Gänseblümchen Bellis Perennis, Korbblütler

Werbung
Feste und Bräuche
Seite 4
Bärlauch_S6
Breitweger_S7
Brennesse_S8
Eibisch_S9
Gänseblüm_S10
Girsch_S13
Kren_S15
Löwenzahn_17
Nelkenwurz_S19
Quendel_S20
Ringelblume_S21
Salbei_S23
Spitzweger_S24
Thymian_S26
Fichte_S28
Knoblauch_S30
Königskerz_S32
S. Holunder_S34
Zwiebel_S36
Kresse_S38
Lavendel_S43
Tomate_S45
Blumenw._S47
Weizen/Spr._S49
Kamille_S50
Bärlauch
Allium ursinum
Liliengewächs
Die Blüte ist weiß, sternförmig, in lang gestielten halbkugelförmigen Dolden, 25 – 35
cm hoch, die zu mehreren aus der Blattbasis entspringt.
Aus einer länglichen, weißen Zwiebel wachsen meist zwei lang gestielte, ovale,
zugespitzte Blätter einzeln aus der Erde. Die Blattnerven der Bärlauchblätter verlaufen
parallel. Häufig findet man ihn in Auwäldern und bildet dort ausgedehnte Teppiche, im
Sommer zieht die Pflanze komplett ein.
Ein sicheres Erkennungsmerkmal ist der intensive Knoblauch-geruch beim Zerreiben
der Blätter, sie brechen leicht beim Pflücken und kommen stets einzeln an langen
Stielen aus dem Boden. Bitte immer Blatt für Blatt einzeln pflücken, da die Gefahr
besteht auch andere Blätter zu erwischen, z.B. von der giftigen Herbstzeitlose:
mehrere hellgrüne, weiche Blätter ineinander gefaltet, tulpenartig, sie umhüllen die
große Kapselfrucht.
Oder der giftige Aronstab: Blätter pfeilförmig, die Blattnerven des Aronstab sind
netzartig angeordnet, oft ganz schwach dunkelgrün bis braun gefleckt.
Oder das giftige Maiglöckchen: die Blätter kommen nie einzeln aus der Erde,
sondern zu zweit und sind ineinander gedreht.
Sammeln Sie nur Kräuter, die Sie wirklich kennen! Die Verwechslung mit giftigen
Pflanzen ist in manchen Fällen einfach zu groß und zu gefährlich. Wenn die Hände
nach Bärlauch riechen, duften auch giftige Pflanzen irrtümlich nach Bärlauch!
Sammeln Sie nicht neben der Straße oder auf typischen „Hundestrecken“.
Die Bärlauchblätter wirken harntreibend, entgiftend und blutreinigend. Seine
Inhaltsstoffe sind Lauchöl, Flavenoide und Vitamin C.
Breitwegerich
Plantago major
Wegerichgewächse
Wuchs: grundständige Rosette aus oft Handteller großen, ovalen Blättern, dunkelgrün,
mit deutlichen Blattnerven auf der Blattrückseite, ausdauernde Staude
Wurzel: weißliche Faserwurzel
Blüten: von Mai bis September walzenförmige, aufrechte Ähren, 10 bis 60 cm lang,
von anfangs grün bis braun wenn die Samen reif sind.
Frucht: ovale Kapsel im Herbst
Standort: auf feuchten, sandigen, lehmigen Wegen, Schuttplätzen, Sportplätzen,
trittfest, sehr häufig.
Zeigerpflanze: für schwere, lehmige, verdichtete Böden
Aussaat: im Frühjahr oder Herbst, pflegeleicht
Die Samen des Wegerichs bleiben an den Schuhen haften und werden so im Garten
oder auf Wegen verteilt bzw. rund um eine Samen tragende Pflanze findet man im
Frühling dann kleine Jungpflanzen. Diese kleinen Pflänzchen setze ich dann bewusst
dorthin, wo normales Gras nicht mehr wachsen kann, z. B. dort, wo mein Sohn ständig
von der Schaukel springt oder vor dem Fußballtor.
Ernten: junge, zarte Blätter von Frühjahr bis Herbst
Brennnessel
Urtica dioica
Die Brennnessel liebt nährstoffreiche, frische Böden. Aus dem Wurzelstock bilden sich
bei regelmäßiger Ernte immer frische Triebe, vierkantige Stängel mit den typischen
Blättern besetzt mit Brennhaaren. Handschuhe tragen beim Ernten hilft! Die
Brennnessel gehört zu den ältesten medizinisch verwendeten Pflanzen und dient
vielen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle.
Also schon wieder eine Pflanze die wir in unserem Garten lassen dürfen und nicht
mehr ausreißen müssen!
Sie enthält Kalium, Eisen, Magnesium, Pflanzensäuren, Vitamin A, C und das
Nesselgift, das auf der Haut brennt.
100 g Brennnesseln enthalten 7,8 mg Eisen, Spinat dazu im Vergleich 4,1 mg/100 g
Verwendet werden die
Blätter: die jungen Triebspitzen als Gemüse, Spinat, in Suppen, Kräutertopfen,
Kräuterbutter; getrocknet als Tee und Gewürz; frisch oder getrocknet als Badezusatz
Samen: frisch oder getrocknet für Brotaufstriche, Kräutersalz,
Wurzeln: zum verfeinern von Essig; Absud aus Wurzeln soll bei Haarausfall helfen.
Rezepttipp: Mischen Sie zum herkömmlichen Spinat wenn er fertig ist 2 Handvoll
rohe, fein gehackte Brennnesselspitzen hinein. Guten Appetit!
Die Brennnessel brennt nicht mehr, wenn sie überbrüht wurde oder mit der
Küchenmaschine zerkleinert wurde. Auch mit dem Nudelwalker bearbeiten hilft, die
Nesselhaare zu zerstören.
Eibisch
Althaea officinalis
Malvengewächse
Althaea kommt vom griechischen >althaia< und heißt übersetzt >Heilung<.
Der Eibisch ist eine ausdauernde, bis 1,5 m hohe winterharte Pflanze mit festen,
aufrechten Stängeln und wechselständigen, gestielten, herzförmigen, spitzen
gezähnten Blättern. Die ganze Pflanze ist samtig weich, aus den Blattachseln wachsen
weiße oder rosafarbene Blüten, sie haben fünf zarte Kronblätter mit vielen
Staubgefäßen.
Die Wurzeln sind 30 – 50 cm lang, daumendick, stark verzweigt, fleischig, spindelförmig.
Die Pfahlwurzel ist stark schleimhaltig und von weiß-gelblicher Färbung. Der Eibisch ist
eine unserer wichtigsten schleimhaltigen Heilpflanzen. Im Spätherbst, wenn die
Pflanze verwelkt ist, gräbt man die Wurzeln aus, säubert diese mit einer Bürste sorgfältig, schält sie, schneidet sie in 0,5 bis 1 cm große Stücke und trocknet sie bei max.
40 ° C. Achten Sie darauf, dass sich die einzelnen Teile gegenseitig nicht berühren,
erst wenn sich die Stücke leicht brechen lassen, sind sie ausreichend getrocknet.
Angeschimmelte Teile dürfen nicht mehr verwendet werden.
Wer keinen Eibisch hat, kann in seiner Apotheke Eibischwurzel-Tee und EibischProdukte erwerben.
Je später geerntet wird, desto höher ist der Schleimgehalt der bis zum Winter laufend
ansteigt und dann bis zum Frühjahr wieder abnimmt. Verwendung findet der Eibisch
als Tee bei Entzündungen der oberen Atemwege, gegen Husten und Bronchitis, wobei
er Auswurf fördernd wirkt. Er beruhigt das gesamte Verdauungssystem, also Magen
und Darm, Blasen und Harnwegsentzündungen.
Eibischwurzel-Tee wird kalt angesetzt!
In ¼ l kaltes Wasser gibt man 1 gehäuften Teelöffel klein geschnittene Wurzeln, mindestens 1 Stunde ziehen lassen, gelegentlich umrühren. Durch ein Sieb abseihen und
lauwarm trinken. Durch zuviel Hitze werden die wichtigen Schleimstoffe zerstört.
Die Blätter werden im Laufe des Sommers gepflückt, aber nie die Pflanze kahl
pflücken. Sie dürfen nicht von Malvenrost befallen sein.
Im ganzen oder geschnitten an einem luftigen, schattigen Ort trocknen. Die Blüten
pflückt man ebenfalls bei trockenem Wetter, bevor sie sich öffnen.
Sie machen sich gut als essbare Dekoration auf Salaten oder belegten Broten, sowie
für den Tee.
Blüten und Blätter des Eibisch werden für den Tee ebenfalls kalt angesetzt,
abgeseiht und lauwarm getrunken.
Zum Gurgeln besonders zu empfehlen bei Halsentzündungen: 2 Teelöffel klein
geschnittene Eibischwurzeln oder Blätter mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen
und über Nacht stehen lassen, abseihen und damit gurgeln. Die Schleimstoffe, die
Polysaccharide, legen sich wie ein schützender Film über die angegriffenen Stellen
und dichten sie ab.
Eibisch hemmt die Aktivität der Flimmerhaare in den Bronchien und lindert so den
trockenen Reizhusten.
Diabetiker sollten Rücksprache mit dem Arzt halten, weil Eibisch möglicherweise
Blutzucker senkend wirkt.
Gänseblümchen
Bellis Perennis,
Korbblütler
Die Blüte dieser kleinen, ausdauernden Pflanze mit kurzer, verzweigter Wurzel,
besteht aus vielen weiß bis altrosa gefärbten Zungenblüten mit gelben Röhrenblüten in
der Mitte. Die länglich-ovalen, gekerbten Blätter bilden an der Basis eine Rosette. Sie
blüht beinahe das ganze Jahr. Dieses anspruchslose Pflänzchen siedelt sich gerne in
unseren Wiesen und Gemüsegärten an und oft wird es mit Nachdruck und Hinterlist
ausgegraben, zertreten oder ihm gar mit Unkrautsalz der Garaus gemacht. Schade,
dabei sollten wir uns darüber freuen, dass das Gänseblümchen in unserem Garten
wächst.
Wenn jemand die ersten 3 Gänseblümchen im Frühjahr isst, soll er angeblich das
restliche Jahr von Zahnschmerzen, Augenleiden und Fieber verschont bleiben.
Also die ersten drei Gänseblümchen werden wir uns heuer gleich in den Mund stecken
bevor der Rasenmäher darüber fährt.
Wenn sie dann wieder schön gewachsen ist und unbekümmert ihre zarten Blüten sich
im Wind wiegen, dann sollten wir ihre knackigen, aromatischen Blätter für den Salat
ernten und die Blütenköpfchen zum Dekorieren von Salaten, Suppen, Aufstrichen
oder Butterbroten verwenden. Die Blätter schmecken nicht einfach grün, nein, sie
schmecken nussig, etwas herb. Sie hat es echt verdient, dass wir ehrfürchtig vor ihr
auf die Knie sinken, denn das Gänseblümchen soll den Menschen der an
Bluthochdruck leidet, beruhigen und entspannen und lindert die Kopfschmerzen, es
wird bei Atemwegserkrankungen, Bronchitis und Husten verwendet.
Für einen Tee sammeln wir Blüten und Blätter, die höchste Konzentration an Wirkstoffen besitzt das Kraut am Johannistag, das ist der 24. Juni, trocknen diese an einem
schattigen, aber warmen Ort; in Papiertüten oder in Gläsern trocken und dunkel
aufbewahren. Dieser Tee gilt als blutreinigend, wirkt anregend auf Leber und Galle und
den Appetit.
2 Teelöffel Kraut und Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 5 - 10 Minuten
ziehen lassen. 2 mal täglich trinken.
Für die äußerliche Anwendung bereitet man einen Gänseblümchen-Kaltauszug. Dazu
werden 2 Teelöffel Gänseblümchenblätter und Blüten
8 – 10 Stunden in ¼ l kaltem Wasser eingeweicht, abgeseiht und dann wird die Haut
damit abgetupft. Soll bei Wunden und Blutungen, Furunkeln, Schwellungen, Hautkrankheiten helfen.
Gänseblümchen-Wein soll nach Stürzen, bei Nackensteife und Schwellungen helfen.
50 g Kraut und Blüten werden in 1 Liter hochprozentigen Weißwein eingelegt, 8 Tage
ziehen lassen, abseihen. Wird äußerlich angewendet.
Ist Wildgemüse gesünder als Kulturgemüse?
Vergleichen Sie. Die Angaben sind Werte in mg/100 g essbarer Anteil.
Gänseblümchen Vit.C 87
Kopfsalat Vit. C 13
Gänseblümchen Kalium 600
Kopfsalat Kalium 224
Gänseblümchen Magnesium 33
Kopfsalat Magnesium 11
Gänseblümchen Kalcium 190
Kopfsalat Kalcium 37
Gänseblümchen Eisen 2,7
Kopfsalat Eisen 1,1
Gänseblümchen Phosphor 88
Kopfsalat Phosphor 33
Also ärgern Sie sich nicht wenn der Salat nicht so wächst wie er soll, das
Gänseblümchen finden Sie sicher auch in Ihrem Garten, sagt Pucher Christa.
Giersch
Aegopodiom podagraria
Blüte: weiße Dolden von Juni bis August
Dreieckiger Blattstängel und dreigeteilte Blätter. Er schmeckt nach Petersilie und ist
sehr gesund. Er enthält Vitamin C, Provitamin A, Eiweiß und verschiedene
Mineralstoffe.
Er wird auch Erdholler genannt und ist als lästiges Unkraut oft in unseren Gärten zu
finden. Jahrelang habe ich ihn in meinem Garten ausgerissen und dann war er doch
wieder da. Jetzt freue ich mich über ihn und mach’ mir ein nettes Supperl!
Verwendet werden die
Blätter: junge Blätter klein geschnitten für Salate, Topfenaufstriche, Kräuterbutter, als
Gemüse in Suppen, Kräuterfüllungen und Giersch-Lasagne, getrocknet als Gewürz.
Als erfrischende Giersch-Limonade:
Man nimmt einige Stängel Giersch, 1 Ranke Gundermann, 1 Stängel Pfeffer- oder
Apfelminze, in Stücke reißen, drücken oder schneiden, gibt diese in einen Wasserkrug,
und gießt mit Apfelsaft und Wasser auf. 1 bis 3 Stunden ziehen lassen, abseihen.
Schmeckt auch gut mit Most oder Wein.
Der Giersch heißt auch Erdholler, Gichtkraut, Podagrakraut. Er hilft bei Gicht, Rheuma
und Insektenstichen. Er unterstützt durch seinen hohen Kaliumgehalt zahlreiche
Stoffwechselprozesse und leitet das Wasser aus dem Körper aus, ohne dabei den
Elektrolythaushalt des menschlichen Organismus anzugreifen. Der Pflanze wird
nachgesagt, dass sie schädliche Stoffe, die sich über die Jahre hinweg in den inneren
Organen des Menschen und in seinem Fett- und Bindegewebe festgesetzt haben,
ausschwemmt. Die Einnahme solch kaliumreicher Mittel, wie es diese Pflanze ist, wird
auch empfohlen bei Verdauungsproblemen, z.B. Durchfall, bei Übelkeit, starker körperlicher Anstrengung mit einhergehender starker Transpiration und bei einseitiger
Ernährung.
Ein weiteres Einsatzgebiet des Giersch sind Blasenerkrankungen, z.B. die Entzündung
der Blase.
Giersch-Tee: 3 TL geschnittenes Kraut mit 1/4l heißem Wasser übergießen, einige
Minuten ziehen lassen, abseihen, lauwarm trinken. 3 mal täglich, 3 Wochen lang.
Kren
Armoracia rusticana
Meerrettich
Kreuzblütengewächse
Wuchs: Rosette mit großen, ovalen, bis zu 1 m langen Blättern, der Rand der Blätter
ist gekerbt. Das Blatt hat einen langen, festen Stiel, einen deutlichen Mittelnerv und ist
stark gewellt. Bis 1,20 m hoch.
Wurzel: lange, dicke, fleischige Wurzeln sitzen fest in der Erde, viele Seitenwurzeln,
die Fechser, stabilisieren die Pflanze im Boden.
Blüten: weiß, in Trauben, im zweiten Jahr an langen Stielen
Vermehrung: erfolgt im Herbst oder Frühjahr über die Seitenwurzeln, die Fechser. Sie
ergeben sich, wenn im Herbst die Krenwurzeln geerntet werden. Sie werden mit einer
scharfen Schere von der Hauptwurzel abgetrennt und mit der Schnittstelle nach oben
in lockere Erde eingesetzt. Im Frühjahr sollten daraus frische Triebe wachsen.
Kren sollte im Garten dort eingegraben werden, wo er über viele Jahre ungestört
wachsen darf, denn um schöne Krenstangen zu erhalten, braucht der Kren viel Platz,
mindestens 1 m², und mindestens 3 Jahre Zeit.
Ernte: von September bis Februar, solange der Boden frostfrei ist, kann die Wurzel
ausgegraben werden. Sie kann, mit feuchter Erde oder Sand bedeckt, im frostsicheren
Keller oder Schuppen in einem Eimer gelagert werden.
Verwendung: Kren wird hauptsächlich gerieben in der Küche verwendet, am besten
frisch gerissen. Im Kühlschrank trocknet die Wurzel oft schnell aus oder sie wird
schimmelig. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die gesamte Wurzel zu reiben
und mit ein paar Bechern Sauerrahm zu vermischen, leicht salzen. In Schraubgläser
abfüllen, und im Kühlschrank lagern. Hält aus meiner Erfahrung mindestens 5 bis 6
Wochen. Passt zu fast jeder Jause und liefert uns Vitamin C, doppelt so viel wie
Zitronen, Vitamin B1, B2, B3 Niacin, B6 sowie viele Mineralstoffe und Spurenelemente
wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, ätherische Öle, die Senföle,
denen die Wurzel ihre Schärfe zu verdanken hat und die sie wie Knoblauch und
Zwiebel zu einem natürlichen Antibiotikum machen.
Kren
wirkt antibiotisch ist schleimlösend
wirkt entzündungshemmend stillt Hustenreiz
stärkt die Abwehrkräfte
Das Reiben selbst stellt dabei schon eine Art Therapie für die Nasennebenhöhlen dar,
denn die ätherischen Öle steigen auf und reizen zu Tränen und Sekretion aus den
Nasenschleimhäuten.
Jeden Tag ein Löffel Kren, mit Honig vermischt, hilft gegen Erkältungskrankheiten.
Kinder unter 4 Jahren sollten keinen Kren bekommen, auch bei Magenbeschwerden
und Gastritis ist Kren ungeeignet.
Kren stärkt die Abwehrkräfte und hilft Erkältungen vorzubeugen, wirkt fördernd und
stabilisierend auf die Verdauung, anregend auf den Kreislauf und hemmt durch seinen
Reichtum an Senfölen die Bakterien.
Die Schärfeempfindung macht man sich auch für äußerliche Anwendungen zunutze:
Krenpflaster sind
Gelenkschmerzen.
bewährte
Hausmittel
bei
Hexenschuss,
Ischias
und
Eine Auflage mit frisch geriebenem Kren im Nacken wirkt sich positiv auf verstopfte
Nasennebenhöhlen aus.
Dazu wickeln Sie ein pflaumengroßes Bällchen aus frisch geriebenem Kren in ein
Taschentuch so ein, dass auf einer Seite der Kren nur von einer Lage Stoff bedeckt ist;
mit dieser Seite voran auf den Nacken auflegen, nach 5 Minuten, wenn Wärme
entstanden ist, wieder entfernen, Haut vorher einölen.
Für Sie gelesen:
Lexikon der Heilpflanzen und ihre Wirkstoffe, Weltbild, Birgit Frohn Das BLV Handbuch
Heilpflanzen, Michel Pierre/Michel Lis
Löwenzahn
Taraxacum officinale
Blüte gelb, bis 30 cm hoch
gezähnte Blätter in einer Rosette
lange Pfahlwurzel bis 1 m
Wer kennt ihn nicht, den der immer wieder kommt! Ab heute wird er nicht mehr ausgerissen, sondern frisch oder getrocknet verwendet!
Die Löwenzahn -Blätter sind kräftigend und regen die Leber an. Die Wurzel ist bei allen Leberleiden hilfreich, sie regt die Galleproduktion an und fördert den Galleabfluss.
Hilfreich bei Hautkrankheiten wie Akne, Schuppenflechte, Ekzemen Fördert den
Stoffwechsel und normalisiert einen erhöhten Cholesterinwert.
Verwendet werden die
Blätter: junge Blätter kleingeschnitten für Salate, Spinat, Wildgemüse, Suppen,
Kräutertopfen, Kräuterbutter
Knospen: in Essig eingelegt oder als Gemüse wenn sie noch fest verschlossen und in
der Rosette sind
Blütenblätter: die ausgezupften
gelben Blütenblätter für Honig, Sirup, Gelees, Limonaden, als Garnierung auf Broten
und Salat
Wurzel: als Gemüse, geröstet als Kaffee, getrocknet als Tee-Zusatz Wie wäre es mit
einer Kur?
3 frische junge Blätter klein schneiden, eventuell mit Zitronenmelisse, Pfefferminze
mischen, mit ¼ l heißem Wasser
überbrühen, 3 Minuten ziehen lassen, lauwarm oder kalt trinken, 1- mal täglich, 3
Wochen lang.
Die Blätter enthalten viele Mineralstoffe, Bitterstoffe, Proteine, Vitamine A, C, E und B,
in der Wurzel ist Inulin (Diabetikerzucker), Zucker, Gerbstoffe.
Nelkenwurz
Geum urbanum
Rosengewächs
Blüte: goldgelb, 5 Blütenblätter
in einer lockeren Rispe, blüht in den Sommermonaten, 25 – 50 cm hoch. Die
getrockneten Blütenstände sehen im Herbst wie kleine Stachelkugeln aus, mit einer
langen, hakig gekrümmten Spitze.
Die Blätter wachsen aus einer Rosette, unregelmäßig einfach gefiedert, Endblättchen
größer. Stängel stark verästelt, obere Blätter fast handförmig, sitzend.
Sie ist eine unscheinbare Pflanze, man sieht sie häufig, jedoch ist sie schriftlich nicht
leicht zu erklären. Um Verwechslungen mit giftigen Kräutern auszuschließen empfehle
ich sie nur dann zu verwenden, wenn sie diese Pflanze eindeutig kennen.
Empfehle daher bei einer nächsten Kräuterwanderung mitzumachen.
Quendel
Thymus pulegioides
Lippenblütler
Der Feldthymian oder auch Arznei-Thymian genannt ist in ganz Europa verbreitet und
wächst bis 2.000 m Höhe. Er hat eine verholzte Wurzel und bis 25 cm lange, leicht
verholzte, verzweigte Stängel.
Die winzigen Blätter sind oval, wechselständig und größer als beim Echten Thymian
oder Gartenthymian (T. vulgaris)
Die Blüte ist purpur bis rot und von Juni bis September finden wir den Quendel an
warmen, steinigen, sandigen Böden. Er liebt trockene Böden weil seine Wurzeln bis 1
m in die Tiefe reichen!
Die Blätter des Quendel enthalten ätherisches Öl, das krampflösend und
desinfizierend wirkt, bei Husten, Magen- und Darmschwäche, Appetitmangel.
In der Küche verwenden wir den Quendel wie den Thymian bei fetten Speisen, Wild,
Lamm, Fisch, …
Hustentee: Man kocht 1 EL Quendelkraut je Tasse leicht 2 Minuten, 10 Minuten ziehen
lassen, abseihen, eventuell mit Honig süßen, 2 bis 3 mal täglich.
Ringelblume
Calendula officinalis
Korbblütler
Die Ringelblume war im Mittelalter schon berühmt, man verwendete sie als „Safran der armen Leute“ und wanderte als Gewürz in viele Speisen.
Diese einjährige Pflanze sät sich von selber jedes Jahr wieder aus, wenn man sie
einmal als Samen oder Pflänzchen im Frühjahr zu sich in den Garten geholt hat.
Sie wird bis zu 50 cm hoch, auf reich verzweigten, kantigen, fleischigen, filzigen
Stängeln leuchten ihre Blüten in orange und gelb.
Viele längliche, stark behaarte Blätter sind wechselständig über den ganzen Stängel
verteilt. Sind am Morgen nach 7 Uhr die Blütenköpfe geschlossen, kommt am gleichen
Tag noch Regen. Sie galt deshalb in früheren Zeiten als Regenanzeiger.
Ringelblume
• fördert die Wundheilung
• ist entzündungshemmend
• wirkt antibakteriell
• regt Galle- und Lymphfluss an
Wenn Sie eine Allergie gegen Korbblütler haben, zu denen die Ringelblume gehört,
sollten Sie Präparate mit dieser Pflanze nicht anwenden.
Ein altes und bewährtes Präparat aus den Blüten ist die
Ringelblumen-Salbe:
Dazu nehmen Sie
2 gehäufte Doppelhände Ringelblumen (Stängel, Blätter, Blüten) klein geschnitten
500 g Schweinefett gut erhitzen, die geschnittenen Kräuter hinein geben, von der Hitze
wegnehmen und 1 Tag ziehen lassen. Am nächsten Tag leicht erwärmen, durch ein
Tuch filtern und in Tiegel abfüllen. Im Kühlschrank ca. 2 Monate haltbar.
Ringelblumensalbe mit Bienenwachs:
100 g Bienenwachs, im Wasserbad schmelzen und 25 ml Olivenöl 30 ml Wasser zugeben und gut mischen 20 g getrocknete oder
50 g frische Ringelblumen einrühren und 2 bis 3 Stunden warm halten und rühren.
Durch ein Tuch filtern, rühren bis die Masse abgekühlt ist, erst dann in kleine Tiegel
abfüllen. Im Kühlschrank ca. 2 Monate haltbar.
Die Ringelblumensalbe kann auch in Apotheken und Drogerien gekauft werden. Diese
Salbe ist ein gutes Wundmittel, bei Furunkeln und Karbunkeln, bei Gicht und
rheumatischen Beschwerden.
Tinktur:
Eine Handvoll Blüten lässt man in 1 Liter Korn 14 Tage in der Sonne oder bei ca. 20
Grad Wärme ziehen. Abseihen und in dunklen Flaschen, Licht geschützt lagern.
Tinkturen werden innerlich tropfenweise, verdünnt mit Tee, genommen, äußerlich zu
Umschlägen oder Einreibungen verwendet.
Aufgeblühte Blüten können bei Sonnenschein täglich geerntet werden, dann sorgfältig
die Blütenblätter auszupfen und warm bis zu 35 °C, aber schattig, auf Tüchern
trocknen. In Gläsern aufbewahren.
Tee aus Blütenblättern:
1 – 2 Teelöffel mit ¼ l heißem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. 2 mal täglich trinken.
Ringelblumenblüten können auch Teemischungen zugefügt werden.
Salbei
Salvia officinalis,
Lippenblütler
Wuchs: bis 50 cm hoher, breitbuschiger, gut verzweigter Halbstrauch, vierkantiger
Stängel, filzig behaart, der mit zunehmendem Alter sehr verholzt, meist winterhart,
Sorten mit buntem Laub sind empfindlicher und sollten drinnen überwintert werden.
Blätter: länglich oder rund, meist graugrün, samtig behaart, gegenständig am Stängel
mit einem kurzen Stiel vor dem Blatt.
Blüten: blauviolett, in Schein-quirlen von Mai bis August, sitzen büschelig in den
Blattachseln in den Triebspitzen.
Standort: unbedingt sonnig, wächst auch an trockenen Standorten, wenn er gut eingewachsen ist. Der Salbei kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.
Pflege: Rückschnitt im Frühjahr, um den Neuaustrieb aus den verholzten Trieben anzuregen.
Im Sommer nicht alle Triebe ernten, die Blätter dienen im Winter als Schutz für die
jungen Triebe. In sehr rauen Gegenden ist ein Winterschutz aus Laub und Reisig anzuraten.
Ernte: einzelne Blätter für die Küche laufend ernten, für den Wintervorrat die Triebspitzen vor der Blüte schneiden und rasch, ohne die Blätter zu drücken, in Bündeln,
ohne Sonne, trocknen.
Geschmackserlebnis: leicht bitter, kampferartig, sehr würzig
Verwendung: Blätter und Blüten sind in der mediteranen K&uu
Spitzwegerich
Plantago lanceolata
Blüte braun, 20 bis 50 cm hoch lanzettliche, ganzrandige Blätter in grundständiger
Rosette mit 3 – 7 stark hervortretenden Nerven, ausdauernde Pflanze mit einem kräftig
bewurzelten, kurzen, dicken Wurzelstock.
Man findet den Spitzwegerich fast das ganze Jahr, im Frühjahr ist er einer der ersten
der uns in der Wildkräuterküche mit köstlichen, nach Pilzen schmeckenden Blättern,
verwöhnt. Er ist eine wertvolle Heilpflanze, der Spitzwegerichsirup fehlte früher in
keiner Hausapotheke. Seine Wirkung umfasst ein breites Spektrum, das von Hustenmittel, Wundmittel bis zu einer antibiotischen Wirkung reicht.
Verwendet werden die
Blätter: Junge Blätter klein geschnitten frisch zu Salaten, als Wildgemüse, für die
Kräutersuppe und Kräuter-Topfen- Aufstrich, Sirup.
Als Wundmittel, weil antibakteriell, wundheilend, blutstillend.
Frische Blätter zwischen den Fingern zerreiben oder einspeicheln und auf die Haut
auftragen. Hilft nach Insektenstichen oder Brennnesselkontakt. Auf offenen Beinen
aufgetragen, wochenlang, soll er die Heilung herbeiführen.
Spitzwegerichhonig:
Frisch gepflückte, saubere oder getrocknete Blätter sehr klein schneiden,
ca. 1 cm hoch in ein Marmeladenglas füllen, mit dünnflüssigem Akazien- oder
Blütenhonig bedecken, wieder mit klein geschnittenen Blättern 1 cm hoch auffüllen und
wieder mit Honig gut bedecken, usw. bis das Glas voll ist. Mit viel Honig abschließen,
es darf keine Luft im Glas sein,
sonst bildet sich Schimmel. Täglich das Glas schütteln und drehen, damit immer alle
Blätter von Honig umgeben sind. 3 Wochen sollte nun das Glas bei gleichmäßiger
Wärme in Herd nähe stehen, Honig und Blätter sollten zu einem Sirup vergären.
Abseihen durch ein Sieb und in kleine, dunkle Fläschchen abfüllen. Kühl aufbewahren.
Bei Erkältungen nimmt man alle 2 Stunden 1 – 2 Teelöffel.
Als Tee bei trockenem Reizhusten:
2 TL getrocknete Blätter mit ¼ l heißem Wasser übergießen und 10 -15 Minuten ziehen
lassen, abseihen, lauwarm trinken, eventuell mit Honig süßen, mehrmals täglich eine
Tasse trinken. Auch frische Blätter können als Tee getrunken werden .
Thymian
Thymus vulgaris
Lippenblütler
Thymus bedeutet „duften“, aufgrund des angenehmen Duftes der Pflanze. In
Kochbüchern heißt diese Pflanze auch Kuttelkraut.
Der Thymian ist ein Halbstrauch mit holzigen, verzweigten, gewundenen Wurzeln. Man
vermehrt ihn durch Aussaat oder durch Teilung der Büsche. Er bevorzugt trockene,
sonnige Böden. Gut geeignet für Steingärten, zwischen Pflasterfugen und für Tröge. Im
ersten Jahr der Pflanzung regelmäßig gießen.
Er ist eine ausgesprochen gute Bienenweide.
Es gibt viele Variationen mit verschiedensten Aromen, z.B. Orangenthymian(T.
fragrantissimus) mit grauen Blättern für fruchtige Tees; Kümmelthymian (T.
herbabarona), Bergthymian (T. montanus) ist pfeffrig; Sandthymian ( T. serpyllum)
eignet sich bestens als winterharter Bodendecker; Zitronenthymian ( T. citriodorus) hat
je nach Sorte hellgrüne, gelbgrüne oder silbergrüne Blätter mit Zitronenduft;
Kaskadenthymi-an (T. longcaulis) hat sehr schöne Blüten.
Er wird 20 cm hoch, kriechend, immergrün, je nach Art teilweise oder völlig
frosthart, empfindlich gegen zu viel Nässe. Winzige, eiförmige Blätter, rosa Blüten
von
Mai bis August.
Die angenehm aromatisch duftenden Zweige werden zur Hauptblütezeit von Mai bis
August geerntet.
Thymian wirkt keimtötend und ist deshalb bei Bronchitis, Husten, Halsentzündung,
fieberhaften Infekten, Grippe hilfreich. Er unterstützt die Verdauung,
hilft bei Mund-geruch, Blähungen, Blutarmut, Rheuma, Gicht, Arthritis.
Thymianöl: für schmerzlindernde Massagen oder für den Salat.
Legen Sie einige Zweige Thymian in ein hochwertiges Olivenöl, Sonnenblumenöl, ein,
für einige Wochen kühl und dunkel stellen, abseihen und in kleine Gläser abfüllen.
Thymian-Tee
Thymian-Tee (Thymi herba) zur inneren Anwendung ist hilfreich bei Bronchitis,
Keuchhusten und Asthma sowie bei Katharren der oberen Luftwege. Der Tee wirkt
auswurffördernd, schleimlösend und entzündungshemmend. Zudem tötet das Kraut
Bakterien, Viren und Pilze ab. Das ätherische Öl aktiviert direkt die Schleim
abtransportierenden Härchen in den Bronchien und entfaltet damit seine Wirkung am
Ort der Erkrankung.
Zubereitung:
Ein Teelöffel Droge mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 5 Minuten bedeckt ziehen
lassen und anschließend abseihen. Drei bis vier Tassen täglich trinken.
Fichte
Picea abies
Kieferngewächse
Wuchs: glatte, hellbraune Rinde, bei älteren Bäumen grau bis rotbraun, blättert in
dünnen Schuppen ab. Die immergrünen Bäume können einen Stammdurchmesser
von bis zu 2 m erreichen und eine Höhe von 25 bis 50 m erreichen. Kegelförmiger
Wuchs und spitze, dunkelgrüne, 4 kantige Nadeln sind charakteristisch für die Fichte,
welche in ganz Europa bis weit nach Ostasien – wo auch der Ursprung der Fichte ist wächst.
Verwechseln könnte man die Fichte mit der sehr giftigen Eibe (Taxus baccata). Blüten:
von Mai bis Juni sitzen die Blüten im Wipfel, männliche Blüten sind gelb-lich, die
weiblichen sind hellgrün bis rot, daraus entstehen die zuerst grünen, später braunen,
hängenden Zapfen, die Samen sind geflügelt.
Verwendung: die jungen, hellgrünen Frühlingstriebe der Fichte schmecken zart und
angenehm säuerlich nach Zitrone. Man erntet sie in den Monaten April und Mai, wenn
sie noch weich sind. Fein gehackt nimmt man sie als erfrischendes Gewürz für Salate,
Gemüsegerichte, Wildsoßen, Kräuteraufstriche und Fisch, aber auch für Desserts und
Tees.
In unseren Gärten findet man die Fichten und Tannen häufig, nicht selten werden sie
als kleine Christbäume nach Weihnachten in den Garten gesetzt, wo sie, wenn man
sie lässt, zu sehr, sehr stattlichen Bäumen heranwachsen. Solange die Frühjahrstriebe
noch weich sind und braune Schuppen sie noch umhüllen, könnte man die frischen
Knospen ernten für den altbekannten
Fichtenwipferl- oder Tannenwipferl-Sirup:
In ein hohes Glas schichtet man abwechselnd junge Triebe und Zucker und lässt es
dann etwa 3 Wochen in der Sonne ziehen, durch ein Tuch abfiltern.
Wipferl-Honig
1 kg Fichtenknospen in einen Topf geben, mit Wasser bedecken, köcheln lassen,
ständig rühren bis ein dicker Brei entstanden ist. 250 g geschnittene Zwiebeln, 250 g
Kandiszucker und 250 g Honig zugeben und weiterrühren bis ein Sirup entsteht. Ab-
filtern und in kleine Gläser abfüllen, kühl und dunkel aufbewahren.
Löwenzahn-Fichtenspitzen-Honig:
1 Handvoll Löwenzahnblüten und
1 Handvoll Fichtenspitzen über Nacht in 1 l kaltem Wasser ansetzen, 1 Stunde kochen
und wieder über Nacht stehen lassen. Diese Masse dann durch ein Tuch filtern und gut
ausdrücken.
In diese Masse 400 g braunen Kandiszucker einrühren und dann mindestens 6
Stunden köcheln (nicht kochen) lassen, bis ein sirupartiger Zustand erreicht ist. Noch
heiß in kleine Marmeladegläser abfüllen. Kann auch als Brotaufstrich verwendet
werden.
Früher bereitete man diese Sirupe am altbewährten Tischherd, das Häferl wurde etwas abseits von der großen Hitze abgestellt und dort stand es dann halt einige
Stunden, die Flüssigkeit konnte langsam und schonend entweichen.
Wipferl-Sirup hilft bei Atemwegserkrankungen. Fichte wirkt antibakteriell und
desinfizierend löst Schleim, fördert die Durchblutung
Tinktur aus Fichtennadeln:
Empfiehlt sich bei Muskel- und Nervenschmerzen, Husten und Bronchitis: In ein
Glasgefäß werden 50 ml Alkohol und 10 g Fichtennadeln gegeben, luftdicht verschlossen und 2 Wochen an einen sonnigen Platz gestellt. Abseihen und in eine kleine Flasche abfüllen. Bei Bedarf die betroffenen Hautstellen mehrmals pro Tag damit
einreiben. Die kleinen, noch weichen, wei blichen Zapfen nimmt man zum
Aromatisieren von Spirituosen.
Fichtenharz : oft findet man Fichten- und Tannenbäume mit klebrigen Stellen an der
Borke, auch bei umgeschnittenen Bäumen, das ist das Harz, oft weiß bis gelbbraun
gefärbt. Diese trockenen Tropfen kann man als heimischen Weihrauch verwenden,
Nordischer Weihrauch genannt, gute Qualität duftet herrlich und kann mit jedem
teuren, orientalischen Weihrauch mithalten.
Fichtenharz wirkt keimtötend, man verwendet es in der Winterzeit um die Räume zu
reinigen.
Wenn die Bäume in ihrem Garten leider schon zu hoch sind um die kostbaren Triebspitzen zu erreichen kann ich sie trösten:
Präparate mit Zubereitungen aus Fichte sind in jeder Apotheke erhältlich. Für Sie
gelesen:
Mit Heilkräutern & Co durchs Jahr, Kräutertipps von Hedwig Öttl/Doris Breinstampf
ISBN 978-3-85358-005-9
Lexikon der Heilpflanzen, Birgit Frohn ISBN 978-3-8289-3509-9
Essbare Wildpflanzen Europas
Eva-Maira Dreyer
ISBN 978-3-440-11935-8
Knoblauch
Allium sativum
Lauchgewächse
Anbau: Knoblauch liebt warme, lockere Böden in sonniger Lage, bei Staunässe und
verdichtetem Boden kann er sogar im Sommer zu faulen beginnen.
Gesetzt werden die einzelnen Knoblauchzehen in nicht zu kalten Gegenden von
September bis November - je früher - desto besser entwickeln sich die Wurzeln und
so-mit die Blätter.
Auch im Frühjahr, im März, spätestens im April kann man Knoblauchzehen setzen,
man erhält so innerhalb eines Gartenjahres erntereife Knollen.
Knoblauch kann auf zweierlei Arten angebaut werden:
Entweder werden die Zehen gesetzt, oder die Brutzwiebeln (Bulbillen), die bei der
Blüte ausgebildet werden.
Anbau der Brutzwiebeln:
Aus den Brutzwiebeln entwickeln sich im ersten Jahr Rundlinge, im zweiten Standjahr
entwickeln sich Knollen mit Zehen. Dazu werden im Herbst oder im Frühjahr die
Brutzwiebeln im Abstand von 10 – 15 cm, 25 – 30 cm in der Reihe in die Erde gesteckt (3 – 5 cm tief ). Aufgepasst: Aus den größten Brutzwiebeln entwickeln sich die
größten Rundlinge, aus den größten Rundlingen die größten Knollen.
Der Anbau der Brutknöllchen hat mehrere Vorteile: Nematoden, ein weitverbreiteter
Schaderreger bei Knoblauch kann auf diese Art nicht weiter übertragen werden, die
Pflanzen wachsen robuster und die Knollen sind größer, und die Zehen können alle in
der Küche genutzt werden.
Seit einigen Jahren werden diese im Handel als „Chinesischer Knoblauch“ angeboten,
das ist keine eigene Sorte, sondern besonders große Rundlinge aus China.
Anbau der Zehen: Im Frühjahr oder Herbst werden im Handel verschiedene Sorten
– Winter- und Frühjahrsknoblauch- angeboten, man kann aber auch austreibenden
Knoblauch aus der Küche in die Erde stecken.
Knoblauch hat auch eine insektenabwehrende Wirkung, z. B. gegen Möhrenfliegen
und Erdbeermilben. Sie können einfach ein paar Knoblauchzehen zwischen Rosenstöcke und Erdbeerpflanzen stecken. Auch lästige Wühlmäuse sollen so abgeschreckt
werden.
Knoblauch eignet sich zur Vorbeugung und als begleitende Therapie bei erhöhten
Blutfettwerten und zur Vorbeugung von altersbedingter Arterienverkalkung. HerzKreislauf-Erkrankungen sind bei Menschen aus dem Mittelmeerraum weitaus seltener,
weil Knoblauch in derer Küche bei fast jedem Gericht verwendet wird; er wirkt
Cholesterin senkend.
Viele Menschen meiden den Knoblauch seines Geruchs wegen, hauptsächlich das Allicin ist dafür verantwortlich, dass man die Veränderung des Geruchs von Haut und
Atem nach dem Genuss des Knoblauchs - nicht bei sich selbst, aber bei anderen riecht. Aber genau das ist es, warum der Knoblauch so gesund ist. Durch Hitze und
Essig kann Allicin zerstört werden, daher sollte Knoblauch am besten roh gegessen
werden.
Wer den Knoblauch zwar genießen, aber nicht nach ihm riechen möchte, der kann es
mit alten Hausmitteln versuchen: Hände kann man mit Kaffeepulver abreiben, frische
Petersilie, Dillspitzen und Basilikum vertreiben die üblen Gerüche sowie Milch und
Schokolade.
Einen schönen Garten-Sommer wünscht euch
Christa Pucher
Für Sie gelesen in: Handbuch Bio-Gemüse, Sortenvielfalt für den eigenen Garten,
Arche Noah, Andrea Heistinger, Löwenzahn-Verlag ISBN 978-3-7066-2459-6
Königskerze, Großblütige
Verbascum densiflorum
Braunwurzgewächse
Wuchs: Die Königskerze ist eine zweijährige Pflanze mit einer mächtigen Pfahlwurzel.
Im ersten Standjahr bildet die Pflanze eine grundständige Blattrosette, im zweiten Jahr
dann einen 2- 3 m hohen, wollig behaarten Stängel. Von Juli bis September bilden sich
dann der charakteristische Blütenstand in Form einer Kerze mit gelben Blüten.
Vorkommen: Sie ist in ganz Europa zu finden, oft auf sonnigen, warmen
Schuttplätzen, Weg- und Waldrändern und Ödland.
Blüten: 5 Blütenblätter bilden eine Blüte mit einem Durchmesser von 30 bis 55 mm,
mit 2 längeren und 3 kürzeren Staubfäden. Täglich blühen neue Blüten auf, daher sind
sie täglich zu ernten. Werden diese nicht herausgezupft, werden tausende Samen
gebildet, durch den Wind in alle Richtungen verweht und man kann sich dann im
Frühjahr über eine Vielzahl kleiner Pflänzchen freuen.
Blätter: sind filzig, stark behaart und länglich und sitzen wechselständig am Stängel
herablaufend, breit-eiförmig, gelbgrün, gekerbt.
Verwendung: Die aromatischen Blüten eignen sich frisch oder getrocknet als Beigabe
in Hausteemischungen, als Suppeneinlage und als essbare Dekoration.
Als Farbgeber passen sie auch in Sirup und Limonaden.
Die jungen Blätter werden in Butter knusprig gebraten oder in Weinteig ausgeba-cken.
Man sammelt die Blätter vor der Blütezeit und die Blüten wenn sie vollständig
aufgeblüht sind.
Von den verschiedenen Arten der Gattung Königskerze werden 2 Arten heilkundlich
verwendet: die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)und die
Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides). Ihre getrockneten Blüten
enthalten Schleimstoffe, Saponin und Flavonoide. Man nutzt sie als reizlinderndes
Mittel bei
Husten, Heiserkeit und Bronchitis, aber auch bei Entzündungen des Verdauungstrakts.
Die frischen Blätter nimmt man in der Volksheilkunde zerrieben als Breiumschlag bei
Insektenstichen.
Verarbeitung: Täglich bei trockenem Wetter kann man die aufgeblühten Blüten einzeln von der Kerze pflücken - nur die gelben Blütenkronen und die Staubgefäße, ohne
den grünen Kelch. Die Blüten dürfen nicht gedrückt werden und müssen rasch im
Schatten oder in einer Trockenanlage bis max. 60°C getrocknet werden. Dabei sollten
die Blüten leuchtend gelb werden und nach Honig duften. In einem Schraub-glas
dunkel aufbewahren.
Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Produkten und Tees mit Königskerze!
Tee bei Husten und Bronchialkatarrh: 8 g Blüten und Blätter (1 Esslöffel) mit 250 ml
kochendem Wasser übergießen, 8 Minuten ziehen lassen und sorgfältig abseihen,
damit die reizenden Härchen entfernt werden ,2 - 3 Tassen täglich trinken. Mit Honig
süßen. Wohltuend für denRachen ist, wenn man in den warmen Tee ein Flöckchen
Butter gibt.
Altes Hausmittel: Wenn sich ein Schnupfen ankündigt oder bei verstopfter Nase und
geschwollenen Schleimhäuten ist Butter (keine Margarine) ein wertvoller Helfer. Ein
kleines Flöckchen in die beiden Nasenlöcher geschmiert erleichtert das Atmen durch
die Nase.
Auch ein warmer Butter-Brustwickel für ein paar Stunden auf den Brustkorb oder
Rücken platziert, lindert den Husten. Einige Tage wiederholen. Auch ein kleines Löfferl
Butter im Mund zergehen lassen hilft, wenn der Husten beim Schlafen peinigt.
Für Sie gelesen:
Essbare Wildpflanzen
9783440119358
Europas,
Eva-Maria
Dreyer,
Kosmos
Verlag
Enzyklopädie der Wildpflanzen Margot Fischer ISBN 978 3 902619136
Das BLV Handbuch Heilpflanzen Michel Pierre/Michel Lis ISBN 9783835401440
ISBN
Schwarzer Holunder, Holler
Sambucus nigra
Holundergewächse
Wchs: 2 – 10 m hoher, sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit graubraunen
Ästen mit weißem Mark und unpaarig gefiederten Blättern, am Rand gesägt.
Vorkommen: in ganz Europa, Asien, Nordafrika wächst der Holler in feuchten
Laubwäldern, Waldrändern und Hecken.
Blüten: die kleinen weißen Blüten mit dem charakteristischen gelben Blütenstaub sind
in großen, flachen Blütenständen an den Enden der Zweige.
Blütezeit: Juni
Verwendung: die Blüten aromatisieren Essig, Getränke wie Wasser, Limonade,
Milch, Bowle, Sekt und Likör, auch Brot, Kuchen und Süßspeisen.
Ein Tee aus getrockneten Hollerblüten wirkt schweißtreibend, er gilt wie
Lindenblütentee als bewährtes Hausmittel bei fiebrigen Erkältungen und wird als
unterstützen-des Hausmittel gegen Rheuma eingesetzt.
Die ganzen, voll aufgeblühten Blütenstände werden bei trockenem Wetter
abgeschnitten und in einen Korb gelegt, kleine Käfer haben so die Chance schnell zu
flüchten. Mit einer Schere vorsichtig die dickeren Blütenstiele entfernen, die
Blütendolden werden kleiner, auf großen Papierbögen im Kartonkistchen ausbreiten
und rasch bei 30 °C im Schatten trocknen.
Mit Hilfe des Papiers dann die trockenen Blüten und den Blütenstaub vorsichtig in
Schraubgläser füllen.
Holunder:
stärkt die Abwehrkräfte wirkt
schweißtreibend regt den
Harnfluss an löst Schleim
fördert
die Durchblutung
Tee bei fieberhaften Erkältungskrankheiten: Übergießen Sie 2 Teelöffel Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen dies 5 Minuten ziehen,
abseihen, möglichst warm trinken und ins Bett legen und schwitzen.
Apfelsaft-Hollerblüten-Gelee: in 1 l Apfelsaft geben Sie 10 Blüten, gut hineinrühren,
über Nacht stehen lassen, abseihen und mit 1 P. Gelierpulver 1:3 und 350 g Zu-cker zu
einem Gelee einkochen.
Die Beeren reifen im August und September, sie sind glänzend schwarz und hängen in
großen Dolden an den Büschen.
Die vitaminreichen Früchte verarbeitet man zu Saft, Wein, Gelee und Marmelade. Den
Saft verwendet man auch zum Färben von Weinen und Fruchtzubereitungen.
Unreife und rohe, reife Beeren darf man nicht essen, sie enthalten wie die Blätter
und Blütenstiele Blausäureverbindungen, die sich erst beim Kochen zersetzen. Deshalb sollten Sie Holunderbeeren nur vollreif, also schwarz, und gekocht verwenden.
Zwoller, eine himmlische Verführung: für diese Marmelade brauchen Sie: 250 g
Hollerbeeren, abgerebelt
750 g Zwetschken, entsteint
1 P. Gelierpulver 2:1
500 g Zucker
Hollersaft : Hollerbeeren (die gröberen Stiele entfernen) und Apfelspalten in den
Behälter des Dampfentsafters füllen und mindestens 45 Minuten kochen lassen. Den
Saft in einen hohen Topf ablassen und pro 1 l Hollerapfelsaft ca. 100 bis 150 g Zucker
zugeben, kurz erwärmen auf 75 °C und in kleine Flaschen abfüllen.
Verwechslung: er ähnelt in Blüte, Blatt und Fruchtstand dem giftigen Zwergholunder,
der aber einen unangenehmen Geruch hat. Weiters haben auch der giftige Efeu und
der giftige Wollige Schneeball bei Reife schwarze Beeren.
Wer keine Möglichkeit hat, selbst zu ernten, kann in jeder Apotheke Präparate mit
Zubereitungen aus Holunder erwerben.
Für Sie gelesen: Lexikon der Heilpflanzen, Birgit Frohn, Weltbild-Verlag ISBN
9783828935099
Essbare Wildpflanzen
9783440119358
Europas,
Eva-Maria
Dreyer,
Kosmos
Verlag
ISBN
Zwiebel
Allium cepa
Amaryllisgewächse
Wuchs: Die Zwiebel ist eine zweijährige Pflanze und wird etwa 30 cm hoch.
Vermehrung: erfolgt über Steckzwiebeln oder Samen.
Anbau: liebt sandige, humusreiche Böden, bei abnehmendem Mond die Zwiebeln
stecken, damit sie nicht vorzeitig in Blüte gehen, Aussaat im Zeichen des Steinbock.
Klassische Mischkultur mit Karotten, sie vertreiben sich gegenseitig die Zwiebel- und
die Möhrenfliege. Abstand in den Reihen mindestens 30 bis 40 cm.
Vorkommen : Stammt wie verwandte Arten aus mittel- und ostasiatischen Gebirgen
und Steppen. In Ägypten seit 2.200 v. Chr. schriftlich, vorher bildlich überliefert.
Blütezeit: Juni bis August, weiß
Sorten: es gibt weiße, gelbe, rote Küchenzwiebeln, die in Geschmack und Schärfe
variieren,
Schalottenzwiebeln, Winterhecke-Zwiebeln (mehrjährig)
Etagenzwiebel, entstanden durch eine (Zufalls?)Kreuzung von Küchenzwiebel und
Winterhecke-Zwiebel, seit dem 18. Jhd. bekannt, 50 cm hoch. Blütenstände tragen
Nester kleiner Brutzwiebeln in Etagen, die, beim Abknicken, am Boden wurzeln und
austreiben. Brutzwiebeln und Schloten nutzbar.
Mehrjährig, alle 3 Jahre Standort wechseln. Lieben warmen, humosen Lehmboden.
Verwendung in der Küche: Zwiebeln, Schloten und Blüten frisch und getrocknet
Das Zwiebelschneiden möglichst mit einem Messer erledigen, dann wird er nicht bitter.
Ernte und Lagerung: Zwiebeln sind reif, wenn das Laub vergilbt und sich von selbst
umlegt. Folgen Sie nicht dem weit verbreiteten Ratschlag, das Zwiebellaub im Sommer
niederzutreten, damit es gelb wird. Sie leiten damit nur eine Notreife ein, diese Früchte
sind nicht so haltbar. An einem warmen Tag ernten, die Zwiebeln an der Luft trocknen
lassen nachdem die Erdreste und losen Schalen entfernt wurden. Tro-cken und luftig
aufbewahren.
Anwendungen
:
bei
Erkältungskrankheiten
mit
Husten,
Schnupfen,
Nebenhöhlenentzündungen, Asthma, Bronchitis, Ohrenschmerzen kann die Zwiebel
wegen ihrer ätherischen Öle antibiotisch wirken. Sie tötet Keime und Bakterien, hat
ausgleichen-den Einfluss auf Cholesterinspiegel und Blutdruck und ist ein
entwässerndes Gemüse und ein tradtionelles Hausmittel.
Zwiebelsaft bei Husten:
Dazu hackt man 1 Zwiebel ganz fein, vermischt sie mit 4 EL Honig, gibt etwa 125 ml
Wasser dazu und kocht diese Mischung einige Minuten auf kleiner Flamme. Man lässt
über Nacht stehen und presst durch ein Tuch oder Sieb. Von dem Saft gibt man
stündlich 1 Teelöffel. Für Kinder eignet sich der Saft ab dem Zeitpunkt, wo sie auch in
der Ernährung Zwiebeln bekommen, also ab ca. 2 Jahre.
Zwiebelsirup: eine mittelgroße Zwiebel wird in 100 g Wasser gerieben und mit 150 g
Zucker zu einem dicken Sirup verkocht; wird bei Husten, Keuchhusten und
Erkältungen erfolgreich angewendet. Bei Bronchitis und Schnupfen soll während des
Schlafens eine halbierte Zwiebel mit den Schnittflächen nach oben auf dem Nachttisch
liegen. Die Zwiebeldämpfe sind gut für die Atemwege.
Gegen Nasenbluten mischt man Zwiebelsaft mit Essig und zieht durch die Nase hoch,
auch das Riechen an den Schnittflächen einer Zwiebel kann schon helfen.
Frischer Zwiebelsaft wirkt sofort lindernd, wenn er auf frische Bienen- und Wespenstiche aufgetragen wird.
Zwiebel, eine kleine halbe, fein gehackt, in ein Stofftaschentuch gelegt, kann auf ein
schmerzendes Ohr gelegt werden. Mit einem Stirnband befestigen, so können vielleicht in der Nacht ein paar Stunden überbrückt werden, bis am nächsten Morgen ein
Arzt aufgesucht wird.
Zwiebelschmiere bei Bronchitis: eine klein geschnittene Zwiebel in Schweinefett
oder Butter glasig anwärmen, abkühlen lassen, auf ein Taschentuch streichen und auf
Brust und Rücken legen.
Homöopathie: Präparate sind in der Apotheke erhältlich.
Für Sie gelesen: Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch & Felix Grünberger
ISBN 978-3-902134-79-0
Der Biogarten, Marie-Luise Kreuter ISBN 978-3-8354-0198-3 Sortenhandbuch Arche
Noah
Kresse
Lepidium sativum
Kreuzblütler
Wuchs: aufrecht, im Garten bei gutem Standort 20 bis 30 cm hoch, gedeiht auch noch
im Halbschatten, einjährig, anspruchslos, liebt feuchte Böden, daher stets leicht feucht
halten
Herkunft: Vorderer Orient, Afrika
Blätter: länglich, eiförmig, gefiedert
Blüte: weiß, wenn die Pflanze im Sommer nicht beerntet wird
Verwendung: den ganzen Sommer über können die Blätter und Blüten geerntet werden
Vermehrung: durch Samen, diese können das ganze Jahr ausgesät werden.
Keimlinge: im Winter auf der Fensterbank in Keimschalen, nur mit Wasser
im Freiland: ab März, nur leicht mit Erde bedecken, keimt rasch, laufend nachsäen.
Geschmackserlebnis: scharf wegen der Senfölglykoside
Verwendung: nur frisch zu verwenden, passt gut über Salaten, auf Butterbroten, Eiern, Aufstrichen, zum Garnieren,…
Inhaltsstoffe: Senfölglykoside, ätherisches Öl, Vitamine, Bitterstoffe, Lepidin
Kresse ist ein richtiger Muntermacher im Frühjahr und bei Blutarmut, enthält viel
Vitamin C.
Alle Kressearten, die Brunnenkresse, die Kapuzinerkresse, aber auch
Gartenkresse, enthalten pflanzliche Antibiotika, sind also stark keimtötend.
die
Am gehaltvollsten sind die Keimlinge, bevor die richtigen Blätter sich entwickeln. Für
diesen Zweck gibt es eine Vielzahl von Kressekeimschalen mit Sieb, auf welches
man die Kressesamen streut. Ganz wichtig ist bei dieser Anbaumethode, dass
der Samen bis zum Keimen immer mit Wasser bedeckt ist, sonst vertrocknet der Keim.
Nach 5 bis 6 Tagen hat sich das kleine Pflänzchen so weit entwickelt, dass es ca. 5 cm
hoch ist und eine satte grüne Farbe hat. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt mit einer Schere
zu ernten. Lässt man die Pflänzchen zu lange wachsen werden sie gelb, weil der
Dünger fehlt.
Aber für die ersten 8 Tage ungefähr hat der Samen genügend Energie gespeichert um
die Pflanze zu ernähren. Günstig ist mit 2 Schalen zu arbeiten, dann hat man immer
die Möglichkeit frische Keimlinge zu ernten.
Eine weitere, einfache Variante: Watte auf einen Teller oder Schale geben, gut
wässern, Kressesamen draufstreuen und nicht austrocknen lassen.
Besonders jetzt in der Winterzeit ist die Kresse ein ganz besonderes Gemüse mit
vielen Vitalstoffen.
Man findet in vielen Geschäften fertige Kartonschalen mit Kresse, eine kostspielige
Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass Kresse ziehen wirklich kinderleicht ist.
Man verwendet ausschließlich ungebeizte Samen aus der Drogerie bzw. Drogeriemarkt zum Keimen. Diese Packungen kosten um die € 3,-- und reichen für einen
ganzen Winter.
Samentüten aus der Gärtnerei werden nur für den Garten verwendet.
Wer sich schöne Kresseschalen aus Porzellan kauft, kann jahrelang dann damit im
Winter Kresse keimen. Im Internet sucht man unter „Kressesieb“ oder in gut sortierten
Drogerien und Naturkostläden.
Viel Spaß beim Keimen.
Für Sie gelesen:
Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch & Felix Grünberger
ISBN 978-3-902134-79-0
Kräuter GU Verlag Karin Greiner /Angelika Weber
ISBN 978-3-8338-0046-7
Das große Buch der Sprossen und Keimlinge, Rose-Marie Nöcker, Weltbild
ISBN 3-8289-1160-9
Räuchern
in Winterzeit
und Raunächten
Eine der ältesten Formen der Aromatherapie ist das Räuchern, dieses Ritual gibt es in
jeder Kultur zu den unterschiedlichsten Zwecken. Es ist seit tausenden Jahren
Bestandteil von religiösen Zeremonien und magischen Ritualen, aber auch für den
täglichen Hausgebrauch auf der ganzen Welt zu finden. Man räucherte, um die Ahnen
an-zurufen, um Glück und Wohlstand , um böse Geister von Haus und Hof
fernzuhalten. Unsere Vorfahren, die Kelten und auch die Germanen lebten sehr
bewusst, sie waren eins mit der Natur, verstanden ihre Zeichen und Sprache. Jeder
Stein, jeder Baum und jede Wasserquelle hatte in deren Weltsicht ein Bewusstsein,
eine Seele, Elfen und Zwerge gehörten zum Alltag.
Jede Jahresphase stand in enger Verbindung mit einer Gottheit, immer verbunden mit
Ritualen und Festen, immer im Zusammenhang mit den Vorgängen in der Natur.
Die keltischen Gebiete wurden in der Zeit des Römischen Reiches von den Römern
erobert, keltische und germanische Kulturen vermischten sich mit den Jahren, durch
die Ausbreitung der Christen wurden die heidnischen Bräuche und Rituale verdrängt,
aber auch integriert. Die Kirche übernahm etliche Rituale die sich ursprünglich an der
Natur orientierten, aus keltischen und germanischen Gottheiten wurden unsere
christlichen Heiligen. Der Begriff Ostern, heute das wichtigste Kirchenfest, geht auf die
germanische Frühjahrsgöttin Ostara zurück.
Allerheiligen, immer am 1. November, war im keltisch-germanischen Kulturkreis der
eigentliche Winteranfang, in der christlichen Kirche gedenken wir unserer Toten.
21. Dezember, Winter-Sonnenwende, Beginn der Weihnachtszeit: Die Dunkelheit ist
jetzt am tiefsten und am längsten und doch wird das Licht, die Sonne, neu geboren. In
der vorchristlichen Religion wurde am 25. Dezember die Geburt des Lichtes gefeiert.
Erst im 4. Jahrhundert nach Christus wird die Geburt Jesu als Weihnachten auf dieses
Datum gelegt.
Maria Lichtmess am 2. Februar war bei den Kelten das Imbolc-Fest. Es stand im Zusammenhang zum Samen der im Bauch der Erde, genannt Imbolc, keimt und sich
stetig durch die Erde zum Licht schiebt.
21. März, Frühjahrs-Tag- und Nacht -Gleiche: Tag und Nacht sind gleich lang,
Ostara, die germanische Frühlingsgöttin mit ihren Symbolen wie Eier und Hase bringt
Fruchtbarkeit.
1. Mai, Walpurgis, Monat der Maria: Bei den Kelten beginnt das Sommerhalbjahr,
Fröhlichkeit, lustvolle Feste, in der Kirche werden Mai-Andachten gestaltet, man ehrt
Maria.
21. Juni, Sommer-Sonnenwende, Johanni: die Sonne erreicht ihren Höchststand, der
längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres markieren diesen wichtigen Wendepunkt in der Natur. Die Kelten feierten 12 Tage lang ein ausgelassenes Fest, im Christentum wird der Geburt von Johannes dem Täufer gedacht.
1. August, Kräuterweihe, Maria Himmelfahrt: bei den Kelten fand das große Licht-fest,
Hochzeit des Lichtes statt, sie dankten für die Ernte und würdigten die getane Arbeit.
Die Kirche feiert am 15. August Maria Himmelfahrt, Kräuter stehen im Mittelpunkt, sie
werden hauptsächlich von Frauen gesammelt und zu kleinen Kräuterbuschen
gebunden.
Herbst-Tag- und- Nacht-Gleiche, am 21. September feierten die Kelten und Germanen
das Fest der Ernte und des Dankes und war Auftakt für die Wintervorbereitungen.
Schamanen, Seher und andere Heiler versetzten sich durch Räucherwerk in Trance,
um Kontakt mit Göttern aufzunehmen, man reinigte Räume, vertrieb Schädlinge, man
räucherte Lebensmittel um sie haltbar zu machen. Auch in der Medizin fanden sie
Verwendung, bei Asthma, Entzündungen, Schlafstörungen, Zahnpflege,…
Heute verwendet man Räucherstoffe hauptsächlich zur Meditation, zum Entspannen,
nach Ärger und Stress, als Liebeszauber oder einfach zur Freude am Duft und im
Orient wird Körper und Kleidung damit parfümiert.
Zum Räuchern braucht man eine feuerfeste
Räucherzange, Kräuter und Harze (Weihrauch).
Schale,
Sand,
Räucherkohle,
Will man mit weniger Rauch in Räumen räuchern, verwendet man Aroma-Duftlampen
mit Teelicht. Die Rauchentwicklung ist dann nicht so stark, die feinstoffliche Energie der
Kräuter und Harze wirkt hauptsächlich über den Duft, wie bei der Aroma-Therapie mit
Ölen und Wasser.
Grundsätzlich verwendet man zum Räuchern keine giftigen Pflanzen. Dahingehend
sollte man darauf achten eben nur essbare Kräuter (Teekräuter) zu sammeln oder
fertige Räuchermischungen aus dem Handel zu verwenden. Giftige Pflanzen führen zu
Sinnestäuschungen, hypnotischen Zuständen, Halluzinationen, sogar Atemlähmung
die zum Tod führt.
(Eiben, Thujen, etc. sind giftig)
Oft findet man Fichten-Kiefern und Tannenbäume mit klebrigen Stellen an der Borke,
auch bei gefällten Bäumen, das ist das Harz, oft weiß bis gelbbraun gefärbt, rötlich bis
dunkelbraun. Diese trockenen Tropfen kann man als heimischen Weihrauch
verwenden, weiche, noch klebrige Harztropfen 1 bis 2 Jahre trocknen lassen. Dieses
Harz nennt man Nordischer Weihrauch, gute Qualität duftet herrlich und kann mit
jedem teuren, orientalischen Weihrauch mithalten.
Fichtenharz wirkt keimtötend, reinigt die Räume.
Abbildung: Fichte
Abbildung: Tanne
Abbildung: Kiefer_Föhre
Nordische Weihrauch-Mischung: man braucht je 1 EL frische, getrocknete Nadeln
von Fichten, Tannen, Kiefern (Latschen), je 1 TL Fichten- oder Tannenharz, je 1 EL
trockene Kräuter, geschnitten (Kräuterbuschen), Rosenblüten, Lavendelblüten.
Der Tag beginnt am Abend, in diesem Sinne wünsche ich euch entspannende,
klärende Momente, Christa Pucher 0650 69 41 413 Buchtipp: Räuchern in Winterzeit
und Raunächten, Christine Fuchs ISBN 978-3-440-13328-6
Räucherstoffe, Christian Rätsch ISBN 978-3-03-800302-1
Lavendel
Lavandula angustifolia
Lavandula officinalis
Lippenblütler
Der Gattungsname Lavendula stammt vom lat. Wort „lavare „ab und bedeutet
waschen, da es eine Gewohnheit der Römer war, Lavendel ins Badewasser zu geben.
Blüten: blau bis violett, weiß oder rosa, in schlanken, lang gestielten Ähren, würzigsüsser Duft
Wuchs: je nach Sonnenlage mehr oder weniger buschig, bis zu 1 m breit
Standort: vollsonnig und warm, im Mittelmeergebiet an sonnigen, steinigen Hängen,
nicht zu nährstoffreich; wenn die Pflanze zu wenig direktes Sonnenlicht bekommt,
kümmert sie. Auch für große Gartentöpfe geeignet.
(Im Winter regelmäßig gießen nicht vergessen), mit Sand und Steinen mulchen.
Schnitt: nach der Blüte oder besser im Frühjahr 1/3 der Länge zurücknehmen, weil es
passieren kann, wenn man die Pflanzen im Herbst zu viel zurückgeschnitten hat, Frost
die Triebe stark zurückfrieren lässt.
Vermehrung: Stecklinge im Frühsommer bis zu 15 cm tief eingraben, feucht halten,
eventuell anfangs leicht beschatten.
Englischer Lavendel (L. intermedia) und Schopflavendel (L. stoechas) kann man nur
über Stecklinge vermehre.
Dazu muss man aber sagen, dass diese beiden Lavendelarten, sowie der Kanarische
Lavendel (Farnlavendel, L. pinnata)) bei uns nicht winterhart sind und dann im Haus
oder im Wintergarten überwintert werden müssen.
Winterhart ist nur Echter Lavendel, Lavendula angustifolia, L. officinalis.
Ernte: Wenn sich die duftenden Blüten öffnen schneidet man die Stängel mit den
Blüten ab und hängt sie in lockeren Büscheln im Schatten luftig und warm zum
Trocknen auf.
Wenn sie trocken sind kann man die Blüten vorsichtig abstreifen und trocken in dichten
Gläsern aufbewahren.
Verwendung: die Blüten eignen sich hervorragend z. B.:
|
zum Aromatisieren von Kräutertees
|
Deko in Salaten
|
Gewürzmischungen (Kräuter der Provence)
|
Lavendelzucker (frische Blüten mit Kristallzucker verreiben, trocknen)
|
Stoffsäckchen gegen Motten
|
Aromatherapie bei Schnupfen
Tipp: Die zeitaufwändige Arbeit des Blüten-Abrebeln in die Schnupfenzeit verlegen
und somit gleich eine Aroma-Therapie genießen. Die Nase fängt an sich zu öffnen und
das Sekret kann abfließen.
| Tee aus Blüten lindert Kopfschmerzen und beruhigt die Nerven und kann
durchaus auch am Abend getrunken werden.
Bewährte Abend-Kräutertee-Mischung:
Apfelminze (enthält kein Menthol), Zitronenmelisse, Rosenblüten, Lavendelblüten.
Bienen lieben Lavendelblüten!
Wer genug sonnige Plätzchen findet dem sei angeraten Lavendel zu setzen. Entgegen
der Meinung der Lavendel sei ein bisschen schwierig, ist meine Erfahrung, dass er
komplett anspruchslos ist, vorausgesetzt er hat keinen Schattenspender und HobbyGießer!
Setzen: den (meistens) verfilzten Wurzelballen mit den Fingern am Boden und der
Seite leicht aufreißen damit die Wurzeln den Impuls bekommen, dass sie sich
erneuern müssen und dann so tief setzten, wie vorher im Topf. Angießen und vielleicht
bei großer Hitze noch ein paarmal gießen und dann bitte in Ruhe lassen. Er braucht
dann in freier Natur ausgesetzt nicht mehr gegossen werden. Er ist ein Kind der
Mittelmeer-Region und seine Wurzeln finden Wasser!
Tipp: Werden Pflanzen in freier Natur gegossen, sehen sie keine Notwendigkeit lange,
kräftige Wurzeln auszubilden und bei der kleinsten Trockenheit vertrocknet die Pflanze,
weil die kräftigen Wurzeln nur ganz oben sind.
Für Sie gelesen:
Kräuter GU Verlag Karin Greiner /Angelika Weber
Paradeiser
Solanum Lycopersicon
Nachtschattengewächs
Paradeiser, auch Tomaten genannt
gehören zu den Nachtschattengewächsen. 300.000 verschiedene Sorten gibt es, dazu
zählen auch die Physalis und Tomatillos. Über 3.000 Sorten kultiviert und archiviert Herr
Stekovics, der Kaiser der Paradeiser in Frauenkirchen im Burgenland.
Bestäubung: Paradeiser sind selbstbestäubend, daher tragen auch einzeln stehende
Pflanzen Früchte. Der beste Bestäuber ist der Wind – fehlt er, ist es vorteilhaft die
Tomatenstauden zu schütteln damit aus den Blüten auch wirklich Früchte entstehen.
Herkunft: Das Hochland Perus ist die ursprüngliche Heimat dieser Pflanze. Sie wächst
dort unausgegeizt, hängend, wild an steilen Klippen und Hängen ohne viel Humus . Die
dortigen Vorfahren waren Stauden mit kleinen grünen Früchten und wurden schon einige
hundert Jahre vor Christi Geburt von den Azteken und anderen Völkern Zentral- und
Mittelamerikas geerntet und kultiviert. Sie nannten die Früchte xitomatl und tomatl, so
entstand im 19. Jahrhundert das Wort Tomate. Vorher nannte man sie Liebesapfel,
Goldapfel oder Peruapfel. Ihre Herkunft erklärt, warum wir den sonnigsten Platz für unsere
Pflanzen auswählen sollen.
Endblütenfäule: Zur Zeit der Blüte kann es allerdings passieren, dass zu viel Sonne die
Blüten trifft und die Früchte mit der Zeit einen braunen Fleck am Ende der Frucht
bekommen, die Endblütenfäule. Meistens bei länglichen Früchten und nur zu Beginn der
Blütezeit, wenn noch wenige Blätter die Blüten vor der Sonne schützen. Die Früchte
können bedenkenlos gegessen werden, auch sind diese Früchte nicht gefährlich für die
Pflanze, weil sie nicht ansteckend sind sondern eine Verbrennung. Sonnenbrand: Auch
kann es passieren, dass im Hochsommer bei lang anhaltenden Sonnenperioden die noch
grünen Tomaten einen Sonnenbrand bekommen – die grauweißen Stellen heilen meistens
aus und die Früchte werden noch reif.
Man unterscheidet zwei Typen von Paradeisern: Strauchparadeiser wachsen
unbegrenzt, manche Ranken werden 6 m lang und Buschparadeiser, sie bleiben
kompakt und überschaubar. Diese zwei Gruppen wiederum werden unterteilt in 4
Untergruppen: Cocktail-Tomaten, Salat-Tomaten, Saucen-Paradeiser und FleischParadeiser mit Früchten bis fast 2 kg.
Ausgeizen: nicht notwendig und wer es schafft die Pflanze wachsen zu lassen wird eine
gesunde Pflanze erleben. Man sollte bedenken, dass jede Verletzung die beim Ausgeizen
entsteht, Viren und Pilzen Tür u. Tor öffnet und diese so leichter in die Pflanze eindringen
können. Viel wichtiger ist, dass man die Pflanzen nicht zu viel einhüllt.
Wind: Zuviel Luftfeuchtigkeit in den Glashäusern oder Folientunneln bzw. Tomatenhüllen
führt zum Samtflecken-Pilz, gut lüften und nachts offen lassen hilft. Die Pflanzen sollen
immer gut abtrocknen und im Wind stehen. Durch die Temperaturunterschiede entwickeln
sich die Aromen und sie werden süßer. Paradeiserpflanzen die nicht ausgegeizt werden
tragen auch an diesen Seitentrieben Blüten bzw. Früchte und entwickeln Wurzeln die bis
in eine Tiefe von 1,70 Metern reichen mit einer Wurzellänge von 800 m pro Pflanze.
Gießen: Frei ausgepflanzte Tomaten brauchen nicht gegossen werden! Pflanzen in
Trögen und Kübeln bitte nicht wie Seerosen halten, das schädigt nachhaltig die Wurzeln,
Wasser im Untersetzer nach spätestens 1 bis 2 Stunden entfernen. Es ist völlig
unbedenklich, wenn bei Sonnenschein die Pflanzen die Blätter hängen lassen obwohl der
Wurzelballen feucht ist. Die Pflanze schützt sich durch das welken vor zu viel Sonne, sie
wird in der Nacht die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und am Morgen wieder stramm
dastehen. Sollte sie morgens auch noch die Blätter hängenlassen ist das sogar gut, genau
diesen Impuls braucht die Pflanze um ordentlich zu blühen. Sie braucht den Reiz, das
Gefühl „ Hilfe ich verdurste, ich sterbe, ich muss mich vermehren!“ Die Pflanze wird viele
Blüten ansetzen. Jetzt braucht die Pflanze wirklich Wasser. Pflanzen die ständig gegossen
werden blühen schlecht, weil es ihnen zu gut geht! Die Paradeiserpflanze hat eine
Lebensdauer von etwa 100 Tagen. Frühreifende Sorten bringen die ersten Früchte nach
55 Tagen, spätreifende erst nach 90 Tagen. Es ist also völlig normal und in Ordnung und
Teil des natürlichen Kreislaufs wenn die Pflanzen gegen Ende der Vegetationsphase gelbe
und trockene Blätter bekommen, das ist keine Krankheit.
Kraut- und Braunfäule: Todkrank ist eine Pflanze wenn innerhalb kürzester Zeit die
Blätter trocken werden wie Tabak und sich graubraun verfärben. Die Früchte werden ledrig
und an der Unterseite schwarz. In diesem Fall ist es ratsam die Pflanze zu kompostieren,
damit nicht alle Pflanzen in der Nachbarschaft von diesem Pilz, der Kraut- und Braunfäule,
befallen werden. Durch den Kompostiervorgang sterben die Pilze ab. Die Samen der von
Braunfäule befallenen Pflanzen bleiben gesund, man kann daher bedenkenlos von
kranken Früchten den Samen entnehmen.
Mulchen: Gut geht es der Pflanze, wenn sie mit Grasschnitt versorgt wird, die Düngung
übernehmen die Regenwürmer und Mikroorganismen, auch Kräuterjauchen geben den
Pflanzen Futter. Über das Gras kann man noch Stroh geben, das Sonnenlicht wird von
den gelben Halmen reflektiert, die Pflanze erhält mehr Sonnenlicht, die Erde bleibt nachts
länger warm. Grasschnitt immer wieder unter dem Stroh nachfüllen.
Diese Mulchschicht schützt die Pflanzen auch vor dem Spritzwasser welches von der Erde
abprallt und von unten auf die Blätter spritzt. Es kann daher auch von Vorteil sein, wenn
man die untersten Blätter so weit entfernt, dass sie den Erdboden nicht berühren. Der
Braunfäulepilz ist im Erdreich und wird mit dem Gieß- oder Regenwasser auf die Pflanze
transportiert. Diverse Folien zum Abdecken des Bodens können ebenso verwendet
werden.
Wünsche einen schönen
Paradeiser-Sommer, viel Sonne, viel Wind, eure Christa Pucher
Für Sie gelesen: Atlas der erlesenen Paradeiser, Erich Stekovics, Löwenzahnverlag
ISBN 978-3-7066-2480-0
Blumenwiese
Bienenweiden sind Nektar und Pollen für die Bienen!
Durch die radikale Änderung der Arbeits- und Bewirtschaftungsweise der
Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren unsere Landschaft, sprich die Wiesen
und Felder, massiv verändert. Die Blütenwiesen sind verschwunden, nur in steileren
Höhenlagen, die aus geografischen und klimatischen Gründen nicht vier bis fünfmal
pro Saison gemäht und gedüngt werden, findet man noch Bergwiesen in üppiger
Blütenfülle. In unserer Gegend sind ab der Löwenzahnblüte viele Flächen für Bienen
und andere Insekten wenig nutzbar. Was machen die Bienen, Hummeln,
Schmetterlinge, Wildbienen, etc. dann? Sie fliegen in unsere Gärten und werden dort –
hoffentlich – fündig! Im Frühjahr sind unsere Gärten mit den vielen Frühjahrsblühern
ein Traum für jedes Bienchen. Auch im Sommer können wir ihnen im Garten so einiges
bieten.
Im Gemüsegarten: Wenn man Kräuter und Würzpflanzen in ausreichender Menge
wachsen und blühen lässt, freuen sich die Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen,
Schmetterlinge, …!
Blüten von Kräutern: Zwiebeln, Schnittlauch, Borretsch oder Gurkenkraut, Salbei,
Bohnenkraut, Dost, Oregano, Majoran, Johanniskraut, Lavendel, Malven, Minzen ,
Zitronenmelisse, Thymian und Goldmelisse (Monarda) liefern Nektar
Blüten von Beerensträuchern:
Brombeeren, etc.
Johannisbeeren,
Stachelbeeren,
Himbeeren,
Blüten von Ziersträuchern und Blumen: Blutweiderich (Lythrum und Gartenformen
Cuphea), sehr gute Nektarabsonderung Goldrute, Kornblume, Sonnenblume,
Sonnenhut, Disteln ( gute Pollen- und Nektarspender), Astern, Herbstastern, Malven,
Blauraute (Perovskia), etc.
Blüten von Schlingpflanzen : Schlingknöterich, Efeu, …
Blüten in Blumenwiesen: Weißklee, Margeriten, Flockenblume, Schafgarbe,
Hornklee, Glockenblumen, Wiesensalbei, Braunelle, etc. ; auf größeren Flächen kann
man Blumeninseln stehen lassen und nur die Wege ausmähen, die Blüten zur
Samenreife gelangen lassen, dann erst mähen, antrocknen lassen, Samen
ausschütteln, Heu wegräumen (Mulch für
Hecken, Beerensträucher, etc.). Blumenwiesen auf keinen Fall düngen! Samen von
Blumenwiesenmischungen in freien Flächen ausstreuen bzw. einpflanzen, auch
Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Blau- und Gelbstern,
Krokus, Narzissen, Tulpen, etc. können in solchen Blüteninseln dazu gepflanzt werden
( dreimal so tief wie die Zwiebeln groß sind). Die Zwiebeln bleiben in der Erde, die
Laubblätter einziehen lassen, die Blumen wachsen dann drüber.
Blüten in Hecken: Felsenbirne, Haselnuss, Liguster, Kornelkirsche, Schneeball-Arten,
Holunder, Weiden, Rote Sommerspiere, Berberitzen, Pfaffenhütchen, Sanddorn,
Weigelie, Heckenrose, Kirschlorbeer, Sommerflieder, Ahorn, Linde, Obstbäume, etc.Es
gibt so viele heimische, robuste Blüh-Pflanzen für unsere Gärten, die hier nicht alle
erwähnt werden können. Bei einem Gartenspaziergang werden sie sicherlich auch in
ihrem Garten fündig, und wenn nicht, wäre jetzt noch Gelegenheit, Blühpflanzen zu
setzen. Beachtet soll auch werden, dass gezüchtete Gartenformen, sowie gefüllte
Blüten, keinen Nutzen für die Tiere darstellen. So kann die heimische
Wiesenschafgarbe von 28 Wildbienen-Arten genutzt werden, die Gartenform GoldSchafgarbe nur von drei.
Wünsche allen Lesern einen schönen Herbst und dass jeder vielleicht noch die eine
oder andere Wildblume, Beere oder Gewürzpflanze setzt.
Weizen & Sprossen
Weizen: 12 % Protein, 2 % Fett, 1,9 % Rohfaser, 69 % Kohehydtrate, Vitamine: B1, B2,
Niacin, Panthotensäure, B6, C, viel E, Mineralien: Kalium, Natrium, Magnesium, Phosphor,
Schwefel, Chlor, Eisen, Mangan, Kupfer, Kobalt, Zink, Jod, viel Kalzium
Einweichzeit für Weizen, Dinkel, Roggen: ca. 12 Stunden im Keimgerät oder Glas ohne
Deckel bei 18-21 Grad, abseihen, abspülen, abtropfen, 2-mal täglich spülen Ernte nach 2
– 3 Tagen, der Vitamin-C-Gehalt ist jetzt z.B. bei Weizen um 600 % gestiegen.
Wichtig ist, die Sprossen unbedingt 2-mal täglich mit frischem Wasser zu spülen
und abtropfen lassen, sonst kann sich Schimmel bilden. Nicht in die Sonne stellen.
Keine Nahrung ist so lebendig
Grünkraut. Stören wir diese
roh, ungekocht.
wie die Sprosse und das
Ordnung nicht und speisen sie
Wichtig ist: Die in den Tabellen
Reifezeiten einzuhalten und die
wenn
sie
ausgereift
sind.
Mond- und Feuerbohnen werden
verwendet! Zum Verzehr müssen
werden.
und
Bildern
angegebenen
Sprossen nur dann zu essen,
Achtung: Rote Kidneybohne,
in der Sprossenzucht nicht
diese
Hülsenfrüchte
gekocht
Wer seine Ernährung umstellen möchte, sollte es langsam tun. Eine radikale
Ernährungsumstellung bringt Verdauungsprobleme. Unsere Verdauungsorgane müssen
sich langsam innerhalb eines sich steigernden Angebots an die ungekochte Nahrung
gewöhnen.
Es gibt inzwischen verschiedenste Bücher über Sprossen und Keimlinge, mehr zum
Thema finden Sie z. B. im Buch von Rose-Marie-Nöcker, Weltbild-Verlag, „Das große
Buch der Sprossen und Keime. 310 Seiten, mit vielen Bildern wie die Samen, Keimlinge,
Sprossen aussehen, wachsen, Hilfsmittel zum Ziehen der Samen, Rezepten und noch
mehr interessanten Hinweisen aus der Welt der Wissenschaft und Praxis.
Ich wünsche jedem Erfolg bei der Anzucht von Sprossen und Keimlingen, es gelingt
sicher, wenn regelmäßig mit frischem Wasser gespült wird. Mehr über Sprossen erfahren
Sie auch in Reformhäusern, Büchern, Internet. Fertige Samenmischungen sowie
Keimgeräte können in Reformhäusern und Drogerien gekauft werden.
Kamille
Matricaria chamomilla
Korbblütler
Herkunft: Kleinasien, Mittelmeergebiet
Wuchs: locker, buschig, bis 50 cm hoch, Blätter fein gefiedert, wächst in jedem
Gartenboden an sonnigen Stellen. Die einjährige Pflanze sät sich jedes Jahr selber
aus, vorausgesetzt man erntet nicht alle Blüten für den beliebten Kamillentee.
Blütezeit: Mai bis Juni, Juli
Blüten: Körbchen aus gelben Röhrenblüten, umgeben von weißen Zungenblüten,
hohler Blütenboden! ist das Erkennungsmerkmal!
Zum sicheren Bestimmen die Blüte durchschneiden, bei der echten Kamille ist
das grüne Köpfchen innen hohl.
Aromatischer, typischer Kamillen-Duft
Allergie: Wer auf manche Korbblütler allergisch reagiert, sollte bei Verwendung von
Kamille vorsichtig sein, die Kamille ist ein Korbblütler; die Wahrscheinlichkeit auf
Kamille zu reagieren, ist dann gegeben, wenn man mit den Eiweißstoffen der Pollen in
Berührung kommt.
Verwechslungsgefahr besteht mit der unwirksamen Hundskamille mit rund 100 Arten.
Die Kamille begleitet uns bereits seit der Altsteinzeit. Die Samen überdauern im Boden
bis zu 100 Jahre.
Kamillentee wirkt beruhigend und kräftigend nach schweren Krankheiten, er wirkt bei
Koliken, Blähungen, Bauchweh, Erkältungen und reinigt Leber und Nieren. Man stellte
fest, dass Giftstoffe, wie sie von manchen Bakterien erzeugt werden, durch die Kamille
unschädlich gemacht werden. Daher dient die Kamille schon seit Jahrhunderten dazu,
bakterielle Infektionskrankheiten zu behandeln.
Nicht für den Dauergebrauch geeignet - kann zu Schwindel und Nervosität führen;
nicht für Augenspülungen verwenden.
Ernte: Blütenköpfe auf einem Tuch im Schatten trocknen und in Glasbehältern dunkel
lagern.
Kamille ist eine Magnesiumpflanze; wer Magnesiummangel hat bzw. bei wem die
Magnesiumaufnahme im Körper gestört ist, hat mit dieser Einschleuserpflanze eine
biologische Formel gefunden, dem Organismus die Magnesiumresorption zu
erleichtern.
Kamillenöl selbst herstellen mit Olivenöl:
Blüten in ein Schraubglas füllen, mit Olivenöl aufgießen, 3 Wochen in der Sonne
ziehen lassen, abseihen;
bewährt als Einreibung bei
Asthma, Husten, Gliederschmerzen, …
Echtes ätherisches Kamillenöl gewinnt man durch Destillation und hat eine blaue
Farbe wegen dem Farbstoff Chamazulen.
Inhalieren mit Kamille:
2 Eßlöffel trockene Blüten in einen schweren Topf mit kochendem Wasser geben,
stabil aufstellen und für 10 Minuten mit dem Kopf unter ein großes Handtuch
schlüpfen;
Vorsicht vor der Hitze,
Sicherheitsabstand lassen!
In Apotheken kann man praktische, sichere Inhaliergeräte kaufen.
Das Inhalieren von heißem Wasserdampf lindert Beschwerden der oberen Atemwege,
besonders bei Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen und Husten.
Der heiße Dampf reinigt die Schleimhäute und steigert deren Durchblutung. Nach dem
Inhalieren nicht ins Freie gehen und sich keiner Zugluft aussetzen.
Am besten für einige Zeit ins Bett gehen.
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Welt der Kamille, mehr erfahren sie in
folgenden Büchern:
Die Kräuter in meinem Garten,
ISBN 978-3-902134-79-0
und Lexikon der Heilpflanzen ISBN 978-3-8289-3509-9
Herunterladen