Feste und Bräuche Seite 4 Bärlauch_S6 Breitweger_S7 Brennesse_S8 Eibisch_S9 Gänseblüm_S10 Girsch_S13 Kren_S15 Löwenzahn_17 Nelkenwurz_S19 Quendel_S20 Ringelblume_S21 Salbei_S23 Spitzweger_S24 Thymian_S26 Fichte_S28 Knoblauch_S30 Königskerz_S32 S. Holunder_S34 Zwiebel_S36 Kresse_S38 Lavendel_S43 Tomate_S45 Blumenw._S47 Weizen/Spr._S49 Kamille_S50 Bärlauch Allium ursinum Liliengewächs Die Blüte ist weiß, sternförmig, in lang gestielten halbkugelförmigen Dolden, 25 – 35 cm hoch, die zu mehreren aus der Blattbasis entspringt. Aus einer länglichen, weißen Zwiebel wachsen meist zwei lang gestielte, ovale, zugespitzte Blätter einzeln aus der Erde. Die Blattnerven der Bärlauchblätter verlaufen parallel. Häufig findet man ihn in Auwäldern und bildet dort ausgedehnte Teppiche, im Sommer zieht die Pflanze komplett ein. Ein sicheres Erkennungsmerkmal ist der intensive Knoblauch-geruch beim Zerreiben der Blätter, sie brechen leicht beim Pflücken und kommen stets einzeln an langen Stielen aus dem Boden. Bitte immer Blatt für Blatt einzeln pflücken, da die Gefahr besteht auch andere Blätter zu erwischen, z.B. von der giftigen Herbstzeitlose: mehrere hellgrüne, weiche Blätter ineinander gefaltet, tulpenartig, sie umhüllen die große Kapselfrucht. Oder der giftige Aronstab: Blätter pfeilförmig, die Blattnerven des Aronstab sind netzartig angeordnet, oft ganz schwach dunkelgrün bis braun gefleckt. Oder das giftige Maiglöckchen: die Blätter kommen nie einzeln aus der Erde, sondern zu zweit und sind ineinander gedreht. Sammeln Sie nur Kräuter, die Sie wirklich kennen! Die Verwechslung mit giftigen Pflanzen ist in manchen Fällen einfach zu groß und zu gefährlich. Wenn die Hände nach Bärlauch riechen, duften auch giftige Pflanzen irrtümlich nach Bärlauch! Sammeln Sie nicht neben der Straße oder auf typischen „Hundestrecken“. Die Bärlauchblätter wirken harntreibend, entgiftend und blutreinigend. Seine Inhaltsstoffe sind Lauchöl, Flavenoide und Vitamin C. Breitwegerich Plantago major Wegerichgewächse Wuchs: grundständige Rosette aus oft Handteller großen, ovalen Blättern, dunkelgrün, mit deutlichen Blattnerven auf der Blattrückseite, ausdauernde Staude Wurzel: weißliche Faserwurzel Blüten: von Mai bis September walzenförmige, aufrechte Ähren, 10 bis 60 cm lang, von anfangs grün bis braun wenn die Samen reif sind. Frucht: ovale Kapsel im Herbst Standort: auf feuchten, sandigen, lehmigen Wegen, Schuttplätzen, Sportplätzen, trittfest, sehr häufig. Zeigerpflanze: für schwere, lehmige, verdichtete Böden Aussaat: im Frühjahr oder Herbst, pflegeleicht Die Samen des Wegerichs bleiben an den Schuhen haften und werden so im Garten oder auf Wegen verteilt bzw. rund um eine Samen tragende Pflanze findet man im Frühling dann kleine Jungpflanzen. Diese kleinen Pflänzchen setze ich dann bewusst dorthin, wo normales Gras nicht mehr wachsen kann, z. B. dort, wo mein Sohn ständig von der Schaukel springt oder vor dem Fußballtor. Ernten: junge, zarte Blätter von Frühjahr bis Herbst Brennnessel Urtica dioica Die Brennnessel liebt nährstoffreiche, frische Böden. Aus dem Wurzelstock bilden sich bei regelmäßiger Ernte immer frische Triebe, vierkantige Stängel mit den typischen Blättern besetzt mit Brennhaaren. Handschuhe tragen beim Ernten hilft! Die Brennnessel gehört zu den ältesten medizinisch verwendeten Pflanzen und dient vielen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle. Also schon wieder eine Pflanze die wir in unserem Garten lassen dürfen und nicht mehr ausreißen müssen! Sie enthält Kalium, Eisen, Magnesium, Pflanzensäuren, Vitamin A, C und das Nesselgift, das auf der Haut brennt. 100 g Brennnesseln enthalten 7,8 mg Eisen, Spinat dazu im Vergleich 4,1 mg/100 g Verwendet werden die Blätter: die jungen Triebspitzen als Gemüse, Spinat, in Suppen, Kräutertopfen, Kräuterbutter; getrocknet als Tee und Gewürz; frisch oder getrocknet als Badezusatz Samen: frisch oder getrocknet für Brotaufstriche, Kräutersalz, Wurzeln: zum verfeinern von Essig; Absud aus Wurzeln soll bei Haarausfall helfen. Rezepttipp: Mischen Sie zum herkömmlichen Spinat wenn er fertig ist 2 Handvoll rohe, fein gehackte Brennnesselspitzen hinein. Guten Appetit! Die Brennnessel brennt nicht mehr, wenn sie überbrüht wurde oder mit der Küchenmaschine zerkleinert wurde. Auch mit dem Nudelwalker bearbeiten hilft, die Nesselhaare zu zerstören. Eibisch Althaea officinalis Malvengewächse Althaea kommt vom griechischen >althaia< und heißt übersetzt >Heilung<. Der Eibisch ist eine ausdauernde, bis 1,5 m hohe winterharte Pflanze mit festen, aufrechten Stängeln und wechselständigen, gestielten, herzförmigen, spitzen gezähnten Blättern. Die ganze Pflanze ist samtig weich, aus den Blattachseln wachsen weiße oder rosafarbene Blüten, sie haben fünf zarte Kronblätter mit vielen Staubgefäßen. Die Wurzeln sind 30 – 50 cm lang, daumendick, stark verzweigt, fleischig, spindelförmig. Die Pfahlwurzel ist stark schleimhaltig und von weiß-gelblicher Färbung. Der Eibisch ist eine unserer wichtigsten schleimhaltigen Heilpflanzen. Im Spätherbst, wenn die Pflanze verwelkt ist, gräbt man die Wurzeln aus, säubert diese mit einer Bürste sorgfältig, schält sie, schneidet sie in 0,5 bis 1 cm große Stücke und trocknet sie bei max. 40 ° C. Achten Sie darauf, dass sich die einzelnen Teile gegenseitig nicht berühren, erst wenn sich die Stücke leicht brechen lassen, sind sie ausreichend getrocknet. Angeschimmelte Teile dürfen nicht mehr verwendet werden. Wer keinen Eibisch hat, kann in seiner Apotheke Eibischwurzel-Tee und EibischProdukte erwerben. Je später geerntet wird, desto höher ist der Schleimgehalt der bis zum Winter laufend ansteigt und dann bis zum Frühjahr wieder abnimmt. Verwendung findet der Eibisch als Tee bei Entzündungen der oberen Atemwege, gegen Husten und Bronchitis, wobei er Auswurf fördernd wirkt. Er beruhigt das gesamte Verdauungssystem, also Magen und Darm, Blasen und Harnwegsentzündungen. Eibischwurzel-Tee wird kalt angesetzt! In ¼ l kaltes Wasser gibt man 1 gehäuften Teelöffel klein geschnittene Wurzeln, mindestens 1 Stunde ziehen lassen, gelegentlich umrühren. Durch ein Sieb abseihen und lauwarm trinken. Durch zuviel Hitze werden die wichtigen Schleimstoffe zerstört. Die Blätter werden im Laufe des Sommers gepflückt, aber nie die Pflanze kahl pflücken. Sie dürfen nicht von Malvenrost befallen sein. Im ganzen oder geschnitten an einem luftigen, schattigen Ort trocknen. Die Blüten pflückt man ebenfalls bei trockenem Wetter, bevor sie sich öffnen. Sie machen sich gut als essbare Dekoration auf Salaten oder belegten Broten, sowie für den Tee. Blüten und Blätter des Eibisch werden für den Tee ebenfalls kalt angesetzt, abgeseiht und lauwarm getrunken. Zum Gurgeln besonders zu empfehlen bei Halsentzündungen: 2 Teelöffel klein geschnittene Eibischwurzeln oder Blätter mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen, abseihen und damit gurgeln. Die Schleimstoffe, die Polysaccharide, legen sich wie ein schützender Film über die angegriffenen Stellen und dichten sie ab. Eibisch hemmt die Aktivität der Flimmerhaare in den Bronchien und lindert so den trockenen Reizhusten. Diabetiker sollten Rücksprache mit dem Arzt halten, weil Eibisch möglicherweise Blutzucker senkend wirkt. Gänseblümchen Bellis Perennis, Korbblütler Die Blüte dieser kleinen, ausdauernden Pflanze mit kurzer, verzweigter Wurzel, besteht aus vielen weiß bis altrosa gefärbten Zungenblüten mit gelben Röhrenblüten in der Mitte. Die länglich-ovalen, gekerbten Blätter bilden an der Basis eine Rosette. Sie blüht beinahe das ganze Jahr. Dieses anspruchslose Pflänzchen siedelt sich gerne in unseren Wiesen und Gemüsegärten an und oft wird es mit Nachdruck und Hinterlist ausgegraben, zertreten oder ihm gar mit Unkrautsalz der Garaus gemacht. Schade, dabei sollten wir uns darüber freuen, dass das Gänseblümchen in unserem Garten wächst. Wenn jemand die ersten 3 Gänseblümchen im Frühjahr isst, soll er angeblich das restliche Jahr von Zahnschmerzen, Augenleiden und Fieber verschont bleiben. Also die ersten drei Gänseblümchen werden wir uns heuer gleich in den Mund stecken bevor der Rasenmäher darüber fährt. Wenn sie dann wieder schön gewachsen ist und unbekümmert ihre zarten Blüten sich im Wind wiegen, dann sollten wir ihre knackigen, aromatischen Blätter für den Salat ernten und die Blütenköpfchen zum Dekorieren von Salaten, Suppen, Aufstrichen oder Butterbroten verwenden. Die Blätter schmecken nicht einfach grün, nein, sie schmecken nussig, etwas herb. Sie hat es echt verdient, dass wir ehrfürchtig vor ihr auf die Knie sinken, denn das Gänseblümchen soll den Menschen der an Bluthochdruck leidet, beruhigen und entspannen und lindert die Kopfschmerzen, es wird bei Atemwegserkrankungen, Bronchitis und Husten verwendet. Für einen Tee sammeln wir Blüten und Blätter, die höchste Konzentration an Wirkstoffen besitzt das Kraut am Johannistag, das ist der 24. Juni, trocknen diese an einem schattigen, aber warmen Ort; in Papiertüten oder in Gläsern trocken und dunkel aufbewahren. Dieser Tee gilt als blutreinigend, wirkt anregend auf Leber und Galle und den Appetit. 2 Teelöffel Kraut und Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 5 - 10 Minuten ziehen lassen. 2 mal täglich trinken. Für die äußerliche Anwendung bereitet man einen Gänseblümchen-Kaltauszug. Dazu werden 2 Teelöffel Gänseblümchenblätter und Blüten 8 – 10 Stunden in ¼ l kaltem Wasser eingeweicht, abgeseiht und dann wird die Haut damit abgetupft. Soll bei Wunden und Blutungen, Furunkeln, Schwellungen, Hautkrankheiten helfen. Gänseblümchen-Wein soll nach Stürzen, bei Nackensteife und Schwellungen helfen. 50 g Kraut und Blüten werden in 1 Liter hochprozentigen Weißwein eingelegt, 8 Tage ziehen lassen, abseihen. Wird äußerlich angewendet. Ist Wildgemüse gesünder als Kulturgemüse? Vergleichen Sie. Die Angaben sind Werte in mg/100 g essbarer Anteil. Gänseblümchen Vit.C 87 Kopfsalat Vit. C 13 Gänseblümchen Kalium 600 Kopfsalat Kalium 224 Gänseblümchen Magnesium 33 Kopfsalat Magnesium 11 Gänseblümchen Kalcium 190 Kopfsalat Kalcium 37 Gänseblümchen Eisen 2,7 Kopfsalat Eisen 1,1 Gänseblümchen Phosphor 88 Kopfsalat Phosphor 33 Also ärgern Sie sich nicht wenn der Salat nicht so wächst wie er soll, das Gänseblümchen finden Sie sicher auch in Ihrem Garten, sagt Pucher Christa. Giersch Aegopodiom podagraria Blüte: weiße Dolden von Juni bis August Dreieckiger Blattstängel und dreigeteilte Blätter. Er schmeckt nach Petersilie und ist sehr gesund. Er enthält Vitamin C, Provitamin A, Eiweiß und verschiedene Mineralstoffe. Er wird auch Erdholler genannt und ist als lästiges Unkraut oft in unseren Gärten zu finden. Jahrelang habe ich ihn in meinem Garten ausgerissen und dann war er doch wieder da. Jetzt freue ich mich über ihn und mach’ mir ein nettes Supperl! Verwendet werden die Blätter: junge Blätter klein geschnitten für Salate, Topfenaufstriche, Kräuterbutter, als Gemüse in Suppen, Kräuterfüllungen und Giersch-Lasagne, getrocknet als Gewürz. Als erfrischende Giersch-Limonade: Man nimmt einige Stängel Giersch, 1 Ranke Gundermann, 1 Stängel Pfeffer- oder Apfelminze, in Stücke reißen, drücken oder schneiden, gibt diese in einen Wasserkrug, und gießt mit Apfelsaft und Wasser auf. 1 bis 3 Stunden ziehen lassen, abseihen. Schmeckt auch gut mit Most oder Wein. Der Giersch heißt auch Erdholler, Gichtkraut, Podagrakraut. Er hilft bei Gicht, Rheuma und Insektenstichen. Er unterstützt durch seinen hohen Kaliumgehalt zahlreiche Stoffwechselprozesse und leitet das Wasser aus dem Körper aus, ohne dabei den Elektrolythaushalt des menschlichen Organismus anzugreifen. Der Pflanze wird nachgesagt, dass sie schädliche Stoffe, die sich über die Jahre hinweg in den inneren Organen des Menschen und in seinem Fett- und Bindegewebe festgesetzt haben, ausschwemmt. Die Einnahme solch kaliumreicher Mittel, wie es diese Pflanze ist, wird auch empfohlen bei Verdauungsproblemen, z.B. Durchfall, bei Übelkeit, starker körperlicher Anstrengung mit einhergehender starker Transpiration und bei einseitiger Ernährung. Ein weiteres Einsatzgebiet des Giersch sind Blasenerkrankungen, z.B. die Entzündung der Blase. Giersch-Tee: 3 TL geschnittenes Kraut mit 1/4l heißem Wasser übergießen, einige Minuten ziehen lassen, abseihen, lauwarm trinken. 3 mal täglich, 3 Wochen lang. Kren Armoracia rusticana Meerrettich Kreuzblütengewächse Wuchs: Rosette mit großen, ovalen, bis zu 1 m langen Blättern, der Rand der Blätter ist gekerbt. Das Blatt hat einen langen, festen Stiel, einen deutlichen Mittelnerv und ist stark gewellt. Bis 1,20 m hoch. Wurzel: lange, dicke, fleischige Wurzeln sitzen fest in der Erde, viele Seitenwurzeln, die Fechser, stabilisieren die Pflanze im Boden. Blüten: weiß, in Trauben, im zweiten Jahr an langen Stielen Vermehrung: erfolgt im Herbst oder Frühjahr über die Seitenwurzeln, die Fechser. Sie ergeben sich, wenn im Herbst die Krenwurzeln geerntet werden. Sie werden mit einer scharfen Schere von der Hauptwurzel abgetrennt und mit der Schnittstelle nach oben in lockere Erde eingesetzt. Im Frühjahr sollten daraus frische Triebe wachsen. Kren sollte im Garten dort eingegraben werden, wo er über viele Jahre ungestört wachsen darf, denn um schöne Krenstangen zu erhalten, braucht der Kren viel Platz, mindestens 1 m², und mindestens 3 Jahre Zeit. Ernte: von September bis Februar, solange der Boden frostfrei ist, kann die Wurzel ausgegraben werden. Sie kann, mit feuchter Erde oder Sand bedeckt, im frostsicheren Keller oder Schuppen in einem Eimer gelagert werden. Verwendung: Kren wird hauptsächlich gerieben in der Küche verwendet, am besten frisch gerissen. Im Kühlschrank trocknet die Wurzel oft schnell aus oder sie wird schimmelig. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die gesamte Wurzel zu reiben und mit ein paar Bechern Sauerrahm zu vermischen, leicht salzen. In Schraubgläser abfüllen, und im Kühlschrank lagern. Hält aus meiner Erfahrung mindestens 5 bis 6 Wochen. Passt zu fast jeder Jause und liefert uns Vitamin C, doppelt so viel wie Zitronen, Vitamin B1, B2, B3 Niacin, B6 sowie viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, ätherische Öle, die Senföle, denen die Wurzel ihre Schärfe zu verdanken hat und die sie wie Knoblauch und Zwiebel zu einem natürlichen Antibiotikum machen. Kren wirkt antibiotisch ist schleimlösend wirkt entzündungshemmend stillt Hustenreiz stärkt die Abwehrkräfte Das Reiben selbst stellt dabei schon eine Art Therapie für die Nasennebenhöhlen dar, denn die ätherischen Öle steigen auf und reizen zu Tränen und Sekretion aus den Nasenschleimhäuten. Jeden Tag ein Löffel Kren, mit Honig vermischt, hilft gegen Erkältungskrankheiten. Kinder unter 4 Jahren sollten keinen Kren bekommen, auch bei Magenbeschwerden und Gastritis ist Kren ungeeignet. Kren stärkt die Abwehrkräfte und hilft Erkältungen vorzubeugen, wirkt fördernd und stabilisierend auf die Verdauung, anregend auf den Kreislauf und hemmt durch seinen Reichtum an Senfölen die Bakterien. Die Schärfeempfindung macht man sich auch für äußerliche Anwendungen zunutze: Krenpflaster sind Gelenkschmerzen. bewährte Hausmittel bei Hexenschuss, Ischias und Eine Auflage mit frisch geriebenem Kren im Nacken wirkt sich positiv auf verstopfte Nasennebenhöhlen aus. Dazu wickeln Sie ein pflaumengroßes Bällchen aus frisch geriebenem Kren in ein Taschentuch so ein, dass auf einer Seite der Kren nur von einer Lage Stoff bedeckt ist; mit dieser Seite voran auf den Nacken auflegen, nach 5 Minuten, wenn Wärme entstanden ist, wieder entfernen, Haut vorher einölen. Für Sie gelesen: Lexikon der Heilpflanzen und ihre Wirkstoffe, Weltbild, Birgit Frohn Das BLV Handbuch Heilpflanzen, Michel Pierre/Michel Lis Löwenzahn Taraxacum officinale Blüte gelb, bis 30 cm hoch gezähnte Blätter in einer Rosette lange Pfahlwurzel bis 1 m Wer kennt ihn nicht, den der immer wieder kommt! Ab heute wird er nicht mehr ausgerissen, sondern frisch oder getrocknet verwendet! Die Löwenzahn -Blätter sind kräftigend und regen die Leber an. Die Wurzel ist bei allen Leberleiden hilfreich, sie regt die Galleproduktion an und fördert den Galleabfluss. Hilfreich bei Hautkrankheiten wie Akne, Schuppenflechte, Ekzemen Fördert den Stoffwechsel und normalisiert einen erhöhten Cholesterinwert. Verwendet werden die Blätter: junge Blätter kleingeschnitten für Salate, Spinat, Wildgemüse, Suppen, Kräutertopfen, Kräuterbutter Knospen: in Essig eingelegt oder als Gemüse wenn sie noch fest verschlossen und in der Rosette sind Blütenblätter: die ausgezupften gelben Blütenblätter für Honig, Sirup, Gelees, Limonaden, als Garnierung auf Broten und Salat Wurzel: als Gemüse, geröstet als Kaffee, getrocknet als Tee-Zusatz Wie wäre es mit einer Kur? 3 frische junge Blätter klein schneiden, eventuell mit Zitronenmelisse, Pfefferminze mischen, mit ¼ l heißem Wasser überbrühen, 3 Minuten ziehen lassen, lauwarm oder kalt trinken, 1- mal täglich, 3 Wochen lang. Die Blätter enthalten viele Mineralstoffe, Bitterstoffe, Proteine, Vitamine A, C, E und B, in der Wurzel ist Inulin (Diabetikerzucker), Zucker, Gerbstoffe. Nelkenwurz Geum urbanum Rosengewächs Blüte: goldgelb, 5 Blütenblätter in einer lockeren Rispe, blüht in den Sommermonaten, 25 – 50 cm hoch. Die getrockneten Blütenstände sehen im Herbst wie kleine Stachelkugeln aus, mit einer langen, hakig gekrümmten Spitze. Die Blätter wachsen aus einer Rosette, unregelmäßig einfach gefiedert, Endblättchen größer. Stängel stark verästelt, obere Blätter fast handförmig, sitzend. Sie ist eine unscheinbare Pflanze, man sieht sie häufig, jedoch ist sie schriftlich nicht leicht zu erklären. Um Verwechslungen mit giftigen Kräutern auszuschließen empfehle ich sie nur dann zu verwenden, wenn sie diese Pflanze eindeutig kennen. Empfehle daher bei einer nächsten Kräuterwanderung mitzumachen. Quendel Thymus pulegioides Lippenblütler Der Feldthymian oder auch Arznei-Thymian genannt ist in ganz Europa verbreitet und wächst bis 2.000 m Höhe. Er hat eine verholzte Wurzel und bis 25 cm lange, leicht verholzte, verzweigte Stängel. Die winzigen Blätter sind oval, wechselständig und größer als beim Echten Thymian oder Gartenthymian (T. vulgaris) Die Blüte ist purpur bis rot und von Juni bis September finden wir den Quendel an warmen, steinigen, sandigen Böden. Er liebt trockene Böden weil seine Wurzeln bis 1 m in die Tiefe reichen! Die Blätter des Quendel enthalten ätherisches Öl, das krampflösend und desinfizierend wirkt, bei Husten, Magen- und Darmschwäche, Appetitmangel. In der Küche verwenden wir den Quendel wie den Thymian bei fetten Speisen, Wild, Lamm, Fisch, … Hustentee: Man kocht 1 EL Quendelkraut je Tasse leicht 2 Minuten, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen, eventuell mit Honig süßen, 2 bis 3 mal täglich. Ringelblume Calendula officinalis Korbblütler Die Ringelblume war im Mittelalter schon berühmt, man verwendete sie als „Safran der armen Leute“ und wanderte als Gewürz in viele Speisen. Diese einjährige Pflanze sät sich von selber jedes Jahr wieder aus, wenn man sie einmal als Samen oder Pflänzchen im Frühjahr zu sich in den Garten geholt hat. Sie wird bis zu 50 cm hoch, auf reich verzweigten, kantigen, fleischigen, filzigen Stängeln leuchten ihre Blüten in orange und gelb. Viele längliche, stark behaarte Blätter sind wechselständig über den ganzen Stängel verteilt. Sind am Morgen nach 7 Uhr die Blütenköpfe geschlossen, kommt am gleichen Tag noch Regen. Sie galt deshalb in früheren Zeiten als Regenanzeiger. Ringelblume • fördert die Wundheilung • ist entzündungshemmend • wirkt antibakteriell • regt Galle- und Lymphfluss an Wenn Sie eine Allergie gegen Korbblütler haben, zu denen die Ringelblume gehört, sollten Sie Präparate mit dieser Pflanze nicht anwenden. Ein altes und bewährtes Präparat aus den Blüten ist die Ringelblumen-Salbe: Dazu nehmen Sie 2 gehäufte Doppelhände Ringelblumen (Stängel, Blätter, Blüten) klein geschnitten 500 g Schweinefett gut erhitzen, die geschnittenen Kräuter hinein geben, von der Hitze wegnehmen und 1 Tag ziehen lassen. Am nächsten Tag leicht erwärmen, durch ein Tuch filtern und in Tiegel abfüllen. Im Kühlschrank ca. 2 Monate haltbar. Ringelblumensalbe mit Bienenwachs: 100 g Bienenwachs, im Wasserbad schmelzen und 25 ml Olivenöl 30 ml Wasser zugeben und gut mischen 20 g getrocknete oder 50 g frische Ringelblumen einrühren und 2 bis 3 Stunden warm halten und rühren. Durch ein Tuch filtern, rühren bis die Masse abgekühlt ist, erst dann in kleine Tiegel abfüllen. Im Kühlschrank ca. 2 Monate haltbar. Die Ringelblumensalbe kann auch in Apotheken und Drogerien gekauft werden. Diese Salbe ist ein gutes Wundmittel, bei Furunkeln und Karbunkeln, bei Gicht und rheumatischen Beschwerden. Tinktur: Eine Handvoll Blüten lässt man in 1 Liter Korn 14 Tage in der Sonne oder bei ca. 20 Grad Wärme ziehen. Abseihen und in dunklen Flaschen, Licht geschützt lagern. Tinkturen werden innerlich tropfenweise, verdünnt mit Tee, genommen, äußerlich zu Umschlägen oder Einreibungen verwendet. Aufgeblühte Blüten können bei Sonnenschein täglich geerntet werden, dann sorgfältig die Blütenblätter auszupfen und warm bis zu 35 °C, aber schattig, auf Tüchern trocknen. In Gläsern aufbewahren. Tee aus Blütenblättern: 1 – 2 Teelöffel mit ¼ l heißem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. 2 mal täglich trinken. Ringelblumenblüten können auch Teemischungen zugefügt werden. Salbei Salvia officinalis, Lippenblütler Wuchs: bis 50 cm hoher, breitbuschiger, gut verzweigter Halbstrauch, vierkantiger Stängel, filzig behaart, der mit zunehmendem Alter sehr verholzt, meist winterhart, Sorten mit buntem Laub sind empfindlicher und sollten drinnen überwintert werden. Blätter: länglich oder rund, meist graugrün, samtig behaart, gegenständig am Stängel mit einem kurzen Stiel vor dem Blatt. Blüten: blauviolett, in Schein-quirlen von Mai bis August, sitzen büschelig in den Blattachseln in den Triebspitzen. Standort: unbedingt sonnig, wächst auch an trockenen Standorten, wenn er gut eingewachsen ist. Der Salbei kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Pflege: Rückschnitt im Frühjahr, um den Neuaustrieb aus den verholzten Trieben anzuregen. Im Sommer nicht alle Triebe ernten, die Blätter dienen im Winter als Schutz für die jungen Triebe. In sehr rauen Gegenden ist ein Winterschutz aus Laub und Reisig anzuraten. Ernte: einzelne Blätter für die Küche laufend ernten, für den Wintervorrat die Triebspitzen vor der Blüte schneiden und rasch, ohne die Blätter zu drücken, in Bündeln, ohne Sonne, trocknen. Geschmackserlebnis: leicht bitter, kampferartig, sehr würzig Verwendung: Blätter und Blüten sind in der mediteranen K&uu Spitzwegerich Plantago lanceolata Blüte braun, 20 bis 50 cm hoch lanzettliche, ganzrandige Blätter in grundständiger Rosette mit 3 – 7 stark hervortretenden Nerven, ausdauernde Pflanze mit einem kräftig bewurzelten, kurzen, dicken Wurzelstock. Man findet den Spitzwegerich fast das ganze Jahr, im Frühjahr ist er einer der ersten der uns in der Wildkräuterküche mit köstlichen, nach Pilzen schmeckenden Blättern, verwöhnt. Er ist eine wertvolle Heilpflanze, der Spitzwegerichsirup fehlte früher in keiner Hausapotheke. Seine Wirkung umfasst ein breites Spektrum, das von Hustenmittel, Wundmittel bis zu einer antibiotischen Wirkung reicht. Verwendet werden die Blätter: Junge Blätter klein geschnitten frisch zu Salaten, als Wildgemüse, für die Kräutersuppe und Kräuter-Topfen- Aufstrich, Sirup. Als Wundmittel, weil antibakteriell, wundheilend, blutstillend. Frische Blätter zwischen den Fingern zerreiben oder einspeicheln und auf die Haut auftragen. Hilft nach Insektenstichen oder Brennnesselkontakt. Auf offenen Beinen aufgetragen, wochenlang, soll er die Heilung herbeiführen. Spitzwegerichhonig: Frisch gepflückte, saubere oder getrocknete Blätter sehr klein schneiden, ca. 1 cm hoch in ein Marmeladenglas füllen, mit dünnflüssigem Akazien- oder Blütenhonig bedecken, wieder mit klein geschnittenen Blättern 1 cm hoch auffüllen und wieder mit Honig gut bedecken, usw. bis das Glas voll ist. Mit viel Honig abschließen, es darf keine Luft im Glas sein, sonst bildet sich Schimmel. Täglich das Glas schütteln und drehen, damit immer alle Blätter von Honig umgeben sind. 3 Wochen sollte nun das Glas bei gleichmäßiger Wärme in Herd nähe stehen, Honig und Blätter sollten zu einem Sirup vergären. Abseihen durch ein Sieb und in kleine, dunkle Fläschchen abfüllen. Kühl aufbewahren. Bei Erkältungen nimmt man alle 2 Stunden 1 – 2 Teelöffel. Als Tee bei trockenem Reizhusten: 2 TL getrocknete Blätter mit ¼ l heißem Wasser übergießen und 10 -15 Minuten ziehen lassen, abseihen, lauwarm trinken, eventuell mit Honig süßen, mehrmals täglich eine Tasse trinken. Auch frische Blätter können als Tee getrunken werden . Thymian Thymus vulgaris Lippenblütler Thymus bedeutet „duften“, aufgrund des angenehmen Duftes der Pflanze. In Kochbüchern heißt diese Pflanze auch Kuttelkraut. Der Thymian ist ein Halbstrauch mit holzigen, verzweigten, gewundenen Wurzeln. Man vermehrt ihn durch Aussaat oder durch Teilung der Büsche. Er bevorzugt trockene, sonnige Böden. Gut geeignet für Steingärten, zwischen Pflasterfugen und für Tröge. Im ersten Jahr der Pflanzung regelmäßig gießen. Er ist eine ausgesprochen gute Bienenweide. Es gibt viele Variationen mit verschiedensten Aromen, z.B. Orangenthymian(T. fragrantissimus) mit grauen Blättern für fruchtige Tees; Kümmelthymian (T. herbabarona), Bergthymian (T. montanus) ist pfeffrig; Sandthymian ( T. serpyllum) eignet sich bestens als winterharter Bodendecker; Zitronenthymian ( T. citriodorus) hat je nach Sorte hellgrüne, gelbgrüne oder silbergrüne Blätter mit Zitronenduft; Kaskadenthymi-an (T. longcaulis) hat sehr schöne Blüten. Er wird 20 cm hoch, kriechend, immergrün, je nach Art teilweise oder völlig frosthart, empfindlich gegen zu viel Nässe. Winzige, eiförmige Blätter, rosa Blüten von Mai bis August. Die angenehm aromatisch duftenden Zweige werden zur Hauptblütezeit von Mai bis August geerntet. Thymian wirkt keimtötend und ist deshalb bei Bronchitis, Husten, Halsentzündung, fieberhaften Infekten, Grippe hilfreich. Er unterstützt die Verdauung, hilft bei Mund-geruch, Blähungen, Blutarmut, Rheuma, Gicht, Arthritis. Thymianöl: für schmerzlindernde Massagen oder für den Salat. Legen Sie einige Zweige Thymian in ein hochwertiges Olivenöl, Sonnenblumenöl, ein, für einige Wochen kühl und dunkel stellen, abseihen und in kleine Gläser abfüllen. Thymian-Tee Thymian-Tee (Thymi herba) zur inneren Anwendung ist hilfreich bei Bronchitis, Keuchhusten und Asthma sowie bei Katharren der oberen Luftwege. Der Tee wirkt auswurffördernd, schleimlösend und entzündungshemmend. Zudem tötet das Kraut Bakterien, Viren und Pilze ab. Das ätherische Öl aktiviert direkt die Schleim abtransportierenden Härchen in den Bronchien und entfaltet damit seine Wirkung am Ort der Erkrankung. Zubereitung: Ein Teelöffel Droge mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 5 Minuten bedeckt ziehen lassen und anschließend abseihen. Drei bis vier Tassen täglich trinken. Fichte Picea abies Kieferngewächse Wuchs: glatte, hellbraune Rinde, bei älteren Bäumen grau bis rotbraun, blättert in dünnen Schuppen ab. Die immergrünen Bäume können einen Stammdurchmesser von bis zu 2 m erreichen und eine Höhe von 25 bis 50 m erreichen. Kegelförmiger Wuchs und spitze, dunkelgrüne, 4 kantige Nadeln sind charakteristisch für die Fichte, welche in ganz Europa bis weit nach Ostasien – wo auch der Ursprung der Fichte ist wächst. Verwechseln könnte man die Fichte mit der sehr giftigen Eibe (Taxus baccata). Blüten: von Mai bis Juni sitzen die Blüten im Wipfel, männliche Blüten sind gelb-lich, die weiblichen sind hellgrün bis rot, daraus entstehen die zuerst grünen, später braunen, hängenden Zapfen, die Samen sind geflügelt. Verwendung: die jungen, hellgrünen Frühlingstriebe der Fichte schmecken zart und angenehm säuerlich nach Zitrone. Man erntet sie in den Monaten April und Mai, wenn sie noch weich sind. Fein gehackt nimmt man sie als erfrischendes Gewürz für Salate, Gemüsegerichte, Wildsoßen, Kräuteraufstriche und Fisch, aber auch für Desserts und Tees. In unseren Gärten findet man die Fichten und Tannen häufig, nicht selten werden sie als kleine Christbäume nach Weihnachten in den Garten gesetzt, wo sie, wenn man sie lässt, zu sehr, sehr stattlichen Bäumen heranwachsen. Solange die Frühjahrstriebe noch weich sind und braune Schuppen sie noch umhüllen, könnte man die frischen Knospen ernten für den altbekannten Fichtenwipferl- oder Tannenwipferl-Sirup: In ein hohes Glas schichtet man abwechselnd junge Triebe und Zucker und lässt es dann etwa 3 Wochen in der Sonne ziehen, durch ein Tuch abfiltern. Wipferl-Honig 1 kg Fichtenknospen in einen Topf geben, mit Wasser bedecken, köcheln lassen, ständig rühren bis ein dicker Brei entstanden ist. 250 g geschnittene Zwiebeln, 250 g Kandiszucker und 250 g Honig zugeben und weiterrühren bis ein Sirup entsteht. Ab- filtern und in kleine Gläser abfüllen, kühl und dunkel aufbewahren. Löwenzahn-Fichtenspitzen-Honig: 1 Handvoll Löwenzahnblüten und 1 Handvoll Fichtenspitzen über Nacht in 1 l kaltem Wasser ansetzen, 1 Stunde kochen und wieder über Nacht stehen lassen. Diese Masse dann durch ein Tuch filtern und gut ausdrücken. In diese Masse 400 g braunen Kandiszucker einrühren und dann mindestens 6 Stunden köcheln (nicht kochen) lassen, bis ein sirupartiger Zustand erreicht ist. Noch heiß in kleine Marmeladegläser abfüllen. Kann auch als Brotaufstrich verwendet werden. Früher bereitete man diese Sirupe am altbewährten Tischherd, das Häferl wurde etwas abseits von der großen Hitze abgestellt und dort stand es dann halt einige Stunden, die Flüssigkeit konnte langsam und schonend entweichen. Wipferl-Sirup hilft bei Atemwegserkrankungen. Fichte wirkt antibakteriell und desinfizierend löst Schleim, fördert die Durchblutung Tinktur aus Fichtennadeln: Empfiehlt sich bei Muskel- und Nervenschmerzen, Husten und Bronchitis: In ein Glasgefäß werden 50 ml Alkohol und 10 g Fichtennadeln gegeben, luftdicht verschlossen und 2 Wochen an einen sonnigen Platz gestellt. Abseihen und in eine kleine Flasche abfüllen. Bei Bedarf die betroffenen Hautstellen mehrmals pro Tag damit einreiben. Die kleinen, noch weichen, wei blichen Zapfen nimmt man zum Aromatisieren von Spirituosen. Fichtenharz : oft findet man Fichten- und Tannenbäume mit klebrigen Stellen an der Borke, auch bei umgeschnittenen Bäumen, das ist das Harz, oft weiß bis gelbbraun gefärbt. Diese trockenen Tropfen kann man als heimischen Weihrauch verwenden, Nordischer Weihrauch genannt, gute Qualität duftet herrlich und kann mit jedem teuren, orientalischen Weihrauch mithalten. Fichtenharz wirkt keimtötend, man verwendet es in der Winterzeit um die Räume zu reinigen. Wenn die Bäume in ihrem Garten leider schon zu hoch sind um die kostbaren Triebspitzen zu erreichen kann ich sie trösten: Präparate mit Zubereitungen aus Fichte sind in jeder Apotheke erhältlich. Für Sie gelesen: Mit Heilkräutern & Co durchs Jahr, Kräutertipps von Hedwig Öttl/Doris Breinstampf ISBN 978-3-85358-005-9 Lexikon der Heilpflanzen, Birgit Frohn ISBN 978-3-8289-3509-9 Essbare Wildpflanzen Europas Eva-Maira Dreyer ISBN 978-3-440-11935-8 Knoblauch Allium sativum Lauchgewächse Anbau: Knoblauch liebt warme, lockere Böden in sonniger Lage, bei Staunässe und verdichtetem Boden kann er sogar im Sommer zu faulen beginnen. Gesetzt werden die einzelnen Knoblauchzehen in nicht zu kalten Gegenden von September bis November - je früher - desto besser entwickeln sich die Wurzeln und so-mit die Blätter. Auch im Frühjahr, im März, spätestens im April kann man Knoblauchzehen setzen, man erhält so innerhalb eines Gartenjahres erntereife Knollen. Knoblauch kann auf zweierlei Arten angebaut werden: Entweder werden die Zehen gesetzt, oder die Brutzwiebeln (Bulbillen), die bei der Blüte ausgebildet werden. Anbau der Brutzwiebeln: Aus den Brutzwiebeln entwickeln sich im ersten Jahr Rundlinge, im zweiten Standjahr entwickeln sich Knollen mit Zehen. Dazu werden im Herbst oder im Frühjahr die Brutzwiebeln im Abstand von 10 – 15 cm, 25 – 30 cm in der Reihe in die Erde gesteckt (3 – 5 cm tief ). Aufgepasst: Aus den größten Brutzwiebeln entwickeln sich die größten Rundlinge, aus den größten Rundlingen die größten Knollen. Der Anbau der Brutknöllchen hat mehrere Vorteile: Nematoden, ein weitverbreiteter Schaderreger bei Knoblauch kann auf diese Art nicht weiter übertragen werden, die Pflanzen wachsen robuster und die Knollen sind größer, und die Zehen können alle in der Küche genutzt werden. Seit einigen Jahren werden diese im Handel als „Chinesischer Knoblauch“ angeboten, das ist keine eigene Sorte, sondern besonders große Rundlinge aus China. Anbau der Zehen: Im Frühjahr oder Herbst werden im Handel verschiedene Sorten – Winter- und Frühjahrsknoblauch- angeboten, man kann aber auch austreibenden Knoblauch aus der Küche in die Erde stecken. Knoblauch hat auch eine insektenabwehrende Wirkung, z. B. gegen Möhrenfliegen und Erdbeermilben. Sie können einfach ein paar Knoblauchzehen zwischen Rosenstöcke und Erdbeerpflanzen stecken. Auch lästige Wühlmäuse sollen so abgeschreckt werden. Knoblauch eignet sich zur Vorbeugung und als begleitende Therapie bei erhöhten Blutfettwerten und zur Vorbeugung von altersbedingter Arterienverkalkung. HerzKreislauf-Erkrankungen sind bei Menschen aus dem Mittelmeerraum weitaus seltener, weil Knoblauch in derer Küche bei fast jedem Gericht verwendet wird; er wirkt Cholesterin senkend. Viele Menschen meiden den Knoblauch seines Geruchs wegen, hauptsächlich das Allicin ist dafür verantwortlich, dass man die Veränderung des Geruchs von Haut und Atem nach dem Genuss des Knoblauchs - nicht bei sich selbst, aber bei anderen riecht. Aber genau das ist es, warum der Knoblauch so gesund ist. Durch Hitze und Essig kann Allicin zerstört werden, daher sollte Knoblauch am besten roh gegessen werden. Wer den Knoblauch zwar genießen, aber nicht nach ihm riechen möchte, der kann es mit alten Hausmitteln versuchen: Hände kann man mit Kaffeepulver abreiben, frische Petersilie, Dillspitzen und Basilikum vertreiben die üblen Gerüche sowie Milch und Schokolade. Einen schönen Garten-Sommer wünscht euch Christa Pucher Für Sie gelesen in: Handbuch Bio-Gemüse, Sortenvielfalt für den eigenen Garten, Arche Noah, Andrea Heistinger, Löwenzahn-Verlag ISBN 978-3-7066-2459-6 Königskerze, Großblütige Verbascum densiflorum Braunwurzgewächse Wuchs: Die Königskerze ist eine zweijährige Pflanze mit einer mächtigen Pfahlwurzel. Im ersten Standjahr bildet die Pflanze eine grundständige Blattrosette, im zweiten Jahr dann einen 2- 3 m hohen, wollig behaarten Stängel. Von Juli bis September bilden sich dann der charakteristische Blütenstand in Form einer Kerze mit gelben Blüten. Vorkommen: Sie ist in ganz Europa zu finden, oft auf sonnigen, warmen Schuttplätzen, Weg- und Waldrändern und Ödland. Blüten: 5 Blütenblätter bilden eine Blüte mit einem Durchmesser von 30 bis 55 mm, mit 2 längeren und 3 kürzeren Staubfäden. Täglich blühen neue Blüten auf, daher sind sie täglich zu ernten. Werden diese nicht herausgezupft, werden tausende Samen gebildet, durch den Wind in alle Richtungen verweht und man kann sich dann im Frühjahr über eine Vielzahl kleiner Pflänzchen freuen. Blätter: sind filzig, stark behaart und länglich und sitzen wechselständig am Stängel herablaufend, breit-eiförmig, gelbgrün, gekerbt. Verwendung: Die aromatischen Blüten eignen sich frisch oder getrocknet als Beigabe in Hausteemischungen, als Suppeneinlage und als essbare Dekoration. Als Farbgeber passen sie auch in Sirup und Limonaden. Die jungen Blätter werden in Butter knusprig gebraten oder in Weinteig ausgeba-cken. Man sammelt die Blätter vor der Blütezeit und die Blüten wenn sie vollständig aufgeblüht sind. Von den verschiedenen Arten der Gattung Königskerze werden 2 Arten heilkundlich verwendet: die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)und die Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides). Ihre getrockneten Blüten enthalten Schleimstoffe, Saponin und Flavonoide. Man nutzt sie als reizlinderndes Mittel bei Husten, Heiserkeit und Bronchitis, aber auch bei Entzündungen des Verdauungstrakts. Die frischen Blätter nimmt man in der Volksheilkunde zerrieben als Breiumschlag bei Insektenstichen. Verarbeitung: Täglich bei trockenem Wetter kann man die aufgeblühten Blüten einzeln von der Kerze pflücken - nur die gelben Blütenkronen und die Staubgefäße, ohne den grünen Kelch. Die Blüten dürfen nicht gedrückt werden und müssen rasch im Schatten oder in einer Trockenanlage bis max. 60°C getrocknet werden. Dabei sollten die Blüten leuchtend gelb werden und nach Honig duften. In einem Schraub-glas dunkel aufbewahren. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Produkten und Tees mit Königskerze! Tee bei Husten und Bronchialkatarrh: 8 g Blüten und Blätter (1 Esslöffel) mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 8 Minuten ziehen lassen und sorgfältig abseihen, damit die reizenden Härchen entfernt werden ,2 - 3 Tassen täglich trinken. Mit Honig süßen. Wohltuend für denRachen ist, wenn man in den warmen Tee ein Flöckchen Butter gibt. Altes Hausmittel: Wenn sich ein Schnupfen ankündigt oder bei verstopfter Nase und geschwollenen Schleimhäuten ist Butter (keine Margarine) ein wertvoller Helfer. Ein kleines Flöckchen in die beiden Nasenlöcher geschmiert erleichtert das Atmen durch die Nase. Auch ein warmer Butter-Brustwickel für ein paar Stunden auf den Brustkorb oder Rücken platziert, lindert den Husten. Einige Tage wiederholen. Auch ein kleines Löfferl Butter im Mund zergehen lassen hilft, wenn der Husten beim Schlafen peinigt. Für Sie gelesen: Essbare Wildpflanzen 9783440119358 Europas, Eva-Maria Dreyer, Kosmos Verlag Enzyklopädie der Wildpflanzen Margot Fischer ISBN 978 3 902619136 Das BLV Handbuch Heilpflanzen Michel Pierre/Michel Lis ISBN 9783835401440 ISBN Schwarzer Holunder, Holler Sambucus nigra Holundergewächse Wchs: 2 – 10 m hoher, sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit graubraunen Ästen mit weißem Mark und unpaarig gefiederten Blättern, am Rand gesägt. Vorkommen: in ganz Europa, Asien, Nordafrika wächst der Holler in feuchten Laubwäldern, Waldrändern und Hecken. Blüten: die kleinen weißen Blüten mit dem charakteristischen gelben Blütenstaub sind in großen, flachen Blütenständen an den Enden der Zweige. Blütezeit: Juni Verwendung: die Blüten aromatisieren Essig, Getränke wie Wasser, Limonade, Milch, Bowle, Sekt und Likör, auch Brot, Kuchen und Süßspeisen. Ein Tee aus getrockneten Hollerblüten wirkt schweißtreibend, er gilt wie Lindenblütentee als bewährtes Hausmittel bei fiebrigen Erkältungen und wird als unterstützen-des Hausmittel gegen Rheuma eingesetzt. Die ganzen, voll aufgeblühten Blütenstände werden bei trockenem Wetter abgeschnitten und in einen Korb gelegt, kleine Käfer haben so die Chance schnell zu flüchten. Mit einer Schere vorsichtig die dickeren Blütenstiele entfernen, die Blütendolden werden kleiner, auf großen Papierbögen im Kartonkistchen ausbreiten und rasch bei 30 °C im Schatten trocknen. Mit Hilfe des Papiers dann die trockenen Blüten und den Blütenstaub vorsichtig in Schraubgläser füllen. Holunder: stärkt die Abwehrkräfte wirkt schweißtreibend regt den Harnfluss an löst Schleim fördert die Durchblutung Tee bei fieberhaften Erkältungskrankheiten: Übergießen Sie 2 Teelöffel Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen dies 5 Minuten ziehen, abseihen, möglichst warm trinken und ins Bett legen und schwitzen. Apfelsaft-Hollerblüten-Gelee: in 1 l Apfelsaft geben Sie 10 Blüten, gut hineinrühren, über Nacht stehen lassen, abseihen und mit 1 P. Gelierpulver 1:3 und 350 g Zu-cker zu einem Gelee einkochen. Die Beeren reifen im August und September, sie sind glänzend schwarz und hängen in großen Dolden an den Büschen. Die vitaminreichen Früchte verarbeitet man zu Saft, Wein, Gelee und Marmelade. Den Saft verwendet man auch zum Färben von Weinen und Fruchtzubereitungen. Unreife und rohe, reife Beeren darf man nicht essen, sie enthalten wie die Blätter und Blütenstiele Blausäureverbindungen, die sich erst beim Kochen zersetzen. Deshalb sollten Sie Holunderbeeren nur vollreif, also schwarz, und gekocht verwenden. Zwoller, eine himmlische Verführung: für diese Marmelade brauchen Sie: 250 g Hollerbeeren, abgerebelt 750 g Zwetschken, entsteint 1 P. Gelierpulver 2:1 500 g Zucker Hollersaft : Hollerbeeren (die gröberen Stiele entfernen) und Apfelspalten in den Behälter des Dampfentsafters füllen und mindestens 45 Minuten kochen lassen. Den Saft in einen hohen Topf ablassen und pro 1 l Hollerapfelsaft ca. 100 bis 150 g Zucker zugeben, kurz erwärmen auf 75 °C und in kleine Flaschen abfüllen. Verwechslung: er ähnelt in Blüte, Blatt und Fruchtstand dem giftigen Zwergholunder, der aber einen unangenehmen Geruch hat. Weiters haben auch der giftige Efeu und der giftige Wollige Schneeball bei Reife schwarze Beeren. Wer keine Möglichkeit hat, selbst zu ernten, kann in jeder Apotheke Präparate mit Zubereitungen aus Holunder erwerben. Für Sie gelesen: Lexikon der Heilpflanzen, Birgit Frohn, Weltbild-Verlag ISBN 9783828935099 Essbare Wildpflanzen 9783440119358 Europas, Eva-Maria Dreyer, Kosmos Verlag ISBN Zwiebel Allium cepa Amaryllisgewächse Wuchs: Die Zwiebel ist eine zweijährige Pflanze und wird etwa 30 cm hoch. Vermehrung: erfolgt über Steckzwiebeln oder Samen. Anbau: liebt sandige, humusreiche Böden, bei abnehmendem Mond die Zwiebeln stecken, damit sie nicht vorzeitig in Blüte gehen, Aussaat im Zeichen des Steinbock. Klassische Mischkultur mit Karotten, sie vertreiben sich gegenseitig die Zwiebel- und die Möhrenfliege. Abstand in den Reihen mindestens 30 bis 40 cm. Vorkommen : Stammt wie verwandte Arten aus mittel- und ostasiatischen Gebirgen und Steppen. In Ägypten seit 2.200 v. Chr. schriftlich, vorher bildlich überliefert. Blütezeit: Juni bis August, weiß Sorten: es gibt weiße, gelbe, rote Küchenzwiebeln, die in Geschmack und Schärfe variieren, Schalottenzwiebeln, Winterhecke-Zwiebeln (mehrjährig) Etagenzwiebel, entstanden durch eine (Zufalls?)Kreuzung von Küchenzwiebel und Winterhecke-Zwiebel, seit dem 18. Jhd. bekannt, 50 cm hoch. Blütenstände tragen Nester kleiner Brutzwiebeln in Etagen, die, beim Abknicken, am Boden wurzeln und austreiben. Brutzwiebeln und Schloten nutzbar. Mehrjährig, alle 3 Jahre Standort wechseln. Lieben warmen, humosen Lehmboden. Verwendung in der Küche: Zwiebeln, Schloten und Blüten frisch und getrocknet Das Zwiebelschneiden möglichst mit einem Messer erledigen, dann wird er nicht bitter. Ernte und Lagerung: Zwiebeln sind reif, wenn das Laub vergilbt und sich von selbst umlegt. Folgen Sie nicht dem weit verbreiteten Ratschlag, das Zwiebellaub im Sommer niederzutreten, damit es gelb wird. Sie leiten damit nur eine Notreife ein, diese Früchte sind nicht so haltbar. An einem warmen Tag ernten, die Zwiebeln an der Luft trocknen lassen nachdem die Erdreste und losen Schalen entfernt wurden. Tro-cken und luftig aufbewahren. Anwendungen : bei Erkältungskrankheiten mit Husten, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen, Asthma, Bronchitis, Ohrenschmerzen kann die Zwiebel wegen ihrer ätherischen Öle antibiotisch wirken. Sie tötet Keime und Bakterien, hat ausgleichen-den Einfluss auf Cholesterinspiegel und Blutdruck und ist ein entwässerndes Gemüse und ein tradtionelles Hausmittel. Zwiebelsaft bei Husten: Dazu hackt man 1 Zwiebel ganz fein, vermischt sie mit 4 EL Honig, gibt etwa 125 ml Wasser dazu und kocht diese Mischung einige Minuten auf kleiner Flamme. Man lässt über Nacht stehen und presst durch ein Tuch oder Sieb. Von dem Saft gibt man stündlich 1 Teelöffel. Für Kinder eignet sich der Saft ab dem Zeitpunkt, wo sie auch in der Ernährung Zwiebeln bekommen, also ab ca. 2 Jahre. Zwiebelsirup: eine mittelgroße Zwiebel wird in 100 g Wasser gerieben und mit 150 g Zucker zu einem dicken Sirup verkocht; wird bei Husten, Keuchhusten und Erkältungen erfolgreich angewendet. Bei Bronchitis und Schnupfen soll während des Schlafens eine halbierte Zwiebel mit den Schnittflächen nach oben auf dem Nachttisch liegen. Die Zwiebeldämpfe sind gut für die Atemwege. Gegen Nasenbluten mischt man Zwiebelsaft mit Essig und zieht durch die Nase hoch, auch das Riechen an den Schnittflächen einer Zwiebel kann schon helfen. Frischer Zwiebelsaft wirkt sofort lindernd, wenn er auf frische Bienen- und Wespenstiche aufgetragen wird. Zwiebel, eine kleine halbe, fein gehackt, in ein Stofftaschentuch gelegt, kann auf ein schmerzendes Ohr gelegt werden. Mit einem Stirnband befestigen, so können vielleicht in der Nacht ein paar Stunden überbrückt werden, bis am nächsten Morgen ein Arzt aufgesucht wird. Zwiebelschmiere bei Bronchitis: eine klein geschnittene Zwiebel in Schweinefett oder Butter glasig anwärmen, abkühlen lassen, auf ein Taschentuch streichen und auf Brust und Rücken legen. Homöopathie: Präparate sind in der Apotheke erhältlich. Für Sie gelesen: Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch & Felix Grünberger ISBN 978-3-902134-79-0 Der Biogarten, Marie-Luise Kreuter ISBN 978-3-8354-0198-3 Sortenhandbuch Arche Noah Kresse Lepidium sativum Kreuzblütler Wuchs: aufrecht, im Garten bei gutem Standort 20 bis 30 cm hoch, gedeiht auch noch im Halbschatten, einjährig, anspruchslos, liebt feuchte Böden, daher stets leicht feucht halten Herkunft: Vorderer Orient, Afrika Blätter: länglich, eiförmig, gefiedert Blüte: weiß, wenn die Pflanze im Sommer nicht beerntet wird Verwendung: den ganzen Sommer über können die Blätter und Blüten geerntet werden Vermehrung: durch Samen, diese können das ganze Jahr ausgesät werden. Keimlinge: im Winter auf der Fensterbank in Keimschalen, nur mit Wasser im Freiland: ab März, nur leicht mit Erde bedecken, keimt rasch, laufend nachsäen. Geschmackserlebnis: scharf wegen der Senfölglykoside Verwendung: nur frisch zu verwenden, passt gut über Salaten, auf Butterbroten, Eiern, Aufstrichen, zum Garnieren,… Inhaltsstoffe: Senfölglykoside, ätherisches Öl, Vitamine, Bitterstoffe, Lepidin Kresse ist ein richtiger Muntermacher im Frühjahr und bei Blutarmut, enthält viel Vitamin C. Alle Kressearten, die Brunnenkresse, die Kapuzinerkresse, aber auch Gartenkresse, enthalten pflanzliche Antibiotika, sind also stark keimtötend. die Am gehaltvollsten sind die Keimlinge, bevor die richtigen Blätter sich entwickeln. Für diesen Zweck gibt es eine Vielzahl von Kressekeimschalen mit Sieb, auf welches man die Kressesamen streut. Ganz wichtig ist bei dieser Anbaumethode, dass der Samen bis zum Keimen immer mit Wasser bedeckt ist, sonst vertrocknet der Keim. Nach 5 bis 6 Tagen hat sich das kleine Pflänzchen so weit entwickelt, dass es ca. 5 cm hoch ist und eine satte grüne Farbe hat. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt mit einer Schere zu ernten. Lässt man die Pflänzchen zu lange wachsen werden sie gelb, weil der Dünger fehlt. Aber für die ersten 8 Tage ungefähr hat der Samen genügend Energie gespeichert um die Pflanze zu ernähren. Günstig ist mit 2 Schalen zu arbeiten, dann hat man immer die Möglichkeit frische Keimlinge zu ernten. Eine weitere, einfache Variante: Watte auf einen Teller oder Schale geben, gut wässern, Kressesamen draufstreuen und nicht austrocknen lassen. Besonders jetzt in der Winterzeit ist die Kresse ein ganz besonderes Gemüse mit vielen Vitalstoffen. Man findet in vielen Geschäften fertige Kartonschalen mit Kresse, eine kostspielige Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass Kresse ziehen wirklich kinderleicht ist. Man verwendet ausschließlich ungebeizte Samen aus der Drogerie bzw. Drogeriemarkt zum Keimen. Diese Packungen kosten um die € 3,-- und reichen für einen ganzen Winter. Samentüten aus der Gärtnerei werden nur für den Garten verwendet. Wer sich schöne Kresseschalen aus Porzellan kauft, kann jahrelang dann damit im Winter Kresse keimen. Im Internet sucht man unter „Kressesieb“ oder in gut sortierten Drogerien und Naturkostläden. Viel Spaß beim Keimen. Für Sie gelesen: Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch & Felix Grünberger ISBN 978-3-902134-79-0 Kräuter GU Verlag Karin Greiner /Angelika Weber ISBN 978-3-8338-0046-7 Das große Buch der Sprossen und Keimlinge, Rose-Marie Nöcker, Weltbild ISBN 3-8289-1160-9 Räuchern in Winterzeit und Raunächten Eine der ältesten Formen der Aromatherapie ist das Räuchern, dieses Ritual gibt es in jeder Kultur zu den unterschiedlichsten Zwecken. Es ist seit tausenden Jahren Bestandteil von religiösen Zeremonien und magischen Ritualen, aber auch für den täglichen Hausgebrauch auf der ganzen Welt zu finden. Man räucherte, um die Ahnen an-zurufen, um Glück und Wohlstand , um böse Geister von Haus und Hof fernzuhalten. Unsere Vorfahren, die Kelten und auch die Germanen lebten sehr bewusst, sie waren eins mit der Natur, verstanden ihre Zeichen und Sprache. Jeder Stein, jeder Baum und jede Wasserquelle hatte in deren Weltsicht ein Bewusstsein, eine Seele, Elfen und Zwerge gehörten zum Alltag. Jede Jahresphase stand in enger Verbindung mit einer Gottheit, immer verbunden mit Ritualen und Festen, immer im Zusammenhang mit den Vorgängen in der Natur. Die keltischen Gebiete wurden in der Zeit des Römischen Reiches von den Römern erobert, keltische und germanische Kulturen vermischten sich mit den Jahren, durch die Ausbreitung der Christen wurden die heidnischen Bräuche und Rituale verdrängt, aber auch integriert. Die Kirche übernahm etliche Rituale die sich ursprünglich an der Natur orientierten, aus keltischen und germanischen Gottheiten wurden unsere christlichen Heiligen. Der Begriff Ostern, heute das wichtigste Kirchenfest, geht auf die germanische Frühjahrsgöttin Ostara zurück. Allerheiligen, immer am 1. November, war im keltisch-germanischen Kulturkreis der eigentliche Winteranfang, in der christlichen Kirche gedenken wir unserer Toten. 21. Dezember, Winter-Sonnenwende, Beginn der Weihnachtszeit: Die Dunkelheit ist jetzt am tiefsten und am längsten und doch wird das Licht, die Sonne, neu geboren. In der vorchristlichen Religion wurde am 25. Dezember die Geburt des Lichtes gefeiert. Erst im 4. Jahrhundert nach Christus wird die Geburt Jesu als Weihnachten auf dieses Datum gelegt. Maria Lichtmess am 2. Februar war bei den Kelten das Imbolc-Fest. Es stand im Zusammenhang zum Samen der im Bauch der Erde, genannt Imbolc, keimt und sich stetig durch die Erde zum Licht schiebt. 21. März, Frühjahrs-Tag- und Nacht -Gleiche: Tag und Nacht sind gleich lang, Ostara, die germanische Frühlingsgöttin mit ihren Symbolen wie Eier und Hase bringt Fruchtbarkeit. 1. Mai, Walpurgis, Monat der Maria: Bei den Kelten beginnt das Sommerhalbjahr, Fröhlichkeit, lustvolle Feste, in der Kirche werden Mai-Andachten gestaltet, man ehrt Maria. 21. Juni, Sommer-Sonnenwende, Johanni: die Sonne erreicht ihren Höchststand, der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres markieren diesen wichtigen Wendepunkt in der Natur. Die Kelten feierten 12 Tage lang ein ausgelassenes Fest, im Christentum wird der Geburt von Johannes dem Täufer gedacht. 1. August, Kräuterweihe, Maria Himmelfahrt: bei den Kelten fand das große Licht-fest, Hochzeit des Lichtes statt, sie dankten für die Ernte und würdigten die getane Arbeit. Die Kirche feiert am 15. August Maria Himmelfahrt, Kräuter stehen im Mittelpunkt, sie werden hauptsächlich von Frauen gesammelt und zu kleinen Kräuterbuschen gebunden. Herbst-Tag- und- Nacht-Gleiche, am 21. September feierten die Kelten und Germanen das Fest der Ernte und des Dankes und war Auftakt für die Wintervorbereitungen. Schamanen, Seher und andere Heiler versetzten sich durch Räucherwerk in Trance, um Kontakt mit Göttern aufzunehmen, man reinigte Räume, vertrieb Schädlinge, man räucherte Lebensmittel um sie haltbar zu machen. Auch in der Medizin fanden sie Verwendung, bei Asthma, Entzündungen, Schlafstörungen, Zahnpflege,… Heute verwendet man Räucherstoffe hauptsächlich zur Meditation, zum Entspannen, nach Ärger und Stress, als Liebeszauber oder einfach zur Freude am Duft und im Orient wird Körper und Kleidung damit parfümiert. Zum Räuchern braucht man eine feuerfeste Räucherzange, Kräuter und Harze (Weihrauch). Schale, Sand, Räucherkohle, Will man mit weniger Rauch in Räumen räuchern, verwendet man Aroma-Duftlampen mit Teelicht. Die Rauchentwicklung ist dann nicht so stark, die feinstoffliche Energie der Kräuter und Harze wirkt hauptsächlich über den Duft, wie bei der Aroma-Therapie mit Ölen und Wasser. Grundsätzlich verwendet man zum Räuchern keine giftigen Pflanzen. Dahingehend sollte man darauf achten eben nur essbare Kräuter (Teekräuter) zu sammeln oder fertige Räuchermischungen aus dem Handel zu verwenden. Giftige Pflanzen führen zu Sinnestäuschungen, hypnotischen Zuständen, Halluzinationen, sogar Atemlähmung die zum Tod führt. (Eiben, Thujen, etc. sind giftig) Oft findet man Fichten-Kiefern und Tannenbäume mit klebrigen Stellen an der Borke, auch bei gefällten Bäumen, das ist das Harz, oft weiß bis gelbbraun gefärbt, rötlich bis dunkelbraun. Diese trockenen Tropfen kann man als heimischen Weihrauch verwenden, weiche, noch klebrige Harztropfen 1 bis 2 Jahre trocknen lassen. Dieses Harz nennt man Nordischer Weihrauch, gute Qualität duftet herrlich und kann mit jedem teuren, orientalischen Weihrauch mithalten. Fichtenharz wirkt keimtötend, reinigt die Räume. Abbildung: Fichte Abbildung: Tanne Abbildung: Kiefer_Föhre Nordische Weihrauch-Mischung: man braucht je 1 EL frische, getrocknete Nadeln von Fichten, Tannen, Kiefern (Latschen), je 1 TL Fichten- oder Tannenharz, je 1 EL trockene Kräuter, geschnitten (Kräuterbuschen), Rosenblüten, Lavendelblüten. Der Tag beginnt am Abend, in diesem Sinne wünsche ich euch entspannende, klärende Momente, Christa Pucher 0650 69 41 413 Buchtipp: Räuchern in Winterzeit und Raunächten, Christine Fuchs ISBN 978-3-440-13328-6 Räucherstoffe, Christian Rätsch ISBN 978-3-03-800302-1 Lavendel Lavandula angustifolia Lavandula officinalis Lippenblütler Der Gattungsname Lavendula stammt vom lat. Wort „lavare „ab und bedeutet waschen, da es eine Gewohnheit der Römer war, Lavendel ins Badewasser zu geben. Blüten: blau bis violett, weiß oder rosa, in schlanken, lang gestielten Ähren, würzigsüsser Duft Wuchs: je nach Sonnenlage mehr oder weniger buschig, bis zu 1 m breit Standort: vollsonnig und warm, im Mittelmeergebiet an sonnigen, steinigen Hängen, nicht zu nährstoffreich; wenn die Pflanze zu wenig direktes Sonnenlicht bekommt, kümmert sie. Auch für große Gartentöpfe geeignet. (Im Winter regelmäßig gießen nicht vergessen), mit Sand und Steinen mulchen. Schnitt: nach der Blüte oder besser im Frühjahr 1/3 der Länge zurücknehmen, weil es passieren kann, wenn man die Pflanzen im Herbst zu viel zurückgeschnitten hat, Frost die Triebe stark zurückfrieren lässt. Vermehrung: Stecklinge im Frühsommer bis zu 15 cm tief eingraben, feucht halten, eventuell anfangs leicht beschatten. Englischer Lavendel (L. intermedia) und Schopflavendel (L. stoechas) kann man nur über Stecklinge vermehre. Dazu muss man aber sagen, dass diese beiden Lavendelarten, sowie der Kanarische Lavendel (Farnlavendel, L. pinnata)) bei uns nicht winterhart sind und dann im Haus oder im Wintergarten überwintert werden müssen. Winterhart ist nur Echter Lavendel, Lavendula angustifolia, L. officinalis. Ernte: Wenn sich die duftenden Blüten öffnen schneidet man die Stängel mit den Blüten ab und hängt sie in lockeren Büscheln im Schatten luftig und warm zum Trocknen auf. Wenn sie trocken sind kann man die Blüten vorsichtig abstreifen und trocken in dichten Gläsern aufbewahren. Verwendung: die Blüten eignen sich hervorragend z. B.: | zum Aromatisieren von Kräutertees | Deko in Salaten | Gewürzmischungen (Kräuter der Provence) | Lavendelzucker (frische Blüten mit Kristallzucker verreiben, trocknen) | Stoffsäckchen gegen Motten | Aromatherapie bei Schnupfen Tipp: Die zeitaufwändige Arbeit des Blüten-Abrebeln in die Schnupfenzeit verlegen und somit gleich eine Aroma-Therapie genießen. Die Nase fängt an sich zu öffnen und das Sekret kann abfließen. | Tee aus Blüten lindert Kopfschmerzen und beruhigt die Nerven und kann durchaus auch am Abend getrunken werden. Bewährte Abend-Kräutertee-Mischung: Apfelminze (enthält kein Menthol), Zitronenmelisse, Rosenblüten, Lavendelblüten. Bienen lieben Lavendelblüten! Wer genug sonnige Plätzchen findet dem sei angeraten Lavendel zu setzen. Entgegen der Meinung der Lavendel sei ein bisschen schwierig, ist meine Erfahrung, dass er komplett anspruchslos ist, vorausgesetzt er hat keinen Schattenspender und HobbyGießer! Setzen: den (meistens) verfilzten Wurzelballen mit den Fingern am Boden und der Seite leicht aufreißen damit die Wurzeln den Impuls bekommen, dass sie sich erneuern müssen und dann so tief setzten, wie vorher im Topf. Angießen und vielleicht bei großer Hitze noch ein paarmal gießen und dann bitte in Ruhe lassen. Er braucht dann in freier Natur ausgesetzt nicht mehr gegossen werden. Er ist ein Kind der Mittelmeer-Region und seine Wurzeln finden Wasser! Tipp: Werden Pflanzen in freier Natur gegossen, sehen sie keine Notwendigkeit lange, kräftige Wurzeln auszubilden und bei der kleinsten Trockenheit vertrocknet die Pflanze, weil die kräftigen Wurzeln nur ganz oben sind. Für Sie gelesen: Kräuter GU Verlag Karin Greiner /Angelika Weber Paradeiser Solanum Lycopersicon Nachtschattengewächs Paradeiser, auch Tomaten genannt gehören zu den Nachtschattengewächsen. 300.000 verschiedene Sorten gibt es, dazu zählen auch die Physalis und Tomatillos. Über 3.000 Sorten kultiviert und archiviert Herr Stekovics, der Kaiser der Paradeiser in Frauenkirchen im Burgenland. Bestäubung: Paradeiser sind selbstbestäubend, daher tragen auch einzeln stehende Pflanzen Früchte. Der beste Bestäuber ist der Wind – fehlt er, ist es vorteilhaft die Tomatenstauden zu schütteln damit aus den Blüten auch wirklich Früchte entstehen. Herkunft: Das Hochland Perus ist die ursprüngliche Heimat dieser Pflanze. Sie wächst dort unausgegeizt, hängend, wild an steilen Klippen und Hängen ohne viel Humus . Die dortigen Vorfahren waren Stauden mit kleinen grünen Früchten und wurden schon einige hundert Jahre vor Christi Geburt von den Azteken und anderen Völkern Zentral- und Mittelamerikas geerntet und kultiviert. Sie nannten die Früchte xitomatl und tomatl, so entstand im 19. Jahrhundert das Wort Tomate. Vorher nannte man sie Liebesapfel, Goldapfel oder Peruapfel. Ihre Herkunft erklärt, warum wir den sonnigsten Platz für unsere Pflanzen auswählen sollen. Endblütenfäule: Zur Zeit der Blüte kann es allerdings passieren, dass zu viel Sonne die Blüten trifft und die Früchte mit der Zeit einen braunen Fleck am Ende der Frucht bekommen, die Endblütenfäule. Meistens bei länglichen Früchten und nur zu Beginn der Blütezeit, wenn noch wenige Blätter die Blüten vor der Sonne schützen. Die Früchte können bedenkenlos gegessen werden, auch sind diese Früchte nicht gefährlich für die Pflanze, weil sie nicht ansteckend sind sondern eine Verbrennung. Sonnenbrand: Auch kann es passieren, dass im Hochsommer bei lang anhaltenden Sonnenperioden die noch grünen Tomaten einen Sonnenbrand bekommen – die grauweißen Stellen heilen meistens aus und die Früchte werden noch reif. Man unterscheidet zwei Typen von Paradeisern: Strauchparadeiser wachsen unbegrenzt, manche Ranken werden 6 m lang und Buschparadeiser, sie bleiben kompakt und überschaubar. Diese zwei Gruppen wiederum werden unterteilt in 4 Untergruppen: Cocktail-Tomaten, Salat-Tomaten, Saucen-Paradeiser und FleischParadeiser mit Früchten bis fast 2 kg. Ausgeizen: nicht notwendig und wer es schafft die Pflanze wachsen zu lassen wird eine gesunde Pflanze erleben. Man sollte bedenken, dass jede Verletzung die beim Ausgeizen entsteht, Viren und Pilzen Tür u. Tor öffnet und diese so leichter in die Pflanze eindringen können. Viel wichtiger ist, dass man die Pflanzen nicht zu viel einhüllt. Wind: Zuviel Luftfeuchtigkeit in den Glashäusern oder Folientunneln bzw. Tomatenhüllen führt zum Samtflecken-Pilz, gut lüften und nachts offen lassen hilft. Die Pflanzen sollen immer gut abtrocknen und im Wind stehen. Durch die Temperaturunterschiede entwickeln sich die Aromen und sie werden süßer. Paradeiserpflanzen die nicht ausgegeizt werden tragen auch an diesen Seitentrieben Blüten bzw. Früchte und entwickeln Wurzeln die bis in eine Tiefe von 1,70 Metern reichen mit einer Wurzellänge von 800 m pro Pflanze. Gießen: Frei ausgepflanzte Tomaten brauchen nicht gegossen werden! Pflanzen in Trögen und Kübeln bitte nicht wie Seerosen halten, das schädigt nachhaltig die Wurzeln, Wasser im Untersetzer nach spätestens 1 bis 2 Stunden entfernen. Es ist völlig unbedenklich, wenn bei Sonnenschein die Pflanzen die Blätter hängen lassen obwohl der Wurzelballen feucht ist. Die Pflanze schützt sich durch das welken vor zu viel Sonne, sie wird in der Nacht die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und am Morgen wieder stramm dastehen. Sollte sie morgens auch noch die Blätter hängenlassen ist das sogar gut, genau diesen Impuls braucht die Pflanze um ordentlich zu blühen. Sie braucht den Reiz, das Gefühl „ Hilfe ich verdurste, ich sterbe, ich muss mich vermehren!“ Die Pflanze wird viele Blüten ansetzen. Jetzt braucht die Pflanze wirklich Wasser. Pflanzen die ständig gegossen werden blühen schlecht, weil es ihnen zu gut geht! Die Paradeiserpflanze hat eine Lebensdauer von etwa 100 Tagen. Frühreifende Sorten bringen die ersten Früchte nach 55 Tagen, spätreifende erst nach 90 Tagen. Es ist also völlig normal und in Ordnung und Teil des natürlichen Kreislaufs wenn die Pflanzen gegen Ende der Vegetationsphase gelbe und trockene Blätter bekommen, das ist keine Krankheit. Kraut- und Braunfäule: Todkrank ist eine Pflanze wenn innerhalb kürzester Zeit die Blätter trocken werden wie Tabak und sich graubraun verfärben. Die Früchte werden ledrig und an der Unterseite schwarz. In diesem Fall ist es ratsam die Pflanze zu kompostieren, damit nicht alle Pflanzen in der Nachbarschaft von diesem Pilz, der Kraut- und Braunfäule, befallen werden. Durch den Kompostiervorgang sterben die Pilze ab. Die Samen der von Braunfäule befallenen Pflanzen bleiben gesund, man kann daher bedenkenlos von kranken Früchten den Samen entnehmen. Mulchen: Gut geht es der Pflanze, wenn sie mit Grasschnitt versorgt wird, die Düngung übernehmen die Regenwürmer und Mikroorganismen, auch Kräuterjauchen geben den Pflanzen Futter. Über das Gras kann man noch Stroh geben, das Sonnenlicht wird von den gelben Halmen reflektiert, die Pflanze erhält mehr Sonnenlicht, die Erde bleibt nachts länger warm. Grasschnitt immer wieder unter dem Stroh nachfüllen. Diese Mulchschicht schützt die Pflanzen auch vor dem Spritzwasser welches von der Erde abprallt und von unten auf die Blätter spritzt. Es kann daher auch von Vorteil sein, wenn man die untersten Blätter so weit entfernt, dass sie den Erdboden nicht berühren. Der Braunfäulepilz ist im Erdreich und wird mit dem Gieß- oder Regenwasser auf die Pflanze transportiert. Diverse Folien zum Abdecken des Bodens können ebenso verwendet werden. Wünsche einen schönen Paradeiser-Sommer, viel Sonne, viel Wind, eure Christa Pucher Für Sie gelesen: Atlas der erlesenen Paradeiser, Erich Stekovics, Löwenzahnverlag ISBN 978-3-7066-2480-0 Blumenwiese Bienenweiden sind Nektar und Pollen für die Bienen! Durch die radikale Änderung der Arbeits- und Bewirtschaftungsweise der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren unsere Landschaft, sprich die Wiesen und Felder, massiv verändert. Die Blütenwiesen sind verschwunden, nur in steileren Höhenlagen, die aus geografischen und klimatischen Gründen nicht vier bis fünfmal pro Saison gemäht und gedüngt werden, findet man noch Bergwiesen in üppiger Blütenfülle. In unserer Gegend sind ab der Löwenzahnblüte viele Flächen für Bienen und andere Insekten wenig nutzbar. Was machen die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Wildbienen, etc. dann? Sie fliegen in unsere Gärten und werden dort – hoffentlich – fündig! Im Frühjahr sind unsere Gärten mit den vielen Frühjahrsblühern ein Traum für jedes Bienchen. Auch im Sommer können wir ihnen im Garten so einiges bieten. Im Gemüsegarten: Wenn man Kräuter und Würzpflanzen in ausreichender Menge wachsen und blühen lässt, freuen sich die Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, …! Blüten von Kräutern: Zwiebeln, Schnittlauch, Borretsch oder Gurkenkraut, Salbei, Bohnenkraut, Dost, Oregano, Majoran, Johanniskraut, Lavendel, Malven, Minzen , Zitronenmelisse, Thymian und Goldmelisse (Monarda) liefern Nektar Blüten von Beerensträuchern: Brombeeren, etc. Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Blüten von Ziersträuchern und Blumen: Blutweiderich (Lythrum und Gartenformen Cuphea), sehr gute Nektarabsonderung Goldrute, Kornblume, Sonnenblume, Sonnenhut, Disteln ( gute Pollen- und Nektarspender), Astern, Herbstastern, Malven, Blauraute (Perovskia), etc. Blüten von Schlingpflanzen : Schlingknöterich, Efeu, … Blüten in Blumenwiesen: Weißklee, Margeriten, Flockenblume, Schafgarbe, Hornklee, Glockenblumen, Wiesensalbei, Braunelle, etc. ; auf größeren Flächen kann man Blumeninseln stehen lassen und nur die Wege ausmähen, die Blüten zur Samenreife gelangen lassen, dann erst mähen, antrocknen lassen, Samen ausschütteln, Heu wegräumen (Mulch für Hecken, Beerensträucher, etc.). Blumenwiesen auf keinen Fall düngen! Samen von Blumenwiesenmischungen in freien Flächen ausstreuen bzw. einpflanzen, auch Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Blau- und Gelbstern, Krokus, Narzissen, Tulpen, etc. können in solchen Blüteninseln dazu gepflanzt werden ( dreimal so tief wie die Zwiebeln groß sind). Die Zwiebeln bleiben in der Erde, die Laubblätter einziehen lassen, die Blumen wachsen dann drüber. Blüten in Hecken: Felsenbirne, Haselnuss, Liguster, Kornelkirsche, Schneeball-Arten, Holunder, Weiden, Rote Sommerspiere, Berberitzen, Pfaffenhütchen, Sanddorn, Weigelie, Heckenrose, Kirschlorbeer, Sommerflieder, Ahorn, Linde, Obstbäume, etc.Es gibt so viele heimische, robuste Blüh-Pflanzen für unsere Gärten, die hier nicht alle erwähnt werden können. Bei einem Gartenspaziergang werden sie sicherlich auch in ihrem Garten fündig, und wenn nicht, wäre jetzt noch Gelegenheit, Blühpflanzen zu setzen. Beachtet soll auch werden, dass gezüchtete Gartenformen, sowie gefüllte Blüten, keinen Nutzen für die Tiere darstellen. So kann die heimische Wiesenschafgarbe von 28 Wildbienen-Arten genutzt werden, die Gartenform GoldSchafgarbe nur von drei. Wünsche allen Lesern einen schönen Herbst und dass jeder vielleicht noch die eine oder andere Wildblume, Beere oder Gewürzpflanze setzt. Weizen & Sprossen Weizen: 12 % Protein, 2 % Fett, 1,9 % Rohfaser, 69 % Kohehydtrate, Vitamine: B1, B2, Niacin, Panthotensäure, B6, C, viel E, Mineralien: Kalium, Natrium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Chlor, Eisen, Mangan, Kupfer, Kobalt, Zink, Jod, viel Kalzium Einweichzeit für Weizen, Dinkel, Roggen: ca. 12 Stunden im Keimgerät oder Glas ohne Deckel bei 18-21 Grad, abseihen, abspülen, abtropfen, 2-mal täglich spülen Ernte nach 2 – 3 Tagen, der Vitamin-C-Gehalt ist jetzt z.B. bei Weizen um 600 % gestiegen. Wichtig ist, die Sprossen unbedingt 2-mal täglich mit frischem Wasser zu spülen und abtropfen lassen, sonst kann sich Schimmel bilden. Nicht in die Sonne stellen. Keine Nahrung ist so lebendig Grünkraut. Stören wir diese roh, ungekocht. wie die Sprosse und das Ordnung nicht und speisen sie Wichtig ist: Die in den Tabellen Reifezeiten einzuhalten und die wenn sie ausgereift sind. Mond- und Feuerbohnen werden verwendet! Zum Verzehr müssen werden. und Bildern angegebenen Sprossen nur dann zu essen, Achtung: Rote Kidneybohne, in der Sprossenzucht nicht diese Hülsenfrüchte gekocht Wer seine Ernährung umstellen möchte, sollte es langsam tun. Eine radikale Ernährungsumstellung bringt Verdauungsprobleme. Unsere Verdauungsorgane müssen sich langsam innerhalb eines sich steigernden Angebots an die ungekochte Nahrung gewöhnen. Es gibt inzwischen verschiedenste Bücher über Sprossen und Keimlinge, mehr zum Thema finden Sie z. B. im Buch von Rose-Marie-Nöcker, Weltbild-Verlag, „Das große Buch der Sprossen und Keime. 310 Seiten, mit vielen Bildern wie die Samen, Keimlinge, Sprossen aussehen, wachsen, Hilfsmittel zum Ziehen der Samen, Rezepten und noch mehr interessanten Hinweisen aus der Welt der Wissenschaft und Praxis. Ich wünsche jedem Erfolg bei der Anzucht von Sprossen und Keimlingen, es gelingt sicher, wenn regelmäßig mit frischem Wasser gespült wird. Mehr über Sprossen erfahren Sie auch in Reformhäusern, Büchern, Internet. Fertige Samenmischungen sowie Keimgeräte können in Reformhäusern und Drogerien gekauft werden. Kamille Matricaria chamomilla Korbblütler Herkunft: Kleinasien, Mittelmeergebiet Wuchs: locker, buschig, bis 50 cm hoch, Blätter fein gefiedert, wächst in jedem Gartenboden an sonnigen Stellen. Die einjährige Pflanze sät sich jedes Jahr selber aus, vorausgesetzt man erntet nicht alle Blüten für den beliebten Kamillentee. Blütezeit: Mai bis Juni, Juli Blüten: Körbchen aus gelben Röhrenblüten, umgeben von weißen Zungenblüten, hohler Blütenboden! ist das Erkennungsmerkmal! Zum sicheren Bestimmen die Blüte durchschneiden, bei der echten Kamille ist das grüne Köpfchen innen hohl. Aromatischer, typischer Kamillen-Duft Allergie: Wer auf manche Korbblütler allergisch reagiert, sollte bei Verwendung von Kamille vorsichtig sein, die Kamille ist ein Korbblütler; die Wahrscheinlichkeit auf Kamille zu reagieren, ist dann gegeben, wenn man mit den Eiweißstoffen der Pollen in Berührung kommt. Verwechslungsgefahr besteht mit der unwirksamen Hundskamille mit rund 100 Arten. Die Kamille begleitet uns bereits seit der Altsteinzeit. Die Samen überdauern im Boden bis zu 100 Jahre. Kamillentee wirkt beruhigend und kräftigend nach schweren Krankheiten, er wirkt bei Koliken, Blähungen, Bauchweh, Erkältungen und reinigt Leber und Nieren. Man stellte fest, dass Giftstoffe, wie sie von manchen Bakterien erzeugt werden, durch die Kamille unschädlich gemacht werden. Daher dient die Kamille schon seit Jahrhunderten dazu, bakterielle Infektionskrankheiten zu behandeln. Nicht für den Dauergebrauch geeignet - kann zu Schwindel und Nervosität führen; nicht für Augenspülungen verwenden. Ernte: Blütenköpfe auf einem Tuch im Schatten trocknen und in Glasbehältern dunkel lagern. Kamille ist eine Magnesiumpflanze; wer Magnesiummangel hat bzw. bei wem die Magnesiumaufnahme im Körper gestört ist, hat mit dieser Einschleuserpflanze eine biologische Formel gefunden, dem Organismus die Magnesiumresorption zu erleichtern. Kamillenöl selbst herstellen mit Olivenöl: Blüten in ein Schraubglas füllen, mit Olivenöl aufgießen, 3 Wochen in der Sonne ziehen lassen, abseihen; bewährt als Einreibung bei Asthma, Husten, Gliederschmerzen, … Echtes ätherisches Kamillenöl gewinnt man durch Destillation und hat eine blaue Farbe wegen dem Farbstoff Chamazulen. Inhalieren mit Kamille: 2 Eßlöffel trockene Blüten in einen schweren Topf mit kochendem Wasser geben, stabil aufstellen und für 10 Minuten mit dem Kopf unter ein großes Handtuch schlüpfen; Vorsicht vor der Hitze, Sicherheitsabstand lassen! In Apotheken kann man praktische, sichere Inhaliergeräte kaufen. Das Inhalieren von heißem Wasserdampf lindert Beschwerden der oberen Atemwege, besonders bei Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen und Husten. Der heiße Dampf reinigt die Schleimhäute und steigert deren Durchblutung. Nach dem Inhalieren nicht ins Freie gehen und sich keiner Zugluft aussetzen. Am besten für einige Zeit ins Bett gehen. Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Welt der Kamille, mehr erfahren sie in folgenden Büchern: Die Kräuter in meinem Garten, ISBN 978-3-902134-79-0 und Lexikon der Heilpflanzen ISBN 978-3-8289-3509-9