Dialyseshunt-Newsletter Nr 2

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Dialyseshunt Infoletter
2/2009
Sie lesen in dieser Ausgabe:
♦
Neu im Team: Prof. Krönung hat eine
neue Mitarbeiterin
♦
Reduziert ASS plus Clopidogrel das ShuntVersagen?
♦
Expertenmeinung zu diesem
Shunt-Thromboseprophylaxe
♦
Wieder aktuell: Pressemitteilung der Jungen Nierenkranke Deutschland: Erfahrene
Shuntchirurgen sind in Deutschland rar.
♦
Frage an den
Aneurysma
♦
Dr. Belding Scribner (Interview mit Dr.
Eric B. Larson von 2002, Teil 1)
Shuntchirurgen:
Das Zentrum für Shuntchirurgie an der Deutschen Klinik für
Diagnostik wurde am 01.04.2009 neu eingerichtet. Es steht
unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Krönung, der seit über
30 Jahren die Dialyseshunt-Chirurgie klinisch und wissenschaftlich mit weit überregionalem Einzugsgebiet aus ganz
Deutschland betreibt.
Prof. Krönung war früher in Ottweiler/Saarland tätig.
Thema:
Shunt-
Neues aus den
Shunt-Chirurgiezentren
Interview mit Prof. Krönung zu Lesen auf meiner WEB-Seite
Dialyseshunt.com
//www.dialyseshunt.com/Interview2009_Kroenung.html
Frage an den Shuntchirurgen
Seit dem 1.12.2009 wird Prof. Dr. med. Gerhard
Krönung (Chefarzt des Zentrums für Shuntchirurgie in der Deutschen Klinik für Diagnostik in
Wiesbaden) von Frau Dr. med. Franziska Frizen in
seinem Shuntzentrum unterstützt. Frau Dr. Frizen
hat lange Jahre Erfahrungen auf dem Gebiet der
Shuntchirurgie gesammelt. Im Rahmen von Hospitationen, wissenschaftlichen Vorträgen und
Ratschlägen hinsichtlich mit den Vorgehensweisen bei Problemen ihrer Patienten, arbeitete Fr.
Dr. Frizen schon seit 2 1/2 Jahren immer mal
wieder mit Prof. Krönung zusammen. Zuletzt war
sie in der Shuntklinik Neckargemünd tätig.
Ich wünsche Frau Dr. Frizen für Ihr neues
Betätigungsfeld viel Erfolg.
Thomas Lehn
DIALYSESHUNT.COM
Bei Shunts entstehen meist durch falsche Punktionstechniken Pseudo-Aneurysmen, die nicht gerade schön ausschauen. Wann sollte man diese Aneurysmen beseitigen
lassen? Können Sie da mir eine pauschale Antwort geben?
Dr. med. Michael Berkhoff
(lt. Shuntchirurg)
Allgemeinchirurgie St. VincenzKrankenhaus Mainz
Dr. Berkhoff,Mainz Shuntaneurysmen sind einerseits Folge langjähriger Punktionen, können
andererseits aber auch Ausdruck von nachgeschalteten Engen der Shuntvene sein, vor denen
sich der Blutfluss chronisch staut.
Solange der Blutfluss nicht wesentlich behindert
ist, besteht kein Grund zur Korrektur; der rein
kosmetische Aspekt steht ganz im Hintergrund.
Problematisch ist die Situation, wenn Aneurysmen in kurzer Zeit (wenigen Wochen) deutlich an
Größe zunehmen, wenn die Haut darüber papierdünn wird, oder sogar kleine Geschwüre der Haut
durch die große Spannung entstehen. In diesen
Fällen ist eine Korrektur notwendig, im Falle der
Geschwürsbildung sogar dringend. Sinnvoll ist
eine Operation auch dann, wenn sich durch die
„Verwirbelung“ des Blutes im Aneurysma größere
Thromben bilden und infolgedessen der akute
Gefäßverschluss im Aneurysma droht.
Nicht selten entstehen – wie anfangs schon erwähnt – Aneurysmen dadurch, dass sich das Blut
vor einer Gefäßenge im Verlauf der Shuntvene
aufstaut. In diesem Fall müssen sowohl die ursächliche Enge als auch das Aneurysma korrigiert
werden.
In der Regel erfolgt bei Aneurysmaoperationen
die großzügige Teilentfernung der Vorderwand
des Aneurysmas mit entsprechender Längsnaht.
Da bei vielen Patienten mehrere Aneurysmen im
Shuntvenenverlauf bestehen, ist es sinnvoll, die
Sanierung auf zwei Operationen zu verteilen, damit der Dialyserhythmus über die Punktion des
zunächst nicht operierten Aneurysmas beibehalten werden kann. Nach Ausheilen der Gefäßnaht
innerhalb von einigen Wochen kann dann der sanierte Abschnitt punktiert und die Operation des
zweiten Aneurysmas in Angriff genommen werden.
Vielen Dank für die Antwort.
Studie
Dialyse: ASS plus
Shunt-Versagen?
Clopidogrel
belasten und auch einem zu hohem Komplikationsrisiko
aussetzen würde. Doch die Lebensdauer der Shunts ist
begrenzt.
Zunächst versuchen die Chirurgen eine arteriovenöse
Fistel zu schaffen, die ohne Fremdmaterial auskommt.
Wenn diese (wiederholt) stenosieren und/oder kein ausreichendes „Venenmaterial“ vorhanden ist, benötigen
die Patienten einen Prothesenshunt, der eine hohe Neigung zur Thrombose hat.
Die nahe liegende Prophylaxe besteht in einer Antithrombozyten-Therapie.
Diese
hatte
sich
in
Diese hatte sich in kleineren Studien jedoch nicht als
wirksam erwiesen, weshalb sich das Dialysis Access
Consortium um Bradley Dixon von der Universität in Iowa City zu einer groß angelegten randomisierten Studiee
n
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l
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.
An 13 Zentren in den USA wurden 649 DialysePatienten, die einen neuen Prothesenshunt erhalten hatten, auf eine Therapie mit Placebo oder ASS plus Dipyridamol randomisiert. Primärer Endpunkt war die Durchgängigkeit des Shunts ohne vorherige Intervention z.B.
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.
Er wurde während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,5 Jahren unter der AntithrombozytenTherapie bei 28 Prozent der Patienten erreicht, gegenüber 23 Prozent im Placebo-Arm. Das ergibt eine absolute Minderung des Risikos um gerade einmal fünf Prozent, was auf einer Überlebenskurve einer Verlängerung
der Durchgängigkeit um etwa sechs Wochen entspräche.
Das sei kein großer Gewinn für die Patienten, räumt die
Editorialistin Charmaine Lok von der Universität Toronto
ein (NEJM 2009; 360: 2240-2242) ein. Es sei aber eben
doch mehr als gar nichts, zumal es unter der Antithrombozyten-Therapie nicht zu einem Anstieg von Blutungen
oder anderen schweren Komplikationen gekommen war
(die den geringen Vorteil schnell aufgehoben hätten). In
der Onkologie würde eine Verlängerung um wenige Wochen durchaus als Erfolg gewertet, führt die Nephrologin
an. Auch die Bewertung durch das US-National Institute
of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, dem
Initiator der Studie, fällt positiv aus. Es verweist in der
Pressemitteilung auf die enormen Kosten der Shuntchirurgie für Dialysepatienten, die jährlich mehr als eine
Milliarde US-Dollar betragen. © rme/aerzteblatt.de
reduziert
Iowa City – Eine Antithrombozyten-Therapie mit
ASS plus Dipyridamol kann bei Dialysepatienten
helfen, einen arteriovenösen Shunt offen zu halten. Die Ergebnisse einer randomisierten Studie
im New England Journal of Medicine (2009; 360:
2191-2201) blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.
Die arteriovenösen Gefäßzugänge sind buchstäblich eine Engstelle in der Hämodialyse. Sie sind
unverzichtbar, weil die Alternative, ein zentralvenöser Zugang, die Patienten zu sehr belasten
Nachgefragt
Herr Dr. Röder,
ich habe nach meiner ersten Protesenshunt-OP vor 29
Jahren Asasantin über Jahre hinweg eingenommen, bis
ich Magenprobleme bekam. Dann täglich eine ASS 100
protect.
Nun steht im o. a. Artikel aus dem Ärzteblatt,
dass diese Prophylaxe nicht unbedingt den Erfolg
verspricht (Studie im New England Journal of Medicine)
Eine Antithrombozyten-Therapie mit ASS plus
Dipyridamol kann bei Dialysepatienten helfen,
einen arteriovenösen Shunt offen zu halten. Die
Ergebnisse einer randomisierten Studie im New
England Journal of Medicine (2009; 360: 21912201) blieben allerdings hinter den Erwartungen
zurück.
Sollte man bei einem Prothesenshunt eine
Thromboseprophylaxe oder -therapie anwenden,
um einer Shuntthrombose vorzubeugen?
Aus aktuellem Anlass möchte ich diese Pressemitteilung
von vor zwei Jahren Ihnen noch einmal in Erinnerung
rufen:
Pressemitteilung
Pressemitteilung des Vereins
Junge Nierenkranke Deutschland e.V.
zur Nierenwoche 2007
Erfahrene Shuntchirurgen sind in Deutschland rar
Dr. med. Thomas Röder,
Chefarzt der
Dialyseshuntchirurgie,
HELIOS Klinik Blankenhain
Dr. Th. Röder, Blankenhain Thromboseprophylaxe beim PTFE–Gefäßersatz- shunt : Generell –
NEIN – dient nur als Beruhigung für den Operateur.
AUSNAHMEN :
nachgewiesene Gerinnungsstörung oder Gerinnungsfaktorendefekte – beides ist SEHR selten
Es gibt keine seriösen Studien , die einen signifikanten Nutzen für den Patienten bzw. seinen
Shunt belegen – abgesehen von den von mir angesprochenen nachgewiesenen Gerinnungsstörun-
Frage Thomas Lehn:
Nach Shunt Operationen wird doch meistens eine
Fragmindosis einmal täglich gespritzt. Dies ist
doch für die Tromboseprophylaxe. Hat aber nichts
mit dem Shunt zu tun?
Dr. Th. Röder: Richtig – die Fragmingabe erfolgt
wegen der post op Immobilisation des Patienten –
NICHT zur Shuntoffenhaltung.
Vielen Dank, Herr Dr. Röder für die Information
Weitere INFORMATION im Internet:
Effect of Dipyridamole plus Aspirin on Hemodialysis Graft Patency
http://content.nejm.org/cgi/content/full/360/21/2191
Es gibt in Deutschland über 60 000 Dialysepatienten.
Der größte Teil der Patienten wird hämodialysiert und
über einen Shunt an die künstliche Niere angeschlossen.
Um einen funktionsfähigen Shunt zu erhalten, muss
man geeignete Blutgefäße besitzen. In den meisten Fällen findet der Shuntchirurg für die Erstanlage
(Primärshunt) eine Unterarmarterie und Vene, die er
operativ zur A V Fistel oder Cimino Shunt verbindet.
Zum Leidwesen der Patienten, werden von Kliniken und
Ärzten die operative Shuntanlagen als „AnfängerOperationen“ für die Gefäßchirurgie betrachtet!
Leider werden daher durch diese Anfängerfehler die
Blutgefäße unwiderruflich zerstört.
Diese Fehler sind nicht mehr rückgängig zu machen und
nehmen dem Patienten unwiderruflich Möglichkeiten für
eine nächste oder übernächste Shuntanlage.
Am Ende sind nur noch kostenintensive und komplizierte Dialyseanschlussverfahren bei einem der wenigen
Shuntspezialisten in Deutschland möglich.
Man erwartet, dass die Anforderungen an qualifizierten
Shuntchirurgen in Zukunft noch steigen wird. Zum einen
rechnet man mit einer steigenden Anzahl von Dialysepatienten, zum anderen liegt das Durchschnittsalter der
Patienten, die an die Dialyse kommen und bereits Begleiterkrankungen und Gefäßproblemen haben, bei ca.
70 Jahren.
Der Verein Junge Nierenkranke Deutschland e.V. sieht
die Entwicklung der Shuntchirurgie in Deutschland, insbesondere die Ausbildung guter Shuntchirurgen sehr
skeptisch gegenüber. Gute Shunts zu installieren ist eine Kunst für erfahrene Chirurgen, die ein hohes Maß an
Praxis, an ausgefeilter gefäßchirurgischer Techniken und
Geschicklichkeit besitzen. Es gibt kaum ein gefäßchirurgischer Eingriff, bei dem auch kleinste Fehler so verhängnisvolle Auswirkungen haben und wo soviel exaktes
Arbeiten unter einer Lupenbrille verlangt wird.
Die Patienten wollen bei der für sie so wichtigen Überlebensoperation nicht weiter die Versuchskaninchen sein!
Der Verein Junge Nierenkranke Deutschland e.V. fordert
des Weiteren von den Kostenträgern: bessere Ausbildung der Shuntchirurgen, Honorierung und höhere Kostenerstattung ihrer Leistung, breiteres Netz von Shuntkompetenz-Zentren, um eine optimale Shuntversorgung
der niereninsuffizienten Patienten in Deutschland und
deren Lebensqualität zu erreichen.
Cartoon
Geschichte des Shunts
Ein großer Arzt:
Belding Scribner (18. Januar 1921 in Chicago 19.Juni 2003 in Seattle)
Belding Scribner entwickelte erstmals 1960 an der
Washingtoner Universität in Seattle den nach seinem
Namen genannten Shunt, die Schnittstelle des Blutgefäßsystem vom Patienten zur Künstlichen Niere
(Hämodialyse).
Bevor Dr. Scribner 1960 erstmals Nierenpatienten
mit terminaler Niereninsuffiziens über seinen weiterentwickelten Scribner Shunt längerfristig dialysieren
konnte, starben die Nierenpatienten im chronischen
Stadium der Niereninsuffizienz.
Entweder die Nieren nahmen ihre Funktion nach wenigen Dialysebehandlungen wieder auf, oder die Patienten mussten sterben. Man konnte keine Dialyse
mehr durchführen, weil man bis dato noch keinen
geeigneten Gefäßzugang zur Verfügung hatte, um
längerfristig die Blutwäsche durchführen zu können.
Die Glaskanülen, die in die Ader und in die Vene jedes Mal zur Dialyse eingeschoben werden mussten,
zerstörten unwiderruflich die Blutgefäße des Dialysepatienten.
Entweder die Niere fing wieder an zu arbeiten
oder der Patient mußte an Nierenversagen sterben.
Zwar war man sich noch nicht im Klaren, ob diese
Nierenersatztherapie aufgrund technischer und medizinischer Probleme längerfristig machbar war,
aber die wenigen Dialysegeräte bzw. Plätze in dieser Zeit waren restlos überfüllt. Man gründete Komitees, die mit Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen kamen, welche entschieden, wer an
die lebensrettende Dialysemaschine angeschlossen
werden durfte. Dr. Scribner hatte damals in Seattle
seinen Vorzeigepatienten Clyde Shields durch die
damalige Dialysebehandlung 11 Jahre Leben schenken können.
Belding Scribner wurde für seine Leistungen 2002
mit dem begehrten Albert Lasker Award for Clinical
Medical Research ausgezeichnet.
Leider verstarb Belding Scribner im Alter von 82
Jahren. Man fand seine Leiche im Wasser in der Nähe seines Hausboots am Portage Bay in Seattle. Offenbar verlor er das Gleichgewicht, stürzte ins Wasser und ertrank.
Thomas Lehn
DIALYSESHUNT.COM
Er ist eine Legende, wenn es um die Entwicklung seiner lebensrettenden medizinischen Technologie geht.
„Herr Scribner, zu Beginn erzählen Sie mir in wenigen
Worten, was ist mit den Menschen passiert, bevor Sie
den Scribner Shunt entwickelt haben?“
Belding Scribner: Nun, es war eine erschütternde Erfahrung. Ich denke, nur diese erschütternde Erfahrungen waren der Grund, dass wir begonnen haben, über
die Entwicklung nachzudenken. Wir hatten einen Patient
aus Spokane, der uns überwiesen wurde. Er hatte ein
reversibles Nierenversagen und reagierte wunderbar auf
die Dialysebehandlung. Nach ein paar Tagen war er wieder auf den Beinen und sah gut aus. Wir machten ihm
eine Nierenbiopsie und entnahmen ihm ein Stück der
Niere um sie zu untersuchen. Wir stellten fest, dass er
eine schnell fortschreitende GN (Glomerulonephritis)
hatte, und er bald sterben würde. Wir hatten keine Möglichkeit ihn noch mal zu behandeln. Daher mussten wir
ihn wieder nach Spokane zum Sterben zurück schicken.
Er starb in seiner Heimat. Es bedrückte mich sehr, und
ich wurde Mitte in der Nacht wach und hatte - Oh mein
Gott, - die Shunt-Idee war geboren.
Larson: War das hier an der Universitätsklinik?
2002 bekommt Belding Scribner den Albert
Lasker Preis für deine klinische und medizinische Erfindung
Scribner: Ja.
Ein Interview mit Belding Scribner (Teil 1)
geführt von Eric Larson
Scribner: 1960.
(Freie Übersetzung von Thomas Lehn)
Am 25.September 2002 interviewte Dr. Eric Larson,
Medizinischer Direktor des Medical Centers der Universität in Washington Belding Scribner, der maßgeblich die Entwicklung der Hämodialyse beim Menschen mitbeteiligt war.
Durch seine Erfindung ist das meist tödlich verlaufende Nierenversagen bei Millionen von niereninsuffizienten Patienten zu einer lebensverlängernde Behandlung geworden.
Erik Larson: Guten Morgen, mein Name ist Dr. Eric
Larson. Ich bin der ärztliche Direktor des Medical
Centers der Universität von Washington, ehemals
Universitätsklinikum in Seattle
auf dem Campus der Universität von Washington.
Ich befinde mich heute, an einem wunderschönen Herbsttag
zu Hause bei Belding und Ethel
Scribner. Sie leben hier in einem Hausboot auf dem Portage
Bay bei Seattle.
Ich bin hier, um mit Dr. Belding
Scribner zu sprechen, der vor
kurzem mit dem Albert Lasker-Preis für seinen Verdienst der Entwicklung des Blutanschlusses an die
Hämodialyse ausgezeichnet wurde. Scribner und ich
haben uns schon 1975 in Seattle bei seiner Arbeit
Larson: Wann war das?
Larson: Wirklich?
Scribner: Ich glaube nicht, dass die Klinik schon so lange besteht?
Larson: Zu diesem Zeitpunkt bestand das Krankenhaus
schon zwei Jahre. Das war ganz am Anfang. Wann haben Sie sich das erste Mal mit dem Problem befasst?
Wann haben Sie erstmals über chronische Hämodialysebehandlung nachgedacht?
Scribner: Nun, ich dachte zuerst an den Shunt. Du benutzt jedes Mal ein Blutgefäß
vom Patienten für die Dialyse. Wir dialysierten dreimal
und verwenden drei verschiedene Arterien und Venen,
und ich habe zu den Kollegen
gesagt: Mensch, man könnte
doch einen Shunt machen, in
dem man dauerhaft eine Arterie mit der Vene verbindet, um vielleicht Menschen für
eine lange Zeit zu dialysieren.
Larson: Hatten nicht schon Forscher vor Ihnen die Idee
gehabt?
Scribner: 1949 hatte schon Niels Alvar in Schweden die
Idee gehabt. Wir hatten aber das Glück, dass DuPont
gerade das Teflon entwickelt und auf den Markt gebracht hatte.
Durch Zufall hatte ich davon gehört. Sie kennen die
Geschichte. Ich traf den Chirurgen, Loren Winterscheid. Er Sagte zu mir: "Haben Sie jemals schon
etwas von Teflon gehört?" Ich erwiderte ihm:
"Nein!" Er sagte: "Nun dann gehen Sie mal in die
zentrale Servicestelle der Universität und werfen
Sie einen Blick auf die Rolle Teflon." Ich ging dorthin und sah mir das Teflon an. Es wurde offenbar
zu experimentelle Versuche genutzt. Wayne Quinton, der Ingenieur war, zeigte mir, wie man das Teflon in Form zu einem Shunt biegen konnte.
Larson: Wie haben Sie sich mit Wayne Quinton getroffen? Wie war die Zusammenarbeit?
Scribner: Ursprünglich hatte Wayne Quinton ein
Geschäft mit medizinischen bzw. chirurgischen Zubehör und Instrumente. Daher hatte er viel Ahnung
mit medizinischen Instrumenten. Da war noch der
Chirurg Dave Dillard, der sehr viel Geduld und Geschick am OP-Tisch zeigte. Zusammen wollten wir
meine Idee verwirklichen und den Shunt am Patienten einsetzen. Wir suchten einen Patient mit akutem Nierenversagen. Hauptsache unser Shunt hielt
für ein paar Tage. So geschah es, dass zu diesem
Zeitpunkt Clyde Shields, ein Maschinenschlosser bei
Boeing im Sterben lag. Die Urämie war so weit bei
ihm fortgeschritten, dass wir ihn in unserer Klinik
am 9. März 1960 operierten. Sie denken: Der Rest
ist Geschichte! Nicht wirklich, es waren so viele medizinische Probleme, die auf uns zukamen.
Fotos sind aus meinem Archiv (Dr. Schüler 1967)
Scribner: Aber ja, nur nicht mehr so häufig. Also wie
gesagt: Clyde war mein erster Patient. Leider verlor er
ziemlich schnell seine eigene Nierenfunktion. Er hatte
die Gicht als eine weitere recht schnell fortschreitende
Erkrankung. Ich dialysierte ihn häufig, in dem wir ihm
sehr viel Salz entzogen. Darauf ging sein hoher Blutdruck runter. Nun war er zunächst von der Hypertonie
geheilt. Leider entwickelte er diese bösartige Gicht in
seinem großen Fußzeh. Ich konnte auch diese Gicht mit
Hilfe einer höheren Dosis Dialyse bekämpfen.
Larson: Wie lange überlebte Clyde?
Scribner: elf Jahre
Larson: Elf Jahre? Er wäre gestorben, ohne Ihren Shunt
und die Dialyse. Hatte er im Laufe seiner Dialysezeit eine AV-Fistel bekommen oder verwendete er Ihren Scribner Shunt für die elf Jahre, die er mit der Dialyse überlebt hat?
Scribner: Ich kann mich nicht genau mehr daran erinnern. Aber er hat erstaunlich lang den ersten Shunt gehabt.
Larson: Nun, war es das Teflon? Sie hatten nur
Erfahrung mit Glas als Kanülisierung? Was war nun
geschehen?
Scribner: Nun, Teflon hat eine andere AntihaftOberfläche, die den Mechanismus der Gerinnungszeit des Blutes veränderte. Es stellte sich heraus,
dass Teflon die schlechtere Wahl war, und später
versuchten wir es mit Silikon. Wir waren guter Dinge und hatten die technische Seite im Griff.
Sicher ist unser Dialyseshunt durch die neue Sache
der Jungs (Cimino) in Brooklyn etwas in den Hintergrund geraten. Sie hatten die Entwicklung der AVFistel, wo gerade mal eine Arterie an einer Vene am
Handgelenk zu einer natürlichen Gefäßverbindung
zusammengenäht wird, irrelevant beeinflusst.
Larson: Also man hatte nun das synthetische Material. Musste man wegen den Gerinnungsproblemen die Dialyse abrechen?
Larson: Die Kombination Glück und die richtigen Leute
haben das technische Problem eines Gefäßanschlusses
gelöst. Wenn man so will, haben Sie den Schlüssel für
eine langfristige Dialysebehandlung gefunden.
Scribner: Ja, natürlich auch mit einer Menge Phantasie.
dass man gerade den Bluthochdruck durch die Dialyse
behandeln kann, wurde niemals vorher beschrieben. Bekannt war, dass die tatsächliche Behandlung des Bluthochdrucks nur unter Berücksichtigung des ECV erfolgversprechend war. Es war bekannt, aber wir wussten
dies nur aus der Literatur und mussten dies herausfinden.
Das war Teil 1 des Interviews. Im nächsten Dialyseshunt-Infoletter beschreibt Belding Scribner was er erlebt hat, nachdem seine Dialyseshunt Erfindung die Welt
erobert hatte.
Auch 2010 organisiere ich mit E.M.S. (Egyptian Medical Services) und dem Dialysereisebüro Schott, Liebel‘s
Dialyse Holidays, der IG saar e.V. und den Jungen Nierenkranke Deutschland e.V. einen Gruppenurlaub in
Hurghada.
Dieser Gruppenurlaub richtet sich an Alle, die in Ägypten mit einer Gruppe Urlaub machen wollen. Man konnte
einen guten Preis mit TUI aushandeln.
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Ankündigung und Angebot
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Transfers: Flughafen – Hotel - Flughafen
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stehen ein Internetcafé, ein Frisör und ein Wäscheservice zur Verfügung (gegen Gebühr). In der Außenanlage
befindet sich ein zentral gelegener großer Meerwasser-Swimmingpool mit Poolbar und Sonnenterrassen. Sonnenschirme, Liegen, Auflagen und Badetücher sind am Pool und am Strand inklusive.
Zimmer: Alle Zimmer des Hotels sind geschmackvoll und geräumig eingerichtet und verfügen über Klimaanlage, Telefon, Sat-T.V, Bad oder Dusche/WC, Föhn, Kühlschrank und Balkon oder Terrasse mit Pool- oder
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Sport & Unterhaltung: Ohne Gebühr:
Fitneß Raum, (Beach-) Volleyball, Tischtennis,
Squash, zwei Tennisplätze (Flutlicht gegen
Gebühr)
Gegen Gebühr: Sauna, Türkisches Bad, Whirlpool, Massagen und diverse kosmetische Behandlungen. Eine Tauchbasis, ein Surf- & Katamaransegel-Center, ein Tretbootverleih, Kanu und weitere Wassersportangebote befinden sich am Strand. Leichtes Animationsprogramm mit Sport und Aerobic und gelegentliche
Abendunterhaltung
mit
Shows
und
Live-Musik.
Kinder:
Mini-Club
(3-12
Jahre),
Kinderbecken,
Spielplatz,
Babysitting
(gegen
Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express
Verpflegung: Diese Anlage ist ausschließlich mit All Inclusive buchbar.
Frühstück (07:00-11:00 Uhr), Mittagessen und Abendessen in Form
von reichhaltigen Buffets in verschiedenen Restaurants. Langschläferfrühstück (11:00-12:00 Uhr). Tagsüber Snacks (11:00-17:00 Uhr),
Mitternachtssnack, alkoholfreie und lokale alkoholische Getränke
(10:00-02:00 Uhr). Gegen Aufpreis kann das Abendessen auch in den
à la carte Restaurants eingenommen werden.
Die Verpflegungsleistung endet am Abreisetag um 24:00 Uhr.
Andere Abflughäfen sind möglich.
Abflug
Frankfurt
Datum
13.05.2010 – 27.05.2010
2 Wochen
Sonderpreis DZ
875,00 €
Sonderpreis EZ
1.085,00 €
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