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VORLESUNG MARKT- UND
MEINUNGSFORSCHUNG
WINTERSEMESTER 2016/2017
Dr. Rudolf Bretschneider
© GfK 2016
1
Vorlesungsplan
• Ursprünge von Markt- und Meinungsforschung (Geschichte,
Einsatzgebiete, Entwicklungen
• Consumer Tracking
• Schritte im Forschungsprozess (von Problemdefinition bis Präsentation)
Anforderungen an Fachkenntnisse, Marktforschungszyklus,
Marktspezifische Kenntnisse
• Verfahren: Qualitative vs. quantitative Möglichkeiten der einzelnen
Verfahren/Probleme
• Internetforschung (Anforderungen, Probleme)
• Retail and Technology Research / „POS Measurement“
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Vorlesungsplan
•
„Marken“ (Brands, Brand Evaluation, Brand Tracking)
•
Medienforschung
•
Politische Forschung und „Meinungsforschung“
•
Grundbegriffe zur Erklärung von Konsumentenverhalten (Lernen,
Einstellungen, Stereotype)
•
Custom Research: Typische Fragestellungen
Segmentierung, Typologie
•
Prognosen
•
Alte Ansätze und moderne Entwicklungen (Two Step Flow of Communication,
Influentials, Latent Structure Analysis und „Typologien“)
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Ablauf der Lehrveranstaltung
• Vortrag / Möglichkeit zur Diskussion
• Spezialisten für einige Abschnitte (Panels, etc.)
• Charts vom Vortrag stehen teilweise zur Verfügung unter:
http://www.gfk.com/de-at/insights/news/vorlesung-markt-und-meinungsforschung-dr-bretschneider/
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Grundlagen der Marktforschung
•
Begrifflichkeit
•
Aufgaben / Funktion im Marketingprozess
•
„Typologie der Marktforschung“
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Definitionen
• Ausgangspunkt des wirtschaftlichen Handelns = der Markt (Ort von Angebot und
Nachfrage)
• Marktforschungs-Definitionen: betonen die u.a. „systematische (kurzfristige oder
kontinuierliche) Analyse des Marktes um die gegebene Marktstruktur (Produktangebot,
Konkurrenzsituation, Preissituation, Vertriebswege) sowie die spezifischen
Verhaltensweisen des Verbrauchers in diesem Markt (Kauf- und Konsumgewohnheiten)
zu verdeutlichen, sodass auf der Basis dieser Erkenntnisse die Art der zu planenden
Produkte, sowie der Umfang der Produktion optimal auf diesen Markt abgestimmt
werden kann.“ (Salcher E., Psychologische Marktforschung. Berlin 1978)
• „Unter Marketingforschung versteht man die systematische und objektive Gewinnung
und Analyse von Informationen, die zur Erkennung und Lösung von Problemen im
Bereich des Marketings dienen.“ (P. Green/Tull D., Methoden und Techniken in der
Marketingforschung. Stuttgart 1982)
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Abgrenzungen
Meinungsforschung
Wirtschaftliche Fragen / andere Fragen
z. B. Politik, Werte, Alltagsthemen
Marktforschung
Infogewinnung über
Marketingrelevante Fragen
Absatzmarkt
Beschaffungs- oder
Personalmarkt
(Produktakzeptanz, Werbeakzeptanz,
Positionierung im Konkurrenzumfeld etc.)
Manchmal davon noch unterschieden:
„Marketingforschung“ (MF + unternehmensinterne Infos, Modellbildung, Prognosemodelle etc.)
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Das Umfeld
Kunde
Unternehmen
Konkurrenz
UMWELT
(Wirtschaftliche Gesamtlage, Politik, „Globalisierung“ etc.)
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Marktforschung / Meinungsforschung heute:
Ergebnis einer längeren Geschichte im 20.Jh. Wurzeln in…(1/2)
Nationalökonomie:
 Unbehagen an deren Praxisferne. 1925 Gründung des Instituts für Wirtschaftsbeobachtung
der deutschen Fertigware (Nürnberg) durch Wilhelm Vershofen, Erich Schäfer,
Ludwig Erhard (Synthese Ökonomie, Soziologie, Psychologie als Anspruch)
•
1929 Untersuchungsstätte für Auslands – Marktforschung (Clodwig Kapferer)
•
1934 Gründung GfK
Public Opinion Research:
 durch Besatzungsmächte (Interesse an politischen Themen, Mediennutzung,
Antisemitismus etc.)
Werbe/Motivforschung:
•
Ungenügen an rein quantitativen Daten
•
Ludwig Erhard 1936: wichtig die psychologischen und soziologischen Einflüsse
zu kennen
•
1949 Gründung des Instituts für Werbepsychologie (Bernt Spiegel)
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Marktforschung / Meinungsforschung heute:
Ergebnis einer längeren Geschichte im 20.Jh. Wurzeln in… (2/2)
Impulse aus Amerika:
• George Kantona (Psychological Analysis of Economic Behavior 1951)
• Paul Lazarsfeld „Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle“ in Wien (30er Jahre)
• Ernest Dichter (1907-1991) Psychoanalytiker „Motivforschung“
• George Gallup (1901-1984) American Institute of Public Opinion (ähnliche Methoden,
andere Untersuchungsgegenstände)
Österreich:
• „Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle“ (1931 Die Arbeitslosen von Marienthal)
• 1932 Ravagstudie (Hörerwünsche, Befragung via Trafiken)
• 1926 Karl Hackl Psychotechnisches Institut
• 1949 Ralf Grünwald „Institut für Industrieforschung“
• 1949 Siegfried Beckert „Österreichisches Gallup Institut“
• 1950 Walter Fessel „Berechnungsbüro für Wirtschaft und Industrie“
• 1958 Attwood – Panel Forschung
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Aufgaben der Marktforschung heute
(nach Meffert H., Marketing, Wiesbaden 1989)
 Innovationsförderung: Erkennen von Chancen und Trends
 Frühwarnung: Erkennen von Risiken – Akzeptanz einer echten Innovation;
Veränderung des Informationsprozesses in anderer Medienlandschaft
 Intelligenzverstärkung: Unterstützung der Willensbildung in der
Unternehmensführung (Herbeiführung einer Entscheidung, Vermeidung von
Reibungsverlusten)
 Unsicherheitsreduktion: Präzisierung der Entscheidung; Ausschaltung von immer
wieder diskutieren Alternativen
 Strukturierung der Planung: Förderung des Verständnisses bei den Lernprozessen
der Marketingplanung (Forschung im Produktlebenszyklus)
 Selektionsfunktion: Selektion der relevanten Information aus der Gesamtheit des
Infoangebotes (welche Faktoren sind auf einem bestimmten Markt relevant –
Beraterfunktion)
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Typische Phasen in der Marktforschung („historisch“)
 Grundlagen: Desk Research (vorhandene Statistiken)
 Grundlagenstudien: Qualitativ (Phänomene, Marktmechanismen/Experten,
„Gründe“ des Konsumentenverhaltens)
 Quantitative Abbildung der Marktverhältnisse: einmalig – im Zeitverlauf
(tracking/panel)
 Zusammenspiel der Marketingvariablen: Kommunikation, Preis, Distribution
 Optimierung der Zielgruppenansprache: Segmentierung, Life-Style-Modelle,
internationale Vergleichsdaten, Datenbanken, data-enrichment etc.
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„Typologie d. Marktforschung“ nach ...
 Art der Info-Gewinnung: primär/sekundär
 Art der Erhebungsmethode: Beobachtung, Experiment, Befragung
 untersuchten Marktteilnehmern: Kunde, Konkurrent, Handel, interner Kunde etc.
 Raumdimensional: global, international, national, regional
 Zeitdimension: Gegenwart – prognoseorientiert
 Häufigkeit: einmalig/mehrmalig
 Methode: qualitativ/quantitativ
 Themen: FMCG, langlebige Güter, Dienstleistungen
 Hauptsächlich beleuchtete Marketinginstrumente:
Produkt/Preis/Distribution/Kommunikation (- Medienforschung)
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Kunden von MF/Meinungsforschung (Beispiele)
• Voraussetzung: „Markt“
• Voraussetzung: Distanz zum Markt (Veränderung, Unsicherheit, Risiko falscher
Entscheidungen, Orientierungsnotwendigkeit)
• Industrie (FMCG, Durables, Güter für b-t-b)
• Wirtschaftsverbände
• Öffentliche Institutionen (ÖNB, Ministerien, Statistik)
• Dienstleistungsunternehmen (Finanz, Telecom, Medien, Tourismus,
Gesundheitswesen, Verkehr, Kulturinstitutionen, Sportverbände)
• Politische Parteien/Interessensvertretungen
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Entwicklungstendenzen in der Marktforschung
•
Naive Marktbeobachtung: antik/Harun ar-Raschid (ca. 800)
•
Volkszählung zwecks Steuerschätzung (Augustus)
•
Systematische Marktforschung durch Spezialisten (früh: Augsburger Handelshaus der Fugger)
•
Ausbau der statistischen Grundlagen im frühen 20. Jh.
•
Frühes 20. Jh.: direkte Beobachtung; einfache Umfragen (mit „Korrespondenten“)
•
Verkaufsanalyse, Kostenanalyse (interne Daten)
•
Strukturierte Fragebögen; Untersuchungstechniken einfacher Art
•
Ab 1930 vermehrt Stichprobenauswahl
•
Distributionsanalyse, Absatzmessung im Einzelhandel
•
Verbraucher- und Handelspanel
•
Motivforschung
•
Komplexere statistische Verfahren
•
Einfluss der Computerisierung (multidimensionale Skalierung, „Modelle“, Simulationsmodelle,
Testmarketing etc.)
•
Computergestützte Befragungsverfahren (CAPI, CATI, CAWI)
•
Elektronische Messverfahren (TV; Radio; Mediawatch etc.)
•
Kombination verschiedener Datenquellen (Datenbanken, Fusionen, data-enrichment, Media x
Konsumdaten)
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Marktforschung heute – wozu dient sie (Beispiele)
a) Im Rahmen der Unternehmensplanung
Schätzung der künftigen Marktentwicklung; Identifizierung neuer Märkte
(z. B. in CEE); Hilfe bei SWOT-Analyse (Strength, Weaknesses, Options, Threats);
Marktanteils- und Profitabilitätsanalyse; Innovationsanregen; Firmenimage (eigenes und
fremdes)
b) Marktplanung
Analyse allgemeiner Marktdaten (Kaufkraft etc.); Geschäftspotential ausgewählter Märkte;
Meinung von Konsumentenpräferenzen; Grundsätzliche Beschreibung von
Konsumentenverhalten in einem neuen Markt.
c) Produktplanung
Endbegutachtung neuer Produktideen; Concept-testing; Product-testing; Verpackungstest;
Namenstest; Testmarketing; Vereinfachung der „product-line“; Beurteilung der Servicefunktion;
Kundenzufriedenheit/Loyalität (Modelle)
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Marktforschung heute – wozu dient sie (Beispiele)
d) Promotion-Planung
Abstimmung des Verkaufsgebiets; Abstimmung von Zielen (anhand von Potentialen);
Werbeplanung (Pretesting, Posttesting – i.e. Aufmerksamkeit, Verständnis, Recall,
Einstellungsveränderung; Mediaplanung durch Media research)
PR-Beobachtung/Messebeobachtung/Direktmarketing - Wirkungen
e) Distributions-Planung
Wahl der Vertriebswege
Penetrationsanalyse
f) Preis-Planung
Preiswahrnehmung der Konsumenten
Preisschwellen/bänder
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Different…
GfK International Tools for Marketing Support
GfK CONSUMER EXPERIENCE
GfK Roper Trends
GfK Ethnography
GfK Strategic Innovation
GfK Shopper Insight
GfK Navigator / Segmentor
GfK CUSTOMER MANAGEMENT
GfK Loyalty+
GfK Mystery Shopping
Consumer
Dialoge
Managing
Conversation
GfK MARKETING EFFEKTIVENESS
GfK Target Positioning
GfK Ad*Vantage Multimedia
GfK BVT-CVT
GfK EmoSensor
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GfK INNOVATION
GfK Genius
GfK Concept & Product
Challenger
GfK Pack Challenger
GfK Price Challenger
GfK Hilca Conjoint
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Einige Hinweise auf Einführungsliteratur

Uwe Kamenz: Marktforschung. Einführung mit Fallbeispielen, Aufgaben und
Lösungen. Stuttgart 1997

Manfred Hüttner: Grundzüge der Marktforschung. Walter de Gruyter Berlin
N.Y. 1989

Crouch S./Housden M.: Marketing Research for Managers. Oxford 1996

Blankenship A./Breen G.E.: State of the Art Marketing Research. AMA 1996

Christian Kuhlmann: Grundlagen des Marketing. Verlag Vahlen München
2004

Schnell R./Hill P./Esser E.: Methoden der empirischen Sozialforschung.
Oldenburg-München-Wien, 2005

Hague P./Hague N.: Market Research in Practice. Kogan Page, London
2004
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Herausforderungen für Unternehmen heute
heutiges
Marktumfeld
Globalisierung
reife Märkte
quantitativ gesättigt
Verdrängungswettbewerb
schnelllebig
kurze Produktzyklen
hochtransparent
tote Mitte
heutige
Konsumenten
individualisiert
keine klaren Trends
hybride Verbraucher
gesättigt
erlebnishungrig
hochinformiert,
kritisch
Smartshopper
zeitknapp
Die Rahmenbedingungen für Unternehmen sind heute
ungleich schwieriger als noch vor wenigen Jahrzehnten
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Kurzum...
Der
Konkurrenzkampf
wird immer härter.
Die Abläufe immer
schneller.
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Die Produkte immer
ähnlicher.
Die Konsumenten
immer
individualistischer.
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Was gehört zur Marktforschung?
Interdisziplinärer Einfluss aus:
Wirtschaftswissenschaften
Soziologie
Statistik
Psychologie
Geographie / Raumplanung
Marktforschung
… richtet sich
extern auf alle
Absatz- und
Beschaffungsmärkte, vor allem
hinsichtlich deren
Fähigkeit,
Umsätze
hervorzubringen.
Politische Wissenschaften
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Vielfältigste Einsatzbereiche
* Medienforschung
* Konsumgüter
* Werbewirkungsforschung
* Energie
* Telekommunikation / IT
* politische Umfragen
* Auto / Mobilität / Tourismus * Pharmaforschung
* Social-Life style
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* Finanz- u. Versicherungsmarkt
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Was kennzeichnet seriöse Marktforschung?
Regeln für eine ethisch und moralisch einwandfreie Datensammlung:
• Wahlfreiheit: das Recht der Untersuchungsteilnehmer, eine Befragung etc.
abzulehnen
• Recht auf Sicherheit: Wahrung der Anonymität und Informationen über evtl.
Folgen der Untersuchung
Das Bemühen um diese Qualitätsstandards hat in der GfK eine lange Tradition:
IHK / ESOMAR Internationaler Kodex / www.esomar.org
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Grundsätzliche Designs in der Marktforschung
experimentelles Design
deskriptives Design
Untersuchung einer oder mehrerer unabhängigen
kontrollierten Variablen in ihrer Wirkung auf die
abhängige(n) Variable(n) - uni- oder multivariate
Hypothesentestung
Sekundärforschung - Auswertung bereits
vorhandener interner oder externer Daten
(desk research)
Primärforschung - Erhebung neuen
Datenmaterials
• Quantitative Untersuchung
• Qualitative Untersuchung
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Der Marktforschungsprozess
Grundsätzlich kann Marktforschung in ihrem Selbstverständnis, ihren Methoden und der
Behandlung der Daten von einem quantitativen oder qualitativen Duktus getragen sein:
“hart” - naturwissenschaftlich
“weich” - geisteswissenschaftlich
auf die Dinge gerichtet
auf den Menschen gerichtet
ideografisch
nomothetisch
Erklären
Theorienprüfend
Verstehen
quantitativ qualitativ
Prüfung / Beschreibung
Repräsentative Zufallstichprobe
Analyse
Standardisierte Verfahren
Wie viele?
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Theorienentwickelnd
Entdeckung
Theoretisches Sampling
Synthese
nichtstandardisierte Verfahren
Warum? Wie?
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Methodenschwerpunkt in der Marktforschung
Quantitative Methoden:
GfK-Gruppe
80% Anteil am Gesamtumsatz
branchenweit in Deutschland.
Panel
research
23%
Qualitative
research
15%
Desk
research
5%
Ursachen für Missverhältnis:
Skepsis auf Unternehmensseite
Selbstverständnis der Marktforschung
12%
Omnibus
systems
25%
Branded
quantitative research
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32%
Ad hoc
quantitative
research
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Der quantitative Marktforschungsprozess
• Prinzipien und Hauptaufgabenbereiche
• Allgemeiner Ablauf
• Methoden der Datengewinnung
- standardisierte Befragung
- standardisierte Beobachtung
- Panelstudien
• Methoden der Datenauswertung und -analyse
- deskriptive Statistik
- einige höhere statistische Verfahren
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Quantitative Marktforschung
Für Unternehmen sind statistisch abgesicherte und repräsentative
Informationen über den Markt und die Zielgruppen unabdingbar.
Prinzipien:
Hauptaufgabenbereiche:
Beschreibung, Prognose, Ursachenermittlung:
• Reliabilität: zuverlässiges Messergebnis
• Validität: Gültigkeit des Messinstruments
• Elemente des Marktvolumens
• Werbewirkungsmaße
• Objektivität: Unabhängigkeit vom Untersucher
• Medienbindung und Reichweiten
• Signifikanz: Überzufälligkeit der Zusammenhänge
• Preiselastizität
• Repräsentativität: erlaubt gültige Aussagen
• Benchmarking
über die Grundgesamtheit
• Hochschätzungen
• statistische Prognosen
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Stufen im quantitativen Marktforschungsprozess
Präsentation der Ergebnisse beim Auftraggeber
Endberichtslegung
Aufbereitung der Ergebnisse
/Interpretation
Tabulation, statistische Analyse
Datenbereinigung / Gewichtung
Dateneingabe / Coding
Datenerhebung und Kontrolle der Feldarbeit
evtl. Pretest
Briefing Interviewer
Stichprobenfestlegung
Arten und Methoden der Datenerhebung
evtl. qualitative Pilotstudie
Marktforschungsdesign
präzise Problemformulierung und -analyse
Problem des Auftraggebers
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Methoden der quantitativen Datengewinnung I
Die standardisierte Befragung
Einteilung von Befragungsformen nach....
befragter Personenkreis
• Expertenbefragung
• Händlerbefragung
• Verbraucherbefragung
Erhebungsmodus
Themenspektrum
• schriftlich /PAPI
• Spezialbefragungen
• telefonisch /CATI
• Omnibusbefragungen • offene Fragen
• persönlich
• schriftl.
• elektr. CAPI
Fragetypologie
• geschlossene Fragen
• halboffene Fragen
• mit / ohne Vorlagen
• Online / CAWI
• per mail
• per Web
Die Formulierung der Fragen, ihre Reihenfolge und ihr Umfang haben einen nicht zu
unterschätzenden Einfluss auf den Erfolg der Untersuchung.
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Methodisches Vorgehen in der quantitativen Befragung
(1) Ziehen der
repräsentativen
Stichprobe mittels
Quota- oder
Zufallsverfahren.
(2) Standardisierte Erhebung
PAPI, CATI, CAPI, CAWI
(3) Statistische Auswertung
Deskriptiv:
Experimentell:
detaillierte Erfassung / Beschreibung
Prognose und Ursachenermittlung mittels
(Häufigkeiten, Kreuztabellierungen,
schätzenden, prüfenden und klassifizierenden
Filterauszählungen)
statistischen Verfahren
(Conjoint, Teststatistik, Regression, Varianz- / Cluster- /
Diskriminanzanalyse, Faktorenanalyse, …)
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Grundlage: Stichprobentheorie
genau definierte Grundgesamtheit (Haushalte, Privatpersonen,
Händler, Angestellte, Experten...)
Stichprobe
Projektion/
Schließung
Alle interessierenden
Elemente,
über die Daten
gewünscht sind
Teil der Grundgesamtheit,
in dem die Daten
erhoben werden
Schätzung der
wahren Werte der
Grundgesamtheit
aus den gemessenen
Werten der Stichprobe
(Stichprobenfehler = Irrtumswahrscheinlichkeit)
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Stichprobe und Repräsentativität
IR I/GfK Food Panel
Shares in %
Repräsentativität meint nicht, dass die
Sampleverteilung identisch mit der
Grundgesamtheit ist.
100
80
60
Hy pe rma rk ets
Dis c ounte r
Groc e ry s tore s
40
20
0
Univ e rs e
Sa mple
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Eine Stichprobenverteilung kann aus
befragungstechnischen Gründen
bewusst „schief“ in Bezug auf die
Grundgesamtheit sein!
Repräsentativität meint vielmehr die
Möglichkeit, eine unverfälschte
Information über die Grundgesamtheit
geben zu können.
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Auswahl der Befragten in der quantitativen Marktforschung
Mit der Auswahl der Stichprobe steht und fällt jede empirische Untersuchung.
Zufallsauswahl
Reine Zufallsauswahl: Jedes Element der GG geht mit
einer Wahrscheinlichkeit >0 in die Stichprobe ein
(Urnenmodell).
Stratified Sampling: Aufspaltung der GG in homogene
Teilmengen (Schichtung, Klumpung), innerhalb derer
zufällig gewählt wird.
In der Praxis meist gesteuerte Auswahl mittels
elektronischen Zufallszahlengeneratoren,
“Schwedenschlüssel“, Last birthday method etc.
Nur bei Ad hoc (v.a. telefonische Befragungen), wenn
genügend Zeit und finanzielle Mittel.
Voraussetzung:
• alle Elemente der GG sind bekannt
• geringe Drop-out-Rate (<30%)
häufig in der Marktforschung unmöglich!
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Quotenstichprobe
Annahme: Ist die Stichprobe bzgl. einiger
bekannter soziodemografischer Basisvariablen
repräsentativ, so ist sie es auch hinsichtlich der
interessierenden Variablen.
Interviewer erhalten Instruktionen bezüglich der
gewünschten Verteilung wichtiger Variablen und
haben dann freie Hand bei der Auswahl der
Personen.
Wichtig: Aktualität des zur Quotenbildung
verwendeten Materials (z.B. Volkszählung).
Genügend und vor allem ehrliche Interviewer
einsetzen.
Bei Ad hoc und Panel-Studien möglich.
Kann bei seriöser Durchführung
genauso repräsentativ sein
wie eine Zufallsstichprobe.
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Stichwort: Stichprobengröße
Wie groß muss ein Sample sein, wenn ich den Stichprobenfehler bei 0,5%
Irrtumswahrscheinlichkeit akzeptiere?
Nettostichprobe = 1/(max. error)²= 1/0,05 ²= 400
Für schriftliche Befragungen muss zusätzlich die Rücklaufquote einfließen, also ein
Bruttosample berechnet werden:
Nettosample / Responserate = Bruttostichprobe
400 / 0,4 = 1000
Wenn man annimmt, mindestens 400 Antworten haben zu müssen und die
voraussichtliche Antwortquote mit 40% veranschlagt, sind 1000 Personen
anzuschreiben, um diese Antwortzahl zu erreichen.
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Häufige Befragungsformen
• Face to Face: persönliche, mündliche Befragung bei der Zielperson zu Hause, am
Arbeitsplatz, am Point of Sale durch geschulten Interviewerstab. Durchführung per „paper
pencil“ oder computergestützt „CAPI“, Auswahl der Stichprobe nach dem Zufalls- oder
Quotaprinzip. Hauptsächlich Studien der Sozialforschung, qual. Studien.
• Telefoninterviews: Durchführung zentral in unserem hauseigenen Telefonstudio ausschließlich computergestützte Interviewführung „CATI“. Zufallsstichprobe aus
Telefonnummernverzeichnis. Hauptsächlich Ad-hoc-Studien.
• Schriftliche Befragung: Versand von Fragebögen an (aus Wählerverzeichnis)
zufallsausgewählte Zielpersonen, incl. Avisobrief. Druck der Materialien und Handling des
Rücklaufs zentral bei uns im Haus. Gegebenenfalls (tel./schriftl.) Reminder. Bsp.: LifeStyle-Befragungen.
• Online-Befragungen: Hosting eines Fragebogens im Netz als HTML oder Versand eines
Fragebogens per email. Auswahl aus hauseigenem Adressenpool. Bsp.: Jugend-Studie.
• Andere Fälle: Bereitstellung von Adressen / Telefonnummern durch den Auftraggeber
(z.B. für Mitarbeiterbefragungen, Kundenzufriedenheitsstudien).
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Vor- und Nachteile der mündlichen Befragung
Vorteile
Nachteile
• hohe Erfolgsquote
• hoher organisatorischer Aufwand
• größerer Fragebogenumfang möglich
• höhere Kosten
• ergänzende Beobachtung möglich
• unüberlegtere Antworten
• Fragethematik kaum beschränkt
• mögliche suggestive Beeinflussung
durch den Interviewer (mangelnde
Neutralität)
• geringe Gefahr von Missverständnissen
• Face to Face Kontakt baut Vertrauen
auf (natürliches Befragungsklima)
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Interviewerqualität als Gütekriterium der mündlichen Befragung
Der ideale Interviewer ist ein
„kontaktfreudiger Pedant!“
sachlich, ehrlich, gewissenhaft,
empathisch
Möglichkeiten zur Ausschaltung von unbeabsichtigten Fehlern durch
den Interviewer:
•
•
•
•
Wechsel der Interviewer
Begrenzung der Interviews je Interviewer
indirekte Fragetechnik
Mehr-Themen-Befragung
Möglichkeiten zur Ausschaltung von gefälschten Interviews:
•
•
•
•
•
•
Fälschertest
Kontrollinterviews
statistische Abweichungen (zu perfekte Fragebögen)
Rückfragen
Quittierung des Interviews
Einstreuen von falschen Adressen
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Vor- und Nachteile der schriftlichen Befragung
Vorteile
Nachteile
• Wegfall des Interviewer-Bias
• Rücklaufquote geringer
• überlegtere Antworten
• überlegte Antwort, geringere
Spontanität
• Erreichung anders nicht ansprechbarer
Personen
• keine Kontrolle, wer wirklich den
Fragebogen ausfüllt
• geringere Gesamtkosten
• Frageumfang limitiert
• Gefahr von Missverständnissen
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Vor- und Nachteile der telefonischen Befragung
Vorteile
• Geschwindigkeit
• kostengünstig
Nachteile
• Beschränkung auf telefonische
Erreichbarkeit
• hohe Reaktanz, Belästigung
• Misstrauen gegen unsichtbaren Anrufer
• wenig natürlicher Gesprächsverlauf
• Eingeschränkter Fragebogenumfang
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Vor- und Nachteile der computerunterstützten
Erhebungsmethoden
CATI/CAPI/CAWI
Vorteile
Nachteile
• große Fallzahlen können
kosteneffektiv realisiert werden
• fehleranfällig (Fragebögen bedürfen
intensiver Testung)
• kürzeste Feldarbeitszeit
• Beschränkung des Fragebogens in
seiner Länge
• Vermeidung von Interviewerfehlern
• bei Online-Studien:
Repräsentativitätsproblem
• einfache Zwischenauszählung und
Kontrollauswertung möglich
• komplexe Filterfragen einsetzbar
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Methoden der quantitativen Datengewinnung II
Die standardisierte Beobachtung
Einteilung von Beobachtungsformen nach....
Datenkollektion
• persönliche Beob.
• technische Hilfsmittel
Bedingungen für das
Beobachtungsobjekt
• Feldbeobachtung
• Laborbeobachtung
Erhebungssituation
• offen (Versuchsziel,
Partizipationsgrad
• teilnehmende Beob.
Aufgabe und Tatsache
• nichtteilnehmende B.
der Beob. sind bekannt)
• verdeckt (Tatsache der B.
bekannt und Aufgabe bekannt,
Versuchsziel nicht )
• quasibiotisch (Rolle als
Versuchsperson bekannt)
• biotisch (völlige Unkenntnis)
Vielfältigste Kombinationen sind für ein Untersuchungsdesign denkbar.
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Beispiele für die quantitative Beobachtung
Datenerhebung
durch den Beobachter:
Datenerhebung durch
technische Hilfsmittel:
• Besucherfrequenzzählungen
•
Lichtschranken für Besucherzählungen
• Blickzählungen Schaufensterauslagen,
Werbeplakate
•
Einwegscheiben
• Spurenanalysen verwendeter Produkte
(Anzahl und Art leerer Getränkeflaschen
nach Veranstaltungen)
• Augenkamera beim Betrachten
von Werbemitteln
•
Schnellgreifbühne zum Messen der
Anmutungsqualität
•
Psychogalvanometer - elektr.
Hautwiderstand zum Messen der
Aktivierung
•
Program-Analyzer (Zustimmung grüner,
Ablehnung roter Knopf bei
z.B. Werbefilmpräsentationen
•
Click-stream Analysen für Webpages
Teilnehmende Beobachtung:
• aktiv: Mystery Shopping
• passiv: Accompanied Shopping
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Vor- und Nachteile der standardisierten Beobachtung
Vorteile
• nicht an Verbalisierungsfähigkeit von
Interviewer oder Befragtem gebunden
• keine Missverständnisse
• Unmittelbarkeit gegeben (vor allem
bei Feldbeobachtungen am POS)
Nachteile
• Gewinnung von geeigneten Versuchspersonen
• oft kleine Stichproben
• Problem der Repräsentativität
(Beobachtungszeit als Maßstab?)
• Beobachtereffekt bei offener Beobachtung
• ethische Fragen bei biotischer Beobachtung
• Beobachtereinfluss durch selektive
Wahrnehmung (außer bei
technischen Hilfsmitteln)
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Methoden der quantitativen Datengewinnung III
Das Panel
Es erfasst einen bestimmten, gleichbleibenden Kreis von Auskunftspersonen, der über eine längere
Zeitdauer hinweg, fortlaufend oder in gewissen Abständen über im Prinzip denselben Gegenstand
befragt wird.
Händler-Panel
Spezial-Panel (z.B.
Hörer- und
Seherforschung)
VerbraucherPanel
Einzelhandels- Großhandels- Vorverbraucher- EndverbraucherPanel
Panel
Panel
Panel
(z.B. Baufirmen)
allgemein
speziell
(z.B. Drogerien,
Apotheken)
Haushalts-Panel
VerbrauchsgüterPanel
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EinzelpersonenPanel
Gebrauchsgüter- allgemein
Panel
Consumer-Scan
speziell (z.B.
Auto- oder
Hausbesitzer)
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Vor- und Nachteile von Panelstudien
Vorteile
• Langzeitstudie
• gute Vergleichbarkeit
• Tendenzaussagen
• Indexbildungen für verschiedene
Güter / Regionen etc. möglich
Nachteile
• Auswahl der Teilnehmer (Repräsentativitätsproblem durch hohe Verweigerungsrate)
• Prämiensysteme, Vergütungen, Honorare
und andere Anreize notwendig
• „Panelsterben“ durch natürliche Mortalität,
HH-Auflösungen, Umzüge, nachlassendes
Interesse (Coverageproblem)
• Over- bzw. Underreporting (Ermüdung)
• Panel-Effekt: (un-)bewusste
Verhaltensänderung der Teilnehmer
durch die Panelaufzeichnungen
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Methoden der quantitativen Datenanalyse und
statistischen Auswertung
Datenaufbereitung
• Verschlüsselung
• Coding
• Prüfung
• evtl. Plausibilisierung
• i.R. Gewichtung
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Deskriptive
Statistik:
Tabellierung
• univariat (einfache
Häufigkeitsauszählung)
• bivariat
(Kreuztabellierungen)
• multivariat
(mehrdimensionale
Tabellierungen)
weiterführende statistische
Auswertungen
• univariate statistische Tests (eine
unabhängige Variable)
• multivariate Verfahren (mehr als
eine unabhängige Variable)
- eine abhängige Variable: z.B.
Regressions- Diskriminanzanalyse
- keine abhängige Variable: z.B.
Faktorenanalyse, Clusteranalyse
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Welche Statistik für welche Fragestellung?
Einfluss von unabhängigen
Variablen auf abhängige
Variablen
• Regressionsanalyse
• Varianzanalyse
• Kovarianzanalyse
Strukturierung von Variablen
• Korrelationsanalyse
• Faktorenanalyse
Strukturierung von Respondenten
• Clusteranalyse
Einfluss von Produktvariablen
• Conjointanalyse
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Korrelationsanalyse
• Messung einer linearen Beziehung zwischen zwei Variablen
• Achtung: oft vermittelnde Variablen (Scheinkorrelationen)
Anzahl der Störche in Österreich
Veränderung der
Umweltbedingungen
Geburtenrate in Österreich
Soziale Veränderungen
Industrialisation
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Faktorenanalyse
• Eine große Zahl von Merkmalsvariablen (zB. knusprig, gesund, aromatisch, kalorienarm, ...)
werden auf einige dahinter stehende Faktoren (z.B. Genuss, Gesundheit) verdichtet, die
selbst nicht direkt erfassbar sind
• Reduktion von Komplexität zur besseren Interpretierbarkeit von Ergebnissen
Nicht beobachtbare
Variablen (Faktoren)
(metrisch, nicht
korrelierend)
beobachtbare
Variablen
(metrisch, korreliert)
Variablen mit hoher Korrelation
werden zu einem Faktor kombiniert
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Clusteranalyse
• Eine umfangreiche Menge von Elementen (z.B. Personen) werden aufgrund ihrer gemeinsamen
Merkmalskombinationen (z.B. Alter, Einstellungen, Hobbies, Einkommen, ...) in homogene Gruppen
eingeteilt, die sich untereinander möglichst trennscharf voneinander unterscheiden.
• Grundlage für Segmentierungsstudien - z.B. Psychographische Segmentierung der Euro-Socio-Styles
Schein
Materialismus, Fatalismus, Frustration, soziale
Abkapselung, Misstrauen, Bedürfnis: Haben
Trends, Äußerlichkeiten, Sonderangebote
Vergnügen,
High Tech,
Innovation
Beständigkeit
Vorsorge,
Zurückhaltung,
Tradition, Bedürfnis:
Frieden, Sicherheit
Beständigkeit
Wandel
Dynamik,
Freiheit, Erfolg,
Risiko,
Bedürfnis:
Leidenschaften
Schein
Funktionalität,
Regionalität,
Rationalität
Realität
Vernunft, Harmonie, Vertrauen,
Mitgefühl, Bedürfnis: Sein
Information, Exklusivität,
Authentizität
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Realität
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Psychologische Prozesse, die das Konsumverhalten betreffen
Informationsaufnahme
und -verarbeitung
Einstellungs- und
Verhaltensänderung
Lernen
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Informationsaufnahme und -verarbeitung
Art und Weise (Prozess) in der ein Reiz:
empfangen
wahrgenommen
interpretiert
gespeichert
wieder aufgerufen wird
Relevant für:
Werbung (Kommunikation)
Verkauf (personal selling)
Verpackung
Branding (Markengestaltung)
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Stufen im Infoprozess
1.
Exposure (Darbietung des Reizes)
Sinneskanäle
2.
Attention (Aufmerksamkeit)
3.
Comprehension (Verständnis / Wahrnehmung)
4.
Acceptance (Akzeptanz
5.
Retention (Behalten
indirekter Einfluss)
Gedächtnis*)
*Gedächtnis beeinflusst auch 2-4
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Exposure
Begriff der
Reizschwelle
Unterste/absolute Reizschwelle
Subliminale Werbung?
„Coke, Popcorn“
Unterschiedsschwelle
„Psychologische Botschaften“
„Warnungen“
Webersches Gesetz:
DI
K = I
K = Sinneskonstante
DI = kleinste notwendige Differenz
I = Reizstärke
Je größer die anfängliche Reizstärke, desto größer muss die Differenz sein, um als
solche wahrgenommen zu werden (Anwendungen: Preise, Größen)
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Attention (Aufmerksamkeit) I
Zuwendung / Verarbeitungsaufwand für einlangenden „Reiz“
Faktoren, die Aufmerksamkeit bestimmen:
a) Persönliche Faktoren
Motivation (need) z.B. Hunger
Einstellungen (Anstreben von Konsistenz) z.B. positive Einstellung zu „Rauchen“,
Sport, Stars Anpassung (Geräusche); Anpassung an Werbewiederholung  Wichtigkeit von Überraschung
Aufmerksamkeitsspanne / Normal  “Caesar“
b) Reizbedingte Faktoren (theoretisch kontrollierbar)
Größe (z.B. am Verkaufsregal)
Farbe
Intensität
Kontrast
Position (Augenhöhe, links – rechts, etc)
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Attention (Aufmerksamkeit) II
Richtunggebende Faktoren (Augenkamera)
•
Bewegung
•
Isolation
•
Neuheit
•
„Gelernte“ Reize (z.B. Klingel, „Rot“)
•
Attraktive/r SprecherIn / Experte
•
Szenenwechsel (rapid-fire scene changes) erhöhte Aktivierung
Kann zu viel Aufmerksamkeit schaden?
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Comprehension / Verständnis I
Interpretation eines Reizes
Kategorisierung
 Vergleich mit Konzepten, die im Gedächtnis gespeichert
sind (Zigarette „Eve“)
Elaboration
Menge der Assoziationen zu einem Reiz (Produkt)
Menge der Bilder
Reizorganisation
Gestaltwahrnehmung
(Sterne; Figur/Grund; geschlossen/offen)
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Comprehension / Verständnis II
Persönliche Faktoren
Motivation
mehr „Bearbeitung“ falls relevant (Konzentration auf Anzeige)
Wissen
Consumer capital (technisches Wissen, „Expertise“)
Erwartung
z.B. Bei Geschmackstest branded od. unbranded Messung des
Markeneinflusses
Stimulusfaktoren
Größe
Kapazität (früher PC)
Farbe
z.B. auf Gewicht (Staubsauger), auf Geschmack (Schoko)
Verpackung
Plastik, Frische (?)
Linguistik
Kontext
alltägliche Worte, Negationen, passive Sätze, Primacy-Recency-Effekt
z.B. Gerät - Sportgeschäft
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Akzeptanz
 Überwindet die Nachricht Skepsis?
Wirkt Reiz immer überzeugend?
Abhängig von „kognitiven Prozessen“
Kognitive Reaktionen:
- Überdenken der Behauptungen
- unterstützte Argumente
- Gegenargumente
Konsumenten sind oft unfähig/nicht motiviert zu prüfen
schnelle Wege: passende „Bilder“, Urteilsheuristiken (sympathisch, preiswert, etc.)
Affektive Reaktionen
ausgelöste Gefühle von Werbung angestrebt (liking)
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Retention / Behalten

Speichern im Langzeitgedächtnis = Ziel
3 Speichersysteme:
a) sensorisches Gedächtnis (ohne Bedeutungszuschreibung)
b) Kurzzeitgedächtnis (nur wenn „geübt“)
c) Langzeitgedächtnis

Art der Verarbeitung entscheidet: ELM (Elaboration Likelihood Model)
Zentraler Weg / Peripherer Weg
a) analysiert werden: Lautstärke/Höhe, etc.
b) begrenzt (Telefonnummer)
c) „unbegrenzt“ – es bleiben Gedächtnisspuren (zB alte Marken, alte
Werbung, Auswendiggelerntes)
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Lernen
Konsumverhalten ist „gelerntes Verhalten“
Geschmackspräferenzen, Überzeugungen, Gewohnheiten
Ergebnis von „Lernen“
Kognitives Konzept
(mentale Prozesse)
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Behavioristisches Konzept
(Verhalten allein)
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Kognitives Lernen I
Informationslernen  bis zum Problemlösen
Entscheidungen treffen
Consumer choice
Zunächst: Informationslernen (Markenname, Image)
2 Faktoren:
Wiederholung – shortterm – longterm memory
Bearbeitung
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– integrieren ins a) Gedächtnis (Motivation X)
b) Fähigkeit
a)
Gedächtnis: gerichtetes Lernen (bei Motiv)
zufälliges Lernen (incidential)
b)
Fähigkeit: Vorkenntnisse, Regelkenntnisse
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Kognitives Lernen II
Methoden, um Behalten zu Verbessern
 Bilder:
Wissen wird nicht nur semantisch gespeichert
Logo
wichtig: Bezug zwischen Bild und verbaler Botschaft
 Konkrete Worte:
Baum, Hund vs Gerechtigkeit, Gleichheit
 Selbstbezug:
Erfahrungen
„Du“, Sie“
 Gedächtnistraining:
zB Reime
 Verdichtete Sprache:
(umstritten)
 Wiederholung:
vor allem, wenn Motivation oder Fähigkeit gering
(allerdings: Advertising wear out)
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Erinnerung an frühere
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Kognitives Lernen - Vergessen
„Verfallstheorie“
Interferenztheorie :
retroaktive
proaktive
Hemmung
affektive
Wichtig: Erinnerungsreize in Kaufsituation (Name, Symbol, Farbe)
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Kognitives Lernen - Messgrößen
a) Wiedererkennen
b) Recall
a) Wiedererkennen:
Einfache Maße (insgesamt gesehen)
spezielle Maße (bestimmte Elemente)
b) Recall gestützt:
Recall ungestützt:
zB bezogen auf das Produkt
TV-spots generell
Sagen etwas über „Awareness“ – aber kaum etwas über Einstellung
 Spezifische Messungen
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Lernen - Klassische Konditionierung
 Unbedingter Reiz wird mit neuem Reiz gekoppelt
bedingte Reaktion
Liebesszene (unbedingter Reiz? – für positiv affektive Reaktion) wird
mit Produkt gekoppelt
• in Werbung vielfach eingesetzt (Bier, Getränke, Parfüm, etc.)
Achtung:
Unterschiedliche „Stärke“ unbedingter Reize – oft nur für Teilgruppen
der Bevölkerung (Musik, Erotik, Reise)
 Generalisation (Verallgemeinerung)
 Diskriminierung
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„Family branding“
brand-streching (overstreching?)
Verwechslungen vorbeugen (Rechtsfragen)
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Kognitives Lernen - Operantes Konditionieren
Positive Verstärkung
Negative Verstärkung (aversiver Reiz wird weggenommen)
Bestrafungslernen
Achtung auf „Modelllernen“ (Werbung)
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Kognitives Lernen - Operante Konditionierung
 Verstärkung durch Produktnutzung
- positive Verstärkung: guter Geschmack, angenehmer Geruch
- negative Verstärkung: Medizin reduziert Schmerz
Durchlüfter / schlechter Geruch verschwindet
 Segmente:
Personen, die ein Problem haben
Personen, die ein Problem gehabt haben
Personen, die fürchten, dass ein Problem auftritt
Versuch zum Probieren zu veranlassen
oft wichtig: Verstärkung der Heavy User (Rabatte, Kundenkarten, Miles)
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Einstellung und Verhalten
Persuasion durch Kommunikation
Verstärkerpläne
Totale Verstärkung
Partielle Verstärkung (besser gegen Verlernen)
(nicht jede/jeder bekommt ein Freiticket)
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Einstellung und Verhalten
Persuasion durch Kommunikation
Marketingkommunikation
Elemente der
Kommunikation
ELM
(Elaboration Likelihood
Model)
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Werbung
Verkaufsangebote
Broschüren
Verpackung
Quelle, Argumente, Behauptungen, etc.
Zentraler Weg (genau, prüfend, kognitiv)
peripherer Weg (grob, oberflächlich, Heuristiker)
Abhängig von Motivation und Fähigkeit
falls Motivation hoch: gute Argumente
falls Motivation nieder: klassisch konditionieren
Konsequenzen für Einstellungsänderung und
Gedächtnis
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Einstellung und Verhalten
Quelleneffekte
Glaubwürdigkeit
Erleichtert Persuasion
Verhindert Gegenargumentation
Expertise
Vertrauenswürdigkeit
Ähnlichkeit
Attraktivität
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Einstellung und Verhalten
Effekte der Botschaft
Stärke der Behauptung
(claim)
Relevanz (für den Konsumenten)
Objektivität (keine individuelle Interpretation)
„light“ = subjektiv
Beweisbarkeit (vor bzw. nach dem Kauf)
Zahl der Behauptungen
bei „peripherem“ Weg
Ein- oder Zweiseitigkeit
der Argumente
Affektive Botschaften
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Anreicherung mit Symbolen
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Einstellung und Verhalten
Konsumentenbezogene Faktoren
Motivation
Erregung
Wissen / Vorwissen
Persönlichkeit
Bestehende Einstellung
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Interesse am Produkt
Welchen Bedürfnissen dient es (hedonistischen oder anderen)
Einfluss auf Verarbeitung
U-förmige Beziehung
Unterschiede zwischen Medien, Events, etc.
Auch Akzeptanz von technischen Details
Self-Monitoring
falls hoch: Bilder/soziale Übereinstimmung
Verstärkung
Veränderung
(starke, konsistente Einstellung weniger leicht veränderbar)
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