische Geschehen steuert auf einen katastrophischen Einschnitt zu, der den Satzverlauf bis zum Ende überschattet. Die Wendung ins Positive bringt erst der Finalsatz »Meister Eckhardt and Quackie« mit seinem berstenden Es-Dur-Schluss, und auch der Anfang dieses Satzes wurde von einem Bild ausgelöst, das nur ein Traum hervorbringen kann: Meister Eckhart, der Mystiker des 14. Jahrhunderts, schwebt am Firmament mit Adams' neugeborener Tochter Emily (genannt »Quackie«) auf den Schultern, die ihm das »Geheimnis der Gnade« ins Ohr flüstert. Mit seiner nicht zuletzt orchestral aufsehenerregenden »Harmonielehre« konnte John Adams sich Mitte der 1980er Jahre in den USA als weitherum beachteter Komponist etablieren, die Partitur ist heute eines der nicht so zahlreichen Repertoirestücke der Neuen Musik. Trotzdem ist Adams auf ihrem stilistischen Weg nicht weitergegangen: »›Harmonielehre‹ war ein Unikat, ein einmaliger Versuch, die chromatische Harmonik des Fin-de-siècle mit den rhythmischen und formalen Verfahren des Minimalismus zu vermählen«, hat er in »Hallelujah Junction«, seiner Autobiographie, rückblickend betont. Erfolg lässt sich für einen selbstkritischmodernen Künstler wie Adams nicht nach einem Rezept kopieren. Thomas Gerlich 9 Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie Chefdirigent Prof. Michael Sanderling 1. Violinen Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Heike Janicke KV Prof. Wolfgang Hentrich KV Dalia Schmalenberg KV Eva Dollfuß Julia Suslov-Wegelin Anna Fritzsch Prof. Roland Eitrich KV Heide Schwarzbach KV Christoph Lindemann KV Marcus Gottwald KM Ute Kelemen KM Antje Becker KM Johannes Groth KM Alexander Teichmann KM Annegret Teichmann KM Juliane Kettschau KM Thomas Otto Eunyoung Lee Theresia Hänzsche 2. Violinen Markus Gundermann N.N. Cordula Fest KM N.N. Reinhard Lohmann KV Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Andreas Hoene KV Andrea Dittrich KV Constanze Sandmann KV Jörn Hettfleisch KM Dorit Schwarz KM Susanne Herberg KM Christiane Liskowsky Bratschen Christina Biwank KV Hanno Felthaus KV N.N. Beate Müller KM Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV 10 Heiko Mürbe KV Hans-Burkart Henschke KM Andreas Kuhlmann KM Joanna Szumiel Tilman Baubkus Irena Dietze Sonsoles Jouve del Castillo Harald Hufnagel Tobias Glöckler KV Olaf Kindel KM Norbert Schuster KV Bringfried Seifert KV Thilo Ermold KV Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM Ilie Cozmatchi Dittmar Trebeljahr KV Klaus Jopp KV Violoncelli Matthias Bräutigam KV Ulf Prelle KV Victor Meister KV Petra Willmann KV Thomas Bäz KV Rainer Promnitz KV Karl-Bernhard v. Stumpff KV Clemens Krieger KV Daniel Thiele KM Alexander Will Bruno Borralhinho Dorothea Plans Casal Flöten Karin Hofmann KV Mareike Thrun KM Birgit Bromberger KV Götz Bammes KV Claudia Rose KM Hörner Michael Schneider KV Hanno Westphal Friedrich Kettschau KV Torsten Gottschalk Johannes Max KV Dietrich Schlät KV N.N. Carsten Gießmann KM Kontrabässe Benedikt Hübner KM Soo Hyun Ahn Oboen Johannes Pfeiffer KM Undine Röhner-Stolle KM Prof. Guido Titze KV Jens Prasse KV Isabel Kern Klarinetten Prof. Hans-Detlef Löchner KV Prof. Fabian Dirr KV Prof. Henry Philipp KV Fagotte Daniel Bäz Philipp Zeller Robert-Christian Schuster KM Michael Lang KV Prof. Mario Hendel KV Trompeten Andreas Jainz KV Christian Höcherl KM Csaba Kelemen Nikolaus v. Tippelskirch Björn Kadenbach Posaunen Matthias Franz Stefan Langbein Joachim Franke KV Peter Conrad KM Dietmar Pester KV Tuba Prof. Jörg Wachsmuth KV Harfe Nora Koch KV Pauke / Schlagzeug N.N. Oliver Mills KM Gido Maier KM Alexej Bröse Orchestervorstand Norbert Schuster (Vorsitz) Jörn Hettfleisch Prof. Guido Titze Peter Conrad Prof. Jörg Wachsmuth KM = Kammermusiker KV = Kammervirtuos Dennis Russell Davies | Dirigent wurde in Toledo (Ohio) geboren und studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School. Seine Tätigkeit als Dirigent in Oper und Konzert, als Pianist und Kammermusiker ist gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur jüngsten Moderne reicht, durch spannende und durchdachte Programm-Konstellationen und durch eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, William Bolcom, John Cage, Manfred Trojahn, Philip Glass, Philippe Manoury, Aaron Copland und Kurt Schwertsik. Seit 1972 ist Dennis Russell Davies durchgehend an der Spitze renommierter Opernhäuser und Orchester engagiert, zunächst in den USA, ab 1980 in Mitteleuropa. Seit 2002 ist er Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz und Opernchef am Landestheater Linz, seit 2014 trägt er dort den Titel des Generalmusikdirektors. Seit der Spielzeit 2009 / 2010 ist Dennis Russell Davies parallel Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Als Gast dirigierte Davies u. a. das Cleveland und Philadelphia Orchestra, die Chicago, San Francisco und Boston Symphony und das New York Philharmonic Orchestra, während er in Europa derzeit mit Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresdner Philharmonie, dem Orchestra Filarmonica della Scala Milano, den Münchner Philharmonikern und dem Netherlands Radio Philharmonic arbeitet sowie in Japan mit dem Yomiuri Nippon SO. Nach seinem Debut bei den Bayreuther Festspielen (1978 – 1980) dirigierte er u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera, der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York, den Staatsopern von Hamburg, München und Wien, der Opéra National de Paris und dem Teatro Real in Madrid. 11 12 Maki Namekawa | Klavier studierte an der Kunutachi Musikhochschule in Tokio bei Mikio Ikezawa und Henriette Puig-Roget. 1994 gewann sie den LeonidKreutzer-Preis. 1995 setzte sie ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe fort (Werner Genuit und Kaya Han). Weitere Impulse erhielt sie u. a. von Edith Picht-Axenfeld, György Kurtág, Pierre-Laurent Aimard und Stefan Litwin. Sie arbeitete mit renommierten Orchestern wie u. a. dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam oder den Münchner Philharmonikern und konzertiert regelmäßig auf internationalen Podien sowie bei zahlreichen Festivals, z. B. dem Klavier-Festival Ruhr. Höhepunkte der letzten Jahre waren u. a. Arvo Pärts »Lamentate« in der Carnegie Hall in New York 2012 und ein Gastauftritt beim International Arts Festival in Perth 2013 mit Solo-Etüden von Philip Glass, die unter Mitwirkung des Komponisten teilweise ihre Uraufführung erlebten. Mit großem Erfolg gab sie Ende April 2014 beim Sinfonieorchester Basel mit Pärts »Lamentate« ihr EnglandDebüt in der Cadogan Hall in London. Im August folgten Konzerte mit Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Blasinstrumente mit dem Orchestre Francais ¸ des Jeunes unter Dennis Russell Davies in Frankreich. Im Dezember wird sie alle 20 Klavieretüden von Philip Glass in der Brooklyn Academy of Music in New York spielen. Seit 2005 bildet sie ein erfolgreiches Klavierduo mit Dennis Russell Davies, das regelmäßig in Europa und den USA auftritt, u. a. mit der amerikanischen Erstaufführung von Philip Glass’ »Four movements for two pianos« beim Lincoln Center Festival in New York 2009, bei Other Minds im Herbst Theatre in San Francisco sowie regelmäßig beim Klavier-Festival Ruhr, zuletzt im Juli dieses Jahres mit Klavieretüden von Philip Glass. 13 GR O S S E K U N ST B R A U C H T G U T E FREUNDE WIR D A N K EN D E N FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARM ON IE Heide Süß & Julia Distler Förderverein Dresdner Philharmonie e.V. PF 120 424 01005 Dresden Telefon +49 (0) 351 | 4 866 369 Fax +49 (0) 351 | 4 866 350 [email protected] Impressum Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015 Postfach 120 424 · 01005 Dresden Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0 Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH Preis: 2,00 Euro Intendant: Anselm Rose Redaktion: Dr. Karen Kopp · Tom Weber www.dresdnerphilharmonie.de Nachdruck des Textes von Thomas Gerlich mit freundlicher Genehmigung des Autors. Der Text von Tom Weber ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie. Arvo Pärt: Kaupo Kikkas; John Adams: Margaretta Mitchell; Dennis Russell Davies und Maki Namekawa: Andreas H. Bitesnich. Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können. 16 Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Zum Erfrischen des Mundes – mit reinen Kräuterextrakten in Ihrer Apotheke Mundfrisch Pastillen und Bombastus®-Mundspray Ihr Apotheker berät Sie gern – auch zu unserem kompletten Sortiment. Bombastus-Werke AG, Wilsdruffer Straße 170, 01705 Freital, Deutschland, Telefon: +49 351 65803-12, E-Mail: [email protected] 0812 Wenn man intensive Gespräche führt