Historischer Rundgang

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Moudon
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Auszug aus dem
Originalplan von
Philippe Badoux, im
Besitz des Musée
du Vieux-Moudon
Moudon Région Tourisme
Grand-Rue 25-27 – CP 267 – 1510 Moudon
Tél. 021 905 88 66 – Fax 021 905 55 50
www.moudon.ch – [email protected]
Ausgabe 2012
Mit der Unterstützung von Commune de Moudon
und Société de développement de Moudon
Deutsch
1 Maison Loys de Villardin
1691 für Jean de Loys, Herr von Villardin und Gerichtsherr von Moudon, erbautes Herrenhaus. Architekt: Jonas Favre aus Neuchâtel. Eines der ersten Beispiele klassischer
französischer Architektur auf Waadtländer Boden, inspiriert von dem Montmollin-Haus
in Neuchâtel, von 1685. In den ehemaligen Arkaden mit dem Wappen von Loys war
das Gefängnis untergebracht. Der Giebel und die den Eingang flankierenden Säulen
unterstreichen den herrschaftlichen Charakter des Hauses.
2 Maison Bize, später Pfarrhause
Erbaut 1696 durch den Herrn von Villardin für den Statthalter seiner Gerichtsherrschaft,
den Notar Gabriel Bize. Protestantisches Pfarrhaus seit 1726. Mit einem traditionellen
Krüppelwalmdach und einem Eingangsportal mit Pilastern statt Säulen nimmt die Fassade auf bescheidenere Art das Grundmuster des benachbarten Herrenhauses auf.
3 Berner Kornhaus, Zeughaus, später Kaserne
1774-1777: Bau eines grossen Kornhauses durch die Berner Regierung an der Stelle
der mittelalterlichen Pfarrei und ihrer Nebengebäude. Es diente zur Unterbringung der
Getreidereserven für das ganze Waadtland. Architekt: Nicolas Hebler aus Bern. 18311835: Umbau zum Zeughaus durch den Kanton Waadt, Anbau der beiden Flügel; der
nördliche Innenhof wurde hinzugefügt. Architekt: Henri Perregaux. Um 1866: Umbau
zur Kaserne. Die elegante Fassade ist typisch für den Berner Barock. Der sehr gepflegte Innenraum besteht aus einer Doppeltreppe und behauenen Molassesandsteinpfeilern.
4 Maison Clavel
Bürgerhaus von 1772, erbaut für den Kabarett-Besitzer Jean-Pierre Clavel. Architekt:
Moïse Thomas, Zimmermann und Unternehmer aus Moudon. Bildhauer: Jacob Wolff
aus Freiburg. Die behauenen Schlusssteine an den Fenstern stellen die vier Jahreszeiten dar in Form von Gesichtern vier älter werdenden Personen. Die Bemalung
erfolgte nach alten Farbspuren.
5 Maison Wagnières
Wohnhaus und Schmiede 1735, erbaut für den Hufschmied Isaac-Jacob Wagnières.
Architekt: vermutlich David Journeau aus Noiraigue (NE), wohnhaft in Moudon. Die
Fassade trägt das Wappen des Besitzers, seine Initialen und das Motto: «Les Médecins et Maréchaux laisse mourir Jean et chevau» (Durch Arzt und Hufschmied sterben
Mensch Pferd).
6 Ancienne maison de ville
Aus diesem ersten Stadthaus wurde 1847 ein Hotel, 1925 wurde hier das Cafe zum
Heiligen Elegius (Saint Eloi) eingerichtet. An der Fassade in der Rue du Temple erkennt
man im ersten und zweiten Obergeschoss noch die 1550 von Jacques Bancignon aus
Payerne kunstvoll behauenen Fenster. Die Fassade über der Brücke Saint-Eloi wurde
1847 nach Plänen von Henri Perregaux aus Lausanne neu errichtet und zurückgesetzt.
7 Hôtel de ville
Das Rathaus wurde 1837 an einem anderen Standort oberhalb des Flüsschens Mérine
errichtet. Architekt: Henri Perregaux, Lausanne. Die neoklassizistischen Fassaden mit
ihrer Arkadenfolge und ihren Fenstergesimsen waren wegweisend für die anderen
zeitgleich erbauten Mietshäuser bei der Strassenbegradigung der Rue de Mauborget
und Rue de Grenade.
8 Stele
Kopie eines Altars aus römischer Zeit, 1732 entdeckt. In der Inschrift wird der Name
Moudon erwähnt: Minnodunum 2-3. Jahrhundert n. Chr.).
9 Maison neuve du Pont
Dieses Haus wurde 1688 von der Stadt zur Unterbringung von Läden für die Händler
erbaut. Architekt: Michel Sugnens aus Moudon. Der ursprünglich für Marktstände vorgesehene Portikus wurde bei der Verbreiterung der Brücke 1845 im Süden um einen
Bogen verkürzt.
10 Hôtel du Pont
Das Hotel zum «Pont Neuf» wurde 1846-1849 nach der Verbreiterung der Saint-EloiBrücke (die ursprüngliche Dreibogen-Brücke aus dem Mittelalter wurde 1898 abgebrochen) für Jean-Etienne Durussel erbaut. Architekt: vermutlich Philippe Franel aus
Vevey. Die Fassade befolgt insgesamt das neoklassizistische Grundmuster der 1845
nach der Strassenbegradigung neu erbauten Mietshäuser. Sie unterscheidet sich allerdings durch eine reichere Dekoration, die an das Hotel Trois Couronnes in Vevey vom
gleichen Architekten erinnert.
11 Maison Delacour, später Bürgerspital
Ehemaliges Haus Delacour, ab 1737 Bürgerspital, ab 1827 Schule und Wohnungen. 16.
Jahrhundert: Haus des Notars Pierre Delacour, wahrscheinlich um 1580 neu erbaut.
Breite Fassade aus Quadersteinen mit einer Kutschendurchfahrt. Das Medaillon
von 1556 mit dem Wappen von Moudon stammt vom alten Stadthaus. 1750-1760:
Zweigeschossiger Fensterdurchbruch für das Bürgerspital, Vordach bemalt mit dem
Stadtwappen und drei Stadträten (Panchaud, Dutoit und Burnand). Die Malteserkreuze
an den Fensterläden sind jüngeren Datums und eine irrtümliche Anspielung an das
angrenzende Spital St. Johannes von Jerusalem (Rue Mauborget 8).
12 Maison de Forel
Herrenhaus Forel, genannt Schloss Billens. 1549: Die Adelsfamilie d’Estavayer, Herren
von Forel-sur-Lucens, lässt an ihrem Besitz vor den Stadttoren Bauarbeiten vornehmen. 1619: Wiederaufbau des Wohngebäudes in seiner jetzigen Grösse und vielleicht
auch des Turmes. 1672-1677: Umgestaltung der Fenster und des Innern. Unter dem
unteren Turmfenster befindet sich das in Stein gehauene Wappen von Philippe d’Estavayer. Wandmalereien im Innern. Bau des Nebengebäudes im Nordwesten. 1789:
Dachumbau, Umbau der Fenster und des Innern. 1834: Bau des südwestlichen Flügels,
des Eingangsportikus und der Hofeinfriedung. Architekt: Henri Perregaux, Lausanne.
Geburtshaus des Malers Eugène Burnand (1850-1921).
13 Maison Burnand
1774 für den Händler Daniel-Abraham Burnand erbautes Bürgerhaus. Architekt: Abraham-Daniel Burnand aus Moudon, offizieller Architekt der Berner Regierung. Die Fassade mit Monumentalpilastern erinnert an das Rathaus von Yverdon, das 1767 vom
selben Architekten nach dem Vorbild des Hôtel de Musique in Bern errichtet wurde.
14 Maison Tacheron
1730-1733 für Abraham Tacheron, Ratsherr und Gerichtssäss, erbautes Bürgerhaus.
Maurer und Architekt: vermutlich David Journeau aus Noiraigue (NE), wohnhaft in
Moudon. Die Fassade im Régence-Stil inspiriert sich an zeitgenössischen Vorlagen in
Neuenburg. Dazu kommt noch das aussergewöhnliche Fassadenmotiv der freistehenden, an Bossensteinen angelehnten Säulen, die an Renaissance-Brunnen erinnern.
Erneuerte Fassade im Jahre 2006.
15 Grenette
Kornhalle und Metzgerläden 1861 an gleicher Stelle neu erbaut. Architekt: David
Braillard, Moudon, Waadtländer Kantonsarchitekt. Überdachter Kornmarkt, dessen
Ecke aus Verkehrsgründen mehrmals abgeschnitten wurde. Aus den Metzgerläden,
hinter denen einstmals der Schlachthof lag, wurde die Stadtbibliothek. Nach dem
Abriss der Lausanner Kornhalle, die diesem Bau als Vorlage diente, eine der wenigen
noch im Kanton Waadt erhaltenen Gebäude dieser Art.
16 Fontaine de la Justice (Gerechtigkeitsbrunnen)
Die Statue der Justitia von 1559 ist eine Arbeit des Bildhauers Laurent Perroud aus
Cressier. Die Bemalung erfolgte 1993 nach alten Farbspuren. Becken von 1872 und
Brunnenstock von Pierre Blanc, 1963. Inspiriert von Modellen aus Bern (1543) und
Neuenburg (1545). Die Allegorie der Gerechtigkeit thront über vier Büsten, welche die
irdischen Mächte darstellen: Papst, Sultan, Kaiser und Magistrat.
17 Château seigneurial
Diese ehemalige Wehranlage wurde im 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts
wiedererbaut. Bis 1536 Sitz der savoyischen Machthaber. Grosser Wohnturm im
Zähringerstil, ursprünglich doppelt so hoch, mit einem Walmdach (Grundriss 24x16m,
Mauerdicke 3,40m). 1645 teilweise abgerissen. Dahinter eine Befestigungsmauer, die
aufgrund der Erosion durch die Mérine eingestürzt, aber an der Place de la Poterne
(ehemaliger Wehrgraben) noch gut erhalten ist. Auf der heutigen Esplanade (nicht
begehbar) befanden sich verschiedene Wohngebäude aus dem 14. Jahrhundert, die
wahrscheinlich schon im 15. Jahrhundert verschwanden.
18 Maison des Etats de Vaud
Haus der Etats de Vaud, so genannt wegen des möglicherweise savoyischen Wappens.
In Wirklichkeit ein Bürgerhaus mit Arkaden. 13. Jh.: Bau einer Fassade, die hinter der
heutigen lag. Davon ist die Eingangstür mit Spitzbogen noch erhalten. 1418: vermutlich Bau der jetzigen Arkadenfassade, die früher offen war und hinter der sich ein
Laubengang befand, der bergauf an allen Strassenfronten vorbeiführte. 1832: Umbau
und Schliessung der Arkaden. 1934: Renovation, teilweise Freilegung der Arkaden,
Wiederherstellung der Kreuzsteinfenster.
19 Maison bernoise
Maison Cerjat, später Tacheron, wegen seines Vordaches von 1646 auch Berner Haus
genannt. Um 1358-1420: Mehrere aneinander grenzende Häuser wurden von der
Familie Cerjat, Herren von Combremont-le-Petit, zusammengelegt. Gartenfassaden
und Keller (Gebälk datiert auf 1238, 1245, 1253-1256, etc.) sind erhalten geblieben.
Kurz vor 1575: Wiederaufbau des Nebengebäudes hangaufwärts mit gotischen Fen
stern. 1646: Aufstockung, neue Strassenfassade, Errichtung des heutigen Dachstuhls,
für den Diakon Jacques Tacheron. 1710: Wahrscheinlich Veränderung der Fenster an
der Hauptfassade, Errichtung des Mansarddaches auf dem Nebengebäude. Im Schutz
des Vordaches liegt eine Terrasse, die sich auf die Eingänge zu den Kellern stützt.
Diese Anlage, ähnlich gemauerten Arkaden, stand im Zusammenhang mit einer Markttätigkeit.
20 Maison de Mézières
Herrenhaus, später Berner Kornspeicher, Gefängnis, seit 1976 Kulturzentrum. Um
1500: Neubau der Arkadenfassade. 1711: Umwandlung in einen Kornspeicher unter
der bernischen Regierung. Bau des Mansarddaches und Durchbruch von kleinen vergitterten Fenstern. 1744: Fassade über dem Broye-Fluss neu gebaut und zurückversetzt. 1818-1871: Einrichtung des Bezirksgefängnisses durch die Gemeinde. 1979:
Restaurierung der Arkade, die als Eingang zum Kulturzentrum dient.
21 Maison de Denezy
Herrenhaus, Musée Eugène Burnand seit 1990. 1649: Bau des Hauses für JacquesFrançois Cerjat, Herr von Denezy an der Stelle von mehreren mittelalterlichen Parzellen. Maurerarbeiten: Pierre und Jean Chevalley aus Champtauroz. 1729-1731:
Umgestaltung der Fassade, Schaffung eines Hofes, Neugestaltung des Inneren. Architekt: vermutlich Guillaume Delagrange aus Lausanne. 19.-20. Jh.: Austausch des alten
Rundgiebeldaches, Einrichtung einer «Mädchenanstalt», dann eines Erziehungsheims,
«Grand-Air» genannt. 1985: Restaurierung und Freilegung des ursprünglichen Innendekors.
22 Maison de Rochefort
Maison de Rochefort, Musée Vieux-Moudon seit 1950. Mauerwerk aus dem Mittelalter
(Reste von Arkaden und Säulen). Ab dem 16. Jahrhundert Besitz der Familie Cerjat und
zum Rochefort-Lehen (Aubonne) gehörend. 1595: Erweiterung im südwestlichen Teil
um einen Vorraum und einen Treppenturm. 1730: Aufstockung durch einen Speicher
und Errichtung des aktuellen Dachstuhls; am Treppenturm Anbau eines Ziertürmchens
mit einer Gemeinde-Uhr, als Ersatz für den damals verfallenen Kirchturm von NotreDame.
23 Fontaine de Moïse (Mosesbrunnen)
Die Mosesstatue und die Säule von 1559 stammen vom Bildhauer Laurent Perroud
aus Cressier. Das Becken wurde 1679 durch den Steinmetz Ludwig Berger ersetzt,
der den Eisenring des vorherigen Beckens benutzte, der 1557 von Humbert Gringallet
und Benoît Cornaz aus Moudon angefertigt wurde. Brunnenröhren 1557 von Jacques
Fardeau aus Freiburg. Die Figur des Moses, ursprünglich bemalt wie die Justitia, ist ein
seltenes Motiv auf Brunnen und ist hier durch die Nähe zur verschwundenen Kirche
Notre-Dame erklärbar. Als Vorlage für die Statue, die 1780 ersetzt wurde, diente der
Mosesbrunnen von Bern von 1544.
24 Château de Carrouge
Herrenhaus, ab 1869 Sonderschule. Ab dem 13. Jahrhundert mehrere Parzellen im
Besitz der Herren von Vulliens und Carrouge, die über dem Haupteingang zur ursprünglichen Oberstadt lagen. 1645-1652: Wiederaufbau des südwestlichen Flügels
und des oberen Teils des Terrassenturms für den Herrn von Carrouge, Anthony von
Graffenried. 1772: Umbau für Bernhard von Diesbach und seine Ehefrau Marie von
Graffenried, deren Wappen den einstigen Eingang krönt. Bildhauer: vermutlich Jacob
Wolff aus Freiburg. Brunnen. 1896: Umfassende Renovierung im neugotischen Stil für
das Gehörloseninstitut, neues Türmchen im Nordosten. Architekt Francis Isoz, Lausanne.
25 Maison Perrier
1539: Teilweiser Wiederaufbau durch den Besitzer des Hauses und Maurer Pierre Perrier, der seinen Namen unter die oberen Fenster graviert hat. Um 1565: Umgestaltung
der unteren Maueröffnungen, wahrscheinlich durch seinen Nachfolger, den Maurer
Etienne Duret. Wie auch die benachbarten Handwerkerhäuser ein typisches Gebäude
aus dem XVI Jahrhundert mit verschiedenen Fenstern im spätgotischen Stil.
26 Ancien stand de tir
Das Gebäude wurde 1768 als Schützenhaus erbaut. Architekt: Abraham Burnand
aus Moudon. Der Portikus aus Muschelkalk aus La Molière sollte den Schützen als
Versammlungsort dienen. Geschossen wurde von provisorischen Holzständen aus in
Richtung Mont de Chavannes. Das Wappen von Moudon auf der Eingangstür des hinteren Raumes stammt zweifellos vom vorgängigen Schützenstand von 1540.
Näheres zur Kirche St-Etienne, erfahren Sie auf der Plakette am Gebäude selbst oder
in der GSK-Publikation Kunstdenkmäler der Schweiz, die im Fremdenverkehrsbüro
Moudon erhältlich ist.
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