Festliches Neujahrskonzert Mittwoch, 01.01. 2014 · 17.00 Uhr Musik bereichert. KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN Les Musiciens du Louvre Grenoble Marc Minkowski Dirigent Lenneke Ruiten Sopran In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E 4I5 Johann Strauß Josef StrauSS (1827 – 1870) »Delirienwalzer« op. 212 (1867) Johann StrauSS (1825 – 1899) »Annen-Polka« op. 117 (1852) »Russische Marsch-Fantasie« op. 353 (1872) »Banditen-Galopp« op. 378 (1875) »I-Tipferl-Polka« op. 377 (1877) »Rosen aus dem Süden« Walzer op. 388 (1880) Romanze für Violoncello und Orchester Nr. 1 d-moll op. 243 (1860) »Pizzicato-Polka« (1869) »Furioso-Polka« op. 260 (1861) »Frühlingsstimmen« op. 410 (1883) – Pause – Johann StrauSS »Éljen a Magyar!« op. 332 (1869) Ouvertüre zu »Die Fledermaus« (1874) ›Mein Herr Marquis‹ Arie der Adele aus »Die Fledermaus« (1874) »Tik-Tak-Polka« op. 365 aus »Die Fledermaus« (1874) »Du und du« Walzer op. 367 aus »Die Fledermaus« (1874) »Ägyptischer Marsch« op. 335 (1869) »Unter Donner und Blitz« Polka op. 324 (1868) »Fata Morgana« Polka op. 330 (1869) Franz Lehár (1870 – 1948) ›Meine Lippen, sie küssen so heiß‹ Arie der Giuditta aus »Giuditta« (1934) Johann StrauSS Ballettmusik aus »Indigo und die vierzig Räuber« (1871) 6I7 Programm 8I9 Ein Neujahrsklassiker Werke von Johann StrauSS in einer spritzigen Neuauflage »Das ist die Rumpelkammer meiner Berühmtheit.« Diese Worte von Johann Strauß dürften so manchen Besucher seiner Villa in Wien verwundert haben. Der Walzerkönig führte seine Gäste gerne in den Gartenpavillon, um ihnen die Lorbeerkränze zu präsentieren, die er regelmäßig nach dem Dirigieren überreicht bekam – Ruhm und Ehre, sinnvoll endgelagert. Der Lorbeer dürfte sicher irgendwann vertrocknet gewesen sein. Strauß’ Musik aber ist bis heute ein Evergreen, was insbesondere am Neujahrstag immer wieder unter Beweis gestellt wird. Auch Dortmund hat heuer seine eigene Strauß-Gala zum neuen Jahr: Marc Minkowski hat ein Programm zusammengestellt, das gespickt ist mit viel Bekanntem, aber auch mit mancher Seltenheit des Walzerkönigs aus Wien. Delirien und letzte Werke Laut Programmentwurf, von dem Minkowski zugegebenermaßen gerne kurzfristig abweicht, stammen nur zwei Werke nicht von Johann Strauß Sohn. Da ist zum einen die Arie ›Meine Lippen, sie küssen so heiß‹ aus der Operette »Giuditta« von Franz Lehár. Die Uraufführung dieses Werkes, das sich als Lehárs letztes erweisen sollte, geriet 1934 zum Großereignis sondergleichen. Rund 120 Rundfunkstationen übertrugen es in alle Welt. Richard Tauber spielte den heruntergekommenen Barpianisten Octavio, der unversehens seiner großen Liebe begegnet. Beim Premierenpublikum floss so manche Träne, wie die Wiener Musik-Plaudertasche Marcel Prawy glaubhaft berichtete. Das zweite Stück, das nicht von Johann Strauß stammt, ist der »Delirienwalzer« op. 212. Er wurde von seinem Bruder geschrieben. Josef Strauß arbeitete zunächst als Architekt und konstruierte auch zwei wunderbar funktionierende Straßenkehrmaschinen. Als Bruder Johann eines Tages im Spätherbst 1852 von einer Konzertreise völlig erschöpft zurückkehrte (heute würde man Burnout konstatieren), begann Josefs Karriere als Dirigent der Straußkapelle. Auch als Komponist tat er sich fortan hervor. Der Dirigent Nikolaus Harnoncourt hat versucht, seine Musik zu charakterisieren: »Bei Josef ist es eine andere Art der Inspiration. Josef dachte mehr in Tönen: Er arbeitete immer tonmalerisch. Josef malte wie Turner und Johann Strauß wie Caspar David Friedrich.« und Orchester d-moll. Großfürst Konstantin war der passable Solist in diesem Stück, das kaum fünf Minuten lang ist. »Une pensée« (Ein Gedanke) lautet der Untertitel dieses von Harfenklang umrauschten Kleinods, das überraschend melancholisch-ernste Züge trägt. Heute Abend erklingen viele Werke, die im Pawlowsker Sommer des Jahres 1869 entstanden sind: Stücke mit russischem Einschlag, aber auch von ganz allgemein orientalischem Charakter. Russland kann da ohne weiteres durch Ägypten ausgetauscht werden. Betrachtet man zum Beispiel den »Ägyptischen Marsch«, so muss man erwähnen, dass er später auch unter dem Titel »Tscherkessen-Marsch« bekannt wurde. Für Strauß sind ja oft kleine akustische Extras charakteristisch, Pistolenschüsse, Vogelgezwitscher oder knallende Champagnerkorken. Im »Ägyptischen Marsch« dürfen die Musiker singen – auch, wenn es nicht mehr als »la, la, la« ist. 1869 komponiert wurde auch die berühmte »Pizzicato-Polka«, die eigentlich eine Gemeinschaftsarbeit der Brüder Josef und Johann ist, sowie die Schnellpolka »Éljen a Magyár«. Im Original ist dieses in Budapest uraufgeführte Stück für Chor und Orchester gesetzt, später spielte Strafrecht für Unternehmer. Effektiv. Kompetent. Diskret. Prof. Dr. TiDo ParK rechtsanwalt | fachanwalt für Straf- und Steuerrecht Dr. TobiaS EggErS rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Ulf rEUKEr ll.M. (Wirtschaftsstrafrecht) rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Dr. STEfan rüTTErS rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Die Sommer in Pawlowsk Lukrative Auslandsengagements hat Johann Strauß nie verschmäht. Elf Jahre lang reiste er beispielsweise ins russische Pawlowsk, die Sommerresidenz der russischen Zaren – auf Einladung der Eisenbahndirektion der nahen Großstadt St. Petersburg. Die Aufenthalte dort waren für Strauß höchst inspirierend. Bereits 1860 komponierte er dort die Romanze für Violoncello 10 I 11 Rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund Fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de WirTSchafTSSTrafrEchT | STEUErSTrafrEchT | coMPliancE Werke man nur noch die Orchesterfassung. Gewidmet ist die Polka der »edlen ungarischen Nation«, und nicht zufällig findet man darin auch ein Zitat des »Rákóczi-Marsches«, der für Ungarn von alters her eine wichtige Rolle spielt. Strauß wurde Pawlowsk am Ende untreu: Im Sommer 1870 zog er eine Reise nach Boston den gewohnten und vertraglich festgeschriebenen Verpflichtungen vor. Die Eisenbahngesellschaft verklagte ihn daraufhin zu einer hohen Geldstrafe. Trotzdem erblickte die »Russische Marsch-Fantasie« nicht in 1870 in Pawlowsk das Licht der Welt, sondern 1872 im Vergnügungspark »Neue Welt« in Hietzing. Polka furioso Was wäre ein Johann-Strauß-Konzert ohne die Polkas? Marc Minkowski hat eine bunte Mischung daraus zusammengestellt. Eine im Tempo eher mäßige Polka Mazur ist »Fata Morgana«. Dortmund Berlin ·· Bernau Dortmund · Berlin ··Bernau Breslau· ·Gotha Gotha· ·Zwickau Zwickau· Breslau Stimmen Sie sich auf Erfolg ein Über Begeisterung zum Erfolg In FOCUS Money haben wir sechsmal in Folge den Ton angegeben. Denn uns hat das bekannte Magazin bereits sechsmal zum Top-Steuerberater Deutschlands Das dem habenBerater, wir unseren Mandanten zu verdanken. Vertrauen Sie unsgewählt. und damit Weil sie wissen, wo die Musik spielt wenn es um ihr Geld geht. 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Diese Polka schildert die Flucht vor einem Sommergewitter; effektvoll krachen hier die Blitze. Nicht ganz so geläufig dürfte die »Furioso-Polka« sein. Seit der Uraufführung setzt dieses Stück das Publikum in Erstaunen – ein teuflisches Drunter und Drüber, ein Durcheinander von Dur und Moll, grob, aufgeregt und aufregend zugleich. Über die allseits beliebte »Annen-Polka« und die »Pizzicato-Polka« muss man kaum Worte verlieren – sie zählen zu den beliebtesten Strauß-Werken überhaupt. Auf Reisen außerhalb der Donaumonarchie wurde Strauß sogar als »Komponist der ›Annen-Polka‹« angekündigt, und die Notenausgaben dieses Stückes riss man ihm schon zu Lebzeiten aus der Hand. Musikalische Zweitverwertung »Am End’ fand man das Zipferl / die Ursach’ war halt die: / der Mann vergaß das Tipferl / das Tipferl auf dem i.« Die Zeilen aus Strauss’ Operette »Prinz Methusalem« inspirierten wohl seine »I-Tipferl«- oder »I-Tüpferl«-Polka. Bei Strauß »gebären« die Operetten immer auch eine Folge von Walzern, Polkas und allerhand Tänzen, die dann auf andere Weise als über die Bühne an die Ohren der Wiener gelangten. Mit seinen Libretti hatte Strauß oft Pech, und so war eine Zweitverwertung wie diese hoch willkommen. Was »Prinz Methusalem« betrifft, wurde das Textbuch einstimmig von den Kritikern getadelt. Strauß fügte einige Melodien daraus zu einem rasanten Stück im Zweivierteltakt zusammen, dem »Banditen-Galopp«. Vorsicht: Hier wird scharf geschossen! Auch Strauß’ Walzer waren oft eine Aneinanderreihung von Melodien aus seinen Bühnenwerken. »Rosen aus dem Süden« geht zum Beispiel auf die Operette »Das Spitzentuch der Königin« aus dem Jahr 1880 zurück. Schon vier Tage nach der glücklosen Operetten-Premiere war das Stück fertig. Der Walzer »Frühlingsstimmen« dagegen ist ein wirkliches Original: Im Winter 1882/83 schrieb Strauß diesen Gesangswalzer für die Koloratursängerin Bianca Bianchi. Auch auf die Sonderwünsche von Theaterdirektoren musste Strauß zuweilen reagieren. Für seine erste Operette überhaupt, »Indigo und die vierzig Räuber«, sollte er auf Geheiß des Theaters an der Wien eine Ballettmusik schreiben. Doch auch beim frühen Strauß war es schon so: Das Libretto fiel durch, die Musik aber entzückte jedermann. Und der Kritiker Eduard Hanslick ließ sich immerhin zu dem Satz herab: »Anmutige Melodien und beflügelte Rhythmen muss man dem Werk nachrühmen.« Werke & œj œ œ R c e ? Vom Weihnachtskrach zum Welterfolg h t. & ? In Frankreich war es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis das turbulente Weihnachtstreiben zum Zentrum eines Boulevardstücks werden würde. Henri Meilhac und Ludovic Halévy griffen die Idee auf. Mit »Le réveillon« landeten sie im Jahr 1872 einen Erfolg, der Paris regelrecht erschütterte. Der Ruhm des Stückes erreichte bald auch den Direktor des Theaters an der Wien, Maximilian Steiner. Und der Verleger und Theateragent Gustav Léwy war es schließlich, der den Vorschlag machte, »Le réveillon« Johann Strauß zur Vertonung anzubieten. So komponierte Johann Strauß die »Fledermaus«, deren Uraufführung er selbst am Ostersonntag 1874 im Theater an der Wien leitete. Der Textdichter Richard Genée ließ Weihnachten dabei ganz aus dem Spiel – was den Erfolg auf deutschsprachigen Bühnen sicherstellte. Trotzdem boten sich in Genées Libretto Musizieranlässe en masse für Walzer, Couplets, Trinklieder und beschwipste Chöre. PrintMu GESELLSCHAFTSRECHT Re c ht s a nwä lte u nd Not a r e 8 In der Wiener Straußkapelle wussten einige Musiker kuriose, aber auch inspirierende Anekdoten zu erzählen. Zum Beispiel die Geschichte von einer Reise nach Frankreich im Jahr 1838: Damals hatte man einen »Réveillon« miterlebt, ein Wort, das man am besten mit »Krach zur Weihnacht« übersetzt. Damit ist die Festlaune der Franzosen am Weihnachtsabend gemeint: Man veranstaltet Maskenbälle, trinkt und feiert – so ganz anders als in der stillen Nacht hierzulande. Die Mitglieder der Straußkapelle ergriff dabei das Schaudern. Spieker & Jaeger I [email protected] I w w w.spieker-jaeger.de K ronenburgallee 5 I 44139 Dor tmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0 Wie immer bearbeitete Strauß seine Musik auch für den Konzertsaal, das Ergebnis waren vor allem der »Du und Du«-Walzer und die »Tik-Tak-Polka«. Auch Adeles Lach-Arie ›Mein Herr Marquis‹ wird gerne gesungen. Das aber ist alles nichts gegen die Beliebtheit der spritzigen Ouvertüre, die ein Abriss der Handlung en miniature ist. Wie die gesamte »Fledermaus« hat sie ihren Stammplatz in den Herzen der Musikliebhaber gefunden. Demo Jetzt neu! Klaviere & Flügel im Konzerthaus Brückstraße 21 · Dortmund · Telefon (0231) 2 26 96-145 · www.steinway-dortmund.de WERKE 16 I 17 Johann StrauSS (1825 – 1899) »Frühlingsstimmen« op. 410 (Text: Richard Genée, 1823 – 1895) Die Lerche in blaue Höh entschwebt, Der Tauwind weht so lau; Sein wonniger, milder Hauch belebt Und küsst das Feld, die Au. Der Frühling in holder Pracht erwacht, Ah, alle Pein zu End mag sein, Alles Leid, entflohn ist es weit! Schmerz wird milder, frohe Bilder, Glaub an Glück kehrt zurück; Sonnenschein, ah, dringt nun ein, ah, Alles lacht, ach, ach, erwacht! Da strömt auch der Liederquell, Der zu lang schon schien zu schweigen; Klingen hört dort wieder rein und hell Süße Stimmen aus den Zweigen! Ah, leis lässt die Nachtigall Schon die ersten Töne hören, Um die Kön’gin nicht zu stören, Schweigt, ihr Sänger all! Voller schon Klingt bald Ihr süßer Ton. Ach ja bald, ah! O Sang der Nachtigall, holder Klang, ah ja! Liebe durchglüht, ah, ah, ah, Tönet das Lied, ah, und der Laut, Süß und traut, scheint auch Klagen zu tragen, Ah, ah, wiegt das Herz in süße Träumerein, Ah, ah, ah, ah, leise ein! Sehnsucht und Lust Ah, ah, ah, wohnt in der Brust, Ah, wenn ihr Sang lockt so bang, Funkelnd ferne wie Sterne, Ah, ah, zauberschimmernd Wie des Mondes Strahl, ah, wallt durchs Tal! Kaum will entschwinden die Nacht, 18 I 19 Lerchensang frisch erwacht, Ah, Licht kommt sie künden, Schatten entschwinden! Ah! Die Lerche in blaue Höh entschwebt, Der Tauwind weht so lau; Sein wonniger, milder Hauch belebt Und küsst das Feld, die Au. Der Frühling in holder Pracht erwacht, Ah, alle Pein zu End mag sein, Alles Leid, entflohn ist es weit! Entflohn ist’s heut’ gar weit. Ah, des Frühlings Stimmen klingen traut, Ah ja, ah ja, ah, o süßer Laut, ah, ach ja! ›Mein Herr Marquis‹ aus »Die Fledermaus« (Text: Richard Genée · Karl Haffner, 1804 – 1876) Mein Herr Marquis, ein Mann wie Sie Sollt’ besser das verstehn! Darum rate ich, nur genauer sich Die Leute anzusehn. Die Hand ist doch wohl gar zu fein, ach! Dies Füßchen so zierlich, so klein, ach! Die Sprache, die ich führe, die Taille, die Turnüre, Dergleichen finden Sie bei einer Zofe nie! Gestehen müssen Sie fürwahr, Sehr komisch dieser Irrtum war! Ja, sehr komisch, hahaha, Ist die Sache, hahaha, Drum verzeihn Sie, hahaha, Wenn ich lache, hahaha... Ach, sehr komisch, Herr Marquis, sind Sie. Mit dem Profil im griech’schen Stil Beschenkte mich Natur. Wenn nicht dies Gesicht Schon genügend spricht, So sehn Sie die Figur! Schaun Sie durch die Lorgnette dann, ah, Sich diese Toilette nur an, ah, Mir scheinet wohl, die Liebe Macht Ihre Augen trübe. Der schönen Zofe Bild Hat ganz Ihr Herz erfüllt! Nun sehen Sie sie überall, Sehr komisch ist fürwahr der Fall! Ja, sehr komisch, hahaha, Ist die Sache, hahaha, Drum verzeihn Sie, hahaha, Wenn ich lache, hahaha... Ach, sehr komisch, Herr Marquis, sind Sie. Franz Lehár (1870 – 1948) ›Meine Lippen, sie küssen so heiSS‹ aus »Giuditta« (Text: Paul Knepler, 1879 – 1967 · Fritz Löhner-Beda, 1883 – 1942) Ich weiß es selber nicht, Warum man gleich von Liebe spricht, Wenn man in meiner Nähe ist, In meine Augen schaut Und meine Hände küsst. Ich weiß es selber nicht, Warum man von dem Zauber spricht. Dem keiner widersteht, Wenn er mich sieht, Wenn er an mir vorüber geht. Doch wenn das rote Licht erglüht, Zur mitternächt’gen Stund’ Und alle lauschen meinem Lied, Dann wird mir klar der Grund: Meine Lippen, sie küssen so heiß, Meine Glieder sind schmiegsam und weiß. In den Sternen, da steht es geschrieben, Du sollst küssen, du sollst lieben! Meine Füße, sie schweben dahin, Meine Augen, sie locken und glühn. Und ich tanz wie im Rausch, denn ich weiß, Meine Lippen, sie küssen so heiß. In meinen Adern drin, Da rollt das Blut der Tänzerin, Denn meine schöne Mutter war Des Tanzes Königin Im gold’nen Alcazar. Sie war so wunderschön, Ich hab sie oft im Traum gesehn. Schlug sie das Tambourin So wild im Tanz, da sah man alle Augen glühn. Sie ist in mir aufs Neu erwacht, Ich hab das gleiche Los. Ich tanz wie sie um Mitternacht Und fühl das Eine bloß: Meine Lippen, sie küssen so heiß, Meine Glieder sind schmiegsam und weiß. In den Sternen, da steht es geschrieben, Du sollst küssen, du sollst lieben. Und ich tanz wie im Rausch, denn ich weiß, Meine Lippen, sie küssen so heiß. Texte 20 I 21 Les Musiciens du Louvre Grenoble Das 1982 von Marc Minkowski gegründete Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble erweckt das Repertoire des Barock, der Klassik und der Romantik auf Originalinstrumenten zu neuem Leben. Seit dreißig Jahren hat es durch Neuinterpretationen der Werke von Händel, Purcell und Rameau neue Maßstäbe gesetzt; Aufführungen von Haydn und Mozart und neuerdings Bach und Schubert fanden hohe Beachtung. Seine Interpretationen der französischen Musik des 19. Jahrhunderts, darunter Berlioz’ »Les nuits d’été« und »Harold en Italie«, Bizets »L’Arlésienne« und Massenets »Cendrillon«, fanden ebenfalls großen Anklang. Zu den jüngsten Opernerfolgen des Ensembles zählen Händels »Alcina« an der Wiener Staatsoper, Mozarts »Così fan tutte« bei den »Salzburger Festspielen«, eine Mozart-Gala zum dreißigsten Geburtstag des Orchesters, »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach im Salle Pleyel in Paris, Wagners »Der Fliegende Holländer« in Versailles, Grenoble, am Theater an der Wien und im Palau de la Música Barcelona sowie Mozarts »Lucio Silla« bei der »Mozartwoche«, den »Salzburger Festspielen« und beim »Musikfest Bremen«, wo das Orchester seit 1995 regelmäßig auftritt. In der Saison 2013/14 steht der Jubilar Gluck mit den Opern »Alceste« an der Pariser Opéra Garnier und »Orfeo ed Euridice« in Salzburg und Grenoble auf dem Programm. Darüber hinaus spielt das Ensemble Strawinskys »L’histoire du soldat« und de Fallas »El amor brujo« in Grenoble und an der Pariser Opéra Comique, die Wiederaufnahme von Händels »Il trionfo del tempo« in Berlin sowie Rossinis »Il turco in Italia« und Rameaus »Les Boréades« beim »Festival d’Aix-enProvence«. Das seit 1996 in Grenoble ansässige Ensemble wirkt dabei mit, der klassischen Musik auf Die hörbare Pflege für alle Saiteninstrumente www.bellacura.de 22 I 23 vielfältige Weise ein neues Publikum zu erschließen. Das Orchester hat für Naïve 2010 den gesamten Zyklus der »Londoner Sinfonien« von Haydn, 2012 Schuberts Sinfonien und 2013 Wagners »Fliegenden Holländer« und Dietschs »Le vaisseau fantôme« aufgenommen. Les Musiciens du Louvre Grenoble werden von der Stadt Grenoble, vom Conseil Général de l’Isère, der Région Rhône-Alpes und dem Ministère de la Culture et de la Communication (DRAC Rhône-Alpes) unterstützt. Marc Minkowski Nach seiner Ausbildung als Fagottist wandte Marc Minkowski sich schon sehr früh dem Dirigieren zu, das er unter anderen bei Charles Bruck an der Pierre Monteux Memorial School in den USA erlernte. Im Alter von neunzehn Jahren gründete er Les Musiciens du Louvre, ein Ensemble, das am Wiederaufleben der Barockmusik aktiv Anteil nahm und mit dem Minkowski sowohl das französische Repertoire wie Lully, Rameau, Campra, Marais oder Mondonville als auch Händel (»Il trionfo del tempo«, »Ariodante«, »Giulio Cesare«, »Hercules«, »Semele«, Motetten und Orchestermusik) neu erschloss, bevor er sich Mozart, Rossini, Bizet, Offenbach und Wagner zuwandte. Inzwischen weitet Minkowski sein Repertoire stetig auf Komponisten des 20. Jahrhunderts (Ravel, Strawinsky, Lili Boulanger, Roussel, Adams, Gorecki, Olivier Greif) aus. Mit seinem Orchester, aber auch allein gastiert Minkowski in ganz Europa, zum Beispiel 2011 in Salzburg, Aix-en-Provence, Zürich und beim »Musikfest Bremen«, mit dem Les Musiciens du Louvre Grenoble seit 1995 eine enge Partnerschaft unterhalten. Regelmäßig erscheint Marc Minkowski auf den Spielplänen der Pariser Oper und des Théâtre du Châtelet, er tritt aber auch an anderen Pariser Bühnen wie der Opéra Comique auf, wo er »La dame blanche« von Boieldieu zu neuem Leben erweckte, 2002 »Pelléas et Mélisande« zum hundertsten Jahrestag der Erstaufführung dirigierte und 2011 »Cendrillon« von Massenet leitete. Gastspiele führten ihn nach Venedig für »Le domino noir« von Auber, Moskau, wo er zusammen mit dem Regisseur Olivier Py die erste russische Bühnenaufführung von »Pelléas et Mélisande« gestaltete, Berlin (»Robert le diable«, »Il trionfo del tempo«), Amsterdam (»Roméo et Juliette«, »Iphigénie en Aulide«, »Iphigénie en Tauride«) und nach Wien sowohl ans Theater an der Wien (»Hamlet«) als auch an die Staatsoper, wo Les Musiciens du Louvre Grenoble als erstes französisches Orchester gastierten (»Alcina«). Regelmäßig ist Marc Minkowski auch bei anderen großen Sinfonieorchestern zu Gast. Neben häufigen Auftritten in Deutschland mit der Staatskapelle Dresden, den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und verschiedenen Münchner Orchestern leitete Biografien er auch das Los Angeles Philharmonic, die Wiener Symphoniker, das Mozarteumorchester und die Camerata Salzburg, das Cleveland Orchestra, das Mahler Chamber Orchestra, das Swedish Radio Symphony Orchestra, das Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, das Finnish Radio Symphony Orchestra und das neu gegründete Qatar Philharmonic Orchestra. 2009 feierten Les Musiciens du Louvre Grenoble und ihr Gründer mit Haydns »Londoner Sinfonien« am Wiener Konzerthaus einen großen Erfolg. Die Konzerte wurden live aufgezeichnet und erschienen beim Label Naïve, bei dem das Ensemble seit 2007 unter Exklusivvertrag steht. Ebenfalls im Wiener Konzerthaus wurde 2012 der Gesamtzyklus der Schubert-Sinfonien aufgenommen. Marc Minkowski wurde zum künstlerischen Leiter der »Mozartwoche« in Salzburg ernannt und übernahm ab 2013 hier die Programmgestaltung. Im Juni 2011 rief er auf der Île de Ré das »Festival Ré Majeure« ins Leben. Marc Minkowski und Les Musiciens du Louvre Grenoble im KONZERTHAUS DORTMUND Neben fünf Neujahrskonzerten in den letzten Jahren gestalteten Marc Minkowski und seine Musiciens du Louvre Grenoble u. a. auch drei Zeitinsel-Konzerte in Dortmund, die im Jahr 2008 ein Porträt des Dirigenten Minkowski bildeten. Schon im März 2003 war Marc Minkowski das erste Mal im Konzerthaus zu Gast und leitete das Mahler Chamber Orchestra. Lenneke Ruiten Die niederländische Sopranistin Lenneke Ruiten studierte Gesang bei Meinard Kraak in Den Haag und Operngesang an der Bayerischen Theaterakademie in München. 2001 gewann sie den Ersten Preis beim »Erna Spoorenberg Gesangswettbewerb« und 2002 beim »Internationalen Gesangswettbewerb ’s-Hertogenbosch« den Ersten sowie vier Spezialpreise. Ihr Bühnendebüt gab Lenneke Ruiten in München als Susanna in »Le nozze di Figaro«. Es folgten Auftritte u. a. als Amor in »Orfeo ed Euridice«, Yniold in »Pelléas et Mélisande« und Xenia in »Boris Godunow« in den Niederlanden (Nationale Reisopera), Blonde in »Die Entführung aus dem Serail« beim »Schleswig-Holstein Musik Festival« und Clorinda in »Il combattimento di Tancredi e Clorinda« in Köln. Auf dem Konzertpodium ist Lenneke Ruiten eine gefragte Solistin. Sie trat unter anderem mit den Wiener Philharmonikern, den English Baroque Soloists, dem Monteverdi Choir, dem Mozarteumorchester Salzburg, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem RTÉ National Symphony Orchestra Dublin, Tonhalle-Orchester Zürich, Concertgebouw Kamerorkest und dem Symphonie- 24 I25 orchester des Bayerischen Rundfunks auf. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Frans Brüggen, Ton Koopman, Christian Thielemann, Helmuth Rilling und Alessandro de Marchi. Lenneke Ruiten ist regelmäßig zu Gast bei renommierten Festivals wie den »Salzburger Festspielen«, dem »Prager Frühling«, »Bachfest Leipzig«, den »BBC Proms« sowie den Festivals in Brighton und Aldeburgh. Zusammen mit den Pianisten Thom Janssen und Rudolf Jansen gibt Lenneke Ruiten regelmäßig Liederabende im Concertgebouw Amsterdam und weiteren Konzertzentren in Frankreich, Deutschland und den USA. 2005 erschien ihre CD »Mélodies Françaises« und im Herbst 2008 folgte ein Album mit Liedern von Brahms (Brilliant Classics). 2010 erschien eine Solo-CD mit dem Concertgebouw Kamerorkest und Ed Spanjaard mit Mozart-Konzertarien und »Exsultate jubilate« (PentaTone). Außerdem nahm die Sängerin mit dem RIAS Kammerchor für Harmonia mundi Werke von Johann Christoph Bach und mit dem SWR Vokalensemble Stuttgart Orffs »Carmina Burana« auf. An der Opéra La Monnaie in Brüssel übernahm Lenneke Ruiten im Dezember kurzfristig die Rolle der Ophélie in Ambroise Thomas’ »Hamlet« unter der musikalischen Leitung Marc Minkowskis und in der Regie Olivier Pys. Weitere aktuelle Engagements führen sie in einer Monteverdi-Gala mit Magdalena Kožená und Rolando Villazón ans Festspielhaus Baden-Baden und Théâtre des Champs-Élysées nach Paris, in einer Neuproduktion von »Così fan tutte« u. a. nach Rotterdam, Amsterdam und Den Haag und mit einem Operettenkonzert ans Concertgebouw Amsterdam. Sie singt Konzerte mit Bachs »Johannes-Passion« unter Marc Minkowski in Frankfurt, Lyon und Grenoble, die auf CD erscheinen werden, Mozarts c-moll-Messe im Gasteig in München, Mendelssohns »Lobgesang« in Las Palmas, in der »Zauberflöte« unter Iván Fischer in Budapest, Abu Dhabi, Bonn und beim Festival »Mostly Mozart« in New York. In den Niederlanden gibt sie Liederabende und geht mit Arien von Beethoven und Mozart und Le Concert Olympique unter Jan Caeyers auf Konzertreise, die sie weiter nach Belgien führt. Im Sommer 2014 arbeitet Lenneke Ruiten zum ersten Mal mit René Jacobs zusammen und tritt als Angelica in Händels »Orlando« beim »Holland Festival« und in der Cité de la musique in Paris auf. Ab der Spielzeit 2014/15 wird Lenneke Ruiten am Staatstheater Stuttgart als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« und als La Folie in Rameaus »Platée« zu erleben sein. Lenneke Ruiten im KONZERTHAUS DORTMUND Im Dezember 2012 trat Lenneke Ruiten zum ersten Mal im Konzerthaus auf. Als Solistin in Mendelssohns »Lobgesang«-Sinfonie sang sie mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Andrés Orozco-Estrada. Biografien 26 I 27 88 Minuten Schweizer Wertarbeit Tonhalle-Orchester Zürich David Zinman, Stephen Hough Werke von Sergej Rachmaninow Sonntag, 02.02.2014 · 16.00 Uhr Texte Markus Bruderreck Fotonachweise S. 04 © Marco Borggreve · Naive S. 08 © Sander Buyck S. 16 © Victor Thomas S. 20 © Marco Borggreve · Naive S. 26 © Marco Borggreve · Naive Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231- 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Musik bereichert. KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten. Impressum Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de So klingt nur Dortmund.