LANDES KONZERTE 2016/17 ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE PROGRAMM Ensemble Bassetto Lisa Kronsteiner, Bassetthorn Hubert Kerschbaumer, Bassetthorn / Klarinette Matthias Kronsteiner / Fagott Werke von Beethoven, Crusell, Mozart, Rösler und Weber Sonntag, 02.04.17 / Landesgalerie Oberösterreich 17.00 Uhr LANDES KONZERTE 2016/17 ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE LANDES KONZERTE 2016/17 Programm HEINRICH SCHANTL (1873–1937) BERNHARD HENRIK CRUSELL (1775–1838) „Der Freischütz nach Carl Maria von Weber [1786–1826]. Ein musikalischer Scherz“ Trio concertante für Klarinette, Bassetthorn und Fagott JOHANN JOSEF RÖSLER (1771–1813) Partita in C-Dur 1. Andante 2. Menuetto 3. Alla Polacca LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Grand Trio in C-Dur op. 87 in der Fassung für zwei Bassetthörner und Fagott 1. Allegro 2. Adagio 3. Menuetto. Allegro molto. Scherzo 4. Finale. Presto Pause Poco Adagio – Allegro Moderato – Andantino – Allegro WOLFGANG AMADÉ MOZART (1756–1791) „Die Zauberflöte“ in historischen Bearbeitungen für Bläsertrio Ouvertüre und ausgewählte Arien LANDES KONZERTE 2016/17 ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE Die Künstlerlebensläufe Lisa Kronsteiner absolvierte ihr Bachelorstudium in Instrumentalpädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität mit ausgezeichnetem Erfolg. Anschließend zog es sie nach New York, wo sie sich während ihres Masterstudiums an der Manhattan School of Music auf Bassklarinette und Bassetthorn sowie Zeitgenössische Musik spezialisierte. 2012 graduierte Lisa Kronsteiner an der State University of New York in Stony Brook zum Doctor of Musical Arts. Ergänzend nahm sie Unterricht bei renommierten Bassklarinettisten wie Harry Sparnaay (Niederlande), Ernesto Molinari (Schweiz), Suzanne Stephens (Deutschland), David Krakauer (USA) und Evan Ziporyn (USA). Sie spielt seither in Konzerthäusern wie der Merkin Concert Hall New York, dem Symphony Space NY, dem Porgy & Bess Wien und dem Brucknerhaus Linz sowie bei namhaften Sommerfestivals in New York, Rovinj, Graz, Schwaz und Gmunden. Seit 2016 lebt Lisa Kronsteiner in Steyr und ist Gründungsmitglied diverser Ensembles, u.a. des Austrian Bass Clarinet Club. Hubert Kerschbaumer absolvierte seine Klarinettenstudien an der Musikuniversität Wien bei Ernst Ottensamer sowie an der Bruckneruniversität Linz bei Gerald Kraxberger, wo er im Rahmen seiner umfassenden musikalischen Ausbildung auch ein Schwerpunktstudium Gesang absolvierte. Der Preisträger des Gradus-ad-Parnassum-Wettbewerbs wirkt neben dem CrossNova Ensemble in verschiedenen Kammermusikformationen und Orchestern wie dem ensemble_danube.2135, dem Ensemble Sonare, dem Wiener Johann Strauss Orchester und dem Vienna Art Orchester, bei dem er auch solistisch in Erscheinung trat. Konzerttourneen führten ihn unter anderem nach Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Russland und Japan. Als Leiter des Musikschulverbandes Allhartsberg sowie einer Klarinettenklasse an der Musikschule Waidhofen/Ybbs erdet Hubert Kerschbaumer seine künstlerische Arbeit auch als Kapellmeister des Musikvereins seines Heimatortes Konradsheim. Matthias Kronsteiner besuchte nach Absolvierung des Fagottstudiums an der Anton Bruckner Privatuniversität ein zweijähriges Post-Graduate Studium für zeitgenössische Musik an der Manhattan School of Music bei Martin Kuuskmann. Weitere Studien führten ihn zu Milan Turkovic und Dag Jensen. Im Sommer 2011 erschien Kronsteiners Debut-CD „Modified – Music for Bassoon“ bei Naxos, USA. Die Produktion mit zeitgenössischen Werken für Fagott erfreut sich positiver Resonanz der Fachpresse und zahlreicher Kritiker in Europa, den USA und Canada. Matthias Kronsteiner ist unter anderem Mitglied des Ensemble09, des MaxBrand-Ensembles und des Chameleon Orchestra. LANDES KONZERTE 2016/17 LANDES KONZERTE 2016/17 ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE LANDES KONZERTE 2016/17 Die Komponisten und ihre Werke Heinrich Schantl (1873–1937) entstammte einer steirischen Musikerfamilie. Der Großvater Florian war Hornist und Musikpädagoge an der Musikschule des Steiermärkischen Musikvereins, die Großmutter Theresia leitete in Graz eine Damenkapelle; sein Vater Georg war Militärkapellmeister und Komponist. Heinrich Schantl studierte Horn, Klavier, Musiktheorie und Komposition am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien. Um 1902 war er Leiter der Jagdmusik am K. u. k. Oberstjägermeisteramt und unterrichtete als Privatlehrer. Später dürfte er in Graz an der Oper und als Musiklehrer gewirkt haben. Als Theatermusiker war er also bestens mit der Musik der Oper „Freischütz“ vertraut. Johann Joseph Rösler (1771–1813) war ein böhmischer Komponist, Kapellmeister und Pianist. Er ist nicht zu verwechseln mit Franz Anton Rösler (= Antonio Rosetti). Rösler war Klaviermeister beim Prager Opernorchester und trat später in die Dienste des Fürsten Lobkowitz ein. Er schrieb eine Kantate auf Mozarts Tod und später zahlreiche Bühnenwerke, von denen die Oper „Elisene“ einige Bedeutung erlangte. Auch sind von Rösler zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke erhalten. Der Musikwissenschaftler Guido Adler entdeckte 1880 die Abschrift des ersten Satz eines Klavierkonzerts von Rösler, den er aufgrund der kompositorischen Qualität zunächst für ein unbekanntes Werk Beethovens hielt. Ludwig van Beethoven schrieb sein Trio op. 87 für die Brüder Teimer, die das Wiener Publikum 1793 mit einer neuen Bläserformation (zwei Oboen und Englischhorn) überraschten. Schon bald nach der Uraufführung 1794 bearbeitete Beethoven sein „Terzett“ für andere Instrumente: für zwei Violinen und Viola, für drei Flöten und auch für zwei Klarinetten und Fagott. Die hohe Opuszahl ist darauf zurückzuführen, dass das Werk ursprünglich ohne Zahl erschien, dann als op. 29 (was eine Kollision mit dem Streichquintett mit sich brachte) und schließlich in der endgültigen Fassung mit einer Opuszahl zwischen 86 (Messe in C-Dur) und 90 (Klaviersonate e-Moll), die der Komponist freigelassen hatte. Stilistisch ist das Trio ein typisches Frühwerk, was man auch an thematischen Bezügen hören kann. So nimmt das Hauptthema des ersten Satzes unverkennbar das Seitenthema aus dem Kopfsatz der Zweiten Sinfonie vorweg. Die Ausdehnung des Satzes, sein modulatorischer Reichtum und seine anspruchsvolle Durchführungstechnik rechtfertigen den Titel „Grand Trio“ der Erstausgabe. Der langsame Satz ist ein Adagio, wobei der Zusatz cantabile („gesanglich“) den Eindruck einer Opernarie für drei Bläser vermittelt. Das schnelle Menuett ist schon in seinem Untertitel als Scherzo bezeichnet, während das Rondo voll des Humors ist und in einer brillanten Coda ausklingt. Bernhard Henrik Crusell (* 15. Oktober 1775 in Nystad, finnisch Uusikaupunki, Finnland; † 28. Juli 1838 in Stockholm) war ein finnischer Klarinettist und Komponist. Bereits im Alter von 12 Jahren wurde er Klarinettist in einer Militärkapelle in Sveaborg. Er zog später nach Stockholm, wo er 1793 Hofmusiker wurde. Nach einem Aufenthalt in Berlin studierte er ab 1803 Klarinette und Komposition am Konservatorium Paris u. a. bei Abbé Vogler und François-Joseph Gossec. Nach seiner Rückkehr zur Hofkapelle in Stockholm brachte er es dort 1818 zum musikalischen Leiter der beiden Königlichen Leibgrenadierregimenter. Crusell war ein hervorragender Klarinettensolist. Seine äußerst virtuosen Kompositionen – meist mit oder für Klarinette – werden bis heute weithin geschätzt und sind einem frühromantischen Klangideal verpflichtet, voller origineller thematischer Einfälle; sie rücken Crusells Stil in die Nähe Webers. Wie alle anderen Opern Mozarts hat auch „Die Zauberflöte“ zahlreiche Musiker und Komponisten zu Bearbeitungen angeregt. Dies in einer Zeit, in der Musikwerke größerer Besetzung nicht wie heute via Internet ständig verfügbar waren: Wer diese Musik hören wollte, musste sie selbst im häuslichen Bereich spielen. In einer der ersten „Sonntagsmusiken“ im Jahr 2000 war eine Bearbeitung der Oper „Figaros Hochzeit“ aus den Beständen des Oö. Landesmuseums zu hören und Jahre später dann eine „Zauberflöten“-Fassung für Flötenquartett, ebenfalls aus der hiesigen Bibliothek, die in der Zwischenzeit Eingang in eine Dissertation inklusive Notendruck gefunden hat. In diesem Konzert nun erklingt die „Zauberflöte“ erneut, diesmal in einer Version mit Mozarts Lieblingsinstrument der späten Jahre, der Klarinette, und seinem „Jenseitsinstrument“, dem Bassetthorn. LANDES KONZERTE 2016/17 www.landeskonzerte.at ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE VORSCHAU Vorschau auf die Saison 2017/18 __ 08.10.2017 MARTIN WALCH, VIOLINE TILL A. KÖRBER, KLAVIER Beethoven, Debussy, Bartók __ 22.10.2017 ATALANTE QUARTETT Schubert, Bartók __ 05.11.2017 LYSKAMM QUARTETT Haydn, Beethoven, Bartók __ 19.11.17 BELENUS QUARTETT Mozart, Mendelssohn, Bartók __ 10.12.17 __ 28.01.2018 MINETTI QUARTETT (I) Haydn, Beethoven, Bartók __ 11.02.2018 MINETTI QUARTETT (II) Schubert, Bartók __ 18.03.2018 STADLER QUARTETT Joseph Haydn, Herbert Grassl (UA), Bartók __ 08.04.2018 ANNELIE GAHL, VIOLINE BERNHARD ZACHHUBER, KLARINETTE CLEMENS ZEILINGER, KLAVIER Wanhal, Menotti, Bartók SONNTAGSMUSIK EXTRA Preisgekrönte Studierende aus oö. Musiklehranstalten Das Team der Sonntagsmusik im Salon bedankt sich für Ihr Interesse in der vergangenen Saison und freut sich auf ein Wiederhören und –sehen! Anton Voigt, Künstlerischer Leiter Impressum: Amt der Oö. Landesregierung / Direktion Kultur Oö. Landesmusikschulwerk, 4021 Linz, Promenade 37