27. | 28. September 2014 Philharmonie im Albertinum 2. Konzert RE STAG DE S MA UE RFA LLS KO NZ ER TR EIH E ZU M 25. JAH Do, 2. Oktober 2014,19.30 Uhr | Sinfonietta Dresden Kontrapunkte – Blickwinkel Schirmherrschaft: Oberbürgermeisterin Helma Orosz Deutsches Hygiene-Museum Karlheinz Stockhausen: Kontra-Punkte, Friedrich Schenker / Reiner Bredemeyer / Friedrich Goldmann: D – In Memoriam Paul Dessau, Karl Amadeus Hartmann: Concerto funèbre, Christian Münch: Klavierkonzert (UA), Torsten Reitz: Jede Taube (UA) Elina Rubio Pentcheva, Violine | Stefan Eder, Klavier Ekkehard Klemm, Leitung und Moderation 10 Uhr: Matinee für Schüler (Dresdner Schulkonzerte) Mi, 8. Oktober 2014, 20 Uhr | Dresdner Philharmonie (Mitglieder) „Tear down this wall!“ Deutsches Hygiene-Museum Philip Glass: Streichquartett Nr. 5, Antonín Dvořák: Streichquartett Nr. 12 F-Dur, op. 96 Cordula Fest, Violine I | Christiane Liskowsky, Violine II Christina Biwank, Viola | Ulf Prelle, Violoncello Do, 6. November 2014,19.30 Uhr | Ensemble Courage „zwischen Mauern gesungen – im Freien verklungen“ Deutsches Hygiene-Museum Juliane Klein: Drei Lieder nach Klopstock // smartcard (UA) // Nur zwei Dinge (UA) // Aus der Wand die Rinne 1, 3, 5, 6, 14 (UA) Hans-Joachim Hespos: IKAS // ohrenatmer Claudia Herr, Sopran 18.30 Uhr: Konzerteinführung mit den Komponisten Eine Konzertreihe von KlangNetz Dresden in Kooperation mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden. www.klangnetz-dresden.de 27 SEPTEMBER SAMSTAG 2014 19.30 28 »AUF EIN E S D ICH T E RS LIP P E N SCH LIE F ICH « – Shelley SONNTAG 19.30 Philharmonie im Albertinum Lichthof 2. Konzert EDWARD ELGAR (1857 – 1934) »In the South« (Alassio) – Konzertouvertüre op. 50 BENJAMIN BRITTEN (1913 – 1976) »Nocturne« für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streicher auf Gedichte von Shelley, Tennyson, Coleridge, Middleton, Wordsworth, Owen, Keats und Shakespeare op. 60 Michael Francis | Dirigent Ian Bostridge | Tenor PAUSE On a poet’s lips I slept Below the thunders Encinctured with a twine Midnight’s bell But that night She sleeps on soft What is more gentle When most I wink RALPH VAUGHAN WILLIAMS (1872 – 1958) Sinfonie Nr. 6 e-Moll Allegro Moderato Scherzo. Allegro vivace Epilogue. Moderato 1 Edward Elgar: »In the South« (Alassio) – Konzertouvertüre op. 50 Abseits der weltweiten Anhänglichkeit an den bekanntesten seiner »Pomp and Circumstance«-Märsche wird der Komponist Edward Elgar von der Musikgemeinde allenfalls selektiv wahrgenommen. Vorwiegend britische Dirigenten setzen bei ihren Auftritten in Festlandeuropa gern die »Enigma-Variationen« aufs Programm, Solisten schätzen das Violin- und das Cellokonzert – aber die Konzertouvertüre »In the South«? Elgar hat zu Lebzeiten immer mit dem Musikbetrieb gehadert: »Ich habe der Musikwelt niemals wirklich angehört – ich verabscheue meine geringste notwendige Verbindung mit ihr und wäre froh, endlich mit ihr fertig zu sein.« Dieses Missverhältnis beruht sicher auch auf einer lange Zeit finanziell mangelhaften Lage. Bis 1904 hatten ihm etwa die »Enigma Variations« gerade einmal acht Pfund 2 eingebracht. Zur Relation: »300 Pfund muss ich im Jahr machen«, schreibt Elgar bereits 1899. Immerhin kann der Komponist mit der Erstaufführung des Oratoriums »The Apostles« im Herbst 1903 einen ungeteilten Erfolg bei Presse und Publikum verzeichnen, worauf sich die Elgars einen ersten Urlaub leisten. Die Reise geht nach Alassio, nach Ligurien. Italien wird auch in den Folgejahren produktive Spuren in Elgars Schaffen hinterlassen, etwa bei der Entstehung der beiden Sinfonien und des Violinkonzertes. Schon während dieses ersten Urlaubs macht sich der Komponist laufend Skizzen für eine geplante Sinfonie, doch am Ende kommt eine Konzert-Ouvertüre dabei heraus: »In the South«. Die entscheidende Inspiration kommt ihm während eines Spaziergangs: Alles habe so unmittelbar auf ihn gewirkt, die Eindrücke von Bächen, Blumen, Hügeln, die entfernt liegenden verschneiten Berggipfel und das Blau der mediterran geschwängerten Luft sowie die alten Ruinen, um die ein Schäfer seine Kreise zog. Dennoch sind nicht alle Motive, die Elgar in dieser Ouvertüre verarbeitet, auf seine Italien-Erlebnisse zurückzuführen. Beispielsweise stammt das eröffnende Motiv der Hörner, Bratschen und Celli aus den »Stimmungen von Dan«, die Elgar bereits 1898 skizziert hatte. Dan war die Bulldogge von G. R. Sinclair, dem Organisten der Hereford Cathedral, der musikalisch als G.R.S. in die »Enigma Variations« eingegangen ist. In dessen Gästebuch hatte Elgar verschiedene musikalische Skizzen von Dans Possen festgehalten. Dieses in die Ouvertüre eingeflossene Motiv hieß ursprünglich: »Dan triumphiert nach einem Kampf!« Gleichzeitig spiegelt sich in diesem Eröffnungsthema der Ouvertüre auch der Einfluss von Richard Strauss. Die Komponisten hatten sich öfters getroffen, und der deutsche Kollege lobte Elgar 1902 als »ersten Progressiven Englands« und huldigte ihm mit dem Begriff »Meister«. Wer also den Beginn von »In the South« hört, könnte sich auch an »Don Juan« erinnert fühlen. 3 Erst mit dem zweiten Abschnitt, »Moglio« (ein Ort nahe Alassio), kehrt Ruhe ein, bevor zwei Zwischenspiele folgen. Das erste in As-Dur hat Elgar »römischer Abschnitt« genannt: »Ein Klangbild der Kämpfe und Kriege, der Trommeln und Tritte späterer Zeiten«, so die Erläuterungen des Komponisten. Im zweiten Zwischenspiel, mit markant kleiner Besetzung, scheint es, als zitiere Elgar ein Volkslied, ein »Canto Popolare« – es ist jedoch des Komponisten eigene Erfindung. Die Passage der Solo- EDWARD ELGAR geb. 02. Juni 1857, Broadheath gest. 23. Februar 1934, Worcester »In the South« (Alassio) – Konzertouvertüre op. 50 Entstehung: 1903 – 1904 Uraufführung: 16. März 1904 in London Spieldauer: ca. 23 Minuten Orchesterbesetzung: 3 Flöten (3. auch Piccolo) 2 Oboen 3 Trompeten Englischhorn 3 Posaunen 2 Klarinetten Tuba Bassklarinette Pauken 2 Fagotte Schlagwerk Kontrafagott Harfe 4 Hörner Streicher 4 Bratsche versteht sich als Hommage an Hector Berlioz und dessen »Harold in Italien«. Erstmals aufgeführt wurde das Werk beim Covent Garden Festival am 16. März 1904 – mit dem Hallé Orchestra und dem Komponisten am Dirigentenpult. Elgars Verleger war ein umtriebiger Geschäftsmann. Ständig auf der Suche nach neuen Verkaufshits konnte er Elgar schließlich überzeugen, mehrere Bearbeitungen des »Canto Popolare« anzufertigen. Das dürfte auch dem lange Zeit finanziell gebeutelten Elgar ein wenig in die Kasse gespült haben… Benjamin Britten: »Nocturne« op. 60 »Das fremdeste und abgelegenste Ding« nannte Benjamin Britten seinen Liederzyklus »Nocturne« in einem Brief, um hinzuzufügen: »Aber Träume sind eben fremd und abgelegen.« Es geht in diesen Liedern um Schlaf, um Träume, um Fantasien. »Ich hege eine seltsame Faszination für diese Welt seit meinen ganz frühen Jahren«, erklärte Britten 1969 in einem Interview. Die Nacht, so ergänzte er, offenbare Dinge, die »besser nicht entbunden werden sollten«. Nacht und Träume – diesem Thema begegnet man bei Britten im Liederzyklus »Serenade« op. 31, in seiner Oper »A Midsummer Night’s Dream« op. 64 und eben 1958 in »Nocturne«, seinem sechsten und letzten Zyklus mit Orchesterliedern, bestehend aus acht Abschnitten, die ein breit gewähltes Spektrum an Texten abbilden: von Shakespeare und Middleton über die Romantiker Shelley und Coleridge bis zum schonungslosen Kriegsdichter Wilfred Owen, dessen Lyrik Britten auch im »War Requiem« verwendet und von dem er hier ein groteskes Geistergedicht ausgewählt hat. »Das sind alles unglaublich kraftvolle Werke, teils sehr düster und dunkel«, so hat es der Sänger Ian Bostridge einmal in einem Interview beschrieben. »Er widmete das Werk Alma Mahler, weil er glaubte, Gustav Mahler so viel zu verdanken zu haben.« Der Tenor erklärt, dass es sich bei diesem Zyklus um »keine simplen Ständchen« handelt, »die man zur Nachtzeit singt, alles ist durchkomponiert und BENJAMIN BRITTEN geb. 22. November 1913, Lowestoft gest. 04. Dezember 1976, Aldeburgh »Nocturne« für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streicher auf Gedichte von Shelley, Tennyson, Coleridge, Middleton, Wordsworth, Owen, Keats und Shakespeare op. 60 Entstehung: 1958 Uraufführung: 16. Oktober 1958 in Leeds Spieldauer: ca. 25 Minuten Orchesterbesetzung: Flöte Horn Englischhorn Pauken Klarinette Harfe Fagott Streicher 5 durch eine wiederkehrende Figur der Streicher zusammengehalten.« In deren wiegender Bewegung lässt sich unschwer der gleichmäßige Atem des Schlafenden erkennen. Der Zyklus wird eröffnet durch den Monolog des vierten Geistes aus Shelleys lyrischem Drama »Der entfesselte Prometheus« von 1820. Nach ersten Streicherklängen beginnt der Tenor mit den Worten: »Ich schlief auf eines Dichters Lippen«. Von hier aus führt der musikalische Weg in eine Welt aus Schlaf und Vergessen, Erinnerung und Ahnung. Brittens auffälligster technischer Kniff besteht darin, dass er sieben obligate Instrumente zur Charakterisierung der jeweiligen Texte verwendet. Tennysons Gedicht über das Seeungeheuer »The Kraken« wird von einem sich geradezu dahinwindenden Solofagott untermalt. Der Jüngling bei Coleridge, der im Mondschein Früchte sammelt, bekommt die Harfe zugeordnet. Bei Middleton, wenn die Mitternachtsglocke läutet, werden die im Text erwähnten Tiere lautermalerisch vom Horn umgesetzt, mit Dämpfer, Stopfen und tremolierender Flatterzunge. 6 Diese Soloinstrumente verwandeln den Charakter der Lieder – ihre Färbung, ihre Geschwindigkeit, ihre dynamischen Schattierungen. Bei Wordsworth und Owen treten die unheimlichen Seiten von Dunkelheit und Nacht stärker in den Vordergrund, außerdem wird der Hörer an Kriegsschauplätze geführt. Nach den Pauken im ersten Lied ist es bei Owen das Englischhorn, das einen Trauermarsch intoniert und dabei von unheilvollen zupfenden Streichern begleitet wird. Owen hat diese Zeilen im Sommer 1918 verfasst, zwei Monate vor seinem Tod nahe dem französischen Ort Ors; er starb fast auf die Stunde genau eine Woche vor Kriegsende. Am Ende des Zyklus wartet ein auffallend expressives Schlussstück: Shakespeares 43. Sonett. In Des-Dur vereinigen sich nun alle Einzelinstrumente zu einem Kammerorchester. Die Uraufführung von »Nocturne« erfolgte am 16. Oktober 1958 in der Town Hall von Leeds – mit dem BBC Symphony Orchestra unter Rudolf Schwarz und mit dem Tenor Peter Pears, Brittens langjährigem Lebensgefährten. 7 Ralph Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 6 e-Moll »Ralph Vaughan Williams hat einen Platz unter den wichtigsten Symphonikern des 20. Jahrhunderts verdient. Er ist viel englischer als Elgar«, hat der Dirigent Roger Norrington einmal behauptet. »Er wollte sich möglichst wenig von kontinentaler und besonders deutscher Musik beeinflussen lassen. Vaughan Williams war der Überzeugung, Musik sei dann am besten, wenn sie einen Bezug zu ihrem Entstehungsland habe – wie die tschechische, französische, italienische oder deutsche Musik.« Dennoch lehnte Vaughan Williams, der spätestens seit den 1940er Jahren eine singuläre Stellung im britischen Kulturleben erreicht hatte, die Bezeichnung »Grand Old Man of British Music« ab – er wehrte sich gegen das »old« und das »grand«. Am radikalsten erweist sich der Komponist in seiner sechsten Sinfonie, die er 1944 begonnen hatte und in der sich die seelischen Konsequenzen des Krieges 8 spiegeln. Der Wechsel der Tonsprache von der eher gemäßigten Fünften zu der ungemein aggressiv klingenden sechsten Sinfonie ist auffallend. Bereits die Besetzung ist markant: mit Bassklarinetten, Tenorsaxofon, Xylofon und zwei Harfen – und die Streicher teilen sich bis zu achtzehnfach! Die vier Sätze gehen ineinander über und verraten eine Hochspannung, die Vaughan Williams durch eine enorme Bandbreite in der Dynamik und durch die Verknüpfung mehrerer Themenkomplexe erreicht. Etwa im dritten Satz: »Hier baut er noch englische Volkstänze ein, die irgendwo im Hintergrund liegen«, erklärt der Dirigent Peter Maxwell Davies, der die Uraufführung am 21. April 1948 (mit dem BBC Symphony Orchestra unter Adrian Boult) am Radio verfolgt hatte: »Das ist wie die Burleske in Mahlers 9. Sinfonie: Man hört irgendwo im Hintergrund Volksmusik – das ist grotesk und voller Ironie.« Am kühnsten jedoch ist der Epilog – ein ständig in Pianissimo-Regionen schwebender, fahler Abschnitt, ein Coup, ähnlich wie in Tschaikowskys sechster (!) Sinfonie. Natürlich hat man immer wieder versucht, gerade in diesen letzten Satz ein Programm hinzuzugeheimnissen, doch dagegen hat sich der Komponist, wie auch gegen das Etikett von der »Kriegssinfonie«, stets gewehrt: »Hinsichtlich des letzten Satzes meiner Nr. 6 GLAUBE ich NICHT an Bedeutungen oder Mottos […] Aber ich denke, dass wir mit Worten der Substanz meines letzten Satzes am nächsten kommen: ›Wir sind aus solchem Stoff, wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt‹.« Diese Worte Prosperos vom Beginn des vierten Aktes aus Shakespeares »The Tempest« hat Vaughan Williams übrigens später im Rahmen seiner »Three Shakespeare Songs« für unbegleiteten gemischten Chor vertont. Die Sinfonie hat schon bei ihrer ersten Aufführung in der Royal Albert Hall ihre Wirkung nicht verfehlt. Der renommierte Musikwissenschaftler Deryck Cooke gab später zu, »geradezu überwältigt« gewesen zu sein: »Die Gewalt der Einleitung und der Aufruhr des ganzen ersten Satzes; das geheimnisvolle Murmeln des langsamen 9 Satzes, mit seinem fast unerträglichen Abschnitt, in dem Trompeten und Schlagzeug einen unheilvollen Rhythmus anschlagen, lauter und lauter, ohne davon abzulassen; der schreiende Aufruhr des Scherzos und die groteske Trivialität des Trios; aber vor allem das langsame Finale […] bar aller Wärme und allen Lebens, eine hoffnungslose Wanderung durch eine tote Welt, die buchstäblich im niente – im Nichts endet.« Im Grunde genommen gibt es nur einen Hoffnungs- RALPH VAUGHAN WILLIAMS geb. 12. Oktober 1872, Down Ampney gest.26. August 1958, London Sinfonie Nr. 6 e-Moll Entstehung: 1944 – 1947, revidiert 1950 Uraufführung: 21. April 1948 Spieldauer: ca. 35 Minuten Orchesterbesetzung: 3 Flöten (3. auch Piccolo) 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten Tenorsaxofon (auch Bassklarinette) Tuba 2 Fagotte Pauken Kontrafagott Schlagwerk 4 Hörner 4 Trompeten 2 Harfen Streicher 3 Posaunen 10 schimmer in dieser gesamten Sinfonie: der Moment unmittelbar vor Ende des ersten Satzes, wenn das zweite Thema seine Form findet, in E-Dur, die Tonart von Schuberts, Mahlers und Delius‘ Paradies, die Tonart einer Vision vom neuen Jerusalem bei Ralph Vaughan Williams. Christoph Vratz Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie Chefdirigent Prof. Michael Sanderling 1. Violinen Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Heike Janicke KV Prof. Wolfgang Hentrich KV Dalia Schmalenberg KV Eva Dollfuß Julia Suslov-Wegelin Anna Fritzsch Prof. Roland Eitrich KV Heide Schwarzbach KV Christoph Lindemann KV Marcus Gottwald KM Ute Kelemen KM Antje Bräuning KM Johannes Groth KM Alexander Teichmann KM Annegret Teichmann KM Juliane Kettschau KM Thomas Otto Eunyoung Lee Theresia Hänzsche 2. Violinen Markus Gundermann N.N. Cordula Fest KM Günther Naumann KV Reinhard Lohmann KV Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Andreas Hoene KV Andrea Dittrich KV Constanze Sandmann KV Jörn Hettfleisch KM Dorit Schwarz KM Susanne Herberg KM Christiane Liskowsky Bratschen Christina Biwank KV Hanno Felthaus KV N.N. Beate Müller KM Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV Heiko Mürbe KV Hans-Burkart Henschke KM Andreas Kuhlmann KM Joanna Szumiel Tilman Baubkus Irena Dietze Sonsoles Jouve del Castillo Harald Hufnagel Tobias Glöckler KV Olaf Kindel KM Norbert Schuster KV Bringfried Seifert KV Thilo Ermold KV Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM Ilie Cozmatchi Dittmar Trebeljahr KV Klaus Jopp KV Violoncelli Matthias Bräutigam KV Ulf Prelle KV Victor Meister KV Petra Willmann KV Thomas Bäz KV Rainer Promnitz KV Karl-Bernhard v. Stumpff KV Clemens Krieger KV Daniel Thiele KM Alexander Will Bruno Borralhinho Dorothea Plans Casal Flöten Karin Hofmann KV Mareike Thrun KM Birgit Bromberger KV Götz Bammes KV Claudia Rose KM Hörner Michael Schneider KV Hanno Westphal Friedrich Kettschau KM Torsten Gottschalk Johannes Max KV Dietrich Schlät KV N.N. Carsten Gießmann KM Kontrabässe Benedikt Hübner KM Soo Hyun Ahn Oboen Johannes Pfeiffer KM Undine Röhner-Stolle KM Prof. Guido Titze KV Jens Prasse KV Isabel Kern Klarinetten Prof. Hans-Detlef Löchner KV Prof. Fabian Dirr KV Prof. Henry Philipp KV Fagotte Daniel Bäz Philipp Zeller Robert-Christian Schuster KM Michael Lang KV Prof. Mario Hendel KV Trompeten Andreas Jainz KV Christian Höcherl KM Csaba Kelemen Nikolaus v. Tippelskirch Björn Kadenbach 11 Posaunen Matthias Franz Stefan Langbein Joachim Franke KV Peter Conrad KM Dietmar Pester KV Tuba Prof. Jörg Wachsmuth KV Harfe Nora Koch KV Pauke / Schlagzeug N.N. Oliver Mills KM Gido Maier KM Alexej Bröse Orchestervorstand Norbert Schuster (Vorsitz) Jörn Hettfleisch Prof. Guido Titze Peter Conrad Prof. Jörg Wachsmuth KM = Kammermusiker KV = Kammervirtuos »TH E POE T'S DRE AM « aus »PR OMET HEUS UNBO UND« von Percy Shelley (1792 – 1822) »THE KRAK E N « von Alfred Lord Tennyson (1809 – 1892) Aus »THE WANDERINGS OF CAIN« von Samuel Taylor Coleridge (1772 – 1834) On a poet's lips I slept Dreaming like a Iove-adept ln the sound his breathing kept; Nor seeks nor finds he mortal blisses, But feeds on the aerial kisses Of shapes that haunt thought's wildernesses. He will watch from dawn to gloom The lake-reflected sun illume The yellow bees in the ivy-bloom, Nor heed nor see, what things they be; But from these create he can Forms more real than living man, Nurslings of immortality! Below the thunders of the upper deep; Far, far beneath in the abysmal sea, His ancient, dreamless, uninvaded sleep The Kraken sleepeth: faintest sunlights flee About his shadowy sides: above him swell Huge sponges of millennial growth and height; And far away into the sickly light, From many a wondrous grot and secret cell Encinctured with a twine of leaves, That leafy twine his only dress! A lovely boy was plucking fruits, By moonlight, in a wilderness. The moon was bright, the air was free, And fruits and flowers together grew On many a shrub and many a tree: And all put on a gentle hue, Hanging in the shadowy air Like a picture rich and rare. lt was a climate where, they say, The night is more beloved than day. But who that beauteous boy beguil'd, That beauteous boy to linger here? Alone, by night, a little child, In place so silent and so wild – Has he no friend, no loving mother near? 12 Unnumber'd and enormous polypi Winnow with giant arms the slumbering green. There hath he lain for ages and will lie Battening upon huge seaworms in his sleep, Until the latter fire shall heat the deep; Then once by men and angels to be seen, In roaring he shall rise and on the surface die. »TH E POE T'S DRE AM « aus »PR OMET HEUS UNBO UND« von Percy Shelley (1792 – 1822) »THE KRA K E N « von Alfred Lord Tennyson (1809 – 1892) Aus »THE WANDERINGS OF CAIN« von Samuel Taylor Coleridge (1772 – 1834) Ich schlief auf eines Dichters Lippen, träumend wie ein Liebesjünger im Hauch seines Atems. Er sucht nicht, findet keine irdischen Wonnen, er nährt sich von ätherischen Küssen der Geister, die in der Wildnis der Gedanken hausen. Er betrachtet vom Morgenrot bis zur Dämmerung die Sonne, die, im See gespiegelt, die gelben Bienen in den Efeublüten bestrahlt; er achtet und sieht nicht, was sie wirklich sind; und doch kann er aus ihnen Gebilde schaffen, die wirklicher sind als lebendige Menschen, Kinder der Unsterblichkeit! Unter den Stürmen der oberen Tiefe, weit, weit unten im bodenlosen Meer schläft seinen uralten, traumlosen, ungestörten Schlaf der Kraken: Schwache Sonnenstrahlen fliehen von seiner schattenschwarzen Seite; über ihm schwellen mächtige Schwämme von tausendjährigem Wuchs und Bau; und weit hinauf in das matte Licht durchfurchen aus vielen wundersamen Grotten und geheimen Kammern zahllose und gewaltige Polypen mit Riesenarmen das schlummernde Grün. Dort liegt er schon seit Ewigkeiten, wird dort liegen, in seinem Schlaf an riesigen Seewürmern sich mästend, bis das Feuer des letzten Tages die Tiefe erhitzt und er, von Menschen und Engeln zugleich erblickt, sich brüllend erhebt und an der Oberfläche stirbt. Umgürtet mit einem Geflecht von Blättern, und dieses Blättergeflecht sein einziges Kleid! Ein hübscher Knabe pflückte Früchte beim Mondschein in einem wilden Land. Der Mond war hell, die Luft war klar, und Früchte und Blüten wuchsen an manchem Busch und manchem Baum, und alle schmückten sich mit zarten Farben und hingen in der schattigen Luft wie ein gemaltes Bild, reich und rar. Es war ein Land, wo man, so heißt es, die Nacht mehr liebt als den Tag. Doch wer berückte den schönen Knaben, den schönen Knaben, hier zu verweilen? Allein, in der Nacht ein kleines Kind an einem Ort so still und so wild – hat er keinen Freund, keine liebende Mutter in der Nähe? 13 Aus » BLURT, MASTE R CO NS TABL E« von Thomas Middleton (1580 – 1627) Aus »THE P R E L U D E « von William Wordsworth (1770 – 1850) »THE KIND GHOSTS« von Wilfred Owen (1893 – 1918) Midnight's bell goes ting, ting, ting, ting, ting, Then dogs do howl, and not a bird does sing But the nightingale, and she cries twit, twit, twit; Owls then on every bough do sit; Ravens croak on chimneys' tops; The cricket in the chamber hops; The nibbling mouse is not asleep, But he goes peep, peep, peep, peep, peep; And the cats cry mew, mew, mew, And still the cats cry mew, mew, mew. But that night When on my bed I lay, I was most mov'd And felt most deeply in what world I was; With unextinguish'd taper I kept watch, Reading at intervals; the fear gone by Press'd on me almost like a fear to come; I thought of those September massacres, Divided from me by a little month, And felt and touch'd them, a substantial dread: The rest was conjured up from tragic fictions, And mournful calendars of true history, Remembrances and dim admonishments. »The horse is taught his manage, and the wind Of heaven wheels round and treads in his own steps, Year follows year, the tide returns again, Day follows day, all things have second birth; The earthquake is not satisfied all at once.« And in such way I wrought upon myself, Until I seem'd to hear a voice that cried To the whole City, »Sleep no more«. She sleeps on soft, last breaths; but no ghost looms 14 Out of the stillness of her palace wall, Her wall of boys on boys and dooms on dooms. She dreams of golden gardens and sweet glooms, Not marvelling why her roses never fall Nor what red mouths were torn to make their blooms. The shades keep down which well might roam her hall. Quiet their blood lies in her crimson rooms And she is not afraid of their footfall. They move not from her tapestries, their pall, Nor pace her terraces, their hecatombs, Lest aught she be disturbed, or grieved at all. Aus » BLURT, MASTE R CO NS TABL E« von Thomas Middleton (1580 – 1627) Aus »THE P R E L U D E « von William Wordsworth (1770 – 1850) »THE KIND GHOSTS« von Wilfred Owen (1893 – 1918) Die Mitternachtsglocke ruft ding, ding, ding; die Hunde heulen, kein Vogel singt, bis auf die Nachtigall, die ruft tiwitt, tiwitt, tiwitt; Eulen sitzen auf allen Zweigen, Raben krächzen von den Schornsteinspitzen, das Heimchen hüpft in der Kammer, die Knabbermaus schläft nicht, sie ruft piep, piep, piep; die Katzen schreien miau, miau, miau, immerfort miau, miau, miau! In jener Nacht, als ich auf meinem Bett lag, war ich sehr bewegt und fühlte tief, in welcher Welt ich war; bei ungelöschter Kerze blieb ich wach, las hin und wieder; die vergangene Furcht bedrückte mich fast so, als stünde sie noch erst bevor; ich dachte an die Massaker vom September, von denen mich ein kurzer Monat trennte, und fühlte und berührte sie, ein körperhafter Schrecken; der Rest war heraufbeschworen aus tragischer Dichtung und traurigen Chroniken wahrer Geschichte, Erinnerungen und trüben Warnungen. »Das Pferd lehrt man die Reitkunst, und der Wind des Himmels kreist umher und folgt den eigenen Spuren; Jahr folgt auf Jahr, die Flut kehrt immer wieder, Tag folgt auf Tag, alles erlebt eine zweite Geburt; das Erdbeben hat an einem Mal nicht genug«, so grübelte ich vor mich hin, bis ich eine Stimme zu hören glaubte, die rief der ganzen Stadt zu: »Schlaft nicht länger!« Sie schläft auf weichen, letzten Atemzügen, doch kein Geist ragt aus der Stille ihrer Palastmauer herauf, ihrer Mauer, geschichtet aus Knaben über Knaben, aus Verhängnis über Verhängnis. Sie träumt von goldenen Gärten und süßem Dunkel. Sie fragt nicht, warum ihre Rosen niemals fallen, welche roten Münder zerrissen wurden für ihre Blüte. Die Schatten, die ihren Saal durchgeistern könnten, halten sich zurück. Still liegt ihr Blut in ihren roten Räumen, und sie hat keine Angst vor ihrem Schritt. Sie treten nicht aus ihren Tapeten, ihren Leichentüchern, gehen nicht um auf ihren Terrassen, dem Ort ihrer Hekatomben, damit sie nicht gestört werde oder sich betrübe. 15 Aus » SLEE P AND P OETRY« von John Keats (1795 – 1821) »S O NNET X L I I I « von William Shakespeare (1564 – 1616) What is more gentle than a wind in summer? What is more soothing than the pretty hummer That stays one moment in an open flower, And buzzes cheerily from bower to bower? What is more tranquil than a musk-rose blowing In a green island, far from all men's knowing? More healthful than the leafiness of dales? More secret than a nest of nightingales? More serene than Cordelia's countenance? More full of visions than a high romance? What, but thee, Sleep? Soft closer of our eyes! Low murmurer of tender lullabies! Light hoverer around our happy pillows! Wreather of poppy buds, and weeping willows! Silent entangler of a beauty's tresses! Most happy listener! When the morning blesses Thee for enlivening all the cheerful eyes That glance so brightly at the new sunrise. When most I wink, then do mine eyes best see, For all the day they view things unrespected; But when I sleep, in dreams they Iook on thee, And darkly bright, are bright in dark directed. 16 Then thou, whose shadow shadows doth make bright, How would thy shadow's form form happy show To the clear days with thy much clearer light, When to unseeing eyes thy shade shines so? How would, I say, mine eyes be blessed made By looking on thee in the living day, When in dead night thy fair imperfect shade Through heavy sleep on sightless eyes doth stay? All days are nights to see till I see thee, And nights bright days when dreams do show thee me. Aus » SLEE P AND P OETRY« von John Keats (1795 – 1821) »SONNET XLIII« von William Shakespeare (1564 – 1616) Was ist sanfter als ein Wind im Sommer? Was besänftigt mehr als das reizende Gesumm der Biene, die bald in der offenen Blüte verweilt, bald fröhlich von Busch zu Busch schwirrt? Was ist stiller als das Erblühen der Moschusrose auf einer grünen Insel, von den Menschen unbemerkt? Heilsamer als der Laubschwall der Täler? Geheimer als das Nest der Nachtigall? Heiterer als Cordelias Antlitz? Reicher an Gesichten als ein erhabenes Gedicht? Was außer dir, o Schlaf? Zarter Schließer unserer Augen! Leiser Säusler sanfter Wiegenlieder! Leicht Schwebender um unser glückliches Lager! Winder von Mohnblüten und Trauerweiden! Schweigend Verstrickender von Schönheitslocken! Beseligt Lauschender, wenn dich der Morgen segnet, dass du die fröhlichen Augen belebst, die so hell in den neuen Sonnenaufgang blicken! Wenn ich die Augen schließe, sehe ich am besten, denn tagsüber blicken sie auf nichtige Dinge; doch wenn ich schlafe, schauen sie dich und werden, nächtlich hell, hell durch die Nacht geführt. Du, dessen Schatten Schatten hell erscheinen lässt, wie würde deines Schattens Bild ein Bild des Glücks dem klaren Tag geben mit deinem viel klareren Licht, wenn schon blinden Augen dein Schatten so leuchtet! Wie wären, sag' ich, meine Augen erst beseligt, wenn sie dich sähen am lebendigen Tag, wenn schon in toter Nacht dein schöner, unvollkommener Schatten durch schweren Schlaf vor blinden Augen erscheint! Die Tage sind wie Nächte anzusehen, bis ich dich sehe, und Nächte hell wie Tage, wenn Träume dich mir zeigen. Übersetzung: Gerd Ueckermann · Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Musikverlages Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH, Berlin. 17 Michael Francis | Dirigent Der britische Dirigent Michael Francis gehört zu jener Riege junger Dirigenten, die sich zusehends beidseitig des Atlantiks einen Namen machen. Im Juni 2014 verkündet, wird er mit Beginn der Spielzeit 2015 / 2016 Music Director des Florida Orchestra. Gleichzeitig hält er die Position als Chefdirigent und künstlerischer Berater des Sinfonieorchesters im schwedischen Norrköping. Seine musikalische Karriere begann Michael Francis als Kontrabassist beim London Symphony Orchestra (2003 – 2010). Nachdem das Orchester sein Dirigier-Talent erkannte, übernahm er Proben als Assistent von Valery Gergiev. Darüber hinaus dirigierte er Familienkonzerte sowie Kompositionsworkshops mit dem Orchester. Zudem lud ihn das Rotterdam Philharmonic Orchestra 2008 als Valery Gergievs Assistent für dessen Brahms-Zyklus und für das Gergiev Festival ein. 18 Seither hat Michael Francis mit zahlreichen Orchestern im In- und Ausland zusammengearbeitet. So zum Beispiel mit dem RadioSinfonieorchester Stuttgart des SWR, den Philharmonikern in Essen, Dresden, Luxembourg und Kopenhagen, den Bochumer Symphonikern, dem BBC National Orchestra of Wales, der Bournemouth Symphony, der RTE National Symphony Dublin, dem Orchestre Philharmonique de Radio-France, dem Symphonieorchester des Mariinski-Theaters, dem Nederlands Philharmonisch Orkest und dem Orquesta y Coro de RTVE Madrid. Daneben machte er sich in Asien und auch jenseits des Atlantiks, in Nordamerika einen Namen. Zuletzt wusste er am Pult der Sinfonieorchester in Pittsburgh, Houston, Oregon, Seattle und San Francisco Publikum und Presse zu überzeugen. Er hat mit Solisten wie LangLang, Arcadi Volodos, Christian Tetzlaff, Anne-Sophie Mutter, Vadim Gluzman, Baiba Skride, Daniel Müller-Schott, Alisa Weilerstein und Nicola Benedetti zusammengearbeitet. Seine Einspielung sämtlicher Klavierkonzerte von Rachmaninow mit Valentina Lisitsa als Solistin und dem London Symphony Orchestra wurde 2013 bei Decca veröffentlicht. Er hat Rihms Lichtes Spiel mit Anne-Sophie Mutter und dem New York Philharmonic aufgenommen (Deutsche Grammophon 2011). Weitere Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestra beinhalten Werke von Rachmaninow, Schostakowitsch, Ravel und Gershwin. 19 Ian Bostridge | Tenor Nach seiner Promotion am Corpus Christi College in Oxford arbeitete Ian Bostridge als Historiker, ehe er sich für den Sängerberuf entschied. Seine internationale Karriere führte den Tenor in die wichtigsten Konzertsäle der Welt und zu bedeutenden Festivals; unter anderem war er »Artist in Residence« am Wiener Konzerthaus, am Amsterdamer Concertgebouw und am Londoner Barbican Centre, Protagonist einer »Perspectives«-Reihe der New Yorker Carnegie Hall und gastierte bei den Festspielen von Salzburg, Edinburgh, München, Wien und Aldeburgh. Neben zahlreichen Engagements auf der Opernbühne, deren Repertoire von Mozart bis Britten reicht, arbeitete er als Konzerttenor mit allen führenden Orchestern und Dirigenten zusammen, darunter die Berliner, Wiener, New Yorker und Londoner Philharmoniker, das BBC Symphony Orchestra, das Concertgebouworkest Amsterdam, die 20 Symphonieorchester von Chicago, Boston und London, Sir Colin Davis, Sir Andrew Davis, Seiji Ozawa, Riccardo Muti, Mstislav Rostropovich, Daniel Barenboim und Donald Runnicles. Im Britten-Jahr 2013 befasste sich Ian Bostridge im Rahmen zahlreicher Liederabende und Konzerte sowie seiner Residenz an der Laeiszhalle Hamburg besonders intensiv mit dem Werk des britischen Komponisten; Auftritte führten ihn unter anderem nach New York, Brüssel, Aix-en-Provence, Edinburgh und London, wo er auch die Hauptrolle in Curlew River gestaltete. Bei den Salzburger Festspielen sang er an der Seite von Anna Netrebko und Thomas Hampson Brittens War Requiem unter Leitung von Antonio Pappano (mit TV-Übertragung und CD-Produktion). Zahlreiche CD-Einspielungen, die im Rahmen seiner exklusiven Aufnahmetätigkeit für EMI entstanden, runden das Bild des gefeierten Tenors ab. Der auch schriftstellerisch und musikwissenschaftlich tätige Sänger ist Ehrenmitglied des Corpus Christi College und des St. John’s College in Oxford. 2003 wurde ihm von der St. Andrew’s Universität ein Ehrendoktorat in Musik verliehen und – ein Jahr später anlässlich der Neujahrsehrungen – der Verdienstorden des Britischen Empires. Ian Bostridge und seine Frau, die Autorin und Literaturkritikerin Lucasta Miller, leben mit ihren beiden Kindern in London. 21 GR O S S E K U N ST B R A U C H T G U T E FREUNDE WIR D A N K EN D E N FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARM ON IE Heide Süß & Julia Distler Förderverein Dresdner Philharmonie e.V. PF 120 424 01005 Dresden Telefon +49 (0) 351 | 4 866 369 Fax +49 (0) 351 | 4 866 350 [email protected] Impressum Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015 Postfach 120 424 · 01005 Dresden Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Intendant: Anselm Rose Redaktion: Dr. Karen Kopp · Tom Weber Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0 Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH Preis: 2,00 Euro www.dresdnerphilharmonie.de Der Text von Christoph Vratz ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie. Michael Francis: Chis Christodoulou; Ian Bostridge: Ben Ealovega. Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können. 24 Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Mehr Musik,mehr Freude – jetzt auch am Sonnabend Ein weiterer Abend für das Große Concert im Gewandhaus zu Leipzig 18. Oktober 2014, 20 Uhr Gewandhausorchester | Riccardo Chailly Werke von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy 0341.1270-280 | [email protected] | www.gewandhaus.de