[ Regionalwärts Die Zeitung der Regionalwert AG Freiburg Winter 01 / 2016 Augen-Weide in Eichstetten Katharina und Philipp Goetjes bieten ihren Kühen, Hühnern und Wollschweinen am Kaiserstuhl viel Auslauf und ökologisches Futter. Mehr über gesunde Tiere und hervorragende Bio-Produkte lesen Sie auf Seite 2 und 3 VORWORT „Richtig rechnen“, „gut(es) essen“ und „wissen, wo die Nahrungsmittel herkommen“ – bei der Regionalwert AG und ihren Partnerbetrieben stehen Themen rund um die regionale Ernährungssouveränität auf der Tagesordnung. Mit „Regionalwärts“ gibt es nun die Zeitung der Regionalwert AG. Hier erfahren Sie Neuigkeiten aus den Partnerbetrieben der Bürgeraktiengesellschaft. Hier können Sie politische Diskussionen verfolgen und sich informieren. Und nicht zuletzt erhalten Sie in der „Regionalwärts“ aktuelle Angebote aus den Betrieben der regionalen Wertschöpfungskette direkt auf Ihren (Küchen)Tisch. Gehen Sie mit uns regionalwärts – für Natur und Mensch in der Region. Viel Vergnügen beim Lesen. „Alles bio, alles regio – und immer saisonal frisch“ so lautet die Antwort der Partnerbetriebe der Regionalwert AG auf die zusehends verschwindenden Unterschiede der Jahreszeiten. Bei einem Dezember mit fast 20 Grad fiel es gar nicht so leicht, auf winterliche Gedanken rund ums Gemüse zu kommen. Denn der Klimawandel schickte zum Jahresausgang einen überaus milden „Winter“. Doch nicht nur Feldsalat und Co. erfreuten sich ungebrochener Nachfrage. Und so war und ist in den Betrieben der Regionalwert AG auch in der kälteren Jahreszeit viel los: Die Anbauplanung für 2016 läuft auf Hochtouren, die Tiere wollen auch im Stall versorgt sein, eingelagertes Obst und Gemüse sowie Kohl und Co. werden von den Höfen mit der Regionalwert-Frischekiste zu Kunden in der ganzen Region geliefert. Auch die Regionalwert-Biomärkte bieten in dieser Zeit nicht nur Waren aller Art in den Regalen ein Zuhause auf Zeit. In den schön gestalteten, ruhigen Bistrobereichen lässt sich das graue Wetter gut ausblenden und bei Sonnenschein bieten die Biomärkte auch im Außenbereich Aufenthaltsmöglichkeiten und einen schönen Platz zum Verweilen und Begegnung. Auf den Marktplätzen verkaufen die Betriebe der Regionalwert AG ihr Sortiment an den bunten Ständen, in den Hofläden warten gute Nahrungsmittel direkt vom Erzeuger auf bewusste Verbraucher. Auch hier gibt es Zeit und Muße für einen Plausch über Zwischenmenschliches, Neuigkeiten über das Leben von Mensch und Tier auf den Höfen sowie Tipps rund um die Verarbeitung der frischen Waren. Für Sie daheim gilt es dann, Schmackhaftes auf den Tisch zu zaubern, das alte Jahr Revue passieren zu lassen und wieder Neues in den Blick zu nehmen. Das Fazit: Dass der Winter mit kulinarischen Bodenschätzen geizt, behaupten nur pessimistische Zeitgenossen. Bis es wieder wärmer wird im März, erfreuen sich die Menschen in unserer Region an einer großartigen Vielfalt von Wurzel- und Knollengemüsen und Kohl, der erste Frost bringt alljährlich den Feldsalat mit sich – was hier in Südbaden mindestens ebensoviel Freude auslöst wie der Spargel im Sommer. Und bis es wieder so weit ist, gibt es hier vor Ort ja genügend frisches, schmackhaftes, regionales Gemüse, das von engagierten Landwirten angebaut, von Händlern mit Liebe zum Produkt verkauft und von Menschen in der Region wertgeschätzt wird. Saisonal. Bio-logisch. Und nachhaltig regional. Das Netzwerk » Betriebe LANDWIRTSCHAFT 1 Breitenweger Hof KG, Eichstetten www.breitenwegerhof.de 2 Gärtnerei Querbeet, Eichstetten www.demeterhof.de 3 Obstgut Siegel KG, Norsingen www.obstgutsiegel.de 4 Obsthof Kiechle, Schallstadt–Mengen 5 Markstallhof, Horb am Neckar 6 Weingut Dilger, Freiburg www.weingut-dilger.de Verarbeitung 7 8 9 Trokimanufaktur, Dachsberg www.meinesuppe.de Regionalwert Biomanufaktur, Freiburg Zwergenküche GmbH, Endingen www.zwergenkueche.de Vermarktung 10 Regionalwert Frischekiste GmbH, Freiburg www.regionalwert-frischekiste.de 11 Regionalwert Biomarkt Breisach GmbH www.regionalwert-ag.de/partnerbetriebe 12 Regionalwert Biomarkt Waage GmbH, Emmendingen www.waage-emmendingen.de 13 Biowelt Konstanz GmbH www.biowelt-kn.de 14 Regionalwert Vesperbox GmbH, Emmendingen 15 Großhandel für Naturkost Bodan GmbH, Überlingen www.bodan.de Dienstleistung 16 Die Agronauten, Emmendingen www.agronauten.net 17 RegioWerk UG, Emmendingen www.regio-werk.de 18 Regionalwert Dienstleistungs GmbH, Müllheim 19 Regionalwert Treuhand UG&Co.KG, Emmendingen 20Regionalwert Immobilien Vermietungs UG&Co.KG, Emmendingen Breitenweger Hof Gesunde Tiere für hervorragende Bio-Produkte: Ein schönes Seitental des Kaiserstuhls ist die Heimat für 220 Hühner, vier Hähne, 25 Kühe, deren Nachzucht sowie zwei Mangalitza-Wollschweine und deren Nachwuchs: Der Breitenweger Hof bei Eichstetten steht seit über 60 Jahren für konsequent biologisch-dynamische Landwirtschaft mit zirka 45 Hektar. Der Hof liefert ausgezeichnete Produkte rund um Käse, Quark, Joghurt, Eier, Wurst und Fleisch. Die behornten Kühe werden in einem Tretmist-Laufstall gehalten. Von Frühjahr bis Herbst genießen sie den Auslauf und das Gras auf Hofweiden. Zurück im Stall gibt es betriebseigenes Heu und Öhmd. Auch das Erbsen-Gerste-Gemenge, das in kleinen Mengen als Ausgleichsfutter zugefüttert wird, kommt zum größten Teil von eigenen Flächen. Auf Silagefütterung wird vollkommen verzichtet. Die weiblichen Kälber werden an ihrer Mutter oder einer Amme großgezogen. Durch diesen naturgegebenen Umgang wachsen die Rinder gesund und kräftig heran. Auch die Hühner leben mit viel Weideauslauf. Dafür sorgt ein mobiler Stall auf Rädern. Das Futter kommt von einer Mühle, die Demeter zertifiziert ist und zu 100 Prozent Bio-Zutaten liefert. Haltung und Futter sorgen für Qualität, die man schmecken kann. Breitenweger Hof Seit 2014 wohnen auch zwei Mangalitza-Wollsauen auf dem Hof, eine vom Aussterben bedrohte Schweinerasse. Jedes Jahr wühlen nun bis zu neun Ferkel pro Sau in der Erde und tollen im Stroh herum. Zum Fressen bekommen sie Molke, Gras und Gemüsereste vom Kooperationsbetrieb „Querbeet“. Für diese extensive Schweinerasse ist diese Fütterung ausreichend. Wollschweine sind robust, mit einer dicken Speckschicht ausgestattet und wachsen langsam heran. Auf dem Breitenweger Hof leben die Tiere dreimal so lange wie gewöhnliche Mastschweine. Mehr als eineinhalb Jahre sind sie auf dem Hof, dadurch sind Speck- und Fleischqualität hervorragend. Schauen Sie vorbei! Der Hofladen ist täglich von 7 bis 18.30 Uhr geöffnet. Verkauft wird zudem Freitagnachmittags auf dem Herdermer Bauernmarkt und Samstagvormittags vor der FABRIK, Habsburgerstraße. www.breitenwegerhof.de RegionalWert Biomarkt Breisach GMBH Horb Zwei Stunden, bevor die ersten Kunden kommen, gehen im Biomarkt Breisach die Lichter an – sorgfältig werden das Gemüse gerichtet, die Regale eingeräumt, Haltbarkeiten kontrolliert und Probierhäppchen vorbereitet. Ehe der Laden öffnet, gibt es ein zehnminütiges Kaffeepäuschen für das Team – das dem Markt schon einige kreative Ideen beschert hat. 5 Zum Beispiel die Idee für das Bio-Bistro, das den Regionalwert Biomarkt inzwischen zu einem Mittagstreff für viele Berufstätige, aber auch zur Pausenstation gemacht hat. Die eigentliche Frage, bei drei Tassen Cappuccino, war damals von ökologischer und betriebswirtschaftlicher Bedeutung und lautete in etwa: „Wie kann Gemüse und Obst mit Schönheitsfehlern, das allmorgendlich beim Verlesen und Auffüllen aussortiert wird, sinnvoll verwertet werden? Zum Wegwerfen ist es zu schade.“ Die Idee zur Ladenküche war geboren! Suppen und Obstsalate machten den Anfang, doch schon bald wurde das Bistro-Sortiment erweitert: frisch geschnippelte Salate in Gläsern, Kartoffelsalat, Nudelsalat, Rohkost- oder Couscoussalat, Apfelkuchen, Birnenkuchen, Müsli usw. – alles was die Saison zu bieten hat. 9 Endingen 1 2 Eichstetten Breisach 19 17 12 Emmendingen 20 14 16 11 Freiburg Die Breisacher Kundschaft nimmt das Bio-Bistro begeistert an. Die Gäste wissen ganz genau, was im Essen ist. Und es schmeckt! Im Sommer schauen die Tomatenpflanzen und Kräutertöpfe um die Sitzplätze draußen fast mediterran aus. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, wärmen eine heiße Suppe oder ein duftender Tee von innen. Dabei kommt man ins Gespräch. 8 10 6 Regionalwert Frischekiste 3 Norsingen 4 Die Vielfalt der Regionalwert AG nach Hause geliefert. Vor fünf Jahren wurde die Regionalwert Frischekiste aus dem betriebseigenen Lieferservice der Gärtnerei Querbeet gegründet. Bis heute bildet das herrliche Gemüse aus Eichstetten den Hauptteil des Sortiments. Schallstadt 18 Müllheim Überlingen 7 15 Dachsberg Mit der Regionalwert AG ist auch die Auswahl der Regionalwert Frischekiste gewachsen. Heute gibt es delikaten Käse und Eier vom Breitenwegerhof, knackiges Obst vom Obstgut Siegel und Obsthof Kiechle, tolle Weine von Andreas Dilger und leckere Trockenprodukte von der Trokimanufaktur in der Frischekiste. Ergänzt wird mit einem kompakten Naturkostsortiment und, wo sinnvoll, mit überregionalem Obst und Gemüse. Das alles kann bequem online und auf Wunsch als regelmäßige Lieferung bestellt werden. Über das Wochenende besteht die Möglichkeit, die Bestellung anzupassen. Ein Urlaub oder sonstige Lieferpausen sind natürlich immer möglich. Wichtig ist den Geschäftsführern Angelika Hanser und David Hiss der direkte Kontakt zu den Höfen und Erzeugern. Die Idee ist es, die regionale ökologische Landwirtschaft mit modernem Service zu verbinden und dabei auch die Lieferung umweltfreundlich zu gestalten. Das Team der Frischekiste erleichtert Ihnen den Einkauf und liefert direkt nach Hause, teilweise sogar mit dem Elektroauto. Die Vorteile liegen auf der Hand: eine gesunde Auswahl, die schmeckt und bei der die gute Herkunft garantiert ist. Auf der Homepage und dem Kundenbrief in der Frischekiste gibt es Rezeptideen für leckere Gerichte. Alle Informationen zur Bestellung und zum Angebot finden Sie auf: www.regionalwert-frischekiste.de Regionalwert Biomarkt Breisach GmbH Konstanz 13 Im Regionalwert Biomarkt Breisach erlebt man mehr als das Erledigen von Einkäufen. Man kennt sich persönlich, die ältere Kundschaft bekommt auf Wunsch die Einkäufe nach Hause transportiert. Plaudern, scherzen, am Geschehen teilhaben – die schnelllebige Zeit und die Kälte bleiben bei einem guten Teller hausgemachter Suppe in gemütlichem Ambiente draußen. Egal, ob man nur Lust auf einen Apfel hat, ein Geschenk braucht, eine Zutat für das Kochen vergessen hat oder aber einen größeren Einkauf mit einem gesunden Essen verbinden möchte: Im Biomarkt Breisach kann man einkaufen wie früher – als man noch Wert darauf legte, einander zu kennen und zu wissen, woher die Lebensmittel kommen, die man zum Leben braucht. www.regionalwert-ag.de/partnerbetriebe Die Agronauten Die gemeinnützige Forschergesellschaft für Agrar- und Ernährungskultur erforscht und begleitet alternative, nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungskonzepte. Gesellschaft. Die Begrenztheit fossiler Energieträger und anderer Ressourcen fordert uns heraus, auch in der Landwirtschaft nach neuen Lösungswegen zu suchen“, so Agronaut Peter Volz. Ganz praxisnah geht es den Agronauten um alle Formen nachhaltiger, regionaler Agrar- und Ernährungssysteme: Wie sehen neue Organisationsformen zwischen Konsumenten und Produzenten aus? Wie gelingt eine Versorgung der kurzen Wege bis hin zum Selbstversorgungsgrad von Regionen? Wie kann eine sozialund umweltverträgliche Landwirtschaft gelingen? Den gesellschaftlichen Austausch fördern die Forscher mit Veranstaltungen wie einer AgriKultur-Reihe, Schulausstellungen und Betriebsführungen. Der Name „Agronauten“ leitet sich übrigens von der griechischen Sage der Argonauten ab und stellt einen Bezug zwischen dem Themenkreis Agrarwirtschaft (agro) und dem mutigen Unterfangen der griechischen Helden und Heldinnen dar, das goldene Vlies zu finden. Auch bei den Agronauten geht es um Reisen in noch unbekannte Sphären. Die zehn Thesen, methodische Handlungsansätze und Lösungsansätze der Agronauten gibt es im Internet unter: www.agronauten.net Interdisziplinäre Experten zeigen dabei wunde Punkte der Industrieproduktionen auf und erarbeiten positive Lösungen zu heutigen Problemen. „Wir befinden uns im Übergang von einer fossil geprägten zu einer postfossilen Buchvorstellung » Christian Hiß: Richtig rechnen! neu Mit dem Buch „Richtig rechnen! – Mit der Reform der Finanzbuchhaltung zur ökologisch-ökonomischen Wende“ fordert Christian Hiß die Reform der Finanzbuchhaltung und die öko-soziale Bewertung von Wirtschaftsunternehmen, insbesondere von Betrieben der Landwirtschaft. Wie kommt es, dass noch immer falsch gerechnet wird und in der Folge Preise und Bilanzwerte entstehen, die nicht im Geringsten die ökonomische Wahrheit abbilden? Der Gemüsebauer, Vorstand der Regionalwert-AG und Träger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises (2009), Christian Hiß, zeigt mit „Richtig rechnen!“ auf, warum die ökonomische Rechnung und Kalkulation so wie sie heute gemacht wird, nicht stimmt. Nach seiner Auffassung kommt die ökologische und soziale Nachhaltigkeit in unserer kapitalistisch orientierten Welt meist an letzter Stelle nach dem Motto: „Wir können uns Natur- und Umweltschutz und soziale Leistungen erst dann erlauben, wenn das Wirtschaftliche stimmt.“ Dabei ist das heutige Verständnis von Kapitalismus lediglich eine zurechtgelegte Rumpfform seiner selbst und baut auf einem Konstruktionsfehler der betriebswirtschaftlichen Rechnung auf. Wirklich kapitalistisch wird dann gewirtschaftet, wenn das Gesamtvermögen aller Werte einer Gesellschaft – also auch Naturräume, biologische Vielfalt, Versorgungssicherheit und Ressourcen – nicht verbraucht, sondern erhalten und vermehrt wird … Neues aus der RWAG Erweitert auf drei Vorstände Mit 20 Betrieben aus Landwitschaft, Verarbeitung, Vermarktung und Dienstleistung ist die Regionalwert AG (RWAG) ein Netzwerk, das die regionale Wertschöpfungskette vom Acker bis auf den Teller abbildet. Im neunten Jahr der Regionalwert AG erweiterte der Aufsichtsrat den Vorstand. Seit dem Frühjahr 2015 leiten Christian Hiß, Inge-Lore Andres und Rolf Steiner die Geschicke mit ihren ganz unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen. Christian Hiß: Vorstandsvorsitz, Landwirtschaft, überregionale Aufgaben wie Vorträge und Beratung über die Regionalwert-Treuhand UG&Co.KG, Einzelprojekte, Publikationen. In den Medien » Sonderpreis „BodenWertSchätzen“ geht an das „BioDorf Eichstetten“ 60 Jahre nach der Umstellung auf biologischen Landbau kann Eichstetten etwa 26 Prozent anerkannt ökologisch bewirtschaftete Fläche vorweisen. Das ist fast fünfmal soviel Das Dabei brauchen wir intaktewie Bödender für denBundesdurchschnitt. Klimaschutz, die Artenvielfalt und eine gute Ernährung dringender denn je." Der Wettbewerb habe, so Bachmann und Bottermann, die Preisgeld des Nachhaltigkeitsstrategie Rats für Nachhaltige Entwickzentralen Ziele der nationalen zum Artenschutz, zur Biodiversität, zur Vermeidung der Flächeninanspruchnahme und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung aufgegriffen Lösungen gezeigt. kann Kreativität",Bundesstifso Bachmann, "weil es lungund(RNE) und "Deutschland der Deutschen den ausgezeichneten Projekten mit Kreativität und Engagement gelingt, die oft unterschätzte Ressource Boden aufzuwerten und interessant zu machen". tung Umwelt (DBU) soll im Sinne des Wettbewerbs dem Thema „Bodenfruchtbarkeit“ 19,95 € Im Sommer 2015 im oekom Verlag München erschienen und im Buchhandel erhältlich. In seinem Vorwort schreibt Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker: „Die Internalisierung der externen Effekte in die betriebliche Bilanz, wie sie Christian Hiß in diesem Buch vorschlägt, ist eine längst überfällige Reform, die dazu beitragen soll, die verheerende Kurzfristigkeit des heutigen Wirtschaftsdenkens zu überwinden. Ich wünsche dem Buch große Verbreitung und große Anhängerschaft. Und ich wünsche mir Politiker/innen in Berlin und Brüssel, die die Rahmenbedingungen im Sinne des Hiß’schen Ansatzes korrigieren.“ Inge-Lore Andres: Öffentlichkeitsarbeit und regionale Vorträge, Produktentwicklung in Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben, Marketing für die RWAG und die Partnerbetriebe, Gründung der Regionalwert Vesperbox GmbH und Geschäftsführung, Einzelprojekte Rolf Steiner: Finanzen inklusive AktiRolf Steiner, Inge-Lore And res, Christian Hiß enverkauf bzw. -vermittlung, Betriebswirtschaft, Controlling, Immobilienbetreuung im Rahmen der Regionalwert Immobilien-, Einrichtungs- und Vermietungs- UG&Co. KG, EDV, Einzelprojekte, Geschäftsführung der Regionalwert-Beteiligungs GmbH Die Idee der Regionalwert AG (RWAG) „Wie geht es weiter mit der Landwirtschaft in der Region?“ Diese Frage beschäftigte BürgerInnen und BäuerInnen innerhalb einer Veranstaltungsreihe von 2003 bis 2006 in unserer Gärtnerei Querbeet in Eichstetten. Auf der Suche nach zukunftsfähigen Konzepten standen zwei Arbeitsbegriffe zur Debatte: die lokale Ernährungssouveränität und die Regionalökonomie. Im Herbst 2006 wurde in der Folge das Unternehmen Regionalwert AG, Bürgeraktiengesellschaft in der Region Freiburg gegründet. Nicht mehr nur ein einzelner Betrieb ist das Entwicklungsziel, sondern ein ganzer Verbund an Betrieben vom Acker bis auf den Teller im Eigentum der Konsumenten. Unsere seit vielen Jahrzehnten biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betriebe, die Gärtnerei Querbeet und der Breitenweger Hof, wurden als Startkapital eingebracht. Link zur kompletten Pressemitteilung der DBU: zugutekommen. https://www.dbu.de/123artikel36559_2362.html Den Sonderpreis übergaben Heinrich Von links: DBU Generalsekretär Dr. Bottermann, Christian Hiß, BM Dr. Michael Bruder, Wilhelm Rinklin, RNE Generalsekretär Prof. Dr. Günther Bachmann Bottermann (DBU), l.i.Bild, und Generalsekretär Prof. Dr. Günther Bachmann (RNE), r.i.Bild, an Wilhelm Rinklin (Naturkost Rinklin), Bürgermeister Michael Bruder und Christian Hiß (Gründer und Vorstand der RWAG), (v.r.). Die Idee dahinter: BürgerInnen erwerben Anteile an Betrieben der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft. Sie teilen sich als Gesellschafter die Risiken und den Erfolg mit den Bäuerinnen und Bauern, Einzelhändlern und Verarbeitern. Die Regionalwert AG organisiert damit die Mitverantwortung der Konsumentinnen und Konsumenten an der lokalen Produktion ihrer Nahrungsmittel. Gegenwärtig sind bereits über 600 BürgerInnen an der Freiburger RWAG mit drei Millionen Euro beteiligt. Mit dem eingelegten Finanzkapital konnten in den vergangenen Jahren viele Betriebe der regionalen ökologischen Ernährungswirtschaft neu gegründet und weitere mit Wachstumskapital ausgestattet werden. ExistenzgründerInnen erhalten so eine Chance, sich in der regionalen ökologischen Ernährungswirtschaft selbstständig zu machen. Die RWAG steht seit Beginn für Dezentralität, BürgerInnenbeteiligung, lokale Versorgungswirtschaft, Wirtschaftshoheit, Ressourcenschonung sowie Natur- und Umweltschutz in der Land- und Ernährungswirtschaft. Sie setzt damit ein konsequentes Gegenbeispiel zu den globalen Abhängigkeiten. Die Betriebe im Verbund der Regionalwert AG arbeiten zusammen. Der Käse vom Breitenweger Hof, die Äpfel vom Obstgut Siegel aus Norsingen und das Gemüse von der Gärtnerei Querbeet in Eichstetten kommen auf direktem Weg in die Regionalwert Biomärkte in Breisach und Emmendingen oder werden vom Regionalwert Lieferservice in Freiburg in die Haushalte geliefert. Die Ziele der RWAG sind klar: Immer mehr ökologische Betriebe sollen in der Region für die Region entstehen – bis die Souveränität in der Land- und Ernährungswirtschaft tatsächlich hergestellt ist. Christian Hiß Regionalwert AG »Bürgeraktiengesellschaft in der Region Freiburg | Geyer-zu-Lauf-Straße 5 | 79312 Emmendingen V.i.S.d.P.: Christian Hiß | 49 (0) 76 41 / 95 92 615 | [email protected] | www.regionalwert-ag.de Konzeption & Redaktion » RegioWerk UG, Geyer-zu-Lauf Straße 5 | 79312 Emmendingen | www.regio-werk.de Gestaltung & Design » Neuland Design, www.neulanddesign.de