premieren musiktheater im weißen rössl Singspiel in drei Akten Buch von Hans Müller und Erik Charell Gesangstexte von Robert Gilbert Musik von Ralph Benatzky mit sechs musikalischen Einlagen von Bruno Granichstaedten, Robert Gilbert, Robert Stolz und Hans Frankowski Das Glück steht vor der Tür... Oberkellner Leopold hat sich in seine Wirtin Josepha verliebt. Doch ihr Herz schlägt für den Rechtsanwalt Dr. Siedler. Der wiederum interessiert sich für die Fabrikantentochter Ottilie. Ottilie ist zwar dem schönen Sigismund versprochen, dieser aber bemüht sich um Klärchen... Eine Kuh, so wie du, ist das Schönste auf der Welt! Ralph Benatzkys Welterfolg Im Weißen Rössl von 1930 spielt die Sehnsucht nach der heilen Welt im alpenländischen Kolorit gegen kabarettistische Selbstironie aus. Die amourösen Irrungen und Wirrungen untermalt ein bissig-absurder Witz, der die Abgründe der alpenländischen Idylle in schrille Farben taucht. Bei uns, da ist’s richtig, in der Stadt ist’s verkehrt! Die Verfilmungen der Komödie in den Nachkriegsjahren haben über Jahrzehnte den Blick auf dieses liebenswerte und sarkastische Juwel des Unterhaltungstheaters verstellt. Es ist an der Zeit, die anarchistische Lebenslust des Weißen Rössl wieder zu entdecken. Premiere am 6. September im Opernhaus tosca Melodramma in drei Akten Text von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa (nach dem gleichnamigen Schauspiel von Victorien Sardou) Musik von Giacomo Puccini Wir schlagen das Glück um uns wie einen Mantel. So werden wir unsichtbar für die Zeit, die uns auflauert. Nichts wird uns etwas anhaben können. Die Liebe zirkelt einen Bannkreis um uns... Leben – der Schönheit geweiht... Aus der grausamen Realität eines Terrorregimes träumen sich zwei Künstler ins private Glück. Doch ein Geheimdienstchef liebt. Zum ersten Mal. Und seine Liebe ist erbarmungslos. – Unvereinbar prallen der Lyrismus leidenschaftlicher Gefühle und der martialische Rhythmus politischer Macht aufeinander. Nie war Hoffnung tragischer. Selten fand der gewaltsame Übergriff von Zeitumständen auf private Schicksale einen ähnlich drastischen szenischen und musikalischen Ausdruck, verschränkten sich so fatal Idylle und düsteres Melodram. Liebe im Zeitalter des Schreckens. Durchsucht jeden Winkel, verfolgt jede Spur... Die Realität öffnet die Augen, die sich zum Träumen schließen wollen. Für einen kurzen Moment siegt die Liebe. Doch die Illusion hat einen hohen Preis... Premiere am 27. September 2008 im Opernhaus l’histoire de babar, le petit éléphant (die geschichte von babar, dem kleinen elefanten) Text von Jean de Brunhoff Musik von Francis Poulenc (Instrumentation von Jean Françaix) In dem Dschungelstädtchen Celestville herrschen Friede und Eintracht. Es war einmal ein kleiner Elefant in der ganzen Welt bekannt. Jean de Brunhoff schuf vor achtzig Jahren einen Klassiker der Kinderliteratur. Der französische Komponist Francis Poulenc, ein Gründungsvater der europäischen Moderne, vertonte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die Vision einer humanitären Gesellschaft. Bereits in seinen jungen Jahren lernt er sehr gut Autofahren! Freundschaft und Gerechtigkeit siegen über Egoismus und Gier. Willkommen im Königreich von Babar, dem kleinen Elefanten! l’enfant et les sortilèges (das kind und die zauberdinge) Lyrische Phantasie in zwei Teilen Text von Sidonie-Gabrielle Colette Musik von Maurice Ravel Die Hausaufgaben warten. Natürlich ist alles andere interessanter. Als es zur Strafe nur eine Tasse Tee ohne Zucker zum Abendessen gibt, lässt das Kind seine Wut an seiner Umgebung aus. Welch unendliche Gemeinheit! Unerwartet schlägt die Welt der Gegenstände zurück. Der alte Lehnstuhl beschließt, das Kind nie wieder auf sich sitzen zu lassen, die Uhr beschwert sich über ein fehlendes Pendel, die chinesische Porzellantasse erzählt vom Glück im fernen Osten, und die Prinzessin verlässt das Märchenbuch, um ihren Prinz zu suchen. Vergiss nie, worauf dein Fuß sich setzt! Ravels musikalisches Kleinod von 1925 bringt die Objektwelt auf die Palme: Die Vertrautheit der gewohnten Umgebung setzt die gewohnten Gesetze außer Kraft. Verletzte Seelen lauern überall... Premiere am 18. Oktober 2008 im Opernhaus krieg und frieden Ballett von Xin Peng Wang Szenario und Text von Christian Baier Musik von Dimitri Schostakowitsch Nach Motiven aus den Romanen „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi und „Panzerschlacht“ von Christian Baier Und es war Nacht. Die Nacht zog einen Bannkreis um uns. Wir lagen berührungslos, mit weit aufgerissenen Augen, vertrieben die Zeit und nährten unsere Hoffnung am Verdacht. Wenn jetzt Krieg wäre... Xin Peng Wang erzählt in seiner neuen Arbeit vom Spannungsfeld zwischenmenschlicher Begegnung. Er deckt Konfliktpotentiale auf und übersetzt emotionale Regungen in eindringliche Bildwelten. Gefühlsebenen sind Minenfelder, das nackte Leben ein Straßenkampf, Liebe bleibt ein Winterfeldzug. Der Körper des anderen entpuppt sich als Feindesland. Bewegungen wie Granateinschläge. Berühren heißt Kapitulieren. Wer spricht von Siegen? Ich habe mich umgesehen nach einem Krieg... Dimitri Schostakowitsch war von der sowjetischen Kulturdoktrin dazu verurteilt, den „Großen vaterländischen Krieg“ gegen Nazi-Deutschland zu verherrlichen. Hinter der propagandistischen Fassade des Heldentums legt er ein beklemmendes Zeugnis ab über das tiefe menschliche Entsetzen, dem keine Waffenstillstände und keine Friedensverträge ein Ende setzen. Wir könnten fliehen, im Schutz des Krieges, irgendwohin... Wir könnten fortlaufen. In den Wirren der ersten Kriegsstunden würde niemand uns folgen. Ja, sagte ich. Das erste, was ich zu erwidern wusste, war dies: Ja. Wir laufen vor dem Krieg davon. Einfach ins Glück... Premiere am 8. November 2008 im Opernhaus die zauberflöte Eine deutsche Oper in zwei Akten Text von Emanuel Schickaneder Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Auge in Auge mit einem Ungeheuer. Der Tod ist nah. Doch das ist erst der Anfang. Herz über Kopf stürzt Tamino in das Abenteuer seines Lebens. Pamina, die Tochter der geheimnisvollen Königin der Nacht, soll er aus den Fängen ihres Widersachers Sarastro befreien. Der Vogelmensch Papageno begleitet den Wagemutigen auf seiner Irrfahrt zu sich selbst. Dies Bildnis ist bezaubernd schön... Ein Märchen mit Aberwitz? Allegorie oder Parabel? Ein verschlüsselter Bilderreigen? Die Urform einer Phantasystory? Mozarts letztes Bühnenwerk entzieht sich der Definition. Jede Zeit irrt aufs neue umher auf dem Schlachtfeld von Gut und Böse. Der Hölle Rache... Kein Gedankenstein bleibt in Mozarts letztem Bühnenwerk auf dem anderen. Die Bilder stürzen. Die Schleier heben sich. Spiegel der Täuschung liegen in Scherben. Der Weg durch ein phantastisches Labyrinth erweist sich als feinnerviges Vexierbild, das in jedem Moment der Betrachtung eine andere Facette der menschlichen Existenz offenbart. Das Dunkel wird schwinden... Verwirrung heißt der lückenlose Plan des Lebens. Nichts ist, was es scheint. Durch die unendliche Nacht zum endlichen Tag taumeln, aus der Verwirrung der Gefühle treten wie aus halbblinden Spiegeln. Und sehen, erkennen. Und lieben. Und sein. Von Angesicht zu Angesicht. Premiere am 13. Dezember 2008 im Opernhaus kuss der spinnenfrau Ein Musical Buch von Terrence MacNally (nach dem gleichnamigen Roman von Manuel Puig) Gesangstexte von Fred Ebb Musik von John Kander Erzähle mir, was du siehst, erzähle mir, was du gesehen hast, erzähle mir die alten Filme, die vergessenen Streifen, die dich zum Träumen gebracht haben, beschreibe mir die Bilder, die dich haben hoffen lassen. Erzähle mir, sprich zu mir, denn es ist so dunkel... Wo bist du? Ein Land unter Diktatur. Der homosexuelle Schaufensterdekorateur Molina sitzt wegen Verführung eines Minderjährigen ein. Sein Zellengenosse ist der Widerstandskämpfer Valentin. Folter und Demütigung bestimmen das Leben im Gefängnis. Molina rettet sich in die Scheinwelt von Kinofilmen, Valentin folgt ihm zögerlich, bis auch er sie sieht – Aurora, die Diva, das Traumgespinst, die Spinnenfrau... Jenseits der Mauern... Als Meilenstein des Musicals wurde das Stück des Erfolgsduos Kander - Ebb schon bei seiner Londoner Uraufführung 1992 apostrophiert. Seine Realisierung am Broadway brachte ihm sieben Tony Awards ein. Nur in den Filmen... Die triste Gefängniswelt kollidiert mit der atemberaubenden Traumsphäre zweier Menschen unter ständiger Beobachtung, für die die Phantasie zum letzten Zufluchtsort geworden ist. Ein Stück über den Sieg von Liebe, Würde und Phantasie, über Brutalität und Verrat. Premiere am 24. Januar 2009 im Opernhaus l’italiana in algeri Dramma giocoso in zwei Akten Text von Angelo Anelli Musik von Gioacchino Rossini Mustafa, der Bey von Algier, ist seiner Frau Elvira überdrüssig. Er will sie mit seinem Sklaven Lindoro, einem italienischen Kriegsgefangenen, verheiraten, denn ihn selbst verlangt nach einer rassigen Italienerin... Die Liebe führt zu gefährlichen Ufern. Zufällig ist gerade eine vor der Küste gestrandet. Die schöne Isabella ist auf der Suche nach ihrem Verlobten, der – noch zufälliger – ausgerechnet Lindoro ist. So beginnt ein Verwirr- und Verwechslungsspiel. Masken fallen wie Mauern. Witz und Ironie geben sich ein Stelldichein mit tieferer Bedeutung... Das Fremde lockt! Inspiriert durch die Expedition Napoleons nach Ägypten und das abenteuerliche Schicksal der Mailänderin Antonietta Frapolli, die unter abenteuerlichen Umständen aus dem Harem des algerischen Bey nach Venedig floh, lässt Rossini 1813 – drei Jahrzehnte nach Mozarts „Entführung aus dem Serail“ – Vertreter zweier unterschiedlicher Kulturen in einem espritgeladenen Geschlechterkampf aufeinander prallen. Die Heimat ruft... Eine reizvolle Komödie mit Hintersinn, die es mit der pointiertesten Comedy unserer Zeit aufnehmen kann? Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion über das Zusammenleben von Völkern? Rossini lässt viele Deutungsmöglichkeiten zu. Denn er kannte die Wunderwaffe der Versöhnung im Völker- und Geschlechterkrieg – das Lachen... Premiere am 21. Februar 2009 im Opernhaus in the mood Ballette von Benjamin Millepied / William Forsythe Musik von Thom Willems Es ist die Nacht, die über uns hereinbricht, wenn die Sonne ihren höchsten Punkt am Himmel erreicht habt. Es ist der Schnee, der mitten im Sommer fällt, und der Kuss, den wir uns einst gaben, die Gesichter abgewendet voneinander... Körper zeichnen Er zählt zu den Shootingstars der internationalen Tanzszene. Benjamin Millepied hat als erster Solotänzer des New York City Ballet, aber auch mit choreographischen Arbeiten für die MET sowie in Toulouse und an der Opéra de Paris auf sich aufmerksam gemacht. Nun wird er erstmals in Deutschland arbeiten. Sensibel setzt er Körper-Zeichen in die Räume der Erwartung. Bewegungen zwischen Andeutung und Anmerkung... Zeichen körpern Das Ballett Dortmund präsentiert zeitgenössische und zeitgemäße Choreographien, in denen Stimmungen und atmosphärische Schwingungen zur Initialzündung für Bilderwürfe und Bilderwelten werden. Körper-Zeichen Das gefallene Blatt kehrt zurück an seinen schwarzen Ast. Die Schatten frieren fest am Boden. Verwaist sind die Nistplätze der Vögel, doch sie weisen den Weg. Da legen wir unsere Handrücken aneinander... Endlich! Premiere am 14. März 2009 im Opernhaus der freischütz Romantische Oper in drei Aufzügen Text von Johann Friedrich Kind Musik von Carl Maria von Weber Eine Kugel hast du frei, gegossen um Mitternacht an verfluchtem Ort. In der Mitte ziele auf die Hostie, und in die Kugel ritze ein Kreuz! Uralte Mythen schlummern in den Schluchten. Die Dämonen heben ihre Köpfe und blecken ihre gelben Fratzen... Drohend wohl dem Mörder... Max liebt Agathe. Doch das Jagdglück hat den Waidmann verlassen. Und die Konkurrenz erfolgreicher Nebenbuhler um die Hand der Försterstochter ist groß. Schwer lastet der Erfolgsdruck. Da tritt Kaspar an den Unglücklichen heran und schlägt ihm ein Geschäft vor: Jagdglück gegen Seele. Für welche Schuld muss ich bezahlen? Bei der Uraufführung 1821 verfehlten die Nachtszenen in der Wolfsschlucht und der rasende Reigen unseliger Geister ihre Schockwirkung auf das Publikum nicht und lösten einen regelrechten Horror-Boom in der Oper aus. Webers Blick auf die finsteren Mächte in uns schöpft tief aus dem Fundus der Urängste und Sehnsüchte des Menschen. Nichts kann vom tiefen Fall dich retten! Die Abgründe zwischen Sage und Wirklichkeit, das Gespenstische in uns. Greifen unsere Wünsche zu weit? Sind unsere Bemühungen von vornherein falsch? Schüsse fallen. Irren wir, wo wir streben? Sie fallen mitten ins Herz. Premiere am 12. April 2009 im Opernhaus das kleine ich-bin-ich Nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Mira Lobe und Susi Weigl Musik von Elisabeth Naske Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren. Aber dann stört ein Laubfrosch seine Ruh und fragt das Tier: „Wer bist denn du?" Da steht es und stutzt und guckt ganz verdutzt dem Frosch ins Gesicht: „Das weiß ich nicht." Wer bist denn du? Das kleine Stofftier sieht vielen Tieren ähnlich. Aber keinem gleicht es. Mira Lobe hat eine poetische Parabel über die Frage geschaffen, die uns alle angeht. Die Komponistin Elisabeth Naske hat ein musikalisches Märchen geschrieben für kleine und große Kinder und für alle, die es wieder werden wollen. Wer vergisst, wer er ist... ... der ist dumm! – Bumm! Da heißt es für das kleine Stofftier sich auf den Weg machen in die Welt, sich umgucken, vieles kennen lernen und Vergleiche anstellen, um schließlich zu erkennen: „Ich bin nicht irgendwer, ich bin ich.“ Premiere am 25. April 2009 in der Kinderoper der junge lord Komische Oper in zwei Akten Text von Ingeborg Bachmann (nach der Parabel aus „Der Scheik von Alexandria und seine Sklaven“ von Wilhelm Hauff) Musik von Hans Werner Henze Deutsche Kleinstadt trifft berühmten Gelehrten. Dieser bringt einen geheimnisvollen Gast mit. Kleinbürgerlichkeit und Standesdünkel verschränken sich zu einem Fest der Eitelkeit, bei dem schlussendlich Scheinwelten wie Seifenblasen platzen. Und ein junges Mädchen erwacht zur wahren Leidenschaft... Einen Stein in der Brust, wo andere ein Herz haben... „Meine liebe, arme, kleine Allergrößte“, nannte er „die Königstochter, die nicht erkannt worden ist“. Sie beichtet ihm einen Selbstmordversuch und erzählt ihm von ihrer Sehnsucht nach „etwas Dauerhaftem“. Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze setzten der Enge und Engstirnigkeit ihrer Zeit mit einer furiosen Parabel ein amüsantes Nachdenkmal. Wie göttlich ist der junge Lord, wie unbefangen, ungeniert... „Dass Personen miteinander, gegeneinander und nebeneinander zu Wort kommen“ empfand Bachmann als „eine erregende Besonderheit“. Henze schuf ein kunstvolles Gewirr aus Stimmen und Stimmungen. Dem treffsicheren Wort der Dichterin hält der pointierte Instinkt der Musik die Waage. Die Lebendigkeit der großen Ensembles und die feine Charakterzeichnung der Personen machen das Stück zu einem Jahrhundertwerk. Es ist ein Aff’! Als 1967 an der Deutschen Oper Berlin erstmals „Der junge Lord“ gezeigt wird, spricht die Kritik von einer Sternstunde des Musiktheaters. Henze verknüpft alle Ingredienzien der großen Oper zu einem Rausch aus Klängen und Rhythmen. Poesie und Sarkasmus spielen einander die Bälle zu. Am Dirigentenpult steht der Wahnwitz mit lakonischem Augenzwinkern. Premiere am 17. Mai 2009 im Opernhaus oedipus rex Opern-Oratorium in zwei Akten nach Sophokles Text von Jean Cocteau Musik von Igor Strawinsky le sacre du printemps Bilder aus dem heidnischen Russland Ballett von Xin Peng Wang Szenario von Christian Baier Musik von Igor Strawinsky Theben ist am Ende. Auf die Sphinx folgt die Pest. Oedipus, der das tödliche Rätsel des Monsters löste, soll der Stadt abermals Rettung bringen. Doch seine dunkle Vergangenheit holt ihn ein... Armer, armer Oedipus... Mit dem 1927 uraufgeführten Opern-Oratorium erreicht die neoklassizistische Periode Strawinskys ihren Höhepunkt. Angelehnt an das antike griechische Drama und mit archaischer Eindringlichkeit portraitieren Cocteau und Strawinsky den Menschen als Marionette, zappelnd an den Schicksalsfäden, an denen die Götter ziehen und zerren... Leuchtende Auferstehung der Natur... Vierzehn Jahre zuvor entfacht Strawinsky mit einem „Frühlingsopfer“ einen Theaterskandal. Der Tumult im Publikum fordert Verletzte. Ästhetische Meinungsverschiedenheiten werden bei Duellen ausgetragen. Dabei wollte der Komponist nur „die leuchtende Auferstehung der Natur schildern, die Auferstehung der ganzen Welt.“ Die Götter günstig stimmen... So unterschiedlich die beiden Werke auf den ersten Hörblick auch sind, sie dringen zu den untersten Bewusstseinsschichten vor, in das Mesozoikum der ungezügelten Schicksale und ungebremsten Leidenschaften. Premiere am 7. Juni 2009 im Opernhaus