Ein echter Außenseiter - Ökologisch

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Ein echter Außenseiter Afrikanischer Tabak
Nicotiana africana
Erst 1975 wurde der Afrikanische Tabak von
H. Merxmüller und K.P. Buttler aus München in einem Artikel in den Mitteilungen
der Botanischen Staatssammlung München
wissenschaftlich beschrieben. Bis zu diesem
Zeitpunkt war kein Wildtabak aus Afrika
bekannt. Bereits 10 Jahre vor der Publikation
war Herbarmaterial und Samen dieser Art
vor Ort in Namibia gesammelt worden.
Gefunden wurden die Pflanzen auf isolierten Bergen in der
Mittleren Namib, wo sie im Schatten von Granitfelsen
wachsen.
Im Botanischen Garten München wurden aus dem Staatgut
Pflanzen angezogen. Erst als diese im zweiten Jahr blühten,
erkannte man, dass es sich hier um eine bislang unerkannte
afrikanische Tabakart handelt. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte man, dass Tabak in
Afrika nur kultiviert oder verwildert vorkommt.
Nicotiana africana ist eine mehrjährige Pflanze, die sich verzweigt
und an der Basis verholzt. Sie kann eine Höhe von 2,50 m
erreichen. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind drüsig behaart.
Abweichend von den üblichen Eigenschaften der Tabakblüten hat
die Kronröhre keine Ausbuchtungen oder Einschnürungen. Die
Staubgefäße und der Stempel ragen aus der schräggestellten, nach
unten geneigten Blüte weit heraus. Die Baumform und die weit aus
der Blüte herausragenden Staubgefäße und Stempel, erinnern sehr
an Arten aus der Sektion Tomentosae. Während diese jedoch alle 12 Chromosomenpaare
besitzen, hat der Afrikanische Tabak 23 Paare.
2003 erhielt der Ökologisch-Botanische Garten Bayreuth Saatgut des afrikanischen
Tabaks vom Münchner Botanischen Garten. Es keimte nur eine Pflanze, die zwei Jahre
lang kultiviert wurde, im Winter in den Gewächshäusern, im Sommer auf dem Feld
zusammen mit anderen Tabakarten ausgepflanzt. Im zweiten Jahr verzweigte er sich,
wurde aber nicht größer als 30 cm. Erst im dritten Jahr zeigten sich wenige Blüten.
Fotos: Horst Thor
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