Amphibienuntersuchung an der Grünbrücke über die A 33 und dem

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Biologische Station Gütersloh/Bielefeld e.V. - Katja Anstoetz (2015)
Amphibienuntersuchung an der Grünbrücke über die A 33 und dem
anschließenden Amphibienleitsystem am Lohmannsweg
Im Jahre 2009 wurde eine Grünbrücke über den neuen Abschnitt der Autobahn 33 gebaut, die das
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Rieselfelder Windel verbindet. Beidseitig der A 33
wurde ein auf die Grünbrücke hinführendes Amphibienleitsystem gebaut, welches im Herbst 2014
fertiggestellt wurde. Innerhalb dieses Leitsystems weist die Grünbrücke eine Breite von 16 m auf,
seitlich führt zusätzlich ein kombinierter Fuß-/Radweg entlang.
Im Frühjahr und Sommer 2015 wurden Amphibienuntersuchungen auf der Grünbrücke und an den
anschließenden Durchlässen am Lohmannsweg durchgeführt. Die Untersuchungen umfassten die
Wanderung zum Laichgewässer und die Abwanderung der frisch metamorphosierten Amphibien. Ziel
der Untersuchung war festzustellen, welche Amphibienarten die Grünbrücke passieren, die Anzahl
der einzelnen wandernden Arten und ob die Durchlässe am Lohmannsweg eine Akzeptanz und Eignung für die wandernden Amphibien haben. Zudem sollte die Wanderrichtung herausgefunden werden.
Durchlässe am Lohmannsweg
Das Leitsystem führt die Amphibien über die Grünbrücke zum Lohmannsweg, wo die Tiere durch
insgesamt 4 Durchlässe zu den Rieselfeldern geführt werden. Bei den Durchlässen handelt es sich um
8m lange Betonrinnen mit einer lichten Weite von knapp 50 cm und einer Höhe von knapp 40 cm.
Die Durchlässe haben einen Abstand von jeweils 8,5 m. Die Durchlässe sind mit je einer Gitterrostabdeckung versehen, da sie ursprünglich als Stopprinnen geplant wurden. Die Gitterroste sind jedoch
im Nachhinein mit dauerhaften Metallabdeckungen verbaut worden, um eine Verkehrssicherheit für
die von der Grünbrücke kommenden Radfahrer zu gewährleisten. Die Metallabdeckungen weisen
keine Löcher oder Schlitze auf, so dass in die Durchlässe von oben kein Regen eindringen kann.
Im Zuge der Untersuchungen sollte daher geprüft werden, ob die Durchlässe zu Zeiten der Amphibienwanderungen dauerhaft trocken liegen und damit möglicherweise ein nur schwer zu überwindbares Hindernis für die wanderwilligen Tiere darstellen.
Methodik
Um die über die Grünbrücke und durch die Durchlässe wandernden Amphibien zu erfassen, wurde in
Abhängigkeit der Witterung am 6.03.2015 ein knapp 30 m langer Folienzaun, der 40 cm hoch und 10
cm tief im Boden versenkt wurde, auf Seiten der Rieselfelder Windel direkt am Lohmannsweg aufgestellt. Beidseitig des Zaunes wurden jeweils vier 10-l-Eimer ebenerdig eingegraben. Die Eimer wurden
tiergerecht ausgestattet (mit Regenwasserabflusslöcher, Laub und einem über den Eimer herausragenden Stock). Im Zeitraum vom 9.03.2015 bis zum 15.04.2015 wurden die Eimer täglich am Morgen
kontrolliert, wobei die Art, Anzahl und das Geschlecht der Amphibien protokolliert wurden. An insgesamt 7 sehr kalten Tagen/Nächten wurden die Eimer zugedeckelt (siehe Tabellen 1 und 2).
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Folienzaun am Lohmannsweg, aufgenommen am 6.03.2015
Auf der Grünbrücke wurden am 3.03.2015 insgesamt 6 Schalbretter à 150cmx50cmx2cm als künstliche Versteckmöglichkeiten ausgelegt. Dies erschien sinnvoll, da die Grünbrücke derzeit noch keine
Strauchbepflanzung aufweist und so neben den zahlreichen Grasbuckeln zusätzliche Tagesverstecke
angeboten werden konnten. Erhofft wurden sich so zusätzliche qualitative Angaben über die wandernden Amphibien. Bei der Leerung der Fangeimer nach Hauptwandernächten wurden diese Bretter zusätzlich kontrolliert.
Des Weiteren fanden in der Zeit vom 8.03.2015 bis zum 11.04.2015 insgesamt 9 nächtliche Sichtkontrollen auf der Grünbrücke, insbesondere entlang der Laufflächen der Leitlinien, an den Durchlässen
am Lohmannsweg und am aufgestellten Folienzaun statt. Diese wurden in den Abendstunden oder in
den frühen Morgenstunden mit einer hellen LED-Stirnlampe und noch einer zusätzlichen Taschenlampe bei mindestens 5°C und Regen oder zumindest nassen Bodenverhältnissen durchgeführt. Ziel
dieser Begehungen waren Direktbeobachtungen der Amphibien an Hauptwandernächten. In Abhängigkeit der gefundenen Tiere wurden in der Regel 2 Stunden draußen nach den Tieren gesucht. Ein
Schwerpunkt der nächtlichen Untersuchungen war das Beobachten der Tiere an den Durchlässen am
Lohmannsweg, um so mögliche Rückschlüsse auf die Akzeptanz dieser Durchlässe ziehen zu können.
Querungen der Durchlässe oder verlängerte Verweildauer vor diesen wurden notiert.
Im Sommer 2015 wurden weitere 8 nächtliche Sichtkontrollen auf der Grünbrücke, insbesondere
entlang der Laufflächen der Leitlinien und an den Durchlässen am Lohmannsweg mit einem Zeitaufwand von insgesamt 16 Stunden durchgeführt. Die Untersuchungen fanden bei regnerischem Wetter
oder zumindest bei sehr nassen Bodenverhältnissen in der Zeit zwischen dem 28.7.2015 und dem
22.9.2015 statt. Ziel dieser Begehungen waren Direktbeobachtungen der juvenilen Amphibien an
Hauptwandernächten. Auch hier wurde das Verhalten der Tiere an den Durchlässen am Lohmannsweg beobachtet und notiert. Darüber hinaus wurden bei jeder Untersuchung auch die wieder ausgelegten Schalbretter kontrolliert.
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Ergebnisse
In Tabelle 1 (siehe Anhang) sind alle in Richtung Rieselfelder Windel wandernden Arten, die durch die
Fangzaunkartierung im Frühjahr in den Eimern gefangen wurden, getrennt nach Geschlecht und Entwicklungsstadium aufgeführt. Die häufigste Art ist erwartungsgemäß die Erdkröte mit insgesamt 312
Individuen. Vom Teichmolch wurden insgesamt 43, vom Bergmolch 11 und vom Grasfrosch 8 Tiere
gefangen.
Grasfrosch
8
Bergmolch
11
Teichmolch
43
Erdkröte
312
0
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100
150
200
250
300
350
Wandernde Amphibien in Richtung Rieselfelder Windel vom 10.3.-15.4.2015
In Tabelle 2 wurden alle Tiere, die scheinbar in Richtung Kampeters Kolk wandernden Arten aufgeführt. Hier konnten insgesamt 52 Erdkröten, 5 Teichmolche und 2 Bergmolche registriert werden.
Aufgrund des Standortes des Zaunes auf Seiten der Rieselfelder Windel, am Rande von Hecken und
Bäumen und damit eines potentiellen Überwinterungsstandortes, kann nicht mit Sicherheit gesagt
werden, ob diese Tiere wirklich in Richtung Kampeters Kolk wandern wollten oder sich eventuell nur
bei einer nicht geradlinigen Wanderung in Richtung der Teiche in den Rieselfeldern befanden. Im
Laufe des Untersuchungszeitraumes entstand aufgrund der Anzahl und der Verteilung der Fangdaten
eher der Eindruck, dass die überwiegende Mehrheit der Tiere nicht die Grünbrücke passieren wollte.
Dies wurde bestätigt, als die Tiere an einem Morgen nicht auf der anderen Seite des Zaunes, sondern
auf derselben Seite ausgesetzt wurden und diese Tiere am nächsten und übernächsten Morgen nicht
wieder in den Eimern zu finden waren. Eine definitive Aussage der Wanderrichtung, die in den Eimern auf Seiten der Rieselfelder Windel gefangen wurden, lässt sich mit der, in diesem Jahr gewählten Methode, nicht machen. Aufgrund dieser Tatsache, wurden diese Daten im Weiteren herausgelassen.
Die Ergebnisse der 9 nächtlichen Sichtbeobachtungen im Frühjahr auf der Grünbrücke und entlang
der Durchlässe am Lohmannsweg sind in den Abbildungen 1-4 grafisch dargestellt. Häufigste Art war
auch bei diesen Untersuchungen die Erdkröte, die überall auf der Grünbrücke beobachtet werden
konnte. In Hauptwandernächten wurden mehr als 80 Individuen gezählt. Der Teichmolch wurde in 4
Nächten mit insgesamt 25 Individuen gesichtet. Die weitaus meisten Tiere konnten in der Nähe der
3
Durchlässe beobachtet werden, wobei mehrfach ein Abdrehen eines Tieres vor einem trockenen
Durchlass registriert wurde. 2 Tiere wurden oben auf der Straße Lohmannsweg gesehen. Der Bergmolch konnte in drei Nächsten mit 10 Individuen, ebenfalls schwerpunktmäßig in der Nähe der
Durchlässe gefunden werden. Auch bei dieser Art konnte ein Individuum beobachtet werden, welches vor dem trockenen Durchlass umdrehte und nach einem anderen Weg suchte. Ein Tier wurde
oben auf der Straße, ein anders bei dem Versuch die Leitlinie hochzuklettern gesehen. Letzteres
konnte am folgenden und nächst folgenden Tag nicht in den Eimern registriert werden, so dass angenommen wird, dass dieses Tier die Leitlinie überwinden konnte und so einen anderen Weg zu den
Rieselfeldern Windel gefunden hat oder zumindest nicht den trockenen Durchlass durchqueren
konnte. Der Grasfrosch konnte in drei Nächten mit lediglich 4 Tieren gesichtet werden. Jedes Mal war
er mit großen Sprüngen und damit nur kurzer Verweildauer auf der Brücke unterwegs. Ein Weibchen
hat zügig einen trockenen Durchlass passiert.
Die Durchlässe am Lohmannsweg waren im gesamten Frühjahr 2015 mit Ausnahme weniger Tage
trocken. Lediglich ein äußerer Tunnel, der eine sehr dünne, nur wenige mm dicke eingespülte Bodenschicht aufwies, war an manchen Tagen leicht feucht. Derartige trockene Durchlässe stellen für die
feuchtigkeitsliebenden Amphibien ein Problem dar. Zu Beginn der Wanderzeit konnte bei allen Arten
eine nur verzögerte Durchquerung der Durchlässe vermerkt werden. Mit steigendem Wanderdruck
durchquerten die Erdkröten und der Grasfrosch auch die trockenen Betonrinnen. Bei den Molchen
konnte im gesamten Untersuchungszeitraum eine verlängerte Verweildauer vor den Durchlässen und
verschiedene Versuche diese ganz zu vermeiden direkt beobachtet werden. Im Jahr 2015 fanden
keine Pflegemaßnahmen an den Durchlässen statt. In den Durchlässen hatte sich daher sehr viel trockenes Laub und auch Müll angesammelt.
Erdkrötenpaar im trockenen Durchlass am Lohmannsweg, aufgenommen am 26.03.15
Die Ergebnisse der 8 nächtlichen Sichtbeobachtungen im Sommer sind in den Abbildungen 3-9 grafisch dargestellt. Bei diesen Untersuchungen wurden die juvenilen Amphibien wie auch die adulten
Molche bei der Rückwanderung beobachtet. Die Erfassung der Jungtiere ist methodisch nicht unproblematisch, da die Wanderaktivitäten der Jungtiere sich über eine recht lange Zeitspanne verteilt.
So findet die Metamorphose bei Molchen zwischen Juni und Oktober statt und damit ist ein Erfassen
der Jungtiere in 8 Nächten nur sehr eingeschränkt möglich. Zudem ist eine Sichtung aller Jungtiere,
aber insbesondere der Molche durch ihre geringe Körpergröße schwierig. Die Vegetation auf der
Grünbrücke war zu dieser Zeit bis zu einem halben Meter hoch, so dass lediglich die Tiere, die auf
den Laufflächen der Leitlinien wanderten, erfasst werden konnten.
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3 Teichmolche auf der Lauffläche der Leiteinrichtung, aufgenommen am 22.09.2015
Sollte es so sein, dass einzelne Arten die Laufflächen bevorzugen, andere diese jedoch meiden, so
können letztere nur vereinzelt gefunden werden. Die Vegetation auf der Grünbrücke ragte fast überall über die Leitlinien hinaus, so dass die Tiere an den Stängeln hochklettern konnten und damit die
Leitlinien kein unüberwindbares Hindernis mehr war. Dies bezeugt die Tatsache, dass in 7 von 8
Nächten Tiere oben auf der Leiteinrichtung wandernd vorgefunden werden. Insgesamt 30 Erdkröten,
3 Grasfrösche und 3 Teichmolche wurden dort gezählt. Zudem konnten direkt oberhalb der Durchlässe auf der Straße insgesamt 10 Erdkröten, 2 Grasfrösche und 3 Teichmolche gefunden werden.
Vegetation auf der Grünbrücke vor einem Durchlass unter dem Lohmannsweg,
aufgenommen am 28.07.2015
5
Augenscheinlich nutzten die Tiere gerne das schmale obere Ende des Metalls als Leitlinie. Es wird
vermutet, dass die Tiere das Metall bevorzugen, da eine Wanderung durch die hohe Vegetation deutlich mühevoller für die kleinen Tiere ist.
Juveniler Grasfrosch oben auf der Leiteinrichtung wandernd, aufgenommen am 15.08.2015
Häufigste Art im Sommer war erneut die Erdkröte, die bei jeder Untersuchung festgestellt werden
konnte. In Hauptwandernächten wurden innerhalb der 2-stündigen Begehungen meist 50-75 Jungtiere gezählt. Zweithäufigste Art war wiederum der Teichmolch, der in 6 der 8 Nächte mit insgesamt 17
adulten Tieren, 8 Juvenilen und einem vorjährigem Tier registriert wurde. Der Grasfrosch wurde in 5
der 8 Nächte mit insgesamt 18 Juvenilen gezählt. Im Gegensatz zum Frühjahr wurde im Sommer auf
der Grünbrücke bei fast jeder Begehung auch der Wasserfrosch mit insgesamt 15 Juvenilen gesichtet
werden. Der Bergmolch wurde nur bei den letzten beiden Untersuchungsnächten, am 13.9 und am
22.9.2015 mit insgesamt 5 adulten und 2 Juvenilen beobachtet. Der Bergmolch scheint erst später als
die anderen Arten die Rieselfelder zu verlassen und konnte daher durch den gewählten Untersuchungszeitraum nur seltener kartiert werden. Es wird vermutet, dass bei weiteren Begehungen diese
Art noch verstärkt angetroffen worden wäre.
Die Durchlässe am Lohmannsweg waren auch im Sommer überwiegend trocken. In diesen Nächten
konnte beobachtet werden, dass alle Arten mit Ausnahme einiger Erdkröten vor den trockenen
Durchlässen zurückwichen bzw. weiter die Leitlinien entlang wanderten und dann erneut den nächsten trockenen Tunnel mieden. Nur Mitte August nach starken Niederschlägen wiesen die Durchlässe
eine Zeitlang nasse Bodenverhältnisse auf. Zu dieser Zeit konnten Erdkröten und Wasserfrösche beim
Durchqueren der Durchlässe beobachtet werden. Molche konnten zu keiner Zeit in einem Tunnel
angetroffen werden. Es ist aber auf jeden Fall davon auszugehen, dass gerade für die Molche trockene Tunnel ein nur schwer überwindbares Hindernis darstellt.
Die im Frühjahr und im Sommer ausgelegten Schalbretter brachten keine verwertbaren Ergebnisse.
Es wurde nur sehr vereinzelt mal ein Tier unter den Brettern gefunden, so dass sie keine Aussagekraft
haben und daher zu vernachlässigen sind.
6
Diskussion und praktische Empfehlungen
Die Untersuchungen im Jahr 2015 haben eindeutig gezeigt, dass alle fünf Amphibienarten der Rieselfelder die Grünbrücke angenommen haben und diese zusammen mit dem Amphibienleitsystem eine
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Die 4 Durchlässe am Lohmannsweg wurden, wie anfangs beschrieben, mit einer Gitterrostabdeckung
versehen, die jedoch im Nachhinein mit dauerhaften Metallabdeckungen ohne Löcher oder Schlitze
verbaut wurden. Im Untersuchungszeitraum 2015 wurden die Durchlässe an fast allen Untersuchungstagen trocken angetroffen. Nächtliche Sichtbeobachtungen haben gezeigt, dass die trockenen
Durchlässe eine hohe Barrierewirkung insbesondere für alle Jungtiere und für die adulten Molche
haben. Die Durchlässe stellen damit eine planungsbedingte Schwachstelle der Gesamtanlage für die
feuchtigkeitsliebenden Amphibien dar. Es ist notwendig diese Metallabdeckungen gegen andere mit
groben Schlitzen versehene Metallabdeckungen zu ersetzen, so dass es während der Wanderperiode
nicht zum Austrocknen des Grundes kommt.
Die notwendigen Kontroll- und Pflegemaßnahmen wurden im Jahr 2015 an den Durchlässen vor der
Frühjahrwanderung nicht durchgeführt, obwohl die anderen Stopprinnen der Leitanlage gereinigt
wurden. Es hat sich daher reichlich trockenes Laub und Unrat in den Tunneln angesammelt. Es wird
vermutet, dass nur die Durchlässe gereinigt wurden, bei denen die Metallabdeckungen für die Frühjahrswanderung abgenommen wurden. In der Zukunft ist sicherzustellen, dass auch die Durchlässe
am Lohmannsweg auf mögliche Schädigungen kontrolliert und gereinigt werden. Die erforderliche
Pflege der gesamten Leiteinrichtung einschließlich aller Durchlässe muss als Grundvoraussetzung für
das Funktionieren einer Schutzanlage gesehen werden.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die hohe sommerliche Vegetation. Fast überall war hoher über die
Leiteinrichtung hängender Pflanzenwuchs zu finden, so dass die Tiere die Leiteinrichtung überwinden
konnten. Die erwünschte und notwendige Leitfunktion ist somit nicht mehr gegeben und kann zu
hohen Verlusten der Population führen. Die eigentlich vorgesehene Mahd ist dringend einzufordern.
Sie darf jedoch nur bei kalter Witterung außerhalb der Wanderzeit mit anschließender Abfuhr der
Biomasse erfolgen. Eine Düngung der Flächen darf nicht erfolgen.
Grünbrücke in Richtung Rieselfelder am 29.07.2015 fotografiert
7
Wünschenswert und sinnvoll wäre ein Abtragen des nährstoffreichen Oberbodens mindestens 2 Meter seitlich der Leiteinrichtung, der durch nährstoffarmen mageren Sandboden ersetzt wird. Mit dieser Maßnahme wird die erforderliche Leitfunktion langfristig gesichert. Zudem bietet man gerade
den kleinen Juvenilen die Chance mit deutlich niedrigerem Aufwand die Grünbrücke passieren zu
können. Alternativ hierzu kann man auch von Zeit zu Zeit einen Streifen des Grünlandes fräsen und
mit magerem Sand anreichern, so dass ein lockerer, magerer und grabfähiger Oberboden gute Voraussetzungen für die Wanderung der Amphibien bietet.
Als weitere sinnvolle Maßnahmen auf der Grünbrücke werden einzelne niedrigwüchsige Sträucher im
angemessenen Abstand zu der Leiteinrichtung angesehen. Zudem würden ausgelegte Stubben den
Amphibien wichtige Versteckmöglichkeiten bieten.
Sollten im Zuge des weiteren Baus der A33 ökologische Ausgleichsflächen mit sinnvollen Artenschutzmaßnahmen gesucht werden, so wäre es wünschenswert an die Grünbrücke angrenzende
Flächen auf Seiten des Kampeters Kolk in eine extensivere Nutzung zu überführen und eventuell weitere geeignete Amphibiengewässer und auch Pflanzungen als Sommer und Winterlebensraum zu
schaffen.
Es wird angeraten weitere Akzeptanzkontrollen der Grünbrücke und der stationären Amphibienanlage in den folgenden Jahren durchzuführen. Sinnvoll wäre dies nachdem die empfohlenen Maßnahmen ausgeführt wurden. Gerade im Hinblick auf die in den Jahren 2014 und 15 in großer Anzahl ausgebrachten Larven der vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte, ist eine erneute Akzeptanzkontrolle wichtig. Auch für diese Art werden die Durchlässe am Lohmannsweg möglicherweise eine
Barrierewirkung haben. Bei einer weiteren Untersuchung wird angeraten über die Verwendung sogenannter Krötenfangbögen um die Durchlässe nachzudenken, da diese Erfassungsmethode den
Vorteil bringt, dass nur die Tiere erfasst werden, die die Durchlässe wirklich passieren konnten.
8
Abb. 1
Artnachweis adulte Erdkröte
Nachweis der Art bei nächtlichen Sichtkontrollen im Frühjahr 2015
Legende
Fangzaun mit Eimern
Fundpunkt
Abb. 2:
Artnachweis adulter Grasfrosch
Nachweis der Art bei nächtlichen Sichtkontrollen im Frühjahr 2015
Legende
Fangzaun mit Eimern
Fundpunkt
Abb. 3:
Artnachweis adulter Teichmolch
Nachweis der Art bei nächtlichen Sichtkontrollen im Frühjahr und Sommer 2015
Legende
Fangzaun mit Eimern
Fundpunkt adulter Tiere im Frühjahr
Fundpunkt adulter Tiere im Sommer
Abb. 4:
Artnachweis adulter Bergmolch
Nachweis der Art bei nächtlichen Sichtkontrollen im Frühjahr und Sommer 2015
Legende
Fangzaun mit Eimern
Fundpunkt adulter Tiere im Frühjahr
Fundpunkt adulter Tiere im Sommer
Abb. 5:
Artnachweis juvenile Erdkröte
Nachweis juveniler Erdkröten bei nächtlichen Sichtkontrollen im Sommer 2015
Legende
Fundpunkt
Abb. 6:
Artnachweis juveniler Grasfrosch
Nachweis juveniler Grasfrösche bei nächtlichen Sichtkontrollen im Sommer 2015
Legende
Fundpunkt
Abb. 7:
Artnachweis juveniler Teichmolch
Nachweis juveniler Teichmolche bei nächtlichen Sichtkontrollen im Sommer 2015
Legende
Fundpunkt juveniles Tier
Abb. 8:
Artnachweis juveniler Bergmolch
Nachweis juveniler Bergmolche bei nächtlichen Sichtkontrollen im Sommer 2015
Legende
Fundpunkt
Abb. 9:
Artnachweis juveniler Wasserfrosch
Nachweis juveniler Wasserfrösche bei nächtlichen Sichtkontrollen im Sommer 2015
Legende
Fundpunkt
Abb. 10: Abdeckung Amphibientunnel mit Lochblechen
Umsetzung der Praxisempfehlung nach Berichtsschluss
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97
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100
A
B
C
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Tabelle 1
Eimerfunde innerhalb des Fangzaunes am Lohmannsweg (Hinweg)
Erdkröte
Grasfrosch
Datum
Männchen
Weibchen
Jungtier
davon Doppel
Männchen
09.03.2015 aufgedeckelt
10.03.2015
1
1
11.03.2015
12.03.2015
13.03.2015
14.03.2015
15.03.2015
Deckel zu
16.03.2015
Deckel zu
17.03.2015
1
1
18.03.2015
3
19.03.2015
5
20.03.2015
4
2
21.03.2015
1
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5
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23.03.2015
24.03.2015
9
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25.03.2015
12
8
8
26.03.2015
35
21
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27.03.2015
31
11
9
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28.03.2015
3
1
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29.03.2015
50
31
28
2
30.03.2015
14
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31.03.2015
3
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01.04.2015
1
02.04.2015
03.04.2015
Deckel zu
04.04.2015
Deckel zu
05.04.2015
Deckel zu
06.04.2015
Deckel zu
07.04.2015
Deckel zu
08.04.2015
3
3
2
09.04.2015
7
2
2
10.04.2015
8
8
7
11.04.2015
1
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12.04.2015
1
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13.04.2015
1
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14.04.2015
15.04.2015 Zaun abgebaut
Summen
Art-Summen
198
113
1
93
Summen
Art-Summen
Männchen
Weibchen
J
Weibchen
davon Doppel
L
M
N
Teichmolch
Männchen
Weibchen
Jungtier
Totfund
P
Q
Bergmolch
Männchen
Weibchen
1
1
1
3
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1
1
3
3
6
7
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7
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4
3
2
5
3
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18
14
1
43
8
Männchen
O
1
Grasfrosch
Jungtier
K
3
312
Tabelle 2
Eimerfunde auf Seiten der Rieselfelder am Fangzaun am Lohmannsweg
Erdkröte
Datum
09.03.2015 aufgedeckelt
10.03.2015
11.03.2015
12.03.2015
13.03.2015
14.03.2015
15.03.2015
Deckel zu
16.03.2015
Deckel zu
17.03.2015
18.03.2015
19.03.2015
20.03.2015
21.03.2015
22.03.2015
23.03.2015
24.03.2015
25.03.2015
26.03.2015
27.03.2015
28.03.2015
29.03.2015
30.03.2015
31.03.2015
01.04.2015
02.04.2015
03.04.2015
Deckel zu
04.04.2015
Deckel zu
05.04.2015
Deckel zu
06.04.2015
Deckel zu
07.04.2015
Deckel zu
08.04.2015
09.04.2015
10.04.2015
11.04.2015
12.04.2015
13.04.2015
14.04.2015
15.04.2015 Zaun abgebaut
I
Teichmolch
Weibchen
Männchen
3
8
11
Bergmolch
Weibchen
Jungtier
Totfund
Männchen
Weibchen
2
2
6
17
5
1
3
1
1
8
4
1
6
4
1
1
1
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36
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0
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0
0
2
3
1
5
1
2
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