Lenneke Ruiten Leonardo Capalbo Le Cercle de l`Harmonie

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Lenneke Ruiten
Leonardo Capalbo
Le Cercle de l’Harmonie
Jérémie Rhorer
Dienstag
30. Dezember 2014
20:00
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Franz Sauer aus.
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dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
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Lenneke Ruiten Sopran
Leonardo Capalbo Tenor
Le Cercle de l’Harmonie
Jérémie Rhorer Dirigent
Dienstag
30. Dezember 2014
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 22:00
Das Konzert im Radio:
Mittwoch 31.12.2015, 20:15, Deutschlandradio Kultur
PROGRAMM
Ferdinand Hérold 1791 – 1833
Ouvertüre
aus: Zampa ou La Fiancée de marbre (1831)
Oper in drei Akten
Hector Berlioz 1803 – 1869
»Ah! Je vais l’aimer«. Arie des Bénédict
aus: Béatrice et Bénédict (1860 – 62)
Oper in zwei Akten
Le spectre de la rose
aus: Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41)
Sechs Lieder für Singstimme und Orchester
Un bal. Valse. Allegro non troppo
aus: Symphonie fantastique op. 14 (1830)
Épisode de la vie d’un artiste
für Orchester
Ambroise Thomas 1811 – 1896
»Sa main depuis hier«. Arie der Ophélie
aus: Hamlet (1860 – 68)
Oper in fünf Akten
Hector Berlioz
Rakoczy-Marsch (Ungarischer Marsch)
für Orchester
3. Szene (Ausschnitt)
aus: La Damnation de Faust op. 24 (1845 – 46)
Dramatische Legende in vier Teilen für Soli, gemischten Chor,
Kinderchor und Orchester
Georges Bizet 1838 – 1875
»Ton cœur n’a pas compris le mien«. Duett Leila – Nadir
aus: Le Pêcheurs de perles (Die Perlenfischer) (1863)
Oper in drei Akten
Pause
2
Emmanuel Chabrier 1841 – 1894
Fête Polonaise
aus: Le Roi malgré lui (1886 – 1887)
Opera comique in einem Akt
Léo Delibes 1836 – 1891
»Ah! Par les dieux inspirés« – »Où va la jeune Indoue«
Air des Clochettes, 2. Akt
»Je me souviens«. Arie des Gérard
aus: Lakmé (1883)
Oper für Soli, Chor und Orchester in drei Akten
Hector Berlioz
7. Szene (Ausschnitt): Ballet des Sylphes (Sylphen-Tanz)
für Orchester
aus: La Damnation de Faust op. 24 (1845 – 46)
Dramatische Legende in vier Teilen für Soli, gemischten Chor,
Kinderchor und Orchester
Léo Delibes
»Lakmé, Lakmé, c’est toi qui viens à moi«. Duett Gérard – Lakmé
aus: Lakmé (1883)
Oper für Soli, Chor und Orchester in drei Akten
Georges Bizet / Ernest Guiraud 1837 – 1892
Farandole
aus: L’Arlésienne Suite Nr. 2 (1880)
3
DIE GESANGSTEXTE
Hector Berlioz
»Ah! Je vais l’aimer«. Arie des Bénédict
aus: Béatrice et Bénédict (1860 – 62)
Oper in zwei Akten
Libretto von Hector Berlioz nach William Shakespeare
Bénédict
Ah! je vais l’aimer,
Bénédict
Ach, ich liebe sie schon,
Mon cœur me l’annonce!
A son vain orgueil
Je sens qu’il renonce.
mein Herz hat’s verkündet!
Seinen eitlen Stolz
es nun überwindet.
Je vais l’admirer,
Je vais l’adorer,
L’aimer, l’adorer, l’idolâtrer!
Sa grâce agaçante,
Son esprit si fin,
Son charme divin,
Tout séduit en elle,
Et sa lèvre appelle
Un baiser sans fin.
Ah! je vais l’aimer, etc.
Ich werd sie bewundern,
ich werd sie verehren,
Ja, lieben, verehren, vergöttern,
verklären!
O Götter, Béatrice,
wie reißt sie mich hin:
In ihren Augen die Glut,
ihre Anmut, die reizt,
ihr Esprit ein Genuss,
Charme im Überfluss –
alles an ihr ist verlockend
und ihre Lippen, sie rufen
nach einem endlosen Kuss.
Ach, ich liebe sie schon …
Chère Béatrice!
Ciel! il se pourrait …
Elle m’aimerait!
Ô joie! ô supplice!
Un pareil bonheur
Est-il pour mon cœur?
Si c’était un songe,
Un cruel mensonge!
Ô rage! ô fureur!
Non, non.
Je vais l’aimer …
O Béatrice mein!
Ach, es könnte wohl sein …
… dass sie mich liebt!
O Freude, o Pein!
Ist für solches Glück
mein Herz auserkor’n?
Wenn’s denn nur ein Traum wär,
Lüge, Trug oder Schaum wär?
Oh, ich raste vor Zorn!
Nein, nein:
Ich liebe sie schon …
Voici la belle Héro et son amie, je
ne me sens pas d’humeur en ce
moment à faire de l’esprit avec
elles. Je suis mal à mon aise. Allons
rêver ailleurs! (Il sort.)
Da kommen die schöne Héro und
ihre Freundin; ich fühle mich jetzt
nicht danach, mit ihnen geistreich
zu parlieren. Das passt jetzt nicht,
lieber träum ich anderswo weiter!
(Geht ab.)
Fille ravissante,
Béatrice, ô dieux!
Le feu de ses yeux,
4
Hector Berlioz
Le spectre de la rose
aus: Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41)
Sechs Lieder für Singstimme und Orchester
Text aus »La comédie de la mort« von Théophile Gautier
Soulève ta paupière close
Qu’effleure un songe virginal.
Je suis le spectre d’une rose
Que tu portais hier au bal.
Tu me pris encor emperlée
Heb an deine Lider, die träumend
du jungfräulich niederschlugst:
Ich bin der Geist einer Rose,
die gestern zum Ball du trugst.
Du nahmst mich, noch frisch
beperlt
von silbern tränendem Regenguss;
durch das sternenglitzernde Fest
trugst du mich bis zum Schluss.
Des pleurs d’argent de l’arrosoir,
Et parmi la fête étoilée
Tu me promenas tout le soir.
Ô toi, qui de ma mort fut cause,
Sans que tu puisses le chasser,
Toutes les nuits mon spectre rose
O, du bist der Grund meines Todes,
und mein Geist als Rose nun tanzt
dir zu Häupten nachts an deinem
Lager
ohne dass du ihn bannen kannst.
Doch keine Angst, denn ich
verlange
weder Messe noch Totengebet;
dieser Dufthauch ist meine Seele,
die vom Paradies herweht.
A ton chevet viendra danser.
Mais ne crains rien, je ne réclame
Ni messe ni De Profundis,
Ce léger parfum est mon âme
Et j’arrive du Paradis.
Mon destin fut digne d’envie,
Et pour avoir un sort si beau
Beneidenswert war mein Los,
und sein Leben gäb mancher mit
Lust
für solch ein schönes Geschick:
Denn deine alabasterne Brust
wurde Ort meiner letzten Ruhe,
auf den ein Dichter mit einem Kuss
einmal schrieb: »Hier ruht eine
Rose,
die jeder König beneiden muss.«
Plus d’un aurait donné sa vie.
Car sur ton sein j’ai mon tombeau,
Et sur l’albâtre où je repose
Un poète avec un baiser
Écrivit : »Ci-gît une rose
Que tous les rois vont jalouser«.
5
Ambroise Thomas
»Sa main depuis hier«. Arie der Ophélie
aus: Hamlet (1860 – 68)
Oper in fünf Akten
Libretto von Jules Barbier und Michel Florentin Carrier
nach Shakespeares gleichnamigem Drama
Deuxième Acte
2. Akt
Les jardins du palais.
Scène Première.
In den Palastgärten
Szene 1
Ophélie, seule, entrant en scène,
un livre à la main.
Sa main depuis hier n’a pas touché
ma main!
Il se trouble à ma vue, il fuit à mon
approche! …
Dans son regard j’ai lu comme un
reproche!
Que s’est-il donc passé? – quel
changement soudain! …
Ophélie, betritt die Bühne allein,
ein Buch in der Hand.
Seit gestern hat er meine Hand
nicht mehr berührt!
Er wirkt verstört, wenn er mich
sieht, und flieht mich, wenn ich
nahe! …
Ein Vorwurf spricht, so scheints,
aus seinen Blicken …
Der Wandel kommt so rasch! …
Was ist wohl nur passiert?
Après un silence.
Mais non, ah ! je suis une ingrate et
je lui fais injure!
N’y pensons plus … Reprenons ma
lecture.
Schweigt und spricht dann wieder.
Ach was, ich so tu ihm nur Unrecht,
bin ich undankbar!
Genug räsoniert – ich les weiter, wo
ich grad war.
Elle lit.
»– Adieu, dit-il, ayez foi!
Mon cœur vous aime; – aimezmoi! «
Serments trompeurs ! promesse
frivole!
En un jour, ici-bas,
Tout s’efface et s’envole!
Son cœur ne m’aime plus … hélas!
Liest.
»Adieu, sprach er, vertrau auf mich!
Mein Herz liebt Deins, so liebe
mich!«
Trügrischer Schwur! Frivoler Eid!
Scène II.
Szene 2
Ophélie, Hamlet.
Hamlet traverse le fond du théâtre.
Ophélie, Hamlet
Hamlet quert im Hintergrund
die Bühne.
Ophélie.
Le voici! – Vers ces lieux, est-ce moi
qui l’attire?
Ophélie
Er ist da! – Kommt er wohl, weil ich
hier bin gewesen?
Hamlet aperçoit Ophélie et s’arrête.
Hamlet bemerkt Ophélie und
hält inne.
Er sieht mich! …
In einem Tag ist hier
alles verblasst, Vergangenheit!
Sein Herz liebt mich nicht mehr …
weh mir!
Il m’a vue! …
Hamlet fait quelques pas vers elle.
Hamlet geht ein paar Schritte
in ihre Richtung.
… er kommt näher – er kommt! –
zum Schein will ich lesen:
Il s’approche … il vient! – Feignons
de lire:
6
Elle lit.
»– En vous, cruel, j’avais foi!
Je vous aimais … aimez-moi! «
– Prière vaine! triste folie!
L’ingrat ne m’entend pas!
Il me fuit et m’oublie!
Adieu! mieux vaut mourir … hélas!
Liest.
»Du Barbar, dir treu war ich!
Ich liebte Dich … so liebe mich!«
– Sinnlose Bitte! Trauriger Wahn!
Er hört nicht her, wie schwach –
er flieht mich und vergisst!
Adieu! Besser ich sterbe … ach!
Observant Hamlet.
Il garde le silence!
Beobachtet Hamlet.
Noch immer sagt er gar nichts!
Hamlet s’éloigne précipitamment.
Il porte ailleurs ses pas! …
Hamlet entfernt sich hastig.
Er geht woanders hin! …
Hamlet sort.
Hamlet geht ab.
Scène III.
Szene 3
Ophélie, seule.
Ah! ce livre a dit vrai ! ah !
Les serments ont des ailes!
Ophélie, allein
Ach! Das Buch, es hatte Recht! Ach!
Einem Schwur wachsen
Schwingen!
In treulose Herzen zwingen
kann nichts ihn ein zweites Mal!
Im Frührot entfliegen die Schwüre,
entfliegen!
Kaum geschlüpft, ziehn am selben
Tage
sie fort über Berg und Tal –
ziehen fort über Berg und Tal!
Dans le cœur des infidèles
Rien ne peut les rappeler!
Ils passent avec l’aurore, ils passent
Le jour qui les voit éclore,
Les voit aussi s’envoler!
Le même jour les voit s’envoler !
Quand de ses aveux mon âme
enivrée
S’oubliait hier à les écouter,
Als mein Herz vom Schwur seiner
Treu berauscht
gestern verging, als es ihm
gelauscht,
– azurn blaues Licht,
Sternenewigkeit! –
rief er als Zeugen euch an für
seinen Treueeid!
Doch es wart nicht ihr, woran zu
zweifeln war …
Astres éternels, lumière azurée,
Il vous fit témoins de la foi jurée !
Ce n’est pas de vous qu’il fallait
douter!
Ah! les serments ont des ailes!
Ach, dem Schwur wachsen
Schwingen!
In treulose Herzen zwingen
kann nichts ihn ein zweites Mal!
Im Frührot entfliegen die Schwüre,
entfliegen!
Kaum geschlüpft, ziehn am selben
Tage
sie fort über Berg und Tal –
ach! – fort über Berg und Tal!
Dans le cœur des infidèles
Rien ne peut les rappeler!
Ils passent avec l’aurore, ils
passent !
Le jour qui les voit éclore,
Les voit aussi s’envoler!
Hélas ! les voit s’envoler !
7
Georges Bizet
»Ton cœur n’a pas compris le mien«. Duett Léïla – Nadir
aus: Le Pêcheurs de perles (Die Perlenfischer) (1863)
Oper in drei Akten
Libretto von Carré/Eugène Cormon [Pierre-Étienne Piestre]
Nadir
Ton cœur n’a pas compris le mien!
Au sein de la nuit parfumée,
Quand j’écoutais, l’âme charmée,
Les accents de ta voix aimée,
Ton cœur n’a pas compris le mien!
Nadir
Dein Herz verstand das meine nicht!
Als ich, die Seele ganz verzückt,
von dufterfüllter Nacht entrückt,
dich, die ich liebte, dort vernahm,
verstand dein Herz das meine nicht!
Léïla
Ainsi que toi je me souviens!
Au sein de la nuit parfumée,
Mon âme alors libre et charmée,
À l’amour n’était pas fermée!
Ainsi que toi je me souviens!
Léïla
Wie du erinnre ich mich klar!
Von dufterfüllter Nacht bestrickt,
frei meine Seele damals war,
für Liebe offen und verzückt!
Wie du erinnre ich mich klar!
Nadir
J’avais promis d’éviter ta présence,
Pouvais-je fuir les beaux yeux que
j’aimais?
Nadir
Geschworen hatte ich fest, dich zu
meiden,
von dir zu schweigen, ach,
immerdar!
Konnt ich die Augen, die ich liebte,
fliehen,
wenn doch stärker die Macht der
Liebe war?
Léïla
Malgré la nuit, malgré ton long
silence,
Mon cœur charmé avait lu dans ton
cœur!
Je t’attendais, j’espérais ta
présence!
Ta douce voix m’apportait le
bonheur!
Léïla
Trotz tiefer Nacht, trotz deines
langen Schweigens,
verstand mein Herz dein Herz
verzückt!
Ich wartete lang darauf, dass du
kämest!
Deine sanfte Stimme, sie hat mich
beglückt!
Nadir
Est-il vrai? que dis-tu?
Doux aveu, ô bonheur!
Nadir
Ist es wahr, was du sagst?
Süße Beichte, o Glück!
Ton cœur avait compris le mien!
Au sein de la nuit parfumée,
Quand j’écoutais, l’âme charmée,
Les accents de ta voix aimée,
Ton cœur avait compris le mien!
Dein Herz hatte mein Herz erhört!
Als ich, die Seele ganz verzückt
von dufterfüllter Nacht entrückt,
dich, die ich liebte, dort vernahm,
hatte dein Herz mein Herz erhört!
Léïla
Ainsi que toi je me souviens!
Au sein de la nuit parfumée,
Mon âme alors libre et charmée,
À l’amour n’était pas fermée!
Ainsi que toi je me souviens!
Léïla
Wie du erinnre ich mich klar!
Von dufterfüllter Nacht bestrickt,
frei meine Seele damals war,
für Liebe offen und verzückt!
Wie du erinnre ich mich klar!
Ensemble
Ô doux moment!
Zusammen
Wie wunderbar!
Et de me taire – hélas! – à tout
jamais;
Mais de l’amour, ô fatale puissance!
8
Léo Delibes
»Ah! Par les dieux inspirés« – »Où va la jeune Indoue« –
Air des Clochettes, 2. Akt
aus: Lakmé (1883)
Oper für Soli, Chor und Orchester in drei Akten
Libretto von Gondinet und Gille nach P. Lotis »Rarahu ou Le Mariage«
Nilakantha
Par les dieux inspirée,
Cette enfant vous dira
La légende sacrée
De la fille du paria …
Nilakantha
Von den Göttern beseelt
dieses Mädchen euch singt
die geheiligte Mär
von des Parias Kind …
Les Hindous
Hindus
Ecoutons la légende, écoutons!
Hören wir die Legende, hört, hört!
Lakmé
Légende (presque en récitatif)
Où va la jeune Indoue,
Fille des Parias,
Quand la lune se joue
Dans les grands mimosas?
Elle court sur la mousse
Et ne se souvient pas
Que partout on repousse
L’enfant des parias.
Elle court sur la mousse,
L’enfant des parias;
Le long des lauriers-roses,
Rêvant de douces choses,
Ah!
Elle passe sans bruit
Et riant à la nuit à la nuit!
Lakmé
Legende (fast im Rezitativ)
Wohin geht des Hindu Tochter,
des Parias liebes Kind,
wenn in den hohen Mimosen
der Mond sein Licht entspinnt?
Auf Moosteppich wandelnd
sie kaum sich entsinnt,
wie allseits man abweist
eines Parias Kind.
Auf Moosteppich wandelnd
sie kaum sich entsinnt,
von süßen Dingen träumend
die Rosenlorbeeren säumend –
Ah!
– huscht vorbei sie ganz sacht
und lacht der Nacht, der Nacht!
Là-bas dans la forêt plus sombre,
Où tinte la clochette,
Où tinte la clochette
Des charmeurs.
Wer mag – verirrt dort – nur der
Wandrer
mitten im dunklen Urwald sein?
Rings um ihn herum glitzern Augen
im Dunkel,
er hastet ziellos, verzweifelt, so spät
allein!
Die Raubtiere brüllen vor Lust,
der leichten Beute bewusst!
Ihrem Wüten zum Trotz eilt die
Maid her und winkt
mit dem Stabe, dem magischen
Stöckchen,
von dem das Zauberglöckchen,
von dem das Zauberglöckchen
hell erklingt.
(Imitant la clochette)
Ah! ah! ah!
(das Glöckchen nachahmend)
Ah! ah! ah!
L’étranger la regarde,
Elle reste éblouie,
Il est plus beau que les Rajahs!
Der Fremde schaut sie an –
sie bleibt geblendet stehn,
denn selbst kein Radscha ist so
schön!
Er wird rot, wenn er hört, dass er
Quel est ce voyageur perdu?
Autour de lui des yeux brillent dans
l’ombre,
Il marche encore au hasard éperdu!
Les fauves rugissent de joie,
Ils vont se jeter sur leur proie
La jeune fille accourt et brave leurs
fureurs,
Elle a dans sa main la baguette
Il rougira s’il sait qu’il doit
9
La vie à la fille des parias.
Mais lui, l’endormant dans un rêve,
Depuis ce jour au fond des bois,
Le voyageur entend parfois
Le bruit léger de la baguette
Où tinte la clochette,
Où tinte la clochette
Des charmeurs.
sein Leben einer Paria dankt!
Doch mit einem Traum sie
umwebend,
in den Himmel sie erhebend,
spricht er zu ihr: Dein Platz ist hier!
Denn Wischnu wars, des Brahma
Sohn!
Seit jenem Tag hört tief im Wald
der Reisende oft, wie erschallt
das leis tönende Stöckchen,
an dem das Zauberglöckchen
an dem das Zauberglöckchen
hell erklingt.
(Imitant la clochette)
Ah! ah! ah!
(das Glöckchen nachahmend)
Ah! ah! ah!
Jusque dans le ciel il l’enlève,
En lui disant: ta place est là!
C’était Vishnou, fils de Brahma!
Léo Delibes
»Je me souviens«. Arie des Gérard
aus: Lakmé (1883)
Oper für Soli, Chor und Orchester in drei Akten
Libretto von Gondinet und Gille nach P. Lotis »Rarahu ou Le Mariage«
Gérard
Je me souviens, sans voix, inanimé,
Gérard
Ich weiß noch: Stumm, leblos lag
ich und
dich sah ich gebeugt, dicht an
meinem Mund,
an deinen Blicken ganz allein
meine Seele nur hing –
o Lakmé, aus deinem Hauch neu
sie Leben empfing.
Je te voyais, sur mes lèvres
penchée,
Mon âme, à tes regards toute
entière attachée,
Revivait sous ton souffle, ô ma
douce Lakmé!
Ah! Viens, dans la forêt profonde
Komm mit, ach, in des Waldes
Frieden,
sanft strich der Liebe Flügel vorbei
und, um von der Welt uns zu
scheiden,
senkt der Himmel sich auf uns
zwei.
Ach, komm mit in des Waldes
Frieden:
Damit wir beide die Welt
vergessen,
strich sanft der Liebe Flügel vorbei.
Die Blumen ranken exotisch,
betören, duften erotisch –
sie öffnen das selige Herz
dem Vergessen, dem Rausch.
Ach, komm mit in des Waldes
Frieden,
weltvergessen ewig abgeschieden:
der Liebe Flügel strich sanft vorbei,
der Liebe Flügel strich sanft vorbei.
L’aile de l’amour a passé,
Et, pour nous séparer du monde,
Sur nous le ciel s’est abaissé.
Ah! Viens, dans la forêt profonde
Pour nous faire oublier le monde
L’aile de l’amour a passé.
Ces fleurs courant capricieuses
Ont des senteurs voluptueuses
Qui jettent au cœur amolli
L’ivresse et l’oubli.
Ah! viens dans la forêt profonde,
Pour jamais faire oublier le monde
L’aile de l’amour a passé,
L’aile de l’amour a passé!
10
Léo Delibes
»Lakmé, Lakmé, c’est toi qui viens à moi«. Duett Gérard – Lakmé
aus: Lakmé (1883)
Oper für Soli, Chor und Orchester in drei Akten
Libretto von Gondinet und Gille nach P. Lotis »Rarahu ou Le Mariage«
Gérard
Lakmé! Lakmé! C’est toi!
C’est toi qui viens à moi!
Dans le vague d’un rêve,
Je t’ai vue en passant,
Le voile se soulève
Et l’idole descend.
Je subis ta puissance,
Par ton charme enchaîné,
Et je vais sans défense
Vers le ciel entraîné.
Gérard
Lakmé! Lakmé, du hier!
Und du kommst her zu mir!
Im Nebel des Traumes
sah ich dich nur knapp:
Nun hebt sich der Schleier,
ein Idol steigt herab.
Deine Macht, sie erfasst mich,
und dein magischer Bann
hebt mich unwiederbringlich
gen Himmel an.
Lakmé
Mon ciel n’est pas le tien.
Le Dieu que tu révères
N’est pas celui que je connais;
Au mien si je te ramenais,
Tous les Hindous, nos frères,
Devraient te protéger.
Tu ne courrais aucun danger!
Lakmé
Mein Himmel ist der deine nicht.
Der Gott, zu dem du betest,
ist nicht der, den ich selbst verehre;
wenn ich zu meinem dich bekehre,
sind alle Hindus, unsere Brüder,
dich zu behüten in der Pflicht.
Gefahren drohen dir dann nicht!
Gérard
Viennent tous les dangers du
monde!
Dans l’ivresse profonde
Où ma raison se perd,
Verrais-je sous mes pas
Un abîme entr’ouvert.
Quand de tes longs cheveux
doucement tu m’effleures?
Gérard
Und drohten alle Gefahren der
Welt!
In dem tiefen Rausch,
wo sich mein Geist verliert,
unterm Fuße zur Schlucht
fester Boden mir wird.
Wann wirst du mit langem Haar
streichelnd mich umwerben?
Lakmé
Je ne veux pas que tu meures!
Lakmé
Du sollst, ja du darfst nicht sterben!
Gérard
Ah! c’est l’amour endormi
Qui de son aile t’effleure,
Et ton cœur s’est raffermi,
Tu ne veux pas que je meure!
Gérard
Ach – diese Liebe, die schlief,
ihr Flügel will sanft dich umwerben.
Und dein Herz fühlt es nun klar:
Ich soll, ja ich darf nicht sterben!
Lakmé
Hélas! c’est un ennemi
Dont le souffle ardent m’effleure,
Lakmé
Ach weh! Er ist doch ein Feind,
kann mit Feuerhauch mich
verderben;
es erzittert mein ganzes Sein,
doch er soll, ja er darf nicht
sterben!
Ach weh! Er ist doch ein Feind,
kann mit Feuerhauch mich
verderben, ah!
Er soll, ja er darf nicht sterben!
Tout mon être a frémi,
Mais je ne veux pas qu’il meure!
Hélas! c’est un ennemi
Dont le souffle ardent m’effleure,
ah!
Je ne veux pas qu’il meure!
11
Gérard
Ah! ton cœur s’est raffermi,
Tu ne veux pas que je meure!
Gérard
Ah! Dein Herz fühlt es nun klar:
Ich soll, ja ich darf nicht sterben!
Lakmé
Dans la forêt près de nous,
Se cache toute petite,
Une cabane en bambous
Qu’un grand arbre vert abrite.
Comme un nid d’oiseaux peureux,
Dans les lianes posée
Et sous les fleurs écrasé,
Elle attend des gens heureux,
Lakmé
Im Urwald nicht ferne von hier
steht eine Hütte versteckt;
allein nur aus Bambus gebaut,
von einem riesigen Baum verdeckt.
Wie von scheuen Vögeln ein Nest
so klein
in Lianen geschmiegt
und von Blumen umwiegt,
lädt sie glückliche Menschen ein.
Elle échappe à tous les yeux,
Dehors, rien ne la révèle,
Le grand bois silencieux
qui l’enferme est jaloux d’elle,
C’est là que tu me suivras.
Toujours à l’aube naissante
Je reviendrai souriante,
Et c’est là que tu vivras!
Weder trifft sie je ein Blick,
noch ist von außen sie zu sehen,
denn Bäume groß und still
streng wachsam ringsum stehen –
und du folgst mir an diesen Ort!
Im ersten Licht der Sonne
komm täglich ich mit Wonne …
ja und du, du wohnst dann dort!
Gérard
Toujours à l’aube naissante,
tu reviendras souriante!
Gérard
Im ersten Licht der Sonne
kommst täglich du mit Wonne …
Lakmé
… Je viendrai souriante …
Lakmé
… komm täglich ich mit Wonne …
Gérard & Lakmé
Et c’est là que tu vivras!
Gérard & Lakmé
… ja und du, du wohnst dann dort!
Gérard
O douce enchanteresse,
Parle, parle toujours!
Gérard
O Zaubrerin, du süße,
erzähl nur weiter, sprich!
Lakmé
Ah! viens! viens! le temps presse
et les instants sont courts!
Lakmé
Die Zeit ist knapp bemessen,
komm hurtig, eile dich!
Gérard
Tu veux que je me cache,
Tu ne peux pas savoir
Qu’ici l’honneur m’attache,
L’honneur et le devoir.
Gérard
Du willst mich dort verstecken;
doch sicher weißt du nicht,
dass mich hier hält die Ehre,
die Ehre und die Pflicht.
Lakmé
Lakmé t’implore et te supplie!
Lakmé
Ich bitt dich dringend, fleh zu dir!
Gérard
Demande moi plutôt ma vie!
Gérard
Das Leben fordre eher von mir!
Lakmé
Ai-je donc perdu mon pouvoir?
Lakmé
Berührt dich meine Macht denn
nicht?
12
Gérard
Ah! Lakmé, tu pleures!
Gérard
Lakmé, oh, du weinst ja!
Lakmé
Je ne veux pas que tu meures!
Lakmé
Du sollst, ja du darfst nicht sterben!
Gérard
Ah! c’est l’amour endormi
Qui de son aile t’effleure,
Et ton cœur s’est raffermi,
Tu ne veux pas que je meure!
Gérard
Ach – diese Liebe, die schlief,
ihr Flügel will sanft dich umwerben.
Und dein Herz fühlt es nun klar:
Ich soll, ja ich darf nicht sterben!
Ensemble
Lakmé
Hélas! c’est un ennemi
Dont le souffle ardent m’effleure,
ah!
Je ne veux pas qu’il meure!
Ensemble
Lakmé
Ach weh! Er ist doch ein Feind,
kann mit Feuerhauch mich
verderben, ah!
Er soll, ja er darf nicht sterben!
Gérard
Tu ne veux pas que je meure!
Ah! ton cœur s’est raffermi,
Tu ne veux pas que je meure,
Lakmé, que je meure!
Gérard
Ich soll, ja ich darf nicht sterben!
Ah! Dein Herz fühlt es nun klar:
Ich soll, ja ich darf nicht sterben,
Lakmé, darf nicht sterben!
Lakmé
Ah! je ne veux pas qu’il meure, qu’il
meure!
C’est fini, les nôtres sont là!
Voici la déesse Dourga!
Lakmé
Ah, ja, er soll, ja er darf nicht
sterben, darf nicht sterben!
Zu spät, schon sind die Unsren nah,
ich seh die Göttin Durga da!
Deutsch: Sebastian Viebahn
13
ZU DEN WERKEN
Im 19. Jahrhundert unterschied man bei der französischen Oper
zwischen der Grand opéra, deren Vorgaben einer tragischen
Handlung Giacomo Meyerbeer mit seiner Oper Die Hugenotten
erfüllte, und der Opéra comique, die aber nicht – wie man zunächst
vermuten könnte – von ausschließlich heiterem Charakter ist.
Auch Lakmé von Léo Delibes zählt dazu, in der die Titelheldin im
Finale am Duft giftiger Blumen stirbt. Somit können die Themen
der Opéra comique durchaus ernst sein, und unabhängig von den
vertonten Stoffen wird mit diesem Terminus eine französische
Nummernoper mit gesprochenen Dialogen bezeichnet.
Ferdinand Hérolds 1831 in Paris uraufgeführte Oper Zampa ou
La Fiancée de marbre (Zampa oder Die Marmorbraut) brach im
19. Jahrhundert alle Aufführungsrekorde. Dann geriet sie in Vergessenheit. Die szenische Vernachlässigung scheint verständlich: Die Handlung bietet neun schicksalhafte Wendungen, darüber hinaus müssen nicht weniger als vier Tenöre in zentralen
Rollen beschäftigt werden – eine nicht unerhebliche Herausforderung für jedes Opernensemble. Die Musik selbst ist unwiderstehlich. In der Ouvertüre stürmt sie ohne Einleitung mit einem
D-Dur-Thema los, das dem Seemannschor am Ende des ersten
Aktes entspricht, in dem Matrosen ausgelassen feiern. Es folgen
geheimnisvoll absteigende Figurationen, es ist die Musik der
marmornen Braut. Eine Statue erwacht zum Leben, um einen
notorischen Schurken zur Hölle zu jagen, den jungen Graf von
Monza, der als Pirat Zampa die Frauenherzen serienweise bricht.
Der Komponist Ferdinand Hérold gewann in jungen Jahren den
Prix de Rome, schrieb erfolgreiche Opern und verstarb kurz vor
seinem 42. Geburtstag an der Schwindsucht. In Zampa bewies er
ein ausgeprägtes Klangempfinden und einen Sinn für Melodien,
woran der französische Komponist Hector Berlioz anknüpfte,
wenn er auch in der Instrumentationstechnik völlig neue Impulse
setzte. Berlioz entwickelte auch durch die Transformation eines
wiederkehrenden Themas die ideé fixe im Sinne eines Leitmotivs,
mit der jeder Figur und jeder inhaltlichen Thematik ein eigenes
wiedererkennbares Zeichen zugewiesen wird. Richard Wagner
entwickelte daraus seine Leitmotivtechnik.
Berlioz bewunderte wie Wagner die Dramen und Komödien
des englischen Schriftstellers William Shakespeare. 1862 wurde
14
anlässlich der Eröffnung des Theaters in Baden-Baden seine
komische Oper Béatrice et Bénedict frei nach Shakespeares
Komödie Viel Lärm um nichts uraufgeführt. Mit weitgespannten Melodien und einer prägnanten, dennoch durchsichtigen
Instrumentierung erzeugte Berlioz eine heiter funkelnde Atmosphäre um Bénédict und Béatrice, denen Freunde einreden,
dass Béatrice in Bénédict und Bénédict in Béatrice heimlich
verliebt sei. Aufkommende Zweifel an ihrer Zuneigung, wie sie
Bénedict in seiner Arie »Ah! Je vais l’aimer« im ersten Akt formuliert, kann die junge Frau im Verlauf der Handlung aus dem
Weg räumen.
Als literarische Vorlage für seinen Zyklus für Orchester und
Gesangsstimme Nuits d’été op. 7 wählte Berlioz Gedichte von
Théophile Gautier aus, in denen die Liebe in ihren facettenreichen Ausprägungen besungen wird, vom Glücksrausch bis hin
zum Verlöschen. Zunächst komponierte Berlioz eine kammermusikalische Variante wahlweise für Mezzo-Sopran oder Tenor und
Klavier. 1856 orchestrierte er sie und wählte den Titel Nuits d’été
als Hommage an Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum. Im zweiten Lied Le spectre de la rose weint eine Frau einer
unerfüllten Liebe nach.
Die Triebfeder für die Komposition der Symphonie fantastique
op. 14 war für Hector Berlioz das Gastspiel einer englischen
Truppe mit Shakespeares Drama Romeo und Julia 1830 in Paris.
Die irische Schauspielerin Harriet Smithson wurde in der Rolle
der Julia von den Theaterbesuchern verehrt und umschwärmt.
Berlioz bildete da keine Ausnahme. Die Symphonie fantastique
entstand als Reaktion auf seine glühende, aber von ihr verschmähte Leidenschaft. Der Komponist gab seinem fünfsätzigen
Werk den Untertitel Épisode de la vie d’un artiste (Episoden aus
dem Leben eines Künstlers). Ein junger Musiker hat aus Verzweiflung über eine unglückliche Liebe Opium genommen. Es tötet
ihn jedoch nicht, sondern versetzt ihn in einen langen Schlaf. In
seinen lebhaften Träumen und Alpträumen kommt ihm wieder
und wieder seine Geliebte in den Sinn. Der verbindende musikalische Gedanke aller fünf Sätze ist die idée fixe, ein ständig wiederkehrendes Melodiefragment, das die Geliebte symbolisiert.
Der zweite Satz Un bal (Ein Ball) beschwört Walzerklänge herauf:
15
Zunächst freut der Künstler sich über das Wiedersehen, bald
aber merkt er, dass die Geliebte ihn nicht zu beachten scheint.
Im Gegensatz zu Hector Berlioz war der französische Opernkomponist Ambroise Thomas kein Reformer. Den leichten
Tonfall der Opéra comique beherrschte er souverän – und das
kam beim verwöhnten Pariser Publikum gut an. Die Handlung
der 1868 uraufgeführten Oper Hamlet hält sich eng an William
Shakespeares Dramenvorlage. Die Welt gerät für den Dänenprinzen aus den Fugen. Wem kann er noch trauen, wenn sein
eigener Onkel der Mörder seines Vaters ist und der Vater seiner großen Liebe Ophelia sich als Mitwisser entpuppt? Hamlet
bewegt sich permanent am Rande des Wahnsinns – dem letztlich Ophelia zum Opfer fällt. In ihrer Arie im ersten Akt »Sa main
depuis hier« beschwört sie ihre Liebe zu Hamlet und beklagt
sich, dass er wegen der tragischen Verwicklungen auf Distanz
zu ihr gegangen ist.
Der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe stand
hingegen Pate für Berlioz’ La Damnation de Faust (Fausts Verdammnis) op. 24. Im Zentrum des Geschehens stehen Fausts Pakt
mit Mephisto, der ihm Glück und Lust in Aussicht stellt, woraufhin Faust seine Seele in die Waagschale wirft. Auf der Basis von
Gérard de Nervals Übersetzung des Faust-Dramas von Goethe
schuf Berlioz eine mit rauschhaften Klangwirkungen versehene
Légende dramatique. Sie war zunächst nicht für szenische Darbietungen vorgesehen, sondern wurde 1846 an der Pariser Opéra
Comique in einer konzertanten Aufführung vorgestellt. Im ersten
Teil erblickt Faust in einem Traum das von ihm begehrte Gretchen. Sylphen, anmutige Luftgeister, umschweben den schlafenden Faust mit einem Walzertanz.
Zupackend und von majestätischem Klang getragen kommt
der Rakoczy-Marsch daher, den Hector Berlioz in seine dramatische Legende La Damnation de Faust aufnahm. Berlioz schrieb
zu seiner Komposition: »Das Thema dieses Marsches, welches
ich instrumentiert und bearbeitet habe, ist in Ungarn unter dem
Namen Rakoczy-Marsch berühmt; es ist sehr alt und von einem
mir unbekannten Verfasser …«. Bis heute weiß man nicht, wer die
Urfassung komponiert hat.
16
Auch Georges Bizets 1863 uraufgeführte Oper Le Pêcheurs de perles (Die Perlenfischer) gehört wegen ihrer gesprochenen Dialoge
zum Genre der Opéra comique. Auf der Insel Ceylon beschwören
Fischer die Dämonen des Meeres, um sie während der Zeit, in
der sie nach Perlen tauchen, gnädig zu stimmen. Zu ihrer Unterstützung soll eine verschleierte Priesterin im Tempel beten. Der
Jäger Nadir erkennt in ihr seine Jugendliebe Leila wieder. Auch
sein Freund Zurga, der König der Perlenfischer, war früher in das
Mädchen verliebt. Um ihre Freundschaft nicht aufs Spiel zu setzen, schwörten die Männer damals, ihrer Liebe zu Leila zu entsagen, ein Entschluss, den sie inzwischen bereuen. Sie werden zu
Rivalen. Ohne auf folkloristische Musik Ceylons Bezug zu nehmen, schuf Bizet einen orientalisch anmutenden Ton, indem er
fremdartige Tonleitern und bizarre Harmonien einsetzte, die seiner eigenen Fantasie entsprangen. Ein Glanzstück der Oper ist
das von Leila und Nadir gesungene Duett »Ton cœur n’a pas compris le mien«.
Der französische Komponist Alexis Emmanuel Chabrier war einer
der ersten Verfechter der Musik Richard Wagners in Frankreich,
und komponierte dennoch in einem völlig anderen Stil. Neben
Liedern, Klavierstücken und Orchesterwerken wie die Rhapsodie España schuf er mehrere Operetten und Opern. Die Musik
zu seiner 1887 erstmals aufgeführten Opéra comique Le roi malgré lui bereitete durch ihre farbige Harmonik dem französischen
Impressionismus den Weg. Da der Königsthron von Polen verwaist ist, wird Henri de Valois zum König von Polen gewählt. Er
möchte jedoch nach Frankreich zurückkehren, deshalb der Titel
König wider Willen. Um ihn an Polen zu binden, soll die schöne
Minka im Auftrag der Minister den König becircen. Sie verliebt
sich aber in den Comte de Nangis, einen engen Vertrauten des
Herrschers, was zu ausufernden, genretypischen Verwicklungen
führt. Die brillante Fête polonaise untermalt zu Beginn des zweiten Akts eine großangelegte Ballszene.
Von der Tanzmusik zur Oper – das war der Weg des Komponisten Léo Delibes. Zunächst machte er sich als Schöpfer von Partituren für Ballettaufführungen einen Namen, zu nennen sind
Coppélia und Sylvia, bis er 1883 mit der Oper Lakmé ein weiteres
Terrain eroberte. In Indien entwickelt ein junger Kolonialoffizier
17
Begehrlichkeit gegenüber der keuschen Priesterin Lakmé. Liebe
und Verhängnis nehmen ihren dramatischen Verlauf. Besondere
Akzente versuchte Délibes durch die Verwendung von indisch
anmutenden Melodien zu setzen. Lakmés Arie »Où va la jeune
Hindoue« – auch als Glöckchenarie bekannt – gilt als Paradestück
für Koloratursoprane.
Weniger turbulent als vielmehr tragisch geht es im Schauspiel
L’Arlésienne von Alphonse Daudet zu. Die Handlung erzählt von
einem jungen Mann, der sich aus unerwiderter Liebe zu einer
Frau aus Arles umbringt. Er stürzt sich vom Balkon seines Hauses
in die Tiefe. Bei der Uraufführung 1872 in Paris stieß das Schauspiel beim Publikum und bei den Kritikern wegen der naturalistischen Handlung auf Ablehnung. Darunter litt auch George
Bizets Bühnenmusik mit Anklängen an volkstümliche Melodien
Südfrankreichs. Um seine Komposition für den Konzertgebrauch
zu retten, schuf er eine viersätzige Suite für großes Orchester.
Eine weitere, zweite Suite aus der Bühnenmusik zu L’Arlésienne
stellte Ernest Guiraud nach dem Tod des Komponisten zusammen. Darin fand die »Farandole« Aufnahme, ein provenzalischer
Volkstanz im schnellen 6/8-Takt, bei dem die Tänzerinnen und
Tänzer durch die Straßen ziehen. Getanzt wird in einer Kette von
Paaren, die sich an den Händen halten oder durch Tücher miteinander verbunden sind. Dabei bewegen sie sich in Spiralen und
Verschlingungen fort, und Bizet steigerte die tänzerische Ausgelassenheit in einen rauschhaften Wirbel.
Jürgen Gauert
18
BIOGRAPHIEN
Lenneke Ruiten
Die niederländische Sopranistin Lenneke Ruiten studierte Gesang bei
Meinard Kraak in Den Haag und
Operngesang an der Bayerischen Theaterakademie in München. Sie gewann
Erste Preise beim Erna-SpoorenbergGesangswettbewerb 2001 und beim
internationalen Wettbewerb in ’s-Hertogenbosch (2002), wo sie auch vier
Spezialpreise erhielt. Ihr Bühnendebüt
hatte Lenneke Ruiten als Susanna in
Le nozze di Figaro in München. Es folgten u. a. Amor in Orfeo ed
Euridice, Yniold in Pelleas et Mélisande und Xenia in Boris Godunow an der Nederlandse Reiseopera, Blonde in Die Entführung
aus dem Serail beim Schleswig-Holstein Musik Festival und
Clorinda in Il Combattimento di Tancredi e Clorinda in Köln. Im
Concert­gebouw Amsterdam sang sie die Elisa in Il Re pastore
und Madame Herz in Der Schauspieldirektor, in Essen die Angele
Didier in Der Graf von Luxembourg. An der Nederlandse Opera
in Amsterdam gastierte sie als Stimme des Falken/Hüter der
Schwelle in Die Frau ohne Schatten und als Gabriel in der Uraufführung von Rob Zuidams Oper Adam in Ballingschap. Beim Festival in Beaune sang sie die Despina in Così fan tutte unter Jeremy
Rhorer und die Armida in Rinaldo unter Ottavio Dantone. An der
Opera de Lausanne sang sie 2010 die Pamina (Zauberflöte) und
2011 die Almirena (Rinaldo) unter Diego Fasolis. 2011 war Lenneke
Ruiten Gast in der Produktion des Mozart-Pasticcios Musica speranza am Salzburger Landestheater sowie in verschiedenen Partien in Die Frau ohne Schatten unter Christan Thielemann bei den
Salzburger Festspielen. Unter Frans Brüggen sang sie im November 2011 anlässlich einer Tournee durch die Niederlande eine
umjubelte Konstanze in Die Entführung aus dem Serail.
Nach ihrem gefeierten Einspringen als Zerbinetta in Ariadne auf
Naxos an der Staatsoper Stuttgart im Juni 2013 ist sie dort in der
Saison 2014/2015 Ensemblemitglied geworden und als Zerbinetta, als La Follie in Rameaus Platée und Sophie im Rosenkavalier zu erleben. Bei den Salzburger Festspielen 2014 übernahm
19
Lenneke Ruiten die Donna Anna in der Neuproduktion des Don
Giovanni.
Auf dem Konzertpodium ist Lenneke Ruiten eine gefragte Solistin. Sie trat unter anderem mit den Wiener Philharmonikern, den
English Baroque Soloists, dem Monteverdi Choir, dem Mozarteum Orchester Salzburg, der Akademie für Alte Musik Berlin,
dem RTE National Symphony Orchestra Dublin, dem TonhalleOrchester Zürich, dem Concertgebouw-Kammerorkest und dem
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Dabei
arbeitete sie mit Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Frans
Brüggen, Ton Koopman, Christian Thielemann, Helmuth Rilling
und Alessandro de Marchi.
Lenneke Ruiten ist regelmäßig zu Gast bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Prager Frühling, den Leipziger Bachwochen, den BBC Proms sowie den Festivals in Brighton und Aldeburgh. Zusammen mit den Pianisten Thom Janssen und Rudolf
Jansen gibt Lenneke Ruiten regelmäßig Liederabende u. a. im
Concertgebouw Amsterdam, in Frankreich, Deutschland und den
USA.
2005 erschien ihre CD Mélodies Françaises und im Herbst 2008
folgte eine neue CD mit Liedern von Brahms. 2010 erschien eine
Solo-CD mit dem Concertgebouw Kamerorkest und Ed Spanjaard mit Mozart-Konzertarien und »Exsultate, jubilate«. 2010
nahm die Künstlerin mit dem Rias Kammerchor unter HansChristoph Rademann Johann Christian Bachs Miserere B-Dur
und das Requiem und mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Carl Orffs Carmina Burana auf.
In der Rolle der Angelica in Händels Orlando – ihre erste Zusammenarbeit mit Rene Jacobs – war sie auch beim Holland Festival,
in der Cite de la musique Paris und im Juni dieses Jahres auch in
der Kölner Philharmonie zu hören.
20
Leonardo Capalbo
Der italienisch-amerikanische Tenor
Leonardo Capalbo genießt internationals Ansehen. Er bekam seine Ausbildung an der Juilliard School of Music,
an der Music Academy of the West in
Santa Barbara und an der L’Académie
Musicale de Villecroze und wurde
im Wesentlichen von der legendären
Marilyn Horne unterrichtet. Er trat u. a.
an der Berliner Staatsoper, am Teatro
Real Madrid, beim Glyndebourne Festival, an der Opéra de Lyon, an der Lyric Opera of Chicago, am
Teatro dell’Opera di Roma, an der Semperoper Dresden, an der
New York City Opera, an der Hamburgischen Staatsoper und
beim Spoleto Festival auf. Dabei arbeitete er mit Dirigenten und
Regisseuren wie Fabio Luisi, Placido Domingo, Richard Bonynge,
Gianandrea Noseda, Sir David McVicar, Sir Andrew Davis, Franco
Zeffirelli, Jonathan Miller und Graham Vick zusammen.
Sein Operndebüt gab Leonardo Capalbo 2004 in Manuel de Fallas La Vida Breve an der Opera North, wo er später auch Ismaele in Nabucco, Romeo in Romeo et Juliette, Narraboth in Salome
und Juan in Weills Der Kuhhandel sang.
Er debütierte 2005 an der Israeli Opera Tel Aviv als Alfredo in
La traviata und im Jahr darauf an der New York City opera als
Nemorino in L’elisir d’amore.
2007 gab er sein Debüt an der Berliner Staatsoper als Fenton in
Falstaff sowie an der Opéra National du Rhin in Strasbourg als
Edgardo in Lucia di Lammermoor.
Höhepunkte der jüngeren Zeit waren die Titelrolle in Candide an
der Berliner Staatsoper umd am Teatro dell’Opera di Roma, die
spanische Erstaufführung von Daniel Catans Il Postino am Teatro
Real in Madrid, Nemorino an der Berliner Staatsoper und beim
Glyndebourne Festival, Alfredo an der Welsh National Opera, am
Grand Théâtre de Genève sowie in Hamburg und Dresden, Duca
21
in Rigoletto in Montreal, Leipzig und am Teatro Municipal di Sao
Paulo, Nerone in Poppea e Nerone an der Opéra Montpellier, Peter
Quint in The Turn of the Screw beim Spoleto Festival, Rinuccio in
Gianni Schicchi am Teatro Sao Carlo in Lissabon, Macduff in Macbeth an der Lyric Opera of Chicago, in Monte Carlo und an der
Berliner Staatsoper, Gérald in Lakmé an der Opera de Nice sowie
Rodolfo in La bohème in Bordeaux, Athen und am Teatro Lirico di
Cagliari.
In der vergangenen Spielzeit sang er die Titelrolle in Donizettis
Roberto Devereux für die Canadian Opera Company und an der
Welsh National Opera, sein Rollendebüt als Hoffmann in der
gefeierten Produktion von Laurent Pelly an der Opéra de Lyon
und anschließend auf einer Japan-Tournee. Ebenso als Rollendebüt sang er den Rom Rakewell in The Rake’s Progress am Teatro Regio di Torino.
Zu den Höhepunkten der Saison 2014/15 gehören sein erneuter
Auftritt an der Berliner Staatsoper in Candide, sein Debüt am Teatro del Liceu als Alfred in einer Neuproduktion von La traviata,
Nemorino in L’elisir d’amore und Major Bennet Marco in The Manchurian Candidate an der Minnesota Opera, eine Neuproduktion
von Powder Her Face in Warschau und Jacopo in I Due Foscari bei
den Festspielen in St. Gallen. Demnächst wird Leonardo Capalbo
seine Debüts am Royal Opera House in London, am Brüsseler La
Monnaie und im Amsterdamer Concertgebouw geben.
In der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu hören.
22
Le Cercle de l’Harmonie
Le Cercle de l’Harmonie wurde 2005 von dem Dirigenten und
Komponisten Jérémie Rhorer und dem Geiger Julien Chauvin gegründet. Bei der Namensgebung bezog man sich auf das
gleichnamige Orchester, das der Florettfechter, Geiger, Dirigent
und Komponist Joseph Bologne Chevalier de Saint-George
(1745 – 1799) gegen Ende seines Lebens gründete, um im Palais
der Bourbons-Orléans die Werke seiner Zeit aufzuführen.
Im Mittelpunkt des Repertoires von Le Cercle de l’Harmonie steht
das Schaffen Mozarts und Haydns. Daneben widmet sich das
Ensemble aber auch dem französischen Repertoire, insbesondere aus der Zeit vom Ancien Régime bis zum Premier Empire.
Zu den ersten Produktionen von Le Cercle de l’Harmonie zählten u. a. Idomeneo, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, das Requiem
und die Sinfonien Mozarts, L’infedeltà delusa von Joseph Haydn,
23
Orphée et Eurydice von Gluck, L’Amant Jaloux von Grétry, ein
Programm rund um die komische Oper Zampa von Hérold,
Fra Diavolo von Auber sowie verschiedene Konzertauftritte mit
Diana Damrau, Philippe Jaroussky, Mireille Delunsch, Maria Riccarda Wesseling und Sophie Karthäuser.
Von 2011 an war Le Cercle de l’Harmonie für drei Jahre Gast des
Festivals Mozart aux Champs-Elysées im gleichnamigen Theater, wo das Ensemble in szenischen Produktionen von Idomeneo,
Così fan tutte und Don Giovanni mitwirkte. 2012 spielte Le Cercle
de l’Harmonie beim Festival in Aix-en-Provence szenische Aufführungen von Le nozze di Figaro.
Le Cercle de l’Harmonie erhielt Einladungen von zahlreichen
Festivals und musikalischen Institutionen wie dem Festival International de Musique Baroque de Beaune, dem Festival von La
Chaise-Dieu, dem Théâtre des Champs-Élysées, dem Théâtre
National de l’Opéra-Comique, dem Centre de musique baroque
de Versailles, dem Festival in Aix-en-Provence, der Opéra de
Lyon, dem Capitole de Toulouse, dem MC2 Grenoble, dem Festival de l’Abbaye de Lessay, der Opéra de Besançon, der Düsseldorfer Tonhalle, dem Musikfest Bremen, den Konzertsälen in
Bilbao und Valladolid, dem Greek Festival in Athen, dem Festival
in Brügge und der Fondation Palazzetto Bru Zane in Venedig. Im
Théâtre des Champs-Élysées führte Le Cercle de l’Harmonie in
diesem Jahr Mozarts La clemenza di Tito auf.
Die Einspielungen von Le Cercle de l’Harmonie, darunter Aufnahmen mit Diana Damrau und Philippe Jaroussky sowie eine CD
mit Mozarts Sinfonien Nr. 25, 26 und 29, erhielten international
angesehene Auszeichnungen. Außerdem erschienen die CD
Beethoven – the birth of a master und eine Einspielung von Cherubinis Lodoïska.
Le Cercle de l’Harmonie wird von der Fondation Swiss Life und
Ponticelli unterstützt und hat Partnerschaften mit den Städten
Deauville und Le Havre.
In der Kölner Philharmonie war Le Cercle de l’Harmonie zuletzt
im März 2012 zu Gast.
24
Jérémie Rhorer
Jérémie Rhorer, 1973 in Paris geboren,
studierte Cembalo, Analyse und Komposition am Conservatoire National
Supérieur de Paris, bevor er Assistent
von Marc Minkowski und später von
William Christie wurde. 2005 gründete
er beim Festival de Pâques de Deauville gemeinsam mit dem Geiger Julien
Chauvin das Ensemble Le Cercle de
l’Harmonie. Im Jahr 2006 wurden Jérémie Rhorer und Le Cercle de l’Harmonie
beim Festival International d’Opéra Baroque de Beaune vom
breiten Publikum wahrgenommen. Ihre Interpretation von
Le nozze di Figaro, anschließend auch in Beaune sowie am
Théâtre des Champs-Élysées aufgeführt, wurde von der Kritik
mit Begeisterung aufgenommen. 2008 dirigierte Jérémie Rhorer
Haydns L’infedeltà delusa beim Festival d’Aix-en-Provence.
Jérémie Rhorer arbeitet regelmäßig mit renommierten Sängern
wie Diana Damrau und Philippe Jaroussky zusammen und hat
schon eine Vielzahl von Orchestern dirigiert, darunter die Orchester der Opéra national de Paris, der Opern von Lyon und Rouen,
das Ensemble orchestral de Paris, das Orchestre Philharmonique
de Radio France, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen,
das Kammerorchester Basel und das Münchener Kammerorchester. 2008 debütierte er mit beachtlicher Resonanz am Pult
des Chamber Orchestra of Philadelphia mit einem Rameau– und
Debussy-Programm und 2009 dirigierte er mit großem Erfolg das
Orchestre symphonique de la Monnaie in Le nozze di Figaro. In
der Saison 2011/12 gab er sein Debüt an der Wiener Staatsoper
mit Così fan tutte und war zum ersten Mal beim Festival Mostly
Mozart im Lincoln Center in New York zu Gast.
Am Théâtre des Champs-Elysées, wo er von 2011 bis 2013 die
künstlerische Leitung des Mozart-Festivals innehatte, dirigierte
er Le Cercle de l’Harmonie in szenischen Produktionen von
Idomeneo, Così fan tutte und Don Giovanni. 2012 gastierte er mit
Le Cercle de l’Harmonie und Mozarts Le nozze di Figaro beim
25
Festival in Aix-en-Provence. 2013 gab er sein Debüt beim Festival in Glyndebourne mit dem London Philharmonic Ochestra und
dirigierte das Philharmonia Orchestra in Poulencs Dialogue des
Carmelites am Théâtre des Champs-Elysées.
Weitere Höhepunkte der letzten Zeit waren Glucks Orphée et
Eurydice bei den Wiener Festwochen, die Uraufführung von
Thierry Escaichs Claude in Lyon, Spontinis La Vestale am Théâtre
des Champs-Élysées und Le nozze di Figaro an der Wiener Staatsoper. An La Monnaie dirigierte er in der letzten Saison in konzertanten Aufführungen den Egmont.
Zu den Höhepunkten dieser Saison zählen u. a. Die Entführung
aus dem Serail – sein Debüt an der Oper Frankfurt –, La Clemenza
di Tito am Théâtre des Champs-Élysées, Così fan tutte an der
Bayerischen Staatsoper und Die Entführung aus dem Serail beim
Festival International d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence mit dem
Freiburger Barockorchester.
Er spielte mehrere CDs mit Diana Damrau, Philippe Jaroussky
und Le Cercle de l’Harmonie ein, die alle ausgezeichnete Kritiken
erhielten.
Jérémie Rhorer hat sich auch einen Namen als Komponist
gemacht. Unter anderem wurde er mit dem Prix Pierre Cardin
de l’Académie des Beaux-Arts ausgezeichnet und erhielt mehrere Aufträge von Radio France. 2006 wurde sein gesamtes kammermusikalisches Schaffen beim Festival in La Roche-Posay
aufgeführt. Im November 2008 brachte das Orchestre National
de France die Orchesterfassung seines Werks Le cimetière des
enfants zur Uraufführung. 2014 wurde sein neues Cellokonzert in
Pau uraufgeführt.
In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im März 2012 zu Gast,
damals ebenfalls mit Le Cercle de l’Harmonie.
26
KölnMusik-Vorschau
Januar
SO
11
20:00
Do
01
Mahdieh Mohammadkhani voc
Dastan Ensemble
Hamid Motebassem Tar, Setar,
Komposition
Hossein Behroozinia Barbat,
Komposition
Saeed Farajpoori Kamancheh
Pejman Hadadi Tombak, Dayereh
Behnam Samani Daf, Dayereh,
Damam
18:00
Neujahr
Sergei Nakariakov Trompete
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Duncan Ward Dirigent
Joseph Haydn
Sinfonie A-Dur Hob. I:64
»Tempora mutantur«
Jörg Widmann
ad absurdum
Konzertstück für Trompete
und kleines Orchester
DO
15
20:00
György Ligeti
Sechs Bagatellen
aus »Musica ricercata«
für Bläserquintett
Trio Catch
Boglárka Pecze Klarinette
Eva Boesch Violoncello
Sun-Young Nam Klavier
Béla Bartók
Musik für Saiteninstrumente,
Schlagzeug und Celesta Sz 106
Johannes Brahms
Trio für Klavier, Klarinette (oder
Viola) und Violoncello a-Moll op. 114
Bernhard Lang
Monadologie XXVII
›Brahms-Variationen‹
für Klarinette, Violoncello und Klavier
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
MO
05
20:00
Vida Mikneviciute Sopran
Mario Chang Tenor
Peter Edelmann Bariton
Peter Marsh Tenor
Kateryna Kasper Sopran
Franz Mayer Bariton
Margit Neubauer Mezzosopran
Helmut Lachenmann
Allegro sostenuto
Musik für Klarinette / Bassklarinette,
Violoncello und Klavier
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.
19:00 Einführung in das Konzert durch
Stefan Fricke
Chor der Oper Frankfurt
Tilman Michael Einstudierung
Frankfurter Opern- und
Museumsorchester
Eun Sun Kim Dirigentin
Emmerich Kálmán
Die Csárdásfürstin
Operette in drei Akten. Libretto
von Leo Stein und Béla Jenbach
Konzertante Aufführung
Operette und … 2
27
Bonuskonzert: Rising Stars –
die Stars von morgen
So
SO
18
18
11:00
20:00
Schlagquartett Köln
Boris Müller Schlagzeug
Thomas Meixner Schlagzeug
Dirk Rothbrust Schlagzeug
Achim Seyler Schlagzeug
Schlagquartett Köln
Boris Müller Schlagzeug
Thomas Meixner Schlagzeug
Dirk Rothbrust Schlagzeug
Achim Seyler Schlagzeug
für Jugendliche ab 12 mit Werken von
John Cage, Guo Wenjing und Vinko
Globokar
Als Gäste:
Christoph Caskel Schlagzeug
Martin Homann Schlagzeug
Lukas Schiske Schlagzeug
Adam Weismann Schlagzeug
Björn Wilker Schlagzeug
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Schlagquartett Köln zum 25.
John Cage
First Construction in Metal
für sechs Schlagzeuger und einen
Assistenten
SO
18
15:00
Filmforum
Beat Furrer
Quartett
für Schlagzeuger
Der Lieblingsfilm von
Leszek Możdżer
Wolfgang Rihm
Stück
für drei Schlagzeuger
Good Food, Bad Food – Anleitung für
eine bessere Landwirtschaft
Regie: Coline Serreau
Dokumentation, 2010, 113 Min.
Wir zeigen eine 35-mm-Kopie.
Nicolaus A. Huber
Herbstfestival
für vier Schlagzeuger
Medienpartner: choices
Edgard Varèse
Ionisation
für 13 Schlagzeuger
(in einer Version für 8 Schlagzeuger)
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Karten an der Kinokasse
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
19:00 Einführung in das Konzert durch
Stefan Fricke
28
Foto: Marco Borggreve
Mittwoch
14. Januar 2015
20:00
Ronald
Brautigam
Hammerklavier
Sonaten und Bagatellen von Ludwig van Beethoven
Ronald Brautigam zählt international zu den führenden Pianisten
seiner Generation. Neben seinen Auftritten an modernen Instrumenten gilt Brautigam auch als Exponent des Hammerflügels.
Zwischen 2004 und 2011 spielte der Niederländer alle Klaviersolowerke Beethovens auf dem Hammerklavier ein. Seine Aufnahmen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Cannes Classical Award, einer der weltweit begehrtesten
Kritikerpreise. Um 19 Uhr hält Christoph Vratz eine Einführung in
das Konzert.
MI
SO
21
25
20:00
16:00
Tanja Tetzlaff Violoncello
Omo Bello Sopran
Clément Mao-Takacs Klavier
Arditti Quartet
Irvine Arditti Violine
Ashot Sarkissjan Violine
Ralf Ehlers Viola
Lucas Fels Violoncello
Nominiert von
Cité de la musique Paris
Belcanto: Yesterday and Nowadays
Mit Werken von Giovanni Battista Pergolesi, Gioachino Rossini, Vincenzo
Bellini, Ottorino Respighi, Gaetano
Donizetti, Giuseppe Verdi, Giacomo
Puccini u. v. a.
Jonathan Harvey
Streichquartett Nr. 2
Harrison Birtwistle
The Tree of Strings Streichquartett
Akira Nishimura
Shesha
Streichquartett Nr. 5
Gefördert durch die
Europäische Kommission
Wolfgang Rihm
Epilog
für zwei Violinen, Viola und zwei
Violoncelli
Familiensache – Zu diesem Konzert
bieten wir eine Kinderbetreuung an.
15:00 Einführung in das Konzert durch
Bjørn Woll
Quartetto 4
Rising Stars –
die Stars von morgen 4
sa
24
MI
28
20:00
Leszek Możdżer p
Lars Danielsson b, vc
Zohar Fresco perc
20:00
Filmforum
SO
Der englische Patient
USA / Großbritannien, 1996, 162 Min.
Regie: Anthony Minghella
Musik: Gabriel Yared
mit: Ralph Fiennes, Juliette Binoche,
Kristin Scott Thomas, Willem Dafoe u. a.
11:00
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Jazz-Abo Soli & Big Bands 4
25
Karnevalistische Matinee zugunsten
des Kölner Rosenmontagszuges
Karten an der Kinokasse
»Luur ens vun Düx noh Kölle« –
90 Jahre Ludwig Sebus
KölnMusik gemeinsam mit dem Festkomitee Kölner Karneval
30
Dienstag
27. Januar 2015
20:00
2015 feiert das Alte-Musik-Ensemble Il
Giardino Armonico 30-jähriges Bestehen.
Je nach Programm tritt das Ensemble in
so unterschiedlicher Spielstärke von teilweise nur 3 bis zu 35 Musikern auf. Nach
Köln kommen die Musiker in nahezu
maximaler Besetzung, um die Ouvertüre
aus Haydns »Wüster Insel«, Auszüge aus
Glucks Ballettpantomime »Don Juan, ou
le festin de Pierre« und vor allem drei
Violinkonzerte von Mozart zu spielen,
deren Solo-Violinpart Isabelle Faust mit
ihrer »Dornröschen«-Stradivari von 1704
übernimmt. Um 19 Uhr hält Oliver Binder
eine Einführung in das Konzert.
Werke von Joseph Haydn,
Wolfgang Amadeus Mozart und
Christoph Willibald Gluck
Isabelle Faust
Violine
Il Giardino Armonico
Giovanni Antonini Dirigent
Foto: Felix Broede
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Jürgen Gauert
ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Marco Borggreve S. 19;
Yannick Coupannec S. 25; Alix Laveau S. 23
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Donnerstag
1. Januar 2015
18:00
Neujahr
Foto: Deutsche Welle
Sergei Nakariakov Flügelhorn
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Duncan Ward Dirigent
Werke von Joseph Haydn, Jörg Widmann,
Györgi Ligeti und Béla Bartók
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
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