Malawisee Zunächst ein paar Zahlen und Fakten: Der Malawisee ist der neuntgrößte der See der Erde und… …der drittgrößte in Afrika nach dem Viktoriasee und dem Tanganjika See Er ist 560 Kilometer lang und bis zu 80 Kilometern breit (durchschnittlich 50 Kilometer)… und hat eine Tiefe von 704 Metern Die Wassertemperatur beträgt am Grund ca. 22°C, an der Oberfläche ca. 24-29°C Er existiert bereits seit mehr als einer Million Jahre Er beherbergt über 450 verschiedene Fischarten Der Malawisee liegt im Südosten Afrikas. Er ist sowohl von feinen Sandstränden (Abb.1) umgeben als auch von steilen Felsküsten (Abb.2) an den Nordufern des Sees. Das Wasser ist sehr klar, am Ufer lässt sich bis auf den Grund schauen. Im Norden des Sees gibt es oft starken Wellengang. Die Tierwelt rund um den See ist beeindruckend: unzählige Seeadler leben hier, außerdem Flusspferde und Krokodile. Auf den kleinen unbewohnten Inseln des Sees kann man Seepythons und Waranen begegnen. Abb. 1 Abb. 2 Unterwasseraufnahmen aus dem See Malawisee-Aquarium Die leuchtend bunten Barsche des Malawisees werden Cichliden genannt und kommen nirgendwo sonst vor. Sie benötigen sehr sauberes, sauerstoffreiches und weiches (mineralarmes) Wasser: o pH-Wert 7,5 – 8,5 o Temperatur: 23°C-27°C Anstelle eines dichten Pflanzendschungels benötigen Malawibarsche viele Steinaufbauten (z. B. aus Fluss-, Schiefer- oder Basaltgestein) damit sie genügend Höhlen und Verstecke haben. Dort beziehen sie dann Reviere welche zum Teil heftig verteidigt werden. Auf Pflanzen muss man natürlich nicht ganz verzichten – es gibt einige „barschverträgliche“ Exemplare wie z. B. das Speerblatt oder den Javafarn mit denen man grüne Akzente setzen kann und die von den Barschen nur selten angeknabbert werden. Die männlichen Malawibarsche sind oft wesentlich bunter und auch größer als die Weibchen, manchmal kann man aber Männchen und Weibchen auch kaum voneinander unterscheiden. Da Cichliden relativ groß werden und teilweise auch sehr aggressiv ihre Reviere verteidigen, hält man sie am Besten in einem großen Artaquarium ab mindestens 250 Liter. Möglichkeiten ein Malawisee-Aquarium zu Gestalten Unsere Bewohner Labidochromis „Mbamba bay“ Ein friedlicher kleiner Bewohner des Malawi-Sees. Die Männchen sind während der Balzzeit tiefblau gefärbt mit fast schwarzen Querstreifen. Die Weibchen sind eher unscheinbar dunkelblau – fast schwarz gefärbt. Die Rücken- und Schwanzflosse sind gelb gesäumt. Auch bei dieser Art brütet das Weibchen die Eier im Maul aus. Sie ernähren sich in erster Linie von Algen aber auch gerne mal von kleinen Insekten. Labidochromis „Yellow“ Diese Art gehört zu den beliebtesten Barscharten überhaupt und man findet sie in den meisten Malawiaquarien wieder. Männchen und Weibchen kann man nur schwer unterscheiden. Diese Fische gehören zu den Maulbrütern –> die Eier werden auf einem Stein abgelegt und zum Ausbrüten ins Maul genommen. Am liebsten fressen sie Insekten. Türkisgoldbarsch (Melanochromis auratus) Bei dieser Art sind Männchen und Weibchen genau gegensätzlich gefärbt: Das Männchen (oben) ist dunkel mit zwei hellen Längsstreifen, das Weibchen (unten) dagegen ist hell, mit zwei dunklen Längsstreifen. Sie ernähren sich von Algen. Lilien-Maulbrüter (Pseudotropheus lombardoi) Diese Art ist sowohl untereinander als auch zu anderen Fischen recht aggressiv. Das Weibchen ist blau-grau gefärbt mit dunklen Querstreifen und das Männchen ist leuchtend gelb, manchmal ebenfalls mit Querstreifen. Sie brauchen viel Platz und fressen gerne Insekten. Pseudotropheus demasoni Dieser hübsche Barsch kann innerhalb seiner Art sehr aggressiv sein und benötigt genug Platz um Reviere zu bilden. Er braucht viel pflanzliche Nahrung, da er sich in seinem natürlichen Lebensraum ausschließlich von Algen ernährt. Männchen und Weibchen sind nur schwer zu unterscheiden da sie gleich gefärbt sind. Eisblauer Maulbrüter (Pseudotropheus socolofi) Der Eisblaue Maulbrüter ist ein friedlicher Fisch und kommt in einer Wassertiefe zwischen 4 und 10 Metern vor. Beide Geschlechter sind leuchtend hellblau aber das Männchen hat deutlich länger ausgezogene Bauchflossen und 3 bis 4 große, schwarz umrandete und safrangelbe Eiflecke in der Afterflosse. Labidochromis hongi Labidochromis hongi lebt überall dort, wo er Felseinbuchtungen, Spalten und Höhlen findet. Die Männchen halten sich immer in oder in unmittelbarer Näher ihres Revieres (Spalten / Höhlen) auf, während die Weibchen oft in Gruppen durch das Aquarium ziehen und Algen abweiden. Obwohl die Art eher klein ist, kann sie sich gut gegen größere Arten durchsetzen. Labidochromis perlmutt Diese weiß-silbern schillernden Barsche schwimmen den ganzen Tag friedlich durchs Aquarium auf der Suche nach Fressbarem. Auch sie haben eine große Vorliebe für große dunkle Höhlen, deren Decken peinlichst genau nach möglicher Beute (Algen/Kleinstlebewesen) abgesucht werden. Bei der Balz werden die Männchen fast völlig weiß.