Strauchtabak (Nicotiana glauca)

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Strauchtabak
Nicotiana glauca
Wahrscheinlich
kam
der
Strauchtabak (Nicotiana glauca)
in Südamerika ursprünglich nur
in
NW-Argentinien
und
Bolivien vor, wurde von dort
aber in alle warm und temperierten Länder Südamerikas verbreitet. Er ist
heute von der Meeresküste bis in Höhen von
3000 m zu finden.
In seiner südamerikanischen Heimat
bestäuben Kolibris die langröhrigen Blüten,
in Israel wurden Nektarvögel (Nectarinia
osea) dabei beobachtet. Der Nektar von
Strauchtabak enthält neben Anabasin* auch
Nicotin. Die Giftwirkung des Strauches
beruht nicht nur auf Nicotin, sondern auch
auf einem hohen Anteil an Nornicotin*. In
Südamerika wurde N. glauca von den
Indianern als Heilpflanze verwendet.
Strauchtabak ist der einzige invasive
Vertreter der Gattung Nicotiana. Mittlerweile
hat sich der dünnästige und graugrün
beblätterte Strauch weltweit in tropisch und
subtropischen Gebieten der Erde und vor
allem auf offenen,
gestörten Flächen,
Ruderalstellen und
Straßenrändern ausgebreitet.
Während
Tabak
frostempfindlich ist,
zeigt Strauchtabak
eine gewisse Frosthärte. Bei Minus-
graden von –3° bis –4°C
verliert er zwar die Blätter,
treibt aber wieder aus.
Diese Fähigkeit ist ein
Grund für seine weite
Verbreitung, ein weiterer
seine Schnellwüchsigkeit.
Die Samen keimen bereits
bei relativ niedrigen Temperaturen (ab 7°C, andere Tabakarten erst ab
10°C), die Sämlinge erreichen schon im
ersten Jahr Höhen von bis zu drei Meter und
ihre Blühfähigkeit. Strauchtabak ist eine sehr
ursprüngliche Tabakart und hat von allen
Arten der Gattung die größte Ähnlichkeit mit
Cestrum-Arten. Diese sind die nächsten
Verwandten der Tabake aus der Gruppe der
N. tabacum und N. rustica Arten (siehe
Poster „Die liebe Verwandtschaft des
Tabak“).
Obwohl er in manchen
Gegenden fast das ganze
Jahr hindurch blüht, ist
er wegen der kleinen
gelbgrünen Blüten und
den
unauffälligen
grau grünen Blättern an
leicht hängenden Zweigen kein dekorativer,
sondern eher ein unauffälliger Strauch. Die
graue Farbe der Blätter wird durch eine feine
Wachsschicht hervorgerufen. Sie reduziert
übermäßige Verdunstung und erlaubt dem
Strauchtabak trockene Standorte zu
besiedeln.
*Anabasin, Nornikotin siehe Poster „Nikotin“
Fotos: Manfred Wiechmann, Peng Liu
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