4. August - Regio Bregenzerwald

Werbung
Vor arlberg
in der
Vorkriegszeit
Vor der Industrialisierung lebten die Menschen von der Landwirtschaft. Nur zu einem kleinen Teil von Handwerk und Handel.
In der Landwirtschaft wurde Ackerbau und Viehzucht nebeneinander betrieben. Für viele Bauernfamilien bot der Anbau von
Hanf und Flachs und dessen Verarbeitung zu Textilien einen guten Nebenerwerb. Absatz fanden die Produkte im schwäbischen
Raum und in der Schweiz.
Im Bregenzerwald herrschte aufgrund der klimatischen und
geographischen Bedingungen die Viehzucht vor. Die erzeugten
Fettkäse wurden in den Metropolen der Monarchie vertrieben.
Mit Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des 20. Jahrhunderts zogen viele technische Neuerungen ein, wie die Elektrizität, das Telefon und der Kinomatograph. 1881 eröffnete
Kaiser Franz Josef I. die erste Telefonanlage der Monarchie in
Dornbirn. Ungefähr zwanzig Unternehmen nutzen die Wasserkraft zur Stromerzeugung. Wie bei der Firma Jenny und Schindler in Bregenz-Rieden wurden die umliegenden Gemeinden mitversorgt. Es entstanden auch kommunale Kraftwerke, wie jenes
in Egg, das seit 1908 auch Großdorf, Schwarzenberg, Lingenau
und Hittisau mit Strom versorgte.
Mit der Eröffnung der Arlbergbahn 1884 und weiterer Verbindungsstrecken, wie der Bregenzerwald Bahn 1902 wurde der
Warenexport und –import erleichtert, aber auch der Personenverkehr. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurden zahlreiche
Straßenbauprogamme von der öffentlichen Hand durchgeführt.
In Folge dessen erlebte u. a. der Tourismus einen ersten Aufschwung. Gäste kamen in die Berge um nach Erholung zu suchen. Um dieses Potential besser nützen zu können, wurden die
ersten Verschönerungsvereine gegründet.
Diese florierende Phase wurde jäh durch den Ausbruch des
Ersten Weltkrieges gestört.
Probleme der
Österreich-Ungarischen
Monarchie vor dem
Ersten Weltkrieg
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg befand sich die Österreich-Ungarischen Monarchie in der Auflösung. Es waren
die starken Unabhängigkeitsbestrebungen der Slawen im
südlichen Böhmen und Mähren und auf dem südöstlichen
Balkan die das Reich bedrohten. Dies zeigte sich auch beim
60-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josef I. Dieses wurde am 12. Juni 1908 mit einem großen Festumzug
begonnen. Dabei sollten die vielen Völker der Monarchie
gemeinsam auftreten und ihr Bekenntnis und ihre Treue
zum Herrscher ablegen. Trotz des farbenprächtigen Umzuges blieb das Fehlen verschiedener Delegationen nicht
unbemerkt.
Im selben Jahr verschlechterte sich die Beziehung zu Russland durch die Annexion von Bosnien und Herzegowina, da
sich Russland in der Rolle des Protektors aller Slawen sah.
Bereits im Berliner Vertrag von 1878 waren die beiden ehemaligen türkischen Provinzen Österreich-Ungarn zur Okkupation überlassen worden. Doch der Schritt der Annexion
erfolgte ohne Absprache mit den anderen Großmächten. Auf
Grund dessen mobilisierte das entrüstete Serbien sein Heer
und Russland stellte sich auf die Seite der Serben. Italien
war ebenfalls gegen die Machterweiterung Österreich-Ungarns und forderte die ursprünglichen Machtverhältnisse
auf dem Balkan. Das Deutsche Reich hielt zu ÖsterreichUngarn, warnte aber vor einem Präventivkrieg, den der österreichische Generalstabchef Franz Freiherr Conrad von
Hötzendorf gegen Serbien, Russland und Italien plante. Ein
Krieg konnte durch diplomatisches Eingreifen verhindert
werden, aber die Spannungen blieben.
In den Jahren 1912 und 1913 kam es erneut zu einer Balkankrise. Serbien und Bulgarien verbündeten sich im März
1912 zum 1. Balkanbund, der sich in erster Linie gegen die
Türkei richtete, aber eine Spitze gegen Österreich-Ungarn
beinhaltete. Im Oktober schlossen sich Griechenland und
Montenegro dem Balkanbund an. Die vier Verbündeten erklärten daraufhin der Türkei den Krieg, die in der Folge einige
Niederlagen hinnehmen musste. Daraufhin beanspruchte
Serbien gegen den Willen Italiens den Mittelmeerzugang.
Die Italiener wiederum verlangten die Annexion Albaniens.
Österreich-Ungarn lehnte den Machtzuwachs Italiens ab
und deckte die Machtinteressen Bulgariens.
Russland wiederum fürchtete den Druck Bulgariens auf Serbien und die Türkei wegen der russischen Meerengenpolitik.
Das Deutsche Reich und Großbritannien waren um eine
friedliche Lösung bemühten und kam es im Mai 1913 zum
Frieden von London. Bei diesen Verhandlungen fühlte sich
Bulgarien gegenüber Serbien benachteiligt und verkündete
Serbien den Krieg. Dies war der Auslöser für den 2. Balkankrieg. In diesem Krieg stellten sich Rumänien, Griechenland, Montenegro und die Türkei auf die Seite Serbiens. Dies
führte dazu, dass die Beziehungen zwischen ÖsterreichUngarn und Rumänien abkühlten. Und drohte ÖsterreichUngarn sich auf die Seite Bulgariens zu stellen. Dies wiederum konnte vom Deutschen Reich und Italien verhindert
werden. Beim Frieden von Bukarest im August 1913 wurden folgende Länderaufteilungen beschlossen: Bulgarien
verlor Mazedonien und die Dobrudscha. Kreta kam endgültig zu Griechenland und Albanien wurde zum selbständigen Fürstentum ernannt. Auf Grund dieser Aufteilung war
Serbien von der Adria abgeschnitten und blieb die Lage
auf dem Balkan trotz der Friedensverhandlungen weiterhin
labil.
Das tödliche At tentat
von Sar a jevo
Ende Juni 1914 reiste der Österreich-Ungarische Thronfolger
Franz Ferdinand zu Militärmanövern nach Bosnien. Die Durchführung der Manöver erachteten die Serben als Provokation.
Zudem fand der Empfang Franz Ferdinands in Sarajevo am
nationalen Trauertag der Serben am 28. Juni statt. Bereits
auf der Fahrt zum Rathaus fand ein erster Anschlag auf das
Thronfolgerehepaar statt, bei dem ein Adjutant verletzt wurde.
Nach dem Empfang wurden Franz Ferdinand und seine Frau
Sophie von Hohenberg beim zweiten Attentat von Gravilo Prinzip
erschossen. Der Täter konnte noch an Ort und Stelle gefasst
werden. Als Motiv für seine Tat nannte Prinzip die Liebe zu
seiner Nation.
Die Nachricht von dem tödlichen Attentat verbreitete sich relativ schnell, löste aber keine allzu großen Bestürzungen aus.
Vorarlberger Volksblatt vom 1. Juli 1914
Barbara Hammerer notierte in ihrer
Chronik: Am 28. Juni feierte unser Hochw.
Herr Pfarrer Johann Bleyle in Egg sein silbernes Priesterjubiläum. Am Nachmittag war
im Gasthaus zum Löwen Festversammlung
gegen Abend wurde bekannt, daß der Thronfolger von Österreich, Erzherzog Franz
Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin
Sofia Hohenberg zu Sarajewo in Bosnien
ermordet wurden. Die Festesstimmung wurde gedrückt bange Ahnungen erfüllten die
Gemüter.
Je nach ihrer politischen Ausrichtungen berichteten die Vorarlberger Zeitungen über das Attentat. Beim „Vorarlberger Volksblatt“, dem Sprachrohr des christlich sozialen Lagers zeigte
man sich sehr betroffen und das Attentat beherrschte über lange Zeit die Titelseiten. Ab Mitte Juli wurde die Regierung aufgefordert mit dem Zaudern aufzuhören und mit Belgrad „aufzuräumen“.
Anders die Sozialdemokraten, die zwar das Attentat verurteilten, deren Funktionäre aber den offiziellen Trauerkundgebungen fern blieben. Für die „Vorarlberger Wacht“ war die unselige
Balkanpolitik schuld an dem Attentat. Die Großdeutsche Seite
mit dem „Volksfreund“ nahm das Attentat zum Anlass mit der
slawenfreundlichen Politik der Regierung abzurechnen. Änderten aber kurz vor der Kriegerklärung ihre Meinung und plädierten ebenfalls für ein Vorgehen gegen Serbien.
Der Thronfolger
Fr anz Ferdinand
von Österreich Este
(1863-1914)
Franz Ferdinand war der Sohn von Karl Ludwig von Österreich,
einem Bruder Kaiser Franz Josefs I., und Maria Annunziata von
Neapel-Sizilien. Eng befreundet war er mit seinem Cousin Kronprinz Rudolf. Außerdem hatte er ein gutes Verhältnis zu seiner
Stiefmutter Marie Therese von Portugal, die ihm bei seiner nicht
standesgemäßen Heirat eine wichtige Stütze war.
Nach dem Tod von Kronprinz Rudolf 1889 wurde Franz Ferdinand
zum ersten Mal als möglicher Thronfolger in Erwägung gezogen.
Erst nach dem Tod seines Vaters Karl Ludwig 1898 und nach
der Genesung von seiner Lungentuberkulose wurde er offizieller
Thronfolger. Dadurch hatte er auch keine Monarchenerziehung
genossen, sondern lediglich eine militärische.
Das angespannte Verhältnis zum Kaiser rührte u.a. von seiner
Liebesheirat mit Sophie Chotek her. Franz Ferdinand wiederum
nahm dem Kaiser den Eid, den er vor der Heirat leisten und damit seine Kinder von der Thronfolge ausschließen musste, übel.
Auch hegte er ein legendäres Misstrauen gegenüber den meisten Menschen. Die ersten wichtigen Aufgaben als Thronfolger
bestanden in Repräsentationsaufgaben. Sein gutes Verhältnis
zu Kaiser Wilhelm II. ist bekannt. Doch trotz der gemeinsamen
Leidenschaft für die Jagd, Marine oder Kunst, unterschieden sie
sich in ihren jeweiligen politischen Ansichten.
Während seiner Zeit als Thronfolger gelang es ihm in der Außenpolitik seinen Machtbereich enorm auszubauen. Daher war
das Attentat auf Franz Ferdinand in Sarajevo auch eine Zäsur in
der Außenpolitik der Monarchie. Wegen der niedrigen Herkunft
seiner Frau verweigerte der Kaiser ein offizielles Staatsbegräbnis. Die Särge wurden in die Familiengruft in Schloss Artsteten
überführt.
Die Julikrise
Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand am
28. Juni wurde auf eine Reaktion von Kaiser Franz Josef I. gewartet. Dieser begab sich jedoch in seine alljährliche Sommerfrische nach Bad Ischl und auch der deutsche Kaiser Wilhelm
II. trat seine Nordlandreise an. Die gesamte Oberste Heeresleitung begab sich auf Urlaub. Hinter den Kulissen ging es alles
andere als ruhig zu. Serbien sollte zur Rache gezogen werden
und diesmal wollte Österreich-Ungarn einer Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gehen. Doch erst am 23. Juli wurde
das 48 stündige Ultimatum an Serbien gestellt. Galt es doch
zuerst das Ende der Russlandreise von Frankreichs Präsident
Raymond Poincaré abzuwarten. Dieser hatte sich vom 20. bis
22. Juli in St. Petersburg aufgehalten und hätte bei einer vorherigen Bekanntgabe des Ultimatums ein gemeinsames Vorgehen
mit Russland besprechen können.
Trotz des scharfen Tons Österreich-Ungarns war Serbien zu
weitgehenden Zugeständnissen bereit. Diese wurden jedoch
von Österreich-Ungarn als unbefriedigend abgelehnt und brach
Österreich-Ungarn am 25. Juli sämtliche diplomatischen Beziehungen mit Serbien ab. Russland beschloss daraufhin Serbien
zu unterstützen.
Trotz deutscher und englischer Vermittlungsversuche erklärte
Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Tags
darauf erfolgte die Teilmobilisierung Russlands und am 30. Juli
die Generalmobilmachung.
Der deutsche Generalstabschef Helmuth von Moltke drängte
nun Franz Freiherr von Conrad von Hötzendorf ebenfalls zur Generalmobilisierung Österreich-Ungarns. Am 31. Juli erfolgte die
Generalmobilmachung Österreich-Ungarns und blieben die Vermittlungsversuche des deutschen Reichskanzlers Theobald von
Bethmann Hollweg erfolglos. Noch am selben Tag stellte das
Deutsche Reich ein Ultimatum an Russland, mit der Forderung,
die Mobilisierung umgehend einzustellen. Ebenfalls wurde eine
Neutralitätserklärung an Frankreich übermittelt für den Fall
eines deutsch-russischen Konfliktes. Da sich Russland nicht
auf das Ultimatum des Deutschen Reiches einließ, erfolgte am
1. August die offizielle Kriegserklärung an Russland.
Portrait Franz Freiherr Conrad von Hötzendorf (1852-19135), Chef des
Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht Österreich-Ungarns
Bündnispolitik
Mit der Kriegserklärung und Mobilmachung Österreich-Ungarns
gegen Serbien setzte auf Grund der europäischen Bündnispolitik
eine Kettenreaktion ein. Welche nur noch die wenigsten durchblickten.
Hier[an der Front] sagt man und liest man
das Rußland dem deutschen und Osterreicher den Krieg erklärt hat, England dem
Deutschland und Frankreich dem deutschen
und dem Italier und Belgien mit dem Engländer, ist halt ein Europäisches durcheinander.
(Brief Johann Peter Willi, 13.8.1914)
Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn bildeten die
Mittelmächte. Otto von Bismarck wollte das Deutsche Reich
außenpolitisch absichern, indem er am 22. Oktober 1873 mit
dem Dreikaiserabkommen sich die Neutralität von ÖsterreichUngarn und Russland sicherte.
Sechs Jahre später, am 7. Oktober 1879 schlossen das Deutschen Reich und Österreich-Ungarn mit dem Zweibund ein
Schutzbündnis gegen das Russische Reich. Dieser Zweibund
verschlechterte die Situation mit Russland und konnte die Lage
nur mit dem geheimen Rückversicherungsvertrag vom 18. Juni
1887 ein wenig entschärft werden. Hauptbestandteil dieses
Vertrages war die Neutralitätserklärung Russlands mit Falle
eines Deutsch Französischen Krieges.
Kaiser Wilhelm II., der 1888 den Thron bestieg, war nach
Ablauf des Vertrages an einer Weiteführung nicht interessiert
und führte dies zu einer Annährung Russlands an Frankreich.
Dem Zweibund war 1882 das Königreich Italien beigetreten und
wurde fortan an als Dreibund bezeichnet, wobei der Zweibundvertrag weiterhin bestehen blieb. Die drei Reiche verpflichteten
sich u. a. zur gegenseitigen Unterstützung im Falle eines gleichzeitigen Angriffes mehrerer anderer Mächte oder eines unprovozierten französischen Angriffes auf das Deutsche Reich oder
Italien. Trotz Mitgliedschaft im Dreibund näherte sich Italien
bereits 1902 durch einen geheimen Nichtangriffspakt Frankreich an.
Bündnispartner Kaiser Wilhelm II (1859-1914) und
Kaiser Franz Josef I. (1830-1916)
Die Entente Cordiale wurde am 8. April 1904 zwischen dem
Vereinigten Königreich und Frankreich geschlossen. Das Hauptziel war die Kolonialkonflikte Afrikas zu lösen. Diesem Bündnis
trat im Jahr 1907 Russland bei und wurde zur Tripel Entente
erweitert. Daraus entwickelte sich eine militärische Kooperation, von der sich das Deutsche Reich eingekreist fühlte. Aus
diesem Grund erarbeitete 1905 Alfred Graf von Schlieffen einen
geheimen Aufmarschplan für den Fall eines Zweifrontenkrieges.
Dieser sollte sich maßgeblich auf das Verhalten des Deutschen
Reiches während des Ersten Weltkrieges auswirken.
Staat
Österreich-Ungarn
Serbien
Deutsches Kaiserreich
Russisches Kaiserreich
Luxemburg
Frankreich
Belgien
Großbritannien
Australien
Kanada
Nepal
Neufundland
Neuseeland
Montenegro
Japan
Südafrikanische Union
Osmanisches Reich
BündnisKriegseintritt
Mittelmächte
28. Juli 1914
Entente
28. Juli 1914
Mittelmächte
1. August 1914
Entente
1. August 1914
Entente
2. August 1914
Entente
3. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
4. August 1914
Entente
9. August 1914
Entente
23. August 1914
Entente
8. September 1914
Mittelmächte
29. Oktober 1914
Das
Österreich-Ungarische
Heer
Die bewaffnete Macht gliederte sich laut Gesetz vom 11. April
1889, Paragraph 2 folgendermaßen:
in das Heer, die Marine, die Landwehr und in den Landsturm
Die Österreichische Landwehr und die ungarische Honved
unterstanden nicht wie das Heer und die Marine dem Kriegsminister, sondern dem k. k. Minister für Landesverteidigung bzw.
seinem königlich ungarischen Pendant. Der k. k. Kriegsminister unterstand direkt dem Kaiser und König. Im Gegensatz zur
Landwehr rekrutierten das gemeinsame Heer und die Marine
Soldaten aus allen Teilen der Monarchie.
Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht und umfasste
den Dienst im Heer, in der Marine, in der Landwehr und im Landsturm. Die Dauer der Wehrpflicht im stehenden Heer betrug 12
Jahre. Drei als Aktiver, sieben Jahre in Reserve und zwei in der
nicht aktiven Landwehr. Die Wehrpflicht begann mit dem 21.
Lebensjahr. Alle Personen vom 19. bis 42. Lebensjahr waren
Landsturmpflichtig, sofern sie nicht im Heer, in der Landwehr
oder in der Reserve dienten.
Die Tiroler Kaiserjäger stellten ab 1895 die vier nachstehenden Infanterieregimenter, die zum gemeinsamen Heer gezählt
wurden. Trotz der Bezeichnung „Tiroler“ wurden die Kaiserjäger aus allen Teilen der Monarchie und nicht nur aus Tirol und
Vorarlberg rekrutiert.
1.Regiment mit Stab II., III. und IV. Bataillon in Innsbruck,
I. Bataillon in Bregenz
2.Regiment mit Stab I., II. und IV. Bataillon in Wien,
III. Bataillon in Brixen
3.Regiment mit Stab III. und IV. Bataillon in Trient,
I. Bataillon in Riva, II. Bataillon in Rovereto
4.Regiment mit Stab II., III. und IV. Bataillon in Lienz,
I. Bataillon in Hall in Tirol
Mobilisierung
Österreich-Ungarns
Mobilisierung am 1. August 1914
Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung an Serbien war die Österreich-Ungarische Armee schlecht ausgerüstet. Nur 29% der
Rekrutenbevölkerung, die zur Verfügung stand, war ausgebildet.
Wichtige Einheiten waren auf Sommerurlaub geschickt
worden, um bei der Ernte helfen zu können und hätte eine
vorzeitige Rückberufung der Truppenkörper die Franzosen und
Russen misstrauisch machen können.
Am 31. Juli 1914 erfolgte die Mobilisierungskundmachung. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben die allgemeine Mobilisierung sowie die Aufbietung des gesamten
k. k. und k. u. Landsturmes Allerhöchst anzuordnen geruht. […]
Im Bregenzerwald waren die Zustellungen vielfach mit Schwierigkeiten verbunden, da sich viele Männer im Gebirge befanden.
In Bezau selber erreichte der Patriotismus
seine Höhe. In den Abendstunden Gruppen
von Männern Frauen und Kinder zogen nach
dem Kirchplatze, wo sich alsbald ein fröhliches aber auch ein feierliches Treiben entwickelte. Hochrufe auf Kaiser und Vaterland,
Begeisterung erweckende Ansprachen verschiedener Herren und die lieblichen Weisen
unserer Bürgermusik bildeten das Programm
dieses unvergesslichen Abends.
Etwas gedämpfter ist die Schilderung des
Mellauer Pfarrers: Doch die Mobilisierungs
Nachricht drang wie ein Blitz überall hin.
War das ein Springen u. Rennen zum Vorsteher, ein Jammern u. Klagen der Frauen,
ein Hin und Her die ganze Nacht auf den
1. August. Fast ausnahmslos empfingen die
Männer und Jünglinge, die das harte Los traf,
vor dem Ausmarsch die Hl. Sakramente. Die
meisten waren ernst gestimmt u. der Abschied wurde ihnen hart, manchen furchtbar
hart u. schwer. (Mellauer Pfarr Chronik)
[…] alle [waren] in der Meinung ja bis längstens Allerheiligen sind wir wieder da
mit den Serben sei man ja bald fertig. Die
Einberufenen waren bei Abfahrt der Züge gar
manche in guter Laune und mancher Witz
wurde belacht. Die Bahnwaggons wurden
angeschrieben mit Kreide: „Zacherlin (Insektizid) für die Russen!“ oder „Nieder mit Serbien“. Doch es gieng anders als man glaubte.
(Hammerer Chronik)
Europa in Waffen!
Geschütz
Vorarlberger Volksblatt, 4. August 1914
Dieses Wort ist heute keine Phrase, der knappe Satz meldet eine
ernste Tatsache. Der Doppelmord des Serben Prinzip, begangen
am erlauchten Thronfolgerpaar, hat die heutige Krisis, die schon
seit Wochen in der Luft lag, deren militärische, politische, wirtschaftliche und soziale Tragweite heute kein Mensch kennt, in
Europa ausgelost. Der Kriegszustand zwischen unserem Reich
und Serbien ist seit mehreren Tagen erklärt, Rußland hat gegen
Deutschland die Feindseligkeiten eröffnet und damit den Krieg
verschuldet. Wie lange wird der Friedenszustand zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland, sowie zwischen Deutschland und
Frankreich bestehen? Vielleicht zählt er nur noch wenige Stunden. Zudem haben neutrale Staaten, wie z. B. die Schweiz, die
Mobilisierung angeordnet. Wir stehen vor dem Anbruch einer
neuen Zeit in Europa. Alle militärischen Maßnahmen, die seit
Jahren, seit Jahrzehnten von den Großmächten getroffen wurden, werden mit Raschheit und Sorgfalt in den Dienst gestellt,
um beim großen Ringen an erster Stelle zu stehen. Es steht
ein Aufmarsch und ein Aufgebot von Truppen bevor, wie sie die
Weltgeschichte in keinem Jahrtausend kennt. Wir können uns
rühmen, Zeitgenossen großer Ereignisse zu sein, die als weithin sichtbare Marksteine in die Geschichte des 20. Jahrhunderts
hineintragen.
Galizien
Verteidigung der Festung Przemysl
Galizien
Das ehemalige Kronland Galizien ist eine Landschaft in der
heutigen Westukraine und in Südpolen. Hier fanden die verlustreichsten Schlachten gegen die russische Armee statt. Die
vier Kaiserjägerregimenter wurden sofort nach Galizien, an die
gefährlichste Front verlegt. Ihnen folgten bald darauf die Landesschützen. Beide waren Teil der 3. Österreich-Ungarischen
Armee, die im Raum Lemberg operierte.
Am 23. August 1914 befahl Franz Freiherr Conrad von Hötzendorf den Angriff der 1. und 4. Armee. Die Österreich-Ungarisch
1. Armee trat in Lublin an die Front. Nach der dreitägigen Schlacht
bei Krasnik konnte die russische Armee zurückgedrängt und der
Angriff auf Lublin fortgesetzt werden. Die k. u. k. 4. Armee rückte Richtung Chelm vor und drängte die russische Armee weiter
zurück. Auf Grund der Niederlage der k. u k. 3. Armee östlich
von Lemberg, konnte die russische Armee bei der Schlacht von
Komarow nicht eingekreist, jedoch immerhin zum Stillstand gebracht werden.
Durch die Niederlage der k. u .k. 3. Armee bei den Gefechten
vom 28. und 29. August war Lemberg, die Hauptstadt Galiziens
von einer Übernahme der Russen bedroht. Trotz des Eintreffens
der k. u .k. 2. Armee, welche zu Hilfe kam, konnte die österreichische Front in Galizien nicht aufrecht erhalten werden
und drangen die Russen bis an die San vor. Dadurch wurde die
österreichische Festung Przemysl zum ersten Mal für über hundert Tage eingeschlossen und konnte sich die k. u k. Armee von
ihrer Niederlage im Osten nie mehr richtig erholen.
Im Juli 1915, nach zehn Monaten Felddienst hatte das 1. Tiroler
Kaiserjägerregiment noch 400 und das 2. noch ca. 800 Mann.
Ursprünglich hatten beide Regimenter jeweils eine Stärke 4.500
Mann.
Aus Galizien berichtete Kaspar Hammerer
am 25. September 1914 folgendes:
„Wunderschön glänzte die Sonne, ein herlicher Nachmittag begrüßte uns, als wir in
Galizien auswaggonierten. Zur Stunde der
Dämmerung treten wird den Gefechtsmarsch
an. […]. Da wurde auch mir die Ehre zu teil
die Feuertaufe zu empfangen. Die Sache gieng
zimlich schön von Statten, nirgens war kein
Russe zu sehen und doch griffen die Schrabnely in großer Zahl gegen uns. Bei der Nacht
wurde dann alles hübsch ruhig. Am 29. Kündeten wiederhallende Kanonenschüsse den
Anbruch des Tages, mein lester Wunsch war,
noch einen Russe zu sehen, bevor ich in ein
anderes Leben reise. Ich [kroch] dann auf einen kleinen Hügel hinauf und spähte in die
Feindesrichtung, in einer kleinen Weile gelang es mir, beim Schädel einen zu sehen, ich
war ganz ruhig und dachte mir den Kerl noch
einwenig besser anschauen zu können. Der
Wunsch gieng auch in Erfüllung. Er wurde
von mir über Korn und [Kimme] scharf fisiert
um ihn nicht mehr zu verliehren. Der Arme
mußte in früher Morgenstunde, sein Leben
empehren. Ein berarmen hat mich angegriffen da ich sah ihn liegen dort, leider war es
zu spät.“
Schlacht in den Karparten
Die Fronten in Serbien
und den K arpaten
Der Konflikt Österreich-Ungarns und Serbiens, der kriegsauslösend war, geriet bald zu einem Nebenschauplatz. Die k. u. k.
2. Armee wurde nach Serbien verlegt.
Es fahren jetzt jede Stunde große Militär
Transport Züge weg mit größten Freuden.
Sämtliche Waggon sind verkranzt und die
Mannschaft mit Blumen umgeben. Solche
Momente wird man nie mehr sehen wie
es gegenwärtig ist.(Brief Gebhard Matt
15.8.1914).
Die erste Österreich-Ungarische Offensive fand vom 16. bis 24.
August statt und endete in einer Niederlage gefolgt vom zeitweisen Rückzug aus Serbien. Die Offensiven waren geprägt von
Übergriffen auf die einheimische Bevölkerung. Mehrere tausend
Zivilisten wurden getötet und die Dörfer niedergebrannt.
Überall wo wir [in Serbien] hinkommen alles schon ausgeraubt und verbrennt und die
Einwohner geflüchtet und zu demhin Tag
und Nacht keine Ruhe und immer schlechtes
Wetter ich darf sagen mehr war ein Monat an
den füßen nicht mehr troken worden. Kann
dir überhaupt unser Leben nicht beschreiben.
(Brief Jodok Alois Schmid, 29.11.1914)
Bei der Schlacht von Kolubara, der bedeutendsten zwischen
der Österreich-Ungarischen und der Serbischen Armee, die vom
16. November bis 15. Dezember andauerte, siegte erneut die
Serbische Armee unter der Führung von Radomir Putnik. Trotz
der kurzfristigen Einnahme Belgrads musste die k. u. k. Armee
in Serbien eine entschiedende Niederlage einstecken.
Der russische Vorstoß vom 5. bis 17. Dezember auf Krakau konnte von der Österreich-Ungarischen Armee aufgehalten werden.
Dadurch kam es auch hier im Osten zum Übergang in den Stellungskrieg. In der vom Dezember 1914 bis März 1915 dauernden Winterschlacht in den Karpaten konnten sich die Mittelmächte gegen Russland behaupten.
Chronologie
Juni bis Dezember 1914
Politische Ereignisse
28. Juni
Attentat von Sarajevo.
5. Juli
Kaiser Wilhelm II. sichert Kaiser Franz Josef I. seine
Unterstützung zu.
23. Juli
Österreich-Ungarn stellt ein 48-stündiges Ultimatum
an Serbien.
25. Juli
trotz weitgehender Zugeständnisse Serbiens bricht
Österreich-Ungarn die diplomatischen Beziehungen
ab und ruft den Ausnahmezustand aus.
28. Juli
Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.
30. Juli
Mobilmachung Russlands.
31. Juli
Allgemeine Mobilmachung Österreich-Ungarns.
1. August
Deutsches Reich erklärt Russland den Krieg. Generalmobil machung im Reich und in Frankreich.
2. August
Deutsches und Osmanisches Reich schließen einen
Bündnisvertrag. Großbritannien mobilisiert die Kriegsflotte.
Bulgarien und Italien erklären ihre Neutralität.
3. August
Besetzung Belgiens durch deutsche Truppen. Das Deutsche
Reich erklärt Frankreich den Krieg.
4. August
Großbritannien tritt in den Krieg ein, wegen der Neutrali tätsverletzung Belgiens.
6. August
Österreich-Ungarn erklärt Russland und Serbien dem
Deutschen Reich den Krieg.
7. August
Kriegserklärung Montenegros an Österreich-Ungarn.
11. August
Frankreich erklärt Österreich-Ungarn den Krieg.
12. August
Kriegserklärung Montenegros an das Deutsche Reich
und Großbritanniens an Österreich-Ungarn.
2. November
Türkei erklärt Großbritannien und Frankreich den Krieg.
5. November
Großbritannien und Frankreich erklären der Türkei den
Krieg.
Standschützen
Westfront
4. August Deutsche Invasion in Belgien.
14. – 25. August Grenzschlachten.
5. – 10. September Schlacht an der Marne.
15. – 24. November Wettlauf zum Meer.
19. Oktober – 22. November Erste Flandernschlacht.
11. Oktober – 30. November Kampf um Flandern.
20. Dezember – 30. März 1915 Schlachten in der Champagne.
Ostfront
15. – 23. August russische Invasion in Ostpreußen.
26. – 30. August Schlacht bei Tannenberg.
7. – 14. September Schlacht an der Masurischen Seen.
Balkanfront
14. – 21. August Erste Österreich-Ungarische Invasion Serbiens.
6. – 17. September zweite Invasion Serbiens.
5. November – 15. Dezember dritte Invasion Serbiens.
Feldpost
– der einzige Kontak t
Die Feldpost war für viele Soldaten, die vorher noch nie aus der
engeren Umgebung des Geburtsortes hinausgekommen waren,
die einzige Möglichkeit mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben. Deshalb wurden an der Front und im nächsten Kriegsgebiet Feldpostämter errichtet. Diese trugen keine Ortsnamen
sondern Nummern. Dieses System von Feldpostämtern war
gut organisiert. Es gab ungefähr 500 Feldpostämter und 200
Etappenpostämter, wobei jede Division ihr eigenes Feldpostamt hatte, indem Soldaten halfen die Post auszugeben und zu
sammeln. Wenn die Kriegslage eine Postzustellung nicht zuließ,
wurden die dementsprechenden Nummern gesperrt. Die Angehörigen konnten die jeweiligen Sperren in den Zeitungen nachlesen. Insgesamt beförderte die k. u. k. Feldpost 827 Millionen
Sendungen. Schreiben durften die Soldaten aber nicht alles.
Brief von Eduard Willi an Josef Willi.
Die Zensurstelle war eine stete Begleitung der
Feldpost. Die Zensurstellen hatten ein wachsames Auge darauf, daß keine Ortsangaben
oder andere nachteilige Bemerkungen von der
Front ins Hinterland gelangen konnten. Und
dennoch wurde ihr gar manches Schnippchen
geschlagen auf alle erdenkliche Weise von jenen im Felde wie auch von jenen in der Heimat. (Hammerer Chronik)
In seinem Schreiben vom 4. Oktober 1914
vermutete Jodok Alois Schmid auch, dass
einer seiner Briefe nicht durch die Zensur
ging da er scheints zu viel geschrieben. Man
darf nur oder soll wenigstens nur alles gute
schreiben. Um einer neuerlichen Beanstandung durch die Zensur zu entgehen laß ihn
[den Brief]drum als Privat abgehen und gib
eine Marke drauf und [durch] andere Personen [aufgeben]. Schik ich halt nur Karten und
da mußt du mich entschuldigen wegen dem
Briefzwang.
Postkarte vom 7.4.1917
Weihnachten an der Front
Weihnachten 1914
Als die Adventszeit begann und der Krieg noch immer andauerte, sank die Stimmung der Soldaten. Die Sehnsucht nach der
Familie und der Heimat wurde immer größer und nur wenigen
Soldaten war es vergönnt, die Weihnachtsfeiertage im Kreise
ihrer Familien verbringen zu können. Um die Stimmung an der
Front ein wenig zu bessern, wurden sogenannte Liebesgaben
organsiert. Mit Sammelwaggons des Roten Kreuzes wurden die
Pakte an die Front gebracht.
Es konnte hirbei für jeden an der russischen
Front weilenden Krieger ein Kistl oder Paket
mit 5 kg verschiedene Eßwaren oder Wäsche
und Gebrauchsartikel portofrei abgesandt
werden, welches sie dann an der Front ausgefolgt erhielten. Zündhölzer und Tabakspfeifen waren das Begehrteste. (Hammerer
Chronik)
Wo immer es ging, wurde versucht das Weihnachtsfest zu feiern.
Johann Peter Willi berichtete seinen Eltern: Am Vorabend zu Weihnachten war es
ganz schön und unterhaltend. Zu erst war
Kristbaumfeier und dann bekam ein jeder einen Liter Wein, ein Paket mit Äpfel, Schokolade, Zigarren und ein parr süße große Brote.
Nachts waren noch Liebesgaben zum austeilen, wo man in Meran bekommen hat. Es
waren nützliche Sachen: Pfeifen, Stoß Gallbinden, Tabakbeutel, Zigaretendosen und alles
mögliche.
Einzelne Kompagnien und Regimenter der Österreich-Ungarischen Armee schlossen mit den Russen einen „Weihnachtsfrieden“. Zu Hause wurden Weihnachtsfeiern für die Verwundeten organsiert.
Franziska Natter notierte in ihrem Tagebuch: 24. Dezember. Um 3u nachmittags
war gemütliche Christbaumfeier für die Verwundeten im Schulzimmer. Es waren 22 Verwundete drüben versammelt. Leider fehlte
einer. Einige Herren vom Männergesangverein sangen Weihnachtslieder. Die Verwundeten bekamen sehr nette Geschenke die ausgeloost wurden. Man gab ihnen Kastanien
und Wein. Alles war in heitere Stimmung.
Die Ungarn sangen auch einige Lieder. Zirka
6u war Schluß.
Fr anz Egide Bär ,
ein e xempl arisches
Soldatenschicksal
Franz Egide Bär kam am 14. April 1879 in Hof 138 in Andelsbuch zur Welt. Als der Krieg ausbrach, rückte er am 1. August
1914 mit dem Landsturm-Infanterie-Regiment Nr. 2 nach Imst
ein.
In seinem Brief vom 14. August berichtete
er seiner Frau Maria, dass man sagt, wir
kommen nach Galizien. Obs wahr ist, weiß
ich nicht.
Am 20. August erfolgte dann die Verlegung des Regiments
nach Galizien. Dort nahm er an den Kämpfen bei Lemberg und
Grodek teil. Aufgrund der großen körperlichen Strapazen
erkrankte er an der Ruhr, später an der Cholera.
Aus dem Spital berichtete er am 13. Oktober
an seine Frau, daß ich seit 20. vorigen Mts.
[September] hir im Spital bin. Jetzt aber
wider gut hergestellt.
Zur gleichen Zeit zu Hause in Andelsbuch hatte Maria Bär versucht über das Rote Kreuz Informationen über den Verbleib ihres
Mannes zu erhalten, da sie von einem Soldaten Simma erfahren
hatte, dass er sich im Spital befinde. Die Anfragen wurden immer abschlägig behandelt und so kam das Gerücht auf, dass er
sich auch in russischer Gefangenschaft befinden könne. Umso
erfreulicher war das schriftliche Lebenszeichen ihres Mannes.
Obwohl es Franz Egide Bär bereits wieder besser ging, verstarb er am 28. Oktober im Spital in der Festung Przemysl.
Am nächsten Tag wurde er hier beerdigt. Franz Egide Bär
hinterließ eine Frau und vier Kinder.
Stimmung in der HeimaT
Bei Beginn des Krieges war die Stimmung der
Leute, der ausziehenden sowohl wie der daheimgebliebenen durchaus patriotisch. Aber
diese Stimmung erkaltete allmählig bei den
Nachrichten von den Strapazen, dem Hungerleiden der Soldaten, dem Treiben und Leben der Offiziere. (Mellauer Pfarrchronik)
Ende August tauchten die ersten Gerüchte über Verwundete
und im Herbst über die ersten Gefallenen aus dem Bregenzerwald auf. Besonders die Feiertage waren eine harte Zeit für
die Familien.
1. November Traurige Allerseelen. Gar manche sind in Ungewißheit über das Loos ihrer
Angehörigen, die im Felde stehen, und von
denen sie schon längere Zeit keine Nachricht
haben. Verschiedene Gerüchte über Gefallene
werden besprochen. (Hammerer Chronik)
Kreuzsteckung für
einen gefallenen
Soldaten in der
Heimat
Die Rolle der Fr au
Viele Frauen widmeten sich der Verwundetenbetreuung. Bezau 1914/1915
Mit der Einziehung der Männer zum Heer änderte sich das Leben der Frauen vom einen auf den anderen Tag. Sie waren nun
neben dem Haushalt und der Kinderziehung auch für den Hof
verantwortlich. Um ihre Familien ernähren zu können mussten
die Frauen bis dahin typische Männerarbeiten übernehmen.
In den Alpen sind sehr viele Frauen u. Mädchen u. muß man ohne Männer überall
würgns weiß paken. Hab auch gelernt mähen, aber wo ich [Margarethe Schmid] gemäht könt man keine Kreuzer suchen, verstehst schon? Die Männer die noch hier sind
kann man wohl bald an den Fingern zählen.
(Brief Margarethe Schmid).
Das bedeutete, dass die Frauen nun verstärkt an Aktivitäten
im öffentlichen Leben teilnahmen, wobei sie auf den sozialen
und wirtschaftlichen Sektor beschränkt waren. Der Frauenverein Bezau beschloss sich der Kriegsfürsorge zu widmen. Der
Gemeindearzt von Bezau, Hermann Felder, bereitete die Frauen
in Vorträgen auf die Versorgung von Verwundeten vor.
Franziska Natter war eine der Besucherinnen und berichtet in ihrem Tagebuch:
Am 1.2 5u kamen wir [Franziska Natter und
Maria Katharina Natter, geb. Beer] nach Bezau und ich ging gleich da in die Schul zum
Vortrag den der Doktor hielt über die Behandlung der Verwundeten. Es waren von
Reuthe, Bizau, Mellau, Schwarzenberg und
Bezau Zuhörer versammelt. 41 im ganzen.
Er ging bis Sonntag jeder 2 Stunden. Doktor
hielt wirklich sehr interssande Vorträge.
Derzeit wie wir in Siffratshütten waren hat
Mamma mit Hilfe vom Bazar und der Frauen in Bezau viel Wäsche für die Verwundeten zusammen gebettelt und gerichtet und
gewaschen damit man für die Verwundeten
die zu uns herein gebracht werden etwas bei
der Hand hab. (Wolf Chronik)
Durch eine Gesetzesänderung, die kriegsbedingt Notwendig
geworden war, konnten nun seit Oktober 1914 Frauen vollberechtigte Vormünderinnen ihrer Kinder werden. Dies galt auch
für unverheiratete Frauen.
Viele Männer waren ganz erstaunt, mit welchem Geschick und
auch manchmal mit List es ihre Frauen verstanden den Hof zu
führen und das Überleben der Familie zu sichern. Dabei scheuten sie sich nicht, mehreren Tätigkeiten gleichzeitig nachzugehen wie am Beispiel von Margaretha Schmid ersichtlich ist.
Obwohl sie mehr als genug Arbeit mit dem Hof und den Kindern
hatte, arbeitete sie nebenbei noch in der Strohhutfabrik und
nahm zudem noch zwei Zimmerherren auf.
Kindheit in
Kriegstagen
Im Jahr 1914 machte sich der Krieg bei der Kindererziehung
noch nicht so folgenreich bemerkbar, wie in späteren Jahren.
Vorerst hatten die Kinder mit der Abwesenheit des Vaters zu
kämpfen, die größtenteils an der Front waren. Hier übernahm
oftmals der Pfarrer die väterliche Aufgabe, indem er strenge
und tadelnde Worte an die Kinder richtete. Die Mütter hatten
auch nicht viel Zeit für die Kinder, da sie den Lebensunterhalt
verdienen mussten. Die Sorge ums Überleben war größer als
die Kindererziehung. In den Sommermonaten mussten die Kinder auf den Feldern helfen und das Vieh hüten, aber auch sonst
mussten sie im Haushalt mithelfen.
Schwer war es für die Kinder an Weihnachten. Zum ersten Mal
mussten sie das Fest ohne ihren Vater feiern. Margaretha Schmid
berichtete ihrem Mann Jodok Alois Schmid:
Bernadetta hat heut gesagt mir hats heute
Nacht vom Dätta geträumt, Er sei bei uns im
Fest gewesen u. hat Krömle gegeben. (Brief
Margaretha Schmid, 21.12.1914).
Portrait Margaretha Schmid, geb. Ritter (1882-1947) und
Jodok Alois Schmid (1877-1951)
Eine besondere Freude hatten die Kinder, wenn die Väter auf
Fronturlaub kamen und endlich wieder mit ihnen vereint waren. Meistens war die Zeit zu Hause jedoch zu schnell vergangen und es flossen zahlreiche Tränen beim Abschied. Je länger
der Krieg dauerte, kam es immer öfter vor, dass die Kinder ihre
Väter nicht mehr erkannten, wenn sie nach Hause kamen. Sie
waren zu Fremden geworden. Dies war dann vor allem für die
Väter eine schwierige Situation. Hatten sie sich ja so sehnlich
auf die freudestrahlenden Kinderaugen gefreut.
Dies teilte auch Jodok Alois Schmid seiner
Frau mit: […] das Annele darf mich dann
nicht fürchten wie letztesmal.
Schule
Unmittelbar nach Kriegsausbruch blieben die Schulen geschlossen, da man der Meinung war, dass dieser schnell beendet sei
und dann der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Doch nach einiger Zeit wurden die Schulen wieder
geöffnet und der Unterricht fand wieder statt. Dies war jedoch
kein normaler Unterricht, denn die Einschränkungen durch den
Krieg waren zahlreich. Ein großes Problem stellte der Lehrermangel dar. Im Schuljahr 1914/15 waren 2/3 der Lehrpersonen
an der Front beziehungsweise beim Kriegsdienst. Der Lehrermangel konnte teils durch die Reaktivierung pensionierter Lehrer, der Heraufsetzung der Unterrichtseinheiten und der Heranziehung verheirateter Lehrerinnen behoben werden. Trotzdem
fand der Unterricht oftmals nur halbtags statt, Klassen wurden
zusammengezogen und das Schuljahr wurde vorzeitig beendet.
Die Lehrpersonen sollten in ihrem Unterricht die patriotischen
Gefühle und die Kriegsbegeisterung in den Kindern wecken.
Dazu eigneten sich hervorragend Jubiläen, wie das Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josef I. im November 1914. Schulische
Ausflüge und Spiele wiesen vermehrt einen militärischen Charakter auf.
Die Erziehung zeigte Wirkung. Mit Arbeitseifer und Idealismus
betrieben die Kinder zahlreiche Sammlungen. So sammelten sie
Geld für das Rote Kreuz, beteiligten sich an Kriegsfürsorgeaktionen und Warensammlungen.
Am 1. Oktober 1914 erfolgte die Sammlung
von Brombeerblättern durch Schulkinder.
Daraus soll im Winterfeldzug, für den man
sich allen Anschein nach allseits einrichtet, Tee für die Soldaten bereitet werden.
(Hammerer Chronik)
Je mehr sich der Arbeitskräftemangel bemerkbar machte, desto
mehr rückte die Schule in den Hintergrund, da die Kinder vermehrt zu Hause helfen mussten
Feldmesse für die Soldaten
Die Kirche und ihre
Funk tion während des
Krieges
Auf Grund der engen Bindung von Kaiserhaus und Kirche
herrschte auch bei dieser die Meinung vom „gerechten Krieg“
vor. In den Predigten mit patriotischem Inhalts wurden die Ziele und Beweggründe der Monarchie gegen „Andersdenkende“
verteidigt. Als jedoch die ersten negativen Meldungen von der
Front in die Heimat drangen, die ersten Gefallenen und Vermissten zu beklagen waren und die patriotische Stimmung zu
kippen drohte, beschreibt der Mellauer Pfarrer seine Aufgabe:
Er mußte aufklären, die Leute beruhigen mit
Gottvertrauen erfüllen, den guten Willen der
Regierung betonen, die Kriegs- u. Blutopfer
mit religiösen Gründen erträglich zu machen
suchen, wie ja auch der Pfarrer fast durchwegs die Angehörigen von auf den Schlachtfeldern Gefallenen, oder in Spitälern u. in
der Gefangenschaft verstorbenen schonend
verständigen mußte u. leichte Sache ist das
keine gewesen. Auf diese Weise mußte es gemacht werden, daß das Volk vaterländisch
gesinnt blieb u. schließlich auch verhältnismäßig ruhig die ungeheuren Kriegsopfer auf
sich nahm und durchhielt bis zum Frieden.
(Mellauer Pfarrchronik).
Kurz nach Kriegsausbruch begannen die Kriegsandachten,
Kriegsprozessionen und Gebete für die kämpfenden Truppen.
Vom 10. August wurde jeden Tag in der Kirche eine Andacht ähnlich wie Maiandacht
gehalten um den Sieg im Krieg zu gewinnen.
(Wolf Chronik). Am 9. September erfolgte ein
Kriegsbittgang der Egger nach Reute bei Bezau zu den 14 Nothelfern, an welchem 425
Personen teilnahmen. (Hammerer Chronik).
Ein unbekannter Bezauer Chronist berichtet vom 20. Oktober 1914:
Es wurde eine Prozession mehrerer Gemeinden
des Hinterwaldes zur Hl. Wendelinskapelle
auf der Schnepfegg veranstaltet. Der Weihbischof von Feldkirch Hochw. H. Dr. Sigismund
Waitz hielt die Festpredigt und zelebrierte dort
eine hl. Messe. Auf dem Rückwege hält Seine
Bischöfl. Gnaden in unserer Pfarrkirche eine
Ansprache und erteilt den hl. Segen (Bezauer
Chronik).
Für die gefallenen Soldaten wurden in den Heimatgemeinden
Gedenkfeiern veranstaltet, die einen religiösen Charakter aufwiesen und Totenmessen und Kreuzsteckungen beinhalteten.
Die Geistlichen sorgten sich jedoch nicht nur um das Seelenheil
der Leute, sondern waren auch tatkräftig engagiert. Sie halfen
wo sie konnten. Die Frauenklöster verschrieben sich der Verwundetenpflege und organisierten Verbandszeug und Medikamente.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die geistliche Betreuung der
Soldaten an der Front. In den verschiedenen Frontabschnitten
wurden Feldgottesdienste gelesen, die Beichte abgenommen
und die hl. Sakramente gespendet. Für viele Soldaten war dies
ein Trost.
Kriegsanleihen
Ein Krieg kostet viel Geld und dieses kann auf drei Arten aufgetrieben werden. Erstens durch Anleihen, dann durch Steuern
und mit Hilfe der Notenpresse. Eine Finanzierung über Steuereinnahmen kam von Anfang an nicht in Frage, da das Steuersystem vorwiegend auf Verbrauchersteuern basierte. Außerdem
war die Steuerlast ziemlich ungerecht verteilt, so dass Geringverdiener indirekt mehr zahlten als Vermögende. Die großen
Steuereinahmen kamen aus den Massensteuern und war es daher nicht ratsam Kriegssteuern einzuheben. Das Einführen von
Kriegssteuern hätte die Propaganda des raschen Sieges untergraben.
Somit blieb für die Geldbeschaffung nur noch die Kriegsinflation und Anleihen. Über die Geldschöpfung wurden 2/5 finanziert. Bereits zu Kriegsbeginn machte die Regierung von der Verschuldung bei der Notenbank großen Gebrauch. Die Geldmenge
wurde innerhalb der ersten Monate verdoppelt und stiegen in
Folge die Lebenserhaltungskosten drastisch an.
Die anderen 3/5 wurden aus Kriegsanleihen finanziert. Hierbei
borgte sich der Staat von seinen Bürgern Geld, mit der Absicht,
dieses mit Zinsen zurückzuzahlen. Ausgegeben wurden bei der
ersten Anleihe Obligationen zu 100, 200, 1000 und 10.000
Kronen. Die Verzinsung erfolgte halbjährlich mit 5,5 Prozent.
Als Rückzahlungsterim wurde der 1. April 1920 festgelegt. Die
Zeichnung der Anleihe konnte bei einer der Postsparkassen und
bei jedem Postamt erfolgen. Auch viele Geistliche zeichneten,
sowohl mit ihrem privaten als auch mit kirchlichem Vermögen,
Kriegsanleihen.
Die Gemeinde Bezau lehnte am 15. November 1914 auf Grund
von Geldmangel ab, forderte aber Private auf diese zu zeichnen.
In Österreich [wurde] die erste Kriegsanleihe
mit 600 Millionen Kr. und in Ungarn mit
400 Millionen Kr. abgeschlossen. (Hammerer
Chronik).
Die erste Kriegsanleihe war somit ein voller Erfolg.
Lebensmit telsituation
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war es der Vorarlberger Landwirtschaft nicht möglich die Bevölkerung ausreichend zu ernähren. Daher war weder eine private noch eine staatliche Vorratspolitik möglich. Da bei Kriegsausbruch jeder an einen kurzen
Krieg glaubte, machte man sich diesbezüglich keine großen
Sorgen. Doch schon kurze Zeit später machte sich eine gewisse
Knappheit bei dem Lebensmitteln bemerkbar.
Das Wälderhaus in Bezau, das bisher über
große Warenlager verfügte, sieht sich teilweise
genötigt den Verkauf pro Partei auf 25 Kreuzer
einzuschränken. (Bezauer Chronik).
Da es bereits zu Preistreibereien gekommen war, wurde von öffentlicher Seite Preispolitik und -kontrolle betrieben. Im Dezember 1914 beschäftigte sich der Vorarlberger Landesausschuss
mit der Getreideversorgung des Landes, da eine dringend benötigte Getreidelieferung aus Ungarn nicht eintraf. Die Bevölkerung wurde zur Sparsamkeit aufgerufen.
Durch eine Verordnung bestimmte die Regierung, daß vom 1. Dezember 1914 an bei der Broterzeugung eine Mehlmischung zu verwenden
ist, die höchstens 70% Weizen- und Roggen
und als Rest Gersten, Mais- und Kartoffelwalzmehl enthält. Die politischen Behörden wurden
ermächtigt den Verkaufspreis dieses Mischbrotes unter Bedachtnahme auf die Beschaffenheit
und das Gewicht des Brotes unter Berücksichtigung der bestehenden Verhältnisse festzusetzen. Den Händlern wurde der Verkauf anderen
Brotes, soweit es inländischer Herkunft ist untersagt. (Bezauer Chronik).
Neben dem Brot war die Kartoffel das wichtigste Grundnahrungsmittel. Auf Grund der geringen Selbstversorgung mussten Kartoffeln in großen Mengen eingeführt werden.
Besser sah die Situation beim Fleisch aus. Hier herrschte noch
kein Mangel, da genügend Vieh vorhanden war. Ein Milchmangel wurde erst später durch die Dezimierung des Viehbestandes
bemerkbar. Der Eierbedarf konnte noch durch die Haltung von
Hühnern gedeckt werden.
Die L andwirtschaft
Bereits im Jahr 1913 wurde ein Rückgang des Ackerlandes
festgestellt, der sich trotz staatlicher Intervention bis 1916
nicht aufhalten ließ. Als Folge dessen gingen die Ernteerträge
bei den meisten Bodenfrüchten zurück. Dies allein war jedoch
nicht der Grund für die schlechte wirtschaftliche Lage Österreich-Ungarns. Durch die Generalmobilisierung machte sich der
Arbeitskräftemangel sofort bemerkbar. Darüber hinaus wurden
die Bauern direkt vom Feld an die Front abgezogen. Da neben
den Soldaten auch Pferde an die Front gesendet wurden, fehlten auch diese bei der heimischen Feldarbeit.
Das Fehlen der Pferde wirkte sich jedoch für die Landwirtschaft
nicht so negativ aus, da viele Bauern bereits auf den lukrativeren Viehhandel setzten. Hierbei verfütterten die Bauern einen
Großteil der Bodenfrüchte und der Milch an das Vieh, um bessere Gewinne zu erzielen. Diese Vorgangsweise verschärfte die
Nahrungsmittelknappheit weiter. Gemeinsam mit Tirol war Vorarlberg zur Versorgung des Heeresbedarfes verpflichtet. Die
Tagesration Fleisch für einen Soldaten betrug 400 g und wurde die jeweils von den heimischen Bauern abzuliefernde Menge
mittels Viehzählungen ermittelt.
Soldaten bei der mobilen Feldküche
Probleme bereitete den Bauern immer wieder die Maul- und
Klauenseuche. Ein unbekannter Bezauer Chronist berichtet am
21. September 1914:
Heute sieht es winterlich aus, es hat bis in die
Talsohle herabgeschneit, die Maul- und Klauenseuche will immer noch nicht erlöschen, ein
großer Schaden für die Bauern. Der bekannte
Schwarzenberger Markt konnte deshalb dieses
Jahr nicht abgehalten werden. […] Mit Rücksicht auf den gegenwärtigen Stand der Maulund Klauenseuche erklärt die k. k. Statthalterei
in Innsbruck den Bregenzerwald als verseuchten Landstrich und verhängt über den ganzen
Bezirk die Sperre. Der Viehhandel liegt ganz
darnieder
Kühe kauft man um 300 Kr. gute und schöne.
Die Schweine werden um einen Schundpreis
verkauft, 4 Wochen alte Ferkel um 5 – 8 Kr,
weil man das Futtermehl für dieselben beinahe
nichtmehr kaufen kann. (Bezauer Chronik)
Liste der gefallenen
und vermissten
Bregenzerwälder 1914
Alberschwende
Bereuter, Franz Josef
Bereuter, Rudolf
Dür, Johann
Fröwis, August
Gemeiner, Franz
Graninger, Rudolf
Hopfner, Georg
Hopfner, Johann Christian
Hopfner, Isidor
Huber, Adolf
Metzler, Josef Alois
Rusch, Christian
Sohm, Gregor
Schedler, Kaspar Ignaz
Schedler, Franz Josef
Andelsbuch
Bär, Egide
Berchtold, Johann Adam
Broger, Johann Jakob
Felder, Jodok
Fetz, Jakob
Mätzler, Anton
Mätzler, Jakob
Meusburger, Franz Xaver
Moosbrugger, Ambros
Muxel, Jakob
Reinher, Josef M.
Schneider, Johann Georg
Troy, Jodok
Au
Albrecht, Anton
Albrecht, Hermann
Beer, Anton
Berlinger, Ferdinand
Manser, Anton
Marinelli, Albert
Moosbrugger, Jakob
Bezau Albrecht, Jakob
Albrecht, Kaspar
Feuerstein, Anton
Hammerer, Josef Anton
Moosbrugger, Ambros
Moosbrugger, Josef
Moosbrugger, Josef Albert
Bizau
Bischofberger, Johann Georg
Carbonari, Josef
Fontain, Josef
Rüscher, Gebhard
Winsauer, Jakob
Winsauer, Johann
Buch Fuchs, Konrad
Stadelmann, Franz Josef
Winder, Anton
Damüls
Bischof, Gottlieb
Bischof, Siviard
Bischof, Wilhelm
Doren
Feuerle, Anton
Forster, Anton
Geist, Peter
Hagspiel, Alfons
Nenning, Peter
Nußbaumer, Johann
Stöckler, Johann
Egg (mit Großdorf)
Feldkircher, Albert
Feldkircher, Nikolaus
Fetz, Anton
Flatz, Josef Bartle
Geiger, Franz Josef
Geiger, Kaspar
Hammerer, Eduard
Hammerer, Josef Wilhelm
Heidegger, Leo
Helbock, Konrad
Kohler, Franz Anton
Lang, Kaspar
Meusburger, Erich
Meusburger, Konrad
Rehm, Alois
Rehm, Ludwig
Schwärzler, Wilhelm
Sutterlüty, Johann Josef
Sutterlüty, Kaspar
Türtscher, Gottlieb
Von der Thannen, Anton
Waldner, Jodok Anton
Winsauer, Albert
Lingenau
Bechter, Jakob
Eberle, Jakob
Faisst, Anton
Fehr, Alfons
Fröwis, Josef
Forte, Antonio
Hagspiel, Fridolin
Lässer, Johann Georg
Lässer, Josef
Sütterlüti, Arnold
Hittisau
Bader, Eduard
Fink, Karl
Hagspiel, Leo
Lässer, Anton
Lohrmann, Johann Michael
Neyer, Konrad
Teufel, Leopold
Wilburger, Johann Peter
Willi, Konrad
Mellau
Feurstein, Hermann
Feurstein, Josef
Feurstein, Mathias
Haller, Eduard
Haller, Josef
Kohler, Michel
Moosmann, Jodok
Natter, Johann Georg
Reuthe Rüscher, Josef
Winkel, Lorenz
Krumbach
Steurer, Alwin
Langen
Deuring, Johann G.
Dürr, Josef
Dürr, Rudolf
Hutter, Anton
Kunz, Johann
Nußbaumer, Johann
Sinz, Konrad
Sutter, Ludwig
Wiedemann, August
Langenegg
Bader, Eduard
Bentele, Gottfried
Feist, Anton
Mang, Josef
Mennel, Rupert
Nußbaumer, Ferdinand
Schwärzler, Hermann
Schwärzler, Josef
Riefensberg
Berkmann, Adam
Berkmann, Albert
Berkmann, Friedrich
Fink, Josef
Hartmann, Johann Georg
Klotz, Josef
Matt, Philipp
Schmid, Johann Georg
Schnepfau
Broger, Jakob
Broger, Xaver
Hutle, Michael
Moosmann, Anton
Ratz, Johann Michael
Rüscher, Wolfgang
Übelher, Josef
Schoppernau
Huber, Robert
Moosbrugger, Peter
Schröcken
Jochum, Ludwig
Schwarzenberg
Braun, Josef
Dominci, Johann Anton
Flatz, Josef Barth.
Kohler, Alois
Mayer, Josef
Mayer, Karl
Meztler, Josef Daniel
Ritter, Karl
Schneider, Josef
Sibratsgfäll
Thöny, Peter
Wackernell, Johann Peter
Sulzberg Blank, Ludwig
Buhmann, Adolf
Nenning, Otto
Österle, Johann
Österle, Konrad
Vögel, Tobias
Thal
Bitsche, August
Fink, Johann
Weh, Leopold
Warth
Bargehr, Gaudenz
Fritz, Josef
Fritz, Kristian
Huber, Josef
Herunterladen