Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck DGN Fortbildungsakademie 2010, Mannheim, GTK 3 Virale Enzephalitis was ist ausser HSV noch zu bedenken Erich Schmutzhard Universitätsklinik für Neurologie, NICU Medizinische Universität, Innsbruck, Conflict of Interest: von ALSIUS, Pfizer, Bayer, Sandoz, Novo-Nordisk, Actelion, Novartis: Forschungs-Unterstützung und Vortragshonoraria erhalten Klassifikation • Virale Meningitis • Virale Meningoenzephalitis • Virale Enzephalitis • Virale Meningoenzephalomyelitis • Virale Enzephalomyelitis • Virus-assoziierte Enzephalopathie • Intensivmedizin assoziierte Enzephalopathie Neuro-ICU Innsbruck Akute, subakute und chronische neurologische Syndrome durch virale Erreger (in Mitteleuropa relevante Erreger) Syndrom Klinische Symptome Mögliche Erreger Aseptische Meningitis Kopf-/Nackenschmerzen, Fieber, Meningismus, Licht-/Lärmscheu, Abgeschlagenheit, Myalgien Coxsackievirus, ECHO-Virus, Adenovirus, HSV, VZV, Phlebovirus (Sandfliegen-Fieber/Italien), Polioviren, Masern, FSME, Mumps, EBV, Röteln, Enterovirus 71, Hantaviren, HIV, Parvovirus B19, HHV-6, Denguevirus, Meningoenzephalitis Wie aseptische Meningitis; zusätzlich: Vigilanzstörungen, delirante Syndrome, epileptische Anfälle, Aphasien, Apraxien, Hemiparesen, kognitive Störungen. Komplikationen: Status epilepticus, Hirnödem HSV, VZV, Adenoviren, FSME, Masern, CMV, Rabies, Enterovirus 71, Vaccinia, HIV, Lassavirus, Japanische Enzephalitis (JBV), West-NileVirus, Polioviren, Influenzaviren Enzephalopathie/chron. Enzephalitis Chronisch: Dementieller Abbauprozess. (Sub)akut: Kopfschmerzen, Psychosyndrom, Bewußtseinsstörung HIV, Polyomaviren (JCV), Gelbfieber, Influenzaviren (z.B. H1N1) Hämorrhagisches Fieber (mit ZNS Beteiligung) Fieber, Kopf-, Bauch-, Muskelschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Schock, Nierenversagen, Meningismus, zerebrale Anfälle, Bewußtseinsstörungen, Zeichen der Koagulopathie Hantaviren (z.B. Hantaan-, Puumalavirus), Filoviren (Marburg- und Ebolavirus) Hirnnervenparesen Ausfall einzelner Hirnnerven VZV, HSV, CMV, HIV, FSME, Mumps, Polioviren Augenbeteiligung z.B. Chrorioretinitis mit Sehstörungen und ggf. Augenschmerzen CMV, HSV, VZV Slow-virus-Infektion des ZNS Verlauf in 4 Stadien: Wesensänderungen, Myoklonien und Krampfanfälle, choreoathetoide Bewegungsstörungen, Dezerebratiosstarre Masernvirus, Rubellavirus Neuro-ICU Innsbruck 1 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Klassifikation • Aseptische (virale) Meningitis • Akute virale Meningoenzephalitis • Chronische virale Enzephalitis Neuro-ICU Innsbruck Akute virale Meningoenzephalitis • Typischerweise Allgemeinkrankheit vorausgehend (Röteln, Masern, Mumps, Varizellen, Exanthema subitum, Ringelröteln) • häufig Gastroenteritis vorausgehend (Enteroviruserkrankungen) • gelegentlich katarrhalisches Prodromalstadium (HSV-Enzephalitis) • biphasicher Verlauf mit „grippaler“ Erstphase (FSME). Neuro-ICU Innsbruck Akute virale Meningoenzephalitis • Nach „Allgemeinkrankheit“ bzw. Prodromalstadium: - Kopfschmerzen - Verhaltensauffälligkeiten - Verwirrtheit - Desorientiertheit - Bewusstseinseinschränkungen - Fokale oder generalisierte Anfälle - Neurologische Herdsymptome - Meningismus (oft nur gering) Neuro-ICU Innsbruck 2 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Chronische virale Enzephalitis • Langsam progredienter - „Persönlichkeitsabbau“ - pseudodementielles Syndrom - zunehmende neurologische Ausfallserscheinungen unterschiedlicher Art (und Lokalisation!) - epileptische Anfälle Neuro-ICU Innsbruck An eine Virusätiologie eines akut oder subakut sich entwickelnden ZNSProzesses sollte man denken, wenn eine der nachfolgenden Konstellationen gegeben ist: • Umgebungsfälle von bekannten Viruserkrankungen (Mumps, Varizellen, Polio), • Insektenstich (FSME, andere Arbovirus-Erkrankungen) oder Tierbiss (Rabies) • Zugehörigkeit zu bestimmten Risikogruppen, Behandlung mit Blut- oder Blutprodukten, sowie Organtransplantation in der Vorgeschichte (HIV, Hepatitis A, B, C, CMV, Parvo-Virus B19) • Krankheitsbedingte oder therapeutische Immunsuppression (CMV, Polyomavirus, VZV) • Vorhergehende Auslandsaufenthalte (Italien: Toskana-Virus, östlicher Mittelmeer-Bereich: West-Nil-Virus, Südostasien: Japanische Enzephalitis, Nord- und Mittelamerika: West-Nil Virus, verschiedene Toga-VirusEnzephalitiden, Zentral- und Westafrika: Ebola-Virus). Neuro-ICU Innsbruck Diagnostik (bei klinischem Verdacht auf Enzephalitis) • • • • • Blutuntersuchungen Liquor cerebrospinalis Mikrobiologische Diagnostik Bildgebende Verfahren EEG Neuro-ICU Innsbruck 3 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Diagnostik (bei klinischem Verdacht auf Enzephalitis) • Blutuntersuchungen: Bei viralen Infektionen des ZNS erbringen die Laboruntersuchungen des Blutes entweder einen Normalbefund oder geringgradig erhöhte Entzündungsparameter. Typisch ist darüber hinaus eine relative Lymphozytose bei normalen, leicht erhöhten oder sogar erniedrigen Gesamtleukozytenzahlen. Neuro-ICU Innsbruck Diagnostik (bei klinischem Verdacht auf Enzephalitis) • Bildgebende Verfahren: Für einzelne Virusenzephalitiden gibt es typische Verteilungsmuster der entzündlichen Herde im MRT. Asymmetrischer Stammganglienbefall oft bei Arboviren (FSME, JEV). Temporobasale, periinsuläre und zinguläre Herde bei HSV (nahezu pathognomonisch). Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Neuroradiologie: • Zerebrale CT-Untersuchung • Zerebrale Kernspintomographieuntersuchung: • Die MRT kann das Ausmaß des entzündlichen Prozesses aufzeigen und bereits auf spezifische Erreger hinweisen: -HSV-Enzephalitis bei temporalen Marklagerläsionen -Asymmetrischer Stammganglienbefall oft bei Arboviren (FSME, JEV). -Japanische Enzephalitis bei thalamischen Herden -Enterovirus-71-Enzephalitis mit T2-gewichteten hyperintensen Läsionen im NCl. dentatus des Zerebellum und Hirnstamm -multiple Marklagerläsionen bei der PML. Neuro-ICU Innsbruck 4 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Liquordiagnostik: • Geringe bis mäßige Zellzahlerhöhung: 20-1500/µl (selten bis 3000). Cave: auch normale Zellzahlen können vorkommen • Zytologie: vorwiegend lymphozytäre Pleozytose, initial oft granulozytäres Zellbild. Bei der Kontrollpunktion nach 24-72h sollte jedoch eine lymphozytäre Pleozytose vorliegen. Eine Persistenz der polymorphkernigen Pleozytose muss an eine bakterielle oder parameningeale Infektion denken lassen (Ausnahme; bestimmte Echoviren, WNV; • Leicht erhöhtes Gesamteiweiß: <150 mg/l (selten bis 500mg/dl). Cave: in 40% der Fälle keine Eiweißerhöhung. • Glukose bzw. Laktat: >60 (L/S in %) bzw. <4 mmol/L. Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Die Liquorbefunde einer akuten Virusenzephalitis sind typisch, aber nicht spezifisch und können gelegentlich auch bei folgenden Erkrankungen gefunden werden: • parainfektiöse Enzephalomyelitis • anbehandelten bakterielle Meningitiden • parasitären ZNS Infektionen • im Frühstadium der TBC- oder Pilzmeningitis • parameningeale Infektionen (Abszess, Empyem). Neuro-ICU Innsbruck Diagnostik (bei klinischem Verdacht auf Enzephalitis) • Mikrobiologische Diagnostik: Bis heute gelingt die exakte Identifizierung des verursachenden Erregers in weniger als 50% der Fälle. Folgende Nachweisverfahren stehen zur Verfügung (Kniehl et al. MiQ 17 2001): Direkter Nachweis von viraler DNA oder RNA mittels PCR aus nichtzentrifugiertem Liquor (z.B. HSV, VZV, CMV, EBV, JC-Virus, Flavi-, und Enteroviren) Antigen-Nachweis im Liquor (z.B. CMV, HSV; Kamei et al. 1999). Nachweis einer intrathekalen Produktion erregerspezifischer Antikörper (Ermittelung des Antikörperspezifitätsindex (ASI)). Der direkte Erregernachweis aus Körperflüssigkeiten, Abstrichen oder bioptisch gewonnenem Hirnmaterial spielt in der klinischen Praxis eine geringere Rolle. Neuro-ICU Innsbruck 5 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Erregerspezifischen Antikörperdiagnostik: Durch Berechnung des Antikörperindex (AI) kann eine intrathekale Antikörperproduktion festgestellt werden und erlaubt damit den Beweis einer erregerbedingten Meningoenzephalitis. Diese Berechnung ist möglich bei Generierung exakter Laboreinheiten mittels ELISA. Ein AI <1,5 zeigt eine intrathekale Antikörpersynthese an. (spezifische Antikörper im Liquor) x (Serum-IgG) ASI= ( Liquor-IgG) x (spezifische Antikörper im Serum) Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Erregerspezifische Antikörperdiagnostik: Die intrathekale Synthese von Antikörpern entwickelt sich meist erst am Ende der 1. Erkrankungswoche. Eine Synthese erregerbedingter Antikörper findet aber auch in der Spätphase neuroviraler Erkrankungen statt („Liquornarbe“) und führt im klinischen Alltag gelegentlich zur Fehldiagnose einer ZNS Infektion. Neuro-ICU Innsbruck Diagnostik (bei klinischem Verdacht auf Enzephalitis) • EEG-Befund: Rademecker-Komplexe bei slow-virus-Krankheiten pathognomonisch); PLEDS bei HSV I Enzephalitis. Neuro-ICU Innsbruck 6 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Häufige akute virale (Meningo)enzephalitiden Viren Neurologische Manifestation Klinische Besonderheiten Diagnostik (1. und 2. Wahl) Verlauf Adenoviren M, ME Fieber, akute Pharyngitis, Konjunktivitis, Epidemische Keratokonjunktivitis, atypische Pneumonie 1. Serologie 2. Erregerisolation Gelegentlich schwerer Verlauf bei Kleinkindern und Immunsupprimierten M (25%), ME (75%) nach Zeckenstich Neurologische Besonderheiten bei 10% der Infizierten, biphasischer Verlauf 1. ASI 2. RNA-PCR Letalität 0,8-2%, gelegentlich schwerer polioähnlicher Verlauf Arboviren FSME Neuro-ICU Innsbruck Häufige akute virale (Meningo)enzephalitiden Viren Neurologische Manifestation Klinische Besonderheiten Diagnostik (1. und 2. Wahl) Verlauf Eastern Equine Encephalitis (EEE) West Nile Virus Encephalitis Japanische Enzephalitis St.Louis Enzephalitis E Reisekrankheiten Serologie Letalität bis zu 30% ME, MM, Übertragung durch Nager Langes ProdromalStadium mit Müdigkeit, Rücken- und Muskelschmerzen Serologie, PCR Gelegentlich schwere Verläufe, Letalität 2,5% Arenaviren LCM-Virus (Lymphozytäre Choriomeningitis) Neuro-ICU Innsbruck 7 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Häufige akute virale (Meningo)enzephalitiden Viren Neurologische Manifestation Klinische Besonderheiten Diagnostik (1. und 2. Wahl) Verlauf Herpes simplex I (II) ME Rezid M (Mollaret) Pseudopsychot.Sy. Fokalität MR, EEG, PCR Unbehandelt: 70% Letalität, frühestmögliche Acyclovir Therapie Epstein-Barr-Virus (EBV) M, ME (HirnstammEnzephalitis, Zerebellitis, Polyneuritis Mononucleosis Infectiosa (Pfeiffer-DrüsenFieber) 1. PCR 2. Serologie Meist gutartig, Letalität 2-5% Zytomegalievirus (CMV) ME, Myelitis (oft Reaktivierung nach Immunsuppression od. Knochenmarktransplantat ion Polyneuritis 50-60% der Bevölkerung Seropositiv, manchmal mit Hepatitis, Myokarditis, Pneumonie 1. PCR 2. ASI und AntigenNachweis im Blut Schwere Verläufe bei Immunsupprimierten, Auftreten mit (CMVPneumonie, -Kolitis, -Tetinitis) oder ohne systemischen Befall Neuro-ICU Innsbruck Häufige akute virale (Meningo)enzephalitiden Viren Neurologische Manifestation Klinische Besonderheiten Diagnostik (1. und 2. Wahl) Verlauf Influenza-A- und –BVirus ME und parainfektiöse EM Grippe, Bronchitis Pneumonie Myalgie, Exanthem 1.Serologie 2. PCR Meist gutartige Verlauf Letalität 10% Mumpsvirus M, ME Gelegentlich Meningitis: Vorher Parotitis, Orchitis, Pankreatitis, Oophoritis 1.Serologie 2. ASI Masernvirus Parainfektiöse Enzephalitis 2.-5 (33.( Tag nach makulopapulösem Exanthem, Manchmal Bronchopneumonie 1.Serologie 2. ASI Letalität 10-20% Defektheilung 50% Neuro-ICU Innsbruck Häufige akute virale (Meningo)enzephalitiden Viren Neurologische Manifestation Klinische Besonderheiten Diagnostik (1. und 2. Wahl) Verlauf Pockenvirus EM, meist parainfektiös Zyklischer Verlauf mit Initialstadium (Fieber, Exanthem) und Eruptionssuppurationsstadium 1. PCR, Serologie 2. Erregerisolation Zerebrale Beteiligung 2,7% Röteln (Rubella-Virus) Parainfektiöse EM Rötelnexanthen, Nuchale LymphAdenopathie ASO, PCR Gute Prognose, Letalität 8% Rhabdoviren Tollwut, Lyssa-Enzephalitis Prodromalstadium mit Kopfschmerz Fieber, Exzitationsstadium mit Erregungszuständen Paralytisches Stadium und Tod 1. PCR 2. Abklatschpräparat der Kornea 3.Haut-Biopsie (Nacken) Letalität 1005 Neuro-ICU Innsbruck 8 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Meningeale Reizung und erhöhte Temperatur können bei Säuglingen, immunkompromittierten Patienten oder alten Menschen fehlen. Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Allgemeine Therapieprinzipien 1. Acyclovir 2. ist eine bakterielle ZNS Erkrankung nicht sicher auszuschliessen: Antibiotikum (z. B. Ampicillin) Allgemeine/intensivmedizinische Therapiemaßnahmen. Neuro-ICU Innsbruck Gibt die klinische Konstellation Hinweise auf eine Enzephalitis, muss sofort eine empirische antivirale Therapie – Acyclovir - begonnen werden. Neuro-ICU Innsbruck 9 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Bei schwerem Verlauf kann es innerhalb weniger Tage zum Tod kommen: Î zytotoxische Hirnschwellung Î konsekutiv erhöhter intrakranieller Druck. Bei ca. 1/3 aller akuten Enzephalitiden ist ein intensivmedizinisches Management zumindest zeitweilig notwendig. Die häufigsten Indikationen zur intensivmedizinischen Behandlung sind: - Bewusstseinsstörung epileptische Anfälle Atem-Antriebsstörungen Schluckstörungen Neuro-ICU Innsbruck Antivirale Therapie Wirksamkeit Acyclovir (Zovirax) HSV-1, HSV-2, EBV, VZV, CMV Dosis 10m/kgKG alle 8h, Infusionsdauer: 1h Bei KreatininClearance: 50-25ml/min: alle 12h 25-50 ml/min: alle 24h >10ml/min: alle 24h in ½ Dosis Nebenwirkungen Schwindel, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Psychosen, Epileptische Anfälle, Kopfschmerzen, Niereninsuffizienz Bemerkungen Dauer: 10-14 Tage; Pro g Aciclovir 1 l FlüssigkeitsAusscheidung Neuro-ICU Innsbruck Antivirale Therapie Wirksamkeit Ganciclovir (Cymevene) s. Aciclovir Dosis 5mg/kgKG, 2 Infusionen/24h Nebenwirkungen Wie Aciclovir + Leukound Thrombozytopenie Bemerkungen Keine Gleichzeitige Gabe von BetaLaktamantibiotika wegen Senkung der Krampfschwelle, Probenecid hemmt die Ausscheidung Neuro-ICU Innsbruck 10 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Antivirale Therapie Wirksamkeit Vidarabin HSV-1, HSV-2, VZV Dosis 15mg/kg/24h als 12-stündige Infusion Nebenwirkungen Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Tremor, Ataxie, Psychosen, Epileptische Anfälle Bemerkungen Dosisanpassung bei NierenInsuffizienz, Nachteile bei Patienten mit Hohem Hirndruck wegen großer Volumensmenge Neuro-ICU Innsbruck Antivirale Therapie Wirksamkeit Foscarnet (Foscavir) HSV-1, HSV-2, EBV, VZV, CMV Dosis 2-mal/24h 60-90 mg/kg KG i.v. für 2 Wochen Nebenwirkungen Nephrotoxizität, Verschiebung von K, P, Ca, Kopfschmerzen, Tremor, Epileptische Anfälle, Bewusstseinsstörung Bemerkungen Adäquate Hydration Abzug et al. Pleconaril bei Enterovirusmeningitis. Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Allgemeine/intensivmedizinische Therapiemaßnahmen: • Hirnödemtherapie (Dexamethason?, dekompressive-Kraniotomie?) • Antikonvulsive Therapie bei status epilepticus • Analgetika und Sedativa • Thromboseprophylaxe • ausreichende Ernährung • optimales Temperaturmanagement CAVE: Neuroleptika! Neuro-ICU Innsbruck 11 Univ.-Prof. Dr. E. Schmutzhard, Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Differenzialdiagnosen: Erkrankungen, die eine virale Enzephalitis vortäuschen können, sind: • vaskuläre Erkrankungen (Vaskulitis, zerebraler Infarkt, Sinus/-Venenthrombose • Abszess und Empyem • Pilzinfektionen (Kandidose, Kryptokokkose, Aspergillom) • parasitäre Infektionen (Malaria, Toxoplasmose, Trypanosomiasis, Trichinose, Neurozystizerkose, Gnathostomiasis) • rickettsielle Infektionen (Q-Fieber, Focky Mountain Spotted Fever) • tuberkulöse Infektionen • Tumore (Metastasen, Meningeosis) • toxische Enzephalopathie • subdurales Hämatom • systemischer Lupus Erythematodes (SLE) • limbische Enzephalitis • ADEM • Prionen-Erkrankungen Neuro-ICU Innsbruck Virale Meningoenzephalitis Differenzialdiagnosen: Erkrankungen, die eine virale Enzephalitis vortäuschen können, sind: • vaskuläre Erkrankungen (Vaskulitis, zerebraler Infarkt, Sinus/-Venenthrombose) • Abszess und Empyem • Pilzinfektionen (Kandidose, Kryptokokkose, Aspergillom) Symptome sind abhängigTrichinose, • parasitäre InfektionenNeurologische (Malaria, Toxoplasmose, Trypanosomiasis, Neurozystizerkose, Gnathostomiasis) Grösse • rickettsielle Infektionen (Q-Fieber, FockyLokalisation Mountain Spotted Fever) • tuberkulöse Infektionen Begleitödem (Abszessstadium) • Tumore (Metastasen, Meningeosis) • toxische Enzephalopathie • subdurales Hämatom Klinische Symptome • systemischer Lupus Erythematodes (SLE) Kopfschmerz • limbische Enzephalitis Fieber • ADEM Fokale Herdzeichen • Prionen-Erkrankungen Epileptische Anfälle Bewusstseinsstörung Neuro-ICU Innsbruck Nur geringe systemische Infektzeichen und geringes Fieber nach Ausbildung einer Abszesskapsel 12