Bedrohte Arten in der Eifel Die Eifel – Sommer und Herbst Die Eifel ist Heimat vieler Tiere und Pflanzen. Über 4500 verschiedene Arten haben Forscher bereits nachgewiesen. Viele davon sind sehr selten oder gelten als gefährdete Art. Sie stehen auf der sogenannten Roten Liste. In der Eifel ist es gelungen, sie zu schützen, so dass sie wieder vermehrt auftreten. Recherchiert in Gruppen verschiedene gefährdete Arten in der Eifel und schreibt einen kurzen Steckbrief. Vorgehen • Die Arten sollen aus den verschiedenen Lebensräumen stammen, die es im Naturpark Eifel gibt: Gewässer (Bäche und Seen), Wald, Grasland, Felsen und Heiden sowie Moore und Feuchtheiden. Aus jedem Lebensraum wird eine gefährdete Pflanzenart und eine gefährdete Tierart beschrieben. • Auf der Internetseite des Nationalparks Eifel gibt es Informationen über die Lebensräume und eine Artenliste (Rubrik „Natur, Landschaft, Arten”). Dort könnt ihr die gefährdeten Arten heraussuchen. • Jede Gruppe sucht sich einen Lebensraum heraus, informiert sich über die abiotischen Umweltfaktoren dort und sucht dann je eine bedrohte Pflanzen- und Tierart heraus und beschreibt sie. Genauere Informationen über die Arten gibt es zum Beispiel in der „Liste der geschützten Arten in NRW“ vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Dort wird unter anderem angegeben, warum die Arten gefährdet sind. Ähnliche Listen lassen sich auch für andere Bundesländer finden. • Als Präsentationsform kann zum Beispiel ein Plakat gewählt werden. Auf dem Plakat wird zunächst der Lebensraum beschrieben und danach die beiden Arten. Abiotische Umweltfaktoren Abiotische Umweltfaktoren bestimmen die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere in einem Ökosystem ganz entscheidend. Dazu zählt wie viel Sonnenlicht einstrahlt, welche Temperaturen herrschen, die Wasser- und Bodenverhältnisse sowie Klima und Höhenlage. In Wäldern oder entlang eines Baches kommen deshalb andere Tier- und Pflanzenarten vor als auf sonnigen felsigen Hängen. Unter gleichen Lebensbedingungen entwickeln sich ähnliche Artengemeinschaften. Deshalb kann man von den abiotischen Faktoren auch Rückschlüsse auf die vorkommenden Arten ziehen. Viele Arten sind deshalb bedroht, weil ihre Lebensräume gefährdet sind. Laubwald Grasland Dreiborner Hochfläche Felsenlandschaft im Ahrtal Die Eifel – Sommer und Herbst © wdr Planet Schule 2010 Bedrohte Arten in der Eifel Die Eifel – Sommer und Herbst Rote Liste und Gefährdungsstufen In der Roten Liste werden die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aufgelistet. Es gibt sie weltweit, für Deutschland sowie für einzelne Bundesländer. Sie erscheinen in größeren Abständen, cirka alle zehn Jahre in aktualisierten Fassungen. Man unterscheidet verschiedene Gefährdungstufen von 0=ausgestorben oder verschollen, R=durch extreme Seltenheit gefährdet, und 1=vom Aussterben bedroht bis zu V=Vorwarnliste. Der Biber gehört zu den geschützten Arten in Nordrhein-Westfalen. Welche weiteren Tiere und Pflanzen geschützt sind, findet man in der Liste geschützter Arten auf der Internetseite des Umweltministeriums NRW. Zu jeder aufgelisteten Art gibt es dort ausführliche Informationen. Inhalte der Präsentation Folgende Informationen sollten auf dem Plakat enthalten sein: - Name des Lebensraums - wo kommt er im Nationalpark Eifel vor - stichpunktartige Beschreibung des Lebensraums - typische Pflanzen und Tiere (evtl. nach Jahreszeiten) - eine gefährdete Tier- und Pflanzenart beschreiben und evtl. mit Foto versehen, siehe Beispiel unten Beispiel Europäische Wildkatze Wissenschaftlicher Name: Felis silvestris Gruppe: Säugetier Größe: bis zu 120 cm Lebensraum: zusammenhängende Waldgebiete, Laub- , Misch- und Nadelwälder; größtes Verbreitungsgebiet in Europa ist das Eifel-Ardennen-Gebiet mit einer Population von etwa 1000 Tieren Aktivität: dämmerungs- und nachtaktiv; kein Winterschlaf Nahrung: hauptsächlich Mäuse, im Winter auch Kaninchen oder Vögel Paarungszeit, Jungtiere: Januar bis März, 3-4 Jungtiere (max. 6-8) Gefährdung durch: Rückgang größerer Laub- und Mischwaldgebiete, Verschlechterung des Nahrungsangebotes durch intensive Landwirtschaft; Rückgang von Versteckmöglichkeiten (mehr Aktivitäten im Wald, weniger Unterholz und Dickicht ...); Unfälle auf Straßen => stark gefährdete Art Die Eifel – Sommer und Herbst © wdr Planet Schule 2010 Bedrohte Arten in der Eifel Die Eifel – Sommer und Herbst Lehrerblatt: Stichworte zu den Lösungen Abiotische Umweltfaktoren in den Lebensräumen Wälder Laubwälder im Norden sonnige Steilhänge fördern Eichenwachstum sonnenabgewandte und feucht-kühle Standorte sind für andere Laubbaumarten wie Ahorn oder Linde vorteilhaft - je basenreicher der Boden, desto mehr Wildkräuter - Totholz als Lebensraum Nadelwälder im Süden (Fichten dominierend) und im Osten (Kiefernwald), Krautschicht wegen ganzjähriger Beschattung nur spärlich ausgebildet, wenig Licht, Boden sauer und mit mächtiger Humuschicht (Nadeln) Grünland - unterscheidet sich nach Nährstoffreichtum und Wasserversorgung der Böden sowie der Art ihrer Nutzung durch Mensch und Tier - artenärmeres Grünland: Dreiborner Hochfläche (wegen Bodenverletzungen durch Truppenübungsplatz) oder nährstoffarmen Borstgrasrasen - artenreicheres Grünland: Glatthafer- und Bergmähwiesen, - Feucht- und Nasswiesen werden zum Teil nicht mehr bewirtschaftet, dort verdrängen Hochstauden niedrigwüchsigere Gräser und Kräuter Ginsterflächen - bilden sich auf nicht mehr gemähten oder beweideten Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Vogelsang, - Gebiet in Sukzession: Ginster und andere Büsche folgen den zunächst aufkommenden hochwüchsigen Staudenpflanzen (Entwicklungsstadium auf dem Weg zur natürlichen Waldentwicklung) Gewässer - Wildbäche in engen Tälern mit hoher Fließgeschwindigkeit und steinigem Bett - Wiesenbäche in breiten Tälern mit gemächlicher Fließgeschwinidgkeit und Kies-/Sandbett - Stauseen Felsen und trockene Heiden - Blockfelder im Eichenwald, am Wanderweg der Urfttalsperre, Distrikte Hetzingen und Dedenborn; - Felsformationen unterscheiden sich durch Ausrichtung zur Sonne und Grad der Beschattung; - Grauwacken, Tonschiefer oder Sandsteine: dunkel-feuchtes Kleinklima (beschattete Waldfelsen) ideal für Moose und Farne oder warm-trockenes Kleinklima (offene Felsen) ideal für Reptilien und trockenheitsresistente Kräuter Moore und feuchte Heiden - hohe Niederschläge, nährstoffarme Böden Die Eifel – Sommer und Herbst © wdr Planet Schule 2010 Bedrohte Arten in der Eifel Die Eifel – Sommer und Herbst Lösungsmöglichkeit Europäischer Biber Wissenschaftlicher Name: Castor fiber Gruppe: Säugetier Größe: bis 100 cm Körperlänge plus 40 cm Schwanz Lebensraum: an fließenden Gewässern mit vegetationsreichen Ufern und in Stauteichen Aktivität: dämmerungs- und nachtaktiv; kein durchgehender Winterschlaf, bei strengem Frost aber wochenlang im Bau Nahrung: im Sommer junge Baumtriebe, Kräuter, Wasserpflanzen; im Winter Baumrinde Paarungszeit, Jungtiere: Februar bis März, 1-5 Jungtiere Gefährdung durch: Verlust der Lebensräume an Gewässern (Auen, Uferränder ...), Störung durch Wasseraktivitäten (Baden, Wassersport), Zerschneidung von Lebensräumen durch extreme Seltenheit gefährdet Flussperlenmuschel Wissenschaftlicher Name: Margaritifera margaritifera Gruppe: Weichtier Größe: 9,5 – 14 cm bei erwachsenen Muscheln Lebensraum: in sauberen, sauerstoffreichen Bächen mit Bachforellen Nahrung: organische Schwebstoffe im Wasser Fortpflanzung: Eier; 1-5 Zyklen im Jahr Fortpflanzungszeit: April - Juli Gefährdung durch: nicht ausreichende Gewässerqualität, Verlust des Lebensraums (natürliche Bach- und Flussläufe, Veränderung der natürlichen Fischfauna sowie Rückgang von Wirtsfischen) vom Aussterben bedroht Die Eifel – Sommer und Herbst © wdr Planet Schule 2010