Wien, 03 - Version 2.5 (Linux 2.4)

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Ergebnisbericht
Projekt
Bestandsaufnahme gemäß Artikel 3 und 5
WRRL, Erstellung von Karten, Tabellen
und Texten
Kurztitel
WRRL-Karten
Geschäftszahl:
BMLFUW-UW.3.2.5/0008-VII/2/2004
Einzugsgebiet
Donau (incl. Elbe)
Planungsraum
Leitha, Raab und Rabnitz
Arbeitspaket
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper
(inkl. WGEV Messnetz)
Teil B
Wien, Februar 2005
Auftraggeber
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft, Sektion VII/1
Marxergasse 2, A-1030 Wien
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
AutorInnen und MitarbeiterInnen
Umweltbundesamt, Spittelauer Lände 5, A 1090 Wien
Andreas Scheidleder, Günter Eisenkölb, Gabriela Vincze,
Helga Lindinger, Franko Humer, Claudia Schramm, Elisabeth Stadler
Datenquelle
Die Beschreibungen der GWK wurden bereitgestellt von den Ämtern der Landesregierungen
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
INHALT
1
GRUNDWASSERKÖRPER IM PLANUNGSRAUM
4
2
KURZBESCHREIBUNG DER GRUNDWASSERKÖRPER
5
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
2.1.5
2.1.6
2.1.7
2.1.8
2.1.9
2.1.10
2.1.11
2.1.12
EINZEL-GWK – PORENGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAHER GWK
GK100021 Parndorfer Platte [LRR]
GK100126 Feistritztal [LRR]
GK100127 Günstal [LRR]
GK100129 Lafnitztal [LRR]
GK100130 Pinkatal [LRR]
GK100131 Raabtal [LRR]
GK100132 Rabnitztal [LRR]
GK100133 Safental [LRR]
GK100134 Seewinkel [LRR]
GK100135 Stooberbachtal [LRR]
GK100136 Stremtal [LRR]
GK100174 Ilz und Rittscheintal [LRR]
5
5
6
6
7
8
8
9
10
10
11
12
12
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.2.5
2.2.6
2.2.7
2.2.8
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND PORENGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100081 Wulkatal [LRR]
GK100128 Ikvatal [LRR]
GK100146 Hügelland Rabnitz [LRR]
GK100178 Südl. Wiener Becken-Ostrand [LRR]
GK100181 Hügelland Raab Ost [LRR]
GK100187 Hügelland Raab West [LRR]
GK100083 Grauwackenzone [LRR]
GK100093 Semmering [LRR]
13
13
14
14
15
15
16
17
17
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
2.3.5
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND KLUFTGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100137 Fischbacher Alpen [LRR]
GK100139 Günser Gebirge Umland [LRR]
GK100148 Wechselgebiet [LRR]
GK100191 Bucklige Welt [LRR]
GK100192 Leithagebirge [LRR]
18
18
18
19
19
20
2.4
2.4.1
2.4.2
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND KARSTGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100089 Nördliche Kalkalpen [LRR]
GK100138 Grazer Bergland östlich der Mur [LRR]
21
21
21
2.5
2.5.1
2.5.2
GRUPPE VON GWK – TIEFEN-GWK
GK100168 TGWK Steirisches u. Pannonisches Becken [LRR]
GK100193 TGWK Rabnitzeinzugsgebiet [LRR]
22
22
22
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
1
GRUNDWASSERKÖRPER IM PLANUNGSRAUM
Der Planungsraum Leitha, Raab und Rabnitz [LRR] mit einer Fläche von 8.784 km² setzt sich aus 29
Grundwasserkörpern zusammen. Der Bereich des Neusiedlersees, der zwar im Planungsraum liegt wurde
aber nicht als Teil eines GWK ausgewiesen. Von den Grundwasserkörpern sind 27 oberflächennahe und
zwei Tiefen-GWK. Von der Art der GWK her teilt sich der Planungsraum auf 12 Einzel-GWK und 17
GWK-Gruppen auf.
Generell werden Einzel-GWK, die sich über Planungsraumgrenzen hinaus erstrecken mit ihrer Fläche
jenem Planungsraum zugerechnet, dem sie auch zugeordnet werden. Daher ist die Summe der Flächen der
einzelnen GWK eines Planungsraumes nicht immer identisch mit der Gesamtfläche des Planungsraumes.
Die Einzel-GWK mit einem Ausmaß von 12 km² bis 443 km² repräsentieren mit einer Fläche von 1.232
km² nur einen geringen Anteil des Planungsraumes. Bezogen auf den Leitertyp sind sie alle als
Porengrundwasserleiter definiert.
Die GWK-Gruppen mit einem Ausmaß von 64 km² bis 2.864 km² nehmen eine Fläche von 11.591 km² ein
und stellen somit den Hauptteil des Planungsraumes dar. Bezogen auf den Leitertyp sind zwei GWKGruppen als vorwiegend Karstgrundwasserleiter, sieben GWK-Gruppen als vorwiegend
Kluftgrundwasserleiter und weitere sechs als vorwiegend Porengrundwasserleiter eingeordnet. Bei den
zwei Tiefen-GWK-Gruppen wurde noch keine Zuordnung getroffen.
Tabelle 1: Einzel und Gruppen von GWK im Planungsraum
GWK
Nummer
GWK Name
Zuständige
Bundesländer
Art des GWK
GWK
Bereich
GWK
Leitertyp
GK100021
Parndorfer Platte [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
254
6
GK100126
Feistritztal [LRR]
Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
56
12
GK100127
Günstal [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
14
-
GK100129
Lafnitztal [LRR]
Bgl, Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
96
21
GK100130
Pinkatal [LRR]
Bgl, Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
80
16
GK100131
Raabtal [LRR]
Bgl, Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
114
18
GK100132
Rabnitztal [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
40
10
GK100133
Safental [LRR]
Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
34
1
GK100134
Seewinkel [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
443
24
GK100135
Stooberbachtal [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
12
3
GK100136
Stremtal [LRR]
Bgl
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
50
6
GK100174
Ilz und Rittscheintal [LRR]
Stk
einzel-GWK
o-GWK
PGWL
39
4
GK100081
Wulkatal [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
386
9
GK100128
Ikvatal [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
165
9
GK100146
Hügelland Rabnitz [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
498
2
GK100178
Südl. Wiener Becken-Ostrand [LRR]
Noe, Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
276
6
GK100181
Hügelland Raab Ost [LRR]
Stk, Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
1079
10
GK100187
Hügelland Raab West [LRR]
Stk, Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vPGWL
1352
1
GK100083
Grauwackenzone [LRR]
Noe
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
82
-
GK100093
Semmering [LRR]
Noe
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
64
-
GK100137
Fischbacher Alpen [LRR]
Stk
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
545
7
GK100139
Günser Gebirge Umland [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
165
-
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Fläche
(km²)
MST
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
GWK
Nummer
GWK Name
Zuständige
Bundesländer
Art des GWK
GWK
Bereich
GWK
Leitertyp
Fläche
(km²)
MST
GK100148
Wechselgebiet [LRR]
Stk
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
288
3
GK100191
Bucklige Welt [LRR]
Noe, Stk, Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
977
3
GK100192
Leithagebirge [LRR]
Noe, Bgl
GWK-Gruppe
o-GWK
vKLGWL
159
1
GK100089
Nördliche Kalkalpen [LRR]
Noe, Stk
GWK-Gruppe
o-GWK
vKAGWL
569
-
GK100138
Grazer Bergland östlich der Mur
[LRR]
Stk
GWK-Gruppe
o-GWK
vKAGWL
380
5
GK100168
TGWK Steirisches u. Pannonisches
Becken [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
t-GWK
2864
-
GK100193
TGWK Rabnitzeinzugsgebiet [LRR]
Bgl
GWK-Gruppe
t-GWK
1742
-
GWK = Grundwasserkörper, o-GWK = oberflächennaher GWK, t-GWK = Tiefen-GWK
PGWL = Porengrundwasserleiter, vPGWL = vorwiegend Porengrundwasserleiter
vKAGWL = vorwiegend Karstgrundwasserleiter, vKLGWL = vorwiegend Kluftgrundwasserleiter
MST = Anzahl WGEV Messstellen (Grundwasserqualität) im GWK
2
KURZBESCHREIBUNG DER GRUNDWASSERKÖRPER
In diesem Abschnitt werden die wesentlichen Merkmale der GWK kurz dargestellt. Neben den allgemeinen
Informationen wie Lage und Größe wird kurz auf die Geologie die Hydrogeologie und die Hydrologie
eingegangen. Die jeweils beigefügte Tabelle gibt die prozentuellen Anteile der Landnutzungen
entsprechend CORINE Landcover 1990 je GWK an. Abschließend wird auf mögliche Belastungen für das
Grundwasser eingegangen.
2.1
2.1.1
EINZEL-GWK – PORENGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAHER GWK
GK100021 Parndorfer Platte [LRR]
Bei der Parndorfer Platte handelt es sich um einen Einzelgrundwasserkörper mit einer Fläche von 254 km2,
der im N durch die Quartär-Tertiärgrenze zur Grundwasserkörper-Gruppe Südl. Wiener Becken-Ostrand
(LEI), im E durch das Leithatal, sowie im SE durch die Staatsgrenze zu Ungarn begrenzt wird. Im S
schließt der Einzelgrundwasserkörper Seewinkel an. Die Längsausdehnung beträgt 17 km, die Breite 13 bis
14 km.
Der Grundwasserleiter setzt sich aus unterschiedlich alten quartären Schottern zusammen Die stark
verwitterten sandigen Kiese liegen einem tertiären Sockel aus pannonen Tonen, Sanden und Kiesen
ähnlichen Verwitterungszustandes auf. Dieser Sockel ist reliefiert, was für die Grundwasserströmung
wichtig ist, jedoch nicht immer absolut stauend ausgebildet. Über den Deckenschottern und
Terrassensedimenten befinden sich Deckschichten aus äolischen Sedimenten mit einer durchschnittlichen
Mächtigkeit von etwa 2 m.
Die Mächtigkeit des Quartärs beträgt maximal bis >25 m. Der Porengrundwasserkörper Parndorfer Platte
wird vorwiegend von Nordwesten gespeist. Die Mächtigkeit des Aquifers beträgt durchschnittlich 4,5 m.
Zwischen 50 und 75 % des Grundwasserkörpers sind von Deckschichten versehen. Den wichtigsten Faktor
für die Grundwasserneubildung stellt die flächenhafte Versickerung des Niederschlags dar, untergeordnet
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
tragen jedoch auch Oberflächengewässer zur Grundwasserneubildung bei. Der mittlere Abfluss beträgt
0,0005 m/sec.
Bebaute Fläche
3,4 %
Landwirtsch. Flächen
93,4 %
Wälder und naturnahe Flächen
3,3 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Eine potentielle Gefährdung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen; Bauwerke, Industrieanlagen,
Landwirtschaft und Tourismus gegeben.
2.1.2
GK100126 Feistritztal [LRR]
Der Einzelgrundwasserkörper Feistritztal umfasst eine Fläche von 56 km2. Die Längserstreckung beträgt
31 km, die maximale Breite ca. 2,5 km. Es erstreckt sich von St. Johann bei Herberstein bis zur
Landesgrenze bei Fürstenfeld im S, wo die Feistritz in die Lafnitz einmündet. Umrandet wird das
Feistritztal im Norden von den Fischbacher Alpen, im E und W vom Hügelland Raab West.
Die holozäne Talfüllung des Feistritztales ist durch einen kleinräumigen lateralen und vertikalen
Fazieswechsel charakterisiert. Die Schotter sind meist locker gepackt und mit geringmächtigen
Feinkornsedimenten und Bodenbildungen mit einem Flächenanteil über 75 % abgedeckt. Das sandigschluffige Bindemittel innerhalb der Schotter ist eisenreich und lagenweise auch manganreich. Diese
Feinkornmatrix unterscheidet sich hinsichtlich der Durchlässigkeit nicht wesentlich vom unterlagernden
Tertiär. Für die Trinkwasserversorgung sind sowohl die ungespannten, quartären Porengrundwässer als
auch artesische Wässer aus den tertiären Schichten und Quellwässer aus dem Kristallin relevant.
Die Quartärmächtigkeit liegt im Schnitt zwischen 4 und 8 m. Die Grundwassermächtigkeit schwankt im
Talboden meist zwischen 2 und 6 m. Für die hydraulische Durchlässigkeit liegt nur ein Wert mit 0,0001
m/sec im Bereich Großhartmannsdorf vor. Die Alimentation des Grundwassers erfolgt aus der
Versickerung von Niederschlägen und Infiltration aus Oberflächengewässern.
Bebaute Fläche
0%
Landwirtsch. Flächen
91,2 %
Wälder und naturnahe Flächen
8,8 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Wasserentnahmen, Industrieanlagen und ausgewiesene Altlasten, Rohstoffgewinnung sowie Land- und
Forstwirtschaft stellen anthropogene Einflussfaktoren für das Grundwasser dar.
2.1.3
GK100127 Günstal [LRR]
Die Güns entspringt im Bernsteiner Hügelland, am östlichen Abhang des Steinstückls (794 m), zwischen
Bernstein und Redlschlag, auf einer Seehöhe von ca. 780 m über Adria. Die Güns entwässert das Gebiet
nach Osten hin und verläuft in der Folge am nördlichen Hangfuß des Günser Gebirges, bis sie bei
Rattersdorf das österreichische Staatsgebiet auf einer Seehöhe von ca. 300 m über Adria in Richtung
Ungarn verlässt. Die Güns hat mehrere Nebengerinne, das Günstal umfasst eine gesamtfläche von 14 km².
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Das Ursprungsgebiet der Güns befindet sich in den östlichen Ausläufern der Buckligen Welt. Geologisch
gesehen handelt es sich dabei um den Nordostsporn der Zentralalpen, wo im zentralen Bereich Penninikum
zutage tritt. Dessen Umrahmung besteht aus unterostalpinen und teilweise auch mittelsotalpinen Gesteinen,
die allesamt einem intensiven Schuppen- und Deckenbau unterworfen sind. Nach Osten hin sind die
Gesteinsserien des Bernsteiner Hügellandes von jenen des Günser Gebirges durch einen schmalen Streifen
tertiärer Ablagerungen getrennt. Weniger als 50 % des Grundwasserkörpers Günstal ist mit Deckschichten
versehen, deren Summe der mittleren Mächtigkeit 1 m beträgt.
In den kristallinen Bereichen ist davon auszugehen, dass die Grundwasserführung wesentlich von der
Klüftung und der meist geringmächtigen Verwitterungsdecke des Kristallins abhängt. Die Mächtigkeit des
Grundwasserkörpers reicht von 0,5 bis 30 m, bei Flurabständen zwischen 0 und 7 m. Die durchschnittliche
hydraulische Leitfähigkeit beträgt. 0,0001 m/s. Die Alimentation des Grundwassers erfolgt hauptsächlich
über die Versickerung aus Niederschlag. Nebenanteilig tragen auch Oberflächenwässer und
Grundwasserzustrom zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
12,6 %
2.1.4
Landwirtsch. Flächen
65,8 %
Wälder und naturnahe Flächen
21,6 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
GK100129 Lafnitztal [LRR]
Der grenzüberschreitende Einzelgrundwasserkörper in der Talfüllung des Lafnitztales setzt knapp nördlich
der Landesgrenze zum Bundesland Steiermark ein. Bis etwa Fürstenfeld bildet die Lafnitz die
Landesgrenze zwischen Steiermark und Burgenland, ab Fürstenfeld erreicht das Lafnitztal, das in seinem
Verlauf zunehmend breiter wird, seine Maximalbreite von 3 km, setzt sich auf burgenländischer Seite
Richtung SE fort und verlässt nach einer Gesamtlänge von 57 km das österreichische Staatsgebiet in
Richtung Ungarn. Der Einzelgrundwasserkörper Lafnitztal hat eine Fläche von 96 km2.
Altpleistozäne Terrassenschotter sind flächenhaft weit verbreitet jedoch durch heterogene lithologische
Zusammensetzung, lehmige Verwitterung und schluffig-pelitisches Bindemittel wasserwirtschaftlich
irrelevant. Der Grundwasserleiter setzt sich aus quartären Sand-Kieskörpern in zum Teil feinkörniger
Matrix quartären Alters zusammen. Lediglich im unteren Lafnitztal sind bis zu 7 m mächtige
Deckschichten durchgehend ausgebildet.
Oft fehlt der Terrassenkörper als eigenes Sedimentpaket überhaupt. Die mittlere Aquifermächtigkeit beträgt
6 m bei einem maximalen Flurabstand von 8 m. Die Mächtigkeit Deckschichten beträgt im Mittel 3,6 m.
Sie bedecken mehr als 75 % des Grundwasserkörpers. Die durch Pumpversuch ermittelte mittlere
hydraulische Durchlässigkeit beträgt 0,0027 m/sec. Den Hauptanteil der Grundwasserneubildung stellt
Versickerung von Oberflächenwasser dar, untergeordnet auch flächenhafte Versickerung von Niederschlag
und Grundwasserzustrom.
Bebaute Fläche
0,2%
Landwirtsch. Flächen
92,1 %
Wälder und naturnahe Flächen
7,7 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Eine potentielle Gefährdung für das Grundwasser ist durch Wasserentnahmen, künstliche
Grundwasseranreicherung, Deponien und Landwirtschaft gegeben.
2.1.5
GK100130 Pinkatal [LRR]
Der lateral grenzüberschreitende Einzelgrundwasserkörper Pinkatal wird wasserwirtschaftlich in 2
Abschnitte: oberes und unteres Pinkatal gegliedert. Die Grenze stellt der Durchbruch durch den Eisenberg
dar. Der obere Talabschnitt hat eine Länge von 36 km und eine Maximalbreite von 2 km. Das untere
Pinkatal verläuft abwechselnd grenzüberschreitend und hat eine Längserstreckung von 17 km und eine
maximale Breite von 2 km. Die Gesamtfläche dieses oberflächennahen Einzelgrundwasserkörpers beträgt
80 km2.
Die Pinkafelder Bucht ist als Randbucht es Steirischen Beckens anzusehen. Im Steirischen Oberlauf
durchquert die Pinka die karpatischen Sinnersdorfer Schichten, Konglomerate, in feinkörniger-tonigschluffiger Matrix. Der Einzelgrundwasserkörper wird in weiterer Folge von marinen Kiessanden aus dem
Badenium unterlagert und randlich begleitet. Ohne wesentlichen lithologischen Fazieswechsel folgen
weiter flussabwärts sarmatische Kiessande. Mit schluffigen Sanden und Kieseinschaltungen folgt das
Pannon und Pont unter und seitlich dem Talboden. Das untere Pinkatal durchfließt pontische limnische
Sedimente mit Kohleflözen in feinklastischer schluffig-toniger Matrix. Wenige pleistozäne Terrassen
begleiten sie weiterhin in Österreich und Ungarn.
Die mittlere Mächtigkeit des Porengrundwasserleiters beträgt 5,5 m bei einem Flurabstand von meist nur 1
bis 5 m. Die unterschiedlich mächtige Abdeckung wird durch gering durchlässige Deckschichten mit einer
mittleren Mächtigkeit von 3 m gebildet, welche mehr als 75 % des Grundwasserkörpers überlagern. Der
aus Pumpversuchen ermittelte mittlere Durchlässigkeitsbeiwert beträgt 0,0018 m/sec. Den Hauptanteil der
Grundwasserneubildung stellt die Versickerung von Oberflächenwasser dar. Untergeordnet sind hier noch
Niederschlagsversickerung und Grundwasserzustrom zu erwähnen.
Bebaute Fläche
5,6 %
Landwirtsch. Flächen
90,1 %
Wälder und naturnahe Flächen
4,3 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Eine mögliche Belastung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen, Deponien und Landwirtschaft
gegeben.
2.1.6
GK100131 Raabtal [LRR]
Das Raabtal gehört neben dem Feistritztal und dem Lafnitztal zu den wichtigsten
Porengrundwassergebieten der Oststeiermark. Es umfasst ein Gesamtfläche von 114 km². Das Raabtal,
verläuft der Hauptentwässerungsrichtung des Oststeirischen Tertiärbeckens von Nordwest nach Südost
folgend, bis zur Landesgrenze östlich von Fehring durchwegs durch das tertiäre Hügelland.
Charakterisiert ist das Raabtal durch seinen durchwegs breiten Talboden, der nur in einzelnen Abschnitten
von deutlich ausgeprägten Terrassen (Studenzen, Kirchberg a.d.Raab) begleitet wird. Vorwiegend sind
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
jedoch sowohl der linke als auch rechte Talrand durch großflächig ausgebildete Schleppenhänge geprägt.
Am Aufbau der meist nur geringmächtigen quartären Talfüllung sind Sande und Schotter, entsprechend
dem Einzugsgebiet mit zumeist hohen Feinkornanteilen beteiligt. Eine ausgeprägte Untergliederung der
quartären Einheiten ist nicht gegeben. Über 75 % des Raabtals sind mit Deckschichten in form siltigschluffiger Sande versehen.
Die durchschnittliche Mächtigkeit der quartären Schotterfüllung (mit intensivem faziellem Wechsel,
überwiegend aus stark verwitterten Kristallingeröllen und Quarzen; Karbonate fehlen zumeist), die den
Aquifer im Raabtal darstellt, beträgt 3 - 6 m (im Maximum bis 13,5 m). Hauptsächlich handelt es sich dabei
um Sande und Fein- bis Grobkiese mit vereinzelt gröberen Komponenten, welche einen zumeist hohen
Feinkornanteil aufweisen. Hauptsächlich flächenhafte Versickerung aus Niederschlag, nabenanteilig auch
Oberflächenwässer und Grundwasserzustrom tragen zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
4,2 %
Landwirtsch. Flächen
93,6 %
Wälder und naturnahe Flächen
2,2 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Mögliche Belastungen des Grundwassers sind durch Wasserentnahmen, Industrieanlagen, Altlasten sowie
Land- und Forstwirtschaft gegeben.
2.1.7
GK100132 Rabnitztal [LRR]
Das Rabnitztal ist weitläufig und sanft hügelig angelegt, beginnt mit dem für den oberflächennahen GWK
breiten Talboden etwa im Bereich von Dörfl, südlich von Oberpullendorf. Es umfasst ein Gesamtfläche von
40 km². Die Rabnitz fließt hier in einer nach Süden ausgebauchten Schlinge nach Osten, wo sie nach ca. 20
km (Gesamtlänge auf österreichischem Gebiet ca. 57 km) die österreichisch-ungarische Staatsgrenze bei
Lutzmannsburg überquert. Auf ungarischer Seite schwenkt ihr Verlauf nach SSE um bei Hegyfalu
schließlich nochmals nach NE zu drehen, bis sie bei Györ in die Raab fließt, die in der Folge in die Donau
mündet.
In diesem Abschnitt durchfließt die Rabnitz tertiäres Hüggelland, dem quartäre Schotterterrassen auflagern.
Das Liegende des Tertiärs bildet undifferenziertes Sarmat (Ton, Sand, Kies), welches von der Rabnitz
zwischen Dörfl und Klostermarienberg durchflossen wird. Es wird eine Mächtigkeit von 60 m für das
Sarmat angenommen. Östlich von Klostermarienberg transgredieren Sedimente des Pannon (ebenfalls Ton,
Sand, Kies), welche im Bereich von Lutzmannsburg praktisch flächendeckend von Löß und Lößlehm des
oberen Pleistozäns überlagert werden. Die Mächtigkeit der Lößablagerungen erreicht bis zu 8 m. Zusätzlich
wird das Tertiär entlang der Rabnitz häufig von bis zu 2 m mächtigen älteren Quartärschottern (fluviatile
Terrassen) des oberen Pliozäns – unteren Pleistozäns überlagert.
Die Durchlässigkeit der potentiellen Grundwasserleiter liegt in einer Größenordnung von 0,001 bis
0,000001 m/s. Hauptsächlich flächenhafte Versickerung aus Niederschlag, nabenanteilig auch
Oberflächenwässer und Grundwasserzustrom tragen zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Bebaute Fläche
8,8 %
2.1.8
Landwirtsch. Flächen
80,7 %
Wälder und naturnahe Flächen
10,5 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
GK100133 Safental [LRR]
Das Safental umfasst eine Gesamtfläche von 34 km². Es erstreckt sich im östlichsten Bereich des
Steirischen Tertiärbeckens einerseits aus dem Pöllauer Becken und andererseits aus dem Raum Grafendorf
- Hartberg in Richtung Süden bis zu seiner Einmündung in die Lafnitz nördlich von Fürstenfeld.
Als charakteristisches Merkmal für das Safental ist die Entwicklung von breiten Talböden mit weit
ausgedehnten Schleppenhängen (vor allem an der Ostseite des Tales entwickelt), die von den begleitenden
Riedeln ausgehen, anzusprechen. Die das Safental begleitenden langgestreckten tertiären Riedel sind
großteils aus Sedimenten des Pannon aufgebaut, die weitgehend von mittel- bis altpleistozänen Terrassen
bedeckt sind. Im nördlichsten Abschnitt, im Raum Hartberg und Grafendorf streichen die das Pannon
unterlagernden Schichten des Sarmat obertägig aus. Die quartäre Talfüllung des Safentales besteht
weitgehend aus Schwemmsedimenten mit einem hohen Feinkornanteil was auch dazu führt, daß hier
Grundwasservorkommen nur in geringem Maße vorhanden sind. Hinzu kommt noch, daß die ungespannten
Grundwasservorkommen durch eine geringmächtige Überdeckung nur schlecht geschützt sind.
Die durchschnittliche Mächtigkeit der quartären Schotterfüllung (mit intensivem faziellem Wechsel,
überwiegend aus stark verwitterten Kristallingeröllen und Quarzen; Karbonate fehlen zumeist), die den
Aquifer beiden Tälern darstellt, beträgt 3 - 6 m (im Maximum bis 13,5 m). Hauptsächlich handelt es sich
dabei um Sande und Fein- bis Grobkiese mit vereinzelt gröberen Komponenten, welche einen zumeist
hohen Feinkornanteil aufweisen. Sandige und schluffige Beimengungen in sehr inhomogener Verteilung
sind die Regel. Über diesem Schotterkörper folgen zumeist 3 - 5 m mächtige lehmige Deckschichten
(schwach tonige bis sandige Schluffe), die jedoch keine durchgehend dichte Decke bilden. Extremwerte der
Lehmschichten können, vorwiegend in den Talrandbereichen, 1 bzw. 9 m erreichen. Die Alimentation des
Grundwassers erfolgt hauptsächlich über die Versickerung aus Niederschlag. Nebenanteilig tragen auch
Oberflächenwässer zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
0,2 %
Landwirtsch. Flächen
95,7 %
Wälder und naturnahe Flächen
4,1 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Eine potentielle Gefährdung für das Grundwasser ist durch Wasserentnahmen, Industrieanlagen, Altlasten
sowie Land- und Forstwirtschaft gegeben.
2.1.9
GK100134 Seewinkel [LRR]
Der grenzüberschreitende Einzelgrundwasserkörper Seewinkel umfasst eine Fläche von 443 km2 und wird
im N von der Parndorfer Platte begrenzt. W und SW bildet der Neusiedlersee die Grenze. Die
südlichöstliche Begrenzung wird politisch durch die Staatsgrenze dargestellt. Sowohl die N-S-Erstreckung
als auch die N-W-Erstreckung beträgt 23 km.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Der Porengrundwasserkörper Seewinkel umfasst die jungpleistozänen Schotterfluren des südlichen
Vorlandes der Parndorfer Platte. Am weitesten verbreitet sind hier mittelpleistozäne Schwemmfächerkiese.
Darunter liegen Feinklastika des Pannon. Der Anteil aufsteigender Tiefengrundwässer scheint quantitativ
zumindest stellenweise relevant zu sein.
Die durchschnittliche Mächtigkeit des quartären Aquifers beträgt 13 m. Die durchschnittlich 3 m mächtigen
Deckschichten werden durch Seeschlamm-Ton-Ablagerungen sowie deluvialen und äolischen (Löss)
Ablagerungen mit einer Flächenabdeckung unter 50 % gebildet. Die mittleren Durchlässigkeitsbeiwerte
liegen bei 0,0004 m/sec, den Hauptanteil der jährlichen Grundwasserneubildung bilden versickernde
Niederschläge, quantitativ untergeordnet auch Grundwasserzustrom und Oberflächengewässer.
Bebaute Fläche
3,2 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
85,2 %
1,0 %
Feuchtflächen
9,2 %
Wasserflächen
1,4 %
Eine potentielle Gefährdung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen, Bauwerke, Deponien,
Landwirtschaft und Tourismus gegeben.
2.1.10 GK100135 Stooberbachtal [LRR]
Der Stoober Bach entspringt am südlichen Abhang des Schwarzkogels nordwestlich von Sieggraben.
Geographisch ist dieses Gebiet dem Rosaliengebirge und damit den östlichen Ausläufern der Buckligen
Welt zuzuordnen. In weiterer Folge durchquert der Stoober Bach nach S hin die zentralen Bereiche des
Oberpullendorfer Beckens, schwenkt bei Frankenau und Strebersdorf nach E, wo er in die Rabnitz mündet,
die bei Hofstatt das österreichische Staatsgebiet Richtung Ungarn verlässt. Der Stoober Bach hat eine
Länge von ca. 36 km. Das Tal umfasst eine Gesamtfläche von 12 km².
Im Quellgebiet des Stoober Baches, wie schon erwähnt der Buckligen Welt zugehörig, stehen Gesteine des
unterostalpinen Kristallins der Grobneis- und Wechseleinheit an, sowie Gesteine des Mittelostalpins in
Form der Sieggrabner Einheit. Ebenso ist intensiver Schuppen- und Deckenbau, wie in den übrigen
Bereichen der Buckligen Welt, zu beobachten. Nach Süden wird das Kristallin vom mächtigen Brennberger
Blockstrom (Karpat) mit Kristallinblöcken in sandig-tegeliger Grundmasse überlagert, der in Höhe von
Kalkgruben nach Süden unter das Tertiär untertaucht. Er wird dem inneralpinen Tertiär zugeordnet.
Darüber transgrediert undifferenziertes Sarmat (Ton, Sand, Kies), welches weiter im Süden, ab Höhe
Stoob, nach Süden und Osten hin von Pannon (ebenfalls Ton, Sand, Kies) überlagert wird. Im Bereich von
Lutzmannsburg wird das Tertiär flächendeckend von Löß und Lößlehm des oberen Pleistozäns überlagert,
wie überhaupt das Tertiär entlang des Stooberbachtales häufig von älteren Quartärschottern (fluviatile
Terrassen) des oberen Pliozäns – unteren Pleistozäns überdeckt wird.
Die Durchlässigkeit dieser Grundwasserleiter schwankt größenordnungsmäßig in einem Bereich von
0,0001 bis 0,00001 m/s. Der mittlere Flurabstand des Grundwasserspiegels wird mit 2 - 5 m angegeben, die
mittlere Schwankung des Grundwasserspiegels mit 1 - 1,5 m geschätzt Die Alimentation des Grundwassers
erfolgt hauptsächlich über Oberflächenwässer. Nebenanteilig tragen auch die Versickerung aus
Niederschlag und Grundwasserzustrom zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Bebaute Fläche
18,8 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
74,9 %
6,2 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
0%
2.1.11 GK100136 Stremtal [LRR]
Der im Unterlauf grenzüberschreitende Einzelgrundwasserkörper Stremtal ist der rechte Zubringer zur
Pinka im zentralen südlichen Burgenland. Die Strem entspringt westlich Oberwart und fließt zunächst
meridional nach Süden. Bei Stegersbach biegt sie dann in eine SE-Richtung um und verlässt die
Staatsgrenze SE Luising nach Ungarn. Er umfasst eine Fläche von 50 km2, die Gesamtlänge beträgt 56 km,
die maximale Breite 1,6 km.
Der Strembachursprung und weitere gesamte Lauf der Strem entwässert die jüngsten neogenen Sedimente
(Pannon und Pont) sowie randlich aufgelagerte bzw. ohne Sedimentablagerung in die tertiäre Oberfläche
denudierte mittel- und oberpleistozäne Terrassen. Das Sediment der Talfüllung ist lithologisch, geologisch
und granulometrisch, abgesehen von der geringeren Lagerungsdichte, nicht wesentlich anders als das
randlich anstehende und unterlagernde Neogen. Mehr als 75 % des Grundwasserkörpers ist mit
Deckschichten versehen.
Die durchschnittliche Mächtigkeit dieses Porengrundwasserleiters beträgt 6 m, ebenso die Summe der
mittleren Mächtigkeit der Deckschichten, welche aus Ausedimenten und Hochflutlehm gebildet werden.
Die durch Pumpversuch ermittelte mittlere hydraulische Durchlässigkeit beträgt 0,0003 m/sec. Den
Hauptanteil der Grundwasserneubildung stellt Versickerung von Oberflächenwasser dar, untergeordnet
ebenfalls flächenhafte Versickerung von Niederschlag und Grundwasserzustrom.
Bebaute Fläche
0,9 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
89,7 %
8,3 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
1,2 %
Eine potentielle Gefährdung für das Grundwasser ist durch Wasserentnahmen, Deponien und
Landwirtschaft gegeben.
2.1.12 GK100174 Ilz und Rittscheintal [LRR]
Parallel zum Raab- und Feistritztal erstreckt sich das Rittscheintal etwa ab dem Raum von Markt
Hartmannsdorf bis Landesgrenze östlich von Loipersdorf. Das gesamte Tal ist bis in den Raum Übersbach Fürstenfeld innerhalb des tertiären Hügellandes gelegen. Das Rittscheintal ist markant als Sohlental
ausgebildet dessen nördliche (linke) Berandung von flacheren Schleppenhängen eingenommen wird
während die Südseite zumeist steil ausgebildet ist. Der Einzelgrundwasserkörper Ilztal und Ritscheintal
umfasst eine Gesamtfläche von 39 km².
Die Talentwicklung des Ilztales im Pleistozän ist durch eine deutliche Einebnung der tertiären
Landoberfläche geprägt. Die holozäne Talfüllung ist durch einen kleinräumigen lateralen und vertikalen
Fazieswechsel gekennzeichnet, der den Aufbau des Sand-Kies-Körpers bestimmt. Die am Aufbau
beteiligten Schotter sind zumeist locker gepackt und enthalten gut gerundete bis ca. 5 cm große
Seite 12 von 23
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Quarzkomponenten. Das sandig-schluffige Bindemittel ist meist eisenreich und zeigt, lagenweise,
Mangananreicherungen. Gegen das Hangende sind diese Schotter durch jüngste Akkumulationen
(Feinsedimente und Bodenbildungen) abgedeckt. Die Talfüllung des Rittscheintales besteht zumeist aus
schluffreichen Sanden und Kiesen.
Die durchschnittliche Mächtigkeit der quartären Schotterfüllung die den Aquifer in beiden Tälern darstellt,
beträgt 3 - 6 m (im Maximum bis 13,5 m). Hauptsächlich handelt es sich dabei um Sande und Fein- bis
Grobkiese mit vereinzelt gröberen Komponenten, welche zumeist einen hohen Feinkornanteil aufweisen.
Sandige und schluffige Beimengungen in sehr inhomogener Verteilung sind die Regel. Über diesem
Schotterkörper folgen zumeist 3 - 5 m mächtige lehmige Deckschichten (schwach tonige bis sandige
Schluffe), die jedoch keine durchgehend dichte Decke bilden. Extremwerte der Lehmschichten können,
vorwiegend in den Talrandbereichen, 1 bzw. 9 m erreichen.
Bebaute Fläche
0,0 %
2.2
2.2.1
Landwirtsch. Flächen
97,2 %
Wälder und naturnahe Flächen
2,8 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND PORENGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100081 Wulkatal [LRR]
Die Grundwasserkörper-Gruppe Wulkatal umfasst geologisch das Eisenstädter Becken und wird im N
durch die Randausläufer des Leithagebirges begrenzt Im Süden ist die Einschnürung des Landes
Burgenland am Sieggrabener Berg eine schmale aber gute hydrogeologische Grenze. Im SW bildet das
Kristallin des Rosaliengebirges, im NW die Wasserscheide zu Niederösterreich die Grenze. Mit einer W-EErstreckung von 28 km und einer N-S-Distanz von 10-20 km weist diese Grundwasserkörper-Gruppe eine
Fläche von 386 km² auf.
Im Eisenstädter Becken können zwei Terrassenniveaus, die höhere und tiefere Flur, unterschieden werden.
Die quartären Ablagerungen sind nur geringmächtig ausgebildet. Die jüngsten Ablagerungen rund um den
Neusiedler See und an mehreren Stellen im Eisenstädter Becken sind Seetone. Aufgrund der geringen
Mächtigkeiten des Quartärs von 2-4 m sind die tieferen karbonatisch ausgebildeten Grundwasserkörper des
Sarmats und Badeniums wasserwirtschaftlich interessanter. Unterlagert wird das Wulkabecken vom
Kristallin des Leithagebirges.
Die mittlere Mächtigkeit der Grundwasserleiter beträgt 9 m; es können jedoch Aquifermächtigkeiten bis zu
51 m erreicht werden. Die lehmig ausgebildeten Deckschichten erreichen Mächtigkeiten bis 12 m, sind
aber durchschnittlich etwa 3 m mächtig ausgebildet und bedecken mehr als 50 % der Grundwasserkörper.
Die mittlere Mächtigkeit der Grundwasserkörper beträgt 6 m. Lokal werden jedoch auch 4-fache
Mächtigkeiten erreicht. Die mittlere hydraulische Durchlässigkeit kann aufgrund zahlreicher Pumpversuche
mit 0,0002 m/sec angegeben werden. Oberflächengewässer stellen den Hauptanteil an der mittleren
jährlichen Grundwasserneubildung dar; Niederschlagsversickerung sei als untergeordneter Anteil der
Grundwasserneubildung jedoch auch angeführt.
Bebaute Fläche
9,2 %
Landwirtsch. Flächen
72,5 %
Wälder und naturnahe Flächen
17,1 %
Feuchtflächen
1,2 %
Wasserflächen
0%
Seite 13 von 23
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Eine potentielle Gefährdung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen, Industrieanlagen,
ausgewiesene Altlasten und Deponien sowie durch Landwirtschaft und Tourismus gegeben.
2.2.2
GK100128 Ikvatal [LRR]
Die Ikva entspringt im Bereich östlich von Draßburg, im nördlichen Burgenland, auf einer Seehöhe von
etwa 200 m über Adria und verlässt das österreichische Staatsgebiet nach wenigen Kilometern in
südöstlicher Richtung. Die Länge der Ikva auf österreichischem Gebiet beträgt ca. 2,9 km. Das Ikvatal
umfasst jedoch eine Gesamtfläche von 165 km² (Zubringer Goldbach!).
Die Ikva entspringt im Bereich tertiärer Sedimente, speziell des Sarmat, das eine klastische Entwicklung
mit Tonen, Sanden und Kiesen, teilweise auch Kalksandsteinen, Tegeln und Tonmergeln zeigt. Besonders
die Kalke und Kalksandsteine sind intensiv geklüftet und teils hochporös. Als Träger einer Verkarstung ist
deren unterirdische Entwässerung nicht an die Oberflächenformen gebunden. Außerdem treten
Ablagerungen des Baden und Pannon auf. Das Einzugsgebiet des Goldbaches liegt hingegen im Bereich
unterostalpinen Kristallins, der Grobgneis- und Wechseleinheit, das intensiven Schuppen- und Deckenbau,
wie in den Bereichen der Buckligen Welt, erkennen lässt.
Die Durchlässigkeit der potentiellen Grundwasserleiter liegt größenordnungsmäßig im Bereich zwischen
0,0001 bis 0,0000001 m/s. Der mittlere Flurabstand des Grundwasserspiegels liegt bei 2 - >10 m, die
Grundwasserspiegelschwankungen im Jahresmittel bei 0 bis > 3 m. Die Alimentation des Grundwassers
erfolgt hauptsächlich über Oberflächenwässer. Nebenanteilig tragen auch die Versickerung aus
Niederschlag und Grundwasserzustrom zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
4,5 %
2.2.3
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
63,7 %
31,8 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
GK100146 Hügelland Rabnitz [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Hügelland Rabnitz umfasst eine Gesamtfläche von 498 km². Das Hügelland
der Rabnitz ist den östlichen Ausläufern der Buckligen Welt gleichzusetzen und reicht vom Quellgebiet im
Westen bis nach Dörfl, südwestlich von Oberpullendorf. Die Generalrichtung der Rabnitz ist auf
österreichischem Gebiet nach Osten ausgerichtet, wobei sie aber weite, nach Süden ausgebauchte,
Schlingen bildet.
Im Hügelland der Rabnitz sind vor allem die Gesteine der unterostalpinen Wechsel- und Grobgneiseinheit
vorzufinden und Anteile von Mittelostalpin in Form von zentralalpinem Permomesozoikum. Die Gesteine
sind einem intensiven Schuppen- und Deckenbau unterworfen. Es stehen Gesteine wie Grobgneis,
Hüllschiefer, Amphibolit, alpiner Verrucano, Tattermannschiefer und Semmeringquarzit etc. an. Etwas
nördlich durchschlägt der Basalt von Pauliberg (Pannon/Sarmat) das Kristallin. Das Kristallin taucht nach
Osten und Südosten hin unter die tertiären Schichten des Oberpullendorfer Beckens unter, wobei im
Randbereich die Lockersedimente der Sinnersdorfer und Krumbacher Formation (Karpat) auftreten, denen
östlich und südöstlich Sedimente des Sarmat auflagern. Als quartäre Überlagerungen finden sich neben
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
lehmigen Alluvionen noch vereinzelt Schotterterrassen, die als ältere Quartärschotter dem Oberen Pliozän –
unteren Pleistozän zugeordnet werden. Diese bestehen vorwiegend aus Quarz- und Quarzitgeröllen und
werden bis zu 2 m mächtig.
Aufgrund des weitgehend inhomogenen sedimentologischen Aufbaues der tertiären Sedimente sind die
anzutreffenden Porengrundwasserkörper meist geringmächtig und räumlich begrenzt. Die Durchlässigkeit
der Grundwasserleiter liegt in einer Größenordnung von 0,0001 m/s. Der mittlere Flurabstand des
Grundwasserspiegels wird mit 2 - 5 m eingeschätzt und die mittlere Schwankung mit 0 - 1,5 m/s. Die
Alimentation des Grundwassers erfolgt hauptsächlich über Oberflächenwässer. Nebenanteilig tragen auch
die Versickerung aus Niederschlag und Grundwasserzustrom zur Grundwasseranreicherung bzw. erneuerung bei.
Bebaute Fläche
3,7 %
2.2.4
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
49,1 %
33,3 %
Feuchtflächen
13,8 %
Wasserflächen
0,1 %
GK100178 Südl. Wiener Becken-Ostrand [LRR]
Die Gesamtfläche dieser Grundwasserkörpergruppe beträgt 276 km². Die Längserstreckung beläuft sich auf
34 km, bei einer maximalen Breite von 11 km. Der Ostrand des Südlichen Wiener Beckens bildet den
östlichen teil des zentralen Südlichen Wiener Beckens. Die Grundwasserkörper Parndorfer Platte und
Heideboden begrenzen die Grundwasserkörpergruppe im E. Das Leithagebirge stellt die südliche, die
Grundwasserkörpergruppe Südliches Wiener Becken-Ostrand Donau unterhalb Jochenstein die nördliche
Begrenzung dar.
Das Südliche Wiener Becken-Ostrand umfasst in diesem Abschnitt tertiäre Ablagerungen, wie z.B. das
Arbesthaler Hügelland, und quartäre Sedimente. Die tertiären Sedimente sind meist feinkörnig entwickelt
und von Löss- bzw. Lösslehmschichten überlagert, die Flächenanteile bis 75 % einnehmen.
Die mittlere Aquifermächtigkeit beträgt 7 m, bei einem mittleren Flurabstand von 4 m und Mächtigkeiten
der Deckschichten von 1 bis 10 m. Die mittlere hydraulische Durchlässigkeit wird auf 0,0001 m/sec
geschätzt. Die Alimentation des Grundwassers erfolgt durch die Versickerung von Niederschlag und
Oberflächengewässern sowie durch Grundwasserzustrom.
Bebaute Fläche
7,5 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
82,0 %
10,3 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0,2 %
Als anthropogene Einflussfaktoren sind Wasserentnahmen und landwirtschaftliche Nutzung anzuführen.
2.2.5
GK100181 Hügelland Raab Ost [LRR]
Der Großteil des tertiären Hügellandes Raab Ost und West mit seinen heterogenen Gruppen von
Grundwasserkörpern befindet sich in der Steiermark und hat seine idente geologische Fortsetzung im
burgenländischen Hügelland. Mit einer Längserstreckung von immerhin maximal 56 km und einer Breite
bis zu 20 km zählt diese Grundwasserkörpergruppe mit nahezu 1100 km² zu den größten.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Das tertiäre Hügelland stellt eine ausgedehnte Riedellandschaft mit breiten Sohlentälern dar. Die
Entwässerung erfolgt in erster Linie durch die Lafnitz, dem Strembach und die Pinka, diese münden in
Ungarn in den Raabfluß und damit in weiterer Folge in das Schwarze Meer. Die neogene Sedimentation
setzt an den ausschließlich kristallinen Beckenrändern transgressiv, aber auch durch tektonische
Verstellungen und der beginnenden Orogenese diskordant erst ab dem Karpat ein. Nachfolgende
tektonische Ruhephasen mit lateraler, weit ausgreifender Flächendenudation bewirkten die Ingression des
Tethysmeeres im Badenium. Schließlich kommt es nach endgültiger Regression zu einer limnischfluviatilen Sedimentationsgenese im Pannon und Pont. Die Mächtigkeit Deckschichten (tertiäre Sande,
Schluffe und Tone, untergeordnet Karbonate) reicht von 1 bis 9 m.
Die Mächtigkeit der Grundwasserkörper-Gruppe kann bis zu 11 m betragen, die mittlere Mächtigkeit liegt
bei 4 m, bei einem mittleren Flurabstand von 3 m. Die Summe der mittleren Mächtigkeit der Deckschichten
beträgt 3 m. Der mittlere Durchlässigkeitsbeiwert beträgt 0,0001 m/s. Der Grundwasserkörper ist mehr als
75 % mit Deckschichten versehen. Versickerung aus Niederschlag- und Oberflächenwässern tragen zur
Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
0,5 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
52,8 %
46,7 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Mögliche Belastungen des Grundwassers sind durch Wasserentnahmen, Altlasten und Deponien sowie
Land- und Forstwirtschaft gegeben.
2.2.6
GK100187 Hügelland Raab West [LRR]
Der Großteil des tertiären Hügellandes Raab Ost und West mit seinen heterogenen Gruppen von
Grundwasserkörpern befindet sich in der Steiermark und hat seine idente geologische Fortsetzung im
burgenländischen Hügelland. Die Grundwasserkörpergruppe umfasst ein Gesamtfläche von 1352 km².
Das tertiäre Hügelland stellt eine ausgedehnte Riedellandschaft mit breiten Sohlentälern dar. Die
Entwässerung erfolgt in erster Linie durch die Lafnitz, dem Strembach und die Pinka, diese münden in
Ungarn in den Raabfluß und damit in weiterer Folge in das Schwarze Meer. Die neogene Sedimentation
setzt an den ausschließlich kristallinen Beckenrändern transgressiv, aber auch durch tektonische
Verstellungen und der beginnenden Orogenese diskordant erst ab dem Karpat ein. Nachfolgende
tektonische Ruhephasen mit lateraler, weit ausgreifender Flächendenudation bewirkten die Ingression des
Tethysmeeres im Badenium. Schließlich kommt es nach endgültiger Regression zu einer limnischfluviatilen Sedimentationsgenese im Pannon und Pont. Mehr als 75 % der grundwasserkörpergruppe sind
mit Deckschichten (tertiäre Sande, Schluffe und Tone, untergeordnet Karbonate) versehen.
In Analogie zum Hügelland Raab Ost beträgt die Mächtigkeit der Grundwasserkörper-Gruppe bis zu 11 m,
die mittlere Mächtigkeit etwa 4 m, bei einem mittleren Flurabstand von 3 m. Die Summe der mittleren
Mächtigkeit der Deckschichten liegt etwa bei 3 m. Der mittlere Durchlässigkeitsbeiwert beträgt demnach
0,0001 m/s. Flächenhafte Versickerung aus Niederschlag trägt zur Grundwasseranreicherung bzw. erneuerung bei.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Bebaute Fläche
0,2 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
56,1 %
43,6 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
0%
Mögliche Belastungen des Grundwassers sind durch Wasserentnahmen, Altlasten sowie Land- und
Forstwirtschaft gegeben.
2.2.7
GK100083 Grauwackenzone [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Grauwackenzone zwischen den Nördlichen Kalkalpen im N und NE sowie
dem Semmering in S liegt zur Gänze im Bundesland Niederösterreich und umfasst eine Fläche von 82 km2.
Die E-Begrenzung wird durch das Südliche Wiener Becken gebildet. Die Längserstreckung beträgt 23 km,
die maximale Breite 5 km.
Dieser Bereich wird hauptsächlich aus Schiefern, Quarziten und Metabasiten sowie dem BlasseneckPorphyroid aufgebaut. Es sind keine Deckschichten ausgebildet. Einer Vielzahl kleinerer Quellen mit
Schüttungen zumeist deutlich unter 1 l/sec in den Kluftbereichen der Festgesteine steht in den
Talverebnungen der Schwarza zwischen Hirschwang und Gloggnitz ein lokal durchaus ergiebiger
Talgrundwasserkörper gegenüber.
Versickernde Niederschlags- und Oberflächenwässer sowie Grundwasserzustrom tragen zur
Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
4,4 %
Landwirtsch. Flächen
37,4 %
Wälder und naturnahe Flächen
58,3 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
0%
Wasserentnahmen und die landwirtschaftliche Nutzung können das Grundwasser in diesem gebiet
gefährden.
2.2.8
GK100093 Semmering [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Semmering umfasst eine Gesamtfläche von 64 km2. Die Längserstreckung
der vorwiegend Kluftgrundwasser führenden Grundwasserkörpergruppe beträgt 17 km, bei einer
maximalen Breite von 5 km. Begrenzt wird der Semmering im N durch die Grauwackenzone, im E und S
durch die Buckelige Welt, im W durch die Landesgrenze zur Steiermark.
Der Semmering wird aus permomesozoischen stark geklüfteten Kalken und Dolomiten sowie dem
typischen Semmeringquarzit aufgebaut. Es sind keine Deckschichten entwickelt.
Flächenhafte Versickerung aus Niederschlag ist in diesem Gebiet für die mittlere jährliche
Grundwasserneubildung ausschlaggebend.
Bebaute Fläche
0,2 %
Landwirtsch. Flächen
17,3 %
Wälder und naturnahe Flächen
82,5 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Bauwerke und landwirtschaftliche Nutzung stellen anthropogene Einflussfaktoren für das Grundwasser dar.
Seite 17 von 23
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
2.3
2.3.1
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND KLUFTGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100137 Fischbacher Alpen [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Fischbacher Alpen im Einzugsgebiet von Rabnitz und Raab wird im N von
der Grundwasserkörpergruppe Fischbacher Alpen Einzugsgebiet Mur, im E vom Wechselgebiet, im S vom
Hügelland Raab West und im W vom Grazer Bergland umgeben. Die Gesamtfläche beträgt 545 km², bei
einer Längserstreckung von 43 km und einer maximalen Breite von 19 km.
Die Fischbacher Alpen werden hauptsächlich aus kristallinen Schiefern aufgebaut. Daraus ergibt sich der
Umstand, dass es zwar eine Vielzahl an Quellen gibt, diese aber alle nur sehr geringe Ergiebigkeit
aufweisen. Lediglich im Bereich der Karbonate und Quarzite des Semmeringmesozoikums treten Quellen
mit größerer Schüttung auf, da diese Gesteine aufgrund ihres großen Kluftvolumens stärker wasserführend
sind.
Bebaute Fläche
0,3 %
2.3.2
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
43,9 %
55,8 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
GK100139 Günser Gebirge Umland [LRR]
Das Günser Gebirge (bzw. Bergland) besteht im Wesentlichen aus dem Höhenrücken Hirschenstein –
Geschriebenstein, der sich von Bad Tatzmannsdorf im Westen bis nach Güns im E beziehungsweise
Rechnitz im S und Lockenhaus im N erstreckt. Nach W und SW geht das Günser Gebirge in das
südburgenländische Hügelland über. Nach allen anderen Seiten ist das Gebirge durch das im Tertiär
angelegte pannonische Becken oder dessen Randbecken (Oberpullendorfer Becken, oststeirischens Becken)
begrenzt. Es umfasst eine Gesamtfläche von 165 km².
Die Rechnitzer Einheit, aus der das Günser Bergland hauptsächlich aufgebaut ist, besteht aus epizonal
metamorphen, größtenteils marinen Sedimenten (Kalkphyllit, Quarzphyllit, Kalkserizitschiefer, Quarzit)
und damit zum Teil verzahnten Ophioliten (Ultramafite, Metagabbros, Grünschiefer, Chloritphyllit). Die
Gesteinsfolge wird dem Penninikum zugeordnet. Das Kristallin wird von Lockersedimenten umrandet, die
stratigraphisch dem Baden, Sarmat , Pannon und Pont zugeordnet werden.
Die Mächtigkeit der Grundwasserleiter kann in den Lockersedimenten der Talböden 30 m betragen
(Rattersdorf), die Durchlässigkeiten werden durchschnittlich mit einer Größenordnung von 0,0001 m/s
eingeschätzt. Der durchschnittliche Flurabstand des Grundwasserspiegels liegt bei 2-5 m, die mittleren
Grundwasserspiegelschwankungen bei 0 bis 1,5 m. Deckschichten sind nur in geringem Ausmaß
Seite 18 von 23
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
vorhanden. Hauptsächlich flächenhafte Versickerung aus Niederschlag, nabenanteilig auch
Oberflächenwässer und Grundwasserzustrom tragen zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
0,9 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
19,0 %
80,1 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
0%
Wassernetnahmen, ausgewiesene Altlasten und Deponien sowie Land- und Forstwirtschaft sind mögliche
Belastungsquellen für das Grundwasser.
2.3.3
GK100148 Wechselgebiet [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Wechselgebiet weist eine Längserstreckung von 28 km und eine maximale
Breite von 16 km auf. Sie wird im N von der Buckeligen Welt, im E vom Hügelland Raab Ost, im Süden
vom Hügelland Raab West und im W von den Fischbacher Alpen begrenzt. Die Gesamtfläche beträgt 288
km2.
Kristalline Schiefer nehmen die Hauptfläche des Wechselgebiets ein. Innerhalb dieser Gesteine treten eine
Vielzahl gering ergiebiger Quellen auf. Im westlichen Teil des Wechselgebiets ist eine zentralalpine
Quarzit-Schieferserie in Verbindung mit Amphiboliten und Augengneisen anzutreffen. An diese Zonen
sind Quellen höherer Schüttung gebunden. Im südlichen Wechselgebiet treten großflächig Tertiärsedimente
auf, die zur Ausbildung von geringmächtigen Grundwasserkörpern führen. Als Grundwasserspeicher ist vor
allem die Verwitterungsdecke und Schutt von Bedeutung. Die Deckschichten nehmen einen Flächenanteil
größer 75 % ein.
Grundwasserneubildung erfolgt durch Versickerung von Niederschlag und auch über Infiltration aus
Oberflächengewässern.
Bebaute Fläche
0%
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
33,8 %
66,2 %
Feuchtflächen
Wasserflächen
0%
0%
Wasserentnahmen, ausgewiesene Altlasten, Rohstoffgewinnung, Land- und Forstwirtschaft sowie
Tourismus stellen Gefahren für das Grundwasser dar.
2.3.4
GK100191 Bucklige Welt [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Buckelige Welt Leitha wird im N durch das Südliche Wiener Becken, im E
durch das Wulkatal, Günstal und die Hügelland Rabnitz und Raab-Ost, im S durch das Wechselgebiet und
im W durch die Fischbacher Alpen und den Semmering begrenzt. Die Anteile der Buckligen Welt im
Burgenland sind praktisch mit den Einheiten des Bernsteiner Hügellandes und dem Rosaliengebirge
gleichzusetzen. Die Entwässerung erfolgt nach Süden hin. Die Gesamtfläche der Grundwasser-Gruppe
Bucklige Welt beträgt ca. 977 km², mit einer N-S-Ausdehnung von 45 km und einer W-E-Erstreckung von
41 km.
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
Die Bucklige Welt wird mit seinen kristallinen Anteilen als Ausläufer des Nordostsporns der Zentralalpen
gesehen. Das Kristallin ist durch intensiven Decken- bzw. Schuppenbau geprägt, wobei als tektonisch
Tiefstes das Penninikum zutage tritt. Den unterostalpinen Einheiten lagern bereichsweise noch
Erosionsreste von Mittelostalpin auf. Das kristalline Grundgebirge besteht vorwiegend aus Gneisen und
Metagraniten, in geringerem Ausmaß aus Amphiboliten und anderen Hornblendegesteinen, Serpentiniten,
Phylliten und Schiefern, metamorphen Karbonatgesteinen, dolomitischen Rauhwacken und auch Quarziten.
Darüber folgen Rotlehm, Brekzien, Blockschotter und Konglomerate aus dem Ottnang bis Karpat. Ab dem
Karpat und Baden können Einstreuungen von Bentoniten in kohleführenden Schichten festgestellt werden.
Die grundwasserführenden Bereiche innerhalb des Grundgebirges liegen zum Einen im Kluftsystem der
Gesteine, zum Anderen in der kristallinen Verwitterungsdecke. In den tertiären Beckenfüllungen ist die
Grundwasserführung an sandig-kiesige Bereiche, in den quartären Talfüllungen an die
Grundwasserbegleitströme der Vorfluter gebunden
Die Mächtigkeit der Grundwasserkörper-Gruppe kann bis zu 56 m betragen, die mittlere Mächtigkeit liegt
aber lediglich bei 3 m bei einem mittleren Flurabstand von 2 bis 5m. Die Summe der mittleren Mächtigkeit
der Deckschichten beträgt weniger als 2 m. Der Grundwasserkörper ist zu weniger als 25 % mit
Deckschichten versehen. Versickerung aus Niederschlag- und Oberflächenwässern sowie
Grundwasserzustrom tragen zur Grundwasseranreicherung bzw. -erneuerung bei.
Bebaute Fläche
0,5 %
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
40,8 %
58,7 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Mögliche Belastungen des Grundwassers sind durch Wasserentnahmen und Landwirtschaft gegeben.
2.3.5
GK100192 Leithagebirge [LRR]
Die oberflächennahe Grundwasserkörpergruppe Leithagebirge umfasst eine Fläche von 159 km². Der
poröse und verkarstete Kluftgrundwasserleiter hat eine Längserstreckung von 34 km und eine maximale
Breite von 8 km. Das Leithagebirge grenzt im NW an Niederösterreich, im Osten an den
Einzelgrundwasserkörper Parndorfer Platte, im SE an den Neusiedler See und im S an die
Grundwasserkörper-Gruppe Wulkatal.
Der um den kristallinen Kern des Leithagebirges ausgebildete Corallinaceenkalk wird von Sedimenten des
Badeniums gesäumt. Als Randfacies des Tethysmeeres stellt der fossilreiche Kalk eine ehemalige
Riffentwicklung um den kristallinen Kern dar. Die frühen tertiären Ablagerungen des Leithakalks liegen als
lockere, mürbe und feste Kalkarenite mit mergeligen Einschaltungen im Randbereich vor. Die
Corallinaceenkalkentwicklung transgrediert auf metamorphen Gesteinen eines variskischen Grundgebirges
mit einem Gesteinsbestand von grobkörnigen Graniten und Gneisen, teilweise mit phyllitischem Habitus
Die mittlere Grundwasserleitermächtigkeit beträgt 60 m mit geringmächtigen Deckschichten zwischen 0
und 2 m. Die Deckschichten sind lehmig ausgebildet und erreichen einen Flächenanteil von lediglich 25 %.
Zur Grundwasseranreicherung tragen Versickerungen aus Niederschlag und aus Oberflächengewässern bei.
Bebaute Fläche
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Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
Feuchtflächen
Wasserflächen
Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
2,2 %
9,9 %
88,0 %
0%
0%
Mögliche Gefährdungen des Grundwassers sind durch Wasserentnahmen, Bauwerke und Industrieanlagen,
sowie Forstwirtschaft gegeben.
2.4
2.4.1
GRUPPE VON GWK – VORWIEGEND KARSTGRUNDWASSER – OBERFLÄCHENNAH
GK100089 Nördliche Kalkalpen [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Nördliche Kalkalpen Leitha bezieht sich auf den überwiegend im
Bundesland Niederösterreich gelegenen SE-Bereich der Nördlichen Kalkalpen, der von den
Grundwasserkörpergruppen Nördliche Kalkalpen Donau unterhalb Jochstein im N und Nördliche
Kalkalpen Mur im W, sowie der Grauwackenzone im S und dem Südlichen Wiener Becken im E begrenzt
wird. Die Gesamtfläche beträgt 569 km², bei einer Längserstreckung von 60 km und einer maximalen
Breite von 15 km.
Die verkarstungsfähigen Kalke und Dolomite der Nördlichen Kalkalpen repräsentieren ausgezeichnete
Kluftgrundwasserleiter. Daneben stellen die quartären Talfüllungen der Vorfluter mit deren
Grundwasserbegleitströmen lokal bis regional bedeutende Grundwasserkörper dar. Verfestigte
Sedimentgesteine bzw. Moränen sind als Deckschichten mit einem Flächenanteil unter 25 % ausgebildet.
Mesozoische Kalksteine und Karströhrennetze bzw. geklüftete Dolomite bilden die Aquifere, nebenanteilig
sind Mergel, Sandsteine und Tonschiefer erwähnenswert.
Die Mächtigkeit der Deckschichten reicht von 1 bis 10 m. Für die Alimentation des Grundwassers stellen
Versickerung von Niederschlagswässern und in geringerem Ausmaß Grundwasserzustrom sowie
Infiltration über Oberflächenwässer entscheidende Faktoren dar.
Bebaute Fläche
0,8 %
Landwirtsch. Flächen
13,7 %
Wälder und naturnahe Flächen
85,5 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0%
Wasserentnahmen und landwirtschaftliche Nutzung können zu mögliche Belastungen des Grundwassers
führen.
2.4.2
GK100138 Grazer Bergland östlich der Mur [LRR]
Die Grundwasserkörpergruppe Grazer Bergland östlich der Mur umfasst 380 km2. Es wird im N und E
durch die Fischbacher Alpen, im W durch die Grundwasserkörpergruppe Grazer Bergland östlich der Mur
Einzugsgebiet Mur und im S durch das Tertiär des Steirischen Beckens begrenzt. Die Längserstreckung
beträgt ca. 33 km, die maximale Breite 21 km.
Sowohl kristalline Schiefer, als auch paläozoische Karbonate und Schiefer sowie tertiäre Sedimente sind
am Aufbau dieses Gebiets beteiligt. Innerhalb der tertiären Sedimente kommt es zur Ausbildung von
geringmächtigen Grundwasservorkommen. Bedeutender sind die meist stark verkarsteten
Karbonatbereiche, an deren Basis im Bereich des Kontakts zu unterlagernden Schiefern und zum Kristallin
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
häufig Quellen mit großer Ergiebigkeit auftreten. Innerhalb der paläozoischen Schiefer und des Kristallins
kommt es zur Ausbildung von zahlreichen, aber nur gering ergiebigen Quellen. Mehr als 75 % der
Grundwasserkörpergruppe ist mit Deckschichten in Form von verfestigten Sedimentgesteinen versehen.
Die Alimentation erfolgt über flächenhafte Versickerung aus Niederschlag und Infiltration aus
Oberflächengewässern.
Bebaute Fläche
0%
2.5
2.5.1
Landwirtsch. Flächen
Wälder und naturnahe Flächen
32,5 %
Feuchtflächen
67,6 %
0%
Wasserflächen
0%
GRUPPE VON GWK – TIEFEN-GWK
GK100168 TGWK Steirisches u. Pannonisches Becken [LRR]
Die Tiefengrundwasserkörpergruppe im Steirischen und Pannonischen Becken im tieferen Untergrund
unter den oberflächennah entwässerten Hügel- und Tallandschaften erstreckt sich grenzüberschreitend von
der Oststeiermark über das südliche Burgenland bis nach Ungarn und Slowenien. Die Grenze zwischen
beiden Becken wird durch die Südburgenländische Schwelle gebildet. Die Tiefengrundwasserkörpergruppe
umfasst eine Fläche von 2.864 km2.
Das Steirische Becken stellt eigentlich eine Randbucht des großen Pannonischen Beckens dar. Tertiäre
Sedimente bilden die Beckenfüllung. Über dem Kristallin des Grazer Paläozoikums, das den
Beckenuntergrund darstellt, lagern karpatische Grobklastika. Das darüberliegende Karpat wird aus marinen
Brandungsgeröllen und Karbonaten gebildet, gefolgt von sarmatischen Kiesen. Als letztes tertiäres
Schichtglied folgen Tonmergel, Tone und Schluffe sowie Feinstsande, die dem Pannon zuzuordnen sind.
Im Sarmat, Badenium und Pannon C sind artesische Grundwasserleiter ausgebildet. Schluffige Tone bilden
die Deckschichten, welche bis zu 93 m mächtig vorliegen.
Die mittlere Aquifermächtigkeit beträgt 37 m, die Summe der mittleren Mächtigkeit der Deckschichten 40
m. Die mittlere hydraulische Leitfähigkeit wird bei 0,00001 m/sec angenommen. Der Hauptanteil der
mittleren jährlichen Grundwasserneubildung Versickerung von Oberflächengewässern eingenommen,
gefolgt von Niederschlagsversickerung und Grundwasserzustrom.
Bebaute Fläche
0,6 %
Landwirtsch. Flächen
61,1 %
Wälder und naturnahe Flächen
38,2 %
Feuchtflächen
0%
Wasserflächen
0,1 %
Eine potentielle Gefährdung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen, Deponien und Landwirtschaft
gegeben.
2.5.2
GK100193 TGWK Rabnitzeinzugsgebiet [LRR]
Die Tiefengrundwasserkörpergruppe im Rabnitzeinzugsgebiet Bereich Rabnitz wird geographisch im N
und NE durch den tektonisch vorgezeichneten Terrassenabfall der Parndorfer Platte begrenzt. Gegen E
bildet die Staatsgrenze zu Ungarn eine künstliche Berandung, im S wird die
Tiefengrundwasserkörpergruppe durch das Günser Gebirge, im W durch das Rosaliengebirge begrenzt. Sie
umfasst eine Gesamtfläche von über 1.500 km2. Die Tiefengrundwasserkörpergruppe Bereich Leitha unter
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Donau (incl. Elbe) / Leitha, Raab und Rabnitz / Grundwasser
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz) Teil B
der Parndorfer Platte mit Übergängen in das Bundesland Niederösterreich wird im Norden künstlich durch
den Leithakanal oberirdisch gegen die Tiefengrundwasserkörpergruppe TGWK100162
Rabnitzeinzugsgebiet (DOS) unter dem Heideboden, sowie im Süden ebenfalls künstlich gegen die
Tiefengrundwasserkörpergruppe TGWK100167 Rabnitzeinzugsgebiet (RRA) unter dem Seewinkel
geographisch, aber nicht hydrogeologisch begrenzt.
Als potentielle Aquifere kommen vor allem lokal und in linsenartig ausgebildeten Horizonten
vorkommende pannone Sedimente mit einzelnen gröberklastischen Einschaltungen, als auch flächenhaft
verbreitete brackische Sedimente des Sarmats und das darunterliegende vollmarine Badenium in Frage. Das
präneogene Basement wird durch Zentralalpin-karpatisches Kristallin gebildet, welches in mehreren
Bohrungen in Tiefen jenseits von 1500 m angetroffen wurde. Über dem Grundwasserköper ist das Quartär
in Form von Tonen und sandigen Tonen oft nur sehr geringmächtig ausgebildet.
Die stellenweise nur relativ stauende Basis des quartären Schotterkörpers wird von tertiärem Ton, Sand und
Feinkies eingenommen. Das Relief der Tertiäroberkante (Rinnen, Rippen) ist für die Grundwasserströmung
von gewisser Bedeutung, durch die Permeabilität ist das Tertiär aber nicht immer als Stauer anzusprechen,
weswegen ein Absickern in größere Tiefen möglich ist. Dabei sind vor allem die pannonen Ablagerungen
mit einzelnen gröberklastischen Einschaltungen als potentielle Aquifere mit gespanntem Grundwasser zu
nennen. In weiterer Folge zum Liegenden sind die brackischen Sedimente des Sarmats sowie darunter das
vollmarine Badenium zu erwarten. Zentralalpin-karpatisches Kristallin bildet den präneogenen
Beckenuntergrund.
Die durchschnittliche Mächtigkeit der Aquifere der Tiefengrundwasserkörpergruppe im Bereich Rabnitz
beträgt 165 m. Die über gespanntem Grundwasser ausgebildeten Deckschichten können Mächtigkeiten bis
700 m erreichen, durchschnittlich sind sie etwa 160 m mächtig. Mehr als 75 % des Grundwasserkörpers ist
mit ihnen versehen. Der mittlere Durchlässigkeitsbeiwert liegt bei 0,005 m/sec. Grundwasserzustrom bildet
den Hauptanteil der jährlichen Grundwasserneubildung, sehr untergeordnet auch die Versickerung von
Oberflächenwasser und Niederschlag.
Die mittlere Mächtigkeit des arthesisch gespannten Grundwasserleiters im Bereich Leitha beträgt 75 m. Die
als feinsandige Tonmergel ausgebildeten Deckschichten haben eine durchschnittliche Mächtigkeit von 200
m und erreichen einen Flächenanteil über 75 %. Die mittlere hydraulische Durchlässigkeit beträgt 0,00005
m/sec. Grundwasserzustrom bildet den Hauptanteil der mittleren jährlichen Grundwasserneubildung. Das
Versickern von Niederschlag und Oberflächenwasser stellt für die Grundwasserneubildung lediglich einen
Nebenanteil dar.
Bebaute Fläche
5,1 %
Landwirtsch. Flächen
74,7 %
Wälder und naturnahe Flächen
13,2 %
Feuchtflächen
6,5 %
Wasserflächen
0,4 %
Eine potentielle Gefährdung des Grundwassers ist durch Wasserentnahmen, Bauwerke, Industrieanlagen,
ausgewiesene Altlasten und Deponien, Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus gegeben.
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