Bachelor Thesis Josias Meili Wie teuer sind

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Berner Fachhochschule
Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
Bachelor Thesis
Autor:
Josias Meili
Thema:
Wie teuer sind Milchviehställe, welche in
den Jahren 2010 – 2013 gebaut wurden?
Studiengang:
Agronomie
Major:
Agrarwirtschaft
Schule:
HAFL Zollikofen
Abgabedatum:
08.08.2014
Ort:
Zollikofen
Vorgelegt bei:
Dr. Therese Haller
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Selbstständigkeitserklärung
Durch meine Unterschrift erkläre ich, dass
-
ich den „Verhaltenskodex HAFL zur Verwendung von Informationsquellen“ kenne und
mir die Konsequenzen bei dessen Nichtbeachtung bekannt sind,
-
ich diese Arbeit in Übereinstimmung mit diesen Grundsätzen erstellt habe,
-
ich diese Arbeit persönlich und selbstständig erstellt habe,
-
ich
mich
einverstanden
erkläre,
dass
meine
Arbeit
mit
einer
Plagiat-
Erkennungssoftware getestet und in die BFH-Datenbank der Software aufgenommen
wird.
Ort, Datum: ….……………………………………………………………………
Unterschrift: ……………………………………………………………………….
Mitteilung über die Verwendung der Arbeit
Alle Rechte an Semesterarbeiten, Bachelor-Theses und Minorarbeiten der Hochschule für
Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL sind im Besitze des/der Verfassers/in
der Arbeit. Die HAFL geniesst jedoch ein kostenloses, unbefristetes, nicht-exklusives
Nutzungsrecht an den Arbeiten ihrer Studierenden.
Semesterarbeiten,
Bachelor-Theses
und
Minorarbeiten
sind
Bestandteile
des
Ausbildungsprogramms und werden von den Studierenden selbstständig verfasst. Die HAFL
übernimmt keine Verantwortung für eventuelle Fehler in diesen Arbeiten und haftet nicht für
möglicherweise daraus entstehende Schäden.
Zollikofen, Mai 2011
Der Direktor
Selbstständigkeitserklärung
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
Vorwort
Die besuchten Betriebe dieser Arbeit haben freundlicherweise vertrauliche Betriebsdaten,
Abrechnungen und Stallbaupläne zur Verfügung gestellt. Der Autor hat den Personen
versprochen, dass vertrauliche Daten nicht veröffentlicht werden. Falls Daten aus dieser
Arbeit veröffentlicht oder weitergegeben werden, ist darauf zu achten, dass diese
anonymisiert werden. Zudem muss die Verwendung mit dem Autor dieser Arbeit besprochen
werden.
Vorwort
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
Inhaltsverzeichnis
Selbstständigkeitserklärung ....................................................................................................2
Mitteilung über die Verwendung der Arbeit .............................................................................2
Vorwort ...................................................................................................................................3
Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................4
Abkürzungsverzeichnis...........................................................................................................6
Tabellenverzeichnis ................................................................................................................7
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................8
Zusammenfassung .................................................................................................................9
1
Einleitung .......................................................................................................................10
2
Stand der Forschung .....................................................................................................11
3
4
2.1
Wirtschaftliche Bedeutung der Investitionskosten ...................................................11
2.2
Stallsysteme für Milchvieh ......................................................................................14
2.3
Investitionskosten in Milchviehställen .....................................................................15
2.4
Baukostenindex......................................................................................................23
Material/Methoden .........................................................................................................24
3.1
Betriebe..................................................................................................................24
3.2
Aufteilung der Investitionskosten ............................................................................25
3.3
Tierwohl .................................................................................................................27
3.4
Auswertungen ........................................................................................................31
Ergebnisse .....................................................................................................................32
4.1
Betrieb Nr. 1 ...........................................................................................................32
4.2
Betrieb Nr. 2 ...........................................................................................................34
4.3
Betrieb Nr. 3 ...........................................................................................................36
4.4
Betrieb Nr. 4 ...........................................................................................................38
4.5
Betrieb Nr. 5 ...........................................................................................................40
4.6
Betrieb Nr. 6 ...........................................................................................................42
4.7
Betrieb Nr. 7 ...........................................................................................................44
Inhaltsverzeichnis
Josias Meili
4
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4.8
Betrieb Nr. 8 ...........................................................................................................46
4.9
Betrieb Nr. 9 ...........................................................................................................48
4.10
Betrieb Nr. 10 .........................................................................................................50
Diskussion .....................................................................................................................52
5.1
Auswertung der eigenen Ergebnisse ......................................................................52
5.2
Vergleich mit den Daten von Marc Ritter ................................................................64
5.3
Vergleich mit den Baukosten in den Nachbarländern .............................................66
6
Folgerungen...................................................................................................................67
7
Literaturverzeichnis ........................................................................................................70
Dank.....................................................................................................................................73
Anhang .................................................................................................................................74
Digitaler Anhang ...................................................................................................................74
Inhaltsverzeichnis
Josias Meili
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Abkürzungsverzeichnis
ART
Agroscope Reckenholz-Tänikon (früher FAT)
BLW
Bundesamt für Landwirtschaft
BTS
Besonders tierfreundliche Stallhaltung
EU
Europäische Union
FAT
Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (heute ART)
GVE
Grossvieheinheiten
GVP
Grossviehplätze
RAUS
Regelmässiger Auslauf
Abkürzungsverzeichnis
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Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Einfluss der Baukosten auf die Kosten pro kg Milch .................................................11
Tab. 2: Verschiedene Stallgrundtypen ..................................................................................15
Tab. 3: Kostenvergleich der Stalltypen bei 48 Kuhplätzen ....................................................16
Tab. 4: Luzerner Scheunen-Index ........................................................................................23
Tab. 5: Wasser-Checkliste Tierwohl .....................................................................................27
Tab. 6: Licht- und Luft-Checkliste Tierwohl ...........................................................................28
Tab. 7: Ruhe-Checkliste Tierwohl .........................................................................................29
Tab. 8: Raum-Checkliste Tierwohl ........................................................................................29
Tab. 9: Futter-Checkliste Tierwohl ........................................................................................30
Tab. 10: Gesundheits-Checkliste Tierwohl ...........................................................................30
Tabellenverzeichnis
Josias Meili
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Bachelor Thesis
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr bei unterschiedlicher Herdengrösse ....................12
Abb. 2: Arbeitsverdienst pro Stunde bei unterschiedlichem Output ......................................12
Abb. 3: kg Milch pro Arbeitskraftstunde im Verhältnis zu den Gebäudekosten .....................13
Abb. 4: Offener Mehrgebäudestall ........................................................................................17
Abb. 5: Investitionsbedarf für ein Futterlager ........................................................................18
Abb. 6: Degression der Investitionskosten pro GVE bei steigender Betriebsgrösse..............19
Abb. 7: Investitionsbedarf bei unterschiedlicher Hofdüngerlagerung.....................................20
Abb. 8: Stall mit Tiefstroh-Liegebereich ................................................................................21
Abb. 9: Standorte der für die Auswertung besuchten Betriebe..............................................24
Abb. 10: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen ...............................................52
Abb. 11: Totale Investitionskosten aufgeteilt nach der Futterlagerung ..................................54
Abb. 12: Totale Investitionskosten pro m3 SIA 416, aufgeteilt nach Futterlagerung ..............55
Abb 13: Totale Investitionskosten nach SIA 416 pro GVE, aufgeteilt nach Futterlagerung ..56
Abb. 14: Detailkosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe ................57
Abb. 15: Erreichte Durchschnittspunktzahlen bei der Tierwohl-Checkliste ............................60
Abb. 16: Milchviehstall von Betrieb Nr. 6 ..............................................................................60
Abb. 17: Milchviehstall von Betrieb Nr. 7 ..............................................................................61
Abb. 18: Milchviehstall von Betrieb Nr. 9 ..............................................................................62
Abb. 19: Totale Investitionskosten von Westschweizer - und Deutschschweizer Betrieben ..64
Abb. 20: Detailkosten von Westschweizer - und Deutschschweizer Betrieben .....................65
Abbildungsverzeichnis
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
Zusammenfassung
MEILI, Josias. Wie teuer sind Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 – 2013 gebaut
wurden?
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den Investitionskosten von Milchviehställen. Das Ziel
dieser Arbeit ist es, den Investitionsbedarf von neuen Milchviehställen zu bestimmen. Zudem
soll analysiert werden, welche Faktoren die Kosten massgeblich beeinflussen und welche
Handlungsempfehlungen
abgegeben
werden
können,
um
kostengünstige
Projekte
realisieren zu können, ohne Abstriche beim Kuhkomfort und der Arbeitseffizienz zu machen.
Die Daten zu den Investitionskosten und dem Kuhkomfort der neuen Ställe wurden von zehn
Fallstudienbetrieben, welche in den Jahren 2010 – 2013 einen Milchviehstall von mindestens
40 GVE (Grossvieheinheiten) realisiert haben, gesammelt und ausgewertet. Dazu wurden
die Kosten nach verschiedenen Faktoren aufgeteilt. Die neuen Milchviehställe wurden nach
der Hulsen-Methode auf das Tierwohl beurteilt.
Der durchschnittliche Investitionsbedarf inklusive den erbrachten Eigenleistungen der zehn
untersuchten Betriebe lag, bei einer Grösse von 73 GVE, bei Fr. 17‘200.- pro GVE. Somit
kann davon ausgegangen werden, dass in den letzten zehn Jahren die Baukosten für einen
neuen Milchviehstall um rund 20% gestiegen sind. Durchschnittlich betrafen 69% der
gesamten Investitionskosten das Gebäude und 28% die Betriebseinrichtungen. Bei der
Aufteilung auf diese beiden Kostenträger konnte festgestellt werden, dass im Schnitt Fr.
10‘280.- pro GVE auf den Stall fielen. Die Spannweite der Kosten von Fr. 6‘450.- bis Fr.
14‘260.- pro GVE ist in diesem Bereich sehr gross. Für die Melkeinrichtung und den Tank
fielen durchschnittlich Kosten in der Höhe von Fr. 2‘170.- pro GVE an. Somit beliefen sich die
durchschnittlichen Investitionskosten für einen neuen Milchviehstall ohne Futter- und
Güllelagerraum auf Fr. 12‘450.-. Für die Futterlagerung kamen im Schnitt Kosten von Fr.
1‘776.- pro GVE hinzu. Es konnte festgestellt werden, dass Betriebe mit einem
Dürrfutterlager (Fr. 3‘486.- pro GVE) im Durchschnitt um Fr. 2‘000.- höhere Investitionskosten pro GVE hatten als Betriebe mit einem Flachsilo. Für die Güllelagerung fielen im
Schnitt Kosten in der Höhe von Fr. 2‘430.- pro GVE an. Viele Betriebe konnten jedoch von
bereits vorhandenen Futter- und Güllelagerkapazitäten profitieren.
Bei kostengünstigen Projekten standen sicherlich eine gewisse Grösse des Milchviehstalles,
der Einbezug bestehender Gebäudeteile sowie ein sehr einfaches Stallsystem im
Vordergrund. Durch einen Mehrgebäudestall oder ein einfaches Pultdach wären grössere
Einsparungen möglich. Bei den untersuchten Betrieben wurde auch bei kostengünstigen
Systemen keine Abstriche bei der Arbeitseffizienz und dem Kuhkomfort gemacht.
Schlagwörter: Investment, Costs, Dairy farms, Milk Production, Switzerland
Zusammenfassung
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
1 Einleitung
In den letzten Jahren konnte in der Schweizer Landwirtschaft eine rege Bautätigkeit
festgestellt werden. Nicht erst durch die Änderung der Tierschutzverordnung, welche 2013 in
Kraft trat, wurden viele Landwirtinnen und Landwirte zum Bau neuer Milchviehställe
veranlasst. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben jedoch langfristige
fixe Kosten zur Folge, welche zu einer grossen Belastung werden können, insbesondere
wenn der Milchpreis unter Druck gerät. Wer heute einen neuen Milchviehstall baut, muss
schnell mit Kosten von über Fr. 20‘000.- pro Platz rechnen. Verschiedene Bauberater geben
den Durchschnitt sogar mit Fr. 24‘000.- pro Platz an (Lehnert 2013).
Dass die Gebäude den gesetzlichen Vorschriften entsprechen müssen, liegt auf der Hand.
Immer mehr gewinnt auch die Funktionalität des Bauvorhabens an Bedeutung. Dabei
kommen zusehends technische Hilfsmittel zum Einsatz, welche Arbeitseinsparungen und
Arbeitserleichterungen bringen sollen. Immer wieder werden teilweise beeindruckende
Zahlen von günstigen Bauprojekten publiziert. Dabei handelt es sich jedoch oft um
Bauvorhaben, bei denen Teilbereiche oder auch Eigenleistungen ungenügend oder gar nicht
berücksichtigt wurden.
Bereits
im
Jahr
2001
wurde
an
der
Hochschule
für
Agrar-,
Forst-
und
Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen eine Diplomarbeit über Investitionskosten in der
Milchproduktion verfasst (Gavillet und Joray 2001). Diese Daten flossen in eine Publikation
der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) ein. In
einer Auswertung von 45 Betrieben mit durchschnittlich 54 Grossvieheinheiten (GVE) wurde
festgestellt, dass sich die Kosten im Durchschnitt auf Fr. 16‘100.- je GVE beliefen (Hilty und
Herzog 2003). Dabei fielen Fr. 9‘200.- für den Stall, Fr. 4‘100.- für das Futterlager und Fr.
2‘800.- für das Hofdüngerlager an (ebd.).
Da die Daten dieser Diplomarbeit veraltet sind, soll in der vorliegenden Arbeit sowie in einer
Schwesterarbeit von Marc Ritter anhand von Fallstudien aufgezeigt werden, wie teuer
Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 - 2013 gebaut wurden, sind. Als Hypothese kann
angenommen werden, dass sich die Baukosten für neue Milchviehställe seit der letzten
Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) verteuert haben. Es soll auch untersucht werden,
welche Faktoren die Investitionskosten massgeblich beeinflussen und durch welche
baulichen Massnahmen sich die kostengünstigen Lösungen auszeichnen. Zudem stellt sich
die Frage, ob die Arbeitseffizienz sowie der Kuhkomfort in kostengünstigen Systemen
gewährleistet sind. Zum Schluss dieser Arbeit sollen konkrete Handlungsempfehlungen für
Landwirtinnen und Landwirte abgegeben werden, welche kostengünstige Milchviehställe
bauen möchten.
Einleitung
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
2 Stand der Forschung
2.1 Wirtschaftliche Bedeutung der Investitionskosten
Durch den Bau von neuen Milchviehställen wird die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion in
den kommenden Jahren stark beeinflusst. Oftmals wird die Wichtigkeit des Stallkonzepts
unterschätzt. Rund 50% der Vollkosten pro kg Milch werden durch das Gebäudekonzept
beeinflusst (Baumgartner 2011). Die Kosten setzen sich durch Baukosten, Baufolgekosten
und Arbeitskosten im Stall zusammen.
2.1.1 Kosten pro kg Milch
Die Gebäudekosten sind ein erheblicher Kostenpunkt bei der Produktion von 1 kg Milch.
Gemäss Baumgartner (2011) belaufen sich die Jahreskosten für das Gebäude auf rund 8%
der Investitionskosten. Die Kosten für das Gebäude (8%) setzten sich hauptsächlich aus den
Abschreibungen (5%), den Zinskosten (1.8%) sowie den Reparaturen und dem Unterhalt des
Gebäudes (1%) zusammen. Wie sich die Kosten pro kg Milch bei unterschiedlichen
Baukosten je nach Milchleistung zusammensetzten, ist in Tabelle 1 ersichtlich.
Tab. 1: Einfluss der Baukosten auf die Kosten pro kg Milch bei einer Milchleistung von 8‘000 kg pro Kuh
und Jahr (Quelle: nach Baumgartner 2011, eigene Darstellung)
Baukosten pro GVE
pro GVE und Jahr
pro kg Milch
Fr. 15‘000.-
*8% = Fr. 1‘200.-
Fr. 1‘200.- / 8‘000 kg = 15 Rappen
Fr. 20‘000.-
*8% = Fr. 1‘440.-
Fr. 1‘440.- / 8‘000 kg = 20 Rappen
Fr. 25‘000.-
*8% = Fr. 2‘000.-
Fr. 2‘000.- / 8‘000 kg = 25 Rappen
Gemäss Tabelle 1 beeinflussen die Baukosten die Milchproduktion erheblich. Durch die
Einsparung von Fr. 5‘000.- Investitionskosten kann die Milch um rund 5 Rappen günstiger
hergestellt werden. Somit wird mit den Investitionskosten der Grundstein für eine
kostengünstige Milchproduktion gelegt.
2.1.2 Arbeitswirtschaft
Mit einer Investition in einen neuen Milchviehstall soll auch die Effizienz in der
Milchviehhaltung gesteigert werden. Gemäss Küenzi (2014) ist das Ziel des Stallbaus, dass
eine Person 100 Kühe betreuen kann. Neben den Investitionskosten pro GVE, welche mit
der Bestandesgrösse sinken, sinkt bei steigender Anzahl Kühe auch der Arbeitszeitbedarf je
Kuh und Jahr, wie dies in Abbildung 1 ersichtlich ist.
Stand der Forschung
Josias Meili
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Bachelor Thesis
HAFL 2014
Abb. 1: Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr bei unterschiedlicher Herdengrösse (Quelle: Schick 2007)
In Abbildung 1 ist ersichtlich, dass in der Milchproduktion der Zeitaufwand für das Melken
und die Fütterung am grössten ist. Daher kann es gemäss Baumgartner (2011) sinnvoll sein,
je nach betrieblicher Situation, in diesen Bereichen in die Automatisierung zu investieren.
Dass sich die Arbeitseffizienz auch finanziell für die Landwirtinnen und Landwirte auszahlt,
ist in Abbildung 2 ersichtlich.
Abb. 2: Arbeitsverdienst pro Stunde bei unterschiedlichem Output (Haas 2014)
In Abbildung 2 ist eine Tendenz erkennbar, dass durch mehr kg Milch pro Arbeitsstunde
auch der Arbeitsverdienst pro Stunde steigt. Die Zahlen stammen aus den Auswertungen der
Stand der Forschung
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Bachelor Thesis
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Vollkostenrechnung von Talbetrieben aus dem Jahr 2013. Auch wenn die Zahlen in
Abbildung 2 gemäss Haas (2014) nicht repräsentativ sind und mit einer hohen Milchleistung
pro Kuh die Arbeitsproduktivität in kg Milch pro Stunde in vielen Fällen ebenfalls ansteigt,
lässt sich trotzdem festhalten, dass bei gleichbleibenden Kosten durch die Erhöhung des
Milchoutputs in kg pro Arbeitsstunde ein höherer Arbeitsverdienst resultiert. Da mit dem Bau
eines Milchviehstalls die Arbeitseffizienz massiv beeinflusst wird, wird damit auch der
Grundstein für den zukünftigen Arbeitsverdienst gelegt. Jedoch gilt zu beachten, dass, wie in
Abbildung 2 dargestellt, grosse Unterschiede zwischen den Betrieben vorhanden sind. Es
gibt Betriebe, welche trotz hoher Arbeitsproduktivität einen tiefen Verdienst erwirtschaften.
Der Arbeitsverdienst pro Stunde hängt schlussendlich von diversen Faktoren ab. Eine hohe
Arbeitsproduktivität ist jedoch ein wichtiger Faktor, um einen höheren Arbeitsverdienst zu
erreichen.
Grundsätzlich kann angenommen werden, dass durch höhere Gebäudekosten in Rp. pro kg
Milch eine höhere Arbeitsproduktivität in kg Milch pro Arbeitskraftstunde erwirtschaftet
werden kann. Dies lässt sich beispielsweise durch höhere Investitionskosten in technische
Hilfsmittel begründen. Jedoch ist dieser Zusammenhang zwischen den Gebäudekosten und
der Arbeitsproduktivität nicht zwingend, wie in Abbildung 3 ersichtlich ist.
Abb. 3: kg Milch pro Arbeitskraftstunde im Verhältnis zu den Gebäudekosten in Rp./kg Milch (Quelle:
Haas 2014)
Auch wenn die Zahlen der Auswertung der Vollkostenrechnungen der Talbetriebe aus dem
Jahr 2013 nicht repräsentativ sind und die Arbeitsproduktivität in kg Milch pro
Arbeitskraftstunde stark mit der Milchleistung pro Kuh und Jahr korreliert sowie die
Abschreibungen nicht immer wissenschaftlich korrekt sind, gibt es gemäss Haas (2014) eine
Erklärung zu dieser Abbildung. Wenn Betriebe nicht explizit das Ziel haben, Arbeit
Stand der Forschung
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Bachelor Thesis
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einzusparen, wird auch nach den Investitionen nicht weniger Zeit im Stall verbracht.
Ebenfalls sind Vollweidebetriebe häufig in günstigen Ställen anzutreffen, welche aber
trotzdem eine hervorragende Arbeitsproduktivität erzielen (ebd.). Es kann jedoch
vorkommen, dass durch teurere Investitionen, wie beispielsweise einen Melkroboter, eine
höhere Arbeitsproduktivität erzielt werden kann. Mit einem automatischen Melksystem muss
gemäss Meier (2014) 10 - 19% weniger Arbeit im Stall aufgewendet werden als mit einem
herkömmlichen Melksystem. Entscheidend bei automatischen Melksystemen ist die
Auslastung, da dadurch die Produktionskosten pro kg Milch am tiefsten sind (ebd.) Nur durch
höhere Gebäudekosten pro kg Milch wird nicht zwingend eine höhere Arbeitsproduktivität
erzielt (ebd.).
2.2 Stallsysteme für Milchvieh
Kaum ein Stall ist mit einem anderen identisch, da jedes Stallgebäude betriebsspezifischen
Anforderungen sowie den jeweiligen Produktionssystemen angepasst wird. Beispielsweise
ist für Rohmilchkäse, wie den Emmentaler AOC oder Gruyère AOP, die Verfütterung von
Silage an die Milchkühe verboten (Switzerland Cheese Marketing, 2014). Somit müssen
Betriebe, welche silofreie Milch für Rohmilchkäse produzieren, einen ausreichend grossen
Heulagerraum besitzen.
Für die unterschiedlichen Dimensionen und Ausführungen von Milchviehställen sind gemäss
Gazzarin und Hilty (2002) folgende Faktoren verantwortlich:

Grösse des Rindviehbestandes, Kuhanteil

Aufstallungssystem (Liegeboxen oder Einstreusystem)

Winterfütterungszeit (Tal- oder Bergregion)

Fütterungssystem (Silo, Heu, Vollweide)

Hofdüngermanagement

Technische Einrichtungen (Melksystem, Greifer)

Kuhtyp

Tier-Fressplatzverhältnis
Die Baukosten sowie die Gestaltung des Gebäudes werden von folgenden weiteren
Faktoren beeinflusst (ebd.):

Geländeform

Höhenlage (Schneelasten)

Baupolizeiliche Verfügungen (z.B. Heimatschutz)

Vollbrachte Eigenleistungen

Materialwahl

Individuelle Vorlieben der Bauherrschaft
Stand der Forschung
Josias Meili
14
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Auswertungen der FAT haben gezeigt, dass, unabhängig von der Bestandesgrösse, der
Investitionsbedarf bei Milchviehställen stark vom Stallgrundtyp abhängt (Gazzarin und Hilty
2002). In Tabelle 2 sind einige Stallgrundtypen ersichtlich, welche in der Praxis anzutreffen
sind.
Tab. 2: Verschiedene Stallgrundtypen (Quelle: nach Gazzarin und Hilty 2002, eigene Darstellung)
Bezeichnung
Beschreibung
Eingebäudestall, massiv
(isoliert) mit Boxen
Boxenlaufstall, Warmstall mit Innenfütterung, alles unter
Dach, geschlossen, Dürrfutterlager deckenlastig, Laufhof
angegliedert.
Eingebäudestall, Leichtbau
(nicht isoliert) mit Boxen
Boxenlaufstall, Kaltstall mit Innenfütterung, alles unter
Dach, geschlossen, Liegebereich und Laufgänge
stützenfrei, Dürrfutterlager erdlastig, Laufhof
angegliedert.
Mehrgebäudestall,
geschlossen, Leichtbau (nicht
isoliert) mit Boxen
Geschlossene Liegeboxenhalle (stützenfrei),
Aussenfütterung über einen integrierten Laufhof,
erdlastiges Futtergebäude mit offener Fressfont.
Mehrgebäudestall, offen mit
Boxen
Offene Liegeboxenhalle (Front und halbe Stirnseite),
stützenfrei, Aussenfütterung über einen integrierten
Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fressfront.
Offenstall mit Boxen und
Selbstfütterung
Offene Liegeboxenhalle (wie oben), integrierter Laufhof,
erdlastiges Futtergebäude mit Raufe.
Modularstall
Einfach überdachte Liegeboxen („Veloständer“), Aussenfütterung über einen integrierten Laufhof, erdlastiges
Futtergebäude mit offener Fress- und Seitenfront.
Offener Mehrgebäudestall mit
Strohliegebett
Offener Unterstand (Front), Windschutznetze, integrierter
Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fress- und
Seitenfront.
Offenstall mit Strohliegebett
und Selbstfütterung
Offener Unterstand (Front), Windschutznetze, integrierter
Laufhof, Selbstfütterung am Flachsilo und mit Raufe.
Anbindehaltung, Eingebäudestall massiv (isoliert)
Anbindehaltung, alles unter einem Dach, Dürrfutterlager,
deckenlastig, Laufhof angegliedert.
Im Wesentlichen unterscheiden sich diese Stalltypen durch ihre Gebäudehülle. Bei
Eingebäudeställen wird viel mehr Volumen verbaut, als dies bei Mehrgebäudeställen der Fall
ist. Da durch das Volumen auch die Investitionskosten beeinflusst werden, werden diese im
folgenden Kapitel genauer angesehen.
2.3 Investitionskosten in Milchviehställen
Die in Kapitel 2.2 beschriebenen Faktoren für die unterschiedliche Gestaltung, Ausführung
und Investitionskosten von Milchviehställen werden nicht alle in diesem Kapitel ausführlich
dargestellt. Der Autor dieser Arbeit diskutiert einerseits die wichtigsten Faktoren im Bezug
auf die Investitionskosten von Milchviehställen, andererseits fokussiert er aber auch auf
Stand der Forschung
Josias Meili
15
Bachelor Thesis
HAFL 2014
solche, die auf diese Kosten keinen grossen Einfluss haben, jedoch bei den Landwirtinnen
und Landwirten immer wieder im Zentrum von Diskussionen stehen, wie beispielsweise ein
Laufhof, welcher für die Erfüllung des regelmässigen Auslauf-Programmes (RAUS)
vorgeschrieben ist.
2.3.1 Stalltypen und Futterlagersysteme
Wie in Tabelle 2 ersichtlich, gibt es in der Praxis diverse Stallsysteme. Auch wenn die
Mehrheit der Kühe in der Schweiz immer noch in Anbindeställen gehalten wird, entstehen
heutzutage bei Neuinvestitionen meistens Laufställe (Krähenbühl 2014). Dies, weil die
Laufstallhaltung durch Bundesbeiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS)
gefördert wird. Zum anderen wird durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) der Bau
von Laufställen mit 20% höheren Investitionshilfen unterstützt. Dabei wird dem erhöhten
Flächenbedarf von Lauf- gegenüber Anbindeställen Rechnung getragen (ebd.).
Da sich die diversen Stallbausysteme durch unterschiedliche Baulösungen enorm
unterscheiden, sind auch die Investitionskosten für 48 Kuhplätze in der Talregion sehr
unterschiedlich, wie in Tabelle 3 ersichtlich ist.
Tab. 3: Kostenvergleich der Stalltypen bei 48 Kuhplätzen (Quelle: nach Gazzarin und Hilty 2002, eigene
Darstellung)
Futterlagerung /
Stalltyp
Fütterung
Investition
Fr./Kuhplatz
Offenstall , Strohliegebett
Selbstfütterung
11‘466.-
Offenstall, Boxen
Selbstfütterung
11‘869.-
Offener Mehrgebäudestall, Strohliegebett
Flachsilo
13‘310.-
Offener Mehrgebäudestall, Boxen
Flachsilo
13‘947.-
Modularstall
Flachsilo
14‘027.-
Mehrgebäudestall, geschlossen, Leichtbau, Boxen
Flachsilo
15‘157.-
Eingebäudestall, Leichtbau, Boxen
Flachsilo
16‘102.-
Offener Mehrgebäudestall, Strohliegebett
Dürrfutterlager
15‘364.-
Offener Mehrgebäudestall, Boxen
Dürrfutterlager
16‘001.-
Modularstall
Dürrfutterlager
16‘081.-
Mehrgebäudestall, geschlossen, Leichtbau, Boxen
Dürrfutterlager
17‘171.-
Eingebäudestall, Leichtbau, Boxen
Dürrfutterlager
18‘062.-
Eingebäudestall, massiv, Boxen
Dürrfutterlager
21‘874.-
Anbindehaltung
Dürrfutterlager
18‘893.-
Stand der Forschung
Josias Meili
16
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Die Daten in Tabelle 3 stammen aus dem Jahr 2002 und sind daher relativ alt. Die Kosten
haben sich inzwischen verändert. Dies wird in Kapitel 2.4 noch näher beschrieben. Die
Daten in Tabelle 3 veranschaulichen jedoch immer noch sehr gut, wie die Investitionskosten
durch ein Stallsystem beeinflusst werden. Die Selbstfütterung am Flachsilo in einem
Offenstall mit Strohliegebett ist mit Fr. 11‘466.- pro Kuhplatz am günstigsten. Die teuerste
Variante mit einem Flachsilo, einem Eingebäudestall (Leichtstall mit Boxen)kostet mit Fr.
16‘102.- rund 40% mehr. Falls silofreie Milch produziert wird, sind die Investitionskosten bei
einem offenen Mehrgebäudestall mit Strohliegebett mit Fr. 15‘364.- pro Kuhplatz am tiefsten.
Die teuerste Variante mit Dürrfutterraum ist mit Fr. 21‘874.- der massive Eingebäudestall,
welcher mit Boxen ausgerüstet ist. Dies deckt sich mit den Untersuchungen von Hilty und
Herzog (2003). Dort fielen für den massiven Eingebäudestall für 40 GVE Kosten von Fr.
19‘700.- an. Eingebäudeställe mit Leichtbau für 59 GVE hatten knapp Fr. 3‘500.- tiefere
Investitionskosten pro GVE. Am günstigsten schnitten ebenfalls die Mehrgebäudeställe ab.
Ein solcher ist in Abbildung 4 zu sehen. Bei diesem System fielen für 58 GVE Kosten in der
Höhe von Fr. 13‘550.- pro GVE an.
Abb. 4: Offener Mehrgebäudestall (Quelle: ALG, ohne Datum)
Sehr interessant sind die beiden Varianten mit der Selbstfütterung am Flachsilo. Diese
Projekte schneiden nicht nur punkto Investitionskosten am besten ab, sondern reduzieren
auch den Zeitaufwand, welcher für die Fütterung der Kühe nötig ist. Dass Milchviehställe für
Heubetriebe durchschnittlich höhere Investitionskosten haben, ist in Abbildung 5 klar
ersichtlich.
Stand der Forschung
Josias Meili
17
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Abb. 5: Investitionsbedarf für ein Futterlager (Quelle: nach Hilty und Herzog 2003, eigene Darstellung)
Wie in Abbildung 5 zu sehen ist, machen die Kosten für das Futterlager eines Heubetriebs
gut 30% der Gesamtkosten des ganzen Baus aus. Bei einem Silobetrieb betragen diese
bedeutend weniger, nämlich nur 16%. Bei gleicher Betriebsgrösse liegt der Unterschied bei
rund Fr. 3‘000.- bis Fr. 4‘000.- pro GVE (Hilty und Herzog 2003). Ein Grund dafür ist
sicherlich, dass Silobetriebe leichter von bestehenden Gebäudeteilen profierten können und
deshalb häufiger nicht das vollständige Raumprogramm erstellen (ebd.). Muss ein
Flachsilolagerraum für die gleiche Anzahl Tiere wie ein Dürrfutterlagerraum erstellt werden,
wird beim Flachsilo mit rund Fr. 2‘000.- tieferen Investitionskosten gerechnet, wie dies
ebenfalls in Tabelle 3 ersichtlich ist.
2.3.2 Bestandesgrösse
Die grössten Einsparungen bei den Investitionskosten pro Tierplatz können mit grösseren
Milchviehbeständen realisiert werden (Gazzarin und Hilty 2002). Diese werden einerseits
durch Rabatte der Unternehmerpreise und andererseits durch geringere Anteile an fixen
technischen Einrichtungen, wie beispielsweise der Greiferanlage, begründet (ebd.). Dass
durch grössere Tierbestände die Investitionskosten verringert werden können, deckt sich
auch mit den Erkenntnissen von Hilty und Herzog (2003). Dieser Zusammenhang entspricht
der ökonomischen Theorie der Skaleneffekte, dass anfallende fixe Kosten auf grössere
Outputvolumina verteilt werden können (Thommen 2008).
Stand der Forschung
Josias Meili
18
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Abb. 6: Degression der Investitionskosten pro GVE bei steigender Betriebsgrösse (Quelle: nach Hilty und
Herzog 2003, eigene Darstellung)
In Abbildung 6 ist die Degression der Investitionskosten mit steigender Herdengrösse gut
ersichtlich. Betriebe mit 82 GVE haben mit Fr. 13‘700.- pro GVE rund 40% tiefere
Investitionskosten als Betriebe mit durchschnittlich 25 GVE. Bereits mit 46 GVE kann
gegenüber einem Milchviehstall für 25 GVE der Investitionsbedarf um 30% gesenkt werden.
Ab einer Herdengrösse von 50 GVE reduziert sich hauptsächlich der Anteil für die
Futterlagerung. Im Bereich der Güllelagerung und des Stalles verringern sich die Kosten nur
noch wenig. Hilty und Herzog (2003) erklären dies damit, dass bei grösseren Betrieben im
Stall häufig teurere Melktechnik eingesetzt wird, wie eine Milchmengenmessung oder ein
Melkroboter. Bei der Güllelagerung wird auch bei grösseren Betrieben die Lagerung häufig
unter dem Stall oder Laufhof angeordnet, weshalb die Kosteneinsparungen bei grösseren
Betrieben vergleichbar klein sind (ebd.). Deshalb kommen auch Gazzarin und Hilty (2002)
zum Schluss, dass im Vergleich zu einem Stall mit 30 Kuhplätzen die Einsparungen bei 70
Kuhplätzen rund 28% beträgt. Nachher flacht die Degressionskurve stark ab, und die
Einsparungen von 70 Kuhplätzen gegenüber 100 Kuhplätzen beträgt nur noch 5% (ebd.).
Betriebseinrichtungen, wie Stalleinrichtungen, Melkanlage und Entmistung, machen an einer
Gesamtanlage zwischen 13 – 20% der Investitionssumme aus (Hilty und Herzog 2003). Mit
zunehmender Betriebsgrösse steigt diese an, da einerseits der Anteil des Gebäudes
überproportional sinkt und auf grösseren Betrieben häufig teurere Einrichtungen installiert
werden (ebd.).
Gemäss Hilty und Herzog (2003) sind tiefe Investitionskosten pro GVE vor allem dort
anzutreffen, wo der ganze Stall mit Kühen belegt wird. Damit lassen sich gegenüber
Stand der Forschung
Josias Meili
19
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Betrieben, welche im neuen Gebäude auch noch Jungvieh unterbringen, rund 10%
einsparen.
2.3.3 Hofdüngerlagerung
Die Hofdüngerlagerung macht einen bedeutenden Teil der Investitionskosten von
Milchviehställen aus. In den Untersuchungen von Hilty und Herzog (2003) wurde festgestellt,
dass das Hofdüngerlager durchschnittlich Fr. 2‘800.- kostet, was 18% der Gesamtinvestition
ausmacht. Jedoch gibt es grosse Unterschiede in der Art der Hofdüngerlagerung. Es wurde
ebenfalls festgestellt, dass eine geschlossene Grube im Vergleich mit einem offenen Silo
ohne Vorgrube mehr als doppelt so hohe Investitionskosten mit sich bringt (ebd.). Wie gross
die Investitionskosten pro m3 für einen rund 500 m3 grossen Güllelagerraum sind, ist in
Abbildung 7 ersichtlich.
Abb. 7: Investitionsbedarf bei unterschiedlicher Hofdüngerlagerung (Van Caenegem et al. 2004)
Gut ersichtlich in Abbildung 7 sind die erheblichen Kostenunterschiede bei den
unterschiedlichen Güllelagerungssystemen. Für eine rechteckige, unterflur Güllegrube ist mit
rund Fr. 210.-/m3 zu rechnen. Für einen oberflur Güllesilo muss, je nach Abdeckungsform mit
einem Investitionsbedarf von Fr. 112.- bis Fr. 130.-/m3 gerechnet werden. Ungedeckte
Güllesilos sind heutzutage in der Schweiz nicht mehr zulässig und müssen mit einer
dauerhaft wirksamen Abdeckung versehen werden (Beco ohne Datum). Gemäss neuen
Zahlen von Zähner (2013) ist der Investitionsbedarf für eine unterflur Güllegrube bei rund
700 m3 Lagerkapazität immer noch rund 40 – 50% höher als für einen oberflur Güllesilo .
Stand der Forschung
Josias Meili
20
Bachelor Thesis
HAFL 2014
2.3.4 Tier-Fressplatz-Verhältnis
Das unter Berücksichtigung des Tierwohls optimale Tier-Fressplatz-Verhältnis liegt bei 1:1
(Wicki 2012). Dies ermöglicht vor allem auch rangniedrigen Tieren eine ungestörte
Futteraufnahme (ebd.). Bei einer „ad libitum“-Fütterung ist jedoch auch ein Tier-FressplatzVerhältnis von bis zu 2.5:1 erlaubt (Nydegger et al. 2001). Nach Gazzarin und Hilty (2002)
führt eine Verringerung der Fressplätze zu einem tieferen Investitionsbedarf. Dies ist auf eine
kürzere Fressachse zurückzuführen (ebd.). Somit wird das Gebäude kürzer, dafür aber eher
breiter. Mit der doppelten Anzahl Tiere als Fressplätze lässt sich bei 40 Kühen zwischen Fr.
200.- bis knapp Fr. 600.- pro GVE einsparen (ebd.). Die Einsparung ist im Vergleich mit dem
Stallsystem jedoch sehr gering.
2.3.5 Liegebereich
Milchviehställe mit Tiefstreue schneiden bezüglich dem Investitionsbedarf besser ab als
Boxensysteme (Hilty und Herzog 2003). Dies deckt sich mit den Daten von Tabelle 3. Bei
den Einstreusystemen muss jedoch mit höheren Betriebskosten gerechnet werden.
Einerseits fallen ein höherer Arbeitsaufwand und anderseits höhere Einstreukosten an
(ebd.). Aus Sicht des Tierkomforts schneidet das Tiefstreuesystem, wie anhand von
Abbildung 5 illustriert wird, sehr gut ab. Dieses System passt aber nur zu Betrieben, welche
selber viel Getreide anbauen und dann das Stroh in ihrem Stall nutzen können (Eicher 2014,
persönliche Mitteilung). Bei diesem System darf aber das Mistmanagement nicht ausser Acht
gelassen werden (ebd.).
Abb. 8: Stall mit Tiefstroh-Liegebereich
Bei der Aneinanderreihung der Liegeboxen gibt es unterschiedliche Varianten. Neben
zweireihigen Boxen in wandständiger Form, zweireihigen Boxen in gegenständiger Form und
dreireihigen Boxen gibt es inzwischen auch Ställe mit vier- oder sechsreihiger
Boxenanordnung. Die Anordnung der Boxen hat oftmals auch einen direkten Einfluss auf das
Tier-Fressplatz-Verhältnis, welches in Kapitel 2.3.4 diskutiert wurde. Entscheidend für den
Stand der Forschung
Josias Meili
21
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Investitionsbedarf bei Boxensystemen sind die Boxenfläche, die Laufgangfläche sowie die
Quergänge, welche für eine optimale Zirkulation zum Fress- oder Laufhofbereich benötigt
werden (Gazzarin und Hilty 2002). Da die Unterschiede der Investitionskosten bei den
verschiedenen Anordnungen minimal sind, sind andere Faktoren für die Gestaltung von
grösserer Bedeutung.
Wenn die Investitionskosten von Tief- und Hochboxen miteinander verglichen werden, so
sind sie für eine Tiefbox mit einer Stroh-Mist-Matratze geringer als für eine Hochbox mit einer
Komfortmatte (Zähner 2013). Für eine Hochbox mit Komfortmatte muss mit Fr. 250.- bis Fr.
400.- pro Liegeplatz gerechnet werden. Je nach Einstreumaterial der Tiefboxen können
jedoch auch höhere Kosten entstehen. Auch wenn der Zeitaufwand für die Pflege der
Tiefliegeboxen aufwändiger ist, sind die effektiven Jahreskosten unter Berücksichtigung der
Arbeitskosten bei beiden Systemen gleich hoch (ebd.). Aus Sicht des Tierkomforts ist
sicherlich eine Tiefstrohliegebox zu bevorzugen (Berger 2010). Jedoch ist bei beiden
Varianten eine gute Boxenpflege der Schlüssel zum Erfolg (ebd.).
2.3.6 Regelmässiger Auslauf
Um die Bedingungen für das RAUS-Programm zu erfüllen, muss den Tieren ein zusätzliches
Platzangebot an befestigter Fläche zur Verfügung gestellt werden. Dies führt zu einem
höheren Investitionsbedarf, da zusätzliche Fläche überbaut wird und dort auch die
Entmistung gelöst werden muss. Gemäss den Berechnungen von Gazzarin und Hilty (2002)
ist der Investitionsbedarf zur Erfüllung der RAUS-Bestimmungen rund 5 – 6% höher. Diese
höheren Investitionskosten können aber mit dem RAUS-Beitrag kompensiert werden, bei
welchem für Tiere ab 160 Tagen Fr. 190.-/GVE ausbezahlt werden (Salzmann 2013).
2.3.7 Eigenleistungen
Durch
Eigenleistungen
lassen
sich
Kosten
einsparen.
Diese
sind
jedoch
nur
erfolgsversprechend, wenn das Baukonzept sowie die ausgeführten Arbeiten den vorhanden
technischen Mitteln und Fachkenntnissen angepasst sind (Caenegem et al. 2004). Nur wenn
die Arbeiten rationell ausgeführt werden, kann für die Landwirtin oder den Landwirt eine
angemessene Entlöhnung erreicht werden. Je nach handwerklichen Fähigkeiten sind
Eigenleistungen in verschiedenen Phasen des Gebäudebaus möglich. Sei dies bei der
Erschliessung, beim Aushub, bei den Beton- oder Zimmermannsarbeiten oder auch bei der
Einrichtung
der
ganzen
Stalleinrichtungen.
Dabei
ist
die
einfachste
Form
von
Eigenleistungen die Unterstützung der Fachkräfte (Caenegem et al. 2004). Bei einfachen
Bauten ist mit dem nötigen Know-how auch ein Selbstbau im Alleingang möglich (ebd.). Es
gilt jedoch zu beachten, dass die erfolgreiche Bewirtschaftung des Hofes während der
Bauzeit gewährleistet sein muss (Hilty und Herzog 2003). Auch müssen ausreichend
Stand der Forschung
Josias Meili
22
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Kapazitäten vorhanden sein, um beim Bau mithelfen zu können. Bei Mängeln und Schäden
gibt es bei den selbst durchgeführten Arbeiten auch keine Garantien und Haftungen (ebd.).
Bei den von Hilty und Herzog (2003) ausgewerteten Bauten lag der Eigenleistungsanteil bei
0 – 30%, wobei die Landwirtinnen und Landwirte im Schnitt Leistungen im Umfang von rund
8% der gesamten Bausumme selber ausführen konnten (ebd.).
2.3.8 Gesamtinvestitionskosten
Gemäss den Baukostenerhebungen der Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART 2013)
kosteten neue Milchviehställe, welche zwischen 1972 und 2008 realisiert wurden und mittels
dem Baukostenindex, welcher im Kapitel 2.4 genauer erläutert wird, auf den Stand von 2008
gebracht wurden, im Durchschnitt Fr. 22‘525.- pro Grossviehplatz (GVP). Darin enthalten
sind der Stall inklusive Futter- und Güllelager, Remisen, Nebenräume inklusive
Betriebseinrichtungen. Nicht darin enthalten sind die Kosten für die Erschliessung und
Umgebungsarbeiten. Ebenfalls darin enthalten sind die Eigenleistungen der Landwirtinnen
und Landwirte. Dies deckt sich mit den Angaben verschiedener Bauberater, welche von
durchschnittlichen Investitionskosten von rund Fr. 24‘000.- ausgehen (Lehnert 2013).
2.4 Baukostenindex
Um ein Gebäude zu den aktuellen Baupreisen bauen zu können, müssen ältere Gebäude
dem Baukostenindex angepasst werden (Gebäudeversicherung Luzern, ohne Datum). Für
die Landwirtschaft gibt es einen eigenen Index, nämlich den Luzerner Scheunen-Index. Um
die Kosten in Kapitel 2.2 in Relation zu den heutigen Baupreisen zu stellen, ist in den
folgenden Tabellen der Luzerner Scheunen-Index der letzten Jahre dargestellt.
Tab. 4: Luzerner Scheunen-Index (Quelle: nach ART 2013, eigene Darstellung)
Jahr
Index
Jahr
Index
1959
100.0%
2006
404.4%
1990
402.6%
2007
422.7%
2000
377.1%
2008
439.6%
2001
389.1%
2009
441.3%
2002
387.0%
2010
446.4%
2003
385.0%
2011
453.7%
2004
388.5%
2012
457.0%
2005
397.9%
2013
454.3%
Tabelle 4 zeigt, dass sich die Baukosten von 1959 – 1990 vervierfacht haben. Es ist
ersichtlich, dass seit dem Jahr 2003, aus welchem viele Daten in Kapitel 2.2 stammen, die
Baukosten nochmals stark angestiegen sind. Im 2013 waren die Baukosten gemäss dem
Luzerner Scheunen-Index knapp 20% höher als 2003.
Stand der Forschung
Josias Meili
23
Bachelor Thesis
HAFL 2014
3 Material/Methoden
3.1 Betriebe
Um
geeignete
Landwirtschaftsbetriebe
für
diese
Arbeit
zu
finden,
wurden
drei
unterschiedliche Methoden angewendet. Für die Bauernzeitung wurde ein Fachartikel zu
Investitionskosten von Milchviehställen geschrieben, mit dem Aufruf an Betriebe, sich beim
Autor zu melden, falls sie in den letzten Jahren kostengünstige Bauten realisieren konnten.
Einige Betriebsadressen konnte auch ein externer Partner dieser Arbeit, Christof
Baumgartner (LBBZ Arenenberg), angeben. Ebenfalls wurden diverse Planungsbüros um
Empfehlungen von Betriebsadressen gebeten. Es stellte sich als sehr schwierig heraus,
Betriebe zu finden, welche komplette Neubauten inklusive Gülle- und Futterlagerung
realisiert haben. Somit mussten hier Kompromisse eingegangen werden, und bei praktisch
allen ausgewerteten Neubauten konnten keine kompletten Lösungen gefunden werden.
Weniger Probleme stellte die Grösse der Betriebe dar, da kaum mehr Neubauten für unter
40 Kuhplätze realisiert werden.
Für
die
Erfassung
der
Investitionskosten
wurden
elf
Deutschschweizer
Landwirtschafsbetriebe besucht, wobei in dieser Arbeit nur zehn Betriebe für die Ergebnisse
genauer ausgewertet wurden. Der elfte Betrieb hat im Jahr 2007 gebaut und fiel somit nicht
in den Zeitraum der Untersuchung. Jedoch konnte dieser Betrieb einen sehr kostengünstigen
Milchviehstall realisieren, weshalb er für den Autor einige Hinweise für kostengünstiges
Bauen liefern konnte. Die anderen Betriebe haben in den Jahren 2010 – 2013 gebaut, wobei
ein Betrieb den Bau erst im Jahr 2014 definitiv abgeschlossen hat. Die Standorte der zehn
ausgewerteten Betriebe sind in Abbildung 9 ersichtlich.
Abb. 9: Standorte der für die Auswertung besuchten Betriebe
Material/Methoden
Josias Meili
24
Bachelor Thesis
HAFL 2014
In Abbildung 9 ist ersichtlich, dass alle besuchten Betriebe in der Ostschweiz liegen. Dabei
befinden sich neun im Talgebiet und ein Betrieb in der voralpinen Hügelzone.
3.2 Aufteilung der Investitionskosten
Für die Aufteilung der Investitionskosten wurde die gleiche Vorlage benutzt, wie sie auch
Gavillet und Joray in ihrer Diplomarbeit im Jahr 2001 verwendet haben. Die Vorlage ist im
Anhang in Kapitel 4 zu finden. Es wurden nur neue Gebäude berücksichtigt. Bei den
Betriebsbesuchen wurde nach einer möglichst exakten Baukostenabrechnung gefragt.
Anhand dieser konnten dann die Kosten bereits in die Vorlage eingegeben werden.
Zusammen mit den Landwirtinnen und Landwirten wurden die Kosten so gut wie möglich
aufgeteilt. Falls einzelne Kostenpunkte nicht ausgewiesen werden konnten, wurden die
fehlenden Daten aus den Offerten herausgesucht. Falls keine Offerten mehr vorhanden
waren, wurden die Kosten in diesem Bereich mit dem Betriebsleiter geschätzt oder auf
Referenzwerte zurückgegriffen. Die Eigenleistungen, welche die Landwirtinnen und
Landwirte beim Bau geleistet haben, wurden ebenfalls berücksichtigt. Die geleisteten
Stunden wurden, falls nicht genau bekannt, geschätzt und zu Fr. 34.- pro Stunde bewertet.
Dies ist der Stundenansatz, den die Landwirtin oder der Landwirt als nicht ausgebildete
Arbeitskraft auf dem Bau verdienen könnte.
Bei den meisten Betrieben konnten die Kosten für die Gülle- und Futterlagerung nicht genau
aufgeteilt werden. Für die Güllelagerung wurde mit der Preisbaukasten-Software der ART
gearbeitet. Mit diesem Programm lässt sich durch Elemente ein Gebäude zusammensetzen.
Somit konnten mit dem Preisbaukasten die Baumeisterarbeiten für die Güllelagerung und die
gesamte Stallfläche berechnet werden. Die effektiven Baumeisterkosten, welche der Bauherr
oder die Bauherrin auswies, wurden dann verhältnismässig nach den berechneten Zahlen
aufgeteilt. Somit konnten die Kosten für die Güllelagerung bestimmt werden. Für die
Futterlagerung wurden die Baumeisterarbeiten sowie der Oberbau anhand der Grundfläche
aufgeteilt. Beim Melkstand wurden die Kosten für den Milchtank ebenfalls dazugezählt.
Ist vom Milchlieferrecht die Rede, so ist damit die Milchmenge gemeint, welche der Betrieb
letztes Jahr abgeliefert hatte. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die meisten Betriebe ihre
neuen Milchviehställe noch nicht ausgelastet haben und es heutzutage meistens kein
Problem ist, die Milchmenge auszudehnen.
Um die Anzahl GVE zu bestimmen, wurde die Anzahl Liegeboxen nach Tierkategorien
bewertet. Abkalbebuchten sowie auch Tiefstrohbereiche, welche für lahme und kalbende
Tiere verwendet wurden, wurden nicht als Liegeboxen gezählt. Einerseits sind heutzutage
Abkalbeboxen Pflicht, und andererseits erleichtern Tiefstrohbereiche für grössere Betriebe
das Management der Tiere. Hatten die Betriebe einen grosszügigen Tiefstrohbereich,
welcher über die Vorschriften einer Abkalbebox hinausging, wurde unter „Bemerkungen“
Material/Methoden
Josias Meili
25
Bachelor Thesis
HAFL 2014
angefügt, dass ein grosszügiger Tiefstrohbereich für kalbende und lahme Tiere vorhanden
war. Für Kälber, welche in Iglu gehalten wurden, wurde pro Iglu ein Platz gerechnet. Bei
Gruppenbuchten wurde aufgrund der Fläche die maximal zugelassene Kälberanzahl
verwendet.
Bei Gavillet und Joray (2001) wurde das Bauvolumen des Gebäudes anhand der SIA-Norm
416 anstatt der SIA-Norm 116 berechnet. Gemäss Zähner (2014, persönliche Mitteilung) ist
die SIA-Norm 116 veraltet und wird heutzutage kaum mehr verwendet. Die Anleitung zur
Berechnung der SIA-Norm 416 ist im Anhang in Kapitel 6 zu finden. Bei der überbauten
Fläche wurde die Fläche des Milchviehstalles inklusive der Laufhoffläche angegeben. Falls
eine Fassade mit Windschutznetzen ausgestattet war, wurde diese wie eine offene Fassade
bewertet.
Als Belüftungsheu zählte die Heustockfläche, welche mit einer Heubelüftungsanlage
ausgestattet war. Um die Höhe des Heulagerraumes zu definieren, wurde die Höhe der
Heustockwand verwendet, welche meistens eine Höhe von fünf Metern hatte. Für Bodenheu
und Strohlagerraum wurden die Lagerflächen dazugezählt, die nicht belüftet werden
konnten. Diese Flächen waren einerseits Bühnen, welche als zweites Stockwerk im Stall
genutzt wurden oder auch Flächen im Stallbereich, welche überdacht waren und für die
Lagerung von Stroh, Heu oder anderen Futtermitteln genutzt wurden. Für den Bereich
Bodenheu und Strohlagerraum wurden keine Einrichtungskosten dazugezählt. Falls ein
Heukran auf dem Betrieb vorhanden war, wurde dieser vollständig dem Heulagerraum
zugeteilt. Der Rand der Fressachse wurde nur bei Breiten von über sechs Metern als
Lagerraum dazugezählt. Für die Volumenberechnung der Flachsilos war ebenfalls die Höhe
der Betonelemente massgebend. Offene Remiseflächen waren bei jenen besuchten
Betrieben zu finden, welche das Dach des Gebäudes verlängert haben und diesen Platz nun
für Maschinen verwendeten. Bei der Güllelagerung wurde das effektive Nutzvolumen
berechnet.
Unter „Vorarbeit“ sind Kosten aufgeführt, welche für Arbeiten anfielen, welche beim Abriss
von bestehenden Gebäuden entstanden, um dort den neuen Milchviehstall zu realisieren.
Bei den Gebäudekosten sind alle Kosten enthalten, welche für die Erstellung des
eigentlichen Gebäudes angefallen sind. Unter „Betriebseinrichtungen“ sind die Kosten für die
Einrichtungen des Milchviehstalles aufgeführt, wie Melkanlage, Heukran, Mistschieber,
Rührwerk,
Stalleinrichtungen
oder
Farbbeschichtungen.
Bei
der
„Umgebung
und
Erschliessung“ wurden die Kosten erfasst, welche für den Aussenzugang und die Wasserund Stromversorgung des Gebäudes angefallen waren. Unter „Baunebenkosten“ sind die
Aufwände aufgeführt, welche für Steuerkosten oder Kosten, die nicht zugeteilt werden
konnten, entstanden sind.
Material/Methoden
Josias Meili
26
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Unter „Aufwand“ wurden die Investitionskosten ohne die Eigenleistungen dargestellt. Unter
„Kosten total“ wurden die Eigenleistungen berücksichtigt, welche unter „EL“ aufgeführt sind.
Die totalen Kosten wurden dann noch genauer in Detailkosten unterteilt. Um die
Aussagekraft der Investitionskosten zu erhöhen, wurden diese in GVE/m3 SIA-Volumen und
kg produzierte Milch aufgeteilt. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei der Aufteilung der
Kosten nach der produzierten Milchmenge nicht um Folgekosten handelt, sondern es wurden
dort nur die Investitionskosten durch die zurzeit produzierte Milchmenge geteilt.
3.3 Tierwohl
Alle besuchten Milchviehställe wurden auch auf tiergerechte Haltung überprüft. Dafür wurde
eine Checkliste erstellt, welche sich nach der Kuhsignale-Methode orientierte (Hulsen, 2008).
Es wurde darauf geachtet, dass die zu bewertenden Punkte wenn möglich in einem
Zusammenhang mit den Investitionskosten in einen Milchviehstall standen. Die Checkliste
wurde in sechs Teile unterteilt, welche in den folgenden Unterkapiteln genauer angeschaut
werden. Jeder Teil bestand aus fünf Kriterien. Die wichtigsten zwei Fragen wurden doppelt
gezählt. Somit resultierten pro Teil maximal sieben Punkte. Wenn ein Kriterium erfüllt war,
gab es einen Punkt, bei Nichterfüllung keinen. Aus den beurteilten Kriterien der sechs Teile
wurde eine Spinnengrafik pro Betrieb erstellt. Diese Spinnengrafik gibt einen guten Überblick
über das Tierwohl auf dem Betrieb und ist bei den Ergebnissen zu jedem Betrieb aufgeführt.
Es ist jedoch zu beachten, dass auch bei Betriebe, welche nur wenige Punkte erreichten,
fast alle Tierschutzvorschriften erfüllt waren. In den folgenden Unterkapiteln werden die
einzelnen Punkte genauer erläutert.
3.3.1 Wasser
Die in Tabelle 5 dargestellten Punkte wurden vom Autor vor Ort individuell beurteilt. Zudem
wurde bei mindestens einer Tränke die Höhe des Troges gemessen.
Tab. 5: Wasser-Checkliste Tierwohl
Wasser
Erfüllt
Faktor
Punkte
Das Wasser ist sauber und klar.
1
2
2
Die Tränken sind auf den ganzen Stall verteilt oder zentral.
1
2
2
Die Wassertröge sind einfach zu entleeren und zu reinigen.
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Eine Kuh kann ungestört trinken, ohne dass anderen Kühen
der Weg versperrt wird.
Die Troghöhe ist max. 80 cm hoch.
Material/Methoden
Josias Meili
27
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HAFL 2014
3.3.2 Licht und Luft
In Tabelle 6 sind die Punkte aufgeführt, welche im Bereich Licht und Luft bewertet wurden.
Für die Punktvergabe war eine leicht geöffnete Front notwendig, damit direktes Tageslicht in
den Stall eindringen konnte Um den Hitzestress im Sommer zu minimieren, musste der Stall
entweder eine offene Front ausweisen oder mit einem Ventilator oder einer Sprinkleranlage
ausgestattet sein.
Tab. 6: Licht- und Luft-Checkliste Tierwohl
Licht und Luft
Direktes Tageslicht kann in den Stall eindringen.
Die Beleuchtung ist ausreichend, damit der ganze Stall
auch im Winter beleuchtet werden kann.
Im Stall gibt es keine dunklen Ecken.
Es gibt überall genügend Frischluft im Stall (es riecht nicht
stark nach Stall).
Es wird etwas unternommen, damit der Hitzestress im
Sommer minimiert werden kann.
Erfüllt
Faktor
Punkte
1
2
2
1
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3.3.3 Ruhe
Da Kühe Herdentiere sind, ist es gerade auch während der Zeit der Geburt eines Kalbes
wichtig, dass die Kuh trotzdem Kontakt zur Herde hat. Zudem ist es arbeitswirtschaftlich von
Vorteil, wenn sich die Abkalbebox an der gleichen Fressachse befindet. Die Abkalbebox ist
bereits bei der Bauplanung zu berücksichtigen und verursacht durch den Platz, den sie
benötigt, und den Zugang zur Fressachse auch gewisse Investitionskosten. Falls von der
Abkalbebox nur Sichtkontakt zur Herde bestand, diese aber nicht an der gleichen
Fressachse angebracht war oder umgekehrt, wurde dieser Punkt nur zur Hälfte erfüllt. Für
einen optimalen Kuhkomfort ist ein weiches Liegebett essentiell. Deshalb wurden für
Hochboxen in diesem Bereich keine Punkte verteilt. In Tabelle 7 sind die beurteilten Punkte
zum Bereich „Ruhe“ aufgeführt.
Material/Methoden
Josias Meili
28
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Tab. 7: Ruhe-Checkliste Tierwohl
Ruhe
Erfüllt
Faktor
Punkte
1
2
2
Es ist ein weiches Liegebett vorhanden (keine Hochboxen).
1
2
2
Es hat mindestens im Fressbereich Gummimatten.
1
1
1
Es ist ein Laufhof vorhanden.
1
1
1
Es sind mehr Liegeboxen als Kühe im Stall vorhanden.
1
1
1
Es ist eine Abkalbebox an gleicher Fressachse mit
Sichtkontakt zur Herde vorhanden.
3.3.4 Raum
Die beurteilten Punkte im Bereich „Raum“ sind in Tabelle 8 ersichtlich. Damit ein Stall keine
Sackgassen aufweist, müssen sich die Kühe im ganzen Stall kreuzen können. Ist bei der
Breite der Übergänge gespart worden, hatte dies natürlich auch Einfluss auf die
Investitionskosten, wie dies bei schmalen Fressgängen der Fall sein kann. Für einen
ausreichenden Schwungraum mussten einerseits die Boxenbügel gegen vorne und gegen
oben den Kühen genügend Platz lassen. Zudem sollten die gegenständigen Liegeboxen
mindestens 5,6 Meter lang sein und die wandständigen Liegeboxen mindestens 3,2 Meter
bis zur Mauer aufweisen. Falls ein Teil der Liegeboxen das Kriterium nicht erfüllte, wurde der
Punkt anteilsmässig verteilt. Unter Hindernissen im Stall wurden beispielsweise im Weg
stehende Schieber verstanden.
Tab. 8: Raum-Checkliste Tierwohl
Raum
Erfüllt
Faktor
Punkte
Es sind keine Sackgassen im Stall vorhanden.
1
2
2
Es ist genügend Schwungraum vorhanden.
1
2
2
Im Stall sind keine Hindernisse vorhanden.
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Vom Fressgitter bis zum Liegeboxeneingang sind 4 Meter
vorhanden.
Es sind keine Stufen im Stall vorhanden.
3.3.5 Futter
Für die Fütterung der Tiere ist eine “ad libitum“-Fütterung sowie frisches Futter zentral. Sind
gleich viele Fressplätze wie Liegeboxen vorhanden, können alle Kühe gleichzeitig fressen,
was sicherlich den rangschwächeren Tieren zugutekommt. Optimal für eine bedarfsgerechte
Fütterung der Tiere ist sicherlich auch, wenn eine Kraftfutterstation im Stall vorhanden ist
Material/Methoden
Josias Meili
29
Bachelor Thesis
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oder mit einem Melkroboter gemolken wird, welcher ebenfalls Kraftfutter dosieren kann. In
Tabelle 9 sind die für das Tierwohl beurteilten Punkte ersichtlich.
Tab. 9: Futter-Checkliste Tierwohl
Futter
Es wird "ad libitium" gefüttert.
Es wird täglich frisches Futter vorgelegt sowie mind. einmal
täglich die Krippe gereinigt.
Verhältnis Fressplätze/Liegeboxen 1:1.
Alle Kühe können von allen an der Krippe angebotenen
Futtermitteln fressen.
Es ist eine Kraftfutterstation oder ein Roboter vorhanden.
Erfüllt
Faktor
Punkte
1
2
2
1
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3.3.6 Gesundheit
In den besuchten Betrieben wurden ebenfalls Punkte zur Gesundheit beurteilt. Diese sind in
Tabelle 10 ersichtlich. Unter einem fixen Behandlungsstand wird ein Klauenstand
verstanden, welcher bereits im Stall oder unter dem Vordach steht und gut zugänglich ist.
Beim Vorhandensein eines mobilen Klauenstandes wurde dieser Punkt zur Hälfte erfüllt.
Falls sich die Abkalbebox ebenfalls als Krankenbox nutzen liess und diese in der Nähe des
Melkzentrums stand, wurde dieser Punkt ebenfalls zur Hälfte erfüllt. Wenn jedoch vom
Krankenabteil kein Zugang zur Fressachse oder kein Kontakt zur Herde vorhanden war,
wurde dieser Punkt gar nicht erfüllt. Um den Punkt ganz zu erfüllen, sollte die Abkalbebox
von der Krankenbox getrennt werden können. Damit die Tiere möglichst einfach in die
Abkalbe- oder Krankenbox gebracht werden können, sollten diese Boxen direkt vom
Melkbereich separiert werden können.
Tab. 10: Gesundheits-Checkliste Tierwohl
Gesundheit
Erfüllt
Faktor
Punkte
1
2
2
1
2
2
Tiere können nach dem Melken direkt separiert werden.
1
1
1
Es ist eine elektrische Kratzbürste vorhanden.
1
1
1
1
1
1
Ein fixer Behandlungsstand ist vorhanden.
Es ist ein Krankenabteil mit Tiefstroh, Zugang zur
Fressachse sowie Kontakt zur Herde vorhanden.
Die Laufflächen sind sauber (falls Schieber: dieser ist mind.
5 – 10 mal pro Tag in Funktion).
Material/Methoden
Josias Meili
30
Bachelor Thesis
HAFL 2014
3.4 Auswertungen
Im ersten Teil des Kapitels „Diskussionen“ wurden die zehn Betriebe vom Autor dieser Arbeit
ausgewertet. In Kapitel 5.2 wurden auch die zehn Betriebe von Marc Ritter, welcher eine
Diplomarbeit zum selben Thema verfasst, beigezogen. Damit konnten die Daten der
vorliegenden Arbeit mit zusätzlichen Daten verglichen werden. Die Daten wurden jeweils
deskriptiv ausgewertet. Die Checkliste für kostengünstiges Bauen, welche in Kapitel 6 zu
finden ist, wurde ebenfalls von Marc Ritter und dem Autor dieser Arbeit gemeinsam erstellt.
Material/Methoden
Josias Meili
31
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4 Ergebnisse
4.1 Betrieb Nr. 1
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
360'000
580
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
46
46
davon
46
0
0
0
0
0
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
0
0
0
580
470
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
5000
1090
980
190
300
pro GVE
109
24
21.3
4.1
6.5
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
0
300
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
720.666'436.119'220.30'364.14'771.831'500.-
GVE
16.14'488.2'592.660.321.18'100.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
133.1.85
24.0.33
6.0.08
3.0.04
166.2.31
32
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
3'220.2'500.2. Gebäude
723'936.57'500.3. Betriebseinrichtungen
119'220.0.4. Umgebung und Erschliessung
30'364.0.5. Baunebenkosten
14'771.0.Total
891'500.60'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
Stall
Melkstand
630'328.25'618.63'475.655'946.63'475.14260.1380.14260.1380.814.1.82
0.18
GVE
70.15'738.2'592.660.321.19'400.-
m3 SIA
1.145.24.6.3.178.-
Fahrsilo Hofdünger
48'750.44'858.0.30'127.48'750.74'985.1060.1630.1060.1630.84.250.0.14
0.21
Total
723'936.119'220.843'200.18330.18330.169.2.34
% EL
78%
8%
0%
0%
0%
7%
kg Milch
0.01
2.01
0.33
0.08
0.04
2.48
Bemerkungen:
- Mehrgebäudestall, 1-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, Futterlagerräume teilweise bestehend, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Güllesilo wurde erweitert, Gummimatten im Fressbereich
- Als Vorgrube wird alter Güllekasten genutzt, jedoch waren bauliche Massnahmen für die Zuleitung notwendig
- 50 m 3 Wassertank für Reinigung
- 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt, Occasion
- Südseite offen, Futtertenn
- Nordseite Kühe, Boxen mit Spaceboard geschlossen
- Fahrsilo neu, Hochsilo bestehend
- Melkstand und Milchzimmer in altem Gebäude, jedoch neu ausgebaut
- Tiefstrohbereich für kalbende Tiere
- Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar
- Kälber im altem Gebäude
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
33
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.2 Betrieb Nr. 2
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
470'000
580
Käsereimilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
57
59
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
1400
700
0
0
90
davon
55
0
0
0
12
12
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
13500
1480
1650
700
100
pro GVE
235
26
28.7
12.2
1.7
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
840
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.811'538.279'470.6'700.0.1'097'700.-
0.14'138.4'869.117.0.19'100.-
Josias Meili
m3 SIA kg Milch
0.- 0.00
60.- 1.73
21.- 0.59
0.- 0.01
0.- 0.00
81.- 2.34
34
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
869'038.57'500.3. Betriebseinrichtungen
289'470.10'000.4. Umgebung und Erschliessung
14'200.7'500.5. Baunebenkosten
0.0.Total
1'172'700.75'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
7%
3%
53%
0%
6%
GVE
0.15'140.5'043.247.0.20'400.-
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
64.1.85
21.0.62
1.0.03
0.0.00
87.2.50
Stall
Melkstand Heustock
Stroh Hofdünger
Total
578'614.104'484.- 44'708.141'232.869'038.72'000.- 120'000.58'000.0.39'470.289'470.650'614.- 120'000.162'484.- 44'708.180'702.- 1'158'500.11335.2091.2831.779.3148.20183.11103.2048.2773.763.3084.19770.727.116.64.215.86.1.38
0.26
0.35
0.10
0.38
2.46
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich
- 55 m 3 Wassertank für Reinigung
- 2 x 4 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt
- Südseite offen, Curtains, Übergänge in den Laufhof
- Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Sonnendach
- Milchzimmer und Technikraum vorhanden
- grosszügiger Tiefstrohbereich für kalbende und lahme Tiere
- Stall für laktierende Tiere
- grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
35
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.3 Betrieb Nr. 3
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
530'000
460
Käsereimilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
79
80
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
davon
76
0
0
0
20
10
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
13000
2000
2160
1250
100
2320
0
0
0
170
pro GVE
165
25
27.3
15.8
1.3
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
360
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.782'686.512'313.43'828.5'091.1'343'900.-
0.9'907.6'485.555.64.17'000.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
60.1.48
39.0.97
3.0.08
0.0.01
103.2.54
36
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
804'686.22'000.3. Betriebseinrichtungen
522'313.10'000.4. Umgebung und Erschliessung
43'828.0.5. Baunebenkosten
5'091.0.Total
1'375'900.32'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
3%
2%
0%
0%
2%
GVE
0.10'186.6'612.555.64.17'400.-
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
62.1.52
40.0.99
3.0.08
0.0.01
106.2.60
Stall
Melkstand Heustock Hofdünger
Total
570'474.136'995.97'217.804'686.102'781.- 279'544.88'304.51'684.522'313.673'255.- 279'544.225'299.- 148'901.- 1'327'000.8522.3539.2852.1885.16797.8416.3494.2816.1861.16588.560.97.414.102.1.27
0.53
0.43
0.28
2.50
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 4-Reiher, Kaltstall, Hochboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Gummimatten im Stallbereich
- 1 Melkroboter, freier Tierverkehr
- Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof
- Nordseite Heustock, Greiferanlage, Heugebläse mit Dosiergerät, Kaltbelüftung
- Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden
- Tiefstrohbereich für kalbende Tiere
- Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar
- grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast
Bewertung Tierwohl
Wasser
7
6
5
Gesundheit
4
Licht und Luft
3
2
1
0
Futter
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
37
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.4 Betrieb Nr. 4
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Voralpine Hügelzone
350'000
680
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
50
50
davon
50
0
0
0
0
0
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
0
330
0
0
0
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
pro GVE
4700
94
1060
21
1010 20.2
420
8.4
100
2.0
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
380
0
20
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
15'000.528'227.170'756.13'417.5'500.732'900.-
GVE
m3 SIA
300.3.10'565.- 112.3'415.36.268.3.110.1.14'700.- 156.-
Josias Meili
kg Milch
0.04
1.51
0.49
0.04
0.02
2.09
38
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
GVE
300.10'665.3'445.268.110.14'800.-
m3 SIA
3.113.37.3.1.157.-
Stall
Melkstand Stroh Hofdünger
402'951.30'966.86'080.73'744.62'261.0.36'251.476'695.62'261.- 30'966.- 122'331.9534.1245.619.2447.9534.1245.619.2447.692.94.298.1.36
0.18
0.09
0.35
Total
533'227.172'256.705'500.14110.14110.150.2.02
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
15'000.0.2. Gebäude
533'227.5'000.3. Betriebseinrichtungen
172'256.1'500.4. Umgebung und Erschliessung
13'417.0.5. Baunebenkosten
5'500.0.Total
739'400.6'500.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
pro m 2 oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
1%
1%
0%
0%
1%
kg Milch
0.04
1.52
0.49
0.04
0.02
2.11
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Laufhof Spaltenboden, Gummimatten im Fressbereich
- 2 x 4 Fischgerätemelkstand, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt
- Südseite Mauer 1.5 m, sonst offen, Übergänge in den Laufhof
- Nordsteite geschlossen, Futtertenn
- Futterlagerraum grösstenteils bestehend
- Milchzimmer und Technikraum vorhanden
- Tiefstrohbereich für kalbende Tiere
- Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar
- Kälber in altem Gebäude
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
39
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.5 Betrieb Nr. 5
A. Betriebsdaten
T
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
700'000
526
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
99
102
davon
92
0
0
17
21
7
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
12200
1500
1680
1130
100
0
460
0
0
140
pro GVE
123
15
17.0
11.4
1.0
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
1080
0
80
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.1'207'978.492'949.49'300.800.1'751'000.-
0.12'196.4'977.498.8.17'700.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
99.1.73
40.0.70
4.0.07
0.0.00
144.2.50
40
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
% EL
0%
0%
1%
0%
0%
0%
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
Stroh
Hofdünger
Total
22'350.- 219'222.- 1'210'978.0.67'750.497'449.22'350.- 286'972.- 1'708'400.226.2897.17248.219.2813.16749.49.239.140.0.03
0.41
2.44
Stall
Melkstand
969'406.243'750.- 185'949.1'213'156.- 185'949.12248.1877.11894.1823.1006.1.73
0.27
GVE
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
99.1.73
41.0.71
4.0.07
0.0.00
144.2.51
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
1'210'978.3'000.3. Betriebseinrichtungen
497'449.4'500.4. Umgebung und Erschliessung
49'300.0.5. Baunebenkosten
800.0.Total
1'758'500.7'500.-
0.12'226.5'022.498.8.17'800.-
Bemerkungen:
- Eingebäudestall mit zusätzlichen Gebäude ausserhalb, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich
- Wasserkasten 105 m 3 für Reinigung
- 2 x 10 Swing-Over, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt
- Südseite von Eingebäudestall mit Space Board, ausserhalb offen und Space Board
- Nordseite Remise, OSB Platten, Futtertenn
- Futterlager grösstenteils bestehend
- Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden
- grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke und kalbende Tiere
- Stall für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar
- grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
41
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.6 Betrieb Nr. 6
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
1'100'000
580
Käsereibetrieb
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
135
136
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
4730
1480
0
0
400
davon
133
2
0
0
0
0
10
Kühe
Stiere
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
29100
4450
3790
1330
400
pro GVE
215
33
28.0
9.8
3.0
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
510
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.1'421'269.852'700.58'759.0.2'332'700.-
0.10'512.6'307.435.0.17'300.-
Josias Meili
m3 SIA kg Milch
0.- 0.00
49.- 1.29
29.- 0.78
2.- 0.05
0.- 0.00
80.- 2.12
42
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
1'502'989.81'720.3. Betriebseinrichtungen
869'740.17'040.4. Umgebung und Erschliessung
68'759.10'000.5. Baunebenkosten
0.0.Total
2'441'500.- 108'800.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
5%
2%
15%
0%
4%
GVE
0.11'117.6'433.509.0.18'100.-
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
52.1.37
30.0.79
2.0.06
0.0.00
84.2.22
Stall
Melkstand Heustock
Stroh Hofdünger
Total
992'549.311'371.- 87'457.111'612.- 1'502'989.252'540.- 400'000.144'700.0.72'500.869'740.1'245'089.- 400'000.456'071.- 87'457.184'112.- 2'372'700.9209.2959.3373.647.1362.17550.9155.2941.3353.643.1354.17446.670.96.59.361.82.1.13
0.36
0.41
0.08
0.17
2.16
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Gummimatten im Fressbereich
- Wassserkasten 110 m 3 für Reinigung
- 2 Melkroboter, freier Tierverkehr
- Südseite stark offen - 1.3 m hohe Mauer
- Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Warmluft und Biogasabwärme
- ganze Scheune hat 1.5% Gefälle wegen Ausgangsterrain
- Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden
- Tiefstrohbereich für kranke und kalbende Tiere
- nur für laktierende Kühe, Galtkühe und Jungvieh ausgelagert
- Kälber nur 14 Tage in diesem Stall, nachher seperat
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
43
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.7 Betrieb Nr. 7
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
500'000
420
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
76
76
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
0
0
0
1200
0
davon
74
0
0
0
7
8
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
4600
1800
1280
140
500
pro GVE
61
24
17.0
1.9
6.6
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
1010
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
6'961.767'555.302'746.9'032.12'010.1'098'300.-
GVE
92.10'166.4'010.120.159.14'500.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
2.0.01
167.1.54
66.0.61
2.0.02
3.0.02
239.2.20
44
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
6'961.0.2. Gebäude
797'855.30'300.3. Betriebseinrichtungen
302'746.0.4. Umgebung und Erschliessung
13'732.4'700.5. Baunebenkosten
12'010.0.Total
1'133'300.35'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
Stall
Melkstand
424'867.61'760.- 216'656.486'627.- 216'656.6445.2870.6386.2843.534.0.97
0.43
% EL
0%
4%
0%
34%
0%
3%
GVE
92.10'568.4'010.182.159.15'000.-
m3 SIA
kg Milch
2.0.01
173.1.60
66.0.61
3.0.03
3.0.02
246.2.27
Fahrsilo Hofdünger
Total
143'830.- 229'158.797'855.0.24'330.302'746.143'830.- 253'488.- 1'100'600.1905.3357.14577.1888.3327.14444.120.251.239.0.29
0.51
2.20
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS - kein RAUS
- Spaltenboden, Gummimatten im Fressbereich
- 1 Melkroboter, freier Tierverkehr
- Südseite offen mit Curtains
- Nordseite offen ohne Curtains, Futtertenn
- Fahrsilo neu, Hochsilo bestehend
- Milchzimmer, Büro sowie Technikraum vorhanden
- grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke Tiere sowie Abkalbebox
- Stall für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar
- Kälber in Iglus bis abgetränkt
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
45
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.8 Betrieb Nr. 8
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
405'000 kg
560 m.
Käsereimilch
B.Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
56
56
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
davon
56
0
0
0
0
0
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
11000
1490
1100
910
100
1450
370
0
0
0
pro GVE
196
27
19.6
16.3
1.8
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
490
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.715'373.349'527.7'982.1'856.1'074'800.-
0.12'775.6'242.143.33.19'200.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
65.1.77
32.0.86
1.0.02
0.0.00
98.2.65
46
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
719'793.4'420.3. Betriebseinrichtungen
354'627.5'100.4. Umgebung und Erschliessung
7'982.0.5. Baunebenkosten
1'856.0.Total
1'084'300.9'500.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
1%
1%
0%
0%
1%
Stall
Melkstand Heustock
537'318.78'116.114'801.91'866.98'102.652'119.91'866.176'218.11645.1640.3147.11645.1640.3147.836.97.1.61
0.23
0.44
GVE
0.12'853.6'333.143.33.19'400.-
m3 SIA
0.65.32.1.0.99.-
kg Milch
0.00
1.78
0.88
0.02
0.00
2.68
Stroh
Hofdünger
Total
17'713.86'646.719'793.0.49'858.354'627.17'713.136'504.- 1'074'400.316.2438.19186.316.2438.19186.48.279.98.0.04.0.34
2.65
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich
- 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt, Occasion
- Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof
- Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Sonnendach
- Milchzimmer und Technikraum vorhanden
- Tiefstrohbereich für kalbende Tiere
- Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar
- Kälber in altem Gebäude
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
47
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.9 Betrieb Nr. 9
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
300'000
565
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
82
82
davon
82
0
0
0
0
0
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
6900
1010
1280
480
200
0
0
0
0
0
pro GVE
84
12
15.6
5.9
2.4
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
340
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.618'324.355'915.14'985.8'120.997'400.-
0.7'541.4'340.183.99.12'200.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
90.2.06
52.1.19
2.0.05
1.0.03
145.3.32
48
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
618'324.0.3. Betriebseinrichtungen
356'935.1'020.4. Umgebung und Erschliessung
14'985.0.5. Baunebenkosten
8'120.0.Total
998'400.1'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
2
pro m oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
0%
0%
0%
0%
0%
Stall
Melkstand Hofdünger
526'323.92'001.72'036.- 230'654.54'245.598'359.- 230'654.146'246.7297.2813.1783.7297.2813.1783.651.430.1.99
0.77
0.49
GVE
0.7'541.4'353.183.99.12'200.-
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
90.2.06
52.1.19
2.0.05
1.0.03
145.3.33
Total
618'324.356'935.975'300.11894.11894.141.3.25
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 4-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Gummimatten im Fressbereich
- 1 Melkroboter, freier Tierverkehr
- Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof,
- Nordseite Curtains, Futtertenn
- Futterlagerungsraum bereits vorhanden
- Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden
- grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke Tiere sowie Abkalbeboxen
- nur für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar
- Kälber in altem Gebäude
Bewertung Tierwohl
Gesundheit
Wasser
7
6
5
4
3
2
1
0
Futter
Licht und Luft
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
49
Bachelor Thesis
HAFL 2014
4.10 Betrieb Nr. 10
A. Betriebsdaten
Zone
Milchlieferrecht kg
Höhe m ü. M.
Produktionssystem
Tal
320'000
680
Industriemilch
B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt
GVE
GVP
Volumen
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossene Fassaden
Offene Fassaden
Belüftungsheu in m 3
Bodenheu und Stroh in m 3
Hochsilo in m 3
Flachsilo in m 3
Offene Remise in m 2
Total
49
49
davon
49
0
0
0
0
0
Einheiten
m 3 SIA
m2
m2
m2
m2
Kühe
Rinder älter als 2 Jahre
Rinder zwischen 1 und 2 Jahre
Rinder bis 1 Jahr
Mastkälber
Kälber bis 70kg
Total
6000
1180
1090
290
400
0
0
0
0
0
pro GVE
122
24
22.2
5.9
8.2
Güllengrube in m 3
Güllensilo in m 3
Mistplatte in m 2
580
0
0
geschlossene Remise in m 2
0
C. Investitionen
TOTAL CHF pro
Aufwand
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5. Baunebenkosten
Total
Ergebnisse
GVE
0.612'674.204'531.13'881.7'766.838'900.-
0.12'504.4'174.283.158.17'100.-
Josias Meili
m3 SIA
kg Milch
0.0.00
102.1.91
34.0.64
2.0.04
1.0.02
140.2.62
50
Bachelor Thesis
HAFL 2014
TOTAL CHF pro
Kosten total
Kosten total davon EL
1. Vorarbeit
0.0.2. Gebäude
632'674.20'000.3. Betriebseinrichtungen
205'551.1'020.4. Umgebung und Erschliessung
13'881.0.5. Baunebenkosten
7'766.0.Total
859'900.21'000.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3
pro GVE
pro GVP
pro m 2 oder m 3
pro kg Milchlieferrecht
% EL
0%
3%
0%
0%
0%
2%
Stall
Melkstand Hofdünger
506'551.126'123.97'277.61'091.47'183.603'828.61'091.173'306.12323.1247.3537.12323.1247.3537.671.299.1.89
0.19
0.54
GVE
0.12'912.4'195.283.158.17'500.-
m3 SIA
0.105.34.2.1.143.-
kg Milch
0.00
1.98
0.64
0.04
0.02
2.69
Total
632'674.205'551.838'200.17106.17106.140.2.62
Bemerkungen:
- Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS
- Schieberentmistung, Laufhof von Hand, Gummimatten im Fressbereich
- 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt
- Südwestseite Curtains, Übergänge in den Laufhof
- Nordostseite Curtains, Futtertenn
- Futterlagerraum bereits bestehend
- Milchzimmer und Abkalbebox in alten Stall, Melkstand an altem Gebäude anliegend
- nur für laktierende Kühe und Galtkühe - gut abtrennbar
- Kälber in altem Gebäude
Bewertung Tierwohl
Wasser
7
6
5
Gesundheit
4
Licht und Luft
3
2
1
0
Futter
Ruhe
Raum
Ergebnisse
Josias Meili
51
Bachelor Thesis
HAFL 2014
5 Diskussion
Im folgenden Teil werden die zehn für diese Arbeit ausgewerteten Betriebe miteinander
verglichen. In Kapitel 4 kann für jeden einzelnen Betrieb nachvollzogen werden, was beim
Bau eines Milchviehstalles neu erstellt wurde und wie dies die Investitionskosten beeinflusst
hat.
5.1 Auswertung der eigenen Ergebnisse
5.1.1 Totaler Investitionsbedarf
Von den zehn ausgewerteten Betrieben haben fünf einen Milchviehstall für über 70 GVE
gebaut. Dabei sind beim günstigsten Bau (82 GVE) inklusive Eigenleistungen Kosten von Fr.
12‘200.- pro GVE angefallen. Bei der teuersten Variante wurde ein Milchviehstall für 57 GVE
für Fr. 20‘400.- pro GVE realisiert. Im Durchschnitt fielen für 73 GVE Kosten von Fr. 17‘200.pro GVE an. Die weiteren Ergebnisse sind in Abbildung 10 ersichtlich.
25'000
22'500
20'000
17'200
Fr./GVE
17'500
15'000
12'500
10'000
7'500
5'000
2'500
0
46
49
50
56
57
76
79
82
Gebäudekapazität in GVE
99
135
Ø73
Abb. 10: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen in Fr./GVE der zehn untersuchten Betriebe,
sortiert nach Gebäudekapazität
Im Vergleich zu den ausgewerteten Betrieben von Hilty und Herzog (2003) ist der
durchschnittliche Investitionsbedarf von Fr. 16‘100.- pro GVE um Fr. 1‘100.- pro GVE
angestiegen. Dies ist eine Steigerung der Baukosten um knapp 7% seit 2003. Gemäss dem
Luzerner Scheunen-Index, welcher in Kapitel 2.4 erläutert wurde, sind die Baukosten seit
2003 um rund 20% gestiegen. In der vorliegenden Arbeit beträgt die durchschnittliche
Stallgrösse der untersuchten Betriebe 73 GVE im Gegensatz zu 54 GVE in den
Auswertungen von 2003 (ebd.). Bei den 27 untersuchten Betrieben von Hilty und Herzog
Diskussion
Josias Meili
52
Bachelor Thesis
HAFL 2014
(2003), welche Milchviehställe für über 55 GVE gebaut hatten, lag der Mittelwert der
Investitionen bei Fr. 13‘500.- pro GVE. Die durchschnittliche Grösse betrug 83 GVE. Dies
entspräche einer Erhöhung der Baukosten von rund 27%. Da die durchschnittliche Grösse
der in dieser Arbeit untersuchten Betriebe bei 73 GVE liegt, ist die Baukostenerhöhung von
rund 27% aufgrund der in Kapitel 2.3.2 beschriebenen Degression der Investitionskosten bei
steigender Bestandesgrösse mit Vorbehalt zu betrachten. Es ist jedoch davon auszugehen,
dass sich die Erhöhung der Baukosten an jenen des Luzerner Scheunen-Indexes von rund
20% orientiert.
Im Ganzen fielen 69% der totalen Investitionskosten für das Gebäude und 28% für die
Betriebseinrichtungen an. Die Kosten für Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie
Baunebenkosten betrugen bloss 3% und können praktisch vernachlässigt werden. Somit
wurde von den zehn untersuchten Betrieben deutlich mehr für Betriebseinrichtungen
ausgegeben als dies bei Hilty und Herzog (2003) der Fall war. Dies ist auf die grösseren
Bestandesgrössen sowie auf den technischen Fortschritt zurückzuführen.
Unerwartet hohe Investitionskosten hatte der erste Betrieb, welcher mit 46 GVE den
kleinsten Stall realisierte. Aufgrund des Mehrgebäudestalles wurde angenommen, dass die
Investitionskosten pro GVE im Vergleich zu den anderen Betrieben eher tiefer ausfallen
würden, wie dies anhand der Literaturdaten in Kapitel 2.3.1 zu erwarten war. Dies lässt sich
aber durch die im Vergleich mit den anderen Betrieben kleine Stallgrösse sowie dem teuren
Gebäude für den Melkstand erklären, welches auf diesem Betrieb realisiert wurde.
Dass die durchschnittlichen Investitionskosten der zehn untersuchten Betriebe mit Fr.
17‘200.- pro GVE deutlich unter den Baukosten von Fr. 24‘000.- pro GVP, wie in Kapitel
2.3.8 dargestellt, liegen, hat mehrere Gründe. Einerseits wurden in der vorliegenden Arbeit
nur Betriebe aus dem Talgebiet und der voralpinen Hügelzone untersucht, und anderseits ist
die errichtete Gebäudekapazität dieser Betriebe mit durchschnittlich 73 GVE für
schweizerische Verhältnisse sicherlich überdurchschnittlich hoch.
5.1.2 Totaler Investitionsbedarf aufgeteilt nach Futterlagerung
Dass die Futterlagerung einen erheblichen Anteil an den Investitionskosten ausmacht, wurde
bereits in Kapitel 2.3.1 beschrieben. Die zehn ausgewerteten Betriebe, die in der
vorliegenden Arbeit beschrieben werden, wurden in Abbildung 11 in drei Gruppen unterteilt.
In
der
ersten
Gruppe
sind
Betriebe
zu
finden,
welche
beim
Neubau
keinen
Futterlagerungsraum für belüftetes Heu oder Silage gebaut haben. Falls nur Lagerraum für
Stroh, unbelüftetes Heu oder lose Futtermittel gebaut wurde, gehören diese Betriebe
ebenfalls zu dieser Gruppe. Entweder können diese Betriebe bereits bestehende
Lagerräume nutzen oder arbeiten sicherlich kurzfristig noch mit Siloballen. Diese lassen sich
ohne Probleme auf einer Fläche auf dem Betrieb stapeln. Zur zweiten Gruppe gehören
Diskussion
Josias Meili
53
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Betriebe, welche beim Neubau auch noch einen belüfteten Heulagerraum gebaut haben.
Diese Betriebe haben den Heulagerraum so gross gebaut, dass dieser für die bestehende
Stallkapazität ausreicht. In der dritten Gruppe sind zwei Betriebe, welche eine Fahrsiloanlage
gebaut haben. Jedoch können beide Betriebe noch auf bestehende Hochsilos zurückgreifen.
25'000
22'500
18'825
20'000
17'200
Fr./GVE
17'500
17'200
15'575
15'000
12'500
10'000
7'500
Nichts
5'000
Heu
Silo
2'500
0
49
50
82
99 Ø70
56
57
79 135 Ø81
46
76 Ø61
Ø73
Gebäudekapazität in GVE
Abb. 11: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe in Fr./GVE,
aufgeteilt nach der Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität
Es überrascht nicht, dass Betriebe, welche keine Futterlagerkapazitäten realisiert haben, mit
durchschnittlichen Kosten von Fr. 15‘575.- pro GVE den geringsten Investitionsbedarf
aufwiesen. Die beiden Fahrsilobetriebe haben durchschnittlich für Fr. 17‘200.- pro GVE
gebaut. Da es einerseits nur zwei Betriebe waren, welche einen Silolagerraum erstellten und
beide noch bestehende Hochsilos nutzen, sind die Investitionskosten in diesem Bereich nicht
repräsentativ. Bei den Betrieben mit Heufutterlager betrugen die durchschnittlichen
Investitionskosten Fr. 18‘825 pro GVE. Dass die Realisierung eines Futterlagerraumes für
Heu teurer ist als für Silage, war anhand der Literaturrecherche zu erwarten und deckt sich
auch mit den Ergebnissen der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001). Es gilt jedoch zu
beachten, dass bei den untersuchten Betrieben der vorliegenden Arbeit die Heubetriebe mit
durchschnittlich 81 GVE deutlich grösser sind als die durchschnittliche Grösse der
Silobetriebe.
5.1.3 Totaler Investitionsbedarf nach m3 SIA-Volumen
Mit den Kosten pro m3 SIA-Volumen 416, dargestellt in Abbildung 12, lassen sich die
Gebäudevolumen miteinander vergleichen und geben so einen Einblick, wie die Kosten
durch das Volumen beeinflusst werden.
Diskussion
Josias Meili
54
Bachelor Thesis
HAFL 2014
250
212
225
Fr. / m3 SIA 416
200
175
147
150
142
125
94
100
75
50
Nichts
25
Heu
Silo
0
49
50
82
99 Ø70
56
57
79 135 Ø81
46
76 Ø61
Ø73
Gebäudekapazität in GVE
3
Abb. 12: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe pro m SIA
416, aufgeteilt nach Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität
Die Heubetriebe in Abbildung 12 wiesen mit Fr. 94.- pro m3 SIA 416 im Vergleich zu den
beiden anderen Gruppen die tiefsten Investitionskosten pro m3 SIA 416 aus. Dies lässt sich
dadurch erklären, dass die Betriebe mit Heulagerung ein sehr grosses Volumen besitzen. Im
Vergleich mit der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) lässt sich erkennen, dass
heutzutage eher voluminöser gebaut wird als vor 13 Jahren. Damals wurde das Volumen
noch nach m3 SIA 116 berechnet, was zu einem rund 4 – 10% höheren Volumen führte.
Deshalb sind die Kosten pro m3 SIA 416 im Vergleich zu m3 SIA 116 auch um rund 4 – 10%
höher. Das erklärt auch, warum die Beträge in den Ergebnissen von Gavillet und Joray
(2001) bedeutend höher ausfielen. Betriebe, welche keinen Futterlagerraum gebaut haben,
wiesen bei den Auswertungen von 2001 mit Fr. 103.- pro m3 SIA 116 rund 40% tiefere
Kosten pro m3 SIA aus. Die gleichen Erkenntnisse waren auch bei der Gruppe mit
Heulagerraum ersichtlich. Bei den Auswertungen von 2001 hatte diese Betriebsgruppe mit
Fr. 75.- pro m3 SIA 116 Heulagerraum 25% tiefere Kosten pro Fr. 103.- pro m3 SIA (ebd.).
Dass durch ein steigendes Gebäudevolumen pro GVE der Investitionsbedarf pro GVE steigt,
ist in Abbildung 13 ersichtlich.
Diskussion
Josias Meili
55
Bachelor Thesis
HAFL 2014
25'000
22'500
20'000
Fr./GVE
17'500
15'000
12'500
10'000
7'500
5'000
Nichts
Heu
Silo
2'500
0
84
94
122
123
165
215
196
235
61
109
m3 SIA 416/GVE
Abb 13: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen pro GVE in Abhängigkeit vom Volumen nach
SIA 416 pro GVE, aufgeteilt nach Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität
Grundsätzlich steigt bei steigendem Volumen auch der Investitionsbedarf. Eine Ausnahme
bildete ein Betrieb mit Heulagerung. Da dieser aber für 135 GVE gebaut wurde, konnte er
stark vom Grösseneffekt profitieren.
Gemäss dem Kuhsignale-Konzept von Hulsen (2008) sind Licht und Luft zwei der sieben
Grundbedürfnisse einer Kuh. Ein grösseres Gebäudevolumen, welches sich dann auch im
Volumen nach SIA 416 wiederspiegelt, gewährleistet auch ein grösseres Luftvolumen. Die
Kuh sollte ständig die Möglichkeit haben, frische Luft einatmen zu können. Zudem sollte die
Luft im Stall genauso riechen wie die Aussenluft (ebd.). Um dies bei kleineren
Gebäudevolumen zu erreichen, sind offene Fassadenflächen essentiell. Des Weiteren haben
offene Fassadenflächen den Vorteil, dass das Tageslicht in den Stall eindringen kann. Ein
gutes Beispiel dafür sind die Betriebe Nr. 7 und Nr. 9. Grundsätzlich ist es möglich, auch mit
einem tieferen Gebäudevolumen die Grundbedürfnisse der Kuh nach viel Tageslicht und
frischer Umgebungsluft zu befriedigen.
5.1.4 Detailkosten
Bei der Auswertung der Detailkosten wurden die Kosten für das Gebäude und die
Betriebseinrichtungen in die vier Sparten Stall, Melkstand, Futter- und Güllelagerung
aufgeteilt. Kosten, welche beim Bau in den Bereichen Vorarbeit, Umgebung und
Erschliessung sowie den Baunebenkosten angefallen waren, wurden dabei nicht
berücksichtigt. Die Futterlagerung beinhaltet die Kosten sowohl für die Strohbühne wie auch
für das unbelüftete Heu. Die Zusammensetzung der Detailkosten der zehn untersuchten
Betriebe sind in Abbildung 14 ersichtlich.
Diskussion
Josias Meili
56
Bachelor Thesis
HAFL 2014
22'500
20'000
17'500
Fr. /GVE
15'000
12'500
10'000
7'500
5'000
2'500
0
46
57
79
50
99
135
76
56
82
49
Ø73
Gebäudekapazität in GVE
Stall
Melkstand
Futterlagerung
Güllelagerung
Abb. 14: Detailkosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe, aufgeteilt nach Stall,
Melkstand, Futter- und Güllelagerung in Fr./GVE
In Abbildung 14 ist erkennbar, dass bei den Betrieben die Kosten für die einzelnen Bereiche
stark variieren. Im Durchschnitt wurde für 73 GVE Fr. 10‘280.- pro GVE für den Bereich
„Stall“ ausgegeben. Die Höhe der Beträge bewegt sich in einem Rahmen von Fr. 6‘450.- bis
Fr. 14‘260.- pro GVE. In den Auswertungen der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001)
wurde für den Stall durchschnittlich Fr. 7‘400.- pro GVE ausgegeben. Neben einer kleineren
durchschnittlichen Bestandesgrösse der in der vorliegenden Arbeit ausgewerteten Betriebe,
gibt es noch weitere Gründe für die höheren Kosten in diesen Bereichen. Dies ist gemäss
dem Autor dieser Arbeit einerseits auf die Steigerung der Baukosten, wie dies in Kapitel 2.4
beschrieben wird, zurückzuführen. Anderseits ist anzunehmen, dass heutzutage die Ställe
grosszügiger gebaut werden. Grössere Tiefstrohbereiche sind bei vielen Betrieben Standard
wie auch breitere Übergänge und grosszügigere Liegeboxen. Zudem werden die
Milchviehställe im Vergleich zu früheren Auswertungen, wie in Kapitel 5.1.3 beschrieben,
voluminöser gebaut.
Für den Melkstand inklusive Tank wurde bei den zehn ausgewerteten Betrieben im
Durchschnitt Fr. 2‘170.- pro GVE ausgeben. Die günstigste Variante war mit Fr.1‘250.- pro
GVE fast dreimal günstiger als die teuerste. Bei den Auswertungen von Gavillet und Joray
(2001) wurde für die Melkeinrichtung durchschnittlich Fr. 1‘400.- pro GVE ausgegeben. Vier
der zehn in dieser Arbeit ausgewerteten Betriebe lassen ihre Kühe von einem Melkroboter
melken. Die durchschnittlichen Investitionskosten lagen bei automatischen Melksystemen bei
Fr. 3‘050.- pro GVE und waren somit praktisch doppelt so teuer wie Melkstände.
Entscheidend für die Rentabilität eines Melkroboters ist jedoch die Auslastung dieses
Diskussion
Josias Meili
57
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Systems, wie dies in Kapitel 2.1.2 genauer erläutert wurde. Durch den Einsatz eines
automatischen Melksystems wird sicherlich weniger Fläche als für einen Melkstand benötigt.
Dadurch lassen sich die Kosten für das Gebäude reduzieren, und die Differenz der
Investitionskosten für die beiden Systeme wird dadurch kleiner. Auch Melkstände werden
heutzutage mit immer mehr Technik ausgestattet. Hier ist zu empfehlen, dass sich die
Landwirtinnen und Landwirte vor der Investition ein genaues Bild davon machen sollen und
sich nur Zusatzausführungen leisten, welche für ihren Betrieb sinnvoll sind und ihnen die
tägliche Arbeit erleichtern.
Somit fielen für einen neuen Milchviehstall mit 73 GVE ohne Futter- und Güllelagerraum
durchschnittliche Investitionskosten von Fr. 12‘450.- pro GVE an. Kosten, welche beim Bau
in den Bereichen Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie den Baunebenkosten
angefallen waren, wurden dabei nicht berücksichtigt. In der Diplomarbeit von Gavillet und
Joray (2001) wurden die Fremdkosten für den Bau eines neuen Stalls mit durchschnittlich Fr.
10‘700.- pro GVE angegeben.
Für die Futterlagerung entstanden durchschnittliche Kosten von Fr. 1‘776.- pro GVE, wobei
die Spannbreite von gar keinen Ausgaben bis Fr. 4‘020.- pro GVE reichte. Die grossen
Unterschiede sind darauf zurückzuführen, dass ein Grossteil der Betriebe von bestehendem
Futterlagerraum profitieren konnte. Betriebe mit einem Dürrfutterlager hatten für die
Erstellung eines Futterlagers im Durchschnitt mit Fr. 3‘486.- rund Fr. 2‘000.- höhere
Investitionskosten pro GVE als Betriebe mit einem Flachsilo. Bei der Diplomarbeit von
Gavillet und Joray (2001) wurde für die Futterlagerung durchschnittlich Fr. 4‘100.ausgegeben. Die tieferen Kosten in diesem Bereich sind sicherlich durch die grösseren
Betriebe sowie auch durch die vermehrte Nutzung bestehender Futterkapazitäten
zurückzuführen.
Die Güllelagerung verursachte mit durchschnittlich Fr. 2‘450.- pro GVE den zweithöchsten
Kostenanteil. Dabei wurde in diesem Bereich zwischen Fr. 1‘360.- und Fr. 3‘540.- pro GVE
ausgegeben. Auch in diesem Bereich konnten viele Betriebe von bereits bestehenden
Lagerkapazitäten profitieren.
Beim
Bau von kleinen Güllelagerräumen
waren die
Investitionskosten pro m3 Güllelagerraum jedoch deutlich höher. Dies lässt sich durch die
Betriebseinrichtungen begründen, welche in diesem Fall prozentual einen höheren
Kostenanteil ausmachten. Falls ein grosser Güllelagerraum gebaut werden muss, sollte ein
oberflur Güllesilo in Betracht gezogen werden. Wie in Kapitel 2.3.3 beschrieben, sind die
Kosten für eine 700 m3 unterflur Güllegrube 40 – 50% teurer als für ein oberflur Güllesilo.
5.1.5 Eigenleistungen
Durch Eigenleistungen lässt sich der totale Investitionsbedarf senken. In den zehn
untersuchten Betrieben betrugen die geleisteten Eigenleistungen zwischen 0 und 7%. Im
Diskussion
Josias Meili
58
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Durchschnitt konnte 3% der Bausumme als Eigenleistungen ausgewiesen werden. Zwei
Betriebe hatten beim Bau praktisch keine Eigenleistungen erbracht. Im Vergleich zur
Auswertung von Hilty und Herzog (2003) haben die untersuchten Betriebe der vorliegenden
Arbeit rund 5% weniger Eigenleistungen geleistet. Bei einem Betrieb betrugen die
Eigenleistungen
jedoch
Fr.
108‘000.-.
Ein
weiterer
Betrieb
konnte
durch
seine
Eigenleistungen den effektiven Aufwand um Fr. 1‘300.- pro GVE senken. Viele
Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter gaben bei den Betriebsbesuchen an, dass die Zeit für
Eigenleistungen während der Bauzeit gar nicht vorhanden war. Dass auch mit sehr wenig
Eigenleistung ein kostengünstiger Stall realisiert werden kann, bewies Betrieb Nr. 9. Falls
geplant wird, Eigenleistungen zu erbringen, und auch das nötige Know-how vorhanden ist,
sollten diese vor Baubeginn genau geplant werden. Am meisten Einsparungen können
erzielt werden, wenn die geplanten Eigenleistungen komplett aus den Offerten gestrichen
werden.
5.1.6 Kosten pro kg Milch
Für die Zeit nach einem Stallneubau sind neben den Kosten pro GVE hauptsächlich die
Kosten des Gebäudes pro kg Milchverkauf entscheidend (Dorsch 2010). Bei den zehn
untersuchten
Betrieben
gab
es
beträchtliche
Unterschiede.
Einerseits
waren
die
Investitionskosten für den Milchviehstall unterschiedlich, anderseits sind bei vielen Betrieben
die Gebäudekapazitäten noch nicht ausgelastet, und es sind auch verschiedene
Milchleistungen pro Kuh und Jahr vorhanden. Um die Gebäudekosten möglichst tief zu
halten, ist eine möglichst rasche Auslastung des Gebäudes anzustreben. Mit einer höheren
Milchleistung pro Kuh und Jahr können die Investitionskosten auf mehr kg Milch verteilt
werden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist jedoch zu beachten, dass in vielen Fällen durch
eine höhere Milchleistung andere Zusatzkosten entstehen. Mit einer Auslagerung der
Galtkühe, kann der neue Stall nur mit laktierenden Kühen belegt werden. Dadurch lassen
sich ebenfalls mehr kg Milch im neuen Stall produzieren. Jedoch darf in einem solchen Fall
die anfallende Arbeit für das Umstellen und Betreuen der Tiere an einem anderen Standort
nicht ausser Acht gelassen werden.
5.1.7 Kuhkomfort und Arbeitseffizienz
Alle besuchten Milchviehställe wiesen einen hohen Tierkomfort aus. Im Durchschnitt
erreichten die Betriebe 5.8 von 7 möglichen Punkten. Betrieb Nr. 5 erreichte mit 4.5 Punkten
die niedrigste Punktzahl. Die höchste Punktzahl erreichte Betrieb Nr. 9 mit 6.6 Punkten. Die
weiteren erreichten Durchschnittspunktzahlen der Betriebe gemäss der Tierwohl-Checkliste
sind in Abbildung 15 ersichtlich.
Diskussion
Josias Meili
59
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Erreichte
Durchschnittspunktzahl
7.0
5.8
6.0
5.0
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Ø
Betriebe
Abb. 15: Erreichte Durchschnittspunktzahlen der zehn untersuchten Betriebe gemäss der TierwohlCheckliste
Allen besuchten Betrieben der vorliegenden Arbeit war das Tierwohl beim Bau eines neuen
Milchviehstalles sehr wichtig. Als einziger Kritikpunkt kann angeführt werden, dass bei
einzelnen Betrieben der Tiefstrohbereich verbessert werden könnte. Damit dieser auch
regelmässig genutzt wird, sollte eine direkte Separation vom Melkstand vorhanden sein.
Zudem wird so dieser Bereich auch eher für kranke Kühe genutzt, welche im
Tiefstrohbereich geschont werden können.
5.1.8 Bauliche Massnahmen von kostengünstigen Lösungen
In diesem Kapitel werden drei Betriebe genauer betrachtet, welche mit kostengünstigen
Lösungen aufgefallen sind, jedoch teilweise mit anderen Lösungsansätzen ans Ziel
gekommen sind. Dies waren die Betriebe Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 9.
Betrieb Nr. 6:
Dieser Betrieb war mit einem Stall für 135 GVE der grösste untersuchte Betrieb. Speziell an
diesem Gemeinschaftsbetrieb ist
die silofreie Fütterung, wie in
Abbildung 16 zu erkennen ist,
weshalb
der
Betrieb
einen
grossen Heulagerraum gebaut
hat. Ebenfalls ist eine grosse
Lagerfläche für Bodenheu, Stroh
und
andere
vorhanden.
Im
Futtermittel
Vergleich
zu
Betrieb Nr. 3, welcher ebenfalls
einen Stall mit Heulagerraum
Abb. 16: Milchviehstall von Betrieb Nr. 6
Diskussion
Josias Meili
60
Bachelor Thesis
HAFL 2014
gebaut hat, hatte dieser Betrieb leicht höhere Investitionskosten. Dies lässt sich durch einen
bedeutend höheren Kostenanteil bei der Heulagerung erklären, was durch das grössere
Volumen und die Warmbelüftung begründet werden kann. Ebenfalls waren für den Bau an
diesem Standort umfangreiche Erdarbeiten nötig, weshalb auch die Kosten für den
Stallbereich eher hoch ausfielen. Da das realisierte Gebäude ein Gefälle von 1.5% aufweist,
waren speziell die Holzbauarbeiten nicht einfach, was sicherlich auch zu zusätzlichen Kosten
geführt hat.
Dieser Betrieb konnte sicherlich dank seiner Grösse, welche durch ein Gemeinschaftsprojekt
entstand,
seine
Kosten
senken.
Ebenfalls
profitierte
er
von
den
vorhandenen
Gebäudesubstanzen. Weil nur wenig Güllelagerraum realisiert werden musste, konnten in
diesem Bereich die Kosten tief gehalten werden. Zudem konnten alte Gebäude für die
Kälberaufzucht und die Galtkühe genutzt werden. Weiter wurden Eigenleistungen in der
Höhe von über Fr. 100‘000.- vollbracht, was rund Fr. 800.- pro GVE entspricht.
Betrieb Nr. 7:
Dieser Stall wurde für 76 GVE geplant und realisierte neben einer ausreichend grossen
Güllegrube auch einen Flachsilo
für 1‘200 m3. Trotz den im
Vergleich mit anderen Betrieben
hohen Kosten für die Güllegrube
schnitt der Betrieb mit totalen
Investitionskosten
15‘000.-
pro
von
GVE
Fr.
sehr
kostengünstig ab. Dieser Stall
konnte
praktisch
an
einem
bereits erschlossenen Standort
gebaut werden, weshalb auch
die
Umgebungs-
und
Erschliessungskosten sehr tief Abb. 17: Milchviehstall von Betrieb Nr. 7
gehalten werden konnten.
Dieser Betrieb fiel durch die tiefsten Detailkosten im Bereich des Stalles pro GVE aller
untersuchten Betriebe auf.
Dies
ist auf die einfache Bauweise des Gebäudes
zurückzuführen. Mit einem einfachen Pultdach wurde der Stall überdacht, wie in Abbildung
17 zu erkennen ist. Durch die Verlängerung des Daches wurde gleich auch die Futterachse
kostengünstig überdacht. Durch das einfache Gebäude entstand ein sehr geringes SIAVolumen. Da aber das Gebäude auf drei Seiten offene Fassaden aufweist, ist auch durch
das geringe Luftvolumen ein optimales Stallklima vorhanden. Auch wenn dieser Betrieb ein
Diskussion
Josias Meili
61
Bachelor Thesis
HAFL 2014
grosses Raumprogramm erstellen musste, konnte durch die Einsparungen mit einem
einfachen Gebäudebau ein kostengünstiges Projekt realisiert werden. Speziell an diesem
Betrieb ist, dass er auf das RAUS-Programm verzichtet und aus diesem Grund keine
unbedachte Laufhoffläche realisierte. Da die Investitionen für einen Laufhof jedoch sehr
gering sind, wie dies in Kapitel 2.3.6 beschrieben ist, ist die praktisch zu vernachlässigen.
Betrieb Nr. 9:
Betrieb Nr. 9 hat einen neuen Milchviehstall für 82 GVE realisiert. Für die Futterlagerung
werden
bisherigere
Lagerräume
genutzt.
Ebenfalls
konnte
durch
bestehende
Güllelagerräume die neue Güllegrube klein gehalten werden. Dies ist sicherlich ein Grund,
weshalb dieser Betrieb mit Fr. 12‘200.- pro GVE den Bau am kostengünstigsten aller in
dieser Arbeit untersuchten Betriebe realisieren konnte.
Dieser Betrieb fiel ebenfalls durch seine tiefen Detailkosten im Bereich des Stalles auf. Der
Betrieb
realisierte
Milchviehstall
seinen
durch
Gesamtstallkonzept
ein
einer
Planungs- und Hallenbaufirma.
Da dies ein Standardstall ist,
konnten
durch
das
stimmte
Konzept
Kosten
eingespart
abge-
sicherlich
werden.
Ebenfalls hat dieser Stall eines
der geringsten SIA-Volumen
pro GVE, durch das ebenfalls
Kosten
Abb. 18: Milchviehstall von Betrieb Nr. 9
eingespart
werden
konnten.
Fazit:
Die drei beschriebenen Betriebe haben bewiesen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt,
Baukosten einzusparen. Massgebend sind jedoch sicherlich eine gewisse Grösse des
Stalles, der Einbezug bestehender Gebäudeteile sowie ein einfaches Stallsystem. Ebenfalls
haben alle drei Betriebe einen einfachen Stallgrundriss, bei dem Ecken, Absätze und Mauern
möglichst vermieden wurden. Gemeinsam ist bei allen drei Betrieben, dass sie mit einem
automatischen Melksystem melken, welches im Durchschnitt rund Fr. 1‘500.- höhere
Investitionskosten pro GVE auswies als herkömmliche Melkstände. Somit wurde auf diesen
Betrieben sicherlich nicht bei der Arbeitseffizienz gespart. Dies gilt ebenfalls für die
Inneneinrichtungen. Bei allen besuchten Betrieben wurde ein effizienter Stall vorgefunden,
was darauf hindeutet, dass die Arbeitseffizienz nicht nur von den Investitionskosten
Diskussion
Josias Meili
62
Bachelor Thesis
HAFL 2014
beeinflusst wird, sondern auch vom gesamten Stallkonzept abhängt. Dass ein hoher
Kuhkomfort auch bei kostengünstigen Systemen möglich ist, zeigten die drei Betriebe,
welche in diesem Kapitel genauer beschrieben wurden. Diese erreichten gemäss der
Tierwohl-Checkliste die höchsten drei Durchschnittspunktzahlen.
5.1.9 Mit gezielter Planung Baukosten senken
Bei den untersuchten Betrieben waren bei einzelnen Kostenpunkten sehr grosse
Kostenunterschiede vorhanden, wie dies in Abbildung 14 ersichtlich ist. Dafür sind sicherlich
verschiedene Gründe verantwortlich. Dabei muss immer den individuellen Bauvorhaben und
der Planung Rechnung getragen werden. Eine gute Planung und vor allem explizite
Vorgaben an die Architekten und Unternehmer verhindern, dass die Kosten aus dem Ruder
laufen. Deshalb soll auch ein Planungsbüro gewählt werden, welches bereits Erfahrungen
mit kostengünstigen Bauvorhaben hat. Gemäss Huber (2010), zitiert in Dorsch (2010), sind
auch grosse Kosteneinsparungen durch geschicktes Verhandeln möglich. Wichtig ist, dass
genügend Zeit für das Verhandeln mit den Unternehmern eingeplant wird. Häufig wird die
Stalltechnik zu teuer eingekauft, weil mit dem Bau schon begonnen wurde und die
Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter nur noch den Baufortschritt im Kopf hat (ebd.). Mit
harten aber fairen Verhandlungen kann jedoch viel Geld gespart werden. Der Bauherr oder
die
Bauherrin
muss
den
Anbietern
von
Anfang
an
klar
kommunizieren,
dass
Kosteneinsparungen für ihn sehr wichtig sind (Felder 2010). Zu einer optimalen Lösung führt
ein Zusammenspiel der drei Faktoren Tierwohl, Arbeitskomfort und bestmögliche Rentabilität
(Elite 2012). Faktoren wie Tierwohl und Arbeitskomfort sollten deshalb gleich gewichtet
werden wie die Realisation eines kostengünstigen Stalles (Felder 2010). Landwirtinnen und
Landwirte, welche nicht selber verhandeln möchten, bietet sich auch die Möglichkeit, mit
einem erfahrenen Planer Ausschreibungen vorzunehmen. Dabei sollten verbindliche
Leistungsangebote eingeholt und verglichen werden (Elite 2012). Ebenfalls empfehlenswert
sind das Einholen von Referenzen bei den Bauplanern und ein neutrales Gespräch mit den
dortigen Betriebsleitern. Für die Ausschreibungen sollte genügend Zeit eingeplant und
mindestens vier bis sechs Angebote pro Bauauftrag eingeholt werden. Damit können die
Baukosten um 15 – 25% gesenkt werden (ebd.).
Während dem Bau sollte die Baustelle konsequent überwacht werden, sei dies durch die
Landwirtinnen und Landwirte selbst oder das Planungsbüro. Dadurch können allfällige
Fragen gleich geklärt und Baufehler möglichst vermieden werden. Die einzelnen
Bauabschnitte
sollten
von
einer
Fachperson
abgenommen
und
allfällige
Mängel
aufgezeichnet und besprochen werden.
Gemäss Felder (2010) macht es keinen Sinn, den Stall so gross zu bauen, dass viele Plätze
nach der Vollendung des Bauvorhabens leer stehen. Zumindest dann, wenn nicht eine
Diskussion
Josias Meili
63
Bachelor Thesis
HAFL 2014
konkrete Vergrösserung in Aussicht steht. Kurzfristig ist es oftmals eine Illusion, zu glauben,
dass die bewirtschafte Fläche vergrössert werden kann. In vielen Fällen werden die leeren
Stallplätze dann durch überbezahlte Pachtflächen oder durch die Aufstockung des
Tierbestandes ohne zusätzliche Landflächen teuer gefüllt. Es ist jedoch sicherlich sinnvoll,
bereits bei der Planung eine Vergrösserung des Stalles zu berücksichtigen (ebd.).
5.2 Vergleich mit den Daten von Marc Ritter
Die zehn untersuchten Betriebe aus der Deutschschweiz lagen mit durchschnittlichen
Investitionskosten von Fr. 17‘200.- pro GVE gut Fr. 800.- pro GVE unter den
durchschnittlichen Investitionskosten der Westschweizer Betriebe. Bei zwanzig untersuchten
Betrieben ergaben sich durchschnittliche Investitionskosten von Fr. 17‘640 pro GVE bei einer
Stallgrösse von 74 GVE. Die Investitionskosten pro GVE aller untersuchten Betriebe sind in
Abbildung 19 ersichtlich.
25'000
22'500
20'000
17'640
18'080
Fr. /GVE
17'500
17'200
15'000
12'500
10'000
7'500
5'000
2'500
0
Gebäudekapazität in GVE
Abb. 19: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen pro GVE der untersuchten Betriebe,
aufgeteilt nach Westschweizer Betrieben links und Deutschschweizer Betrieben rechts, sortiert nach
Gebäudekapazität (Quelle: Ritter 2014)
Bei den Westschweizer Betrieben in Abbildung 19 ist sehr gut ersichtlich, dass mit
steigender Grösse die Investitionskosten pro GVE abnehmen. Wie sich die Detailkosten der
zwanzig untersuchten Betriebe zusammensetzen, ist in Abbildung 20 ersichtlich.
Diskussion
Josias Meili
64
Bachelor Thesis
HAFL 2014
22'500
20'000
Fr. /GVE
17'500
15'000
12'500
10'000
7'500
5'000
2'500
0
Gebäudekapazität in GVE
Stall
Melkstand
Futterlager
Güllelager
Abb. 20: Detailkosten inklusive Eigenleistungen pro GVE der untersuchten Betriebe, aufgeteilt nach
Westschweizer Betrieben links und Deutschschweizer Betrieben rechts (Quelle: Ritter 2014)
Durchschnittlich lagen die Kosten aller untersuchten Betriebe für den Bereich „Stall“ bei rund
Fr. 10‘500.- pro GVE. Die Kosten der Betriebe aus der Westschweiz waren in diesem
Bereich leicht höher als jene der Deutschschweizer Betriebe. Ein Grund dafür ist sicherlich,
dass Westschweizer Betriebe oftmals auch noch Jungviehplätze realisiert haben (Ritter
2014). Dies deckt sich mit den Erkenntnissen von Hilty und Herzog (2003), dass
Baulösungen ohne Jungviehplätze rund 10% der Baukosten einsparen können.
Die untersuchten Deutschschweizer Betriebe gaben für die Melkeinrichtung durchschnittlich
Fr. 700.- mehr pro GVE aus. Dies lässt sich dadurch begründen, dass nur ein untersuchter
Betrieb aus der Westschweiz ein automatisches Melksystem installierte, im Vergleich dazu
haben vier der untersuchten Betriebe in der Deutschschweiz die Investition in einen
Melkroboter getätigt (Ritter 2014). Durchschnittlich lagen die Ausgaben in diesem Bereich
bei Fr. 1‘800.- pro GVE.
Somit konnten alle zwanzig untersuchten Betriebe einen Stall für 74 GVE ohne Futter- und
Güllelagerraum für durchschnittlich Fr. 12‘323.- realisieren. Kosten, welche beim Bau in den
Bereichen Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie den Baunebenkosten angefallen
waren, wurden dabei nicht berücksichtigt.
Für die Futterlagerung fielen im Durchschnitt knapp Fr. 1‘700.- pro GVE an, wobei die
Westschweizer Betriebe leicht mehr in die Futterlagerung investierten. Die untersuchten
Westschweizer Betriebe hatten für die Güllelagerung Investitionskosten von durchschnittlich
knapp Fr. 3‘200.- pro GVE und lagen dabei fast Fr. 800.- pro GVE über den besuchten
Diskussion
Josias Meili
65
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Deutschschweizer Betrieben. Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb bei diesen
Auswertungen die Investitionskosten pro GVE bei den Deutschschweizer Betrieben tiefer
lagen als bei den Westschweizer Betrieben.
5.3 Vergleich mit den Baukosten in den Nachbarländern
Gemäss Zahlen von Dorsch (2010) bewegen sich die Baukosten in Deutschland seit einigen
Jahren zwischen € 6‘000,- und € 8'000,- pro Stallplatz. Mit einem Umrechnungskurs von 1.2
ist dies ein Betrag zwischen Fr. 7‘200.- und Fr. 9‘600.- pro Platz. Für einen
durchschnittlichen Stall für 70 Kühe mit einem Melkroboter wird mit Investitionskosten von €
534‘000,- gerechnet. Dabei fallen € 300‘000,- auf den Stall, € 170‘000,- auf die Technik und
€ 64‘000,- auf die Gülle- und Futterlagerung (ebd.). Bei einem vergleichbaren Betrieb in der
Schweiz, welcher ein kostengünstiges Projekt realisiert hat, wie dies beispielsweise Betrieb
Nr. 7 in der Arbeit gemacht hat, fällt auf, dass die Investitionskosten mit total Fr. 1‘133‘300.in der Schweiz um 70% höher ausfielen.
Die
Schweizer
Tierschutzstandards
sind
in
vielen
Bereichen
strenger
als
die
Mindestvorgaben der Europäischen Union (EU) (Baur et al. 2013). Im Allgemeinen wird in
der Schweiz ein höheres Platzangebot für Rinder verlangt und eine zwingende
Auslaufhaltung für Rinder in Anbindehaltung ist Plicht. Österreich hat ein strengeres
Tierschutzgesetz als die EU, welches sich mit dem schweizerischen vergleichen lässt (ebd.).
Gemäss Van Caenegem (2003) sind jedoch nicht die abweichenden Vorschriften für die
tieferen Baukosten verantwortlich. Die Kostenunterschiede zwischen der Schweiz und dem
benachbarten Ausland können durch höhere Eigenleistungen und tieferen Lohnforderungen,
geringeren Ansprüchen an die Perfektion, niedrigeren Lohn- und Materialkosten sowie
teilweise kostengünstigerer Planung erklärt werden (ebd.). Im Weiteren gibt es viele
spezialisierte Firmen, welche sich im Bereich von Standard-Baukonstruktionen im Stall-,
Güllebehälter- und Silobau spezialisiert haben, wodurch die Baukosten ebenfalls gesenkt
werden konnten.
Ob sich Schweizer Landwirtinnen und Landwirte mehr Inneneinrichtungen und technische
Zusatzausrüstungen leisten als ihre Kollegen jenseits der Landesgrenze, kann nicht
abschliessend beurteilt werden. Da aber die Lohnforderungen für die Angestellten in der
Schweiz höher sind, könnte dies ein Grund sein, dass sich vor allem grössere Betriebe in der
Schweiz mehr Inneneinrichtungen und technische Zusatzausrüstungen leisten, um dafür
Lohnkosten für auswärtige Angestellte zu sparen. Es muss aber bei jeder Investition in
Inneneinrichtungen und technischen Zusatzausrüstung überlegt werden, ob mit diesen
Mehrinvestitionen genügend Arbeitszeit eingespart werden kann, um die Mehrkosten zu
amortisieren.
Diskussion
Josias Meili
66
Bachelor Thesis
HAFL 2014
6 Folgerungen
Der durchschnittliche Investitionsbedarf inklusive den vollbrachten Eigenleistungen der zehn
untersuchten Betriebe lag bei einer Stallgrösse von 73 GVE bei Fr. 17‘200.- pro GVE. Somit
kann die Annahme bestätigt werden, dass in den letzten zehn Jahren die Baukosten um rund
20% gestiegen sind. Für das günstige Projekt (82 GVE) betrugen die Investitionskosten Fr.
12‘200.- und somit war es deutlich kostengünstiger als das teuerste Projekt, welches bei
einer Kapazität von 57 GVE Kosten von Fr. 20‘400.- pro GVE verursachte. Alle untersuchten
Betriebe wiesen im neuen Milchviehstall einen hohen Kuhkomfort aus. Daraus lässt sich
schliessen, dass bei allen Stallneubauten der Kuhkomfort ein zentrales Thema war und nicht
am falschen Ort gespart wurde.
Die grössten Kostenpunkte beim Bau eines neuen Milchviehstalles sind das Gebäude und
die Betriebseinrichtungen. Durchschnittlich fielen 69% der gesamten Investitionskosten für
das Gebäude und 28% für die Betriebseinrichtungen an. Die Kosten für die Vorarbeit,
Umgebung und Erschliessung sowie Baunebenkosten konnten mit den restlichen 3%
praktisch vernachlässigt werden. Bei der Unterteilung dieser beiden grössten Kostenträger
konnte festgestellt werden, dass die Betriebe durchschnittlich Fr. 10‘280.- pro GVE für den
Stall ausgaben. Dabei war eine Spannweite von Fr. 6‘450.- bis Fr. 14‘260.- pro GVE
festzustellen. Für den Melkstand inklusive Milchtank fielen durchschnittliche Kosten von Fr.
2‘170.- pro GVE an. Dabei sind automatische Melksysteme mit Fr. 3‘050.- pro GVE fast
doppelt so teuer wie herkömmliche Melkstände. Da bei der Investition in einen Melkroboter
auch Baufläche eingespart werden kann, können diese beiden Systeme nicht direkt
miteinander verglichen werden. Somit kann gesagt werden, dass für einen Milchviehstall
ohne Futter- und Güllelagerraum durchschnittliche Investitionskosten in der Höhe von Fr.
12‘450.- anfielen. Für die Futterlagerung wurden von den untersuchten Betrieben im Schnitt
Fr. 1‘776.- pro GVE ausgegeben, wobei Betriebe mit einem Dürrfutterlager im Durchschnitt
mit Fr. 3‘486.- pro GVE rund Fr. 2‘000.- teurere Investitionskosten hatten als Betriebe mit
einem Flachsilo. Für die Güllelagerung fielen im Schnitt Kosten in der Höhe von Fr. 2‘430.pro GVE an. Viele Betriebe konnten aber von bereits vorhanden Futter- und
Güllelagerkapazitäten profitieren.
Kostengünstige Lösungen konnten vor allem die Kosten pro GVE im Bereich des Stalles tief
halten. Im Vordergrund standen sicherlich eine gewisse Grösse des Stalles, der Einbezug
bestehender Gebäudeteile sowie ein einfaches Stallsystem. Auch bei kostengünstigen
Systemen waren die Arbeitseffizienz und der Kuhkomfort gewährleistet. Als konkrete
Handlungsempfehlung für Landwirtinnen und Landwirte, welche kostengünstig einen
Milchviehstall bauen möchten, wurde eine Checkliste erstellt, welche nachfolgend
einzusehen ist.
Folgerungen
Josias Meili
67
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Checkliste kostengünstiges Bauen
Vorabklärung:
 Gibt es Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit?
Tendenziell gilt: Je grösser, desto günstiger! Bei grösseren Stallgebäuden können die
Investitionen pro Platz gesenkt werden.
Bsp. Betriebsgemeinschaft, Betriebszweiggemeinschaft, Silogemeinschaft usw.
 Können alte Gebäudeteile weiterhin genutzt werden oder lässt sich der neue Stall
integrieren, ohne arbeitswirtschaftliche Einbussen einzugehen?
Bestehendes Futterlager, vorhandener Güllelagerraum, Galtkühe auslagern, Kälber- und
Jungviehbereich auslagern.
 Wie gross soll Ihr Stall sein?
Leere Stallplätze oder schlecht ausgenutzte Gebäudevolumen kosten auch bei günstigen
Investitionen Geld. Es soll für eine realistische Grösse, welche in 2 - 3 Jahren ohne
betriebliche Veränderungen möglich ist, gebaut werden. Eine Erweiterung sollte jedoch
einfach möglich und bereits geplant sein.
 Einfacher Stallgrundriss
Vermeiden Sie einen komplizierten Stallgrundriss mit vielen Ecken, Absätzen und Mauern.
 Prüfen Sie die Option eines Mehrgebäudestalls oder einer einfachen Stallkonstruktion
Mit einem Mehrgebäudestall lassen sich die Kosten um bis zu 30% senken. Durch einfache
Stallkonstruktionen lassen sich ebenfalls Volumen einsparen, welche sich merklich auf die
Investitionen auswirken.
 Futterlagerung und Güllelagerung überdenken
Grundsätzlich kostet Heulagerraum mehr als Silagelagerraum – mit dem Bau der richtigen
Grösse kann Geld eingespart werden.
Wägen Sie die Vor- und Nachteile eines Güllesilos gegenüber einer Güllegrube ab.
 Stalleinrichtungen: Luxus vermeiden
Kann ich durch die Mehrinvestitionen genügend Arbeitszeit einsparen, damit sich dies lohnt?
Wie viele technische Einrichtungen sind nötig, um mit den vorhandenen Arbeitskräften die
Arbeit zu verrichten?
□
□
□
□
□
□
□
Planungsphase:
 Setzen Sie sich zum Ziel, einen kostengünstigen Stall zu realisieren, unabhängig von
den finanziell verfügbaren Mitteln
Konsequentes Verfolgen dieses Zieles hilft, kostengünstig zu bauen.
 Suchen Sie sich ein Planungsbüro, welches Ihnen beim Erreichen Ihres Zieles
behilflich sein kann und über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt
Haben Sie Planungsbüros gefunden, welche bereit sind, kostengünstige Ställe zu realisieren
und zu Ihrer Zufriedenheit auszuführen? Besichtigen Sie die Referenzen und fragen Sie
explizit nach den Baukosten und der Funktionalität des Konzeptes.
 Einfaches System, einfache Planung, tiefe Kosten
Einfache Systeme sind auch für die Planung einfacher und können so auch kostengünstig
gebaut werden.
 Offerten von mehreren Unternehmen einholen
Auf den Bau von Milchviehställen spezialisierte Unternehmen können oft günstiger bauen.
Pro Bauauftrag wenn möglich mind. 4 Offerten einfordern und vergleichen.
 Eigenleistungen planen
Falls das nötige Know-how und die Arbeitskapazitäten vorhanden sind, können mit
Eigenleistungen die Kosten gesenkt werden. Zur Auswahl der Eigenleistungen sich an die
Kostenpunkte gemäss Offerte halten.
□
□
□
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□
Realisierungsphase und Inbetriebnahme:
 Überwachung der Baustelle
Entweder konsequente Überwachung der Baustelle durch die Landwirtinnen und Landwirte
oder das Planungsbüro, damit allfällige Fragen gleich geklärt werden können und effizient
gearbeitet werden kann.
 Bauabnahme
Jeder einzelne Bauabschnitt soll von einer Fachperson abgenommen werden und allfällige
Mängel aufgezeichnet werden.
 Inbetriebnahme
Das Gebäude sollte möglichst schnell ausgelastet werden. Damit können die Kosten auf
viele Kühe verteilt werden.
Folgerungen
Josias Meili
□
□
□
68
Bachelor Thesis
HAFL 2014
In der vorliegenden Arbeit konnten viele Erkenntnisse über das landwirtschaftliche Bauen
sowie die moderne Milchwirtschaft gewonnen werden. Die Daten dieser Arbeit sind sicherlich
mit Vorbehalt zu betrachten. Sie basieren auf Angaben von Landwirtinnen und Landwirten
und konnten nur schwierig überprüft werden. Ein weiterer Fehlerbereich liegt bei den
Eigenleistungen, welche sehr schwierig zu erfassen waren. Zudem würde durch die
Auswertung zusätzlicher Betriebe eine grössere Datengrundlage zur Verfügung stellen. In
einer nachfolgenden Arbeit könnte mit zusätzlichen Untersuchungen eine grössere
Datengrundlage erarbeitet werden. Zudem könnte versucht werden, die Erkenntnisse für
kostengünstiges Bauen aus der Forschung in der Praxis anzuwenden und diese damit den
Landwirtinnen und Landwirte zugänglicher zu machen.
Folgerungen
Josias Meili
69
Bachelor Thesis
HAFL 2014
7 Literaturverzeichnis

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flüssige Hofdünger. Abgerufen am 22.07.2014,
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Literaturverzeichnis
Josias Meili
70
Bachelor Thesis
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HAFL 2014
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Küenzi A, 2014. Bauen ist immer ein Kompromiss. Die Grüne, 13, 15.
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Lehnert S, 2013. Einen Kuhplatz für 13‘000 Franken? Landfreund, 1, 38-45.
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Ritter M, 2014. Coûts de construction et confort animal de nouvelles étables pour bétail
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Literaturverzeichnis
Josias Meili
71
Bachelor Thesis
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HAFL 2014
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Zähner M, 2014. Wissenschaftlicher Mitarbeiter ART. Gespräch 04.07.2014
Literaturverzeichnis
Josias Meili
72
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Dank
Einen grossen Dank geht an Frau Dr. Therese Haller für die sehr gute Betreuung dieser
Arbeit. Dasselbe gilt für Herr Michael Zähner und Herr Christof Baumgartner, welche sich bei
Fragen immer Zeit genommen haben und fachliche Unterstützung gegeben haben.
Ebenfalls gebührt ein grosser Dank allen Betrieben für die Möglichkeit, die Betriebe für diese
Arbeit auszuwerten. Natürlich sind auch die verschiedenen Planungsbüros zu erwähnen,
welche freundicherweise Betriebsadressen zur Verfügung gestellt haben.
Mein herzlicher Dank gilt natürlich auch meinen Eltern, Bruno und Johanna Meili, meinen
Geschwistern Simon und Lukas sowie meiner Freundin Gianna Martina Peer für die ständige
Unterstützung, welche massgeblichen Anteil zum erfolgreichen gelingen dieser Arbeit hatte.
Dank
Josias Meili
73
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang
Anhangsverzeichnis
Anhang 1:
Aufgabenstellung
Anhang 2:
Disposition
Anhang 3:
Zeitungsbericht
Anhang 4:
Kostenauswertungsformular
Anhang 5:
Checkliste Tierwohl
Anhang 6:
Anleitung SIA-Berechnungen
Digitaler Anhang

Kostenauswertung der einzelnen Betriebe

Tierwohl Auswertung der einzelnen Betriebe

Standard Formular für Bachelor Thesis

Diverse Kostenerhebungsformulare
Anhang
Josias Meili
74
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 1: Aufgabenstellung
Digitaler Anhang
Josias Meili
75
Bachelor Thesis
Digitaler Anhang
HAFL 2014
Josias Meili
76
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 2: Disposition
Problemstellung
Für den betrieblichen Erfolg von landwirtschaftlichen Betrieben ist die Kontrolle über den
Kosten zentral. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben langfristige fixe
Kosten zur Folge. Auch wenn der Milchpreis zurzeit wieder auf einem attraktiven Niveau ist,
können hohe Investitionskosten zu einer Belastung für den Landwirt werden - besonders
wenn der Milchpreis wieder unter Druck gerät. In der Schweiz werden im Vergleich zu
unseren Nachbarländern wesentlich teurere Milchviehställe gebaut. Zudem ist eine grössere
Vielfalt an verschiedenen Stalltypen feststellbar. Daraus ist anzunehmen, dass das Potential
für die Kostensenkung in diesem Bereich beträchtlich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig,
die Transparenz über die gegenwärtigen Kosten zu verbessern und bauwilligen Landwirten
sowie deren Beratern Strategien für günstiges, aber trotzdem arbeitswirtschaftliches Bauen
aufzuzeigen. Die Daten der Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 zum gleichen Thema (Gavillet
& Joray 2001) sind veraltet und eine Aktualisierung dieser Daten ist nötig.
Fragestellung
Wie teuer sind Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 - 2013 gebaut wurden?
Daraus lassen sich folgende Fragestellungen ableiten:
- Wie hoch ist der Investitionsbedarf der einzelnen Projekte?
- Welche Faktoren beeinflussen die Kosten massgeblich? Aufteilung der Kosten:
o Vorbereitungsarbeiten
o Gebäude
o Betriebseinrichtungen
o Umgebung und Erschliessung
o Baunebenkosten
o Detailkosten (Stall, Futterlager, Hofdüngerlager)
- Durch welche baulichen Massnahmen zeichnen sich die kostengünstige Lösungen aus?
- Sind Arbeitseffizienz und Kuhkomfort in kostengünstigen Lösungen gewährleistet?
- Wie sind die Milchviehställe in Bezug auf die Tiergerechtheit zu beurteilen?
- Welche konkreten Handlungsempfehlungen können Landwirten abgegeben werden,
welche kostengünstig bauen möchten ohne Abstriche beim Kuhkomfort und der
Arbeitseffizienz zu machen?
- Vergleich der erhobenen Daten mit Baukosten aus den Nachbarländern
Digitaler Anhang
Josias Meili
77
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Vorgehen / Methodik
Das methodische Vorgehen soll sich an der Arbeit von Gavillet und Joray orientieren, um
eine gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Es werden zwei getrennte Bachelorarbeiten
geschrieben, es wird aber erwartet, dass die beiden Studenten ihr Vorgehen miteinander
koordinieren und ihre Ergebnisse austauschen. In der Analysen der ganzen Stichprobe
sollen sie je unterschiedliche Aspekte vertiefen, entsprechend ihrer fachlichen Vertiefung.
Es sind die Baukosten (inklusive Eigenleistungen) auf je mindestens 10 Deutschschweizer
und Westschweizer Landwirtschaftsbetrieben zu erheben. Die Auswahl soll sich auf die Talund Hügelzone beschränken und sich möglichst auf Betriebe konzentrieren, die komplette
Neubauten (Milchviehstall, Güllelager, Futterlager) für mindesten 40 Kuhplätze realisiert
haben.
Um
geeignete
Betriebe
zu
finden,
können grössere
Planungsbüros
um
Empfehlungen gebeten werden. Zudem kann auch über einen Aufruf in einer Zeitung nach
geeignet Projekten gesucht werden.
Alle Ställe werden auch auf Tiergerechtheit überprüft. Dies wird nach der Methode
Kuhsignale (Hulsen 2008) erarbeitet. Analog zur Arbeit von Gavillet und Joray (2001) sollen
sowohl einzelbetrieblich als auch über die ganze Stichprobe (Deutsch- und Westschweiz)
analysiert werden.
Gliederung des Inhaltsverzeichnisses






1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.

Inhaltsverzeichnis
Selbstständigkeitserklärung
Abkürzungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Zusammenfassung
Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Fragestellung
Material/Methoden
Stand der Forschung
Ergebnisse
4.1 Auswertung der einzelnen Betriebe
4.2 Durchschnittliche Kosten der besuchten Betriebe
Diskussion
5.1 Vergleich mit den Ergebnissen von Marc Ritter
5.2 Vergleich mit der Diplomarbeit von 2001
5.3 Vergleich mit Baukosten aus den Nachbarländern
Folgerungen
Literaturverzeichnis
Anhang
Digitaler Anhang
Josias Meili
78
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Literatur
-
-
Gavillet D & Joray S, 2001. Coûts de construction d’étables pour grand troupeaux
laitiers. Analyse des besoins en investissements de 22 étables suisses logeant un
minimum de 60 UGB laitiers. Travail de diplôme, Haut école suisse d’agronomie,
Zollikofen.
Baukostenerhebung ART
FAT-Berichte Nr. 620
FAT-Berichte Nr. 607
FAT-Berichte Nr. 608
FAT-Berichte Nr. 595
FAT-Berichte Nr. 586
FAT-Berichte Nr. 553
Weitere Recherchen
Zeitplan (mit Teilzielen)
Phase 1: Disposition
- Disposition schreiben
Anfang April
Phase 2: Literaturrecherche
- weitere Fachliteratur suchen und beschaffen
Ende April
- Stand der Forschung geschrieben
Mitte Mai
Phase 3: Daten sammeln
- Zeitungsbericht für Landwirte
Anfang April
- Beschaffung von Betriebsadressen von Stallbauer
Anfang April
- Festlegung des Erhebungsrasters
Anfang April
- Erste Betriebe besuchen und auswerten
Mitte April
- Alle Betriebe besucht
Anfang Juni
Phase 4: Daten auswerten
- Daten auswerten und interpretieren
Anfang Juni
- Daten mit Marc Ritter austauschen
Ende Juni
- Kostengünstige Lösungen erarbeiten mit Marc Ritter
Ende Juni
Phase 6: Arbeit komplettieren
- Kapitel Diskussion schreiben
Mitte Juli
- Kapitel Folgerungen schreiben
Mitte Juli
- Kapitel Einleitung schreiben
Ende Juni
- Anhang erstellen
Mitte Juli
Phase 7: Überarbeitung und Abgabe
- Arbeit überprüfen und korrigieren
Ende Juli
- Abgabe der Arbeit
08.08.2014
Digitaler Anhang
Josias Meili
79
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 3: Zeitungsbericht
25‘000.- Franken Investitionskosten pro GVE
Neubauten in Milchviehställe sind im Durchschnitt mehr als 25% teurer wie vor 13
Jahren
Für den betrieblichen Erfolg von Milchwirtschaftsbetrieben ist die Kontrolle über die Kosten
zentral. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben langfristige fixe Kosten
zur Folge. Auch wenn der Milchpreis zurzeit wieder auf einem attraktiven Niveau ist, können
hohe Investitionskosten zu einer Belastung für den Landwirt werden - besonders wenn der
Milchpreis wieder unter Druck gerät. In der Schweiz werden im Vergleich zu unseren
Nachbarländern wesentlich teurere Milchviehställe gebaut. Zudem ist eine grössere Vielfalt
an verschiedenen Stalltypen feststellbar. Daraus ist anzunehmen, dass das Potential für die
Kostensenkung in diesem Bereich beträchtlich ist. Bei komplette Neubauten mit Futter- und
Hofdüngerlagerung sind die durchschnittlichen Investitionskosten bei Milchviehställen im
Schweizer Mittelland bei rund Fr. 22‘000.- bis 25‘000.- pro GVE.
Dass die Gebäude den gesetzlichen Vorschriften entsprechen müssen, liegt auf der Hand.
Immer mehr gewinnt auch die Funktionalität des Bauvorhabens an Bedeutung. Dabei
kommen
zusehends
technische
Hilfsmittel
zum
Einsatz,
welche
einerseits
Arbeitseinsparungen sowie auch Arbeitserleichterung bringen sollen. Nichtsdestotrotz
werden teilweise beeindruckende Zahlen über günstige Bauprojekte publiziert. Jedoch wird
bei genauer Betrachtung oftmals festgestellt, dass nur Teilbereiche erfasst wurden oder auch
Eigenleistungen ungenügend oder nicht berücksichtigt worden sind.
Bereits
im
Jahr
2001
wurde
an
der
Hochschule
für
Agrar-,
Forst-
und
Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen eine Diplomarbeit über Investitionskosten in der
Milchproduktion verfasst. Dabei wurde in einer Auswertung von 45 Betrieben mit
durchschnittlich 54 GVE festgestellt, dass sich die Kosten im Mittel auf Fr. 16‘100.- je GVE
belaufen. Dabei entfielen Fr. 9‘200.- auf den Stall, Fr. 4‘100.- auf das Futterlager und Fr.
2‘800.- auf das Hofdüngerlager. Auch grosse Betrieben und einfache Lösungen erreichten
Kosten in der Höhe von über Fr. 10‘000.- pro GVE gerechnet. Seit 2001 hat eine
Baukostensteigerung von rund 25% stattgefunden. Nach mehr als 10 Jahren soll nun erneut
in einer Diplomarbeit untersucht werden, wie sich die Kosten von neugebauten
Milchviehställen heute zusammensetzen. Dabei geht es weniger um eine repräsentative
Erhebung, als vielmehr darum aufzuzeigen, wie zukunftsweisende Milchviehställe im
Schweizer Umfeld aussehen könnten. Das Ziel sind praxistaugliche Empfehlungen für
kostengünstiges Bauen.
Digitaler Anhang
Josias Meili
80
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Gesucht werden Betriebe im Talgebiet sowie in der Hügelzone, welche in den letzten Jahren
einen kompletten Neubau (Milchviehstall, Güllelager und Futterlager) für mindestens 40
Kuhplätze realisiert haben. Die Investitionskosten pro GVE sollten einiges unter dem
Durchschnitt von Fr.22‘000 bis 25‘000.- liegen, ohne dass arbeitswirtschaftlich und
tierkomfortmässig Abstriche gemacht wurden.
Haben Sie ein interessantes Projekt? Melden Sie sich doch bei Josias Meili, Email
[email protected]
Autor: Josias Meili studiert an der HAFL in Zollikofen Agronomie im sechsten Semester und
setzt sich für eine konkurrenzfähige Schweizer Milchproduktion ein.
Digitaler Anhang
Josias Meili
81
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 4: Kostenauswertungsformular
Blatt 1:
Detailkosten
davon
Schlusskosten Kosten/GVE Eigenleistung
A) Konstruktion
1) Erdarbeiten
Abriss
für das Gebäude
#DIV/0!
2) Maurerarbeiten total
Fundament und Mauer
Technikraum und Melkgrube
Schwemmkanal, Jauchegrube
Fressachse
Fundament Liegefläche
Lose
Heustock
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
3) Zimmermann und Holzbau
Heustock
Lose/ Stroh
4) Sanitär
#DIV/0!
#DIV/0!
5) Elektrizität
#DIV/0!
6)Blitzschutz
#DIV/0!
7) Schlosserei
#DIV/0!
8)Zimmerei Stall gesamt
Türen und Fenster
Strohbühne
#DIV/0!
9) Diverses, Unvorhergesehenes
#DIV/0!
10) Gebühren
Architekt
Ingenieur
#DIV/0!
TOTAL
Digitaler Anhang
Bemerkung
#DIV/0!
0.-
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Josias Meili
0.-
82
Bachelor Thesis
HAFL 2014
B) Inneneinrichtung
1) Melkstand
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2) Futtervorräte total
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3) Güllelagerung total
Schieber
Rüllepumpe, Rührwerk
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4)Haltung gesamt
Fanggitter, Absperungen
Gummimatten
Kraftfuttersilo
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5)Farbe
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TOTAL
0.-
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0.-
0.-
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0.-
D) Steuerkosten
Geometer
Notar
Kommunalsteuer
Bankgebühren
TOTAL
0.-
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#DIV/0!
#DIV/0!
#DIV/0!
0.-
TOTAL A+B+C+D
0.-
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0.-
C) Umgebung und Erschliessung
Aussenzugang, Erdverschiedbungen
Wasserversorgung
Strom, Einführungssteuer
TOTAL
Digitaler Anhang
Josias Meili
83
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Blatt 2
A. Informationen über den Betieb
Name
Adresse
Ort
Telefon
Zone
Milchlieferrecht
Stallbauplaner
Kanton
Höhe
Abnehmer
kg
m.
B. Informationen zum Projekt (nur neue Gebäude oder neue Teile)
GVE
GVP
Volumen SIA
Überbaute Fläche
Dachfläche
Geschlossende Fassadenfläche
Offene Fassadenfläche
Digitaler Anhang
total
0.00
0.00
Einheit
m3 SIA
m2
m2
m2
m2
davon
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
Kühe
Rinder über zweijährig
Rinder 1 bis 2 jährig
bis einjährig
Kälber bis 70kg
Total
0
0
0
0
0
Josias Meili
pro GVE
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#DIV/0!
#DIV/0!
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84
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Belüftungsheu in m3
Bodenheu und Stroh in m3
Hochsiloanlage in m3
Fahrsilo in m3
0
1480
0
0
Güllegrube in m3
Güllesilo in m3
Mistplatte in m3
0
0
0
Offene Remise in m2
0
Geschlossene Remise in m2
0
C. Investitionen
Kosten Total
1. Vorarbeit
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
4. Umgebung und Erschliessung
5.Baunebenkosten
Total
Kosten total
davon EL
0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.-
Detailkosten
2. Gebäude
3. Betriebseinrichtungen
Total 2+3 in CHF
pro GVE
pro GVP
pro m2 oder m3
pro kg Milchlieferrecht
Stall
Melkstand
0.0.0.-
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0.0.#DIV/0!
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D. Dokumente und Bemerkungen
Pläne
Abrechnung
Digitaler Anhang
Josias Meili
% EL
0%
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0%
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Heustock
0.0.0.#DIV/0!
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GVE
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#DIV/0!
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TOTAL CHF pro
m3 SIA
kg Milch
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Stroh
Hofdünger
0.0.0.0.#DIV/0!
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0.- #DIV/0!
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0.-
Total
0.0.0.#DIV/0!
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Fotos
85
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Blatt 3
1. Gesamtanlage
1,2Tierarten
Kühe
Mutterkühe
Stiere
Aufzucht über 2 Jahre
Aufzuch bis 2 Jahre
Mastrinder + Mastmuni
Aufzucht+Mast bis 300kg
bis 1-jährig, bis 200 kg
bis 150 kg
bis 70 kg
3 Bauvolumen SIA 416
Total
Grossvieheinheiten
1.00
1.00
0.60
0.60
0.40
0.40
0.40
0.25
0.10
0.10
GVE Grossviehplätze GVP
0.00
0.00
1.00
0.00
0.00
0.00
1.00
0.00
0.00
0.00
1.00
0.00
0.00
0.00
0.80
0.00
0.00
0.00
0.60
0.00
0.00
0.00
0.50
0.00
0.00
0.00
0.40
0.00
0.00
0.00
0.30
0.00
0.00
0.00
0.20
0.00
0.00
0.00
0.10
0.00
GVE
GVP
Kühe
0.00
Jungvieh
0.00
total
0.00
total
0.00
0.00 m 3 SIA total
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00 m 2 total
4 Überbaute Fläche
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00 m 2 total
5 Dachfläche
0.00
0.00
0.00
Digitaler Anhang
Josias Meili
86
Bachelor Thesis
HAFL 2014
0.00 m 2 total
6 Fassade geschlossen
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00 m 2 total
7 Fassade offen
0.00
0.00
2. Stall
3 Stallfläche
0.00 m 2 total
0.00
0.00
0.00
0.00 m 2 total
4 Laufhoffläche
0.00
0.00
1478.75 m 3 total
3. Futterlager
1 Heubelüftung
0.00
2 Bodenheu/Stroh/ lose
17.5
14
3 Fahrsilo
0
10.5
16
0
5
2.5
0
1478.75
0.00
4 Hochsilo
0.00
0.00 m 3 total
4. Hofdüngerlager
1 Güllegrube
0.00
2 Güllesilo
0.00
0.00 m 2 total
3 Mistplatte
0.00
5. Remise
1 offene Remise
0.00 m2 total
0.00
0.00 m 3 total
2 geschlossene Remise
0.00
Digitaler Anhang
Josias Meili
87
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 5: Checkliste Tierwohl
Bewertung Tierwohl im Stall
Betrieb:
Wasser
1
2
3
4
5
Erfüllt
Das Wasser ist sauber und klar
Die Tränken sind auf den ganzen Stall verteilt oder zentral
Die Wassertröge sind einfach zu entleeren und zu reinigen
Eine Kuh kann ungestört Trinken, ohne dass anderen Kühen der Weg
versperrt wird
Die Troghöhe ist max. 80 cm hoch
Total Punkte Wasser
Licht und Luft
1
2
3
4
5
1
1
1
1
1
1
7
Erfüllt
Raum
1
2
3
4
5
2
2
1
Erfüllt
Es ist eine Abkalbebox an gleicher Fressachse mit Sichkontakt zur Herde
vorhanden
Es ist ein weiches Liegebett vorhanden (keine Hochboxen)
Es hat mindestens im Fressbereich Gummimatten
Es ist ein Laufhof vorhanden
Es sind mehr Liegeboxen vorhanden als Kühe im Stall
Total Punkte Ruhe
Faktor
Digitaler Anhang
Josias Meili
1
0.66
1
1
0
Punkte
2
2
1
1
2
1
1
2
1
1
7
Faktor
1
1
1
1
1
Erfüllt
Es sind keine Sackgassen im Stall vorhanden
Es ist genügend Schwungraum vorhanden
Im Stall sind keine Hindernisse vorhanden
Vom Fressgitter bis zum Liegeboxeneingang sind 4m vorhanden
Es sind keine Stufen im Stall vorhanden
Total Punkte Raum
Punkte
2
2
1
Direktes Tageslicht kann in den Stall eindringen
1
Die Beleuchtung ist ausreichend, damit der ganze Stall auch im Winter
beleuchtet werden kann
1
Im Stall gibt es keine dunklen Ecken
1
Es gibt überall genügend Frischluft im Stall (es riecht nicht stark nach Stall) 1
Es wird etwas unternommen, damit der Hitzestress im Sommer minimiert
werden kann
1
Total Punkte Licht und Luft
Ruhe
1
2
3
4
5
Faktor
1
1
1
Punkte
2
2
1
1
1
Faktor
2
2
1
1
1
7
Punkte
2
2
1
1
1
2
1.32
1
1
0
5.32
88
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Futter
1
2
3
4
5
Erfüllt
Es wird "ad libitium" gefüttert
Es wird täglich frisches Futter vorgelegt sowie mind. einmal täglich die
Krippe gereinigt
Verhältnis Fressplätze / Liegeboxen 1:1
Alle Kühe können von allen an der Krippe angebotenen Futtermittel
fressen
Es ist eine Kraftfutterstation oder ein Roboter vorhanden
Total Punkte Futter
Gesundheit
1
2
3
4
5
Digitaler Anhang
Josias Meili
Punkte
2
2
1
1
2
1
2
1
1
1
1
1
1
1
7
Erfüllt
Ein fixer Behandlungsstand ist vorhanden
Es ist ein Krankenabteil mit Tiefstroh, Zugang zur Fressachse sowie
Kontakt zur Herde vorhanden
Tiere können vom Melken direkt separiert werden
Es ist eine elektrische Kratzbürste vorhanden
Die Laufflächen sind sauber (Falls Schieber: er läuft mind. 5-10x pro Tag)
Total Punkte Gesundheit
Faktor
1
Faktor
Punkte
1
2
2
1
1
1
1
2
1
1
1
2
1
1
1
7
89
Bachelor Thesis
HAFL 2014
Anhang 6: Anleitung SIA-Berechnungen
Digitaler Anhang
Josias Meili
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