4. Teil: Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe In drei kleinen Aufsätzen habe ich schon die Geschehnisse angesprochen, die vermutlich die Maarbildung in der Eifel ausgelöst haben. In einem dieser Schriften habe ich den Bergsturz von Köfels im Ötztal erwähnt, der bei den meisten Kennern von einem Meteoriteneinschlag vor 9000 Jahren ausgelöst wurde, denn man hat so genannte Köfelsite gefunden und diese auf den Einschlag bezogen. Hier möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass Köfelsite zu den Impaktiten gehören, also nur mit einem Meteoriteneinschlag zu erklären sind. Natürlich gibt es in den Alpen auch Bergstürze aus anderen Ursachen, die jedoch keine solchen Steinfunde aufzuweisen haben. Das Datum um 9000 Jahre entspricht den früher für die Eifel und ihre Maare angesprochenen Einschläge. Wenn man das Köfelser Bergsturz- Ereignis zum Maßstab nimmt, das mit einer Kraft von 4,5 Megatonnen TNT- Sprengstoff vergleichbar ist, dann kann man auf die wahrscheinlich kleineren Einschläge in der Eifel bezogen, wohl nicht von einem entsprechenden großen Geschehen an den Maaren ausgehen. Der Zeitpunkt konnte vor allem wegen des Baumfundes unter dem Sturz im Ötztal bestimmt werden, den ich schon in einem vorherigen Aufsatz erwähnte. Die Einschläge der kosmischen Teile sind in der Fülle wie auf dem Mond oder Mars insgesamt nicht zu finden, da ja die Erde mit einer Oberfläche von 71 % Wasser zu etwa Dreiviertel dort die Geschosse auffängt und die Krater in der Tiefe später kaum noch zu sehen und zu deuten sind. Statistisch gesehen 1 stürzen also die Meisten ins Meer; auf die feste Erdoberfläche fallen Wenige, und die Krater vom ihnen sind später nur noch sehr schwer zu erkennen, weil die atmosphärische Verwitterung sie bis zur Unkenntlichkeit verändert. Auch wird die Oberfläche der Erde durch tektonische Veränderungen (Verschiebungen in der Erdkruste und Erdbeben) laufend anders, daher ist der für uns sichtbare Anteil auf die Zeit bezogen noch sehr jung. Nur die größten und schwersten kosmischen Geschossen haben Veränderungen geschaffen, die später am Gesicht der Erde abzulesen sind. Der Durchmesser des niedergehenden Einschlagkörpers soll dabei zur Breite des entstehenden Kraters ca. 1:30 sein. Die Meteorite, die zu klein und zu leicht für die Durchbrechung der Atmosphäre sind, sehen wir in ihrer Verglühung als Sternschnuppen am Himmel. Eine unvorstellbare Katastrophe muss der Meteorit in der Umgebung des eutigen Nördlinger Ries ausgelöst haben. Das Geschehen fand vor etwa 14,8 Millionen Jahren statt. und die Gestalt des Kraters hat heute einen Durchmesser von ca. 25 km. Dieser Schnitt stammt von einem Belemniten, der vor 14,8 Millionen Jahren sich beim Einschlag im Nördlinger Ries entstand. Etwa im westlichen Teil bis zur Mitte des Kraters vom Meteoriteneinschlag liegt heute die Stadt Nördlingen. Die Tektite findet man noch an einzelnen Stellen im Rand des Kraters, der gut nur auf Luftaufnahmen zu erkennen ist, weil seine Entstehung ja schon so weit (14,8 Millionen Jahre) zurückliegt. Das oben gezeigte Bruchstück ist ein so genannter Belemnit, also Tektit davon. Er wurde 2 geschnitten und geglättet wie die Bilder es zeigen. Dies unten sind nur Darstellungen und Beschreibungen, wie man sich der Urform des Kraters vorzustellen hat. An den so bis heute hinterlassenen Veränderungen können wir die Erkenntnisse über dieses Geschehnis ermessen und deuten. Der Einschlag in dieser Zeit muss jedenfalls gewaltig gewesen sein. Querschnitt und Art des Kraters in Nördlingen Tektit von Nördlingen 3 Es gibt eine füllige Literatur zu den Geschehnissen, und man sollte bei größerem Interesse im Internet nachsehen, wo auch die Bücher dazu erwähnt werden. Der Krater ist nach Blicken von oben ca. 25 Kilometer weit und der Impakt war sicher etwa 1 Kilometer groß. Rieskrater Ich beschreibe dies alles, um einmal auf die Geschehnisse an der Erdoberfläche hinzuweisen, die in dieser Größenform wahrscheinlich einen recht deutlichen Anteil der Lebewesen auslöschten. Belemnit (Tektit) vom Nördlinger Ries 4 Ich will ja über die Frage der Entstehung der Maare in der Eifel sprechen, muss aber die ähnlichen Vorgänge auf der Erde beschreiben, da offensichtlich in der Eifel nach entsprechenden Impaktiten für die Erklärung von den Maaren und dem Laacher See nicht durchgeführt oder veröffentlicht wurden. In der Rheinischen Tiefebene und an den Rändern zur Eifel wird Bimsstein abgebaut, der im Bereiche von Vulkanausbrüchen entsteht. Diese Funde sind aber kein Gegenbeweis für die Theorie des Einschlages von Fremdkörpern, da im Rheinland während der letzten Eiszeit eine rege Vulkantätigkeit etwa im Siebengebirge und der Eifel bestand und in Form von Bergkegeln sichtbar wird. Auch habe ich die Frage eines sekundären Vulkanmechanismus angesprochen, da ja zum Zeitpunkt der Entstehung der Maare und des Laacher Sees die Vulkantätigkeit der genannten Regionen erst 1000- 2000 Jahre zurücklag und wieder angeregt werden konnte. Mir erscheint es aber wichtig, dass bis heute die Ursachen und die Zeit zwar in Köfels geklärt werden konnten, aber kein Zusammenhang zwischen diesem Bergsturz und dem möglichen Niedergang von Teilen eines Kometen bekannt sind. Auch wurde der Fundort von Tektiten (Hauyniten) in Niedermendig und am Rande des Laacher Sees bis heute nicht erklärt. Ich habe mir einen solchen Stein angeschafft und zeige ihn mit der Beschreibung aus dem Geschäft von Niedermendig, deren Besitzer eindeutig sagen, dass der Fund vom Laacher See sei. Tektit vom Laacher See 5 Lesen sie dort. Alle Eifelmineralien sind selbst gefundene Raritäten! Und darunter: Fundort Niedermendig/Eifel, Laacher See! Immer wieder frage ich mich, warum die Funde nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen erklärt werden, da doch schon lange kein Zweifel an der Bildung von solchen Fragmenten durch kosmische Einschläge besteht. Der Verkäufer aus Niedermendig hat noch weitere sehr schöne Stücke, die der Größe wegen zu hohen Preisen angeboten werden. Ich lese für einen solchen Hauyniten (Eifeltektit) von 1,18 Zentimeter Größe einen Kaufbetrag von 1.299,00 Euro. Dass Erdwissenschaftler sich sehr schwer tun, mit der Klärung all dieser Zusammenhänge, ist hinlänglich bekannt, und hat schon Vater und Sohn Alvarez, die die Verbindungen zwischen Kometeneinschlag und Aussterben der Dinosaurier beschrieben, eine lange Verlachung und Ablehnung eingetragen. Ich sage hier noch einmal deutlich: Die Eifel hat eine solche Katastrophe in kleinerem Maße erfahren, die bis heute weder in der Zeit noch in den Fundorten geklärt ist.- Übrigens sind die Fundstücke der Eifeltektite wunderschöne blaue, strahlende Steinrelikte, die manche Frau gern an einer Kette tragen würde. November 2007 Dr. Wilhelm Pilgram Für die aus unterschiedlichen Skripten entnommenen Bilder möchte ich um Verständnis bitten, denn man kann selbst nicht alles aufsuchen und photographieren 6