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Körperbau, Lebensweise und Gefährdung der Haie (Klasse 5/6)
Tiere • Beitrag 10
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Rund um die Reihe
Warum wir das Thema behandeln
Sie werden gefürchtet und bewundert – Haie. Die Faszination über die Jäger der Meere motiviert Ihre Klasse zur Auseinandersetzung mit deren Körperbau und Lebensweise. Das Thema
eignet sich darüber hinaus sehr gut, die Angepasstheit von Fischen an das Leben im Wasser
vertiefend zu untersuchen. Am Beispiel des Haies lernen die Schüler zudem, wie ein Raubfisch an die Jagd unter Wasser angepasst ist. Den Wenigsten ist außerdem bekannt, dass
viele Haiarten vom Aussterben bedroht sind. Die Unterrichtseinheit vermittelt die Ursachen
dafür und hebt die Bedeutung von Haien im Ökosystem Meer hervor.
Was Sie zum Thema wissen müssen
U
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Körperbau
Haie gehören mit 500 weltweit verbreiteten Arten zur Klasse der Knorpelfische. Das Skelett
besteht aus Knorpel; nur bei älteren und größeren Tieren kann es im Kieferbereich und an
den Wirbeln zu Verkalkungen kommen. Die Zahl der Einzelwirbel ist je nach Art unterschiedlich. So besitzen z. B. Zwergdornhaie 60 Wirbel, Fuchshaie dagegen bis zu 477. Haie haben
je nach Art einen unterschiedlich ausgeprägten spindelförmigen Körper. Bei am Boden
lebenden Arten kann er zudem stark abgeflacht sein. Der Haikörper ist in einen Kopf-, einen
Rumpf- und einen Schwanzteil unterteilt. Die meisten Tiere haben einen mehr oder weniger
ausgeprägten Schnauzenbereich.
H
C
Im Gegensatz zu Knochenfischen besitzen Haie am Beginn des Rumpfes 5–7 Kiemenspalten,
sogenannte Placoidschuppen (Hautzähne) und, als besonderes Sinnesorgan, die Lorenzinischen Ampullen (Elektrosensoren) am Kopf. Zwischen Augen und Kiemenspalten liegt das
Spritzloch, durch das die Tiere Atemwasser aufnehmen.
S
R
Knorpelfische sind leichter als Knochenfische und besitzen eine große, ölhaltige Leber, die
einen gewissen Auftrieb ermöglicht. Haie besitzen allerdings keine Schwimmblase, daher
müssen Hochseehaie immer in Bewegung bleiben, um nicht abzusinken.
Flossen
O
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Am Rumpf liegen seitlich hinter den Kiemenspalten die paarigen Brustflossen. Am Bauch
besitzen die Tiere paarige Bauchflossen. Bei den Männchen sind sie mit den paarigen Klaspern, den Fortpflanzungsorganen, verbunden. Auf dem Rücken liegen zwei einzelne Rückenflossen hintereinander. Meistens ist die erste Rückenflosse deutlich größer als die zweite. Bei
vielen Haiarten kann man an den Rückenflossen einen kleinen Rückenflossendorn erkennen,
z. B. bei den Dornhaien. An der Unterseite des Schwanzstiels haben die meisten Haiarten
noch eine unpaarige Afterflosse.
Die Form der Schwanzflosse ist bei Haien ein charakteristisches Erkennungsmerkmal. Eine
Schwanzflosse besteht dabei aus einem oberen und einem unteren Lappen (den Loben). Der
obere Lobus ist bei am Boden lebenden Arten (z. B. dem Katzenhai) oder Freiwasserarten
(z. B. dem Hammerhai) häufig größer als der untere. Schnell schwimmende Arten, wie z. B.
Weißer Hai oder Makohaie, haben dagegen eine symmetrische Schwanzflosse.
Gebiss
Die Zähne von Haien bestehen aus Placoidschuppen und sind wurzellos. Haie haben ein
sogenanntes Revolvergebiss, d. h., ihre Zähne wachsen auf der Kieferinnenseite ständig
nach, sodass jeder vordere Zahn hinter sich mehrere Folgezähne hat. Die Zähne liegen also
in vielen Reihen hintereinander. Die hinteren Zahnreihen bestehen aus kleineren Zähnen, die
flach dem Kiefer anliegen und sich erst in ihrer Entwicklung langsam aufrichten. Die großen
Zähne der ersten Reihe stehen aufrecht im Kiefer. Zähne, die den Tieren beim Jagen und
Fressen nicht selten ausbrechen, werden je nach Haiart nach wenigen Tagen bis zu einigen
Monaten durch nachfolgende ersetzt.
7 RAAbits Realschule Biologie September 2012
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Körperbau, Lebensweise und Gefährdung der Haie (Klasse 5/6)
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Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung
Voraussetzungen der Lerngruppe
Die Einheit setzt voraus, dass den Schülern die Merkmale von Fischen und ihre Angepasstheit an das Leben im Wasser bekannt sind. Für die Methode des Stationenlernens ist es
hilfreich, wenn Ihre Schüler mit der selbstständigen Erarbeitung von Unterrichtsinhalten
vertraut sind. Falls die Methode neu für Ihre Schüler ist, ist es wichtig, dass Sie den Ablauf
des Stationenlernens und die Arbeitsweise an Stationen vorher genau durchsprechen.
Aufbau der Reihe
Der Einstieg in die Reihe erfolgt mithilfe von Fotos von Haien (Farbfolie M 1), die schrittweise
aufgedeckt werden und die Schüler auf das Thema einstimmen. Im kurzen Unterrichtsgespräch wird daraufhin das Vorwissen der Schüler zum Thema Haie gesammelt.
Im Stationenlernen M 2–M 11 erarbeitet sich die Klasse in Gruppenarbeit Grundlagen zum
Körperbau (Station 1, M 3/M 4), zum Jagdverhalten (Station 2, M 5/M 6), zu den Sinnesorganen (Station 3, M 7/M 8) und zur Gefährdung (Station 4, M 9/M 10) des Haies. Nach jeder
Station kontrollieren die Schüler ihre Ergebnisse selbstständig mithilfe von Lösungskarten.
Die Stationsübersicht M 2 dient als Checkliste. An Station 5 (M 11) festigt die Klasse ihr
Wissen anhand von Legekärtchen. In der Abschlussstunde werden offen gebliebene Fragen
geklärt und Unterrichtsinhalte anhand von Farbfolie M 1 wiederholt.
U
A
H
C
Tipps zur Differenzierung
Station 2 (M 5) und Station 4 (M 9) enthalten Zusatzaufgaben zur Internetrecherche für
besonders motivierte Schüler. Bei schwächeren Klassen empfiehlt es sich, Station 5 (M 11) in
spielerischer Form als Memory-Spiel zu gestalten (siehe Erläuterungen zu M 2–M 11).
S
R
Hinweise für fächerübergreifendes Arbeiten
Das Thema kann fachübergreifend mit dem Fach Deutsch verbunden werden. Eine Möglichkeit wäre hierfür die Gestaltung eines Kurzreferats über eine Haiart. Neben dem Erarbeiten
von Sachinformationen und dem Verfassen einer Tierbeschreibung können dadurch erste
Präsentationsformen in einfacher Form erlernt und gefestigt werden.
O
V
Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler
Die Schüler …
• können die Angepasstheit des Körperbaus von Haien an ihre besondere Lebensweise
beschreiben.
• können erläutern, warum viele Haiarten vom Aussterben bedroht sind, und ihre Bedeutung im Ökosystem Meer beschreiben.
• sind in der Lage, neue Informationen aus einem Text herauszulesen und zu erschließen.
• können selbstständig an Stationen arbeiten und ihre Ergebnisse kontrollieren.
• stärken ihre soziale Kompetenz durch das Arbeiten in Kleingruppen.
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Körperbau, Lebensweise und Gefährdung der Haie (Klasse 5/6)
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Um welches Thema geht es?
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Fotos: 1, 2: dpa/picture-alliance.de, 3–8: Thinkstockphotos.com
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Stationsübersicht: Räuber der Meere –
Körperbau, Lebensweise und Gefährdung der Haie
Stationsübersicht von:
M2
Klasse:
Arbeitet in Vierergruppen oder mit einem Partner.
So geht ihr vor:
1. Wählt die Reihenfolge der Stationen 1–4 beliebig. Station 5 beginnt ihr erst, wenn die
Stationen 1–4 bearbeitet wurden.
2. Holt euch zu einer Station alle ausgelegten Arbeitsmaterialien. Die Info-Texte nehmt ihr
paarweise, die Arbeitsblätter erhält jeder einzeln für sich.
3. Lest zu Beginn einer Station die Arbeitsaufträge auf dem Arbeitsblatt vollständig durch.
Beginnt anschließend mit der Bearbeitung.
U
A
4. Bringt am Ende einer Station alle Info-Texte wieder zurück zum Stationstisch. Die Arbeitsblätter behaltet ihr.
5. Kontrolliert eure Ergebnisse mithilfe der Lösungskarten, die ihr vom Lehrer erhaltet.
6. Wenn ihr mit einer Station fertig seid, hakt ihr sie in der folgenden Stationsübersicht ab.
Notiert euch stichwortartig die Dinge, die ihr noch nicht ganz verstanden habt. Diese
werden im Anschluss an das Stationenlernen besprochen.
Station
H
C
erledigt Das habe ich noch nicht ganz verstanden …
2 Ein angepasstes Raubtier
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3 Jäger mit Haut und Zähnen
4 Mit 7 Sinnen durch die Meere
5 Gefährdung durch Menschen
6 Bist du ein Haiexperte?
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7 RAAbits Realschule Biologie September 2012
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Info-Text zu Station 1: Der Hai – ein besonders angepasstes Raubtier
M4
In Toms letzter Biologiestunde wurde der Weiße Hai behandelt. In derselben Nacht hat Tom
einen spannenden Traum: Ein Weißer Hai spricht zu ihm und fasst die Erkenntnisse aus der
Biologiestunde für ihn zusammen.
2 Ich, der Weiße Hai, bin mit über
5 m Länge der größte Raubfisch
der Welt! Trotzdem wird im Schnitt
nur ein Mensch im Jahr durch mich
getötet.
4 Das Wort „Hai“ stammt von
dem isländischen Wort hai und
bedeutet Haken. Es deutet auf
unsere hakenförmige Schwanzflosse hin.
U
A
5 Die anderen Haiarten und ich atmen
über Kiemen, so wie
die anderen Fische
auch. Anstelle des Kiemendeckels tragen wir
aber 5 bis 7 Kiemenspalten seitlich hinter
unserem Kopf. Daran
kann man uns Haie
sofort erkennen!
7 Im Gegensatz zu
Fischen haben wir
Haie keine Schwimmblase. Daher müssen
wir ständig in Bewegung sein, um nicht
auf den Grund zu
sinken. Zusätzlichen
Auftrieb erhalten wir
durch unsere Leber,
die Öl einlagert.
3 Meine Verwandten und ich
haben paarige Brust- und Bauchflossen. An der Unterseite hinter
den Bauchflossen haben die meisten Haiarten noch eine einzelne
Analflosse.
S
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H
C
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V
8 Auf unserem Rücken liegen hintereinander zwei einzelne Rückenflossen. Meistens ist die erste Rückenflosse deutlich
größer als die zweite. Bei vielen Haien kann
man an den Rückenflossen einen kleinen
Dorn (Rückenflossendorn) erkennen, z. B.
bei den Dornhaien.
6 Wir Haie sind
Wirbeltiere. Aber
im Unterschied zu
Knochenfischen,
wie z. B dem Thunfisch, besteht unser
Skelett aus Knorpel.
Unser Körper ist
aber genauso stromlinienförmig wie der
von Knochenfischen.
9Die meisten Haiarten werden nicht viel
länger als 1 m. Der kleinste in meiner Verwandtschaft ist der Zwerg-Laternenhai
(16 cm, 150 g), der größte der Walhai
(14 m, 10 t). Man braucht aber keine Angst
vor ihm zu haben: Er ernährt sich nur von
Plankton, das sind im Wasser schwebende Lebewesen.
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Station 3: Der Hai – mit 7 Sinnen durch die Meere
M7
Schaut euch die Übersicht zu den Sinnesorganen der Haie an (Info-Text zu Station 3). Befasst
euch dann mit den folgenden Aufgaben.
Aufgabe 1
a) Nennt die 7 Sinne der Haie:
2
3
6
7
4
5
8
b) Notiert 4 Sinne eurer Wahl in euer Heft und schreibt jeweils 2–3 Merksätze dazu auf.
Aufgabe 2: Wahr oder falsch?
U
A
Kreist am Ende jedes Satzes das entsprechende Buchstabenpaar ein. Achtet auf die Nummern
am Anfang von jedem Satz. In der richtigen Reihenfolge ergeben alle Silben einen Lösungssatz.
H
C
wahr
falsch
05.
Haie nehmen mit den Lorenzinischen Ampullen magnetische Felder
wahr.
AD
IN
08.
Haie können bereits winzige Stoffmengen über Hunderte von Metern
wahrnehmen.
IG
PE
01.
Haie verschließen ihre Nasenlöcher beim Tauchen durch eine Nickhaut.
JE
HA
10.
Haie können Töne mit hoher Frequenz sehr gut hören.
PA
TE
06.
Ein Haiauge ist 10-mal lichtempfindlicher als das menschliche.
TE
IT
03.
Das Seitenlinienorgan verläuft um den Bauch von einer Brustflosse
zur anderen.
KA
SI
12.
Haie ertasten ihre Umgebung mit kleinen Sensoren in der Haut.
EG
GS
07.
Die kristallartige Spiegelschicht hinten im Auge verstärkt das Farbensehen der Haie.
MO
LL
11.
Haie haben in den Flossen Hunderte Lorenzinische Ampullen, um
Töne wahrzunehmen.
LU
JA
09.
Mit Sinneszellen im Seitenlinienorgan spüren Haie Druckunterschiede
des Wassers und nehmen so Beutetiere und Hindernisse wahr.
EN
GO
04.
Bei Nacht oder in tiefem Wasser sehen Haie besser als Wölfe.
ND
RT
02.
Haie können Wassergeräusche von kranken Tieren bis zu 50 m hören.
FA
IE
13.
Haie können den Herzschlag versteckter Beutetiere im Meer spüren.
ER
HO
S
R
O
V
Lösungssatz
1
2
3
4
5
6
7 RAAbits Realschule Biologie September 2012
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Tiere • Beitrag 10
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Lösungskarten zu den Stationen 1–5
Laminieren Sie den Lösungskartensatz und schneiden Sie die Lösungskarten aus. Sie liegen
dann direkt am Lehrerpult aus (siehe Erläuterungen zu M 2–M 11).
Lösungskarte zu Station 1
Nasenöffnung
1. Dorn
1. Rückenflosse
Schwanzflosse
2. Dorn
Auge
2. Rückenflosse
Maul
Kiemenspalte
Brustflosse
Hai
Skelett aus Knorpel
5–7 Kiemenspalten
Auftrieb über Öleinlagerungen in
Leber; müssen ständig in Bewegung bleiben, um nicht abzusinken
S
R
O
V
Aufgabe 3
Der kleinste Hai ist der
16 cm
Walhai
Thunfisch
Knochenskelett
Kiemendeckel als Schutz
Reguliert durch die Schwimmblase; können so auch ohne Bewegungen im Wasser „schweben“
Zwerg-Laternenhai
und einem Gewicht von
Der größte Hai ist der
Analflosse
H
C
Aufgabe 2
Merkmal
Skelett
Kiemen
Auftrieb
U
A
Bauchflosse
150 g
. Er wird
Der größte Jäger unter den Haien ist der
mit einer Länge von
.
bis zu 14 m
Weiße Hai
lang und
10 t schwer.
.
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