Dialyseshunt Infoletter 2/2009 Sie lesen in dieser Ausgabe: ♦ Neu im Team: Prof. Krönung hat eine neue Mitarbeiterin ♦ Reduziert ASS plus Clopidogrel das ShuntVersagen? ♦ Expertenmeinung zu diesem Shunt-Thromboseprophylaxe ♦ Wieder aktuell: Pressemitteilung der Jungen Nierenkranke Deutschland: Erfahrene Shuntchirurgen sind in Deutschland rar. ♦ Frage an den Aneurysma ♦ Dr. Belding Scribner (Interview mit Dr. Eric B. Larson von 2002, Teil 1) Shuntchirurgen: Das Zentrum für Shuntchirurgie an der Deutschen Klinik für Diagnostik wurde am 01.04.2009 neu eingerichtet. Es steht unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Krönung, der seit über 30 Jahren die Dialyseshunt-Chirurgie klinisch und wissenschaftlich mit weit überregionalem Einzugsgebiet aus ganz Deutschland betreibt. Prof. Krönung war früher in Ottweiler/Saarland tätig. Thema: Shunt- Neues aus den Shunt-Chirurgiezentren Interview mit Prof. Krönung zu Lesen auf meiner WEB-Seite Dialyseshunt.com //www.dialyseshunt.com/Interview2009_Kroenung.html Frage an den Shuntchirurgen Seit dem 1.12.2009 wird Prof. Dr. med. Gerhard Krönung (Chefarzt des Zentrums für Shuntchirurgie in der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden) von Frau Dr. med. Franziska Frizen in seinem Shuntzentrum unterstützt. Frau Dr. Frizen hat lange Jahre Erfahrungen auf dem Gebiet der Shuntchirurgie gesammelt. Im Rahmen von Hospitationen, wissenschaftlichen Vorträgen und Ratschlägen hinsichtlich mit den Vorgehensweisen bei Problemen ihrer Patienten, arbeitete Fr. Dr. Frizen schon seit 2 1/2 Jahren immer mal wieder mit Prof. Krönung zusammen. Zuletzt war sie in der Shuntklinik Neckargemünd tätig. Ich wünsche Frau Dr. Frizen für Ihr neues Betätigungsfeld viel Erfolg. Thomas Lehn DIALYSESHUNT.COM Bei Shunts entstehen meist durch falsche Punktionstechniken Pseudo-Aneurysmen, die nicht gerade schön ausschauen. Wann sollte man diese Aneurysmen beseitigen lassen? Können Sie da mir eine pauschale Antwort geben? Dr. med. Michael Berkhoff (lt. Shuntchirurg) Allgemeinchirurgie St. VincenzKrankenhaus Mainz Dr. Berkhoff,Mainz Shuntaneurysmen sind einerseits Folge langjähriger Punktionen, können andererseits aber auch Ausdruck von nachgeschalteten Engen der Shuntvene sein, vor denen sich der Blutfluss chronisch staut. Solange der Blutfluss nicht wesentlich behindert ist, besteht kein Grund zur Korrektur; der rein kosmetische Aspekt steht ganz im Hintergrund. Problematisch ist die Situation, wenn Aneurysmen in kurzer Zeit (wenigen Wochen) deutlich an Größe zunehmen, wenn die Haut darüber papierdünn wird, oder sogar kleine Geschwüre der Haut durch die große Spannung entstehen. In diesen Fällen ist eine Korrektur notwendig, im Falle der Geschwürsbildung sogar dringend. Sinnvoll ist eine Operation auch dann, wenn sich durch die „Verwirbelung“ des Blutes im Aneurysma größere Thromben bilden und infolgedessen der akute Gefäßverschluss im Aneurysma droht. Nicht selten entstehen – wie anfangs schon erwähnt – Aneurysmen dadurch, dass sich das Blut vor einer Gefäßenge im Verlauf der Shuntvene aufstaut. In diesem Fall müssen sowohl die ursächliche Enge als auch das Aneurysma korrigiert werden. In der Regel erfolgt bei Aneurysmaoperationen die großzügige Teilentfernung der Vorderwand des Aneurysmas mit entsprechender Längsnaht. Da bei vielen Patienten mehrere Aneurysmen im Shuntvenenverlauf bestehen, ist es sinnvoll, die Sanierung auf zwei Operationen zu verteilen, damit der Dialyserhythmus über die Punktion des zunächst nicht operierten Aneurysmas beibehalten werden kann. Nach Ausheilen der Gefäßnaht innerhalb von einigen Wochen kann dann der sanierte Abschnitt punktiert und die Operation des zweiten Aneurysmas in Angriff genommen werden. Vielen Dank für die Antwort. Studie Dialyse: ASS plus Shunt-Versagen? Clopidogrel belasten und auch einem zu hohem Komplikationsrisiko aussetzen würde. Doch die Lebensdauer der Shunts ist begrenzt. Zunächst versuchen die Chirurgen eine arteriovenöse Fistel zu schaffen, die ohne Fremdmaterial auskommt. Wenn diese (wiederholt) stenosieren und/oder kein ausreichendes „Venenmaterial“ vorhanden ist, benötigen die Patienten einen Prothesenshunt, der eine hohe Neigung zur Thrombose hat. Die nahe liegende Prophylaxe besteht in einer Antithrombozyten-Therapie. Diese hatte sich in Diese hatte sich in kleineren Studien jedoch nicht als wirksam erwiesen, weshalb sich das Dialysis Access Consortium um Bradley Dixon von der Universität in Iowa City zu einer groß angelegten randomisierten Studiee n t s c h l o ß . An 13 Zentren in den USA wurden 649 DialysePatienten, die einen neuen Prothesenshunt erhalten hatten, auf eine Therapie mit Placebo oder ASS plus Dipyridamol randomisiert. Primärer Endpunkt war die Durchgängigkeit des Shunts ohne vorherige Intervention z.B. D i l a t a t i o n ) . Er wurde während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,5 Jahren unter der AntithrombozytenTherapie bei 28 Prozent der Patienten erreicht, gegenüber 23 Prozent im Placebo-Arm. Das ergibt eine absolute Minderung des Risikos um gerade einmal fünf Prozent, was auf einer Überlebenskurve einer Verlängerung der Durchgängigkeit um etwa sechs Wochen entspräche. Das sei kein großer Gewinn für die Patienten, räumt die Editorialistin Charmaine Lok von der Universität Toronto ein (NEJM 2009; 360: 2240-2242) ein. Es sei aber eben doch mehr als gar nichts, zumal es unter der Antithrombozyten-Therapie nicht zu einem Anstieg von Blutungen oder anderen schweren Komplikationen gekommen war (die den geringen Vorteil schnell aufgehoben hätten). In der Onkologie würde eine Verlängerung um wenige Wochen durchaus als Erfolg gewertet, führt die Nephrologin an. Auch die Bewertung durch das US-National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, dem Initiator der Studie, fällt positiv aus. Es verweist in der Pressemitteilung auf die enormen Kosten der Shuntchirurgie für Dialysepatienten, die jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar betragen. © rme/aerzteblatt.de reduziert Iowa City – Eine Antithrombozyten-Therapie mit ASS plus Dipyridamol kann bei Dialysepatienten helfen, einen arteriovenösen Shunt offen zu halten. Die Ergebnisse einer randomisierten Studie im New England Journal of Medicine (2009; 360: 2191-2201) blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück. Die arteriovenösen Gefäßzugänge sind buchstäblich eine Engstelle in der Hämodialyse. Sie sind unverzichtbar, weil die Alternative, ein zentralvenöser Zugang, die Patienten zu sehr belasten Nachgefragt Herr Dr. Röder, ich habe nach meiner ersten Protesenshunt-OP vor 29 Jahren Asasantin über Jahre hinweg eingenommen, bis ich Magenprobleme bekam. Dann täglich eine ASS 100 protect. Nun steht im o. a. Artikel aus dem Ärzteblatt, dass diese Prophylaxe nicht unbedingt den Erfolg verspricht (Studie im New England Journal of Medicine) Eine Antithrombozyten-Therapie mit ASS plus Dipyridamol kann bei Dialysepatienten helfen, einen arteriovenösen Shunt offen zu halten. Die Ergebnisse einer randomisierten Studie im New England Journal of Medicine (2009; 360: 21912201) blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück. Sollte man bei einem Prothesenshunt eine Thromboseprophylaxe oder -therapie anwenden, um einer Shuntthrombose vorzubeugen? Aus aktuellem Anlass möchte ich diese Pressemitteilung von vor zwei Jahren Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen: Pressemitteilung Pressemitteilung des Vereins Junge Nierenkranke Deutschland e.V. zur Nierenwoche 2007 Erfahrene Shuntchirurgen sind in Deutschland rar Dr. med. Thomas Röder, Chefarzt der Dialyseshuntchirurgie, HELIOS Klinik Blankenhain Dr. Th. Röder, Blankenhain Thromboseprophylaxe beim PTFE–Gefäßersatz- shunt : Generell – NEIN – dient nur als Beruhigung für den Operateur. AUSNAHMEN : nachgewiesene Gerinnungsstörung oder Gerinnungsfaktorendefekte – beides ist SEHR selten Es gibt keine seriösen Studien , die einen signifikanten Nutzen für den Patienten bzw. seinen Shunt belegen – abgesehen von den von mir angesprochenen nachgewiesenen Gerinnungsstörun- Frage Thomas Lehn: Nach Shunt Operationen wird doch meistens eine Fragmindosis einmal täglich gespritzt. Dies ist doch für die Tromboseprophylaxe. Hat aber nichts mit dem Shunt zu tun? Dr. Th. Röder: Richtig – die Fragmingabe erfolgt wegen der post op Immobilisation des Patienten – NICHT zur Shuntoffenhaltung. Vielen Dank, Herr Dr. Röder für die Information Weitere INFORMATION im Internet: Effect of Dipyridamole plus Aspirin on Hemodialysis Graft Patency http://content.nejm.org/cgi/content/full/360/21/2191 Es gibt in Deutschland über 60 000 Dialysepatienten. Der größte Teil der Patienten wird hämodialysiert und über einen Shunt an die künstliche Niere angeschlossen. Um einen funktionsfähigen Shunt zu erhalten, muss man geeignete Blutgefäße besitzen. In den meisten Fällen findet der Shuntchirurg für die Erstanlage (Primärshunt) eine Unterarmarterie und Vene, die er operativ zur A V Fistel oder Cimino Shunt verbindet. Zum Leidwesen der Patienten, werden von Kliniken und Ärzten die operative Shuntanlagen als „AnfängerOperationen“ für die Gefäßchirurgie betrachtet! Leider werden daher durch diese Anfängerfehler die Blutgefäße unwiderruflich zerstört. Diese Fehler sind nicht mehr rückgängig zu machen und nehmen dem Patienten unwiderruflich Möglichkeiten für eine nächste oder übernächste Shuntanlage. Am Ende sind nur noch kostenintensive und komplizierte Dialyseanschlussverfahren bei einem der wenigen Shuntspezialisten in Deutschland möglich. Man erwartet, dass die Anforderungen an qualifizierten Shuntchirurgen in Zukunft noch steigen wird. Zum einen rechnet man mit einer steigenden Anzahl von Dialysepatienten, zum anderen liegt das Durchschnittsalter der Patienten, die an die Dialyse kommen und bereits Begleiterkrankungen und Gefäßproblemen haben, bei ca. 70 Jahren. Der Verein Junge Nierenkranke Deutschland e.V. sieht die Entwicklung der Shuntchirurgie in Deutschland, insbesondere die Ausbildung guter Shuntchirurgen sehr skeptisch gegenüber. Gute Shunts zu installieren ist eine Kunst für erfahrene Chirurgen, die ein hohes Maß an Praxis, an ausgefeilter gefäßchirurgischer Techniken und Geschicklichkeit besitzen. Es gibt kaum ein gefäßchirurgischer Eingriff, bei dem auch kleinste Fehler so verhängnisvolle Auswirkungen haben und wo soviel exaktes Arbeiten unter einer Lupenbrille verlangt wird. Die Patienten wollen bei der für sie so wichtigen Überlebensoperation nicht weiter die Versuchskaninchen sein! Der Verein Junge Nierenkranke Deutschland e.V. fordert des Weiteren von den Kostenträgern: bessere Ausbildung der Shuntchirurgen, Honorierung und höhere Kostenerstattung ihrer Leistung, breiteres Netz von Shuntkompetenz-Zentren, um eine optimale Shuntversorgung der niereninsuffizienten Patienten in Deutschland und deren Lebensqualität zu erreichen. Cartoon Geschichte des Shunts Ein großer Arzt: Belding Scribner (18. Januar 1921 in Chicago 19.Juni 2003 in Seattle) Belding Scribner entwickelte erstmals 1960 an der Washingtoner Universität in Seattle den nach seinem Namen genannten Shunt, die Schnittstelle des Blutgefäßsystem vom Patienten zur Künstlichen Niere (Hämodialyse). Bevor Dr. Scribner 1960 erstmals Nierenpatienten mit terminaler Niereninsuffiziens über seinen weiterentwickelten Scribner Shunt längerfristig dialysieren konnte, starben die Nierenpatienten im chronischen Stadium der Niereninsuffizienz. Entweder die Nieren nahmen ihre Funktion nach wenigen Dialysebehandlungen wieder auf, oder die Patienten mussten sterben. Man konnte keine Dialyse mehr durchführen, weil man bis dato noch keinen geeigneten Gefäßzugang zur Verfügung hatte, um längerfristig die Blutwäsche durchführen zu können. Die Glaskanülen, die in die Ader und in die Vene jedes Mal zur Dialyse eingeschoben werden mussten, zerstörten unwiderruflich die Blutgefäße des Dialysepatienten. Entweder die Niere fing wieder an zu arbeiten oder der Patient mußte an Nierenversagen sterben. Zwar war man sich noch nicht im Klaren, ob diese Nierenersatztherapie aufgrund technischer und medizinischer Probleme längerfristig machbar war, aber die wenigen Dialysegeräte bzw. Plätze in dieser Zeit waren restlos überfüllt. Man gründete Komitees, die mit Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen kamen, welche entschieden, wer an die lebensrettende Dialysemaschine angeschlossen werden durfte. Dr. Scribner hatte damals in Seattle seinen Vorzeigepatienten Clyde Shields durch die damalige Dialysebehandlung 11 Jahre Leben schenken können. Belding Scribner wurde für seine Leistungen 2002 mit dem begehrten Albert Lasker Award for Clinical Medical Research ausgezeichnet. Leider verstarb Belding Scribner im Alter von 82 Jahren. Man fand seine Leiche im Wasser in der Nähe seines Hausboots am Portage Bay in Seattle. Offenbar verlor er das Gleichgewicht, stürzte ins Wasser und ertrank. Thomas Lehn DIALYSESHUNT.COM Er ist eine Legende, wenn es um die Entwicklung seiner lebensrettenden medizinischen Technologie geht. „Herr Scribner, zu Beginn erzählen Sie mir in wenigen Worten, was ist mit den Menschen passiert, bevor Sie den Scribner Shunt entwickelt haben?“ Belding Scribner: Nun, es war eine erschütternde Erfahrung. Ich denke, nur diese erschütternde Erfahrungen waren der Grund, dass wir begonnen haben, über die Entwicklung nachzudenken. Wir hatten einen Patient aus Spokane, der uns überwiesen wurde. Er hatte ein reversibles Nierenversagen und reagierte wunderbar auf die Dialysebehandlung. Nach ein paar Tagen war er wieder auf den Beinen und sah gut aus. Wir machten ihm eine Nierenbiopsie und entnahmen ihm ein Stück der Niere um sie zu untersuchen. Wir stellten fest, dass er eine schnell fortschreitende GN (Glomerulonephritis) hatte, und er bald sterben würde. Wir hatten keine Möglichkeit ihn noch mal zu behandeln. Daher mussten wir ihn wieder nach Spokane zum Sterben zurück schicken. Er starb in seiner Heimat. Es bedrückte mich sehr, und ich wurde Mitte in der Nacht wach und hatte - Oh mein Gott, - die Shunt-Idee war geboren. Larson: War das hier an der Universitätsklinik? 2002 bekommt Belding Scribner den Albert Lasker Preis für deine klinische und medizinische Erfindung Scribner: Ja. Ein Interview mit Belding Scribner (Teil 1) geführt von Eric Larson Scribner: 1960. (Freie Übersetzung von Thomas Lehn) Am 25.September 2002 interviewte Dr. Eric Larson, Medizinischer Direktor des Medical Centers der Universität in Washington Belding Scribner, der maßgeblich die Entwicklung der Hämodialyse beim Menschen mitbeteiligt war. Durch seine Erfindung ist das meist tödlich verlaufende Nierenversagen bei Millionen von niereninsuffizienten Patienten zu einer lebensverlängernde Behandlung geworden. Erik Larson: Guten Morgen, mein Name ist Dr. Eric Larson. Ich bin der ärztliche Direktor des Medical Centers der Universität von Washington, ehemals Universitätsklinikum in Seattle auf dem Campus der Universität von Washington. Ich befinde mich heute, an einem wunderschönen Herbsttag zu Hause bei Belding und Ethel Scribner. Sie leben hier in einem Hausboot auf dem Portage Bay bei Seattle. Ich bin hier, um mit Dr. Belding Scribner zu sprechen, der vor kurzem mit dem Albert Lasker-Preis für seinen Verdienst der Entwicklung des Blutanschlusses an die Hämodialyse ausgezeichnet wurde. Scribner und ich haben uns schon 1975 in Seattle bei seiner Arbeit Larson: Wann war das? Larson: Wirklich? Scribner: Ich glaube nicht, dass die Klinik schon so lange besteht? Larson: Zu diesem Zeitpunkt bestand das Krankenhaus schon zwei Jahre. Das war ganz am Anfang. Wann haben Sie sich das erste Mal mit dem Problem befasst? Wann haben Sie erstmals über chronische Hämodialysebehandlung nachgedacht? Scribner: Nun, ich dachte zuerst an den Shunt. Du benutzt jedes Mal ein Blutgefäß vom Patienten für die Dialyse. Wir dialysierten dreimal und verwenden drei verschiedene Arterien und Venen, und ich habe zu den Kollegen gesagt: Mensch, man könnte doch einen Shunt machen, in dem man dauerhaft eine Arterie mit der Vene verbindet, um vielleicht Menschen für eine lange Zeit zu dialysieren. Larson: Hatten nicht schon Forscher vor Ihnen die Idee gehabt? Scribner: 1949 hatte schon Niels Alvar in Schweden die Idee gehabt. Wir hatten aber das Glück, dass DuPont gerade das Teflon entwickelt und auf den Markt gebracht hatte. Durch Zufall hatte ich davon gehört. Sie kennen die Geschichte. Ich traf den Chirurgen, Loren Winterscheid. Er Sagte zu mir: "Haben Sie jemals schon etwas von Teflon gehört?" Ich erwiderte ihm: "Nein!" Er sagte: "Nun dann gehen Sie mal in die zentrale Servicestelle der Universität und werfen Sie einen Blick auf die Rolle Teflon." Ich ging dorthin und sah mir das Teflon an. Es wurde offenbar zu experimentelle Versuche genutzt. Wayne Quinton, der Ingenieur war, zeigte mir, wie man das Teflon in Form zu einem Shunt biegen konnte. Larson: Wie haben Sie sich mit Wayne Quinton getroffen? Wie war die Zusammenarbeit? Scribner: Ursprünglich hatte Wayne Quinton ein Geschäft mit medizinischen bzw. chirurgischen Zubehör und Instrumente. Daher hatte er viel Ahnung mit medizinischen Instrumenten. Da war noch der Chirurg Dave Dillard, der sehr viel Geduld und Geschick am OP-Tisch zeigte. Zusammen wollten wir meine Idee verwirklichen und den Shunt am Patienten einsetzen. Wir suchten einen Patient mit akutem Nierenversagen. Hauptsache unser Shunt hielt für ein paar Tage. So geschah es, dass zu diesem Zeitpunkt Clyde Shields, ein Maschinenschlosser bei Boeing im Sterben lag. Die Urämie war so weit bei ihm fortgeschritten, dass wir ihn in unserer Klinik am 9. März 1960 operierten. Sie denken: Der Rest ist Geschichte! Nicht wirklich, es waren so viele medizinische Probleme, die auf uns zukamen. Fotos sind aus meinem Archiv (Dr. Schüler 1967) Scribner: Aber ja, nur nicht mehr so häufig. Also wie gesagt: Clyde war mein erster Patient. Leider verlor er ziemlich schnell seine eigene Nierenfunktion. Er hatte die Gicht als eine weitere recht schnell fortschreitende Erkrankung. Ich dialysierte ihn häufig, in dem wir ihm sehr viel Salz entzogen. Darauf ging sein hoher Blutdruck runter. Nun war er zunächst von der Hypertonie geheilt. Leider entwickelte er diese bösartige Gicht in seinem großen Fußzeh. Ich konnte auch diese Gicht mit Hilfe einer höheren Dosis Dialyse bekämpfen. Larson: Wie lange überlebte Clyde? Scribner: elf Jahre Larson: Elf Jahre? Er wäre gestorben, ohne Ihren Shunt und die Dialyse. Hatte er im Laufe seiner Dialysezeit eine AV-Fistel bekommen oder verwendete er Ihren Scribner Shunt für die elf Jahre, die er mit der Dialyse überlebt hat? Scribner: Ich kann mich nicht genau mehr daran erinnern. Aber er hat erstaunlich lang den ersten Shunt gehabt. Larson: Nun, war es das Teflon? Sie hatten nur Erfahrung mit Glas als Kanülisierung? Was war nun geschehen? Scribner: Nun, Teflon hat eine andere AntihaftOberfläche, die den Mechanismus der Gerinnungszeit des Blutes veränderte. Es stellte sich heraus, dass Teflon die schlechtere Wahl war, und später versuchten wir es mit Silikon. Wir waren guter Dinge und hatten die technische Seite im Griff. Sicher ist unser Dialyseshunt durch die neue Sache der Jungs (Cimino) in Brooklyn etwas in den Hintergrund geraten. Sie hatten die Entwicklung der AVFistel, wo gerade mal eine Arterie an einer Vene am Handgelenk zu einer natürlichen Gefäßverbindung zusammengenäht wird, irrelevant beeinflusst. Larson: Also man hatte nun das synthetische Material. Musste man wegen den Gerinnungsproblemen die Dialyse abrechen? Larson: Die Kombination Glück und die richtigen Leute haben das technische Problem eines Gefäßanschlusses gelöst. Wenn man so will, haben Sie den Schlüssel für eine langfristige Dialysebehandlung gefunden. Scribner: Ja, natürlich auch mit einer Menge Phantasie. dass man gerade den Bluthochdruck durch die Dialyse behandeln kann, wurde niemals vorher beschrieben. Bekannt war, dass die tatsächliche Behandlung des Bluthochdrucks nur unter Berücksichtigung des ECV erfolgversprechend war. Es war bekannt, aber wir wussten dies nur aus der Literatur und mussten dies herausfinden. Das war Teil 1 des Interviews. Im nächsten Dialyseshunt-Infoletter beschreibt Belding Scribner was er erlebt hat, nachdem seine Dialyseshunt Erfindung die Welt erobert hatte. Auch 2010 organisiere ich mit E.M.S. (Egyptian Medical Services) und dem Dialysereisebüro Schott, Liebel‘s Dialyse Holidays, der IG saar e.V. und den Jungen Nierenkranke Deutschland e.V. einen Gruppenurlaub in Hurghada. Dieser Gruppenurlaub richtet sich an Alle, die in Ägypten mit einer Gruppe Urlaub machen wollen. Man konnte einen guten Preis mit TUI aushandeln. Gruppenurlaub Ankündigung und Angebot Gruppenreise Hotel Arabia Azur Beach Resort **** ( Hurghada - Ägypten) All Inklusive, 2 Wochen Incl. Visum, Transfers: Flughafen – Hotel - Flughafen Hotel - Dialyse - Hotel Hotel: Arabia Azur Beach Resort **** Lage: Die wunderschön gelegene Hotelanlage ist von zwei künstlich angelegten Lagunenarmen umgeben und befindet sich direkt am hoteleigenen Sandstrand. Das vorgelagerte Hausriff eignet sich perfekt zum Schnorcheln und Tauchen, daher wird die Mitnahme von Badeschuhen empfohlen. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Zum Zentrum von Hurghada sind es ca. 3 km, der Flughafen ist ca. 10 km entfernt. Ausstattung: Das beliebte Resort Hotel besteht aus mehreren dreistöckigen Gebäuden und verfügt über 526 Zimmer. Zu den Annehmlichkeiten des Hotels zählen eine Empfangshalle mit Rezeption, Safes, gemütliche Sitzecken, mehrere Bars, verschiedene Restaurants, Bibliothek, Diskothek und Shoppingarkade. Weiterhin stehen ein Internetcafé, ein Frisör und ein Wäscheservice zur Verfügung (gegen Gebühr). In der Außenanlage befindet sich ein zentral gelegener großer Meerwasser-Swimmingpool mit Poolbar und Sonnenterrassen. Sonnenschirme, Liegen, Auflagen und Badetücher sind am Pool und am Strand inklusive. Zimmer: Alle Zimmer des Hotels sind geschmackvoll und geräumig eingerichtet und verfügen über Klimaanlage, Telefon, Sat-T.V, Bad oder Dusche/WC, Föhn, Kühlschrank und Balkon oder Terrasse mit Pool- oder Meerblick. Sport & Unterhaltung: Ohne Gebühr: Fitneß Raum, (Beach-) Volleyball, Tischtennis, Squash, zwei Tennisplätze (Flutlicht gegen Gebühr) Gegen Gebühr: Sauna, Türkisches Bad, Whirlpool, Massagen und diverse kosmetische Behandlungen. Eine Tauchbasis, ein Surf- & Katamaransegel-Center, ein Tretbootverleih, Kanu und weitere Wassersportangebote befinden sich am Strand. Leichtes Animationsprogramm mit Sport und Aerobic und gelegentliche Abendunterhaltung mit Shows und Live-Musik. Kinder: Mini-Club (3-12 Jahre), Kinderbecken, Spielplatz, Babysitting (gegen Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express Verpflegung: Diese Anlage ist ausschließlich mit All Inclusive buchbar. Frühstück (07:00-11:00 Uhr), Mittagessen und Abendessen in Form von reichhaltigen Buffets in verschiedenen Restaurants. Langschläferfrühstück (11:00-12:00 Uhr). Tagsüber Snacks (11:00-17:00 Uhr), Mitternachtssnack, alkoholfreie und lokale alkoholische Getränke (10:00-02:00 Uhr). Gegen Aufpreis kann das Abendessen auch in den à la carte Restaurants eingenommen werden. Die Verpflegungsleistung endet am Abreisetag um 24:00 Uhr. Andere Abflughäfen sind möglich. Abflug Frankfurt Datum 13.05.2010 – 27.05.2010 2 Wochen Sonderpreis DZ 875,00 € Sonderpreis EZ 1.085,00 € Interesse geweckt? Bitte melden bei: [email protected] oder Mehr INFOS: www.dialyseshunt.com [email protected] Gebühr)