Musik- antiquariat raab - Musikantiquariat Dr. Michael Raab

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Musikantiquariat
Raab
24
Nr. 28
Nr. 23
Nr. 62
Nr. 149
Musikantiquariat
Raab
24
Musikantiquariat Raab - Dr. Michael Raab
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Nr. 121
© dreiraaben 2013
1
Abert, Johann Jos.: Sinfonie in C moll für Pianoforte zu 4 Händen. Seiner Majestät
des König Ludwig von Bayern in tiefster Ehrfurcht gewidmet. Mainz, Schott (PN
20406) [1871]. Fol., 73 S., br. - Breitrandiges Exemplar, etwas bestoßen. Offenbar
unbenutzt.18o,* Erste Ausgabe der Bearbeitung. - J. J. Abert (1832-1915) studierte in Prag u.a. bei A. W.
Ambros, er wirkte ab 1853 als Kontrabassist in der Stuttgarter Hofkapelle. Er trat mit Opern
und mehreren Sinfonien hervor.
2
Bach, Johann S.: [BWV 525-530] Practische Orgelschule enthaltend sechs Sonaten
für zwey Manuale und durchaus obligates Pedal. Zürich, Nägeli und Comp. (PN
N.u.C.2) [1815]. Qu-fol., 1 Bl., 93 S., Pbd. m. Rü.-Sch. - Letzte Seiten gering gebräunt.22oo,* RISM B 473; Hoboken 1, 38. - Erste vollständige Ausgabe der sechs Trio-Sonaten in Original-Gestalt. Der einige Jahre zuvor (wohl 1813) in London erschienene Druck der Trios
„composed originally for the Organ … adapted for three Hands upon the Piano Forte” ist
eher als eine Bearbeitung anzusehen.
3
Bach, Johann S.: [BWV 772-801] Fünfzehn zweistimmige Inventionen [und] Zehn
dreistimmige Inventionen in mehrfarbiger Darstellung zur Selbstbelehrung erläutert
von Bern[hard] Boekelman. Lpz. u.a., Zimmermann © 1900/1904/1912. Zus. 4
Hefte (mit „Harmonischen Schemas“), fol., farb. ill. OU. - Bestoßen, OU leicht
beschädigt.27o,* Seltene, vollständige Ausgabe der gesuchten Drucke. - Zur anschaulichen analytischen
Darstellung des musikalischen Geschehens entwickelte Boekelmann ein patentiertes Druckverfahren, das es möglich machte, den Notentext in vier unterschiedlichen Farben zu drucken
(hier schwarz, rot, grün und lila). Dazu treten bis zu sieben unterschiedliche Formen der
Notenköpfe. Im Beiband Harmonische Schemas für ein zweites Piano (oder Harmonium) als
Beilage zur colorirten Ausgabe gibt Boekelman neben der harmonischen Analyse editorische
Hinweise sowie Vortragshinweise.
4
Bach, Johann S.: [BWV 870-893] Vingt-Quatre Prèludes et Fugues dans tous les
tons et demi-tons du mode majeur et mineur. Pour le Clavecin ou Piano-Forte. 2.
suite. Paris, Richault (PN 1168 R.) [ca. 1825]. Qu-fol., 1 Bl., 123 S., Hpgt. Ge­
stochen. - Überklebung (mit Verlagsimpressum Nägeli, Zürich) teils gelöst. Gering
stockfleckig, anfangs mit leichtem Wasserrand. Titel leicht knitterig, im Ggs. zum
Notenteil schwächer gedruckt.
55o,* RISM BB 506b; Hirsch, III,58. – Die Platten mehrerer Bachdrucke Nägelis wurden vom
Pariser Verleger Richault übernommen, so beide Teile des Wohltemperierten Claviers und
die Kunst der Fuge. Diese Tatsache sorgte lange Zeit für Verwirrung in der Chronologie der
Drucke, nicht zuletzt weil fertig gedruckte Exemplare mit Richaults neuem Titel und PN
reimportiert und nachträglich (wieder) mit Nägelis Impressum versehen wurden.
5
Bach - Braque, Georges: Hommage à J. S. Bach. Farbradierung auf BFK Rives Bütten. 439 x 586 (556 x 760) mm. Mit Passepartout unter Glas gerahmt. Von Braque
eigenhändig signiert u. numeriert „258/300“. Mit Trockenstempel „Maeght Éditeur
Paris“. Maeght 1019. Paris [ca. 1956].
45oo,* Braques Hommage à Bach ist eines der bekanntesten und wichtigsten Werke des Malers, es
wurde nicht zuletzt durch die Bezugnahme auf die Schwesterkunst Musik zu einer Ikone des
Kubismus. Entstanden im Winter 1911/12 steht es am Anfang einer Reihe zahlreicher Werke Braques, die Musik zum Gegenstand haben, wobei oft der Name und die Musik Johann
Sebastian Bachs thematisiert sind. In den 1950er Jahren „übersetzte“ Braque eine Reihe von
Gemälden in andere Bildverfahren wie Lithographien und Radierungen. Die bei Braques
Freund, dem Galeristen und Verleger A. Maeght in Paris in kleinen Auflagen erschienenen
Drucke wurden handsigniert und numeriert. - Farb. Abb. siehe Katalogmitte.
6
Becker, Rudolph Z. (Hg.): Allgemeines Choral-Buch für die protestantische Kirche
vierstimmig ausgesetzt mit einer Einleitung über den Kirchengesang und dessen
Begleitung durch die Orgel von Karl G. Umbreit. Gotha, Becker 1811. Qu-gr-8°,
XVI, 186 S., 29 Bll., Hldr. - Bestoßen, Rücken geklebt.
45o,* Erste Ausgabe. – Der Organist Carl Gottlieb Umbreit (1763-1829) war Schüler von Kittel.
Er machte sich vor allem um die Pflege des protestantischen Chorals verdient. Mit ausführlichem Vorbericht des Herausgebers und Verlegers.
7
Beethoven, L. v.: Deux Preludes par tous le XII Tons majeurs Pour le Forte-Piano,
ou l’Orgue. Oeuvre XXXIX. Wien, Czerny (PN 1079) [nicht vor 1828]. Qu-fol.,
7 S. Gestochen. - Späterer Abzug mit kl. Plattenrissen. leicht fleckig.
12o,* Spätere Auflage (Titelauflage) der Ausgabe Cappis von 1804.
8
Beethoven, L. v.: [Op. 46] Adelaide von Matthison. Eine Kantate für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forté. Offenbach, André (VN 2810) [1809].
Qu-fol., 7 S.
22o,* Früher Nachdruck. – Kinsky / Halm, S. 109.
9
Beethoven, L. v.: Sinfonia Eroica aggiustata per il Pianoforte à quattro mani dédicata A Sua Altezza Serenissima Il Principe de Lobkowitz da A. E. Müller. Op. 55.
Lpz., Kühnel (Bureau de Musique) (PN 520) [1807]. Qu-4°, 1 Bl., 45 S. 5oo,* Erste Ausgabe der vierhändigen Bearbeitung, kurze Zeit nach der Stimmen-Erstausgabe.
Die Partitur erschien zwei Jahre später. - Kinsky / Halm, S. 130.
10 Beethoven, L. v.: Cinquième Sinfonie arrangée Pour le Piano-Forte à quatre mains.
Lpz., B&H (PN 1346) [Juli 1809]. Qu-4°, 61 S. Geheftet. - Titel leicht ange­
graut.3oo,* Erste Ausgabe der Bearbeitung, drei Monate nach der Stimmen-Erstausgabe. Die Partitur
erschien 1826. - Der ungenannte Bearbeiter ist Friedrich Schneider. – Kinsky / Halm, S. 160.
11 Beethoven, L. v.: Sixième Sinfonie Pastorale en fa majeur F-Dur. Oeuvre 68. Partition. Lpz., B&H (PN 4311) [1826]. Gr-8°, 1 Bl., 188 S., Hln. - Bestoßen. Papierbed. teils gebräunt. BV.
1ooo,* Erste Ausgabe der Partitur der Pastorale. - Kinsky / Halm, S. 163.
12 Beethoven, L. v.: Messa a quattro Voci coll’accompagnamento dell’Orchestra.
Drey Hymnen für vier Singstimmen mit Begleitung des Orchesters in Musik Sr.
Durchlaucht dem Herrn Fürsten von Kinsky gewidmet. 86s. Werk. Partitur. Lpz.,
B&H (PN 1667) [nach 1812]. Qu-fol., 1 Bl., 107, (1) S., Pbd. d. Zt. m. Titelsch.
- Etwas bestoßen. Seitenränder leicht fleckig, kleine Randausbesserungen. 85o,* Erste Ausgabe. Früher Abzug auf festem Papier mit Wasserzeichen (Lilie), „zweite Schicht“
mit kleineren Typen im Kopftitel, „Anmerkung“ zu Seite 71 auf der letzten Seite gedruckt (vgl.
die Ausführungen zur Erstausgabe im Katalog Beethovenhaus). - Seltene Ausgabe der Partitur
von Beethovens erster Messe. - Beil.: Textheft mit der deutschen Übersetzung (des Theologen
D. C. Schreiber) der ersten beiden Hymnen. O.O., o.V., 2 Bll. – Kinsky / Halm, S. 240f.
13 Beethoven, L. v.: Polonoise [op. 89] Pour le Piano Forte dediée A SM Elisabetha
Alexiewna Imperatrice de Toutes Les Russies. Bln., Lischke (PN 1961) [1827]. Qufol., 9 S. Gestochen.
12o,* Erster Nachdruck außerhalb Wiens der 1814 anläßlich des Wiener Kongresses komponierten Polonaise.
14 Beethoven, L. v.: Meeres Stille und Glückliche Fahrt. Von J:W: von Göthe. 112tes
Werk. Klavierauszug, und Singstimmen. Wien, Steiner u. Comp. (PN 3840) [1822].
Fol., 19 S., geheftet. - Sehr schöner Abzug, auf festem Papier.
65o,* Erste Ausgabe, Preisangabe in Stich. - Das 1814/15 komponierte Chorwerk wurde im
Dezember 1815 in Wien in einem Benefizkonzert für den Bürgerspitalfond uraufgeführt.
Die Drucklegung erfolgte erst 1822, der damit in Verbindung stehende Brief Beethovens an
Goethe blieb unbeantwortet. - Das Gedichtpaar war in dem von Fr. Schiller herausgegebenen
Musen-Almanach von 1796 erstmals gedruckt worden und wurde auch später immer wieder
vertont (Mendelssohn, 1832). Nur Franz Schubert beschränkte sich in seinem Klavierlied
Meeresstille (D 216) auf den ersten Teil. – Kinsky / Halm, S. 321ff.
15 Beethoven, L. v.: 33 Veränderungen über einen Walzer für das Piano-Forte. Der
Frau Antonia von Brentano geb. Edlen von Birkenstock hochachtungsvoll zugeeignet. 120tes Werk [zweiter Titel:] Vaterländischer Künstlerverein. Veränderungen
für das Piano Forte über ein vorgelegtes Thema, componirt von den vorzüglichsten
Tonsetzern und Virtuosen Wien’s und der k.k. oesterreichischen Staaten. Wien,
Diabelli (PN 1380) [1824]. Qu-fol., 43 S. - Min. wasserrandig, sonst sauberer,
wohlerhaltender Abzug.
12oo,* Titelauflage von Beethovens berühmtem Variationenzyklus. Unveränderte Wiederauflage als
Teil 1 von Diabellis großem Projekt Vaterländischer Künstlerverein, das als sein erstes eigenes
Verlagswerk nach der Übernahme des Verlags veröffentlicht wurde. - Abweichend zu anderen
Exemplaren ist der Titel „33 Veränderungen“ als erstes eingebunden, der Notentext beginnt auf
der Rückseite des zweiten Titels („Vaterländischer Künstlerverein“). - Die Diabelli-Variationen
sind das letzte und umfangreichste Variationenwerk Beethovens, sie „markieren mit Bachs
Goldbergvariationen die Höhepunkte in der Geschichte der Klaviervariation. Sie sind ein bis
ins letzte durchgestalteter Kosmos“ (Beethoven-Interpretationen). - Kinsky / Halm S. 350;
Dorfmüller S. 345; Slg. Hob. 485; Hirsch IV, 387.a.
16 Beethoven, L. v.: Rondó A Capriccio [op. 129] per il Pianoforte solo. Opera postuma. Wien, Diabelli (PN 2819) [1828]. Qu-fol., 11 S. Gestochen.
12oo,* Erste Ausgabe des Rondo a Capriccio „Die Wut über den verlorenen Groschen“. – Beethovens unvollendetes Manuskript der „Leichten Kaprice Alla ingharese. quasi un capriccio“
wurde von Diabelli zur Herausgabe ergänzt und mit der Fußnote versehen: „Diese unter L.
v. Beethoven’s Nachlasse vollendet vorgefundene Capriccio ist im Manuscripte folgender
Massen betitelt: Die Wuth über den verlornen Groschen, ausgetobt in einer Caprice“. Das
von Diabelli erfundene „Programm“ ist bis heute wirksam, ein erster Fan des Stücks war R.
Schumanns, der darüber folgendermaßen schrieb: „Etwas Lustigeres gibt es schwerlich als
diese Schnurre. Hab’ ich doch in einem Zug lachen müssen als ich’s neulich zum erstenmal
spielte“(NZfM 18/1835). – Kinsky / Halm, S. 390f.
17 Beethoven, L. v.: Fuge (in D.) für das Pianoforte allein. 137tes Werk. Wien,
Haslinger (PN 4980) [1827]. Qu-fol., 3 S. Gestochen.
45o,* Erste Ausgabe, gleichzeitig mit dem Erstdruck der Quartett-Fuge erschienene Übertragung.
Die Veröffentlichung erfolgte postum, das Werk war jedoch bereits 1817 komponiert worden. - Kinsky / Halm, S. 418.
18 Beethoven, L. v.: [WoO 136] Andenken von Matthison. Lpz., B&H (VN 1526)
[1810]. Qu-fol., 7 S. In Lithographie.
35o,* Originalausgabe, sehr frühe Titelauflage. - Titel gegenüber der Erstausgabe typographisch
gering verändert (Impressum), sonst identischer Druck. - Nicht in Kinsky / Halm.
19 Beethoven - (Gebrüder Micheli Berlin): Wandtafel mit Relieftondo. Bln., um
1900. Ca. 42x70x7 cm, Gips. Mit Aufhängvorrichtung. - Gering unfrisch. Kleine
Abplatzungen, insgesamt sehr gut.
1ooo,* Großformatige Wandtafel mit Giebel, Bild- und Schriftfeld. - Reliefhafte, nahezu vollplastische Wiedergabe der Klein’schen Lebendmaske Beethovens von 1812 in einem tondohaften,
vertieften Kreisauschnitt. Im Giebel reliefhafte Darstellung einer Lyra, die vertiefte („gemeisselte“) Aufschrift unter dem Bildnis ist rot hinterlegt. Rechte Seite mit Gravur „Eigentum G.
Micheli, Berlin“. - Imposante Komposition mit Elementen des ausgehenden 19. Jahrhunderts
und des Jugendstils.
20 Beethoven - Anonyme Holzplastik: Büste Ludwig van Beethoven. O.O. [Dresden /
Magedeburg?] 1920er Jahre. Höhe (ohne Sockel) ca. 38 cm, Sockel ca. 24x20x20
cm. Kopf massive Eiche, auf Sockel. - Kl. Riß am Hinterkopf.
11oo,* Unbezeichnete Büste, Unikat. - Die qualitätvolle Darstellung in enger Anlehnung an die
Lebendmaske von Franz Klein war bislang nur durch drei Photographien im Beethovenhaus,
Bonn nachgewiesen.
21 Berlioz, Hector: Rêverie & Caprice. Romance pour le Violon [Op. 8]. Paris,
Richault (PN 6297) [1841?]. Fol., 33 Stimmen (Streicher mehrfach). - Leichte Gebrauchspuren.4oo,* Erste Ausgabe der Orchesterstimmen, die bibliographisch kaum nachzuweisen sind. - Hopkinson 26c („no copy found“). - Aus dem Besitz des Geigers Henri Marteau.
22 Berlioz, Hector: Die moderne Instrumentation und Orchestration. Seiner Majestät
dem König von Preussen Friedrich Wilhelm IV in tiefster Ehrfurcht gewidmet. Aus
dem Franzoesischen übertragen von J. C. Grünbaum. Grand Traité d’Instrumentation
et d’Orchestration modernes. Bln., Schlesinger (VN / PN 3000) [1843/44]. Fol.,
1 Bl., 332 S., Hldr. m. Rü.-Goldprg. - Etwas bestoßen, leicht fleckig. BV. 8oo,* Erste deutsche Ausgabe von Berlioz’ epochaler Schrift, im Jahr nach der französischen
Erstausgabe erschienen. – Hopkinson, 30 A (a). - Mit dt.-frz. Paralleltext, durchgehend
lithographiert, nur das Titelblatt in Stich.
23 Beyer, Ferdinand: Vaterlands-Lieder (Chants patriotiques) für das Piano-Forte.
No. 1 -61. Mainz, Schott (versch. VN zw. 9793-16434) [1848-1861]. 61 Hefte in
1 Bd., fol. Hldr., m. Rü.-Goldprg. u. kl. Biernägeln. Mit farb. lith. Titeln. - Etwas
bestoßen. Kapitale beschädigt. Ehem. Bibl.-Ex.
75o,-
Nr. 19
Nr. 20
* Vollständige Sammlung der von F. Beyer (1803-1863) komponierten und herausgegebenen
Bearbeitungen von Nationalhymnen und Vaterlandsliedern. Nach seinem Tod wurde die Reihe
noch auf 71 Nummern erweitert. – Mendel / Reissmann schreiben zwar wenig freundlich:
Der „begabte und geschickte Klavierspieler“ Beyer hatte „auf Veranlassung der Verlagsfirma
Schott sich in Mainz dauernd nieder gelassen und war dadurch im Stande, den ausgedehnten
Ansprüchen des Geschäfts in Bezug auf Anfertigung von Musikwaare [!] nachzukommen“,
konstatieren aber gleichwohl: „In wohl gesicherter Existenz starb er am 14. Mai 1863“. - Jedes
Heft mit sehr schönen, farbig lith. Fahnen und Wappen auf dem Titel. - Beil. ein handschr.
alphabetisches Verzeichnis. - Abb. vordere Umschlaginnenseite.
24 Boito, Arrigo: Mefistofele. Opera. Canto e Pianoforte. Rid. di M. Salarino. Mailand.,
Ricordi (44720) [1875]. 2 Bll., 16; 271 S., Hln. m. aufgez. ill. OU, Rü.-Goldprg. Bestoßen, Ebd. mit Wasserschaden. Innen papierbedingt gering fleckig, sonst gut.
35o,* Erste Ausgabe. - Mit vorgebundenem Libretto. - Boitos einzige vollendete Oper erlebte
bei der Uraufführung der ersten Fassung 1868 einen kompletten Mißerfolg. Grund waren
weniger Boitos Musik oder die für das italienische Publikum ungewohnte Faust-Thematik,
sondern Boitos offen vertretene Zugehörigkeit zur Künstlergruppe der „Scapigliatura“ (Piper
Enzyklopädie). Alle drei Aufführungen endeten in einem offenen Tumult. Erst die überarbeitete und gekürzte zweite Fassung, die 1875 ebenfalls an der Mailänder Scala uraufgeführt
wurde, konnte sich durchsetzen.
25 Borodin, Alexander: [kyrill:] Kniaz Igor. Opera v IV deistviach s prologom [ Fürst
Igor. Oper in vier Akten mit einem Prolog]. [Lpz., Belaieff] (VN 119.120. 143. 382.
383) [1888]. Fol., 4 Bll., 213 S., Hldr. m. Rü.-Goldprg. Mit Widmungsblatt und
Porträt. Farb. lith. Titel. - Rücken beschädigt. Titel ganz gering unfrisch. 25oo,* Original-Ausgabe von Borodins Meisterwerk. Blumenfelds Klavierauszug mit überlegtem
Text erschien kurz nach Borodins Tod, noch vor dem vollständigen Auszug. Die erfolgreiche
Uraufführung in St. Petersburg fand erst Ende 1890 statt. - Mit dem bekannten, blattgroßen
farbig lithographierten Titel von A. Antipow (Abb. siehe Katalogmitte).
26 Borodin, Alexander: [russ.:] „B srednei Asii“. Eine Steppenskizze aus Mittel-Asien
für Orchester. Partitur. Lpz., Belaieff (VN 220) [1890]. Fol., 17 S., OU. Farb. lith.
Titel.15o,* Original-Ausgabe der großen Partitur.
27 Bossi, M. Enrico: Il Viandante (Der Prophet). Lyrisches Drama in einem Aufzuge
von G. Macchi (Deutsch von W. Weber). Kl.A. mit Text [ital. / dt]. Lpz., RieterBietermann (VN 2606) © 1906. Fol., 1 Bl., 130 S., O-Kart. - Etwas bestoßen. Vord.
OU leicht lose. Schnitt mit Brandfleck.
18o,* Erste Ausgabe. - Il Viandante wurde 1890 als Il Veggante in Mailand uraufgeführt, die zweite
textlich und musikalisch stark überarbeitete zweite Fassung wude 1906 in Mannheim (auf
deutsch!) uraufgeführt. - M. E. Bossi war Professor für Orgelspiel Neapel, Venedig, Bologna
und Rom, er wirkte daneben als international gefeierter Konzertorganist und Orgelbautheoretiker. Der Schwerpunkt seines kompositorischen Werks liegt in den „phantasievollen
Chorwerken, der Orgel- und Kammermusik“ (RiemannLex).
28 Brahms - FB: Bronze-Reliefplakette mit Porträtdarstellung. Bez. „FB 1922“. 17x22,5
cm. Mit rücks. Aufhängevorrichtung.
3oo,* Brustbildporträt im Profil, angelehnt an die bekannte Darstellung Beckeraths „Brahms am
Flügel“. Unten mit jugendstilhafter Beischrift „BRAHMS“. - Siehe vord. Umschlaginnenseite.
29 Brahms - Ophüls, Gustav (Hg.): Brahms-Texte. Vollständige Sammlung der von
Johannes Brahms componirten und musikalisch bearbeiteten Texte. Bln., Simrock
1898. VIII, 527 S., verz. Oln., Goldprg., FS. Kopfgoldschnitt, sonst nicht beschnitten. - Minimal bestoßen. BV.
2oo,* Erste Ausgabe. - Mit eigenhänd. Widmung, Unterschrift
und Notenzitat Ophüls’, an
„Herrn Kapellmeister Alfred
Fröhlich“ (1875–1942), „zur
freundlichen Erinnerung an die
„‘überaus große Liebenswürdigkeit‘ „ der „‘außerordentlichen‘
[Notenzitat], Düsseldorf, 5. 12.
1903“. - Das Notenzitat ist das
1. Thema des ersten Satzes aus
Brahms‘ Violinsonate op. 78.
Nr. 31
Nr. 32
30 Brahms, Johannes: Der 23. [recte: 13] Psalm „Herr, wie lange willst du mich so
gar vergessen“ für dreistimmigen Frauen-Chor mit Begleitung der Orgel oder des
Pianoforte. Op. 27. Wien. Spina (PN 18037) [1864]. Fol., 15 S. Gestochen. Blattgroßer, ill. Titel. - Frischer, sauberer Abzug.
25o,* Erste Ausgabe. - Hofmann S. 56f.; McCorkle, S. 91-93. - Brahms‘ Vertonung des 13. Psalms
Herr wie lang willst du mein so gar vergessen war 1859 in Hamburg uraufgeführt worden. Bei
der Drucklegung unterliefen bei der Titelgestaltung mehrere Fehler („23“ statt „13“ / „mich“
statt „mein“), die auch in den Folgeauflagen, sehr zu Brahms’ Ärger, nicht korrigiert wurden.
31 Brahms, Johannes: Ein deutsches Requiem nach Worten der heil. Schrift für Soli,
Chor und Orchester (Orgel ad libitum). Op. 45 [Klavierauszug]. Lpz. u. Winterthur, Rieter-Biedermann (PN 593) [Nov. 1868]. 4°, 102 S., Hln.bd. m aufgez. vord.
OU. Getönter, lith. Titel, gest. Noten. - Etwas fingerfleckig, leichte Gebrauchspuren,
wenige Hinterlegungen. Ehem. Leihbibl.-Ex. Insgesamt ordentlich.
3oo,* Erste Ausgabe. - McCorkle, S. 177; Hofmann S. 95.
32 Brahms, Johannes: Ausgewählte Lieder. Fuenfter [6., 7., 8.] Band. Berlin, Simrock
(VN 9574 / 9576 / 9578 / 11739) [1892-1900]. 4 Bde., in 1, 4°, Hln.
45o,* Jedes Heft mit der sehr schönen, aber wenig bekannten farbigen Titellithographie von Max
Klinger. Seltene Ausgabe. - Vgl. McCorkle S. 11 (kennt nur 7 Bde. der Reihe !).
33 Bruckner, Anton: Achte Symphonie (C-moll) für grosses Orchester. Für Klavier
vier­händig [J. Schalk]. Wien, Haslinger / Bln., Schlesinger (VN 8289) [1892]. Fol.,
71 S., Hln. - Fingerfleckig. mit kl. Hinterlegungen u. Eintr. in Blei.
15o,* Erste Ausgabe. - Mit großem Widmungsblatt nach Titel.
34 Burney, Charles: Tagebuch einer Musikalischen Reise durch Frankreich und Italien welche er unternommen hat um zu einer allgemeinen Geschichte der Musik
Materialien zu sammeln. Aus dem Englischen übersetzt von C. D. Ebeling. Hamburg, 1772. Bey Bode. XVI, 311, (15) S., zeitgenöss. Hldr., Rgp. - Etwas bestoßen,
Rücken stärker berieben.
5oo,* RISM B VI,1, S. 193. - Erste deutsche Ausgabe des ersten Teils der großen Reisebeschreibung, ein Jahr nach der englischen Erstausgabe erschienen. Die Ergebnisse seiner „ForschungsReisen“ durch Europa flossen in die Geschichte der Musik ein.
35 Callas, Maria: Eigenhändige Unterschrift mit kurzer privater Widmung. Auf dem
vord. flieg. Vorsatz von: F. Herzfeld, Maria Meneghini-Callas oder Die große Primadonna. Bln., Rembrandt 1959. 60, (4) S., ill. Opbd. Mit großem Bildanhang.
5oo,* Erste Ausgabe. – Für eine befreundete deutsche Sängerin: „Felicissima di ritornare in Allemania! Maria Meneghini Callas“.
Nr. 36
Nr. 63
36 Casals - Ferdinand Schmutzer (1870-1928): Bildnis Pablo Casals. O.O., 1914.
Radierung auf Velin, ca. 43x37 cm. - Durchg. leichte Knickfalte.
8oo,* Mit eigenhändiger Signatur Schmutzers in Blei, von Casals in der Platte signiert. - F. Schmutzer (1870-1928) setzte für seine fotografisch genauen Porträts oft große Bildformate ein.
37 Chansons: Chansons choisies, avec les airs notés. Tome premier [und] quatrième.
Genf 1782 / 1777. 2 Bde. [von 4], 12°, XVI, 220, XXXIII S. / 2 Bll., 339 [recte:
239], 2, XXVI S., Ldr. d. Zt., Rgp., Bd. 1 mit FS. Dreikantgoldschnitt. - Bestoßen,
Kapitale beschädigt. Innen gut.
45o,* RISM B II, S. 127. – Erster Band in zweiter, vierter Band in erster Ausgabe. Sehr schön
ausgestattete „Taschen-Büchlein“, mit über 170 einstimmig notierten Melodien. – Selten.
38 Chopin, Frederic: Sonate pour le Pianoforte. Oeuv. 35. Lpz., B&H (PN 6329)
[1840]. Fol., 23 S. Lith. Titel, gest. Noten. 8oo,* Erste Ausgabe der b-moll-Sonate, mit dem berühmten Trauermarsch. – S.H. Chopin 156;
Kobylanska, 87; Chominski, 202.
39 Chopin, Frederic: 2ème Impromptu pour le Piano, Oeuvre. 36. Lpz., B&H (PN
6333) [1840]. Fol., 7 S. Lith. Titel, gest. Noten. - Gering bestoßen.
24o,* Erste Ausgabe. - S.H. Chopin 161; Kobylanska, 88; Chominsky, 44.
40 Chopin, Frederic: Tarantelle pour le Pianoforte, Op. 43. Hbg. & Lpz., Schuberth
(PN 449) [1842]. Fol., 13 S., geheftet.
28o,* Erste Ausgabe. - Jede Notenseite mit schöner Schmuckbordüre. - S.H. Chopin 189; Kobylanska 102; Chominsky, 205.
41 Chopin, Frederic: Deux Nocturnes Pour le Piano dédiées à Mademoiselle Laure
Duperré. Op. 48 Lpz., B&H (PN 6653) [1842]. Fol., 16 S. Lith. Titel, gest. Noten.
- Gering fleckig. Rückenstreifen.
25o,* Erste Ausgabe. - S.H. Chopin 211; Kobylanska, 109; Chominsky 120-121.
42 Clementi, Muzio: Trois Sonates Pour Clavecin Ou Forte Piano. Oeuvre [hs:] 32
[recte: 33]. O.O., o.V. (o. PN) [um 1800]. Fol., 1 Bl., 51 S., Hldr. - Mit min.
Randhinterlegungen.2oo,* RISM C 3001. - Früher französischer Nachdruck der 1794 zuerst in London erschienenen
Sonaten. - Tyson, S. 33.
43 Compan, Honoré: Les Délices de la Société. Choix d’Ariettes Nouvelles à Voix seule
avec Accompagnement de Violon ou Flûte arrangées par M. Compan. I [- 4., 11,
13., 18, 19.] Cayer. Paris, Frere [1780-85]. 8 Hefte [von 19], qu-4°. Pbd. d. Zt. m.
Titelschild. – Bestoßen, etwas locker. 65o,-
* RISM C 9342 (Heft 19). Größtenteils nicht in RISM C[C], dort nur Nr. 8+19. - Seltenes
Periodikum, hauptsächlich mit Arien aus Opern. Vertreten sind u.a. Floquet, Barré, SaintPierre, Gretry, Dalayrac, Dezède. – Mit durchgehender Seitenzählung. Jeder Band mit dem
Inhaltsverzeichnis (bis Heft 19) der gesamten Reihe auf Rückseite. Impressum bei einigen
Bänden alt überklebt (Paris, Mercier). – Mit Stechervermerk „Ecrit par Ribière“.
44 Daquin, Louis-Claude / Mondonville, Jean-Joseph de: [I] I.er Livre de Pieces de
Clavecin Dedié A S.A. Mademoiselle de Soubise. [II] Pieces de Clavecin es Sonates
Avec accompagnement de Violon Dediées A Monseigneur Le Duc De Boufflers.
Oeuvre 3.e. Paris, l’Auteur / Bouvin, Le Clerc 1735; Paris et Lille, l’Auteur / Bouvin,
Le Clerc [1740]. Fol., 3 Bll., 49 S., 1 Bl.; 1 Bl., 37 S., zeitgenöss. Ldr.-Bd. auf
sechs Bün­den mit Rücken- und Stehkantenvergoldung, goldgepr. Rü.-Schild. - Etwas bestoßen, Kapitale stärker, Rücken oben mit Fehlstelle. Innen frische, saubere
Abzüge. Unbenutzt, ohne Eintragungen u. völlig fleckenfrei. BV (Exlibris F.L.J.M.J.
Neêf ). 6ooo,* RISM D 1046; RISM M 3024. - Zwei Hauptwerke des französischen Barock. - J.-C. Daquin
(1694-1772) wirkte als Organist an den Hauptkirchen in Paris, er galt als einer der besten
und virtuosesten Orgel und Cembalo-Spieler seiner Zeit, vor allem als Improvisator. Seine
Werke sind nur vereinzelt erhalten. Sein Livre de Pieces de Clavecin besteht aus mehreren
Suiten, die letzte mit dem Titel „Les plaisirs de la Chasse“. Enthalten sind u.a. auch seine
bekanntesten Stücke „Le Coucou“ und „Les trois cadances[!]“. - J. J. de Mondonville (17111772) wirkte als Geiger, Kapellmeister und später Indendant an der königlichen Kapelle zu
Paris. Von seinen Zeitgenossen wurde er vor allem wegen seiner „grands motets“, einer Art
geistlicher Konzerte hochgeachtet. Von seinen zahlreichen Konzerten, Opern und geistlichen
Werken ist nur wenig erhalten. Aus heutiger Sicht sind vor allem seine Violinsonaten op. 3
von besonderer gattungsgeschichtlicher Bedeutung, diese „wenden sich ... von der ContinuoPraxis ab und schreiben einen echten Klaviersatz vor, zu dem als gleichberechtigter Partner
die Violine tritt“ (MGG2). Die Sonderstellung zeigt sich auch darin, daß die Stücke nicht in
Stimmen, sondern in Partitur veröffentlicht wurden. Sie erschienen 15 Jahre später auch in
einer Orchesterbearbeitung unter dem Titel Six Sonates en symphonies. – Selten, RISM weist
von beiden Werken nur wenige Exemplare nach, davon keine in Deutschland.
45 David, (Francois): Methode Nouvelle ou Principes Generaux pour apprendre fa­
cilement la Musique et L’art de Chanter. Paris, le Chevardière [1763]. Qu-8°, 1 Bl.,
142 S., Hldr. Gest. Noten, Text teils im Buchdruck. – Etwas bestoßen, innen wohl
unbenutzt.4oo,* RISM B vi, S. 254. - Zweite Auflage des für die Aufführungspraxis (insbes. Verzierungen,
Wiederholungen, Zeichen) der französischen Clavecin- und Vokalmusik wichtigen Lehrwerks.
46 David, Felicien: Le Desert. Ode Symphonie en Trois Parties. Poesie de Mr. A. Colin. Dédiée par les Auteurs Á SAR Monseigneur le Duc de Montpesnier Grande
Partition. Paris, au Menestrel, Meissonier-Heugel (PN 1067) [1845]. Fol., 1 Bl.,
124 S., Pbd. d. Zt. - Bestoßen, etwas lose. Rücken beschädigt. Titel mit Knickfalte
u. kl. Hinterlegungen, gering fleckig.
45o,* Erste Ausgabe. – Felicien David (1810-1876) gelang mit seiner Ode Symphonie 1844 der
Durchbruch als Komponist. In ihr (und in weiteren Werken) verarbeitete er er die Eindrücke
seiner Orientreise 1833-35, bei der er „mit offenen Ohren die musikalischen Eigenheiten der
von ihm besuchten Länder“ aufgenommen hatte (MGG).
47 David, Ferdinand / Dreyschock, Raymund: Eigenhänd. Zeugnisse für den Geiger
„Herrn Gerstner“. Mit Unterschriften und zweifacher Sigelung. Lpz. 15. / 18. Nov.
1858. 1 S. - Knickfalte. Montagespuren.
55o,* Dreyschock bestätigt dem Geiger, „daß er längere Zeit bei mir Unterricht im Violinspiel“
hatte, David bescheinigt einen „guten Ton und gute Intonation, auch Routine im Orchesterspiel“. – Ferdinand David (1810-1873) war seit 1843 Lehrer am Leipziger Konservatorium,
Raymund Dreyschock (1824-1869), Bruder des Klaviervirtuosen Alexander Dreyschock war
neben Joachim 2. Konzertmeister am Gewandhaus
48 Delius, Frederick: Eine Messe des Lebens. A Mass of Life. Worte aus: „Also sprach
Zarathustra“ von Fr. Nietzsche zusammengestellt von F. Cassirer (engl. translation
by J. Bernhoff). Partitur. Bln., Harmonie (VN 222) © 1907. 2 Bde., fol., zus. 2 Bll.,
203 S., O-Kart. - Leicht bestoßen, Rücken mit Tesaspuren. Bd. 2 teils leicht wasserrandig. 55o,* Erste Ausgabe der großen Dirgierpartitur. - Dem Verleger und Freund Delius’ Fritz Cassirer
gewidmet. - Delius’ Mass of Life entstand 1904/05, die höchst erfolgreiche Uraufführung fand
1909 in London unter Thomas Beecham statt. - Das Werk ist alles andere als eine kirchliche
Messe. Grundlage bildet das eher „anti-christliche“ Werk Nietzsches Also sprach Zarathustra.
Mit dieser monumentalen Kantate gelang es Delius, wie zuvor R. Strauss, den Geist und die
Atmosphäre des Zarathustra mit Erfolg musikalisch umzusetzen. - Selten.
49 Dukas, Paul: L’Apprenti Sorcier. Scherzo d’après une ballade de Goethe. Partition
d’Orchestre. Paris, Durand & Cie (o. VN) [1908]. Fol., 2 Bll., 71 S., OU. - Vord
OU fehlt, teils lose.
22o,* Original-Ausgabe der großen Dirigierpartitur. - Großer farbiger Titel. Mit dem Abdruck
der Übersetzung von C. Castil-Blaize.
50 Einem - Dürrenmatt, Friedrich: Der Besuch der alten Dame. Oper in drei Akten
[Textbuch]. Ldn., Boosey & Hawkes 1970. Kl-8°, 87 S., O-Kart.
3oo,* Mit eigenhändiger Widmung u. Unterschrift von Einems, Wien 3. III. 1971, während der
Probenzeit zur Uraufführung an der Wiener Oper im Mai 1971 und egh. Ergänzungen im
Personenverzeichnis (u.a. „Hotter“, „Wächter“ „Dirigent: H. Stein“, „Bühnenbild: SchneiderSiemsen; N. Bey“), datiert „23. V. 1971“, dem Tag der Uraufführung.
51 Fétis, Francois-J.: Eigenhändiger Brief m. zugeh. egh. beschr. Kuvert. Brüssel
25.2.1859. 2 Bll., 1 S. beschrieben. - Knickfalten.
2oo,Auf Briefpapier des Brüsseler Conservatoire, dessen Direktor Fétis war, an den Geiger Hubert
Leonard. Ausführlicher Dank für eine Konzertaufführung.
52 Franchetti, Alberto: Cristoforo Colombo. Dramma lirico in quattro atti e un epilogo. Opera completa per canto e pianoforte (Carignani). Mailand, Ricordi (VN
96250) © 1893. 5 Bll., 441 S., ill. Ohln. - Bestoßen, etwas angeschmutzt. Erste
Lage lose.
45o,* Erste Ausgabe (Blindstempel 3/1893). - Mit eigenhändiger Widmung u. Unterschrift des
Komponisten „Seinem lieben Freunde Hofkapellmeister Hugo Röhr. Milano 29/5.93“ und
egh. Besitzvermerk Röhrs. Mit dem Komponisten Hugo Röhr (1866-1937) war Franchetti
seit seinen Münchner Studientagen befreundet. - Die Oper nach einem Libretto L. Illicas,
geschrieben im Auftrag der Stadt Genua zur Vierhundertjahrfeier der „Entdeckung“ Amerikas,
wurde 1892 in Genua uraufgeführt. - Alberto Franchetti (1860-1942), Sohn einer Turiner
Bankiersfamile, studierte in München bei Rheinberger und in Dresden bei Draeseke. Seine
erste (erhaltene) Oper Asrael wurde am 11. Februar 1888 in Reggio Emilia uraufgeführt. In
den 1890er Jahren stand Franchetti auf der Höhe seines Ruhms, er galt als Nachfolger Verdis
(der die zunächst ihm angetragene Kolumbus-Oper an Franchetti vermittelte) und einziger
Konkurrent Puccinis. Nach 1900 komponierte er kaum noch, seine Opern wurden aber bis
zum Aufführungsbot in Deutschland und Italien 1938 erfolgreich aufgeführt.
53 Franchetti, Alberto: Il Signor di Pourceaugnac di G. B. Poquelin de Molière ridotto
ad Opera comica in tre Atti da F. Fontana. Opera completa per Canto e Pianoforte
(V. Norsa). Mailand, Ricordi (VN 101061) © 1898. 4 Bll., 311, (27) S., ill. Obr.
- Etwas bestoßen, OU leicht beschädigt. BV.
22o,* Erste Ausgabe. - Mit Widmungsblatt „A Ugo Röhr“ und handschriftlichem Besitzvermerk
des Widmungsträgers.
54 Furtwängler - Orlik, Emil: Bildnis Wilhelm Furtwängler. Um 1928. Fol., Radierung auf Karton, mit Bleistift sign. - Rückseite leicht fleckig.
13oo,* Der als Grafiker, Zeichner, Maler und Fotograf bekannte Emil Orlik (1870-1932) porträtierte zahlreiche berühmte Zeitgenossen, Musiker, Künstler und Dichter. Er arbeitete ebenso
erfolgreich als Werbegrafiker (u.a. Stollwerk Sammelbilder) wie als Bühnen- und Kostümbildner (für Max Reinhardt).
55 Gentili, Alberto: Wirbelwind. Heitere Spieloper. Bufere estive. Opera giocosa [Kl.A,
dt. / ital.]. Turin © 1913. 4°, 203 S., Hln. - Etwas bestoßen.
25o,* Privatdruck, wohl ohne Titelblatt erschienen. Gedruckt bei L. Stratta, Turin. - Alberto
Gentili (1873-1954) ist vor allem als Entdecker der legendären Vivaldi-Sammlung des Grafen Durazzo bekannt, die den bis 1926 völlig unbekannten Vivaldi schlagartig in die erste
Reihe der Barockkomponisten beförderte. – Die hier im deutschsprachigen Klavierauszug
vorliegende Oper wurde im Dezember 1912 als Bufere estive in Turin uraufgeführt. – Seltene,
bibliographisch nicht nachweisbare Ausgabe.
56 Gervasoni, Carlo: La Scuola della Musica in tre parti divisi. Milano, Niccolo Orcesi
1800. 2 Bde., 552 S. / 100 Bll., zeitgenöss. br. Notenband mit gest. Tafeln. - Unbeschnitten, Bd. 1 nicht aufgeschnitten. Gering bestoßen, frisches, unbenutztes Exemplar.33o,* RISM B VI,1, S. 361. - Der Notenband mit eigenem Titel Esempi della Scuola della Musica
wurde erst einige Zeit später (1801?) veröffentlicht. - Carlo Gervasonis (1762-1819) Hauptwerk war in der ersten Hälfte des 19. Jh. ein weit verbreitetes Lehrbuch in Italien, 1836 adaptierte Choron die ersten zwei Teile daraus in seinem Manuel complet. Heute ist die Scuola
della Musica eine wichtige Quelle für die Aufführungspraxis, vor allem wegen des zweiten
Kapitels „Introduzione alla Pratica della Musica“.
57 Gesangbuch - Gersbach, Joseph: Wandervögelein, das ist: sechszig Reiselieder mit
Tonweisen für Jung und Alt. Nbg., Bildungsanstalt des Erziehervereins / Erlangen,
Palm & Enke 1822. 2 Bde., kl-8°, VIII, 85, (3) S. / 2 Bll., 138, 16 S., Opbde. m.
aufgez. OU. Noten in Lithographie. - Etwas bestoßen. BV,
160,* Band 1 Text, Bd. 2. Noten. - Beide Bde. mit hs. Widmung auf vord. fl. Vorsatz.
58 Gesangbuch - Häffliger, I. B.: Schweizerische Volkslieder nach der Luzernerischen
Mundart. Luzern, Meyer 1813. XII, 234, XX S., Pbd. d. Zt., FS. Kleine Titelvignette.
Anhang mit Noten. - BV.
150,* Häffliger war Pfarrer und Dekan in Hochdorf bei Luzern.
59 Gesangbuch - [Runge, D. E. F (Hg.)]: Auswahl deutscher Lieder. Sehr vermehr­
te Ausgabe. Lpz., Serig 1827. Kl-8°, 416 S., Hln., Rü.-Goldprg. - Etwas bestoßen.
Letzte Lage verheftet (vollständig!).
130,* Texte und Noten. - Zweite Auflage der bekannten Liedersammlung.
60 Glazunow, Alexandre: 4ème Symphonie en mi bémol pour grand Orchestre. Op. 48.
Rd. pour Piano à 4 mains par l’auteur. Lpz., Belaieff (VN 978) 1894. Fol., 67 S.
Geheftet. - Bestoßen, Spuren ehem. Bindung.
12o,* Erste Ausgabe der Bearbeitung, gleichzeitig mit der Partitur. - Großer, farbig lith. Titel. Die Symphonie ist Anton Rubinstein gewidmet. - Abb. siehe vordere Umschlaginnenseite.
61 Goldmark - Ferdinand Schmutzer (1870-1928): Bildnis Karl Goldmark. O.O.,
1914. Radierung auf Velin, ca. 43x33 cm.
65o,* Von Schmutzer eigenhändig in Blei signiert.
62 Gounod, Charles: Théâtre Lyrique. Faust. Opéra en cinq actes, répresenté pour la
1. re fois à Paris le 19 Mars 1859, Paroles de MM. J. Barbier et M. Carré. Partition
Grand Orchestre. Paris, Choudens (PN 675) [1860]. Gr-8°, III, 533 S., Hln. d.
Zt. m. hs. Titelschild. Mit mehreren hs. Einlagen u. durchg. Eintr. eines dt. Textes.
- Unbeschnitten, etwas bestoßen, Rücken beschädigt. Bindung locker.
85o,* Erste Ausgabe der Orchesterpartitur, num. Ex. „140“. - Zum Gebrauch an einem deutschen
Opernhaus eingerichtete Partitur. Mit Eintragung eines deutschen Textes und mehreren, teils
umfangreichen handschriftlichen Einlagen (u.a. Bacchanale im 5. Akt), jedoch ohne weitere
Gebrauchspuren.
63 Gretschaninow, Alex.: Deuxiéme Quatuor (D-moll) pour deux, Violons, Alto et
Violoncelle [Stimmen]. Op. 70. Petersburg, Belaieff (VN 3158) 1915. Fol., 4 Hefte
in OU. - Gering gebräunt, Umschlagrücken geklebt.
12o,* Erste Ausgabe.
64 Gretschaninow, Alex.: [russ.:] Mein musikalisches Leben. Paris 1934. 151 S., OKart. Mehrere Bildtafeln, FS. - Etwas bestoßen.
2oo,* Erste Ausgabe. - Mit einer ausführlichen privaten Widmung Gretschaninows mit eigenhändigem Notenzitat, datiert 1935.
65 Händel, Georg F.: [HWV 49b] Acis and Galatea. A Mask As it was originally
Compos’d with the Ouverture, Recitativo’s, Songs, Duets & Choruses for Voices
and Instruments [Partitur]. Ldn., Walsh [1743]. Fol., 2 Bll., 89 S., Ldr.-Bd. d. Zt.,
goldgepr. Titelschild. - Bestoßen, vord. Deckel unschön geklebt. Etwas angestaubt,
Titel stärker. Vord. Vorsatz mit Klebespuren.
12oo,* RISM H 380; Smith S. 83; HWV II, S. 75; Hirsch II, 373. - Erste vollständige Ausgabe,
vorangegangen war lediglich eine Auswahlausgabe „Songs and Symphony’s“. - Die in den
in den 1720er Jahren komponierte Masque Acis and Galathea wurde von Händel mehrfach
umgearbeitet (u.a. auch zu einer zweiaktigen Oper). Das Libretto nach Ovids Metamorphosen
stammt größtenteils von John Gay. Die Masque wurde das gesamte 18. Jahrhundert immer
wieder aufgeführt und geriet auch im 19. Jahrhundert nicht in Vergessenheit. Sie war zudem
das erste Werks Händels, das auf Veranlassung van Swietens von Mozart bearbeitet wurde
[siehe Nr. 133].
66 Händel, Georg F.: [HWV 426–33] Clavier Suiten. Zürich, bey Hans G. Nägeli (o.
PN) [ca. 1802]. Qu-fol., 1 Bl., 69 S., Pbd. d. Zt. Impressum überklebt mit Mainz,
Schott. - Etwas bestoßen, Rücken leicht beschädigt. Ganz gering fleckig. BV (A.
Halm). 2ooo,* RISM H 1443; Hoboken 5, 180. - Enthalten sind die Suiten Nr. 1-8. - Nägelis Ausgabe
der Händelschen Klaviersuiten war als Nr. 2 der Reihe Musikalische Kunstwerke im Strengen
Style erschienen.
67 Händel – Chyrsander, Fr. (Hg.): Das Autograph des Oratoriums „Jephta“. FestAusgabe der deutschen Händel-Gesellschaft zur zweiten Säkularfeier am 23. Februar
1885 [Faksimile]. [Hbg.] 1885. Qu-fol., 4 Bll., 268 S., Ohln. - Etwas bestoßen.
BV.75o,* Erste Ausgabe des Faksimiles nach der Original-Handschrift in der King’s Library, London.
Mit Vorwort Chrysanders. - Sehr seltenes Faksimile.
68 Hausegger, Siegmund von: Barbarossa. Symphonische Dichtung in drei Sätzen für
grosses Orchester. Clavierauszug zu vier Händen von O. Noe. Bln., Ries & Erler
(VN 7104) © 1901. Fol., 87 S., OU. Farb. ill. Titel.
13o,* Erste Ausgabe. - Dem Übersetzer und Librettisten Alfred Goedel, der mit Hausegger verwandt war, gewidmet.
69 Hausegger, Siegmund von: Dionysische Phantasie. Symphonische Dichtung für
grosses Orchester. Clavierauszug zu vier Händen von F. M. Weber. Bln., Ries &
Erler (VN 7210/7294) © 1902. Fol., 45 S. - Gering bestoßen. Kl. Eintr. 12o,-
70 Häußler, Ernst: Eigenhändiges Musikmanuskript mit Vertonungen deutscher und
italienischer Texte für Klavier und Singstimme, betitelt: [I] 2 Gedichte in Musik gesetzt; [II] 2 Canzonette. [Augsburg um 1820]. Qu-8°, 13 Bll., zeitgenöss. Seidenebd.,
dreiseit. Goldschnitt. - Gering berieben.
75o,* Autographe Reinschriften der Lieder Ins Gärtchen pflanzte einst Marie (in F-Dur) und
Einsamkeit von Matthisson (in F-Moll) und zweier Canzonen von P. Metastasio. Wohl als
Geschenkexemplar angelegte Abschrift auf Albumblattpapier mit geprägtem Rand. - Ernst
Häußler (1760-1837) wirkte als Gesanglehrer, Komponist und Dirigent in mehreren deutschsprachigen Städten, als kgl. bayr. Musikdirektor war er lange Zeit Kantor an den großen
Kirchen Augsburgs.
71 Haydn, Joseph: [Coll. Div. 1, 6] V Sonates pour le Pianoforte avec l’accompagnement
de Violon et Violoncelle. Lpz., B&H (o. PN) [ca. 1802]. Klavier- u. Streicherstimmen, 70 / 18 / 15 S., qu-fol. / fol., farb. Obr. - Gering bestoßen.
2oo,* Oeuvres de J. Haydn. Cahier VI; RISM 2468. - Enthält die Trios Hob. XV: 10; 17; 21-23.
72 Haydn, Joseph: [Coll. Div. 1, 7] VI Sonates pour le Pianoforte avec l’accompagnement
de Violon et Violoncelle. Lpz., B&H (o. PN) [ca. 1803]. Klavier- u. Streicherstimmen, 76 / 22 / 16 S., qu-fol. / fol., farb. Obr. - Etwas bestoßen.
2oo,* Oeuvres de J. Haydn. Cahier VII; RISM 2469. - Mit einer schönen gestochenen Titelvignette
(sign Bach / Grünler) - Enthalten sind die Trios Hob. XV: 18-20 u. 11-13.
73 Haydn, Joseph: [Hob. III.
Anh.] Trois Quatuors Pour
deux Violons, Alto et Violoncelle. Oeuvre 85e. Paris,
Pleyel (PN 73) [1796]. 4
Stimmhefte, fol., gestochen.
- Verlegerstempel (Pleyel) auf
Titel.5oo,* RISM H 4149. - Bearbeitung
der Sinfonien 94, 95 und 96 für
Streichquartett. - Frühe Ausgabe, erschienen im Jahr nach dem
Erstdruck.
74 Haydn, Joseph: [Hob. I:
101] Grande Simphonie A
Grand Orchestre. Oeuvre
XXXXVII[I]. Bln., Hummel
(PN 1174 / VN 1169) [1802].
15 Stimmhefte, fol. - Gering
bestoßen. 55o,* RISM H 3222. - Vollständiger
Stimmensatz zur 11. Londoner
Sinfonie („Die Uhr“). - StreicherStimmen mit ganzseitiger gestochener Titelillustration.
75 Haydn, Joseph: [Hob. II: 72-74] Trois Quatuors Pour Deux Violins, Alto et Violoncello Dediés à Mons. Le Comte Antoine d’Appony. Oeuvre 74. Wien, Artaria
et Comp (PN 646) [1796]. 4 Stimmhefte, fol., mod. br.
85o,* RISM H 3553. - Wiener Erstausgabe der nach der Widmung sogenannten „AponnyQuartette“ (hier Nr. 4-6). – Nach Hoboken (S. 424 u. 428) ist die Frage der Original- bzw.
Erstausgabe nicht vollständig zu klären, die Ausgaben von Corri und Dussek in London und
Artaria in Wien gehen beide auf authentische Vorlagen zurück, Heft 2 erschien bei beiden
Verlagen nahezu gleichzeitig.
76 Haydn, Joseph: [Hob. III. 31-36] Trois Quatuors pour Deux Violons, Alto et
Violoncelle. Oeuvre 32. Edition revue corrigée et dediée à Mr. Nicolas Zmeskall
de Domanovetz. Wien, Artaria (PN 848 / 849) [1800]. 4 Stimmhefte, fol. 5oo,* Hob., S. 391; RISM H 3474/3475. - Von Haydn selbst durchgesehene Neuauflage, „die
erste und einzige, welche in ihrer ganzen Ächtheit, da das Werk aus der Hand des Verfassers
selbst kommt, da ist“ (Verlagsanzeige).
77 Haydn, Joseph: [Hob. XX: 2] Die Worte des Erlösers am Kreuze in Musik gesezt
in Partitur. Lpz., B&H (o. VN) [1801]. Titel, 1 Bl., 112 S., qu-fol., Hldr. d. Zt. m.
Rgp. Typendruck - Rücken etwas bestoßen. Innen sehr gut.
7oo,* RISM H 2519. - Erste Ausgabe der Partitur der textierten Fassung, mit deutschem und
italienischem Text. - Der Vorbericht, von Haydn unterzeichnet „Wien, im März 1801“, wurde
von Griesinger verfasst und von van Swieten revidiert. - Mit der sehr schönen gestochenen
Titelvignette. - Haydns Vertonung der Sieben Worte entstand 1785 zunächst als textlose
Andachtsmusik. Der Erstdruck der Orchester- und der Streichquartettfassung erfolgte 1787
in Wien, wenig später folgten Drucke in Paris und Amsterdam. Die Sieben Worte Haydns
erfreuten sich bald großen Erfolgs. Auf seiner zweiten Englandreise (1790-92) kam Haydn
eine offenbar kurz zuvor entstandene Bearbeitung seines Werks mit hinzugefügten Rezitativen und Chorsätzen zu Gehör. Der Haydns eigener Bearbeitung zugrunde liegende Text
soll, nach seinen eigenen Worten von einem „musikalisch begabten Domherrn zu Passau“
stammen. Mit einigen textlichen Verbesserungen und musikalischen Veränderungen und
Ergänzungen hat Haydns seine eigene Bearbeitung im Rahmen der „Gesamtausgabe“ seiner
Werke bei Breitkopf & Härtel selbst herausgegeben.
78 Haydn, Joseph: Die Schöpfung. Ein Oratorium. In Klavierauszug übertragen von
F. Ries. Bonn, Simrock (PN 109) [1800]. Qu-fol., 1 Bl., 135 S., zeitgenöss. Kartonebd. m. hs. Titelschild. - Etwas bestoßen. Offensichtlich unbenutzt.
5oo,* RISM H 4650; nicht in Hob. - Einer der frühesten Klavierauszüge. Letzte Seite mit Verlagskatalog Simrocks. Text nur in deutsch (im Unterschied zu späteren Ausgaben mit der selben
PN). - Die Partitur des noch 1799 uraufgeführten Oratoriums wurde 1800 von Haydn selbst
herausgegeben. Bevor der von ihm autorisierte Klavierauszug (von Neukomm bei Artaria)
herauskam, waren noch im selben Jahr die Bearbeitungen bei Mollo und Simrock erschienen.
– Mit der ansprechenden, für Simrock typischen floralen Titelumrahmung.
79 Haydn, Joseph: „Walte gnädig, o ew’ge Liebe“ „Ens aeternum attende votis“. Hymne
für vier Singstimmen mit Clavierbegleitung. Clavierauszug. Bonn u. Cöln, Simrock
(VN 73) [1826]. Fol., 1 Bl., 8 S. In Lithographie.
4oo,* RISM HH 4712a. - Frühe Ausgabe, wohl erster Klavierauszug nach der Partiturausgabe
von 1813 bei Breitkopf.
80 Haydn - Guttenbrunn, L. / Schiavonelli, L.: Porträt Joseph Haydn. Ldn., Colnaghi & Co. 1825. Ca. 26x25 cm, Radierung. - Leichter Lichtrand.
2oo,* Schöner Abzug der Radierung nach dem berühmten Porträt Guttenbrunns (1792): Haydn
komponierend am Klavier, mit in die Ferne gerichtetem Blick.
81 Herbeck, Johann: Symphonie D moll. Op. 20. Arrangement für Piano zu 4 Händen
v. Aug. Sturm. Wien, Spina / Hbg., Cranz (PN C 24493) [1878]. 4°, 39 S. Lith.
Titel, gest. Noten. Geheftet. - Rückenstreifen.
16o,* Erste Ausgabe.
82 Himmel, Friedrich H.: Fanchon das Leyermädchen. Ein Singspiel. In vollständigem Klavierauszug von G. B. Bierey. Lpz., B&H [1805]. Qu-fol., 2 Bll., 84 S.,
Pbd. d. Zt. mit. hs. Titelschild. Typendruck. - Ganz gering bestoßen. Im oberen
Falz leichter, abnehmender Wasserrand.
45o,* RISM H 5318. - Erste Ausgabe. - Das Singspiel Fanchon das Leyermädchen nach einem
(an eine französische Vaudeville-Vorlage angelehnten) Libretto Kotzebues gilt als Himmels
erfolgreichtes Bühnenwerk. Bald nach der Uraufführung im Mai 1804 zählte es zu den meistgespielten Opern in Berlin und verbreitete sich rasch in Bearbeitungen und Abschriften in
ganz Deutschland.
83 Hindemith, Paul: Lieder aus dem Marienleben [Partitur]. Mainz, Schott (VN
36012) © 1939. Fol., 41 S., Obr. - Gebrauchspuren.
2oo,* Erste Ausgabe. Seltene Frühfassung, die endgültige, auf sechs Lieder erweiterte Fassung
erschien erst 1959. - Leihmaterial ohne Titelblatt, so nicht im Handel erschienen.
84 Hindemith, Paul: Neues vom Tage. Lustige Oper in drei Teilen. Text von M.
Schiffer. Kl.A. von F. Willms. <1928/29>. Mainz, Schott (VN 31999) © 1929. 4°,
4 Bll, VIII, 252 S., ill. Obr. - Gering angegraut.
45o,* Erste Ausgabe. – Vorsatz mit einem mont. Albumblatt mit Unterschrift und kurzer Widmung Paul Hindemiths.
85 Hindemith, Paul: Mörder, Hoffnung der Frauen. Schauspiel in einem Akt von Oskar Kokoschka. Op. 12. Kl.A. von H. Uhticke. [und:] Das Nusch-Nuschi. Ein Spiel
für burmanische Marionetten in einem Akt von Franz Blei. Op. 20. Klavier-Auszug
mit Text von R. Merten. Mainz, Schott (VN 30685 / 30687) © 1921. 2 Bde., fol.,
2 Bll., 41 S. / 2 Bll., 123 S., ill. Obr. - Etwas bestoßen, Bd. 2 Rücken geklebt. 5oo,* Beide Auszüge in erster Ausgabe. - Umschlagzeichnungen von R. Ewald. - Die Uraufführung
der beiden Einakter hatte am 4. Juni 1921 am Landestheater Stuttgart stattgefunden. Die
Leitung hatte Fritz Busch, Bühnenbild, Kostüme und Choreographie stammten von Oskar
Schlemmer. Zusammen mit der Klaviersuite 1922 begründeten die beiden Kurzopern Oper
Hindemiths Ruhm als Neutöner.
86 Hindemith, Paul: Lieder mit Klavier. Op. 18. Mainz-Lpz., Schott (VN 30832) ©
1922. 4°, 23 S., Obr. - Gering bestoßen.
16o,* Erste Ausgabe. - Lieder nach Texten von C. Bock, Morgenstern, Lasker-Schüler, H. Schilling und G. Trakl.
87 Hindemith, Paul: Die junge Magd. Sechs Gedichte von G. Trakl für eine Altstimme mit Flöte, Klarinette und Streichquartett. Opus 23 Nr. 2. Klavier-Auszug.
Mainz-Lpz., Schott (VN 31002) © 1922 4°, 16 S., Obr. Mit beil. Streicherstimmen. - Leichte Gebrauchspuren. BV (Hüni-Mihasek).
18o,* Erste Ausgabe.
88 Hindemith, Paul: Der Dämon. Tanz-Pantomine in zwei Bildern von M. Krell. Op.
28. Klavier-Auszug v. H. Uhticke. Mainz, Schott (VN 31096a) © 1924. Fol., 2 Bll.,
27 S., Obr. - Bestoßen, Rücken beschädigt, OU fehlt hinten.
18o,* Erste Ausgabe.
89 Hindemith, Paul: Eigenhänd. Musikmanuskript, betitelt: „Die Serenaden. Oboe.“
Mit zweifacher Unterschrift. [Frankfurt] 1924. Fol., 3 S. - Leicht unfrisch, mit
Knickfalte. Mit verblasstem Sammlungsstempel.
33oo,* Autographe Reinschrift der Oboen-Stimme der Kleinen Kantate Die Serenaden op. 35 nach
romantischen Texten für Sopran, Oboe, Bratsche und Violoncello. - Mit eigenhändiger
Widmung Hindemiths „Für den Herrn Riedel. Der hat dieses Stück bei der Uraufführung
so schön geblasen. Dafür dankt ihm Hindemith Paul von Herzen. 1924!“ und einer zweiten,
späteren Widmung: „Die Besitzer wechseln, der Komponist nicht! Herrn Gverlich [?] mit
besten Wünschen Paul Hindemith Juni 1950!“. - Von den Mitspielern der Uraufführung vom
30.10.1924 im Radio Frankfurt war der Oboespieler bislang unbekannt, die Mitwirkung Carl
Riedels wurde zwar vermutet, war aber nicht nachweisbar.
90 Hindemith, Paul: Die Harmonie der Welt. Oper in fünf Aufzügen. 1956/57 (Textbuch). Mainz, Schott 1957. 72 S., ill. Obr.
45o,* Erste Ausgabe. - Mit handschriftlicher Widmung Hindemiths: „Für Hartmanns, die Mithauptleidtragenden von den ebenfalls Mithauptleidtragenden Hindemiths Aug 57“. - Die
Uraufführung (Leitung: P. Hindemith, Regie: R. Hartmann) fand am 11. August 1957 im
Münchner Prinzregententheater statt.
91 Huber, Hans: Musik zu einem Festspiele (Kleinbasler Gedenkfeier). Dichtung von
R. Wackernagel. Klavierauszug. Basel / Lpz., Hug (GH 1145) [1892]. 4°, 101 S.,
O-Kart. Rücken mit Leinenstreifen. - Etwas bestoßen.
12o,* Hans Huber (1852-1921) schrieb seine Musik zu einem Festspiele, die er auch er auch als
Tell-Sinfonie bezeichnete, für die Kleinbasler Gedenkfeier 1892 zur Erinnerung an den Eintritt Basels in den eidgenössischen Bund im Jahr 1501. Eine weitere Festmusik schrieb er
zur 500-Jahrfeier 1901.
92 Humperdinck, Engelbert: Königskinder. Märchenoper in drei Aufzügen. Vollständiger Klavierauszug von R. Siegel. Lpz., Brockhaus (PN MB 576) 1910. 3 Bde., 4°, zus.
5 S., 2 Bll., 318 S., Hln. - Etwas bestoßen, Eintragungen, ehem. Bibl.-Ex. 65o,* Erste Ausgabe der endgültigen Fassung des Stoffes als Oper, die am 28. Dez. 1910 in New
York uraufgeführt wurde. - Mit Leerseiten durchschossenes Regieexemplar (gest. Materialnr.
„25“) des Münchner Hoftheaters, wo die erste Fassung als Melodram uraufgeführt worden
war. - Mit vorgebundenen „Regiebemerkungen (für Figurinen und Szenerie)“. - Piper Enzyklopädie S. 128f. - Mit einem auf dem Vorsatz montierten Albumblatt, betitelt „Drei
Takte aus ‚Königskinder, Akt II’“ mit eigenhändiger Unterschrift. Kl.-qu-8°. – Knickfalte.
93 Janácek, Leos: Kvartetto pro dvoje housele, violu a violoncello (Z podnetu L. N.
Tolsteho „kreutzererovy sonaty“). Streichquartett. Partitura. Prag, Besedy (VN 340)
1925. 43 S., Obr.
12o,* Erste Ausgabe der Studienpartitur, gleichzeitig mit der Stimmenausgabe. - Simeone G 65,
S. 197 u. 295.
94 Janácek, Leos: II. smyccovy kvartett. Listy Duverne (1928). Partitura. Prag, Besedy
(VN 726) 1938. 54 S., Obr.
12o,* Erste Ausgabe. - Simeone, G 70, S. 209.
95 Julien: Les soirées agréable de la campagne. Recueil des Contredanses et Walzes arrangees Pour le Forte-Piano et Dédiées a Mademoiselle Augustine Lallemant Par B.
Javurek. Paris, Frere (VN 11) [1798]. Qu-fol., 1 Bl., 9 S. - Nicht beschnitten, etwas
bestoßen. Handschr. Händlersignatur (Frere) auf Titel.
3oo,* Nicht in RISM JJ, nicht in Bibl. Nat. - Louis-Julien Clarchies (1769-1814) stammte aus
Curacau, er war Schüler von Cambini. Er wirkte als Geiger und Dirigent in Paris, aus seiner
Feder stammen überaus zahlreiche Tänze (Quadrillen, Contratänze, Walzer, Angelaisen u.a.),
die ab 1798 bei Frere in der Reihe Les soirees agreables erschienen. - Lesure, S. 70.
96 Kammermusik: Sammelband mit acht französischen Ausgaben von Quatuors (Concertants) und Quatuors dialogues. Paris, versch. Verlage [um 1780]. 4 Stimmbücher
mit je acht Heften, fol., Hpgt. m. hs. Titelschild. Meist mit Verlagskatalog, alle mit
Signatur des Verlegers. - Gering bestoßen.
225o,* Inhalt: [I] Kreutzer, R.: Six Quatuors Concertans pour deux Violons Alto & Basse dédiés a
Monsieur Desentelle. Ire Oeuvre de Quatuors. Paris, Imbault (o. PN) [1783]. – RISM K 2269;
[II] Mozart, W. A.: Trois Quatuors pour deux Violons Alto & Basse. Oeuvre XVIII. 3e. Livre
de Quatuors. Paris, Imbault (PN 345) [1792]. – RISM M 6179; Guib, 21.51; [III] Stamitz, A.:
Six Quatuor Concertans pour deux Violons Alto et Violoncelle dédiés à Monseigneur, Comte
d’Artois. VIe. Livre de Quatuor. Paris, Lemenue & Boyer (o. PN) [1778]. – RISM S 4381; [IV]
Stamitz, A.: Six Quatuor Concertans pour deux Violons, Alto et Violoncelle dédiés à Monsieur
le Duc de Polignac. 8e. Livre de Quatuor. Paris, Boyer / Le Menu (o. PN) [1785]. – RISM S
4383; [V] Vogel: Six Quatuor Concertants pour Deux Violons, Alto et Basse. Premier Livre
de Quatuor de Violon. Paris, De Roullede (o. PN) [1783]. – Erste Ausgabe. – RISM V 2316;
[VI] Chartrain: Six Quatuors dialogues Pour deux Violons, Alto et Basse dédiés A Monsieur le
Comte D’harcourt, Oeuvre XII. Paris, Michaud (o.PN) [1779]. – RISM C 1940; [VII] Dalayrac: Six Quatuors Concertants Pour Deux Violons, Alto et Basse. Dédiés A. S. A. Monseigneur
Le Prince de Marsan. Oeuvre XI. Paris, Le Duc (o. PN) [1779]. – RISM D 669M [VIII] St.
George [J. B. de]: Six Quatuors A deux Violons Alto et Basse dédiée A Monseigneur le Price
de Robecq. Oeuvre Ier. Paris, Sieber (o. PN) [1773]. – RISM S 340.
Nr. 96
97 Karg-Elert, Sigfrid: Hexameron. Op. 97. Bln., Simrock (PN 14460) © 1922. 4°, 4
Hefte in 1 Bd., Hln. Gestochen. - Bestoßen, teils lose. Zahlr. Eintragungen.
6oo,* Gestochener Korrekturabzug der vier Stücke „Erotikon“, „Ritornell“, „Sonett“ und „Legende“ mit eigenhändigen Eintragungen Karg-Elerts. Die zahlreichen Verbesserungen und
Änderungen reichen vom Tausch der Opuszahl (97 statt 117) und Hinzufügung der Widmung, über Dynamik- und Vortragsangaben bis zu Notenkorrekturen und Fingersetzung.
98 Kauer, Ferdinand: Ouverture und Favorit Gesänge aus dem ersten Theile der Oper
Das Donauweibchen fürs Clavier [Kl.A.]. Hbg., Böhme (o. PN) [ca. 1800]. Qu-4°,
36 S., zeitgenöss. Pbd. mit goldgepr. Titelschild. - Gering bestoßen, Rückenbezug
leicht abgeplatzt.
65o,* RISM KK 203 I,9. - Ferdinand Kauer (1751-1831) wirkte als Pianist, Geiger und Kapellmeister in Wien. Das „romantisch-komische Volksmährchen mit Gesang nach einer Sage
der Vorzeit“ mit Text von K. F. Hensler wurde 1798 an der Marinellischen Schaubühne
auraufgeführt. Trotz negativer Kritiken wurde die Oper schnell zu einem europäischen Erfolgsschlager, auch russische Drucke lassen sich nachweisen. Zugrunde liegt die alte Erzählung
vom Donauweibchen, die zum Sagenkreis um Undine / Rusalka gehört.
99 Kilpinnen, Yrjö: Tunturilauluja - Fjällsanger. Fjeldlieder [finn. / schwed. / dt.].
Nach Gedichten von V. E. Törmänen. Op. 54. Helsinki, Fazer (VN 2152/63) ©
1927. Fol., 15 S., OU. - Ränder gering bestoßen.
1oo,* Frühe Ausgabe, vermutlich Erstausgabe des dritten Teils des Liederzyklus nach Texten von
Törmänen. Y. Kilpinnen (1892-1952), Schüler von R. Heuberger und P. Youn, zählt zu den
wichtigsten finnischen Liedkomponisten des 20. Jahrhunderts.
100Klavier - Montal, C.: L’Art d’accorder soi-même son piano d’après une méthode
sure, simple et facile, déduite des principes exacts de l’acoustique et de l’harmonie
dédié a M Pleyel. Paris, Meissonnier 1836. XVI, 252 S., ill. Obr. Mit Notenbsp. im
Text und auf ausfaltb. Tafeln, Abb.-Anhang mit 7 mehrfach gefalt. Tafeln in Litho­
graphie. - Nicht beschnitten, etwas bestoßen. OU angeschmutzt. Innen unbenutzt
und sauber.
4oo,* Mit einer netten Titelvignette: Drei musizierende Personen (Horn, Harfe und Klavier),
die Klavierspielerin (!) beim Stimmen. - Neben einer gründlichen Anleitung zum Stimmen
des Klaviers werden auch Möglichkeiten eigener Reparaturen behandelt, ergänzend gibt es
ausführliche Kapitel zu Bau und Geschichte des Klaviers sowie zur Akustik.
101Klavier - Viguerie, B.: L’Art de Toucher le Piano-Forte. Premier [- Quatrième]
Suite. Paris, Petit / Richault / Dufaut & Dubois (PN 155 / 158 / 1003 / 1672) [ca.
1825]. 4 Teile in 1 Bd., fol., zus. 1 Bl., 195; 25 S., Hldr., 1 ausfaltb. Tafel. Gest.
Titelvignette, Teil 4 mit lith. Titel. - Bestoßen, Buchblock gebrochen. Titel von Teil
1 mit Eckabriß (min. Textverlust).
75o,* Vollständige Ausgabe der vierteiligen Klavierschule, in einer interessanten Zusammenstellung:
Die zuerst 1798 bei Pacini erschienenen, in sich abgeschlossenen Teile 1 und 2 liegen in der
Ausgabe des Nachfolgers Ph. Petit vor, allerdings gedruckt von den Platten der Edition bei
Meissonier von 1816. Teil 3, als „Nouvelle Edition“ bei Richault erschienen, liegt mit abweichendem Titel aber gleicher Titelvigne‚tte vor. Teil 4 schließlich mit neugestaltetem Titel in
Lithographie liegt in der Originalausgabe Dufauts vor. - Bernard Viguerie (1761-1819) war
„Clavierspieler und Musiklehrer zu Paris“, seine höchst erfolgreiche „Clavierschule erlebte eine
Unzahl von Auflagen“ (Mendel / Reissmann), sie wurde u.a. von A. Adam und L. Farranc neu
herausgegen, zuletzt 1875. Ihr Wert wurde auch angezweifelt, Fétis schrieb (wohl aus gewissen
Gram, daß seine eigene „Méthode“ keinen vergleichbaren Erfolg hatte): „There are few works
that are more mediocre or of more questionable value than this so-called method; there are
few, however, which have been more successfully or run so many editions“ (nach NDG).
102Klavier - Werner, Joh. G.: Musikalisches ABC-Buch oder Leitfaden beim ersten Unterricht im Klavierspielen nebst Anmerkungen für den Lehrer und Uebungsstücken
für Anfänger. Mainz, Schott (VN 1080) [ca. 1817]. 8°, 1 Bl., 80 S., Hldr.-Bd. d.
Zt. In Lithographie. - Etw. bestoßen, gering gebräunt. Ohne Eintragungen. 5oo,Schönes Einführungsbuch, Dokument der Klavierspieltechnik und Ästhetik um 1800, noch
dem Ideal der Mozart-Zeit verpflichtet. - Die der „Vorerinnerung“ folgende Elementarlehre gibt
die Anfangsgründe der Theorie („Von den Tönen“, „Von den Noten“ ...), des Klavierspiels („Von
der Applikatur“) und des Vortrags („Zum Vortrage überhaupt“, „Von den Manieren“). Den
folgenden „Anmerkungen für den Lehrer“ schließen sich „Uebungsexempel“ und „Handstücke“
an. - Werner (1788-1822) war Organist und Musikdirektor in Hohenstein und Merseburg.
Eitner X, 234 nennt mehre didaktische Werke aus seiner Feder. Das ABC-Buch war 1805
in Penig zuerst erschienen. - Von dieser Ausgabe ist über KVK kein Exemplar nachweisbar.
103Knab, Armin.: Legende. Rainer Maria Rilke. O.O. [1934]. Xerokopie der auto­
graphen Niederschrift. Fol., 12 S., kart. - BV.
2oo,Ungedrucktes Lied Knabs, nach Rilkes bekanntem Gedicht Die heiligen drei Könige. - Mit
eigenhändiger Widmung Knabs: „Herrn Gerhart [!] Hüsch in herzlicher Dankbarkeit. 1934.
Armin Knab“. - Der Sänger Gerhard Hüsch (1901-1984) war einer der erfolgreichsten deutschen Sänger der 1920er und 30er Jahre.
104Knappertsbusch, Hans: Porträtfotographie, 3/4-Ansicht beim Dirigieren. Mit eigenhändiger Unterschrift auf der Bildseite. O. O., o. D. Aufnahme Studio Töpfer,
München [ca. 1960]. Ca. 9x14 cm, s/w-Aufnahme.
25o,105Knecht, Justin H.: Neunzig kurze und leichte neue Orgelstücke von Justin Heinrich
Knecht. Musikdirektor in Biberach. Abschrift, o. O., dat. 1826. 4°, 38 S. Geheftet.
- Leichte Gebrauchspuren.
13o,Saubere Abschrift der 1794 bei Lotter in Augsburg erschienenen Sammlung Neunzig kurze
und leichte neue Orgelstuecke ... in der Manier des beruehmten Herrn Abt Voglers gesetzt. - (RISM
A I, K 978).
106Koch, Heinrich Chr.: Versuch einer Anleitung zur Composition. Leipzig, Böhme
1782 [1969] / 1787 / 1793. 3 Bde., XXIV, 374 / VII, 469 / XII, 464, (1) S., Bd. 1
zeitgenöss. Hldr. m. Rü.Goldprg., Bde. 2+3 zeitgenöss. Ppbde. Mit zahlr. Notenbsp.
in Typendruck. - Bde. 2 +3 etwas bestoßen, Ebd. besch., Rücken abgeplatzt. Mit
ausführl. Eintragungen auf Vorsätzen von alter Hand. Innen sauber.
15oo,* RISM B VI,1, S. 458; Gregory /
Sonneck, S. 138; Hirsch I, 282. Kochs Versuch „stellt nicht geringeres
dar, als eine an angehende Komponisten adressierte Kompositionslehre
mit dem Anspruch, die lehrbaren
Hauptteile der ‘Setzkunst’ (nach
Kochs Verständnis Harmonie und
Melodie) exemplarisch und extensiv
darzustellen“ (MGG). Seine Bedeutung erhält der Versuch vor allem
als „das einzige Buch, das halbwegs
als theoretisches Äquivalent des
frühklassischen Stiles gelten kann“
(Dahlhaus).
107Krenek, Ernst: Jonny spielt auf.
Oper in zwei Teilen, op. 45. Klavierauszug mit Text vom Komponisten. Wien-Lpz., UE (VN
8621) © 1926. 4°, 213 S., ill.
O-Kart. - Gering bestoßen, Ebd.
leicht fleckig.
2oo,* Erste Ausgabe von Kreneks Meisterwerk.
Nr. 25
Nr. 5
108Kücken, Fr.: Sammlung von Gesängen für Männerstimmen. Partitur und vier
Stimmhefte. Lpz., Whistling / Bln., Schlesinger [um 1842]. Zus. 5 Hefte, Hln. d.
Zt. mit goldgepr. Titelschild. - Gering bestoßen.
12o,* Enthält: Blauer Montag. Gedicht von R. Reinick. Für vier Männerstimmen. Op. 32b. Neue,
verbesserte Auflage. Lpz., Whistling (PN 140). Coeur König für vier Männerstimmen. Op. 36
Heft II. Bln., Schlesinger (PN S. 2311); Steckbrief für vier Männerstimmen. Op. 36, No. 6.
Ebd. (PN 3155); Gesänge für vierstimmigen Männergesang. Op. 36. Partitur und Stimmen.
II. Die jungen Musikanten, Rheinisches Trinklied. O säh ich auf der Heide. Fliege Schifflein.
Ebd. (PN 2730). - Ledebur, S. 303.
109Laszlo, Alexander: Die Farblichtmusik. Lpz., B&H 1925. XII, 71 S., farb. ill. Opbd.
Mit teils farb. Abb. im Text und auf Tafeln, Notenbsp. Anhang mit 4 Tafeln mit
aufgeklebtern Farbmustern, in Lasche beil. bewegl. Farbscheibe. - Etwas bestoßen,
ehem. Bibl.-Ex.
4oo,* Grundlegende Schrift zur Theorie der Farblichtmusik. - A. Laszlo (1895-1970) trat 1925
mit seinen Schriften und Farblicht-Konzerten hervor, die sich schnell einer großen Beliebtheit
und Bekanntheit erfreuten. Musik und Malerei, Licht, Ton und Farbe sollten gleichberechtigt als Farblichtmusik zusammengeführt werden. Das Aufkommen des Tonfilms, der zwar
anders geartet, aber eben auch auf dieser Verbindung fußt, setzte dem anfänglichen Erfolg
Laszlos ein jähes Ende, Laszlo wandte sich (folgerichtig) der Filmmusik-Komposition zu.
Seine Pionierrolle wurde erst in den letzten Jahren des 20. Jh. anerkannt.
110Le Clerc: I Recueil D’Ariettes, Romance, Vaudevilles, Et petis Airs Varies Pour
Clavecin ou Forte Piano. Paris, Frere (o. PN) [um 1785] [und:] No. 10. Recueil
D’Airs Choisis dans differens Operas Comiques Et Ariettes de Divers Auteurs Arrangés Pour Clavicin ou Forte Piano. Paris, Frere (PN 10) [1785]. 2 Hefte, qu-4°,
1 Bl., 17 S. / 11 S.
35o,* RISM B2, S. 302. - 2 Exemplare nachgewiesen.
111Libretto - [Anseaume, Louis]: Le Soldat Magicien. Opéra-Comique en un Acte
[Textbuch] Paris, Duchesne 1761. 43 S., Buntpapierebd. d. Zt. - Gering bestoßen.15o,Sehr schön gestaltetes und sorgfältig gedrucktes Textbuch. - Die Oper wurde am 14. August
1760 im Théâtre de la Foire S. Laurent mit der Musik von François-André Danican Philidor
uraufgeführt.
112Libretto - Anseaume, [Louis]: Le Tableau Parlant, comedie-parade, En une Acte &
en Vers, mélée d’ariettes. Paris, Veuve Duchesne 1770. 35 S., Buntpapierumschlag d.
Zt. Mit Titelvignette und Holzschnittvignetten im Text. - Etwas bestoßen. 14o,Originalausgabe. - Die Oper war am 20. September an der Pariser Comedie italienne uraufgeführt worden.
113Libretto - Brandes, Joh. Chr.: Ariadne auf Naxos, ein Duodrama mit Musick
[Textbuch]. O.O., o.V., o.D. [1777?]. Kl-8°, (22) S., Rückenstreifen.
12o,Sehr frühe Ausgabe, wohl bei Ettinger in Gotha. - Der Erstdruck war im Jahr der Uraufführung
1775 erschienen. - Mit dem Vorbericht des Verfassers, in dem auf Benda als vorgesehenen
Komponisten verwiesen wird.
114Libretto - Marsollier des Vivetières, Benoît-Joseph: Nina, ou la folle par amour,
Comédie en un acte, en prose, mêlée d’ariettes, par M.M. D. V. Paris, Brunet 1786.
39 S., geheftet. - Nicht aufgeschnitten, unbeschnitten. Leicht fleckig, gering bestoßen.14o,-
Erste Ausgabe. – Die von N.-M. de Dalayrac komponierte Oper wurde am 15. Mai 1786
in Paris an der Comédie Italiénne uraufgeführt.
----115Lickl, C. Georg: Sechs Elegien für das Piano-Forte seinem Freunde Herrn Joh.
Bapt. Jenger gewidmet. Op. 63. Wien, Diabelli (PN 7471-7476) [1842]. 6 Hefte,
4°, je 7 S. Mit farb. Vortitel. - Nicht beschnitten.
19o,Erste Ausgabe. - Schöne breitrandige Drucke. Stichplatte in kleinerem Format, wie bei Liszts
Schubert-Transkriptionen. - Karl Georg Lickl (1801-1877) trat vor allem mit Bearbeitungen
für Physharmonika (einem Harmonium-Vorläufer) hervor.
116Ligeti, György: Volumina für Orgel. Ff./M., Litolff / Peters (VN 30383 / EP 5983)
© 1967. Qu-4°, 24 S., OU. 2 Bll. Beilage.
25o,Erste Ausgabe. - Mit eigenhänd. kurzer Widmung u.U. Ligetis 6.12.1967.
117Liszt, Franz: Symphonische Dichtungen für großes Orchester. Arrangement für
das Pianoforte zu vier Händen vom Componisten. Les Préludes. (nach Lamartine).
Lpz., B&H (PN 9968) [1859]. Fol., 29 S., blauer OU (teils lose). - Frischer, sauber
gestochener Abzug.
2oo,Raabe 317. - Erste Ausgabe von Liszts eigener vierhändiger Bearbeitung. Liszt stand einer
Bearbeitung für vier Hände zunächst skeptisch gegenüber („eine Verstümmelung“), kam
aber einige Zeit nach der Veröffentlichung der Fassung für zwei Klaviere (zeitgleich mit der
Partitur 1856) offenbar den Bitten des Verlags nach.
118Liszt, Franz: Liebeslied (Widmung) von R. Schumann für das Pianoforte übertragen. Lpz., Kistner (VN 1636) [1848]. 4°, 11 S. - Etwas fleckig.
14o,Erste Ausgabe. - In ähnlichem Format wie Liszts Schubert-Transkriptionen erschienen.
119Liszt, Franz: Reminiscences de Norma. Mainz, Schott (VN 7416) [1844]. Fol.,
1 Bl., 24 S., Buntpapierumschlag. In Lithographie. - Ränder gering fleckig. 16o,* Erste Ausgabe der Opernfantasie, komponiert 1841. - Mit schön lithographiertem Titel.
Teils sehr weiter, zugleich dekorativer Notensatz.
120Liszt, Franz: Porträtfotographie, Brustbild. Mit eigenhänd. Widmung u. Unterschrift. O. O., o. D. Aufnahme Atelier Frat. Vianelli, Venedig [um 1880]. Ca. 11x17
cm., s/w-Aufnahme. Hinter Glas gerahmt.
25oo,* Schöne Altersaufnahme Liszts. - Mit eigenhändiger Widmung: „Sophie Menter - herzlich
ergebenst, FLiszt“. - Die Pianistin Sophie Menter (184-1918) war die erklärte Lieblingsschülerin Liszts.
121Liszt - Winkler, Arthur: Bronze-Relief: Franz Liszt. [Krefeld] 1903. Durchmesser
ca. 25 cm.
5oo,* Großes Bronze-Relief, Altersbild Liszts. Mit Beischrift „1811 Franz Liszt 1886“. - Am
Rand signiert „Arthur Winkler, 1903“. - Arthur Winkler (1865-1944) wirkte in Krefeld als
Kaufmann und Bildhauer. Sein bekanntes Werk ist das Bismark-Denkmal in Krefeld, die
meisten seiner Arbeiten sind verschollen. - Abb. gegenüber erster Katalogseite.
122Loewe, Carl: Hebräische Gesänge, Gesichte und Balladen nach Lord Byron von
Frau Theremin in deutscher Übersetzung für eine Singstimme mit Begleitung des
Pianoforte. 4 Hefte. Heft III / IV. Op. 13 / 14. Bln., Schlesinger (PN 1798 / 1799)
[1834]. 2 Hefte [von 4]. Qu-fol., 22 / 15 S. Gestochen.
26o,* Erste Ausgabe. - Espagne, Loewe Verz., S 7.
123Marchetti, Filippo: Ruy Blas. Dramma Lirico in 4 Atti di C. d’Ormeville. Rid. di
G. Strigelli. Mailand, Lucca (VN 182004-18225) [1869]. 2 Bll., 20, 287 S., Hldr.,
1 Porträt. - Etwas bestoßen.
22o,* Erste Ausgabe. - Mit eingebundenem Libretto nach Titel. – Ruy Blas, nach V. Hugos gleichnamigem Roman war die fünfte Oper Marchettis und sein erster großer Erfolg. Wie viele andere
Komponisten seiner Zeit war er lange im Schatten Verdis gestanden, seine wenige Jahre zuvor
entstandene Oper Romeo e Gulietta (1865) musste mit Gounods Welterfolg konkurrieren.
Bald nach der Uraufführung 1860 in Rom wurde er Direktor des Conservatorio Santa Cecilia.
124Marpurg, Friedrich W.: Anfangsgründe der Theoretischen Musik. Leipzig, J. G.
I. Breitkopf 1757. 4 Bll., 176 S., zeitgenöss. Pbd. Mit Holzschnitt-Titelvignette. Papierbed. gering fleckig, sonst innen vollkommen sauberes Exemplar.
7oo,* Erste Ausgabe. - Große Teile des Werks sind der gleichschwebenden Temperatur gewidmet,
deren Darstellung für Marpurg zu den Grundlagen („Anfangsgründen“) gehört, „um lehrbegierigen Anfängern den Weg zu den Werken anderer Scribenten zu bahnen“. Das gesteigerte
Interesse seiner Zeit konstatiert Marpurg zu Beginn seiner Vorrede: „Die Zeiten haben sich
merklich geändert. Die Practici fangen an, den Wehrt der Theorie der Musik zu empfinden,
und die Theoretici bestreben sich, practische Einsichten zu erlangen.“ - RISM B VI², 540f;
Wolffheim I, 806; Hirsch I, 356.
Nr. 121
125Massenet, Jules: Eigenhänd. Albumblatt m. Notenzitat u. Unterschrift. Paris-Wien
1892/1896. Qu-8°, 1 S. Knickfalte.
55o,* Drei Takte aus seiner Oper Werther.
126Maurer, Louis: Der neue Paris. Operette in einem Akte. Vollst. Clavierauszug Ihrer
Erlaucht der Frei Reichsgräfin und Edlenfrau Caroline Louise zu Schaumburg Lippe
aus wahrer Hochachtung zugeeignet. Hannover, Bachmann (PN 264) [ca. 1826].
Qu-fol., 1 Bll., 104 S. Geheftet. - Nicht beschnitten, bestoßen. Etwas lose. Mit
durchg. Wasserrand.
38o,* Selten. Über KVK in keiner deutschen Bibliothek nachweisbar. - Louis (Ludwig) Maurer
(1789-1878) wirkte in Deutschland und Russland als Geigenvirtuose, Dirigent und Komponist. 1806 verließ er Berlin und trat auf Vermittlung Baillots eine Kapellmeisterstelle in
St. Petersburg an. In den 1820er Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und unternahm
von Hannover aus zahlreiche Konzertreisen durch ganz Europa. Während dieser Zeit komponierte er mehrere Opern im Vaudeville-Stil. 1833 ging Maurer zurück nach Russland als
Musikdirektor an der Petersburger Französischen Oper, er machte sich dort als Solist und
Dirigent auch um die Werke Beethoven verdient.
127Maurice, Pierre: La Fille de Jephté (Jephtas Tochter). Drame biblique en un Prologue et 3 Tableaux. Poème de R. Glena. Partition Piano et Chant [frz. / dt.]. Paris,
Enoch (VN 3847) [1900]. Gr-8°, 3 Bll., 123 S., Obr. - Bestoßen, Rücken geklebt.
Ehem. Bibl.-Ex.
25o,* Erste Ausgabe. - Mit einer eigenhänd. Widmung m. U. des Komponisten „A Monsieur et
Madame Pringsheim … Munich V/1900“ und einem Stempel der Bibliothek H. S. v. Walterhausen. - Der schweizer Komponist P. Maurice (1868-1936) lebte ab 1900 in München.
128Mehûl, E.: Ouvertüre zu der Oper: Joseph und seine Brüder. Für zwei Pianoforte
zu 10 Händen bearbeitet von C. Ett. Mchn., Aibl (VN 2036) [ca. 1860]. 2 Hefte,
fol., 11 / 13 S., br. - Geringe Gebrauchspuren.
11o,* Kuriose Bearbeitung.
129Melartin, Erkki: Eigenhändiges Musikmanuskript: Lastuja. I. Spanor. I. Späne. I.
[für Klavier]. Dat. Wien 19.6.1900. Fol., 6 Bll., OU. - Bestoßen. Mit zus. Eintragungen.38o,* Reinschriften der sechs Klavierstücke des Zyklus Späne, mit einigen Korrekturen und
Überklebungen. Das Manuskript diente (später) als Stichvorlage (mit Stichanweisungen u.a.,
erschienen bei „K. F. Wasenius, Heslinki. VN KFW 36“ als op. 7). - Jedem Stück ist ein kurzes
Gedicht vorangestellt, Texte von den finnischen Dichtern Heidenstam, Leino, Tavartstjerna,
Krag. - Umschlag mit egh. Widmung: „Meinem lieben Freunde Ludwig Steinmetz von Erkki“. - Der finnische Komponist Erkki Melartin (1875-1937) studierte 1898-1901 in Wien, er
wirkte als Lehrer, Komponist und Dirigent in Helsinki. - Beil.: ders. Hovineitien Menuetti.
Hofdamanas menuett [f. Kl.]. Helsinki, Apostol (VN 39) [um 1905]. 2 S. - Mit egh. Widmung „Dem lieben Freunde Max Merz von seinem Erkki Melartin. Heslingfors 29.3.08“.
130Mendelssohn-Bartholdy, Felix: Psalm Non Nobis Domine für Chor und Orchester.
Op. 31. Bonn, Simrock (PN 3228). Fol., 30 S., geheftet. Gest. Noten, lith. Titel.
- Titel leicht knittrig.
25o,* Erste Ausgabe.
131Meyerbeer, Giacomo: [I] L’Africaine. Opera en cinq actes. Paroles de E. Scribe. La
partition chant-piano [nachgeb.:] [II] Grande Marche Indienne. Transcrite pour Piano par. E. Vauthrot. Ebd. (VN 10904); [III] Airs de Ballet arrangés pour Piano par
Vauthrot. Ebd. (VN 10907/10908); [IV] Marche Religieuse. Transcrite pour Piano
par E. Vauthrot. Ebd. (VN 10905); [V] F. Liszt: Illustrations de l’Opéra L’Africaine
de G. Meyerbeer pour Piano. II. Marche Indienne. I-IV Paris, Brandus e Dufour (VN
10903.1-23 / 10904 / 10905 / 10907 / 10908) [1865] / V: Bln., B&B (VN 6881)
[1866]. Fol., 27 Hefte in 1 Bd., Ln., Goldprg. - Bestoßen, Rücken besch.
8oo,* Originalausgabe des Auszuges in Einzellieferungen, (späteres?) Reihen-Titelblatt mit Incipits
aller Nummern. Mit eingebunden sind die aus dem nahezu gleichzeitigen Auszug von Vauthrot
übernommen Bearbeitungen der Tänze und Märsche. - Seine vierte, postum auf­geführte grand
opera L’Africaine gilt als Meyerbeers bestes Werk, sie ist jedoch nicht sein letztes Werk. Die
Oper nach einem Libretto E. Scribes (1791-1861) war bereits in den 1840er Jahren komponiert
worden, von Meyerbeer (1791-1864) aber immer zurückgehalten worden. Weder Komponist
noch Librettist erlebten die triumphale Uraufführung unter der Leitung Fétis’ am 28. April
1865 in der Pariser Oper. Die deutsche Erstaufführung fand am 18. November des gleichen
Jahres in Berlin statt. Auch sie wurde zu einem großen Erfolg. - Piper-Enzyklopädie, S. 166.
132Michaelis, C. F.: Anekdoten und Bemerkungen, Musik betreffend. Zur Unterhaltung
und Belehrung für Freunde der Geschichte und Cultur der Tonkunst und der mit
ihr zusammenwirkenden Künste. Größtentheils aus dem Englischen des A. Burgh,
A.M. bearbeitet. Lpz., Baumgärtnersche Buchhandlung 1820. XII, 220 S., Pbd. d.
Zt., Rü.-Sch. - Bestoßen. Vord. flieg. Vorsatz fehlt.
3oo,* Deutsche Übersetzung von Teilen der Anecdotes of Music, historical and biographical; in a
series of letters, London 1814. „Eine im Grunde pragmatische Geschichte der Musik von der
frühesten bis auf die gegenwärtige Zeit, mit biographischen Nachrichten, poetischen Bruchstücken, Anekdoten, Reflexionen und Raisonements.“ - Selten.
133Mozart / Händel - Dehn, Siegfried W.: Copie von Mozarts Originalhandschrift
der von ihm instrumentierten Serenate Acis und Galathea von Händel. Bln. [um
1850]. Qu-fol., 248 S., zeitgen. Hln. m. hs. Titelschild. - Etwas bestoßen. Titel und
vord. Vorsatz mit Eintragungen.
29oo,* Interessante Abschrift der damals im Besitz der kgl. Musikbibliothek zu Berlin befindlichen
Originalpartitur, mit größter Wahrscheinlichkeit von der Hand des Berliner Bibliothekars
und Musiktheoretikers S. W. Dehn. - Dem Original entsprechend sind die Grundschicht
der Händelschen Vorlage und Mozarts Instrumentation in zwei Farben dargestellt. Mit weiteren Zusätzen und Eintragungen in Blei von anderer Hand. - Auf dem Titel Bemerkung des
Vorbesitzers zur Provenienz: „Vorliegende Copi [!] Dehns kam später in Besitz der Musikaliensammlung [?] von Schlesinger 1929 angekauft mit anderen Beständen von Antiquar Wilh
Höck nach Zwickau von diesem Mai 1929 durch Kauf an mich. WB.“
134Mozart, W. A.: [KV 317] Messe à 4 Voix avec accompagnement de 2 Violons et
Basse, 2 Hautbois, 2 Trompettes, Timbales et Orgue. No. 1. Partition [Umschlagtitel:] Oeuvres de Mozart. Messe No. I. en Partition. Lpz., B&H (Bogenbez. Mozart.
Missa I) [1803]. Qu-fol., 80 S., OU. Typendruck. - Nicht beschnitten, daher Ränder
bestoßen. Ebd. etwas fleckig und verfärbt, Rücken beschädigt. In orig. losen Lagen.
Erste Lage ganz gering fleckig, sonst innen frischer und sauberer Abzug. 24oo,* Erste Ausgabe der Partitur der Krönungsmesse. - Kö7, S. 337; Haberkamp, S. 130f.; RISM
M 7368.
135Mozart, W. A.: [KV 345, 7b; Anh. 122] Mottetto Ob fürchterlich tobend sich
Stürme erheben. Ne pulvis et cinis superbe für 4 Singstimmen. Clavierauszug von
K. Zulehner. No. 2. Bonn & Cöln, Simrock (PN 1159) [1816]. Qu-fol., 15 S. Lith.
Titel, gest. Noten.
22o,* Kö6, Anh. B, S. 778. – Frühe Ausgabe der (wohl von Mozart gebilligten) Bearbeitung des
Chores Ihr Kinder des Staubes aus Thamos. – Dabei: dass. Orchester-Partitur. Neue Ausgabe.
Lpz., B&H (PN 13223) [um 1870]. Fol., 27 S. Gestochen.
136Mozart, W. A.: [KV 345, 6; Anh. 123] Hymne Gottheit dir sey Preis und Ehre
etc. mit vier Singstimmen. Clavierauszug von C. Zulehner. No. 3. Bonn & Cöln,
Simrock (PN 1175) [1816]. Qu-fol., 12 S.
2oo,* Frühe Ausgabe der (wohl von Mozart gebilligten) Bearbeitung des Chores „Töne laut durch
alle Sphären“ aus Thamos. - Kö6, Anh. B, S. 778.
137Mozart, W. A.: [KV 475, 457] Fantasie et Sonate Pour le Forte Piano oeuvre XI.
Mannheim et Munich, Götz (PN 139) [1786]. Qu-4°, 1 Bl., 23 S. - Frischer kräfti­
ger Abzug. Gering fleckig. BV. Verlagsangabe alt überklebt (Simrock).
15oo,* Sehr frühe Ausgabe, nur wenige Monate nach der Erstausgabe erschienen. Mit dem identischem Titeltext „Composées par W. A. Mozart, Maitre de Chapelle“. - RISM M / MM 6822
(nur 3 Ex.); Haberkamp, S. 237.
138Mozart, W. A.: [KV 492] Le Nozze de Figaro. Die Hochzeit des Figaro. Eine Comische Oper in 4. Aufzügen. Ins Deutsche übersetzt vom Baron v. Knigge. Und fürs
Clavier eingerichtet von C. G. Neefe [ital. / dt.]. bei Nicolaus Simrock Zu Bonn
(PN 28) [1796]. Qu-fol., 1 Bl., 228 S., 1 Bl., zeitgenöss. Pdbd. m. hs. Titelschild.
- Kanten bestoßen. BV, sonst innen von sehr guter Erhaltung.
5ooo,* RISM M 4343; Haberkamp S. 257. - Erste Ausgabe des Klavierauszugs, erster Abzug. - Übersetzer des Librettos ist Adolf Freiherr Knigge-Leveste, dessen ausführliche Vorbemerkung zur
Übersetzung dem Auszug vorangestellt ist. - Letztes Blatt mit Verlagskatalog Simrocks recto.
139Mozart, W. A.: [KV 527] Don Juan. Grosse Oper in zwey Aufzügen. In vollst. Clavierauszug [dt. / ital.]. Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Markgräfin Leopold zu
Baden in tiefster Ehrfurcht zugeeignet von dem Verleger. Mannheim, Heckel [1828]
Fol., 1 Bl., 215 S., zeitgenöss. Hln. m. goldgepr. Rü.-Schild, FS. In Lithographie.
- Etwas bestoßen. Innen leicht fleckig.
16o,* Wohlfeile Ausgabe v. W.A. Mozart’s sämmtlichen Opern. 1.te Lieferung. - Mit einem ebenfalls lith. Porträt-Frontispiz.
140Mozart, W. A.: [KV 543] Wolfg. Ama. Mozarts Grosse Sinfonie ins Clavier gesetzt
und dem verdienstvollen Tonkünstler und Verehrer dieses unvergeßlichen Meisters
Herrn Franz Duschek aus besonderer Hochachtung gewidmet von Johann Wenzel.
1te. Ausgabe. Preis 2.f. Prag zu haben beym Verfasser .. und in Leipzig in der Breitkopfischen Buchhandlung (o. PN) [1794]. Qu-4°, 2 Bll. (Titel, Subskriptionsliste),
20 S., gestochen. Pbd. d. Zt. - Nur minimal bestoßen. Untere außere Ecke mit kl.
Wurmgang. Frischer, deutlicher Abzug, unbenutztes Exemplar.
8ooo,* Kö7, S. 616; RISM M 5540; Haberkamp, S. 307ff. - Erste Ausgabe der berühmten späten
Es-Dur-Sinfonie. - Sehr schöner Titel mit floraler Bordüre und Mozart-Porträt (nach Posch),
gestochen von Johann Berka. - Die Subskriptionsliste umfasst 126 Namen, darunter Kozeluh,
Duport, Naumann, Süßmayr, Duschek.
Nr. 140
141Mozart, W. A.: [KV 620] Clavier Auszug von Mozarts Zauberfloete. Fürs Clavier
eingerichtet von Fridrich Eunike Churfürstl: Cölnischen Hof- und Opern Sænger.
Bonn Gestochen und herausgegeben von N: Simmrock [!] (PN 4) [1793]. Qu-4°,
1 Bl., 143 S., (1) S. Musikalien-Verzeichnis. Neuer Hldr.-Bd. m. Rü.-Goldprg. Anfangs leicht fingerfleckig, sonst sauber. 1 S. mit kl. Randhinterlegung. 20oo,* RISM M/MM 4780; Köchel (6. Aufl.) S. 712; Hirsch IV, 186; Kat. Hoboken 12 Nr. 558.
- Sehr früher vollständiger Klavierauszug, der erste nach den nur in Lieferungen erschienenen Auszügen Artarias und Kozeluh (1791/92). - Sehr schöner, großzügiger Titel mit großer
ovaler Titelvignette von J. G. Pflugfelder (Abb. bei Bory S. 184). - Zugleich einer der ersten
selbständigen Notendrucke Simrocks (PN 4!), der kurz zuvor seinen Verlag begründet hatte.
Letzte Seite mit einem „Verzeichniss der Operetten, welche ... bei Hofmusikus Simmrock
in Bonn ...zu haben sind“.
142Mozart, W. A.: [KV 621] [KV 621] La Clemenza di Tito, Opera seria di W. A. Mozart in due atti aggiustata per il Cembalo. Titus der Großmüthige, eine ernsthafte
Oper in zwey Akten, von W. A. Mozart. Im Klavierauszuge von Siegfried Schmiedt.
Leipzig, Breitkopf & Härtel [Ostern 1795]. Gr-qu-4°, 2 Bll., 110 S., 1 Bl., Pbd. d.
Zeit. - Gering bestoßen. Innen leicht fleckig.
35oo,* Köchel/7. S. 720; Haberkamp. S. 378ff.; RISM M 5097; Hirsch IV, 212; Hob. XII, 575.
– Erste Ausgabe des Klavierauszugs von Mozarts letzter Oper. – Mit dem meist fehlenden
Stich von Rosmäsler (siehe nächste Seite) und nachgebundenem Errata-Blatt.
143Mozart, W. A.: W. A. Mozarti Missa pro defunctis Requiem [KV 626] W. A. Mozarts Seelenmesse. Klavier-Auszug von C. F. G. Schwenke. Leipzig, B&H (VN 2631)
[1818]. Qu-fol., 1 Bl., 60 lith. S., späterer Ln. - Papierbed. gering fleckig. 25o,* Inkunabel der Lithographie. - Mit dem schönen Titelkupferstich (Kieninger / Böhm), der
auch dem Erstdruck der Partitur beigegeben war. - Textunterlegung deutsch / lateinisch.
144Mozart, W. A.: [KV Anh. A 22] De Profundis für Sopran, Alt, Tenor und Bass mit
Begleitung des Pianoforte. Bln., Trautwein (o. PN) [um 1820]. Qu-4°, 5 S. 130,* Erste Ausgabe des lange für eine Komposition Mozarts gehaltenen Psalms. Komponist ist
C. G. Reutter (1708-1772). - Vgl. Kö6, S. 759.
145Muck, Friedr. Joh. Albr.: Lieder für die Jugend versehen mit leichten und gefaelligen Melodien für zwei Sopranstimmen mit Clavierbegleitung zum Behufe der Gesangbildung in Schulen und Familien. 2tes Heft. Erlangen, Palm und Enke 1819.
Qu-4°, 25 S., kart. In Lithographie. - BV (Exlibris R. Steglich).
45o,* RISM MM 7723a (weist 1 Ex. in Polen nach). - Inkunabel der Lithographie.
146Neal, Heinrich: Teilnachlass mit Autographen, Abschriften, Skizzen und gedruckten Werken. Meist Heidelberg (ca. 1900-40). 1 Mappe mit Autographen und Abschriften, 1 Mappe Skizzen. 1 Karton gedruckte Werke von op. 1-96 (mit Auslassungen?).
15oo,* Umfangreiches Konvolut mit ca. 60 Autographen, Abschriften von eigenen Werken, einer
umfangreichen Sammlung der im eigenen Verlag erschienen Werke sowie Widmungsexemplaren, Werkverzeichnisse u.a. - Beil.: Sammlung der literarischen Werke des früh verstorbenen
Sohnes Neals, Heinrich Maria Neal (1897-1919), ein Stammbaum der Vor- und Nachfahren
(wohl von der Hand des Enkels von H. Neal, des Musikwissenschaftlers H. Schmieder).
– Der Komponist und Verleger Heinrich Neal (1870-1940) wurde in München in eine
Künstlerfamilie geboren: Sein Vater war der amerikanische Kunstmaler David Dalhoff Neal,
sein Großvater mütterlicherseits der bekannte Münchner Maler Max Ainmiller. Sein fünf
Jahre älterer Bruder Max Neal war Chefredakteur der Münchner Zeitung, unter dem (zeitweisen) Pseudonym Maximilian Dahlhoff wirkte er als Dramatiker und Librettist. Bekannt
sind seine Bauernschwänke, die auch mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt verfilmt wurden.
- Heinrich Neal studierte in München bei Rheinberger, 1889-90 bei Draeseke in Dresden,
wo er seine Frau kennenlernte. 1894 war Neal Mitinitiator der Gründung des Heidelberger
Konservatoriums, dessen Hauptlehrer er bis 1920 war. Danach konzentrierte er sein Wirken
auf seinem Verlag, in dem hauptsächlich seine eigenen, teils wesentlich früher entstandenen
Werke erschienen. - Genaue Aufstellung auf Anfrage.
147Nicodé, Jean Louis: Gloria! Ein Sturm- und Sonnenlied. Symphonie in einem
Satze. Werk 34. Vollst. Klavierauszug zu zwei Händen für den Konzertvortrag und
zum Nachlesen eingerichtet. Kommissionsverlag von B&H, Lpz. (o. PN) © 1905.
Fol., 2 Bll., 105 S., ill. Opbd. - Bestoßen, rechte untere Ecke beschädigt. 7oo,* Erste Ausgabe von Nicodés Opus Magnum. - Mit großer Einband-Illustration, signiert „Hans
Unger 04“. - Titel mit eigenhändiger Widmung u. Unterschrift Nicodés 10. XII. [19]10.
148Orff, C.: Eigenhändiges Musikmanuskript, voll ausgeführter dreistimmiger Chorsatz, überschrieben „Allegro barbaro“. O.O. [um 1930]. Qu-8°, 1 S. - Mit Klammerspur.2ooo,* Voll ausgeführte textlose Komposition von zwanzig Takten Umfang, in blauer Tinte, mit
kleinen Ergänzungen / Korrekturen in Blei. - Dreistimmigkeit, harmonische Anlage und
Stimmführung rücken das Stück in die Nähe der Chorstücke, die als „Cantus-firmus“-Sätze
bekannt sind. Notenpapier, Schreibduktus und Tintenfarbe stimmen mit einem früheren
Manuskript (um 1930) dieser Chorsätze überein. - Unveröffentlichte Komposition.
149Orff, Carl / Keetman, Gunild: Musik für Kinder. I. Im Fünftonraum. Mainz,
Schott © 1950. Qu-gr-8°, 4 Bl., 155 S., O-Kart. Abb.-Anhang.
2oo,* Mit handschriftlicher Widmung Orffs „Dies gehört dem guten ‘Pan’ / der es hat gerettet
an. Herzlichst C.O. [Mchn.] April 51.“ – Mit beil. Photographie: Carl Orff mit dem Widmungsempfänger, dem Musikschriftsteller Walter Panofsky.
150Ortner, Anton: Faustina. Oper in Einem Aufzuge. Text von O[tto] Sch[neider].
[Partitur]. Egh. Musikmanuskript, o.O. [München] um 1860. Fol., 356 gez. S.,
Hln. - Geringe Gebrauchspuren.
5oo,* Eigenhändiges Partiturmanuskript. Reinschrift mit gelegentlichen aufführungspraktischen
Eintragungen. - Anton Ortner (1823-1900), Sohn des Münchner Johann Ortner, war Hoforganist an St. Michael in München, später wirkte er als Organist und Chorleiter in Augsburg.
- Stoff der Oper ist das Verhältnis der beiden Primadonnen Faustina Bordoni und Francesca
Cuzzoni. Hintergrund ist deren legendärer Streit bei einer Aufführung im Londoner King’s
Theatre im Juni 1727. Neben den beiden Sängerinen treten als handelnde Personen die (ebenfalls in einem gespannten Verhältnis zueinander stehenden) Komponisten J. A. Hasse und
N. A. Porpora auf sowie der Conte Giustiniani. - Die Figur der Sängerin Faustina Bordoni
wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh. desöfteren als Bühnenfigur dargestellt, um 1880 erschien
die komische Oper Faustina Hasse oder Das Concert auf dem Königstein von F. L. Schubert.
Interessantes zeitgeschichtliches Dokument zum Verständnis des 18. Jh. im ausgehenden
19. - Stieger, S. 433 (weist weder Librettist noch Aufführung nach).
151Papini, G.: „Le Mécanisme du jeune Violiniste“. A complete and progressive cours
for the Violin in four parts … (Op. 57). Ldn., Chanot [ca. 1887-90]. Imp.-Fol. (43,5
x 32,5 cm), 1 Bl., 182 S., roter, reich verzierter Maroquin-Einband, mit Goldprg.,
Rücken-, Stehkanten- u. Innenkanten-Vergoldung., Seidenspiegel u. dreiseitiger
Goldschnitt. - Nur minimal an den Ecken und Gelekenek berieben. Ehem. Bibl.Ex. (Fürstl. Bibliothek Coburg).
12oo,* Gestochene Luxusausgabe auf festem Papier. Mit goldgepr. Widmungstext auf der Ebd.Innenseite „A Son Altesse Royale le Duc d’Edimbourg“, Widmungsexemplar für den damal.
Herzog von Edinburgh, Alfred Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (1844-1900), Sohn
von Königin Victoria von England. Er war ab 1893 Oberhaupt des Herzogtums Sachsen-
Nr. 142
Coburg und Gotha, was die Marke der Bibliothek Coburg erklärt. Alfred studierte Violine
bei dem ungarischen Geiger George Lichtenstein (1823-1893), der in Edinburgh unterrichtete. - Text in dt. / engl. / frz. - Bibliographisch nicht nachzuweisende Publikation: Papinis
theoretisches Hauptwerk ist bei Hofmeister als 1883 bei Breitkopf erschienen angezeigt,
es läßt sich aber kein Exemplar auffinden. Vorliegendes Exemplar trägt den Druckvermerk
„Gravé et imprimé par C. G. Röder, Leipzig“ und „Edition Chanot 1re edition“. Chanot war
1887-1890 als Drucker tätig. - Guido Papini (1847-1912) lebte ab etwa 1874 in England.
152Pfitzner, Hans: Der Arme Heinrich. Ein Musikdrama in 3 Akten. Dichtung nach
der Legende des Mittelalters von J. Grun. Vollst. Klavierauszug mit Text. Lpz.,
Brockhaus (MB 460) 1911. 4°, 159 S., Pgt.-Bd. - Leicht unfrisch.
33o,* Erste Ausgabe. - Mit eigenhändigem Namenszug Pfitzners auf dem vorderen flieg. Vorsatz
und dem eigenhändigen Zusatz „in Straßburg von 1908-1918 / d. 4. Febr. 36“.
153Pizzati, Giuseppe: La Scienza de’Suoni e dell’Armonia diretta specialmente A render ragione de’Fenomeni, ed a conoscer la Natura e le Leggi della medesima, ed a
giovare alle pratica del Contrappunto. Opera divisa in cinque parti. Venezia, Giov.
Gatti 1782. 4°, VIII, 358, (1) S., zeitgenöss. Pgt.Bd. - Etwas bestoßen, innen gutes
Exemplar.3oo,* RISM B VI,2, S. 656 / 657; Gregory / Sonneck, S. 210. - Ohne den Notenbeiband. - Pizzati (1732-1803) war „Abt und Mathematiker“ (Becker), „gelehrter Venezianer“ (Mendel /
Reissmann). - In den zahlreichen Anmerkungen gibt Pizzati als Quellen: Martini, V. Galilei,
Mersenne, Zarlino, Rameau, Kircher, Coferati, d’Alembert, Tartini, Bontempi, Fux u.a.
154Plakat - Atelier H. Neumann: Franz Schubert - Zentenar Ausstellung der Stadt
Wien 1928. Wien, J. Weiner 1928. 93x124 cm., Farblithographie. - Mit kl. Rissen
u. Fehlstellen, kleine Hinterlegungen.
9oo,* Sehr großes Plakat in Gold-, Sepia- und Grau-/Schwarztönen. Darstellung des Komponisten
(biedermeierlich mit Feder und Notenblatt) vor einer Weltkugel. Die Erdteile entpuppen sich
bei genauerem Hinsehen als vignettenhafte, meist auf Liedinhalte bezogene Szenen. - Die
große Schubert-Zentenar-Ausstellung fand im Wiener Messepalast statt. Sie bildete einen Höhepunkt der Feierlichkeiten zu Franz Schuberts 100. Todestag. Zugleich steht sie am Anfang
der umfassenden Betrachtung des Schubertschen Werkes, markiert durch die ebenfalls 1928
erschienenen Schubert-Aufsätze Adornos und Kreneks. In der zeitgenössischen Wahrnehmung standen allerdings der Trubel und die hier in dieser Form zum ersten Mal stattgefundenen Auswüchse der Vermarktung (Schubertpralinen …) im Vordergrund. – Der Grafiker
Hans Neumann (1888-1960) hatte nach dem Ersten Weltkrieg in Wien das „Atelier H.
Neumann“ gegründet. Dort entstanden neben Plakaten und Prospekten in den Jahren um
1920-30 auch zahlreiche Musikalien-Titelblätter, vor allem für tagesaktuelle Schlager. 1938
emigrierte Neumann nach London.
155Plakat - Hohlwein, Ludwig: München Festspiele 1938. 24. Juli bis 7. September. Mozart - Wagner - Strauß. Mchn., Chromolithographische Anstalt 1938. Ca.
100x60 cm., Farblithographie. - Mit Knickfalten, wenige Randläsuren und kleine
Einrisse. Insgesamt sehr schönes, wohlerhaltenes Blatt.
16oo,Eindrucksvolles Hohlwein-Plakat für die Münchner Festspiele von 1938, die mit der Uraufführung von Richard Strauss Oper Friedenstag begannen und mit einer Italienischen Festwoche
beschlossen wurden. - Duvigneau, 721. - Abb. siehe hintere Umschlaginnenseite.
156Pleyel, Ignaz: [B 404 - 409] Three [recte 6] Trios for Two Violins and a Violoncello
op. 16. Book I [und] Book 2. London, Clementi (ohne PN) [1817]. Drei Stimmhefte,
gest., fol. Violino 1 und Violoncello mit je 2 (Book 1, 2) gest. Titeln. - Cellostimme
mit kleinem Wasserrand, wenige Seiten leicht stockfleckig.
18o,* Benton 4050 / 4051; RISM P 3525, 3537.
157Reger, Max: Sonate in C-Dur für Violine und Pianoforte opus 72. Lpz., Lauterbach
& Kuhn 1904. Fol., 51 / 12 S., OU (mit Einriß, Rücken besch.).
12o,* Erste Ausgabe der 1903 in München entstandenen Sonate. - Regers ursprünglich intendierte
Widmung an die „deutschen Kritiker“ wurde selbst in der abgemilderten Form „An Viele“
vom Verleger abgelehnt. Eine große Rolle spielen im ersten Satz die bekannten Motive A-ff-e und Es-c-h-a-f. - Stein, S. 137f.
158Reger, Max: Konzert (A dur) für Violine mit Begleitung des Orchesters oder Pianoforte. Opus 101. Partitur. Henri Marteau zugeeignet. Lpz., Peters (VN 9186)
© 1908. Fol., 175 S. - Papierbedingt leicht gebräunt. BV.
2oo,* Erste Ausgabe. - Stein, S. 242; RWV S. 588.
159Reichardt, Johann F. (Hg.): Neue Lieder geselliger Freude. Erstes [und zweites]
Heft. Lpz., G. Fleischer d. J. 1799 / 1804. 2 Bde., 1 Bl., II, 76 S. / 1 Bl., II, 60 S.,
Obr. Jeder Bd. mit Frontispiz. Mit je 25, teils mehrfach gefalteten Notentafeln, bei
Bd. 1 in Typendruck, Bd. 2 in Lithographie. - Unbeschnitten, daher leicht bestoßen,
Ränder gebräunt. Innen sehr gut, teils auf bläulichem Papier.
88o,* RISM B II, S. 255; Wolffheim II, 2376; Eitner VIII, 168; Hirsch III, 1028. - Enthält
Kompositionen von Reichardt, Himmel, Zelter, Kunzen, Gabler, Schulz, Bornhard, Rust,
Naumann, Zumsteeg, Seidel, Lauska, Heyne, Hummel, Frei und Mozart nach Texten von
Goethe, Schiller, Voss, Haug, Tieck, Mahlmann, Stollberg, Bevisch, Boie. Baggesen, Tiedge,
Herder, Köpken, Novalis, Voght, Blumenauer, Merenu, Müchler, Giseke, Jäger, Thilo und
Kotzebue. - Enthält von Mozart die Lieder KV 349, 392, 597.
160Reissiger, C. G.: Ernste und heitere Lieder für eine Mezzo-Sopran, Alt- Bariton oder
Bassstimme mit Begleitung des Pianoforte der Frau Marquise von Cubières, geb. Gräfin Baudissin ergebenst zugeeignet. Op. 96. 19te Liedersammlung. Bln., Schlesinger
(PN 1862) [1834]. Qu-fol., 15 S. Gestochen. - Papierbedingt ger. fleckig. 14o,* Erste Ausgabe. - Lieder nach Heine, Oettinger, W. Müller, Heß, Keil, Pulvermacher.
161Reissiger, C. G.: Erinnerung, Sehnsucht und Geheime Liebe. Deutsche Lieder
für eine Bass-, Bariton- oder Altstimme mit Begleitung des Piano-Forte dem K. S.
Kammersänger Herrn Alfons Zezi freundlicht zugeeignet. Op. 142. 42t. Liedersammlung, 13t. für Bassstimme. Bln., Schlesinger (PN 2362) [1840]. Qu-fol., 17 S.
Gestochen.14o,* Erste Ausgabe. - Lieder nach Gries, Eichendorff, Leonhardt-Lyser, Rassmus.
162Riemann, Hugo: Studien zur Geschichte der Notenschrift. Habilitationschrift. Lpz.,
B&H 1878. VIII, 316 S., Ln., Obr. Mit eingeb., Rgp. Mit teils gefalt. Tafeln. 17o,Seltene Original-Ausgabe der Habilitationsschrift, Gutachter war Philipp Spitta. - Der mit
eingebunden Originalumschlag lädt zugleich zur öffentlich „zu haltenden Probevorlesung:
das formale Element in der Musik“ am „Dienstag den 15. October Mittags 12 Uhr“ ein.
163Rochlitz, Friedrich: Für Freunde der Tonkunst. Lpz., Cnobloch 1824 / 1825 /
1830 / 1832. 4 Bde., VI, 430 / VIII, 427 / IV, 483 / IX, 479 S., Opbde. Mit Noten­
bsp., 1 ausfaltb. Tafel. - Etwas Bestoßen. Bde. 1+2 Rücken leicht beschädigt. 65o,* Erste Ausgabe der von Rochlitz selbst herausg. Sammlung seiner Schriften. - Vollständig
wie vorliegend recht selten. – Friedrich Rochlitz (1869-1842) zählt zu den wichtigsten Musikschriftstellern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war mit Goethe, Schiller, E. T. A.
Hoffmann, Spohr und C. M. v. Weber bekannt und befreundet, mit Beethoven und Schubert
war er bekannt. Mit seinem Beiträgen zu der von ihm mit begründeten AMZ, die er von
1798-1818 als Redakteur leitete, wirkte er maßgeblich am Musik- und Geschichtsbild der
Zeit mit, vor allem in der Rezeption der (nachmals so genannten) Wiener Klassiker.
164Rödelberger, Philipp: Truggold. Oper in drei Akten. Text von P. Steinmüller [Klavierauszug]. Manuskript-Reinschrift, o.O. [1916? ]. Fol., 229 S., Hldr. - Gebrauchspuren. Ebd.-Bezug beschädigt.
25o,* Autographe Reinschrift des Klavierauszugs der unaufgeführten Oper nach der Romanvorlage R. Baumbachs Trug-Gold. Eine Erzählung aus dem 17. Jahrhundert (Bln. 1887). - Philipp
Rödelberger 1865-1941 ist als Bearbeiter mehrerer Opern Humperdincks bekannt, sein Sohn
ist der Schlagerkomponist Wilhelm Rödelberger.
165Romberg, Andreas: Das Lied von der Glocke von Schiller [Notenzitat]. Op. 25.
Klavierauszug. 7tes Werk der Gesangsstücke. Bonn, Simrock (PN 680) [1809].
Qu-4°, 45 S., gestochen. - Titel mit Knickfalte.
45o,* RISM R 2116. - Erste Ausgabe der bekanntesten Komposition Rombergs.
166Rousseau, Jean J.: Dictionnaire de Musique. A Paris, chez la Veuve Duchesne
M.DCC.LXVIII. XIV, (1), 547, (1), 4 S.,13 ausfaltbare Kupfertafeln. Ldr.bd. d. Zeit
(restauriert) mit Rückenvergoldung. - Berieben, Tafeln leicht bestoßen. Tintenfleck
auf Titel.
75o,-
Nr. 165
* Nahezu gleichzeitig mit der Erstausgabe erschienene Parallelausgabe des berühmten Lexikons im Oktavformat, im selben Verlag noch im selben Jahr veröffentlicht. Die zahlreichen
Fehler der Quartausgabe sind hier teilweise bereinigt. - Lange war die Existenz zweier Ausgaben im gleichen Verlag unbekannt. Die Ausgaben sind vom Umfang her beinahe identisch
(548 und 547 S.), Satzspiegel und Buchschmuck jedoch sind unterschiedlich. RISM (Ecr.
imp.) S. 720 gibt nur die Quartausgabe an, das erste Faksimile (1969) jedoch reproduzierte
die Oktavausgabe.
167Rubinstein, Anton: Océan. 2ième Symphonie (C dur) pour Orchestre dédiée à
Francois Liszt. Op. 42. Arr. pour le Piano à quatre Mains. Lpz., Senff (VN 1199)
[1879]. Fol., 109 S. Geheftet. - Spuren ehem. Bindung, BV.
12o,* Erste Ausgabe der dritten Fassung der Symphonie.
168Rubinstein, Anton: An Niels W. Gade. „Faust.“ Ein musikalisches Characterbild
für grosses Orchester. OP. 66. Kl.A. zu 4 Händen v. Aug. Horn. Lpz., Siegel (PN
2304) [1864]. Fol., 25 S., geheftet. - Bestoßen, teils leicht wasserrandig.
2oo,* Erste Ausgabe. – Selten.
169Rubinstein, Anton: [kyrill.:] Demon. Opera w trioch deistviach, libretto, po Ler­
montovy, sostavleno P. A. Viskovatevim. Novoe Isdanie [Der Dämon. Oper in 3
Akten, Kl.A.]. St. Petersburg, Bessel (PN 787-799) [1876]. Fol., 1 Bl., 287 S., Hldr.
m. aufgez. vord. OU. In Schuber. – Nicht beschnitten. Papierbedingt teils gering
fleckig. Titel mit kl. Hinterlegungen.
4ooo,* Originalausgabe der bedeutendsten Oper Rubinsteins. - Der Phantastischen Oper Der Dämon liegt das gleichnamige berühmte Poem des russischen Dichters Lermontow zugrunde.
Die Bearbeitung des Gedichts für die Bühne gestaltete sich schwierig, erst nach mehreren
Anläufen vollendete der Lermontow-Biograph P. A. Wiskowatow das Libretto nach einem
von Rubinstein selbst verfassten Szenario. Über die endgültige Abfassung kam es jedoch
zu Streitigkeiten zwischen Komponist und Librettist, auch die (bald erforderlichen) Übersetzungen stellten Rubinstein vor große Probleme. Die Uraufführung am St. Petersburger
Mariinski-Theater am 25. Januar 1875 war trotz allem ein großer Erfolg, das Werk verbreitete
sich schnell in ganz Europa und gilt bis heute als Rubinsteins bekannteste und beste Oper
(Piper Enzyklopädie). – Sehr selten.
170Rybnikov, Alexeij: Juno and Avos. Opera misteroso in two parts. Vocal score [russ.].
Moskau, SK 1988. 4°, 239 S., Oln., GP.
12o,* Mit privater Widmung und Unterschrift des Komponisten. - Juno and Avos war die erfolgreichste russische Rock-Oper der 1980er Jahre.
171Salieri, Antonio: Axur. Koenig von Ormus. Eine Oper in vier Aufzügen, nach Dr.
Schmieders teutscher Bearbeitung Und nach Salieri’s Musick Fürs Clavier eingerichtet von C. G. Neefe. Bonn, N. Simrock (PN 30) [1796]. Qu-gr-4°, Hldr. d. Zt.
m. Rü.-Goldprg., Ebd m. goldgepr. Titelschild. - Gering bestoßen. BV (Bibliotheksmarke E. N. Thode).
65o,* RISM S 410. - Erste Ausgabe. - Salieris Oper nach einem Text da Pontes war bereits 1788
in Wien uraufgeführt worden.
172Schaporin, Juri A.: Eigenh. Brief m. Unterschrift. Detskoe Selo, 5. XII.[19]33. 8°,
3 S. - Knickfalte, Klammerspuren.
3oo,* Längerer Brief Schaporins (1887-1966) an den Nikolai A. Malko wegen der Aufführung
der Suite Der Floh (op. 8, 1928): „Ihr Angebot, meine Komposition ‘Der Floh’ aufzuführen
nehme ich gerne an ... Ich hoffe, dies ist der Beginn einer langen Korrespondenz. Dies ist um
so wichtiger für mich, als wir seit einiger Zeit keine ausländischen Muskzeitschriften mehr
bekommen und so keine Ahnung haben, was in der Welt der Musik vor sich geht. Zuallererst
… auch über Ihre Erfolge, von denen Schtidri und Prokofieff ezählt haben ...“ – Der Dirigent
Nikolai Malko (1883-1961) setzte sich nach seiner Emigration in die USA Ende der 1920er
Jahre vor allem für russische Komponisten ein. Sergej Prokofieff war seit 1927 immer wieder
in die Sowjetunion gereist, 1936 kehrte er endgültig zurück. - In russischer Sprache mit beil.
englischer Übersetzung.
173Schiller, Friedrich von: Theaterzettel der Uraufführung von „Die Räuber“.
Mannheim, 13. Januar 1782. 2 SS. Gr.-4°.
8oo,* Original Theaterzettel der Uraufführung, rückseitig mit erläuterndem Text. – Schillers
Schauspiel Die Räuber, nach einer Anregung C. D. F. Schubarts, war im Jahr 1781 anonym
erschienen und hatte für großes Aufsehen gesorgt. Die vom Intendanten von Dalberg geleitete
Uraufführung am Mannheimer Theater (mit Starbesetzung: u.a. Iffland als Franz Moor) machte Schiller schließlich schlagartig berühmt. Nach dem Verbot weiterer „nicht-medizinischer
Schriftstellerei“ durch den Herzog floh Schiller schließlich im September des Jahres aus Stuttgart. Die Uraufführung der Räuber, dokumentiert durch den Theaterzettel vom 13. Januar
1782, stellt somit den Beginn von Schillers Laufbahn als freier, selbständiger Schriftsteller dar.
174Schönberg, Arnold: Eigenhändige Postkarte m. Unterschrift. Bln. 16. X. 1932. Qu8°, 2 S. - Gelaufene Karte, Briefmarke entfernt, gelocht. Mit Bearbeitungsvermerk
des Empfängers.
8oo,* An Direktor Winter von dem Verlag Universal Edition in Wien wegen Überweisung des
„angekündigten Betrags“ auf sein Konto.
175Schönberg, Arnold: Von heute auf morgen. Oper in einem Akt von Max Blonda
[Op. 32]. Klavierauszug. Bln., Im Selbstverlag des Komponisten © 1929. Gr-fol.,
149 S., Obr. - Minimal bestoßen. Eine Lage verkehrt eingebunden. Exemplar frei
von Eintragungen.
22oo,* Erster Originaldruck, Faksimiledruck nach einer Transparentreinschrift, die zum Teil vom
Komponisten selbst (Takt 1-452), zum Teil vom Kopisten (Takt 453-1131) geschrieben
wurde. - Max Blonda ist das Pseudonym für Schönbergs Frau Gertrud. - Sehr seltener Klavierauszug. - Die Hintergründe weshalb Partitur und Klavierauszug zunächst im Selbstverlag
erschienen sind nicht klar, „Schönberg konnte sich mit der UE wegen des Vertrages nicht
einigen, Schott lehnte damals ab“ (Rufer). - Unter dem Eindruck des Erfolgs der sogenannten
Zeitoper der ausgehenden Zwanziger Jahre, allen voran Kreneks und Weills, plante Schönberg
mit der Oper Von heute auf morgen zu zeigen, daß auch die Zwölftontechnik, in die hier
auch Schlager- und Jazz-Elemente integriert sind, zur Darstellung einer populären, modernen Oper fähig sei. Die nach seinen eigenen Worten „heitere und leichte Oper“ sollte jedoch
Schönbergs einziger Beitrag in diesem Genre bleiben, der Uraufführung in Frankfurt war der
Erfolg völlig versagt In dem etwa zwei Monate später verfassten Essay Mein Publikum macht
Schönberg die „Sachverständigen“ (Dirigenten, Ausführende und einflußreiche Personen des
Musiklebens) für den Mangel am Verständnis seiner Musik verantwortlich.
176Schubert, Franz: Seconde Grande Sonate pour le Pianoforte dediée À Monsieur
C. M. de Bocklet. Oeuvre 53. Wien, Diabelli (PN 4596) [1833]. Qu-fol., 39 S.
Ge­stochen. 25o,* Titelauflage nach der Übernahme des Verlags Artaria.
177Schubert, Franz: [D 720; 719] Suleika und Geheimes aus dem westöstlichen Diwan von Goethe für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 14tes Werk.
Wien, Diabelli et Comp. (PN C. et D. 1163) [ca. 1825]. Qu-fol., 16 S. Ppbd. d.
Zt. - Etwas bestoßen, innen leicht fleckig.
28o,* Titelauflage der Erstausgabe, nach der Übernahme des Verlags durch Antonio Diabelli. Nachgebunden: Decker, Constantin: Zwei Balladen. Op. 21. No. 2. Das Bettelweib. Lpz.,
Hofmeister (PN 2678) [1842]. 13 S. - Schönes Beispiel für die kompositorische SchubertRezeption. A. Kahlerts Dichtung Bettelweib lehnt sich in Duktus und Sprache an Goethes
Gedicht, die Komposition Deckers in Faktur und Anlage (über-?)deutlich an Schuberts
Erlkönig an.
178Schubert, Franz: Drey Lieder in Musik gesetzt … und gewidmet der Wohlgebohrnen
Frau Justina Edlen von Bruchmann. 20tes Werk. Wien, Sauer & Leidesdorf (PN S.
et L. 231) [1823]. Qu-fol., 11 S. - Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar. Ränder
bestoßen, Rücken mit Einriß. Titel leicht unfrisch.
95o,* Erste Ausgabe der drei Lieder D 741, 686 und 552 nach Gedichten von Rückert, Uhland
und Fr. Kind. - Op. 20 war das erste bei Sauer & Leidesdorf verlegte Werk Schuberts nach
seinem (vorübergehendem) Bruch mit Diabelli. – S.H. Schubert, 90.
179Schubert, Franz: [D 787] Die Verschworenen oder: Der häusliche Krieg. Oper in
einem Akte. Nachgelassenes Werk. Clavier-Auszug von E. Schneider. Piano zu zwei
Händen. Wien, C. A. Spina (PN 17363-73) 1862. Fol., 71 S., Hln., Rü.-Goldprg.
- Teils gering fleckig.
18o,* Erste Ausgabe der Bearbeitung. - Die Uraufführung war im August 1861 erfolgt. Der Bearbeiter Eduard Schneider war Schuberts Neffe.
180Schubert, Franz: [D 957] Schwanengesang. In Musik gesetzt für eine Singstimme
mit Begleitung des Pianoforte. Letztes Werk. I.te / II.te Abtheilung. Wien, Haslinger (PN 5377-5384) [1829]. 2 Bde., qu-fol., 1 Bl., 44 S. / 1 Bl., SS. 45-89, Obr. Breitrandige Exemplare. Bestoßen, etwas fleckig. Bd. 2: vord. OU fehlt, BV (teils
unschön gelöscht).
17oo,* Erste Ausgabe des späten Liederzyklus.
181Schumann, Clara: Eigenhändiges Albumblatt mit viertaktigem Notenzitat, Widmung und Unterschrift. Stgt., Nov. 1880. Qu-8°, 1 Bl. - Etwas unfrisch, mit
Montage­spuren. 33oo,* Großzügiges Albumblatt mit den Anfangstakten von Robert Schumanns Klavierkonzert in
a-moll. Mit Widmung „Frau Rudolph Mohl zur freundlichen Erinnerung“. - Clara Schumann
hatte am 23. November 1880 „mit großem Erfolg in Stuttgart gespielt“ (Litzmann). - Rückseitig ein weiterer Albumblatteintrag: C. Heymann, 2 Takte aus der Concertstudie Elfenspiel.
Mit Unterschrift u. Widmung, dat. Stgt., 5. October 1881. - Carl Heymann (1854-1922)
war wie Cl. Schumann Klavierprofessor am Frankfurter Konservatorium. - Albumblätter von
Clara Schumann mit Notenzitaten sind relativ selten.
182Schumann, Robert: Andante und Variationen für zwei Pianoforte. Op. 46 [2 Hefte].
Lpz., B&H (PN 6978) [1844]. 15 / 12 S., fol., zeitgen. Hln. mit neuem Titelschild
- Lith. Titel, gest. Noten - Leicht bestoßen.
2oo,* Erste Ausgabe. - Hofmann, S. 107.
Nr. 171
183Schumann, Robert: Quintett für Pianoforte, 2 Violinen, Viola und Violoncello.
Op. 44. Arrangement für das Pianoforte zu vier Händen von Cl. Schumann. Lpz.,
B&H (PN 9643) [Juli 1858]. Fol., 51 S. Lith. Titel, gest. Noten. Geheftet. 14o,* Erste Ausgabe der Bearbeitung, verfasst von Clara Schumann, der die Original-Ausgabe
auch gewidmet war. - McCorkle, S. 194; Hofmann, S. 103 u. 419
184Scriabin, A.: Symphonie en Mi pour grand orchestre et Choer. Op. 26. Réduction
pour Piano à quatre mains. Lpz., Belaieff (VN 2231) 1900. Fol., 83 S., Obr. - Titel
papierbed. gering gebräunt.
35o,* Original-Ausgabe von Skrjabins erster Symphonie, komponiert in den Jahren 1899-1900.
Das sechssätzige Werk wird von einem Chorfinale beschlossen, dessen Text, eine Hymne an
die Kunst, von Skrjabin selbst verfasst worden war. Während Harmonk und Instrumentation
Einflüsse von Wagners Lohengrin und Tristan aufweisen, geht das hier zuerst auftretende Verfahren der Themenverwandlung wohl auf Skrjabins Berlioz-Studien zurück. Die Uraufführung
der Symphonie fand im Jahr der Vollendung in St.-Petersburg statt.
185Stenhammar, W.: Eigenhändige Widmung mit Unterschrift. In: Carl Michael Bellmans Skrifter. Standardupplaga uitgiven av Bellmanssällskapet. I Fredmans Epistlar.
Stockholm, Bonnier 1921. 5 Bll., 381, CCLXXVIII S., Ohldr., Rgp., FS, mehrere
Abb., 1 mehrfach gefalt. Karte. Mit Noten.
35o,* Mit Widmung des schwedischen Komponisten Wilhelm Stenhammar (1871-1927) an den
Geiger Henri Marteau: „Till min ... landsman Henri Marteau Febr. 1922 Wilh. Stenhammar.“
- Erster Band der immer noch maßgeblichen kritischen Ausgabe von Fredmans Episteln, mit
ausführlichem Kommentar. Die Noten im Faksimiledruck nach der Erstausgabe von 1790.
186Strauss, Johann (Sohn): Carnevals-Specktakel-Quadrille für das Piano-Forte. 152tes
Werk. Wien, Haslinger (PN 11683) [1854]. Fol., 7 S.
12o,* Erste Ausgabe. - Großer, fein gestochener Titel mit Orchester und Tänzern.
187Strauss, Johann (Sohn): Invitation à la Polka Mazur für das Pianoforte. 277.s Werk.
Wien, Haslinger (PN 13061) [1864]. Fol., 7 S.
12o,* Erste Ausgabe. - Blattgroßer, schön gestochener Titel: zwei Kinder als Tänzer.
188Strauss, Johann (Sohn): Große Porträtfotographie mit eigenhändiger Widmung u.
Unterschrift. Ischl, 22. Juni [1896?]. 26x30 cm., auf Untersatzkarton aufgewalzt.
Gerahmt. - Widmungstext leicht verblasst.
15oo,-
* Fotographie von J. Löwy nach der berühmten Skizze von L. Horovitz, entstanden Ischl,
Sept. 1896. - „Seiner hochgeschätzten geliebten Schwägerin Louise Simon zur freundlichen
Erinnerung. Johann Strauss“.
189Strauss, Johann (Vater): Iris-Walzer für das Pianoforte. Dem hochwohlgeborenen
Herrn Carl von Gervais .... hochachtungsvoll gewidmet. 75tes Werk. Wien, T.
Haslinger (PN 6779) [1834]. Qu-fol., 10 S. – Rückenstreifen. Gering bestoßen
und gebräunt. BV.
14o,* Erste Ausgabe. - Der von zwei Platten schwarz und blau gedruckte Titel (Fr: Weigl del., A:
Dworzack fe) zeigt die Göttin Iris mit einem Regenbogen, der zusätzlich koloriert wurde.
190Strauss, Richard: Der Rosenkavalier (Le Chevalier A La Rose). Komödie für Musik
in drei Aufzügen. Comédie musicale en trois actes. Op. 59. Arrangement von O.
Singer. Vollständiger Klavierauszug mit dt. Text. Paris / Bln., Fürstner (A.5903 F.)
© 1910. Fol., 442 S., Hln.
7oo,* Erstausgabe des in aktweisen Lieferungen zuerst in Paris erschienenen Klavierauszuges.
191Strauss, Richard: Porträtlithographie mit eigenhändiger Unterschrift auf der Bildseite. Bez. Joh. Lindner sc., München 1902. O.O., o.D. {ca. 1902}. Ca. 13x18 cm.
Hinter Glas gerahmt.
5oo,* Schönes Porträt des fast 40-jährigen Strauss, signiert wohl kurz vor der Verleihung der
Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg, noch mit Unterschrift „Richard Strauss“.
192Strauss, Richard: Eigenhändige Postkarte m. Unterschrift u. Notenzitat. Bad Kissingen, 19.5.1935. Qu-8°, 2 S.
13oo,* An Hans Knappertsbusch in München wegen Proben und Aufführungen der Oper Intermezzo an der Münchner Oper („habe Walleck soeben … für 1. Juni zugesagt“). Mit der Bitte
„den Herrn des Orchesters anzuempfehlen, sie möchten sich (besonders die Streicher) auch
ZUHAUSE noch ein bißchen die Noten ansehen“. - Strauss war im Juni d. J. zu einer Kur in
Bad Kissingen, offenbar erfolgreich wie die Unterschrift zeigt: „Ihr stets ehrfürchtig ergeber
Dr.Richard Strauss, weniger 5 Kilo.“
193Suppé, Franz von: „Das Modell“. Operette in 3 Acten von V. Leon u. L. Held.
Orchester-Partitur. Lpz., Weinberger © 1895. 2 Bde., fol., 1 Bl., 275 / 214; 66 S.,
Hln. - Offensichtlich unbenutzt.
6oo,* Erste Ausgabe. - Nicht im Handel erschienene Dirigier-Partitur, gestempeltes Exemplar Nr.
„5“. - Die Uraufführung von Suppés letzter Operette fand am 4. Oktober 1895 am Carltheater in Wien statt. Suppé (1819-1895) war kurz vor der Vollendung am 21. Mai gestorben,
die Partitur wurde von A. Zamara und J. Stern fertiggestellt.
194Sutermeister, Heinrich: Egh. Musik-Manuskript mit egh. Beschriftung „Skizzen aus
Raskolnikoff“ und Unterschrift. O.O., o.D. [vor 1948]. Fol., 1 Bl. (1 S. beschrieben),
auf Transparentpapier (Old Deerfield Bond, Made in USA). - Knickfalte. 35o,* Großes Blatt, vollständig ausgeführte Partitur, rechts oben mit der Numerierung „245“.
- Ausschnitt aus der Partie der Frau Raskolnikoffs „... Rodja Rodja, meine Seele ahnt ein
Unglück, lass mich dich bekreuzigen...“ - Den Text zu Raskolnikoff verfasste Sutermeister
selbst, auf der Grundlage des gleichnamigen Romans von F. Dostojewski. Die Oper wurde
im Oktober 1948 in Stockholm uraufgeführt, bereits im folgenden Jahr kam sie an mehreren
deutschen Städten zur Aufführung.
195Taubert, Wilhelm: Klänge aus der Kinderwelt. 12 Lieder von Hoffmann von Fallersleben. mit Begleitung des Pianoforte. Op. 58. [Beigeb: ders., dass.] II. Heft Op.
66, III. Heft op. 79 und IV. Heft op. 88. Bln., Trautwein (PN 32 / 134 / 279 / 389)
[1843-1852]. 4 Hefte in 1 Bd., zus. 91 S. (hs. pag.), fol., Hldr. Gest. Noten. lith.
Titel. - Etwas bestoßen.
29o,* Erstausgaben der bekannten Lieder. - Die Sammlung enthält vier der Hefte, die Taubert unter
dem Titel Kinderwelt veröffentlichte. - Jedes Heft mit großer, reizvoller Titellithographie. - Die
Kinderlieder erfreuten sich größter Beliebtheit, wie sich aus zeitgenössischen Rezensionen
entnehmen lässt, doch schon 1878 schrieben Mendel-Reissmann: Von seinen „zahlreichen
Compositionen sind nur wenige noch mehr als dem Namen nach bekannt“, die Kinderlieder
jedoch werden zu seinen „relativ besten Werken“ gezählt. - Ledebur, S. 289 / 290.
196Taut, Bruno: Der Weltbaumeister. Architektur-Schauspiel für symphonische Musik
- Dem Geiste Paul Scheerbarts gewidmet. Hagen, Folkwang-Verlag 1920. Rot-schw.
gedr. Titel, 28 einseitig bedr. Bll., (3) S., ill. Opbd. - Etwas bestoßen, Rücken leicht
beschädigt.2oo,* 28 Zeichnungen mit Regie-Anweisungen in faksimilierter Handschrift sowie mit einem
Nachwort von Bruno Taut Über Bühne und Musik. - Der Architekt Bruno Taut (1880-1938)
gilt als einer der Begründer und herausragendsten Vertreter des Neuen Bauens der 1920er
Jahre. Er war auch als Bühnenbildner tätig.
197Verdi, G.: L’Assedio de Arlem. Tragedia lirica in quattro atti. Riduzione per Canto
con accomp di Pianoforte di E. Muzio. Mailand, G. Ricordi (PN 21571 / 2164221659) [1852] Qu-fol., 209 S., Hldr. Titel mit Schmuckbordüre. - Gering bestoßen,
Rücken oben beschädigt. Innen etwas fleckig.
14oo,* Hopkinson 50A A(b). - Variante der ersten Ausgabe des kompletten Klavierauszugs. - Die
1848/49 unter dem Titel La Battaglia di Legnano komponierte Oper, die „einzige originäre
Risorgimento-Oper Verdis“, wurde aus Zensurgründen 1850 in L’Assedio di Arlem umbenannt,
der Schauplatz wurde von Italien nach Spanien verlegt (Piper Enzyklopädie).
198Verdi, Giuseppe: Il Trovatore [Partitur]. Mailand, Ricordi (VN 115340) © 1913.
4 Bde., fol., zus. 445 S., Hln. - Bestoßen, mit Eintragungen (durchg. deutscher Text)
und Anstreichungen.
5oo,* Dritte (?) Ausgabe der großen Dirigier-Partitur. - Ehem. Leihmaterial, Materialnummer
„45“. - Mit Copyright-Angabe, Variante zu Hopkinson, 54 C(b), dort mit ca. 1915 datiert.
199Verdi, Giuseppe: Les Vêpres Siciliennes. Gd. Opéra en 3 actes. Poème de MM E.
Scribe et G. Duveyrier. Partition Piano et Chant. Accompagt. de piano par H. Potier. Paris, Escudier (PN 1500) [1855]. Fol., 1 Bl., 415 S., Hldr., Rgp. Gestochen.
Mit Händlerstempel Escudiers auf dem Titel. - Etwas bestoßen, hint. Ebd.-Bezug
leicht beschädigt. Innen teils gering wasserrandig. Sonst sauberes, breitrandiges und
schön gedrucktes Exemplar.
13oo,* Hopkinson 56 A (a). - Erste Ausgabe des Klavierauszugs der am 13. Juni 1855 an der Pariser
Opéra uraufgeführten Oper. - Hopkinson erwähnt eine Reihe von Einzeldrucken mit Stücken
der Oper, die bereits zur Premiere gedruckt vorliegen sollten, konnte aber kein Exemplar dieser
Drucke nachweisen. Neben dem Ballett weisen noch 9 Nummern des vorliegenden Auszuges
in Klammern Ergänzungen der Plattennummer auf. Es liegt nahe, daß die angekündigten
Einzelnummern in den Auszug inkorporiert wurden, zumal in allen Fällen (und nur hier)
auch eine Doppelpaginierung vorliegt.
200Wagner, Richard: [WWV 63] Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3
Aufzügen. Vollständiger Clavierauszug. Dresden, Meser (Müller) (VN 275) [nach
1858]. Fol., 274 S., verz. Ln., Goldprg. - Bestoßen, etwas lose.
4oo,Lithographischer Umdruck der Erstausgabe. - WWV 63, XVI a). - Neuer Schluß der Ouvertüre auf zwei handschriftlichen Blättern (alt) beigefügt.
201Wagner, Richard: [WWV 96] Die Meistersinger von Nürnberg. Vollständige Partitur. Mainz-Lpz., Schott (VN 18469) [nach 1868]. 2 Bde., fol., zus. 4 Bll., 570 S.,
Hldr., Goldprg. - Etwas bestoßen, Bd. 2 etwas locker. Mit Eintragungen. 45o,* Original-Ausgabe der großen Dirigierpartitur, etwas späterer Abzug mit gestempelter Nummer „327“. - Mit Widmungsseite an König Ludwig II. von Bayern. - Aus dem Besitz des
Komponisten Joseph Suder, mit aufführungspraktischen Eintragungen.
202Wagner, Richard: Stichplatte: Die Meistersinger. Mainz, Schott (PN 18469) [1862].
Fol, S. 51. In Rahmen auf Untersatzkarton montiert.
35o,* Originale Stichplatte der Erstausgabe der Partitur der Oper. - Teilstück aus dem 1. Akt,
Szene in der Kirche.
203Weber, Gottfried: Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst zum Selbstunterricht. Dritte, neuerdings überarbeitete Auflage. Mainz, Schott 1830-32. 4 Teile in
2 Bdn., Hldr. m. Rü.-Goldprg. Mit zus. 63 gefalt. Tafeln. - Wohlerhaltene, schöne
Ausgabe.6oo,* Dritte Auflage der Musiktheorie Jakob Gottfried Webers (1779 - 1839), die zuerst 1817
bis 1821 erschien und ins Englische, Französische und Dänische übersetzt wurde. Seine
Anregungen und Neuerungen (Akkordbezeichungen, die die mögliche Mehrdeutigkeit der
Akkorde ausdrückten, eine vereinfachte Terminologie und eine neue Akkordschrift) waren
so erfolgreich, daß das Werk schon vor seiner Vollendung (d. h. vor Erscheinen des 3. und 4.
Bandes) vergriffen war. Viele Musiktheoretiker der Zeit benutzten seine Erkenntnisse, ohne
seinen Namen zu nennen und trugen so zur bis heutigen wirksamen Verbreitung seines Systems bei (vgl. Riemann, Gesch. d. Musiktheorie, S. 493, MGG XIV, 334f.).
204Webern, Anton: Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. Maria Enzersdorf,
31.8.1934. 2 S., qu-8°.
8oo,* An seinen Bekannten Rudolf Weinlich. - „…Bis Mitte Sept. ist eine Verschiebung ohneweiters möglich. Bis dahin bedarf es nur Ihrer Verständigung. Hoffentlich hat sich Ihr Bub
mittlerweile schon so erholt, daß Sie bald abreisen können….“
205Weigel, Johann Christoph: Der Musicant [und:] Der Tantzmeister. [Rgb. 1698].
Zus. 2 Bll., 8°. Kupferstich. Ränder gering gebräunt, ganz leicht knitterig. 55o,* Kupferstiche aus Weigels Abbildung der gemein-nützlichen Haupt-Stände von 1698. Mit
einem Text von Abraham a Santa Clara.
206Weinberger, Jaromir: Svanda Dudák. Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Volksoper
in 2 Akten. Text von M. Kares, Übersetzung und freie Bearbeitung von M. Brod.
Klavierauszug mit Text (tsch. / dt.). Wien-Lpz., UE (8967) © 1928. 4°, 288 S., Hln.
m. goldgepr. Rü.-Schild. - Teils mit Eintragungen in Blei. BV.
3oo,Erste Ausgabe. – Vorsatz mit einem montierten Albumblatt mit eigenhändigem Namenszug
Weinbergers.
207Zelter, Carl F.: Der Taucher. Gedicht von F. Schiller. Hbg., Böhme (o. PN) [1803].
Qu-4°, 15 S. - Spuren ehem. Bindung.
9oo,RISM Z 150. - Erste Ausgabe, zugleich früheste Vertonung der im Jahr 1798 veröffentlichten
Ballade. Zelter hatte das Gedicht wohl bereits im vorangegangenen Jahr komponiert, vgl.
den Brief an Goethe vom 13. April 1802. Der Stolz auf die Vertonung, der aus diesem Brief
spricht, klingt nochmals an in einem weit späteren Brief, ebenfalls an Goethe: „Übrigens war
Schiller mit meinem ‘Taucher‘ ganz zufrieden“ (Brief vom 29. Mai 1829). - Selten.
208Zenger, Max: Eros und Psyche. Lyrisches Musikdrama in 3 Aufzügen. Dichtung
von W. Schriefer. Klavierauszug. Mchn., Haushalter (o. VN) © 1898. Gr-8°, 1 Bl.,
246 S., Hln. m. Goldprg., vord. OU auf Vorsatz montiert. Zwei mont. Einlagen.
- Bestoßen, im Gelenk beschädigt. Gebrauchsexemplar.
5oo,Erste Ausgabe. - Eingehend annotiertes Exemplar der Partie der Psyche. Mit zwei montierten,
autographen Einlagen Zengers, ebenfalls für die Partie der Psyche. - Exemplar mit goldgepr.
Besitzvermerk der Sopranistin Irma Koboth (1874-1948), die bei der Münchner Uraufführung
am 11.1. 1901 die Partie der Psyche gesungen hatte. - Mit eigenhändiger Widmung u. Unterschrift „Frl. Irma Koboth unterbreitet vom Componisten. München Oktober 1899. Max
Zenger“. - Der Musikforscher Max Zenger (1837-1911) wirkte als Chorleiter in München,
ab 1880 als Professor an der Münchner Musikhochschule, später auch an der Universität.
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