SAKRALE DENKMÄLER IN NITRA európska únia Das Projekt wird von ERDF – Mitteln mitfinanziert „Investícia do Vašej budúcnosti“ „Investition in Ihre Zukunft“ Suche nach einem Ort, um Geschichte zu erleben | discover the place, live the story 2012 entdeckten Restauratoren in der Emmeramsbasilika dieses kostbare mittelalterliche Fresko. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und stellt die älteste Wandmalerei in der Kathedrale dar. Nitraer Burg uNd Burgareal Námestie Jána Pavla II. 7 Tel.: +421 (0)37/772 17 47, www.biskupstvo-nitra.sk Der Öffentlichkeit zugänglich: April – Oktober: 7.00 – 18.00 November – März: 7.00 – 17.00 die OBere Stadt Wussten Sie, dass das Nitraer Bistum bereits im Jahr 880 gegründet wurde? Der Sitz des Erzbischofs befand sich höchstwahrscheinlich schon damals auf der Burg. eMMeraMKatHedrale einem Renaissancegestell und Barockschrank. Die Kathedrale des hl. Emmeram gehört zu den Wahrzeichen der Stadt Nitra. Sie befindet sich im Burgareal und besteht aus drei Teilen: aus dem nördlich situierten Barockschiff, das auch Obere Kirche genannt wird, aus dem südlichen Barockschiff, genannt auch Untere Kirche, und einer an dieses anschließenden mittelalterlichen spätromanischen Kapelle. Die über einem älteren Bauwerk aufgebaute romanische Kapelle des hl. Emmeram wurde in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Die gotische Kathedrale – die Obere Kirche – entstand zwischen den Jahren 1333 und 1355. Im 17. Jahrhundert wurden beide Gebäude wegen einer Beschädigung durch die Armee des Gabriel Bethlen umgebaut. Auf Anordnung des Bischofs Erdődy erfolgte 1710 - 1720 ein barocker Umbau, wobei die mittelalterliche Kapelle des hl. Emmeram erhalten blieb. Im 18. Jahrhundert versah der bekannte Baumeister Franz Anton Pilgram die Obere Kirche mit einem neuen Gewölbe. Die Ostwand der Unteren Kirche ziert ein der Spätrenaissance angehörender Altar der Kreuzabnahme aus dem Jahr 1662. Er ist das Werk des österreichischen Meisters Johann Pernegger aus Salzburg. Die Nebenaltäre stammen aus dem 18. Jahrhundert. Hier befinden sich auch die Grabsteine der Bischöfe. Entlang der Wände der Sakristei sind barocke Möbel aufgestellt. Die Malereien in der Unteren Kirche stammen aus dem 18. und 20. Jahrhundert und stellen die Marter und die Verherrlichung Christi dar. Die Fresken sind das Werk G. A. Galliartis aus der 1. Jahrhundert des 18. Jahrhunderts. 2012 wurden hier auch mittelalterliche Fresken mit einem Marienzyklus aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. In den Wänden der Emmeramkapelle befinden sich Sitznischen. Die Kanzel und Fensterglasmalereien stammen vom bedeutenden Nationalkünstler Ľudovít Fulla. In der Kapelle sind die Reliquien der Heiligen Svorad (Zoerad) und Benedikt untergebracht. Fresken von G. A. Galliarti zieren auch die Obere Kirche. Die Einrichtung der Kirche besteht aus sehr wertvollen barocken Kunstwerken. Dazu gehören der Hauptaltar des Heiligsten Erlösers vom italienischen Meister Martinelli aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhundert, der Bischofsstuhl, das Chorgestühl oder die Kanzel des Bischofs. Links vom Altar befindet sich ein Pastophorion aus dem 17. Jahrhundert. Der Allerheiligenaltar wurde im 18. Jahrhundert und der Altar der hl. Barbara in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts angefertigt. Im Schiff befinden sich barocke Bänke und auf dem Chor eine Orgel aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Die Krypta der Oberen Kirche birgt mit den Namen der dort bestatteten kirchlichen Würdenträger beschriftete Grabkammern. 1995 besuchte die Emmeramkathedrale Papst Johannes Paul II. und verlieh ihr am 21. Oktober 1998 den Titel einer Basilika. Burg Die auf einem Sandsteinhügel emporragende Nitraer Burg gilt als das markanteste und wertvollste Denkmal von Nitra. Die Burg war Zeuge bedeutende historischer, politischer und gesellschaftlicher Ereignisse und ist eine von wenigen in der Slowakei, die bis in die heutige Zeit bewohnt sind. Ihr architektonischer Charakter ist dabei seit dem 17. Jahrhundert unverändert. Der Burghügel war archäologischen Untersuchungen zufolge bereits im 9. Jahrhundert besiedelt. Die Errichtung einer steinernen Burg fällt in die Zeit des Niedergangs des Großmährischen Reiches. Die Burg besteht aus vier selbstständigen Bereichen: der Kathedrale, dem Bischofspalast, den Wirtschaftsgebäuden und einer gut erhaltenen äußeren Befestigung mit einem einzigen Eingangstor. Im Burgareal befindet sich ein 2007 eröffnetes Diözesanmuseum, in dem zahlreiche kostbare historische Gegenstände wie etwa die Pyxis aus Čierne Kľačany oder die Urkunden von Zobor aus den Jahren 1111 und 1113 ausgestellt sind. Zu den bekannten Bestandteilen der Burg gehören der Vazul-Turm und -Brunnen, die Kasematte oder der gotische Graben. Statue deS Hl. JOHaNNeS NePOMuK Wussten Sie, dass von allen Pestsäulen gerade die von Nitra zu den wertvollsten und bedeutendsten in der Slowakei gehört? Die im Auftrag von Bischof A. Révay (1780 - 1783) im Jahr 1783 errichtete Statue des hl. Johannes Nepomuk steht auf dem Burghügel unterhalb der Burgmauer und ergänzt bildnerisch das Areal der Großpropstei. Die architektonisch-bildnerische Komposition besteht aus drei ungleich hohen Sockeln. Auf dem mittleren Sockel befindet sich die stehende Skulptur des Heiligen, an den seitlichen niedrigeren Sockeln kleinere adorierende Figuren nackter Engel (derzeit fehlt der rechte Sockel mit Engelfigur) und eine plastisch hervortretende Tafel mit dem Abdruck einer fehlenden Kartusche iMMaCulata Statue und einer eingemeißelten Inschrift (derzeit verwittert Námestie Jána Pavla II. und unleserlich). Die dominierende Skulptur des hl. Johannes Nepomuk ist nahezu in Lebensgröße aus Sandstein gehauen. Der Heilige steht im leichten Kontrapost mit dem Kopf zur rechten Schulter geneigt. In Statue deS Hl. der linken Hand hält er ein Kruzifix mit dem gekreuzigten JOHaNNeS NePOMuK Christus und drück es an seine Brust. Gekleidet ist der Heilige im den Jahren 1710 und 1739 errichten. Der Námestie Jána Pavla II. Habit, über dem er ein Rochett und einen Pelzmantel trägt. Auf dem Autor ist Martin Vogerle, ein Bildhauer Kopf hat er ein Birett und um den Kopf einen Sternenkranz (derzeit ist mit österreichischen Wurzeln. Im Verlauf des 19. nur der Ring erhalten, die fünf ursprünglichen Sterne fehlen). und 20. Jahrhundert wurden an der Statue mehrere Korrekturen und restauratorische Eingriffe vorgenommen. Die Sandsteinstatue des hl. Johannes Nepomuk gehört zur hochwertigen bildhauerischen Produktion des Wiener Barocks aus Die aus mehreren Typen von Stein gefertigte Statuengruppe war dem letzten Drittels des 18. Jahrhunderts. ursprünglich polychrom und vergoldet. Am Sockel der Statuengruppe befinden sich vier Voluten, im deren Innern kleine Engelfiguren sitzen. Die Flächen zwischen den Voluten füllen Reliefs aus dem Marienzyklus aus (Mariä Heimsuchung an der Südseite, Mariä iMMaCulata - Statue Verkündigung an der Ostseite, Mariä Vermählung an der Nordseite und Mariä Himmelfahrt an der Westseite). Hinzu kommen drei Die monumentale hochbarocke Statuengruppe der „Immaculata“ Statuen der ungarischen Könige und Heiligen Stephan, Ladislaus und (Unbefleckte Empfängnis) – genannt auch Mariensäule oder Emmerich und eine des Prager Bischofs und Heiligen Adalbert. Die Pestsäule – steht im südlichen Hang des Burghügels. 1750 ließ sie Statue der Maria Immaculata fußt auf dem Kapitell. Bischof Esterházy zum Andenken an die großen Pestepidemien in die OBere Stadt FraNZiSKaNerKlOSter uNd Peter-uNd-Paul-KirCHe Den Komplex des Franziskanerklosters ließ Bischof Telegdy 1630 an der Stelle der älteren Peter-und-Paul-Kapelle errichten. Hiervon zeugt auch das Steinrelief über dem Eingang ins Kloster. Die Anlage besteht aus der römisch-katholischen Peter-undPaul-Kirche und dem Kloster im Renaissancestil. Die mit dem Kloster an der Ostseite verbundene Renaissancekirche wurde später dem Barockstil angepasst. Die Inneneinrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Als wertvollstes Denkmal gelten 33 Reliefs mit Szenen aus dem Leben des hl. Franz von Assisi. Um 1760 schnitze sie der Ordensmönch Franz Xaver Seegen aus Wien. Das Altarbild stammt aus dem Jahr 1935 und stellt die Patrone der Kirche dar. An der Frontfassade befindet sich ein Relief mit den Heiligen Peter und Paul aus dem Jahr 1663. Das Relief wurde im Boden der Kirche entdeckt, wohin es während der Türkenkriege gelangte. An die Kirche schließt das ebenfalls barock veränderte Kloster an. Es handelt sich um ein eingeschossiges Gebäude mit geschlossenem Hof. Die heutige Gestalt erhielt es bei der umfassenden Rekonstruktion im Jahr 1763. Vor dem Eingang ins Kloster befindet sich ein kleiner barocker Kreuzweg. FraNZiSKaNerKlOSter uNd Peter-uNd-Paul-KirCHe Samova ulica 2 Tel.: +421 (0)37/651 30 90 die OBere Stadt Wussten Sie, dass sich in der Peter-und-Paul-Kirche gleich 7 Altäre befinden? Die Nebenaltäre sind in den seitlichen Kapellen untergebracht. Es sind der Altar des hl. Joseph mit dem Bild der hl. Agnes und einer kleinen Christkind-Statue, der Altar der Jungfrau Maria mit dem Bild der hl. Apollonia, der Altar des Heiligen Kreuzes mit dem Gekreuzigten und dem Bild der hl. Magdalena und des hl. Michaels, weiter die vierte und fünfte Kapelle an den Seiten des Hauptaltars mit Skulpturen des Heiligsten Herzens und der Jungfrau Maria, die sechste ist die der Erscheinung der Jungfrau Maria gewidmete Lourdeskapelle. StePHaNSKirCHe Die Stephanskirche befindet sich im Stadtteil Párovce, der 1886 in die Stadt eingegliederten wurde. Die ursprünglich vorromanische Kirche aus dem 10. Jahrhundert ist ein wertvolles mittelalterliches kultisches Bauwerk mit Überresten romanischer Wandmalereien und einer alten Begräbnisstätte. Im Verlauf der Jahrhunderte erfuhr die Kirche mehrere bauliche Änderungen. Im 12. Jahrhundert wurde das hufeisenförmige Sanktuarium durch ein halbkreisförmiges ersetzt und eine neue Empore errichtet. Im 13. – 14. Jahrhundert erhielt die Kirche eine gotische Sakristei. Da sie bei den Ausfällen der Türken verwüstet wurde, ließ Bischof Maťašovský die Kirche im 1. Viertel des 18. Jahrhunderts umbauen. Es handelt sich um ein einfaches dreischiffiges Bauwerk. Zur Inneneinrichtung gehört ein barocker Altar aus dem 18. Jahrhundert. Innen befinden sich ein romanischer Triumphbogen mit Fragmenten einer Wandmalerei aus dem 13. Jahrhundert und ein romanisches Gesims. Neben den ältesten Fundamenten wurden in den Räumen der Kirche auch eine Begräbnisstätte aus dem 10.-11. Jahrhundert und ein neuzeitlicher Friedhof entdeckt. Wussten Sie, dass bei der Untersuchung auch die ältesten Fundamente der Kirche aufgedeckt wurden? Die ursprüngliche Kirche musste unter einem anderen Patrozinium gestanden haben, denn Stephan wurde erst 1083 heiliggesprochen und in alten Urkunden aus dem Jahr 1301 ist die Rede von einer von Matúš Čák gestifteten Andreaskirche. StePHaNSKirCHe Párovská ulica PiariSteNKlOSter uNd ladiSlauSKirCHe Die aus Kolleg, Kirche und Gymnasium bestehende Anlage entstand in mehreren Etappen. Den Grundstein dieser Gebäude legte am 9. Juni 1701 Bischof L. Maťašovský. Beginnen wurde mit dem Bau des Klosters mit Kapelle im linken Flügel und der Schule im rechten Flügel. Da die Kapelle für die große Anzahl der Ordensbrüder nicht ausreichte, wurde zwischen den Flügeln eine erste Kirche errichtet. Nachdem der Rektor Adolf Nemčéni die benötigten Mittel sichergestellt hatte, wurde die erste Kirche niedergerissen. 1742 begannen sodann die Arbeiten an der heutigen Kirche mit zwei Türmen. Die gesamte Anlage wurde nach einem verheerenden Brand in 1759 erneuert, weiter ausgebaut und 1789 vom Nitraer Bischof František Fuchs geweiht. Der Gebäudekomplex dominiert die Untere Stadt und besteht aus mehreren Teilen. Der dem Orden der Piaristen dienende Klosterteil wurde in den Jahren 1701 – 1702 errichtet. Das Klostergebäude ist zweigeschossig und teilweise unterkellert. Das Objekt ist vom davor liegenden Platz her über zwei seitlich situierte Eingänge zugänglich. Als folge der gewählten architektonischen Lösung entstand ein von allen Seiten umbauter innerer Hof. Die Ladislauskirche ist ein einschiffiges frühbarockes, in die Mitte des Klostergebäudes gesetztes Bauwerk. Die derzeitige Malerei im Kirchenschiff aus dem Jahr 1941 stammt vom bekannten Nitraer Maler E. Massányi. Die ebenfalls von ihm stammenden Malereien im Sanktuarium überdecken ältere Wandmalereien aus dem Barock und dem 19. Jahrhundert. Hauptaltar, Nebenaltäre, Kanzel, Bänke und Orgel stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der Eingang befindet sich in der Kirchenfront mit zwei mächtigen seitlichen Türmen mit Kupferdächern. Im südlichen Turm befinden sich drei neue Glocken aus dem Jahr 1928, die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1429. Wussten Sie, dass 1990 im Piaristengymnasium Mutter Theresa zu Gast war? PiariSteNKlOSter uNd ladiSlauSKirCHe Piaristická ulica 8 Tel.: +421 (0)37/772 72 51 www.piaristi.sk die uNtere Stadt MiCHaeliSKaPelle Die barocke Michaeliskapelle steht am Hang eines kleineren Hügels (genannt Na Vŕšku oder auch Na Andrášku) auf der Stelle eines ehemaligen mittelalterlichen Franziskanerklosters mit Friedhof. Der Nitraer Schultheiß Lukáč Brezovič ließ sie 1739 zum Andenken an das Ende der Pest errichten. Die heutige Gestalt erhielt die Kapelle beim Umbau in 1894 durch den Bischof Bende, als der kleine Turm entfernt und die Sakristei niedergerissen wurde. Das Deckengemälde in der Kapelle von E. Massányi stellt die Taufe Christi dar. Das Altarbild vom Ende des 18. Jahrhunderts ist Bestandteil eines aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts stammenden Hauptaltars. Die Bleiglasfenster zieren figurale Darstellungen der hl. Anna und hl. Elisabeth, auf den Fenstern im Sanktuarium werden die unbefleckte Empfängnis und Maria Immaculata dargestellt. Beachtenswert ist die Statue des hl. Michael von J. Bártfay aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, die sich an der Ostseite der Fassade der Michaeliskapelle befindet. 1949 wurde vor der Kapelle ein Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs errichtet. Wussten Sie, dass sich unter dem Fußboden der Kapelle eine Krypta mit dreißig auf das Jahr 1771 datierten Gräbern befindet? MiCHaeliSKaPelle Na Vŕšku die uNtere Stadt MarieNSÄule Die Mariensäule am heutigen Svätoplukovo námestie (dt. Sventopluk-Platz) in Nitra ließ der Nitraer Diözesanbischof Augustín Roskoványi im Jahr 1882 zum Gedenken an die Pestepidemie in 1739 errichten. Ihr Autor ist Anton Brandl. 1912 wurde die Säule renoviert und während des Slowakischen Staates wurden die Tafeln vom Bildhauer František Gibal restauriert. Die ursprünglich ungarischen Inschriften wurden durch slowakische ersetzt. rÖMiSCH-KatHOliSCHeS PFarrHauS Farská ulica 18 Die Statue bildet die auf der Erdkugel mit Mond stehende Jungfrau Maria ab. In der rechten Hand hält sie ein Zepter, in der linken das Jesuskind und auf dem Kopf trägt sie eine Krone. Die Säule wurde feierlich vom Nitraer Diözesanbischof Ján Chryzostom Korec geweiht. rÖMiSCH-KatHOliSCHeS PFarrHauS Das römisch-katholische Pfarrhaus wurde in den Jahren 1774 bis 1776 errichtet. Das spätbarocke Gebäude des Pfarrhauses für die Untere Stadt ließ 1764 Bischof Ján Gustínyi bauen. 1886 wurde es unter Augustín Roskoványi verändert und erhielt seine heutige Gestalt. Eine Rarität bei diesem Gebäude ist dessen in Stein gehauener Keller. Der Ostflügel des zweigeschossigen Pfarrhauses ist in die Farská ulica gerichtet. Da das Pfarrhaus auf einem abfallenden Grundstück errichtet wurde, erscheint das zweite Obergeschoss vom Hof aus als Erdgeschoss und von der Farská Straße aus als das erste Geschoss. Die darin siedelnde Pfarrei spielte ab der Hälfte des 18. Jahrhunderts eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben der Stadt. Tätig waren hier Schriftsteller und national denkende Persönlichkeiten wie Š. Súľovský, Š. Potocký, J. Ščasný, J. Wittek, M. Ďurkovič, J. Vagner oder V. Nécsey. MarieNSÄule Svätoplukovo námestie SYNagOge Die Synagoge wurde 1911 nach dem Entwurf des berühmten österreichisch-ungarischen Synagogenbauers Leopold Baumhorn errichtet. Die Synagoge in Nitra hat einen zentralen rechteckigen Grundriss. Der Haupteingang mit reich beschlagener Flügeltür und geschmiedetem Handgriff liegt an der Südseite. Hinter dem Eingang befindet sich eine Tafel mit den Namen der Gründer und Stifter, die finanziell zum Bau der Synagoge beigetragen haben. Die Innere Ausschmückung ist schlicht, es fehlen Bilder, Statuen oder sonstige Abbildungen Gottes. Die gegliederte Fassade ist mit orientalischen Motiven und Kaschierungen ausgeschmückt, der Innenraum ist in Weiß gehalten. Ursprünglich war das Gebäude Eigentum der Jüdischen Glaubensgemeinde in Nitra, 1982 ging es aber an den Bezirksnationalausschuss in Nitra und 1991 gesetzlich auf die Stadt Nitra über. 2003 wurde die zu einer Kultureinrichtung umfunktionierte Synagoge der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ausgestellt werden hier die Exposition des Museums jüdischer Kultur des Slowakischen Nationalmuseums in Bratislava unter dem Titel Schicksale slowakischer Juden wie auch die ständige Exposition des bedeutenden israelischen Malers Shraga Weil, der in Nitra geboren wurde und ein Ehrenbürger der Stadt ist. Wussten Sie, dass Nitra Jahrhunderte lang zu den bedeutendsten Zentren des Judentums in der Slowakei gehörte? Die erste schriftliche Erwähnung über die hiesige Anwesenheit von Juden auf einem als Mons Judeorum bezeichneten Gebiet ist bereits in der zweiten Urkunde von Zobor aus dem Jahr 1113 anzutreffen. SYNagOge Pri synagóge 3 Tel.: +421 (0)37/652 53 20 Öffnungszeiten: Di: 13.00 – 18.00, Mi, Do: 9.00 – 12.00, 13.00 – 18.00, Sa, So: 13.00 – 18.00 die uNtere Stadt KirCHe der geMeiNSCHaFt reFOrMierter CHriSteN Die calvinistische Kirche der reformierten christlichen Glaubensgemeinde wurde 1910 erbaut. Hiervon zeugt auch die Datierung, die mit arabischen Ziffern über dem Portal des Haupteingangs eingekerbt ist. Die Kirche wurde nach dem Projekt von Jozef Gere aus Gödöllő gebaut und am Bau beteiligten sich neben den Calvinisten auch ortsansässige Angehörige der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses. Im Innenraum der einschiffigen Kirche blieb der ursprüngliche Mosaikfußboden erhalten. Bis zum Jahr 2000 diente die Kirche der reformierten und der evangelischen Kirche und wird heute von der Reformierten christlichen Kirche der Slowakei verwaltet und genutzt. 2002 erhielt der Kirchturm einen neuen Dachstuhl mit kupfernem Dach und das Schiff eine neue Dachhaut aus Blech. 2011 wurden die Fassaden der Kirche mit neuem Putz versehen. Wussten Sie, dass im Hof hinter der Kirche in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das erste Gartenkino in der Slowakei eröffnet wurde? KirCHe der geMeiNSCHaFt reFOrMierter CHriSteN Fraňa Mojtu 10 KirCHe der Hl. JuNgFrau MariÄ HeiMSuCHuNg Die Mariä-Heimsuchung-Kirche ließ Bischof Imrich Palugyay (1838 – 1858) errichten. Die Arbeiten wurden 1852 begonnen und nach dem Tod des Baumeisters František Částka 1855 vom Wiener Baumeister J. Szmatos fortgeführt. Abschließen konnte sie aber erst der Nitraer Baumeister A. Herwerth in 1861. An den Donator erinnert eine Gedenktafel im Inneren der Kirche. Das Kreuz wurde am 5.11. 1856 feierlich auf die Turmspitze gesetzt. Da der Auftraggeber die Fertigstellung der Kirche nicht mehr erlebte, wurden Kirche und Kloster am 8. September 1861 von dessen Nachfolger im Bischofsamt – Augustín Roškoványi – geweiht. Unter allen Kirchen in Nitra gehört diese zu den meist besuchten. Das Mittelschiff des neuromanischen dreischiffigen Gebäudes mit drei Emporen hat ein Sterngewölbe. Am Hauptaltar befinden sich drei Gemälde des Wiener Malers Schiller, die die Heiligen Emmerich und Vinzenz von Paul, Jungfrau Maria und die hl. Elisabeth darstellen. Unter den Gemälden sind zwölf Apostelstatuen angeordnet. Ein weiterer bedeutender Bestandteil des Mobiliars ist die mit aufwendiger Schnitzerei verzierte und vergoldete Holzkanzel, wie auch das Geschenk der Städte Nitra und Považská Bystrica an Papst Johannes Paul II anlässlich seines Besuchs in der Slowakei in 1996. Unterhalb der Kirche befindet sich eine Krypta, in der die Ordensschwestern der Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom hl. Vinzenz von Paul – die Vinzentinerinnen – bestattet wurden. Die Kirche wurde 1911, in den 40er und den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts rekonstruiert. Größte Schäden erlitt sie während des 2. Weltkriegs, als ein Teil des Turmes einstürzte und die Decke einbrach. die uNtere Stadt uNd KalVarieNBerg Wussten Sie, dass eine Bestattung in der Krypta unter der Kirche zuletzt 1946 stattfand? In der Krypta sind 35 Ordensschwestern und 7 Laien bestattet, die im Kloster angestellt waren. Rund 20 Plätze sind noch frei. KirCHe der Hl. JuNgFrau MariÄ HeiMSuCHuNg Farská ulica Tel.: +421 (0)37/ 652 20 08 KalVarieNBerg Der südlich situierte Kalvarienberg ist eine der markantesten Dominanten der Stadt. Der erste Kreuzweg wurde hier im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts erbaut. Er lag abseits des städtischen Bebauungsgebiets, was für solche barocken Anlagen in diesem geographischen Raum typisch ist. Ursprünglich hatte der Kreuzweg vermutlich sieben Stationen. Die heutigen 14 Stationen wurden 1885 im Zuge der Rekonstruktion des Klosterkomplexes unter der Leitung von Karol Mayer errichtet. Bestandteil der Anlage wurde auch die neu als Grabeskapelle ausgelegte ältere Kreuzkapelle. Im 19. Jahrhundert dehnte sich das Bebauungsgebiet sukzessiv in Richtung Kalvarienberg aus und kreiste ihn im 20. Jahrhundert vollständig ein. Derzeit besteht der Kreuzweg aus zwölf neuromanischen, dem bekannten italienisch Vorbild nachempfundenen Loretokapellen. Diese sind entlang eines von der Maria-Himmelfahrt-Kirche hinauf zur Grabeskapelle führenden Fußwegs angeordnet. Die Eingänge der Kapellen sind nach Osten ausgerichtet. Oben auf dem Hügel befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit einer Christusstatue aus dem 19. Jahrhundert, den Kopien barocker Statuen des Evangelisten Johannes und der Jungfrau Maria und mit den Statuen der zwei Schächer von J. Bártfay aus dem Jahr 1923. Die Kopien wurden 2012 angefertigt, die Originale der Statuen werden in der Krypta der Maria-Himmelfahrt-Kirche aufbewahrt. Die Grabeskapelle mit sechseckigem Grundriss und einem kleinen, ebenfalls sechseckigen Turm stellt die vierzehnte Station dar. MiSSiONSHauS der Mutter gOtteS Das 1928 gebaute Missionshaus steht am Nordhang des Kalvarienbergs. Es gehört der Gesellschaft des Göttlichern Wortes, die die Räume als Unterkunft für ihre Ordensbrüder und für Administrations- und Pastoralzwecke nutzt. Ihren Sitz haben hier auch das Missionsmuseum und eine Einrichtung der Sozialdienste. Die Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Societas Verbi Divini SVD) wurde vom deutschen Geistlichen P. Arnold Janssen gegründet und vom Papst 1901 anerkannt. Die Idee, die Steyler Missionare, wie die Mitglieder der Gesellschaft des Göttlichern Wortes auch genannt werden, nach Nitra zu berufen, stammt vom Bischof Viliam Batthyány (1911 – 1920). Sein Vorhaben verwirklichte aber erst Bischof Karol Kmeťko (1920 – 1948), der die MariaHimmelfahrt-Kirche in ihre geistliche Obhut übergab und ihnen die Räume des vormaligen Nazarener-Klosters zur Verfügung stellte. Die Kapazität des Klosters war allerdings unzureichend und so wurde mit dem Bau eines eigenständigen Missionshauses südwestlich des Klosters begonnen. Der Autor des Projekts hieß Milan Michal Harminc (1869 – 1964) und Bauherr war Ján Tomaschek aus Nitra. Das Missionshaus wurde 1928 fertig gestellt und geweiht. Das Gebäude mit L-förmigen Grundriss ist viergeschossig mit einem Zubrohlavský nach Nitra, um für Pilger und die Kirche zu sorgen. Die war zu dieser Zeit ein bedeutender Wallfahrtsort mit einer stark ausgeprägten Tradition der Pilgerschaft zur Nitraer Mutter Gottes, einer hölzernen Pietà am Nebenaltar der Kirche. Für die Nazarener ließ der Bischof ein einstöckiges Kloster mit Klausen und Hof bauen. Nach der Auflösung des Ordens in 1767 verließen die Nazarener das Gebäude, das in der Folge als Unterkunft für pensionierte Geistliche diente. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche im neuromanischen Stil verändert, der Innenraum neu gestrichen und die Altäre erneuert. Auf Initiative des Bischofs Roskoványi wurde auch das Kloster umgebaut. 1925 setzten sich hier die Mitglieder der Gesellschaft des Göttlichen Wortes nieder, die die Kirche wieder erneuern ließen. Das einstöckige Klostergebäude wurde aufgestockt und ein weiterer Flügel angebaut. An die Kirche wurden 1948 die Kapelle der hl. Theresa, das Oratorium, die Sakristei und ein äußerer Feldaltar angebaut, an das Kloster ein weiterer Flügel. 2010 wurden die unterirdischen Bereiche der Kirche rekonstruiert und erfüllen seither wieder ihre Funktion als Krypta. Dachgeschoss. Die Architektur bedient sich romanischer aber auch der Elemente anderer Baustile, wie etwa der Renaissance, des Manierismus oder des Barocks. In den Jahren 1950 – 52 diente das Gebäude dem Pädagogischen Gymnasium und später der Landwirtschaftlichen Hochschule. Ab 1990 wird es wieder von der Gesellschaft des Göttlichen Wortes genutzt. KirCHe uNd KlOSter der NaZareNer Die Maria-Himmelfahrt-Kirche mit Nazarener-Kloster befindet am Fuß des Kalvarienbergs. Ursprünglich handelt es sich um Gebäude im Stil der Spätrenaissance aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit späteren Änderungen. Die Kirche mit länglichem Grundriss und Querschiff hat einen quadratischen Turm und zwei Kapellen. Das vierflügelige Kloster schließt an die Kirche an ihrer Südwand an. Der spanische Orden der Nazarener wurde 1750 von Juan Valera gegründet. Mitglieder des Ordens kamen 1766 auf Einladung von Bischof Ján Gustíni – In der Kirche am Hauptaltar befindet sich eine Pietà-Statue vom Ende des 17. Jahrhunderts, die die Mutter Gottes mit dem gekreuzigten Christus in den Armen darstellt. KalVarieNBerg Kalvária (Mariánsky vrch) KirCHe uNd KlOSter der NaZareNer Kalvária 1 MiSSiONSHauS der Mutter gOtteS Kalvária 3 KalVarieNBerg Wussten Sie, dass sich unter der Kirche eine Krypta mit den Gräbern der Angehörigen der Užovič-Familie befindet? romanische halbkreisförmige, mit einem Kuppelgewölbe abgeschlossene Sanktuarium eingegliedert. 1791 wurde die Kirche im klassizistischen Stil modifiziert und um den Turm und eine Sakristei mit abgerundetem Abschluss und flacher Decke erweitert. Im Innenraum steht ein neogotischer Altar aus dem Jahr 1883 mit einem älteren barocken Allerheiligen-Gemälde. In der Kirche befinden sich frei hängende Gemälde des hl. Johannes Nepomuk und der hl. Elisabeth im Rokokostil mit klassizistischer Einrahmung aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und ein klassizistischer muschelförmiger Weihwasserkessel aus rotem Marmor. urBaNuSKirCHe allerHeiligeNKirCHe Kynek allerHeiligeNKirCHe Die ursprünglich wohl romanische Allerheiligenkirche wurde 1728 im Barockstil umgebaut. Es handelt sich um ein einschiffiges Objekt mit halbkreisförmigem Sanktuarium, Sakristei, Orgelempore und Turm. Den barocken Umbau der Kirche besorgte die Familie Užovič, die 1694 die Ortschaft Kynek erhielt. Beim Umbau wurde in den Grundriss das KYNeK, ZOBOr uNd CHreNOVá Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Urbanuskirche befindet sich inmitten von Weinbergen im Stadtteil Zobor und ist dem Patron der Winzer geweiht. 1872 wurden hier die Reliquien des hl. Xaver untergebracht und ein Jahr später wurde die Kirche erweitert. Ihr heutiges Aussehen erlangte sie 1940. 1948 initiierten der Bürgermeister František Mojto und Kurator Dr. František Stupka den Bau einer neuen Orgel, die vom Prälaten Rudolf Formánek geweiht wurde. 1985 erhielt der Kirchturm eine Glocke. Die bislang letzte der sukzessiven Änderungen erfolgte 1994 – 1995, als der Pfarradministrator František Kapusňák den Dachbelag auswechseln ließ. Kürzlich wurden auch der Kirchturm repariert und die stark beschädigten Podeste in der Glockenstube ersetzt. urBaNuSKirCHe Zobor KaMalduleNSerKlOSter uNd KirCHeNruiNe Der barocke Klosterkomplex am Fuße des Berges Zobor ist ein weiterer Stein im Mosaik der Geschichte der altberühmten Stadt Nitra. Ursprünglich stand hier bis ins 15. Jahrhundert das im 10. Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster des hl. Hippolyt, die älteste Anlage ihrer Art in der Slowakei. Später wurden hier Geistliche für das Nitraer Bistum ausgebildet. Die Existenz des Klosters wird auch in den Urkunden von Zobor aus den Jahren 1111 und 1113 erwähnt. Das Ende des Klosters wird auf das Jahr 1468 datiert. Bischof Blažej Jaklin und sein Cousin, Graf Mikuláš Jaklin von Lefantovce, fassten den Entschluss, auf der Stelle des ursprünglichen Benediktinerklosters ein neues Kamaldulenserkloster für 12 Ordnensbrüder zu errichten und legten diesen auch schriftlich fest. Die neue Anlage ließen sie vermutlich zwischen den Jahren 1695 und 1697 bauen. Autor des Projekts des Klosterkomplexes war ein unbekannter Wiener Architekt. Bei den 1695 abgeschlossenen Bauarbeiten wurden die Ruinen des ursprünglichen Klosters dem Erdboden gleichgemacht. Es wurde ein neues eingeschossiges Klostergebäude mit zwei seitlichen Flügeln errichtet, im Garten entstand auf einer erhöhten Stelle eine Kirche mit drei Eingängen und einem Turm mit zwei Glocken. Unter der Kirche befand sich eine Gruft, auf deren einer Seite die Klosterbrüder und auf der anderen Seite die Familienangehörigen des Grafen Apponyi bestattet wurden. Heute ist von der Kirche nur noch eine Ruine übrig geblieben und im ehemaligen Kamaldulenserkloster hat heute seinen Sitz das Hochspezialisierte Institut zur Heilung von Tuberkulose und Erkrankungen des Atmungssystems. Slowakische wie auch ausländische Wissenschaftler vermuten, dass Fürst Svätopluk (Sventopluk) gerade hier starb, sein grab wurde bislang allerdings nicht gefunden. KaMalduleNSerKlOSter uNd KirCHeNruiNe Kláštorská ulica 134, Zobor MartiNSKirCHe Die Martinskirche wurde in den Jahren 1941 – 1943 auf dem Martinsberg (Martinko) an der Stelle der ursprünglichen, im 9. – 11. Jahrhundert erbauten und 1911 niedergerissenen Kirche von Chrenová errichtet. Geweiht wurde sie am 14. November 1943 vom Nitraer Bischof Karol Kmeťko. Das zentrale Deckengemälde stammt vom gebürtigen Nitraer Maler Edmund Massányi (1907 – 1966) und stellt einen karitativen Akt des hl. Martin dar, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Im Hintergrund ist die ursprüngliche Kirche zu sehen. Am 31.1.1992 wurde der sakrale Bereich mit dem Saal des Kulturhauses verbunden. MartiNSKirCHe Chrenová Tel.: +421 (0)37/733 67 21, Farský úrad Nitra – Chrenová MariÄ-geBurtKirCHe Wussten Sie, dass Gottesdienste in der MariäGeburt-Kirche nur einmal jährlich abgehalten werden? Die ursprünglich spätromanische Mariä-Geburt-Kirche wurde angeblich Ende des 13. Jahrhunderts von den Benediktinern von Zobor errichtet. Sie liegt auf einem abfallenden Friedhofgelände hinter der Eisenbahnstrecke Nitra - Nové Zámky. 1752 wurde die Kirche erweitert und im ersten Drittel des 19. umgebaut. Im Jahr 1922 wurde sie durch einen Brand beschädigt, wieder aber erst in den Jahren 1937 – 38 erneuert. Dabei wurden an der Westwand des Sanktuariums mittelalterliche Fresken von der Wende des 14. und 15. Jahrhunderts entdeckt, auf denen das Kloster von Zobor und das Letzte Abendmahl dargestellt sind. Die Malereien wurden in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts vom akademischen Maler J. Jelínek und 2010 vom akademischen Maler und Restaurator V. Úradníček erneuert. Die Innenausstattung der Kirche ist neuzeitlich. Vom barocken Hauptaltar blieben das Gemälde Mariä Geburt und hölzerne polychrome Statuen der hl. Anna und des hl. Joachims erhalten. Zur bildnerischen Ausschmückung des Innenraums gehört ein an der Nordwand situiertes polychromes Stuckrelief mit der hl. Theresa und der Mariä-Geburt-Kirche im Hintergrund. aNdreaSKirCHe Dolné Krškany Tel.: +421 (0)37/741 49 52, Pfarramt Nitra – Dolné Krškany aNdreaSKirCHe MariÄ-geBurt-KirCHe Horné Krškany, Tel.: +421 (37) 7414952, Pfarramt Nitra – Dolné Krškany Die im klassizistischen Barockstil erbaute einschiffige Kirche wurde im Auftrag der Familie Thuroczy in den Jahren 1738 – 44 auf der Stelle eines älteren sakralen Bauwerks errichtet. 1902 wurde die Kirche auf drei Schiffe erweitert. Die Andreaskirche steht auf einem Friedhof inmitten des Stadtteils Dolné Krškany. Ihre Inneneinrichtung stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Das Objekt ist ein wertvolles Beispiel der klassizistischen Adaptation einer ursprünglich barocken Kirche mit einem behutsamen Umbau zu einer dreischiffigen Kirche am Beginn des 20. Jahrhunderts. FraNZ-XaVer-KirCHe Ščasného ulica 26, Dražovce FraNZXaVer-KirCHe Die klassizistische Franz-Xaver-Kirche wurde samt Pfarrhaus und Krypta in den Jahren 1802 - 1803 erbaut. Die erforderlichen Mittel stellte der Nitraer Diözesanbischof und Erlauer Erzbischof F. X. Fuchs (1744 – 1807) bereit. Die einschiffige Kirche erweitert eine angebaute Sakristei und eine Eingangshalle. Im Innenraum blieben die Malereien aus der Entstehungszeit mit Ausnahme derjenigen auf den Gewölben im Schiff und Sanktuarium erhalten. Die Deckenmalereien entstanden in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Zu den wertvollen Bestandteilen des Inventars gehören eine klassizistische Kanzel und ein klassizistisches Taufbecken aus rotem Marmor. Vor der Kirche befindet sich die Krypta mit einer barocken Golgota-Statuengruppe aus Sandstein, die ursprünglich im ehemaligen Kamaldulenserkloster am Fuße des Berges Zobor stand. Das Pfarrgebäude ist auch ein Gedenkhaus von Jozef Ščasný, einem Verfechter der nationalen Wiedergeburt und des letzten bedeutenden Anhängers von Anton Bernolák. An sein Wirken als katholischer Priester in Dražovce in den Jahren 1847 – 1850 erinnert eine Gedenktafel aus schwarzem Marmor, die von den Einwohnern unter Mitwirkung des Vereins des hl. Adalberts (Spolok sv. Vojtecha) 1943 an die Frontseite des Pfarrhauses angebracht wurde. KrŠKaNY uNd draŽOVCe erZeNgel-MiCHael-KirCHe In den Jahren 1947 – 1948 wurden in der Nähe der Kirche 55 Gräber aufgedeckt, in denen Münzen, Schmuck und Kleidungsstücke gefunden wurden. Dieser Friedhof wurde vom 11. bis ins 17. Jahrhundert benutzt. draŽOVCe Die romanische Erzengel-Michael-Kirche in Dražovce steht auf einer Felsenerhebung am Standort einer ehemaligen alten romanischen Festung. Die aus Stein und gemischtem Baumaterial errichtete einschiffige Kirche mit rechteckigem Grundriss hat ein halbkreisförmiges Sanktuarium und einen Turm mit Pyramidendach. Die archäologisch freigelegte ursprüngliche Kirche wird auf die Hälfte des 11. Jahrhundert datiert, ihre Entstehung reicht wahrscheinlich aber noch weiter zurück. Von der ältesten Kirche blieben Fundament und Teile des Mauerwerks erhalten. Das Gebiet gehörte ehemals zum Kloster von Zobor. Zur eigenständigen Pfarrei wurde die Kirche in 1787. Das heute stehende Gebäude wurde an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert auf der Stelle der ursprünglichen, zerstörten Kirche erbaut. Ihren romanischen Charakter erhielt die Kirche durch bauliche Änderungen im 12. Jahrhundert. Das Schiff wurde breiter und das Sanktuarium erhielt einen halbkreisförmigen Grundriss. Anfang des 13. Jahrhunderts wurden Empore und Turm gebaut und in den folgenden Jahrhunderten nur noch kleinere Veränderungen vorgenommen. 1993 - 1999 wurde die Kirche unter Hervorhebung ihres romanischen Charakters erneuert. Die älteste Kirche, von der Fundamente und ein Teil des Mauerwerks erhalten blieben, hatte ein rechteckiges Schiff und ein hufeisenförmiges Sanktuarium. Im Sanktuarium blieb auch die Untermauerung des ursprünglichen Altars erhalten. erZeNgel-MiCHael-KirCHe Dražovce Tel.: +421 (0)37/656 21 09 Das Projekt wird von ERDF – Mitteln mitfinanziert „Investícia do Vašej budúcnosti“ „Investition in Ihre Zukunft“ európska únia SAKRALE DENKMÄLER IN NITRA Herausgeber: Stadt Nitra, 2012 Texte: Regionales Denkmalamt in Nitra; P. Ostovrchá, A. Pivarčiová Übersetzung: R. Glovňa Grafisches Design: Peter Jánsky Fotos: H. Mišovič, P. Rafaj, M. Oravec Druckerei: Patria I., spol. s r.o. Auflage: 2.000 Stück