Stuttgart Flair Nummer 227 • Donnerstag, 1. Oktober 2015 Kuchen auf Mohnbett Zutaten: Für Boden 150 g Mehl, 3 Eigelb, 90 g Butter, 2 EL brauner Zucker, zum Bestreichen 3 EL Pflaumenmus, für die Mohnmasse 125 g Mohn, 125 ml süße Sahne, 3 EL brauner Zucker, 2 cl Weinbrand, Schale 1 Zitrone, ½ TL Zimt, für den Rührteig 40 g Butter, 40 g brauner Zucker, 2 Eigelb, 90 g Mehl, ½ TL Backpulver, für den Belag 750 g Zwetschgen. Zubereitung: Einen Mürbteig herstellen, in eine mit Backpapier ausgelegte Springform, Durchmesser 26 cm, legen und mit Pflaumenmus bestreichen. Mohn mit kochendem Wasser überbrühen, in einem Sieb abtropfen lassen und im Mixer mahlen. Sahne, braunen Zucker, Weinbrand, Zitronenschale und Zimt aufkochen. Mohnmasse zufügen und abkühlen lassen. Aus den Teigzutaten einen Rührteig herstellen. Mohnmasse unterheben und auf dem Boden verteilen. Zwetschgen waschen, entsteinen, halbieren und damit den Mohnteig kranzförmig belegen. Backzeit circa 50 Minuten bei 200 Grad. Heiß mit 3 EL braunem Zucker bestreuen. Neues aus der Gastroszene Der Rote Hirsch in Cannstatt Nina Mayerle Winzerin Für Barbara Medinger (Jahrgang 1964) war der Schritt in den Keller des Weinguts und damit in die Verantwortung zu gehen (wie übrigens auch bei Christel Currle) einem einfachen Umstand geschuldet: Beide hatten keine Brüder. Aber beide haben einen starken Willen. Barbara Medinger machte im Weinberg ihren Techniker und baute schließlich im Weingut auch selbst den Wein Die junge Garde mit der erfahrenen Winzerin (von links): Sylvia Häfner, Steffi Zimmer (vorne), Nina Mayerle, Barbara Singer, Barbara Medinger Foto: Gottfried Stoppel Was diese nun anders machen? Es fallen schließlich die gleichen Schlagworte wie bei den männlichen Kollegen. Nachhaltig arbeiten, mehr auf die Natur achten, Spitzenqualitäten erzeugen, keine gar so alkoholischen Weine mehr produzieren. Sylvia Häfner sagt trocken: „Beim Wein machen habe ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht, dass ich eine Frau bin!“ Aber dann suchen die Fünf doch nach Unterschieden. Die Geschichte von der besseren Nase halten alle für Unsinn. Aber: „Vielleicht sind wir manchmal ein bisschen geduldiger.“ Barbara Medinger fügt hinzu: „Und penibler.“ Und dann eben doch der Klassiker. „Ja, vielleicht sind Frauen doch multitaskingfähiger“, sagt Barbara Medinger. „Mein Vater hat immer gesagt: Eins nach dem anderen. Ich habe gelernt, mit den Kindern Wein zu machen. Während ich arbeitete, fragten die: ‚Wann liest du uns was vor?‘ Das ist dann die Cuvée des Lebens.“ Derart gestählt, schreckt der Alltag die Frauen nicht. „Zur Not können wir die Hörner ausfahren“, sagt Sylvia Häfner. Oder die Krallen? „Nein!“ Sagt sie und zeigt ihre Hände, die von der Arbeit leicht gezeichnet sind. Und lacht. „Krallen haben Winzerinnen keine!“ Dafür aber eine Menge Humor. Tafelspitzen: Thai Thaani im Stuttgarter Osten Von den Wänden grüßt König Bhumibol Von Bettina Hartmann Ein neuer Thai am Rosensteinpark, gegenüber vom SWR? Kann doch gar nicht sein, dort ist doch seit Jahren das Shaba angesiedelt. Stimmt. Und stimmt doch wieder nicht. Denn vor wenigen Monaten ist in die Neckarstraße im Stuttgarter Osten das Thai Thaani eingezogen, das einst in der Cannstatter Daimlerstraße seine Heimat hatte. Und die beiden Lokale haben fusioniert. Was sich dadurch verändert hat? An der Einrichtung nicht allzu viel. Der Garten ist weiterhin mit Liebe zum Detail, Buddha- Küche ))))) Frische, authentische Thai-Küche Atmosphäre ))))) Bewertung ))))) ))))) ))))) ))))) ))))) erstklassig überdurchschnittlich gut passabel enttäuschend digt ordentlich scharf. Wer es milder mag, sollte das bei der Bestellung anmerken. Gleiches gilt bei einer Glutamatunverträglichkeit – Ziffer 4, sprich Geschmacksverstärker steht bei fast allen Gerichten dabei. Die Weinauswahl ist überschaubar, dafür gibt es eine große Cocktail-Karte, etwa mit süffigem Mai Tai (8,50 Euro). Fazit: Das Thai i Re N rs ka ec r. Am oberen Limit str . uhnstr. K rt . n tei ns tze rst ))))) B 14 r. Vil st la U Metzstr. r. ac ck Stö Nißlestr. Klot zstr. PP U Mineralbad Berg tr. Preis-Leistungs-Verhältnis Mineralbäder de ))))) Freundlich und zuvorkommend ¡ Adresse: Thai Thaani, Neckarstraße 246, 70190 Stuttgart, Telefon 07 11 / 2 84 56 70, www.thain-thaani.de. ¡ Öffnungszeiten: montags bis freitags von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 23 Uhr, samstags von 18 bis 23 Uhr sowie sonn- und feiertags von 12 bis 23 Uhr. ¡ Extras: Mittagsmenü zwischen 8,50 und 11,90 Euro. Gerichte zum Mitnehmen. Cateringservice. Große Cocktailkarte. Netter Außenbereich für die warme Jahreszeit. ¡ Anfahrt: mit den Stadtbahn-Linien U1, U2 und U14 bis Mineralbäder. Von dort etwa fünf Minuten zu Fuß. Es gibt nur wenige Parkplätze im umliegenden Wohngebiet. tzs Service Thai-Thaani-Team: Kannika Khamphaeng, Nungjandum Yongyut und Chefin Duangjit Häussler (v. li.) rWe Holz und warme Farben dominieren Figuren, bunten Schirmen und einem kleinen Brunnen gestaltet. Da die Temperaturen auf absehbare Zeit höchstens noch zur Mittagszeit zum draußen Essen einladen, geht es nach drinnen, wo man sich ebenfalls wohl fühlt: Es dominieren Holz und warme Farben, von den Fotos an den Wänden grüßen die thailändischen Royals, König Bhumibol Adulyadej ist omnipräsent. Im hinteren Bereich gibt es einen Raum, in dem man wie in Thailand üblich auf dem Boden auf bunten Seidenkissen Platz nimmt. Auch die Küche setzt weiter auf Tradition: Auf der Karte stehen viele Thai-Klassiker. Zur Einstimmung gibt’s einen Vorspeisenteller: zwei Mini-Frühlingsröllchen, zwei Mini-Fischfrikadellen, zwei Gemüsepäckchen, zwei Garnelentäschchen, zwei Hühner-Spießchen und zwei frittierte Shrimps – alles frisch zubereitet und hübsch angerichtet, aber mit 20 Euro preislich happig. Auch die Hauptgerichte sind nicht günstig – Vegetarisches gibt es ab 15,50 Euro, Fleisch- und Fischgerichte schlagen mit 16 bis 22 Euro zu Buche, Desserts wie gebackene Banane mit stolzen 7,50 Euro. Immerhin: Gung Pad Namprig Pao (20,50 Euro) erweist sich als genau die richtige Wahl: fünf große Garnelen mit einer duftenden, pikanten Chilisoße überzogen, begleitet von noch schön knackigen Zwiebel-, Paprika-, Champignon- und Lauchstücken. Gäng Khiaw Waan Bedd (18,50 Euro), eine üppig bemessene Portion grünes Entencurry mit Bambussprossen, Mini-Auberginen, grünen Bohnen und Thai-Basilikum, ist ordentlich – und wie auf der Karte angekün- Me Auf Südtirol folgt Schwaben, auf das Meran der Rote Hirsch: Nach nur zwei Wochen Pause zieht am Marktplatz in Bad Cannstatt an diesem Donnerstag wieder Leben ein. Nachdem das Café Meran geschlossen hat, übernehmen nun Christian List und Alexander Scholz von List & Scholz Genusswelten. Die beiden Cannstatter betreiben neben ihrem Catering noch den Stadtstrand in Bad Cannstatt und das VfB-Clubrestaurant 1893. Das neue Lokal ist auf schwäbische Spezialitäten ausgerichtet und auf Wein. Im Roten Hirsch gibt’s bis auf wenige Ausnahmen nur Weine vom Weinfactum Bad Cannstatt, wie sich die Weingärtner inzwischen nennen. Damit beleben die Gastronomen eine alte Tradition: Früher war in dem Gebäude am Marktplatz die Weinstube Hirsch beheimatet. Geboten werden vor allem regionale Spezialitäten. (miw) „In einem Land wie Südafrika erhält man einfach ganz andere Eindrücke“ Foto: Lichtgut/Max Kovalenko Schüssel geben. Alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zwischenzeit für den Belag die Zwetschgen waschen und entsteinen. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einer Platte von 25 x 40 cm Größe ausrollen. Backblech damit auslegen. Zwetschgen mit der Schnittfläche nach oben auf den Teig legen und leicht andrücken. Mit Zucker bestreuen. Nach Belieben Mandelblättchen oder Mandelstifte drüberstreuen. Das Blech auf die mittlere Schiene in den vorgeheizten Ofen schieben. Backzeit 10 Minuten. Elektroherd 200 Grad, Gasherd Stufe 3. Für den Guss die Eier, Sahne, Mehl und Zucker verquirlen. Nach 10 Minuten Backzeit über den Kuchen gießen. Blech wieder in den Ofen auf die mittlere Schiene schieben. Backzeit: 35 Minuten, Elektroherd 200 Grad. Kuchen auf dem Blech erkalten lassen. Sylvia Häfner (33) landete nicht ganz so gradlinig im Weingut, eigentlich studierte sie Betriebswirtschaft in Heilbronn, dort spielt der Wein allerdings eine wesentliche Rolle. „So habe ich die Kurve dann doch noch gekriegt“, sagt sie. Zu ihrem Betrieb gehört noch eine Besenwirtschaft, über fehlende Arbeit kann sie nicht klagen. Zumal das Zuhause ein wenig vom Betrieb entfernt liegt. „Dann muss man schon mal um 4 Uhr früh aufstehen, nach Geradstetten fahren, nur um die Maische umzurühren.“ Für Stefanie Zimmer (27) ist das in Stetten kein Problem, eine Besenwirtschaft betreibt die Familie allerdings auch. Sie hat ihren Techniker in Veitshöchheim gemacht, im Fränkischen. Sie war auch schon mal württembergische Weinprinzessin und nach der Ausbildung im Ausland, bei ihr war’s Neuseeland. Obwohl die Weinkarte in ihrem Betrieb extrem viele Sorten umfasst, kam sie natürlich zurück und baute eine neue Sorte an: „Sauvignon blanc brauche ich selbstverständlich auch.“ Bei Barbara Singer (30) kam die Vielfalt noch aus einem anderen Grund. Die Chefin des Weinguts Bader in Stetten heiratete den Chef des Weinguts Singer in Korb, die von zwei Weingütern kamen zusammen. Sie war ebenfalls in Neuseeland, studierte danach allerdings in Geisenheim Önologie, schloss mit der Note 1,0 ab und erhielt den Förderpreis vom Verein Deutscher Ingenieure. Für sie keine Besonderheit, denn Ingenieure sind längst nicht mehr nur Männer, weiß Barbara Singer: „In Geisenheim studieren mittlerweile 50 Prozent Frauen.“ Obere Str. S-BERG Thai Thaani Villa Berg t hs r. Sickst Thaani ist ein angenehmes Lokal mit freundlichem Service. Man kann dort gut essen oder sich etwas zum Mitnehmen ordern. Ansonsten: Die Auswahl an ThaiLokalen ist in Stuttgart inzwischen groß. Das Lokal müsste mehr bieten oder seine Preise attraktiver gestalten, um sich wirklich abzuheben. StN-Grafik: Lange Zubereiten: Die Teigzutaten in eine Sylvia Häfner Winzerin en str . 100 g Zucker, 1 Prise Salz, abgeriebene Schale einer halben Zitrone, 200 g Butter oder Margarine, für den Belag 1 kg Zwetschgen, 100 g Zucker zum Bestreuen, Mandelblättchen oder Mandelstifte, für den Guss 3 Eier, 200 ml Sahne, 25 g Mehl, 100 g Zucker. „Dann muss man schon mal um 4 Uhr früh aufstehen, um die Maische zu rühren“ ub Zutaten: Für den Teig 400 g Mehl, 2 Eier, KERNEN/REMSHALDEN. Frauen sind anders. Hell klingt das Gekicher hinter dem alten Gemäuer der Yburg hervor, munter unterhält sich die kleine Gruppe. Die kleinen Tricks des Alltags werden ausgetauscht, wie man zum Beispiel die fachfremden Männer dazu bringt, im Weingut auszuhelfen. Dann sagt Sylvia Häfner ganz locker: „Einfach Schlepper fahren lassen. Damit kann man sie alle fangen!“ Wein war immer eine Männerdomäne, selbst wenn Frauen fröhlich mitgemischt haben. Heute ist das anders: Wein wird weiblich. Wie vier junge Winzerinnen aus dem Remstal belegen. Sie sind nicht mehr die gut informierten Frauen, die ihrem Mann im Weingut zur Seite stehen, sondern sie geben den Ton an. Sylvia Häfner, Nina Mayerle, Barbara Singer und Steffi Zimmer machen genau das, was Barbara Medinger über lange Jahre im Remstal und zusammen mit Christel Currle aus Uhlbach in der Region als einzige Frauen getan haben: Sie leiten das Weingut, entscheiden im Keller, stehen in vorderster Reihe. Der Anfang dieser Geschichte stand übrigens in einer Flaschenpost, als sich der Autor beklagte, dass so wenige Frauen in der Weinszene eine Rolle spielen. Kurz darauf klingelte das Telefon und Hubert Falkenberger, Geschäftsführer der Remstalroute, sagte in strengem Ton, dass der Autor da nicht ganz auf dem aktuellsten Stand sei. Denn im Remstal gäbe es neben der im Text erwähnten Barbara Medinger inzwischen vier junge Damen, die sich der Aufgabe stellten. Ste Kuchen nach Schweizer Art Von Michael Weier aus. Die Frauen-Weingüter behaupten sich seither sehr gut im Konkurrenzkampf um die immer besser werdenden Qualitäten im Anbaugebiet. „Damals war das schon noch etwas Besonderes, aber heute ja nicht mehr.“ Ihr Mann macht im Betrieb den Außenbereich, sie selbst den Wein. Für Nina Mayerle (33) war schon früh klar, dass sie den Betrieb der Eltern übernimmt, sie war ebenfalls in Weinberg, darüber hinaus aber auch noch ein Vierteljahr in Südafrika. Bei den jungen Frauen ist es wie bei den männlichen Kollegen: Der Nachwuchs hat heute definitiv bessere Chancen, sich weiter zu bilden. Internationale Erfahrung gehört da längst dazu. Mayerle: „In einem Land wie Südafrika erhält man einfach ganz andere Eindrücke – und das hilft weiter.“ Ihr Freund ist Moselwinzer, der Mann vom Fach schadet natürlich nicht. Für beide Seiten. „Ich betreibe auch manchmal Entwicklungshilfe bei ihm.“ r. Zubereitung: Den Teig gut durchkneten in einer Rührschüssel und anschließend 30 Minuten kalt stellen. Mürbteig in eine Springform (26 cm) mit hohem Rand geben. Butter schaumig rühren – Quark, Zucker, Vanillezucker, Puddingpulver, Ei, Zitronenschale und -saft zufügen und unterrühren. Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen. Die Hälfte der Quarkmasse auf den Mürbteig geben, darauf die Hälfte der Zwetschgen mit der Schnittseite nach oben verteilen. Restliche Quarkmasse darauf geben und mit den restlichen Zwetschgen belegen (Schnittfläche nach unten). Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad 60 Minuten backen. Marmelade erwärmen – durch ein Sieb streichen und den warmen Kuchen damit einpinseln. Kuchen in der Form erkalten lassen und vorsichtig herausnehmen. Die Sache war früher ganz einfach: Wengerter ist ein schwerer Beruf, der körperlich viel verlangt – also waren Frauen außen vor. Wie kaum in einem Berufzweig dominierten Männer die Weinszene. Das ändert sich nun: Junge Frauen stehen immer öfter in der Verantwortung bei Weingütern. -St Zutaten: Für den Teig 250 g Mehl, 1 Eigelb, 1 Päckchen Orange-Back, 75 g Zucker, 1 Prise Salz, 175 g Butter, für den Belag 100 g weiche Butter, 500 g Magerquark, 125 g Zucker, 1 Vanillezucker, 1 Päckchen Vanille-Pudding, 1 Ei, abgeriebene Schale einer Zitrone (unbehandelt), 3 EL Zitronensaft, 1 kg Zwetschgen, 2 EL Zwetschgenmarmelade. Flaschenpost XXL Im Remstal übernehmen die Töchter: Vier junge Winzerinnen stehen an der Spitze ihres Betriebes rer Zwetschgen-Käse-Kuchen me Höchste Zeit für Zwetschgen, stand auf unserer Gastro-Seite in der vergangenen Woche – und unsere Leser sollten uns ihre Lieblingsrezepte schicken. Hier drei ganz raffinierte Kuchen von Renate Kornau, Rosemarie Hauser und Siglinde Teubner: Wein wird weiblich -Ca Drei raffinierte Zwetschgenkuchen unserer Leser Wi lh. 24