Berner Fachhochschule Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften Bachelor Thesis Autor: Josias Meili Thema: Wie teuer sind Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 – 2013 gebaut wurden? Studiengang: Agronomie Major: Agrarwirtschaft Schule: HAFL Zollikofen Abgabedatum: 08.08.2014 Ort: Zollikofen Vorgelegt bei: Dr. Therese Haller Bachelor Thesis HAFL 2014 Selbstständigkeitserklärung Durch meine Unterschrift erkläre ich, dass - ich den „Verhaltenskodex HAFL zur Verwendung von Informationsquellen“ kenne und mir die Konsequenzen bei dessen Nichtbeachtung bekannt sind, - ich diese Arbeit in Übereinstimmung mit diesen Grundsätzen erstellt habe, - ich diese Arbeit persönlich und selbstständig erstellt habe, - ich mich einverstanden erkläre, dass meine Arbeit mit einer Plagiat- Erkennungssoftware getestet und in die BFH-Datenbank der Software aufgenommen wird. Ort, Datum: ….…………………………………………………………………… Unterschrift: ………………………………………………………………………. Mitteilung über die Verwendung der Arbeit Alle Rechte an Semesterarbeiten, Bachelor-Theses und Minorarbeiten der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL sind im Besitze des/der Verfassers/in der Arbeit. Die HAFL geniesst jedoch ein kostenloses, unbefristetes, nicht-exklusives Nutzungsrecht an den Arbeiten ihrer Studierenden. Semesterarbeiten, Bachelor-Theses und Minorarbeiten sind Bestandteile des Ausbildungsprogramms und werden von den Studierenden selbstständig verfasst. Die HAFL übernimmt keine Verantwortung für eventuelle Fehler in diesen Arbeiten und haftet nicht für möglicherweise daraus entstehende Schäden. Zollikofen, Mai 2011 Der Direktor Selbstständigkeitserklärung Josias Meili 2 Bachelor Thesis HAFL 2014 Vorwort Die besuchten Betriebe dieser Arbeit haben freundlicherweise vertrauliche Betriebsdaten, Abrechnungen und Stallbaupläne zur Verfügung gestellt. Der Autor hat den Personen versprochen, dass vertrauliche Daten nicht veröffentlicht werden. Falls Daten aus dieser Arbeit veröffentlicht oder weitergegeben werden, ist darauf zu achten, dass diese anonymisiert werden. Zudem muss die Verwendung mit dem Autor dieser Arbeit besprochen werden. Vorwort Josias Meili 3 Bachelor Thesis HAFL 2014 Inhaltsverzeichnis Selbstständigkeitserklärung ....................................................................................................2 Mitteilung über die Verwendung der Arbeit .............................................................................2 Vorwort ...................................................................................................................................3 Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................4 Abkürzungsverzeichnis...........................................................................................................6 Tabellenverzeichnis ................................................................................................................7 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................8 Zusammenfassung .................................................................................................................9 1 Einleitung .......................................................................................................................10 2 Stand der Forschung .....................................................................................................11 3 4 2.1 Wirtschaftliche Bedeutung der Investitionskosten ...................................................11 2.2 Stallsysteme für Milchvieh ......................................................................................14 2.3 Investitionskosten in Milchviehställen .....................................................................15 2.4 Baukostenindex......................................................................................................23 Material/Methoden .........................................................................................................24 3.1 Betriebe..................................................................................................................24 3.2 Aufteilung der Investitionskosten ............................................................................25 3.3 Tierwohl .................................................................................................................27 3.4 Auswertungen ........................................................................................................31 Ergebnisse .....................................................................................................................32 4.1 Betrieb Nr. 1 ...........................................................................................................32 4.2 Betrieb Nr. 2 ...........................................................................................................34 4.3 Betrieb Nr. 3 ...........................................................................................................36 4.4 Betrieb Nr. 4 ...........................................................................................................38 4.5 Betrieb Nr. 5 ...........................................................................................................40 4.6 Betrieb Nr. 6 ...........................................................................................................42 4.7 Betrieb Nr. 7 ...........................................................................................................44 Inhaltsverzeichnis Josias Meili 4 Bachelor Thesis 5 HAFL 2014 4.8 Betrieb Nr. 8 ...........................................................................................................46 4.9 Betrieb Nr. 9 ...........................................................................................................48 4.10 Betrieb Nr. 10 .........................................................................................................50 Diskussion .....................................................................................................................52 5.1 Auswertung der eigenen Ergebnisse ......................................................................52 5.2 Vergleich mit den Daten von Marc Ritter ................................................................64 5.3 Vergleich mit den Baukosten in den Nachbarländern .............................................66 6 Folgerungen...................................................................................................................67 7 Literaturverzeichnis ........................................................................................................70 Dank.....................................................................................................................................73 Anhang .................................................................................................................................74 Digitaler Anhang ...................................................................................................................74 Inhaltsverzeichnis Josias Meili 5 Bachelor Thesis HAFL 2014 Abkürzungsverzeichnis ART Agroscope Reckenholz-Tänikon (früher FAT) BLW Bundesamt für Landwirtschaft BTS Besonders tierfreundliche Stallhaltung EU Europäische Union FAT Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (heute ART) GVE Grossvieheinheiten GVP Grossviehplätze RAUS Regelmässiger Auslauf Abkürzungsverzeichnis Josias Meili 6 Bachelor Thesis HAFL 2014 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Einfluss der Baukosten auf die Kosten pro kg Milch .................................................11 Tab. 2: Verschiedene Stallgrundtypen ..................................................................................15 Tab. 3: Kostenvergleich der Stalltypen bei 48 Kuhplätzen ....................................................16 Tab. 4: Luzerner Scheunen-Index ........................................................................................23 Tab. 5: Wasser-Checkliste Tierwohl .....................................................................................27 Tab. 6: Licht- und Luft-Checkliste Tierwohl ...........................................................................28 Tab. 7: Ruhe-Checkliste Tierwohl .........................................................................................29 Tab. 8: Raum-Checkliste Tierwohl ........................................................................................29 Tab. 9: Futter-Checkliste Tierwohl ........................................................................................30 Tab. 10: Gesundheits-Checkliste Tierwohl ...........................................................................30 Tabellenverzeichnis Josias Meili 7 Bachelor Thesis HAFL 2014 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr bei unterschiedlicher Herdengrösse ....................12 Abb. 2: Arbeitsverdienst pro Stunde bei unterschiedlichem Output ......................................12 Abb. 3: kg Milch pro Arbeitskraftstunde im Verhältnis zu den Gebäudekosten .....................13 Abb. 4: Offener Mehrgebäudestall ........................................................................................17 Abb. 5: Investitionsbedarf für ein Futterlager ........................................................................18 Abb. 6: Degression der Investitionskosten pro GVE bei steigender Betriebsgrösse..............19 Abb. 7: Investitionsbedarf bei unterschiedlicher Hofdüngerlagerung.....................................20 Abb. 8: Stall mit Tiefstroh-Liegebereich ................................................................................21 Abb. 9: Standorte der für die Auswertung besuchten Betriebe..............................................24 Abb. 10: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen ...............................................52 Abb. 11: Totale Investitionskosten aufgeteilt nach der Futterlagerung ..................................54 Abb. 12: Totale Investitionskosten pro m3 SIA 416, aufgeteilt nach Futterlagerung ..............55 Abb 13: Totale Investitionskosten nach SIA 416 pro GVE, aufgeteilt nach Futterlagerung ..56 Abb. 14: Detailkosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe ................57 Abb. 15: Erreichte Durchschnittspunktzahlen bei der Tierwohl-Checkliste ............................60 Abb. 16: Milchviehstall von Betrieb Nr. 6 ..............................................................................60 Abb. 17: Milchviehstall von Betrieb Nr. 7 ..............................................................................61 Abb. 18: Milchviehstall von Betrieb Nr. 9 ..............................................................................62 Abb. 19: Totale Investitionskosten von Westschweizer - und Deutschschweizer Betrieben ..64 Abb. 20: Detailkosten von Westschweizer - und Deutschschweizer Betrieben .....................65 Abbildungsverzeichnis Josias Meili 8 Bachelor Thesis HAFL 2014 Zusammenfassung MEILI, Josias. Wie teuer sind Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 – 2013 gebaut wurden? Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den Investitionskosten von Milchviehställen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Investitionsbedarf von neuen Milchviehställen zu bestimmen. Zudem soll analysiert werden, welche Faktoren die Kosten massgeblich beeinflussen und welche Handlungsempfehlungen abgegeben werden können, um kostengünstige Projekte realisieren zu können, ohne Abstriche beim Kuhkomfort und der Arbeitseffizienz zu machen. Die Daten zu den Investitionskosten und dem Kuhkomfort der neuen Ställe wurden von zehn Fallstudienbetrieben, welche in den Jahren 2010 – 2013 einen Milchviehstall von mindestens 40 GVE (Grossvieheinheiten) realisiert haben, gesammelt und ausgewertet. Dazu wurden die Kosten nach verschiedenen Faktoren aufgeteilt. Die neuen Milchviehställe wurden nach der Hulsen-Methode auf das Tierwohl beurteilt. Der durchschnittliche Investitionsbedarf inklusive den erbrachten Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe lag, bei einer Grösse von 73 GVE, bei Fr. 17‘200.- pro GVE. Somit kann davon ausgegangen werden, dass in den letzten zehn Jahren die Baukosten für einen neuen Milchviehstall um rund 20% gestiegen sind. Durchschnittlich betrafen 69% der gesamten Investitionskosten das Gebäude und 28% die Betriebseinrichtungen. Bei der Aufteilung auf diese beiden Kostenträger konnte festgestellt werden, dass im Schnitt Fr. 10‘280.- pro GVE auf den Stall fielen. Die Spannweite der Kosten von Fr. 6‘450.- bis Fr. 14‘260.- pro GVE ist in diesem Bereich sehr gross. Für die Melkeinrichtung und den Tank fielen durchschnittlich Kosten in der Höhe von Fr. 2‘170.- pro GVE an. Somit beliefen sich die durchschnittlichen Investitionskosten für einen neuen Milchviehstall ohne Futter- und Güllelagerraum auf Fr. 12‘450.-. Für die Futterlagerung kamen im Schnitt Kosten von Fr. 1‘776.- pro GVE hinzu. Es konnte festgestellt werden, dass Betriebe mit einem Dürrfutterlager (Fr. 3‘486.- pro GVE) im Durchschnitt um Fr. 2‘000.- höhere Investitionskosten pro GVE hatten als Betriebe mit einem Flachsilo. Für die Güllelagerung fielen im Schnitt Kosten in der Höhe von Fr. 2‘430.- pro GVE an. Viele Betriebe konnten jedoch von bereits vorhandenen Futter- und Güllelagerkapazitäten profitieren. Bei kostengünstigen Projekten standen sicherlich eine gewisse Grösse des Milchviehstalles, der Einbezug bestehender Gebäudeteile sowie ein sehr einfaches Stallsystem im Vordergrund. Durch einen Mehrgebäudestall oder ein einfaches Pultdach wären grössere Einsparungen möglich. Bei den untersuchten Betrieben wurde auch bei kostengünstigen Systemen keine Abstriche bei der Arbeitseffizienz und dem Kuhkomfort gemacht. Schlagwörter: Investment, Costs, Dairy farms, Milk Production, Switzerland Zusammenfassung Josias Meili 9 Bachelor Thesis HAFL 2014 1 Einleitung In den letzten Jahren konnte in der Schweizer Landwirtschaft eine rege Bautätigkeit festgestellt werden. Nicht erst durch die Änderung der Tierschutzverordnung, welche 2013 in Kraft trat, wurden viele Landwirtinnen und Landwirte zum Bau neuer Milchviehställe veranlasst. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben jedoch langfristige fixe Kosten zur Folge, welche zu einer grossen Belastung werden können, insbesondere wenn der Milchpreis unter Druck gerät. Wer heute einen neuen Milchviehstall baut, muss schnell mit Kosten von über Fr. 20‘000.- pro Platz rechnen. Verschiedene Bauberater geben den Durchschnitt sogar mit Fr. 24‘000.- pro Platz an (Lehnert 2013). Dass die Gebäude den gesetzlichen Vorschriften entsprechen müssen, liegt auf der Hand. Immer mehr gewinnt auch die Funktionalität des Bauvorhabens an Bedeutung. Dabei kommen zusehends technische Hilfsmittel zum Einsatz, welche Arbeitseinsparungen und Arbeitserleichterungen bringen sollen. Immer wieder werden teilweise beeindruckende Zahlen von günstigen Bauprojekten publiziert. Dabei handelt es sich jedoch oft um Bauvorhaben, bei denen Teilbereiche oder auch Eigenleistungen ungenügend oder gar nicht berücksichtigt wurden. Bereits im Jahr 2001 wurde an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen eine Diplomarbeit über Investitionskosten in der Milchproduktion verfasst (Gavillet und Joray 2001). Diese Daten flossen in eine Publikation der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) ein. In einer Auswertung von 45 Betrieben mit durchschnittlich 54 Grossvieheinheiten (GVE) wurde festgestellt, dass sich die Kosten im Durchschnitt auf Fr. 16‘100.- je GVE beliefen (Hilty und Herzog 2003). Dabei fielen Fr. 9‘200.- für den Stall, Fr. 4‘100.- für das Futterlager und Fr. 2‘800.- für das Hofdüngerlager an (ebd.). Da die Daten dieser Diplomarbeit veraltet sind, soll in der vorliegenden Arbeit sowie in einer Schwesterarbeit von Marc Ritter anhand von Fallstudien aufgezeigt werden, wie teuer Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 - 2013 gebaut wurden, sind. Als Hypothese kann angenommen werden, dass sich die Baukosten für neue Milchviehställe seit der letzten Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) verteuert haben. Es soll auch untersucht werden, welche Faktoren die Investitionskosten massgeblich beeinflussen und durch welche baulichen Massnahmen sich die kostengünstigen Lösungen auszeichnen. Zudem stellt sich die Frage, ob die Arbeitseffizienz sowie der Kuhkomfort in kostengünstigen Systemen gewährleistet sind. Zum Schluss dieser Arbeit sollen konkrete Handlungsempfehlungen für Landwirtinnen und Landwirte abgegeben werden, welche kostengünstige Milchviehställe bauen möchten. Einleitung Josias Meili 10 Bachelor Thesis HAFL 2014 2 Stand der Forschung 2.1 Wirtschaftliche Bedeutung der Investitionskosten Durch den Bau von neuen Milchviehställen wird die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion in den kommenden Jahren stark beeinflusst. Oftmals wird die Wichtigkeit des Stallkonzepts unterschätzt. Rund 50% der Vollkosten pro kg Milch werden durch das Gebäudekonzept beeinflusst (Baumgartner 2011). Die Kosten setzen sich durch Baukosten, Baufolgekosten und Arbeitskosten im Stall zusammen. 2.1.1 Kosten pro kg Milch Die Gebäudekosten sind ein erheblicher Kostenpunkt bei der Produktion von 1 kg Milch. Gemäss Baumgartner (2011) belaufen sich die Jahreskosten für das Gebäude auf rund 8% der Investitionskosten. Die Kosten für das Gebäude (8%) setzten sich hauptsächlich aus den Abschreibungen (5%), den Zinskosten (1.8%) sowie den Reparaturen und dem Unterhalt des Gebäudes (1%) zusammen. Wie sich die Kosten pro kg Milch bei unterschiedlichen Baukosten je nach Milchleistung zusammensetzten, ist in Tabelle 1 ersichtlich. Tab. 1: Einfluss der Baukosten auf die Kosten pro kg Milch bei einer Milchleistung von 8‘000 kg pro Kuh und Jahr (Quelle: nach Baumgartner 2011, eigene Darstellung) Baukosten pro GVE pro GVE und Jahr pro kg Milch Fr. 15‘000.- *8% = Fr. 1‘200.- Fr. 1‘200.- / 8‘000 kg = 15 Rappen Fr. 20‘000.- *8% = Fr. 1‘440.- Fr. 1‘440.- / 8‘000 kg = 20 Rappen Fr. 25‘000.- *8% = Fr. 2‘000.- Fr. 2‘000.- / 8‘000 kg = 25 Rappen Gemäss Tabelle 1 beeinflussen die Baukosten die Milchproduktion erheblich. Durch die Einsparung von Fr. 5‘000.- Investitionskosten kann die Milch um rund 5 Rappen günstiger hergestellt werden. Somit wird mit den Investitionskosten der Grundstein für eine kostengünstige Milchproduktion gelegt. 2.1.2 Arbeitswirtschaft Mit einer Investition in einen neuen Milchviehstall soll auch die Effizienz in der Milchviehhaltung gesteigert werden. Gemäss Küenzi (2014) ist das Ziel des Stallbaus, dass eine Person 100 Kühe betreuen kann. Neben den Investitionskosten pro GVE, welche mit der Bestandesgrösse sinken, sinkt bei steigender Anzahl Kühe auch der Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr, wie dies in Abbildung 1 ersichtlich ist. Stand der Forschung Josias Meili 11 Bachelor Thesis HAFL 2014 Abb. 1: Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr bei unterschiedlicher Herdengrösse (Quelle: Schick 2007) In Abbildung 1 ist ersichtlich, dass in der Milchproduktion der Zeitaufwand für das Melken und die Fütterung am grössten ist. Daher kann es gemäss Baumgartner (2011) sinnvoll sein, je nach betrieblicher Situation, in diesen Bereichen in die Automatisierung zu investieren. Dass sich die Arbeitseffizienz auch finanziell für die Landwirtinnen und Landwirte auszahlt, ist in Abbildung 2 ersichtlich. Abb. 2: Arbeitsverdienst pro Stunde bei unterschiedlichem Output (Haas 2014) In Abbildung 2 ist eine Tendenz erkennbar, dass durch mehr kg Milch pro Arbeitsstunde auch der Arbeitsverdienst pro Stunde steigt. Die Zahlen stammen aus den Auswertungen der Stand der Forschung Josias Meili 12 Bachelor Thesis HAFL 2014 Vollkostenrechnung von Talbetrieben aus dem Jahr 2013. Auch wenn die Zahlen in Abbildung 2 gemäss Haas (2014) nicht repräsentativ sind und mit einer hohen Milchleistung pro Kuh die Arbeitsproduktivität in kg Milch pro Stunde in vielen Fällen ebenfalls ansteigt, lässt sich trotzdem festhalten, dass bei gleichbleibenden Kosten durch die Erhöhung des Milchoutputs in kg pro Arbeitsstunde ein höherer Arbeitsverdienst resultiert. Da mit dem Bau eines Milchviehstalls die Arbeitseffizienz massiv beeinflusst wird, wird damit auch der Grundstein für den zukünftigen Arbeitsverdienst gelegt. Jedoch gilt zu beachten, dass, wie in Abbildung 2 dargestellt, grosse Unterschiede zwischen den Betrieben vorhanden sind. Es gibt Betriebe, welche trotz hoher Arbeitsproduktivität einen tiefen Verdienst erwirtschaften. Der Arbeitsverdienst pro Stunde hängt schlussendlich von diversen Faktoren ab. Eine hohe Arbeitsproduktivität ist jedoch ein wichtiger Faktor, um einen höheren Arbeitsverdienst zu erreichen. Grundsätzlich kann angenommen werden, dass durch höhere Gebäudekosten in Rp. pro kg Milch eine höhere Arbeitsproduktivität in kg Milch pro Arbeitskraftstunde erwirtschaftet werden kann. Dies lässt sich beispielsweise durch höhere Investitionskosten in technische Hilfsmittel begründen. Jedoch ist dieser Zusammenhang zwischen den Gebäudekosten und der Arbeitsproduktivität nicht zwingend, wie in Abbildung 3 ersichtlich ist. Abb. 3: kg Milch pro Arbeitskraftstunde im Verhältnis zu den Gebäudekosten in Rp./kg Milch (Quelle: Haas 2014) Auch wenn die Zahlen der Auswertung der Vollkostenrechnungen der Talbetriebe aus dem Jahr 2013 nicht repräsentativ sind und die Arbeitsproduktivität in kg Milch pro Arbeitskraftstunde stark mit der Milchleistung pro Kuh und Jahr korreliert sowie die Abschreibungen nicht immer wissenschaftlich korrekt sind, gibt es gemäss Haas (2014) eine Erklärung zu dieser Abbildung. Wenn Betriebe nicht explizit das Ziel haben, Arbeit Stand der Forschung Josias Meili 13 Bachelor Thesis HAFL 2014 einzusparen, wird auch nach den Investitionen nicht weniger Zeit im Stall verbracht. Ebenfalls sind Vollweidebetriebe häufig in günstigen Ställen anzutreffen, welche aber trotzdem eine hervorragende Arbeitsproduktivität erzielen (ebd.). Es kann jedoch vorkommen, dass durch teurere Investitionen, wie beispielsweise einen Melkroboter, eine höhere Arbeitsproduktivität erzielt werden kann. Mit einem automatischen Melksystem muss gemäss Meier (2014) 10 - 19% weniger Arbeit im Stall aufgewendet werden als mit einem herkömmlichen Melksystem. Entscheidend bei automatischen Melksystemen ist die Auslastung, da dadurch die Produktionskosten pro kg Milch am tiefsten sind (ebd.) Nur durch höhere Gebäudekosten pro kg Milch wird nicht zwingend eine höhere Arbeitsproduktivität erzielt (ebd.). 2.2 Stallsysteme für Milchvieh Kaum ein Stall ist mit einem anderen identisch, da jedes Stallgebäude betriebsspezifischen Anforderungen sowie den jeweiligen Produktionssystemen angepasst wird. Beispielsweise ist für Rohmilchkäse, wie den Emmentaler AOC oder Gruyère AOP, die Verfütterung von Silage an die Milchkühe verboten (Switzerland Cheese Marketing, 2014). Somit müssen Betriebe, welche silofreie Milch für Rohmilchkäse produzieren, einen ausreichend grossen Heulagerraum besitzen. Für die unterschiedlichen Dimensionen und Ausführungen von Milchviehställen sind gemäss Gazzarin und Hilty (2002) folgende Faktoren verantwortlich: Grösse des Rindviehbestandes, Kuhanteil Aufstallungssystem (Liegeboxen oder Einstreusystem) Winterfütterungszeit (Tal- oder Bergregion) Fütterungssystem (Silo, Heu, Vollweide) Hofdüngermanagement Technische Einrichtungen (Melksystem, Greifer) Kuhtyp Tier-Fressplatzverhältnis Die Baukosten sowie die Gestaltung des Gebäudes werden von folgenden weiteren Faktoren beeinflusst (ebd.): Geländeform Höhenlage (Schneelasten) Baupolizeiliche Verfügungen (z.B. Heimatschutz) Vollbrachte Eigenleistungen Materialwahl Individuelle Vorlieben der Bauherrschaft Stand der Forschung Josias Meili 14 Bachelor Thesis HAFL 2014 Auswertungen der FAT haben gezeigt, dass, unabhängig von der Bestandesgrösse, der Investitionsbedarf bei Milchviehställen stark vom Stallgrundtyp abhängt (Gazzarin und Hilty 2002). In Tabelle 2 sind einige Stallgrundtypen ersichtlich, welche in der Praxis anzutreffen sind. Tab. 2: Verschiedene Stallgrundtypen (Quelle: nach Gazzarin und Hilty 2002, eigene Darstellung) Bezeichnung Beschreibung Eingebäudestall, massiv (isoliert) mit Boxen Boxenlaufstall, Warmstall mit Innenfütterung, alles unter Dach, geschlossen, Dürrfutterlager deckenlastig, Laufhof angegliedert. Eingebäudestall, Leichtbau (nicht isoliert) mit Boxen Boxenlaufstall, Kaltstall mit Innenfütterung, alles unter Dach, geschlossen, Liegebereich und Laufgänge stützenfrei, Dürrfutterlager erdlastig, Laufhof angegliedert. Mehrgebäudestall, geschlossen, Leichtbau (nicht isoliert) mit Boxen Geschlossene Liegeboxenhalle (stützenfrei), Aussenfütterung über einen integrierten Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fressfont. Mehrgebäudestall, offen mit Boxen Offene Liegeboxenhalle (Front und halbe Stirnseite), stützenfrei, Aussenfütterung über einen integrierten Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fressfront. Offenstall mit Boxen und Selbstfütterung Offene Liegeboxenhalle (wie oben), integrierter Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit Raufe. Modularstall Einfach überdachte Liegeboxen („Veloständer“), Aussenfütterung über einen integrierten Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fress- und Seitenfront. Offener Mehrgebäudestall mit Strohliegebett Offener Unterstand (Front), Windschutznetze, integrierter Laufhof, erdlastiges Futtergebäude mit offener Fress- und Seitenfront. Offenstall mit Strohliegebett und Selbstfütterung Offener Unterstand (Front), Windschutznetze, integrierter Laufhof, Selbstfütterung am Flachsilo und mit Raufe. Anbindehaltung, Eingebäudestall massiv (isoliert) Anbindehaltung, alles unter einem Dach, Dürrfutterlager, deckenlastig, Laufhof angegliedert. Im Wesentlichen unterscheiden sich diese Stalltypen durch ihre Gebäudehülle. Bei Eingebäudeställen wird viel mehr Volumen verbaut, als dies bei Mehrgebäudeställen der Fall ist. Da durch das Volumen auch die Investitionskosten beeinflusst werden, werden diese im folgenden Kapitel genauer angesehen. 2.3 Investitionskosten in Milchviehställen Die in Kapitel 2.2 beschriebenen Faktoren für die unterschiedliche Gestaltung, Ausführung und Investitionskosten von Milchviehställen werden nicht alle in diesem Kapitel ausführlich dargestellt. Der Autor dieser Arbeit diskutiert einerseits die wichtigsten Faktoren im Bezug auf die Investitionskosten von Milchviehställen, andererseits fokussiert er aber auch auf Stand der Forschung Josias Meili 15 Bachelor Thesis HAFL 2014 solche, die auf diese Kosten keinen grossen Einfluss haben, jedoch bei den Landwirtinnen und Landwirten immer wieder im Zentrum von Diskussionen stehen, wie beispielsweise ein Laufhof, welcher für die Erfüllung des regelmässigen Auslauf-Programmes (RAUS) vorgeschrieben ist. 2.3.1 Stalltypen und Futterlagersysteme Wie in Tabelle 2 ersichtlich, gibt es in der Praxis diverse Stallsysteme. Auch wenn die Mehrheit der Kühe in der Schweiz immer noch in Anbindeställen gehalten wird, entstehen heutzutage bei Neuinvestitionen meistens Laufställe (Krähenbühl 2014). Dies, weil die Laufstallhaltung durch Bundesbeiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS) gefördert wird. Zum anderen wird durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) der Bau von Laufställen mit 20% höheren Investitionshilfen unterstützt. Dabei wird dem erhöhten Flächenbedarf von Lauf- gegenüber Anbindeställen Rechnung getragen (ebd.). Da sich die diversen Stallbausysteme durch unterschiedliche Baulösungen enorm unterscheiden, sind auch die Investitionskosten für 48 Kuhplätze in der Talregion sehr unterschiedlich, wie in Tabelle 3 ersichtlich ist. Tab. 3: Kostenvergleich der Stalltypen bei 48 Kuhplätzen (Quelle: nach Gazzarin und Hilty 2002, eigene Darstellung) Futterlagerung / Stalltyp Fütterung Investition Fr./Kuhplatz Offenstall , Strohliegebett Selbstfütterung 11‘466.- Offenstall, Boxen Selbstfütterung 11‘869.- Offener Mehrgebäudestall, Strohliegebett Flachsilo 13‘310.- Offener Mehrgebäudestall, Boxen Flachsilo 13‘947.- Modularstall Flachsilo 14‘027.- Mehrgebäudestall, geschlossen, Leichtbau, Boxen Flachsilo 15‘157.- Eingebäudestall, Leichtbau, Boxen Flachsilo 16‘102.- Offener Mehrgebäudestall, Strohliegebett Dürrfutterlager 15‘364.- Offener Mehrgebäudestall, Boxen Dürrfutterlager 16‘001.- Modularstall Dürrfutterlager 16‘081.- Mehrgebäudestall, geschlossen, Leichtbau, Boxen Dürrfutterlager 17‘171.- Eingebäudestall, Leichtbau, Boxen Dürrfutterlager 18‘062.- Eingebäudestall, massiv, Boxen Dürrfutterlager 21‘874.- Anbindehaltung Dürrfutterlager 18‘893.- Stand der Forschung Josias Meili 16 Bachelor Thesis HAFL 2014 Die Daten in Tabelle 3 stammen aus dem Jahr 2002 und sind daher relativ alt. Die Kosten haben sich inzwischen verändert. Dies wird in Kapitel 2.4 noch näher beschrieben. Die Daten in Tabelle 3 veranschaulichen jedoch immer noch sehr gut, wie die Investitionskosten durch ein Stallsystem beeinflusst werden. Die Selbstfütterung am Flachsilo in einem Offenstall mit Strohliegebett ist mit Fr. 11‘466.- pro Kuhplatz am günstigsten. Die teuerste Variante mit einem Flachsilo, einem Eingebäudestall (Leichtstall mit Boxen)kostet mit Fr. 16‘102.- rund 40% mehr. Falls silofreie Milch produziert wird, sind die Investitionskosten bei einem offenen Mehrgebäudestall mit Strohliegebett mit Fr. 15‘364.- pro Kuhplatz am tiefsten. Die teuerste Variante mit Dürrfutterraum ist mit Fr. 21‘874.- der massive Eingebäudestall, welcher mit Boxen ausgerüstet ist. Dies deckt sich mit den Untersuchungen von Hilty und Herzog (2003). Dort fielen für den massiven Eingebäudestall für 40 GVE Kosten von Fr. 19‘700.- an. Eingebäudeställe mit Leichtbau für 59 GVE hatten knapp Fr. 3‘500.- tiefere Investitionskosten pro GVE. Am günstigsten schnitten ebenfalls die Mehrgebäudeställe ab. Ein solcher ist in Abbildung 4 zu sehen. Bei diesem System fielen für 58 GVE Kosten in der Höhe von Fr. 13‘550.- pro GVE an. Abb. 4: Offener Mehrgebäudestall (Quelle: ALG, ohne Datum) Sehr interessant sind die beiden Varianten mit der Selbstfütterung am Flachsilo. Diese Projekte schneiden nicht nur punkto Investitionskosten am besten ab, sondern reduzieren auch den Zeitaufwand, welcher für die Fütterung der Kühe nötig ist. Dass Milchviehställe für Heubetriebe durchschnittlich höhere Investitionskosten haben, ist in Abbildung 5 klar ersichtlich. Stand der Forschung Josias Meili 17 Bachelor Thesis HAFL 2014 Abb. 5: Investitionsbedarf für ein Futterlager (Quelle: nach Hilty und Herzog 2003, eigene Darstellung) Wie in Abbildung 5 zu sehen ist, machen die Kosten für das Futterlager eines Heubetriebs gut 30% der Gesamtkosten des ganzen Baus aus. Bei einem Silobetrieb betragen diese bedeutend weniger, nämlich nur 16%. Bei gleicher Betriebsgrösse liegt der Unterschied bei rund Fr. 3‘000.- bis Fr. 4‘000.- pro GVE (Hilty und Herzog 2003). Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Silobetriebe leichter von bestehenden Gebäudeteilen profierten können und deshalb häufiger nicht das vollständige Raumprogramm erstellen (ebd.). Muss ein Flachsilolagerraum für die gleiche Anzahl Tiere wie ein Dürrfutterlagerraum erstellt werden, wird beim Flachsilo mit rund Fr. 2‘000.- tieferen Investitionskosten gerechnet, wie dies ebenfalls in Tabelle 3 ersichtlich ist. 2.3.2 Bestandesgrösse Die grössten Einsparungen bei den Investitionskosten pro Tierplatz können mit grösseren Milchviehbeständen realisiert werden (Gazzarin und Hilty 2002). Diese werden einerseits durch Rabatte der Unternehmerpreise und andererseits durch geringere Anteile an fixen technischen Einrichtungen, wie beispielsweise der Greiferanlage, begründet (ebd.). Dass durch grössere Tierbestände die Investitionskosten verringert werden können, deckt sich auch mit den Erkenntnissen von Hilty und Herzog (2003). Dieser Zusammenhang entspricht der ökonomischen Theorie der Skaleneffekte, dass anfallende fixe Kosten auf grössere Outputvolumina verteilt werden können (Thommen 2008). Stand der Forschung Josias Meili 18 Bachelor Thesis HAFL 2014 Abb. 6: Degression der Investitionskosten pro GVE bei steigender Betriebsgrösse (Quelle: nach Hilty und Herzog 2003, eigene Darstellung) In Abbildung 6 ist die Degression der Investitionskosten mit steigender Herdengrösse gut ersichtlich. Betriebe mit 82 GVE haben mit Fr. 13‘700.- pro GVE rund 40% tiefere Investitionskosten als Betriebe mit durchschnittlich 25 GVE. Bereits mit 46 GVE kann gegenüber einem Milchviehstall für 25 GVE der Investitionsbedarf um 30% gesenkt werden. Ab einer Herdengrösse von 50 GVE reduziert sich hauptsächlich der Anteil für die Futterlagerung. Im Bereich der Güllelagerung und des Stalles verringern sich die Kosten nur noch wenig. Hilty und Herzog (2003) erklären dies damit, dass bei grösseren Betrieben im Stall häufig teurere Melktechnik eingesetzt wird, wie eine Milchmengenmessung oder ein Melkroboter. Bei der Güllelagerung wird auch bei grösseren Betrieben die Lagerung häufig unter dem Stall oder Laufhof angeordnet, weshalb die Kosteneinsparungen bei grösseren Betrieben vergleichbar klein sind (ebd.). Deshalb kommen auch Gazzarin und Hilty (2002) zum Schluss, dass im Vergleich zu einem Stall mit 30 Kuhplätzen die Einsparungen bei 70 Kuhplätzen rund 28% beträgt. Nachher flacht die Degressionskurve stark ab, und die Einsparungen von 70 Kuhplätzen gegenüber 100 Kuhplätzen beträgt nur noch 5% (ebd.). Betriebseinrichtungen, wie Stalleinrichtungen, Melkanlage und Entmistung, machen an einer Gesamtanlage zwischen 13 – 20% der Investitionssumme aus (Hilty und Herzog 2003). Mit zunehmender Betriebsgrösse steigt diese an, da einerseits der Anteil des Gebäudes überproportional sinkt und auf grösseren Betrieben häufig teurere Einrichtungen installiert werden (ebd.). Gemäss Hilty und Herzog (2003) sind tiefe Investitionskosten pro GVE vor allem dort anzutreffen, wo der ganze Stall mit Kühen belegt wird. Damit lassen sich gegenüber Stand der Forschung Josias Meili 19 Bachelor Thesis HAFL 2014 Betrieben, welche im neuen Gebäude auch noch Jungvieh unterbringen, rund 10% einsparen. 2.3.3 Hofdüngerlagerung Die Hofdüngerlagerung macht einen bedeutenden Teil der Investitionskosten von Milchviehställen aus. In den Untersuchungen von Hilty und Herzog (2003) wurde festgestellt, dass das Hofdüngerlager durchschnittlich Fr. 2‘800.- kostet, was 18% der Gesamtinvestition ausmacht. Jedoch gibt es grosse Unterschiede in der Art der Hofdüngerlagerung. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass eine geschlossene Grube im Vergleich mit einem offenen Silo ohne Vorgrube mehr als doppelt so hohe Investitionskosten mit sich bringt (ebd.). Wie gross die Investitionskosten pro m3 für einen rund 500 m3 grossen Güllelagerraum sind, ist in Abbildung 7 ersichtlich. Abb. 7: Investitionsbedarf bei unterschiedlicher Hofdüngerlagerung (Van Caenegem et al. 2004) Gut ersichtlich in Abbildung 7 sind die erheblichen Kostenunterschiede bei den unterschiedlichen Güllelagerungssystemen. Für eine rechteckige, unterflur Güllegrube ist mit rund Fr. 210.-/m3 zu rechnen. Für einen oberflur Güllesilo muss, je nach Abdeckungsform mit einem Investitionsbedarf von Fr. 112.- bis Fr. 130.-/m3 gerechnet werden. Ungedeckte Güllesilos sind heutzutage in der Schweiz nicht mehr zulässig und müssen mit einer dauerhaft wirksamen Abdeckung versehen werden (Beco ohne Datum). Gemäss neuen Zahlen von Zähner (2013) ist der Investitionsbedarf für eine unterflur Güllegrube bei rund 700 m3 Lagerkapazität immer noch rund 40 – 50% höher als für einen oberflur Güllesilo . Stand der Forschung Josias Meili 20 Bachelor Thesis HAFL 2014 2.3.4 Tier-Fressplatz-Verhältnis Das unter Berücksichtigung des Tierwohls optimale Tier-Fressplatz-Verhältnis liegt bei 1:1 (Wicki 2012). Dies ermöglicht vor allem auch rangniedrigen Tieren eine ungestörte Futteraufnahme (ebd.). Bei einer „ad libitum“-Fütterung ist jedoch auch ein Tier-FressplatzVerhältnis von bis zu 2.5:1 erlaubt (Nydegger et al. 2001). Nach Gazzarin und Hilty (2002) führt eine Verringerung der Fressplätze zu einem tieferen Investitionsbedarf. Dies ist auf eine kürzere Fressachse zurückzuführen (ebd.). Somit wird das Gebäude kürzer, dafür aber eher breiter. Mit der doppelten Anzahl Tiere als Fressplätze lässt sich bei 40 Kühen zwischen Fr. 200.- bis knapp Fr. 600.- pro GVE einsparen (ebd.). Die Einsparung ist im Vergleich mit dem Stallsystem jedoch sehr gering. 2.3.5 Liegebereich Milchviehställe mit Tiefstreue schneiden bezüglich dem Investitionsbedarf besser ab als Boxensysteme (Hilty und Herzog 2003). Dies deckt sich mit den Daten von Tabelle 3. Bei den Einstreusystemen muss jedoch mit höheren Betriebskosten gerechnet werden. Einerseits fallen ein höherer Arbeitsaufwand und anderseits höhere Einstreukosten an (ebd.). Aus Sicht des Tierkomforts schneidet das Tiefstreuesystem, wie anhand von Abbildung 5 illustriert wird, sehr gut ab. Dieses System passt aber nur zu Betrieben, welche selber viel Getreide anbauen und dann das Stroh in ihrem Stall nutzen können (Eicher 2014, persönliche Mitteilung). Bei diesem System darf aber das Mistmanagement nicht ausser Acht gelassen werden (ebd.). Abb. 8: Stall mit Tiefstroh-Liegebereich Bei der Aneinanderreihung der Liegeboxen gibt es unterschiedliche Varianten. Neben zweireihigen Boxen in wandständiger Form, zweireihigen Boxen in gegenständiger Form und dreireihigen Boxen gibt es inzwischen auch Ställe mit vier- oder sechsreihiger Boxenanordnung. Die Anordnung der Boxen hat oftmals auch einen direkten Einfluss auf das Tier-Fressplatz-Verhältnis, welches in Kapitel 2.3.4 diskutiert wurde. Entscheidend für den Stand der Forschung Josias Meili 21 Bachelor Thesis HAFL 2014 Investitionsbedarf bei Boxensystemen sind die Boxenfläche, die Laufgangfläche sowie die Quergänge, welche für eine optimale Zirkulation zum Fress- oder Laufhofbereich benötigt werden (Gazzarin und Hilty 2002). Da die Unterschiede der Investitionskosten bei den verschiedenen Anordnungen minimal sind, sind andere Faktoren für die Gestaltung von grösserer Bedeutung. Wenn die Investitionskosten von Tief- und Hochboxen miteinander verglichen werden, so sind sie für eine Tiefbox mit einer Stroh-Mist-Matratze geringer als für eine Hochbox mit einer Komfortmatte (Zähner 2013). Für eine Hochbox mit Komfortmatte muss mit Fr. 250.- bis Fr. 400.- pro Liegeplatz gerechnet werden. Je nach Einstreumaterial der Tiefboxen können jedoch auch höhere Kosten entstehen. Auch wenn der Zeitaufwand für die Pflege der Tiefliegeboxen aufwändiger ist, sind die effektiven Jahreskosten unter Berücksichtigung der Arbeitskosten bei beiden Systemen gleich hoch (ebd.). Aus Sicht des Tierkomforts ist sicherlich eine Tiefstrohliegebox zu bevorzugen (Berger 2010). Jedoch ist bei beiden Varianten eine gute Boxenpflege der Schlüssel zum Erfolg (ebd.). 2.3.6 Regelmässiger Auslauf Um die Bedingungen für das RAUS-Programm zu erfüllen, muss den Tieren ein zusätzliches Platzangebot an befestigter Fläche zur Verfügung gestellt werden. Dies führt zu einem höheren Investitionsbedarf, da zusätzliche Fläche überbaut wird und dort auch die Entmistung gelöst werden muss. Gemäss den Berechnungen von Gazzarin und Hilty (2002) ist der Investitionsbedarf zur Erfüllung der RAUS-Bestimmungen rund 5 – 6% höher. Diese höheren Investitionskosten können aber mit dem RAUS-Beitrag kompensiert werden, bei welchem für Tiere ab 160 Tagen Fr. 190.-/GVE ausbezahlt werden (Salzmann 2013). 2.3.7 Eigenleistungen Durch Eigenleistungen lassen sich Kosten einsparen. Diese sind jedoch nur erfolgsversprechend, wenn das Baukonzept sowie die ausgeführten Arbeiten den vorhanden technischen Mitteln und Fachkenntnissen angepasst sind (Caenegem et al. 2004). Nur wenn die Arbeiten rationell ausgeführt werden, kann für die Landwirtin oder den Landwirt eine angemessene Entlöhnung erreicht werden. Je nach handwerklichen Fähigkeiten sind Eigenleistungen in verschiedenen Phasen des Gebäudebaus möglich. Sei dies bei der Erschliessung, beim Aushub, bei den Beton- oder Zimmermannsarbeiten oder auch bei der Einrichtung der ganzen Stalleinrichtungen. Dabei ist die einfachste Form von Eigenleistungen die Unterstützung der Fachkräfte (Caenegem et al. 2004). Bei einfachen Bauten ist mit dem nötigen Know-how auch ein Selbstbau im Alleingang möglich (ebd.). Es gilt jedoch zu beachten, dass die erfolgreiche Bewirtschaftung des Hofes während der Bauzeit gewährleistet sein muss (Hilty und Herzog 2003). Auch müssen ausreichend Stand der Forschung Josias Meili 22 Bachelor Thesis HAFL 2014 Kapazitäten vorhanden sein, um beim Bau mithelfen zu können. Bei Mängeln und Schäden gibt es bei den selbst durchgeführten Arbeiten auch keine Garantien und Haftungen (ebd.). Bei den von Hilty und Herzog (2003) ausgewerteten Bauten lag der Eigenleistungsanteil bei 0 – 30%, wobei die Landwirtinnen und Landwirte im Schnitt Leistungen im Umfang von rund 8% der gesamten Bausumme selber ausführen konnten (ebd.). 2.3.8 Gesamtinvestitionskosten Gemäss den Baukostenerhebungen der Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART 2013) kosteten neue Milchviehställe, welche zwischen 1972 und 2008 realisiert wurden und mittels dem Baukostenindex, welcher im Kapitel 2.4 genauer erläutert wird, auf den Stand von 2008 gebracht wurden, im Durchschnitt Fr. 22‘525.- pro Grossviehplatz (GVP). Darin enthalten sind der Stall inklusive Futter- und Güllelager, Remisen, Nebenräume inklusive Betriebseinrichtungen. Nicht darin enthalten sind die Kosten für die Erschliessung und Umgebungsarbeiten. Ebenfalls darin enthalten sind die Eigenleistungen der Landwirtinnen und Landwirte. Dies deckt sich mit den Angaben verschiedener Bauberater, welche von durchschnittlichen Investitionskosten von rund Fr. 24‘000.- ausgehen (Lehnert 2013). 2.4 Baukostenindex Um ein Gebäude zu den aktuellen Baupreisen bauen zu können, müssen ältere Gebäude dem Baukostenindex angepasst werden (Gebäudeversicherung Luzern, ohne Datum). Für die Landwirtschaft gibt es einen eigenen Index, nämlich den Luzerner Scheunen-Index. Um die Kosten in Kapitel 2.2 in Relation zu den heutigen Baupreisen zu stellen, ist in den folgenden Tabellen der Luzerner Scheunen-Index der letzten Jahre dargestellt. Tab. 4: Luzerner Scheunen-Index (Quelle: nach ART 2013, eigene Darstellung) Jahr Index Jahr Index 1959 100.0% 2006 404.4% 1990 402.6% 2007 422.7% 2000 377.1% 2008 439.6% 2001 389.1% 2009 441.3% 2002 387.0% 2010 446.4% 2003 385.0% 2011 453.7% 2004 388.5% 2012 457.0% 2005 397.9% 2013 454.3% Tabelle 4 zeigt, dass sich die Baukosten von 1959 – 1990 vervierfacht haben. Es ist ersichtlich, dass seit dem Jahr 2003, aus welchem viele Daten in Kapitel 2.2 stammen, die Baukosten nochmals stark angestiegen sind. Im 2013 waren die Baukosten gemäss dem Luzerner Scheunen-Index knapp 20% höher als 2003. Stand der Forschung Josias Meili 23 Bachelor Thesis HAFL 2014 3 Material/Methoden 3.1 Betriebe Um geeignete Landwirtschaftsbetriebe für diese Arbeit zu finden, wurden drei unterschiedliche Methoden angewendet. Für die Bauernzeitung wurde ein Fachartikel zu Investitionskosten von Milchviehställen geschrieben, mit dem Aufruf an Betriebe, sich beim Autor zu melden, falls sie in den letzten Jahren kostengünstige Bauten realisieren konnten. Einige Betriebsadressen konnte auch ein externer Partner dieser Arbeit, Christof Baumgartner (LBBZ Arenenberg), angeben. Ebenfalls wurden diverse Planungsbüros um Empfehlungen von Betriebsadressen gebeten. Es stellte sich als sehr schwierig heraus, Betriebe zu finden, welche komplette Neubauten inklusive Gülle- und Futterlagerung realisiert haben. Somit mussten hier Kompromisse eingegangen werden, und bei praktisch allen ausgewerteten Neubauten konnten keine kompletten Lösungen gefunden werden. Weniger Probleme stellte die Grösse der Betriebe dar, da kaum mehr Neubauten für unter 40 Kuhplätze realisiert werden. Für die Erfassung der Investitionskosten wurden elf Deutschschweizer Landwirtschafsbetriebe besucht, wobei in dieser Arbeit nur zehn Betriebe für die Ergebnisse genauer ausgewertet wurden. Der elfte Betrieb hat im Jahr 2007 gebaut und fiel somit nicht in den Zeitraum der Untersuchung. Jedoch konnte dieser Betrieb einen sehr kostengünstigen Milchviehstall realisieren, weshalb er für den Autor einige Hinweise für kostengünstiges Bauen liefern konnte. Die anderen Betriebe haben in den Jahren 2010 – 2013 gebaut, wobei ein Betrieb den Bau erst im Jahr 2014 definitiv abgeschlossen hat. Die Standorte der zehn ausgewerteten Betriebe sind in Abbildung 9 ersichtlich. Abb. 9: Standorte der für die Auswertung besuchten Betriebe Material/Methoden Josias Meili 24 Bachelor Thesis HAFL 2014 In Abbildung 9 ist ersichtlich, dass alle besuchten Betriebe in der Ostschweiz liegen. Dabei befinden sich neun im Talgebiet und ein Betrieb in der voralpinen Hügelzone. 3.2 Aufteilung der Investitionskosten Für die Aufteilung der Investitionskosten wurde die gleiche Vorlage benutzt, wie sie auch Gavillet und Joray in ihrer Diplomarbeit im Jahr 2001 verwendet haben. Die Vorlage ist im Anhang in Kapitel 4 zu finden. Es wurden nur neue Gebäude berücksichtigt. Bei den Betriebsbesuchen wurde nach einer möglichst exakten Baukostenabrechnung gefragt. Anhand dieser konnten dann die Kosten bereits in die Vorlage eingegeben werden. Zusammen mit den Landwirtinnen und Landwirten wurden die Kosten so gut wie möglich aufgeteilt. Falls einzelne Kostenpunkte nicht ausgewiesen werden konnten, wurden die fehlenden Daten aus den Offerten herausgesucht. Falls keine Offerten mehr vorhanden waren, wurden die Kosten in diesem Bereich mit dem Betriebsleiter geschätzt oder auf Referenzwerte zurückgegriffen. Die Eigenleistungen, welche die Landwirtinnen und Landwirte beim Bau geleistet haben, wurden ebenfalls berücksichtigt. Die geleisteten Stunden wurden, falls nicht genau bekannt, geschätzt und zu Fr. 34.- pro Stunde bewertet. Dies ist der Stundenansatz, den die Landwirtin oder der Landwirt als nicht ausgebildete Arbeitskraft auf dem Bau verdienen könnte. Bei den meisten Betrieben konnten die Kosten für die Gülle- und Futterlagerung nicht genau aufgeteilt werden. Für die Güllelagerung wurde mit der Preisbaukasten-Software der ART gearbeitet. Mit diesem Programm lässt sich durch Elemente ein Gebäude zusammensetzen. Somit konnten mit dem Preisbaukasten die Baumeisterarbeiten für die Güllelagerung und die gesamte Stallfläche berechnet werden. Die effektiven Baumeisterkosten, welche der Bauherr oder die Bauherrin auswies, wurden dann verhältnismässig nach den berechneten Zahlen aufgeteilt. Somit konnten die Kosten für die Güllelagerung bestimmt werden. Für die Futterlagerung wurden die Baumeisterarbeiten sowie der Oberbau anhand der Grundfläche aufgeteilt. Beim Melkstand wurden die Kosten für den Milchtank ebenfalls dazugezählt. Ist vom Milchlieferrecht die Rede, so ist damit die Milchmenge gemeint, welche der Betrieb letztes Jahr abgeliefert hatte. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die meisten Betriebe ihre neuen Milchviehställe noch nicht ausgelastet haben und es heutzutage meistens kein Problem ist, die Milchmenge auszudehnen. Um die Anzahl GVE zu bestimmen, wurde die Anzahl Liegeboxen nach Tierkategorien bewertet. Abkalbebuchten sowie auch Tiefstrohbereiche, welche für lahme und kalbende Tiere verwendet wurden, wurden nicht als Liegeboxen gezählt. Einerseits sind heutzutage Abkalbeboxen Pflicht, und andererseits erleichtern Tiefstrohbereiche für grössere Betriebe das Management der Tiere. Hatten die Betriebe einen grosszügigen Tiefstrohbereich, welcher über die Vorschriften einer Abkalbebox hinausging, wurde unter „Bemerkungen“ Material/Methoden Josias Meili 25 Bachelor Thesis HAFL 2014 angefügt, dass ein grosszügiger Tiefstrohbereich für kalbende und lahme Tiere vorhanden war. Für Kälber, welche in Iglu gehalten wurden, wurde pro Iglu ein Platz gerechnet. Bei Gruppenbuchten wurde aufgrund der Fläche die maximal zugelassene Kälberanzahl verwendet. Bei Gavillet und Joray (2001) wurde das Bauvolumen des Gebäudes anhand der SIA-Norm 416 anstatt der SIA-Norm 116 berechnet. Gemäss Zähner (2014, persönliche Mitteilung) ist die SIA-Norm 116 veraltet und wird heutzutage kaum mehr verwendet. Die Anleitung zur Berechnung der SIA-Norm 416 ist im Anhang in Kapitel 6 zu finden. Bei der überbauten Fläche wurde die Fläche des Milchviehstalles inklusive der Laufhoffläche angegeben. Falls eine Fassade mit Windschutznetzen ausgestattet war, wurde diese wie eine offene Fassade bewertet. Als Belüftungsheu zählte die Heustockfläche, welche mit einer Heubelüftungsanlage ausgestattet war. Um die Höhe des Heulagerraumes zu definieren, wurde die Höhe der Heustockwand verwendet, welche meistens eine Höhe von fünf Metern hatte. Für Bodenheu und Strohlagerraum wurden die Lagerflächen dazugezählt, die nicht belüftet werden konnten. Diese Flächen waren einerseits Bühnen, welche als zweites Stockwerk im Stall genutzt wurden oder auch Flächen im Stallbereich, welche überdacht waren und für die Lagerung von Stroh, Heu oder anderen Futtermitteln genutzt wurden. Für den Bereich Bodenheu und Strohlagerraum wurden keine Einrichtungskosten dazugezählt. Falls ein Heukran auf dem Betrieb vorhanden war, wurde dieser vollständig dem Heulagerraum zugeteilt. Der Rand der Fressachse wurde nur bei Breiten von über sechs Metern als Lagerraum dazugezählt. Für die Volumenberechnung der Flachsilos war ebenfalls die Höhe der Betonelemente massgebend. Offene Remiseflächen waren bei jenen besuchten Betrieben zu finden, welche das Dach des Gebäudes verlängert haben und diesen Platz nun für Maschinen verwendeten. Bei der Güllelagerung wurde das effektive Nutzvolumen berechnet. Unter „Vorarbeit“ sind Kosten aufgeführt, welche für Arbeiten anfielen, welche beim Abriss von bestehenden Gebäuden entstanden, um dort den neuen Milchviehstall zu realisieren. Bei den Gebäudekosten sind alle Kosten enthalten, welche für die Erstellung des eigentlichen Gebäudes angefallen sind. Unter „Betriebseinrichtungen“ sind die Kosten für die Einrichtungen des Milchviehstalles aufgeführt, wie Melkanlage, Heukran, Mistschieber, Rührwerk, Stalleinrichtungen oder Farbbeschichtungen. Bei der „Umgebung und Erschliessung“ wurden die Kosten erfasst, welche für den Aussenzugang und die Wasserund Stromversorgung des Gebäudes angefallen waren. Unter „Baunebenkosten“ sind die Aufwände aufgeführt, welche für Steuerkosten oder Kosten, die nicht zugeteilt werden konnten, entstanden sind. Material/Methoden Josias Meili 26 Bachelor Thesis HAFL 2014 Unter „Aufwand“ wurden die Investitionskosten ohne die Eigenleistungen dargestellt. Unter „Kosten total“ wurden die Eigenleistungen berücksichtigt, welche unter „EL“ aufgeführt sind. Die totalen Kosten wurden dann noch genauer in Detailkosten unterteilt. Um die Aussagekraft der Investitionskosten zu erhöhen, wurden diese in GVE/m3 SIA-Volumen und kg produzierte Milch aufgeteilt. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei der Aufteilung der Kosten nach der produzierten Milchmenge nicht um Folgekosten handelt, sondern es wurden dort nur die Investitionskosten durch die zurzeit produzierte Milchmenge geteilt. 3.3 Tierwohl Alle besuchten Milchviehställe wurden auch auf tiergerechte Haltung überprüft. Dafür wurde eine Checkliste erstellt, welche sich nach der Kuhsignale-Methode orientierte (Hulsen, 2008). Es wurde darauf geachtet, dass die zu bewertenden Punkte wenn möglich in einem Zusammenhang mit den Investitionskosten in einen Milchviehstall standen. Die Checkliste wurde in sechs Teile unterteilt, welche in den folgenden Unterkapiteln genauer angeschaut werden. Jeder Teil bestand aus fünf Kriterien. Die wichtigsten zwei Fragen wurden doppelt gezählt. Somit resultierten pro Teil maximal sieben Punkte. Wenn ein Kriterium erfüllt war, gab es einen Punkt, bei Nichterfüllung keinen. Aus den beurteilten Kriterien der sechs Teile wurde eine Spinnengrafik pro Betrieb erstellt. Diese Spinnengrafik gibt einen guten Überblick über das Tierwohl auf dem Betrieb und ist bei den Ergebnissen zu jedem Betrieb aufgeführt. Es ist jedoch zu beachten, dass auch bei Betriebe, welche nur wenige Punkte erreichten, fast alle Tierschutzvorschriften erfüllt waren. In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Punkte genauer erläutert. 3.3.1 Wasser Die in Tabelle 5 dargestellten Punkte wurden vom Autor vor Ort individuell beurteilt. Zudem wurde bei mindestens einer Tränke die Höhe des Troges gemessen. Tab. 5: Wasser-Checkliste Tierwohl Wasser Erfüllt Faktor Punkte Das Wasser ist sauber und klar. 1 2 2 Die Tränken sind auf den ganzen Stall verteilt oder zentral. 1 2 2 Die Wassertröge sind einfach zu entleeren und zu reinigen. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Eine Kuh kann ungestört trinken, ohne dass anderen Kühen der Weg versperrt wird. Die Troghöhe ist max. 80 cm hoch. Material/Methoden Josias Meili 27 Bachelor Thesis HAFL 2014 3.3.2 Licht und Luft In Tabelle 6 sind die Punkte aufgeführt, welche im Bereich Licht und Luft bewertet wurden. Für die Punktvergabe war eine leicht geöffnete Front notwendig, damit direktes Tageslicht in den Stall eindringen konnte Um den Hitzestress im Sommer zu minimieren, musste der Stall entweder eine offene Front ausweisen oder mit einem Ventilator oder einer Sprinkleranlage ausgestattet sein. Tab. 6: Licht- und Luft-Checkliste Tierwohl Licht und Luft Direktes Tageslicht kann in den Stall eindringen. Die Beleuchtung ist ausreichend, damit der ganze Stall auch im Winter beleuchtet werden kann. Im Stall gibt es keine dunklen Ecken. Es gibt überall genügend Frischluft im Stall (es riecht nicht stark nach Stall). Es wird etwas unternommen, damit der Hitzestress im Sommer minimiert werden kann. Erfüllt Faktor Punkte 1 2 2 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3.3.3 Ruhe Da Kühe Herdentiere sind, ist es gerade auch während der Zeit der Geburt eines Kalbes wichtig, dass die Kuh trotzdem Kontakt zur Herde hat. Zudem ist es arbeitswirtschaftlich von Vorteil, wenn sich die Abkalbebox an der gleichen Fressachse befindet. Die Abkalbebox ist bereits bei der Bauplanung zu berücksichtigen und verursacht durch den Platz, den sie benötigt, und den Zugang zur Fressachse auch gewisse Investitionskosten. Falls von der Abkalbebox nur Sichtkontakt zur Herde bestand, diese aber nicht an der gleichen Fressachse angebracht war oder umgekehrt, wurde dieser Punkt nur zur Hälfte erfüllt. Für einen optimalen Kuhkomfort ist ein weiches Liegebett essentiell. Deshalb wurden für Hochboxen in diesem Bereich keine Punkte verteilt. In Tabelle 7 sind die beurteilten Punkte zum Bereich „Ruhe“ aufgeführt. Material/Methoden Josias Meili 28 Bachelor Thesis HAFL 2014 Tab. 7: Ruhe-Checkliste Tierwohl Ruhe Erfüllt Faktor Punkte 1 2 2 Es ist ein weiches Liegebett vorhanden (keine Hochboxen). 1 2 2 Es hat mindestens im Fressbereich Gummimatten. 1 1 1 Es ist ein Laufhof vorhanden. 1 1 1 Es sind mehr Liegeboxen als Kühe im Stall vorhanden. 1 1 1 Es ist eine Abkalbebox an gleicher Fressachse mit Sichtkontakt zur Herde vorhanden. 3.3.4 Raum Die beurteilten Punkte im Bereich „Raum“ sind in Tabelle 8 ersichtlich. Damit ein Stall keine Sackgassen aufweist, müssen sich die Kühe im ganzen Stall kreuzen können. Ist bei der Breite der Übergänge gespart worden, hatte dies natürlich auch Einfluss auf die Investitionskosten, wie dies bei schmalen Fressgängen der Fall sein kann. Für einen ausreichenden Schwungraum mussten einerseits die Boxenbügel gegen vorne und gegen oben den Kühen genügend Platz lassen. Zudem sollten die gegenständigen Liegeboxen mindestens 5,6 Meter lang sein und die wandständigen Liegeboxen mindestens 3,2 Meter bis zur Mauer aufweisen. Falls ein Teil der Liegeboxen das Kriterium nicht erfüllte, wurde der Punkt anteilsmässig verteilt. Unter Hindernissen im Stall wurden beispielsweise im Weg stehende Schieber verstanden. Tab. 8: Raum-Checkliste Tierwohl Raum Erfüllt Faktor Punkte Es sind keine Sackgassen im Stall vorhanden. 1 2 2 Es ist genügend Schwungraum vorhanden. 1 2 2 Im Stall sind keine Hindernisse vorhanden. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Vom Fressgitter bis zum Liegeboxeneingang sind 4 Meter vorhanden. Es sind keine Stufen im Stall vorhanden. 3.3.5 Futter Für die Fütterung der Tiere ist eine “ad libitum“-Fütterung sowie frisches Futter zentral. Sind gleich viele Fressplätze wie Liegeboxen vorhanden, können alle Kühe gleichzeitig fressen, was sicherlich den rangschwächeren Tieren zugutekommt. Optimal für eine bedarfsgerechte Fütterung der Tiere ist sicherlich auch, wenn eine Kraftfutterstation im Stall vorhanden ist Material/Methoden Josias Meili 29 Bachelor Thesis HAFL 2014 oder mit einem Melkroboter gemolken wird, welcher ebenfalls Kraftfutter dosieren kann. In Tabelle 9 sind die für das Tierwohl beurteilten Punkte ersichtlich. Tab. 9: Futter-Checkliste Tierwohl Futter Es wird "ad libitium" gefüttert. Es wird täglich frisches Futter vorgelegt sowie mind. einmal täglich die Krippe gereinigt. Verhältnis Fressplätze/Liegeboxen 1:1. Alle Kühe können von allen an der Krippe angebotenen Futtermitteln fressen. Es ist eine Kraftfutterstation oder ein Roboter vorhanden. Erfüllt Faktor Punkte 1 2 2 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3.3.6 Gesundheit In den besuchten Betrieben wurden ebenfalls Punkte zur Gesundheit beurteilt. Diese sind in Tabelle 10 ersichtlich. Unter einem fixen Behandlungsstand wird ein Klauenstand verstanden, welcher bereits im Stall oder unter dem Vordach steht und gut zugänglich ist. Beim Vorhandensein eines mobilen Klauenstandes wurde dieser Punkt zur Hälfte erfüllt. Falls sich die Abkalbebox ebenfalls als Krankenbox nutzen liess und diese in der Nähe des Melkzentrums stand, wurde dieser Punkt ebenfalls zur Hälfte erfüllt. Wenn jedoch vom Krankenabteil kein Zugang zur Fressachse oder kein Kontakt zur Herde vorhanden war, wurde dieser Punkt gar nicht erfüllt. Um den Punkt ganz zu erfüllen, sollte die Abkalbebox von der Krankenbox getrennt werden können. Damit die Tiere möglichst einfach in die Abkalbe- oder Krankenbox gebracht werden können, sollten diese Boxen direkt vom Melkbereich separiert werden können. Tab. 10: Gesundheits-Checkliste Tierwohl Gesundheit Erfüllt Faktor Punkte 1 2 2 1 2 2 Tiere können nach dem Melken direkt separiert werden. 1 1 1 Es ist eine elektrische Kratzbürste vorhanden. 1 1 1 1 1 1 Ein fixer Behandlungsstand ist vorhanden. Es ist ein Krankenabteil mit Tiefstroh, Zugang zur Fressachse sowie Kontakt zur Herde vorhanden. Die Laufflächen sind sauber (falls Schieber: dieser ist mind. 5 – 10 mal pro Tag in Funktion). Material/Methoden Josias Meili 30 Bachelor Thesis HAFL 2014 3.4 Auswertungen Im ersten Teil des Kapitels „Diskussionen“ wurden die zehn Betriebe vom Autor dieser Arbeit ausgewertet. In Kapitel 5.2 wurden auch die zehn Betriebe von Marc Ritter, welcher eine Diplomarbeit zum selben Thema verfasst, beigezogen. Damit konnten die Daten der vorliegenden Arbeit mit zusätzlichen Daten verglichen werden. Die Daten wurden jeweils deskriptiv ausgewertet. Die Checkliste für kostengünstiges Bauen, welche in Kapitel 6 zu finden ist, wurde ebenfalls von Marc Ritter und dem Autor dieser Arbeit gemeinsam erstellt. Material/Methoden Josias Meili 31 Bachelor Thesis HAFL 2014 4 Ergebnisse 4.1 Betrieb Nr. 1 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 360'000 580 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 46 46 davon 46 0 0 0 0 0 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 0 0 0 580 470 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 5000 1090 980 190 300 pro GVE 109 24 21.3 4.1 6.5 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 0 300 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse 720.666'436.119'220.30'364.14'771.831'500.- GVE 16.14'488.2'592.660.321.18'100.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 133.1.85 24.0.33 6.0.08 3.0.04 166.2.31 32 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 3'220.2'500.2. Gebäude 723'936.57'500.3. Betriebseinrichtungen 119'220.0.4. Umgebung und Erschliessung 30'364.0.5. Baunebenkosten 14'771.0.Total 891'500.60'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht Stall Melkstand 630'328.25'618.63'475.655'946.63'475.14260.1380.14260.1380.814.1.82 0.18 GVE 70.15'738.2'592.660.321.19'400.- m3 SIA 1.145.24.6.3.178.- Fahrsilo Hofdünger 48'750.44'858.0.30'127.48'750.74'985.1060.1630.1060.1630.84.250.0.14 0.21 Total 723'936.119'220.843'200.18330.18330.169.2.34 % EL 78% 8% 0% 0% 0% 7% kg Milch 0.01 2.01 0.33 0.08 0.04 2.48 Bemerkungen: - Mehrgebäudestall, 1-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, Futterlagerräume teilweise bestehend, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Güllesilo wurde erweitert, Gummimatten im Fressbereich - Als Vorgrube wird alter Güllekasten genutzt, jedoch waren bauliche Massnahmen für die Zuleitung notwendig - 50 m 3 Wassertank für Reinigung - 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt, Occasion - Südseite offen, Futtertenn - Nordseite Kühe, Boxen mit Spaceboard geschlossen - Fahrsilo neu, Hochsilo bestehend - Melkstand und Milchzimmer in altem Gebäude, jedoch neu ausgebaut - Tiefstrohbereich für kalbende Tiere - Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar - Kälber im altem Gebäude Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 33 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.2 Betrieb Nr. 2 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 470'000 580 Käsereimilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 57 59 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 1400 700 0 0 90 davon 55 0 0 0 12 12 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 13500 1480 1650 700 100 pro GVE 235 26 28.7 12.2 1.7 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 840 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.811'538.279'470.6'700.0.1'097'700.- 0.14'138.4'869.117.0.19'100.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.- 0.00 60.- 1.73 21.- 0.59 0.- 0.01 0.- 0.00 81.- 2.34 34 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 869'038.57'500.3. Betriebseinrichtungen 289'470.10'000.4. Umgebung und Erschliessung 14'200.7'500.5. Baunebenkosten 0.0.Total 1'172'700.75'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 7% 3% 53% 0% 6% GVE 0.15'140.5'043.247.0.20'400.- m3 SIA kg Milch 0.0.00 64.1.85 21.0.62 1.0.03 0.0.00 87.2.50 Stall Melkstand Heustock Stroh Hofdünger Total 578'614.104'484.- 44'708.141'232.869'038.72'000.- 120'000.58'000.0.39'470.289'470.650'614.- 120'000.162'484.- 44'708.180'702.- 1'158'500.11335.2091.2831.779.3148.20183.11103.2048.2773.763.3084.19770.727.116.64.215.86.1.38 0.26 0.35 0.10 0.38 2.46 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich - 55 m 3 Wassertank für Reinigung - 2 x 4 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt - Südseite offen, Curtains, Übergänge in den Laufhof - Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Sonnendach - Milchzimmer und Technikraum vorhanden - grosszügiger Tiefstrohbereich für kalbende und lahme Tiere - Stall für laktierende Tiere - grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 35 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.3 Betrieb Nr. 3 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 530'000 460 Käsereimilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 79 80 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 davon 76 0 0 0 20 10 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 13000 2000 2160 1250 100 2320 0 0 0 170 pro GVE 165 25 27.3 15.8 1.3 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 360 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.782'686.512'313.43'828.5'091.1'343'900.- 0.9'907.6'485.555.64.17'000.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 60.1.48 39.0.97 3.0.08 0.0.01 103.2.54 36 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 804'686.22'000.3. Betriebseinrichtungen 522'313.10'000.4. Umgebung und Erschliessung 43'828.0.5. Baunebenkosten 5'091.0.Total 1'375'900.32'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 3% 2% 0% 0% 2% GVE 0.10'186.6'612.555.64.17'400.- m3 SIA kg Milch 0.0.00 62.1.52 40.0.99 3.0.08 0.0.01 106.2.60 Stall Melkstand Heustock Hofdünger Total 570'474.136'995.97'217.804'686.102'781.- 279'544.88'304.51'684.522'313.673'255.- 279'544.225'299.- 148'901.- 1'327'000.8522.3539.2852.1885.16797.8416.3494.2816.1861.16588.560.97.414.102.1.27 0.53 0.43 0.28 2.50 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 4-Reiher, Kaltstall, Hochboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Gummimatten im Stallbereich - 1 Melkroboter, freier Tierverkehr - Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof - Nordseite Heustock, Greiferanlage, Heugebläse mit Dosiergerät, Kaltbelüftung - Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden - Tiefstrohbereich für kalbende Tiere - Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar - grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast Bewertung Tierwohl Wasser 7 6 5 Gesundheit 4 Licht und Luft 3 2 1 0 Futter Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 37 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.4 Betrieb Nr. 4 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Voralpine Hügelzone 350'000 680 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 50 50 davon 50 0 0 0 0 0 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 0 330 0 0 0 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total pro GVE 4700 94 1060 21 1010 20.2 420 8.4 100 2.0 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 380 0 20 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse 15'000.528'227.170'756.13'417.5'500.732'900.- GVE m3 SIA 300.3.10'565.- 112.3'415.36.268.3.110.1.14'700.- 156.- Josias Meili kg Milch 0.04 1.51 0.49 0.04 0.02 2.09 38 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro GVE 300.10'665.3'445.268.110.14'800.- m3 SIA 3.113.37.3.1.157.- Stall Melkstand Stroh Hofdünger 402'951.30'966.86'080.73'744.62'261.0.36'251.476'695.62'261.- 30'966.- 122'331.9534.1245.619.2447.9534.1245.619.2447.692.94.298.1.36 0.18 0.09 0.35 Total 533'227.172'256.705'500.14110.14110.150.2.02 Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 15'000.0.2. Gebäude 533'227.5'000.3. Betriebseinrichtungen 172'256.1'500.4. Umgebung und Erschliessung 13'417.0.5. Baunebenkosten 5'500.0.Total 739'400.6'500.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP pro m 2 oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 1% 1% 0% 0% 1% kg Milch 0.04 1.52 0.49 0.04 0.02 2.11 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Laufhof Spaltenboden, Gummimatten im Fressbereich - 2 x 4 Fischgerätemelkstand, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt - Südseite Mauer 1.5 m, sonst offen, Übergänge in den Laufhof - Nordsteite geschlossen, Futtertenn - Futterlagerraum grösstenteils bestehend - Milchzimmer und Technikraum vorhanden - Tiefstrohbereich für kalbende Tiere - Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar - Kälber in altem Gebäude Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 39 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.5 Betrieb Nr. 5 A. Betriebsdaten T Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 700'000 526 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 99 102 davon 92 0 0 17 21 7 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 12200 1500 1680 1130 100 0 460 0 0 140 pro GVE 123 15 17.0 11.4 1.0 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 1080 0 80 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.1'207'978.492'949.49'300.800.1'751'000.- 0.12'196.4'977.498.8.17'700.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 99.1.73 40.0.70 4.0.07 0.0.00 144.2.50 40 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro % EL 0% 0% 1% 0% 0% 0% Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht Stroh Hofdünger Total 22'350.- 219'222.- 1'210'978.0.67'750.497'449.22'350.- 286'972.- 1'708'400.226.2897.17248.219.2813.16749.49.239.140.0.03 0.41 2.44 Stall Melkstand 969'406.243'750.- 185'949.1'213'156.- 185'949.12248.1877.11894.1823.1006.1.73 0.27 GVE m3 SIA kg Milch 0.0.00 99.1.73 41.0.71 4.0.07 0.0.00 144.2.51 Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 1'210'978.3'000.3. Betriebseinrichtungen 497'449.4'500.4. Umgebung und Erschliessung 49'300.0.5. Baunebenkosten 800.0.Total 1'758'500.7'500.- 0.12'226.5'022.498.8.17'800.- Bemerkungen: - Eingebäudestall mit zusätzlichen Gebäude ausserhalb, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich - Wasserkasten 105 m 3 für Reinigung - 2 x 10 Swing-Over, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt - Südseite von Eingebäudestall mit Space Board, ausserhalb offen und Space Board - Nordseite Remise, OSB Platten, Futtertenn - Futterlager grösstenteils bestehend - Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden - grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke und kalbende Tiere - Stall für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar - grosszügiger Bereich für Kälber, Aufzucht und Mast Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 41 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.6 Betrieb Nr. 6 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 1'100'000 580 Käsereibetrieb B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 135 136 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 4730 1480 0 0 400 davon 133 2 0 0 0 0 10 Kühe Stiere Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 29100 4450 3790 1330 400 pro GVE 215 33 28.0 9.8 3.0 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 510 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.1'421'269.852'700.58'759.0.2'332'700.- 0.10'512.6'307.435.0.17'300.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.- 0.00 49.- 1.29 29.- 0.78 2.- 0.05 0.- 0.00 80.- 2.12 42 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 1'502'989.81'720.3. Betriebseinrichtungen 869'740.17'040.4. Umgebung und Erschliessung 68'759.10'000.5. Baunebenkosten 0.0.Total 2'441'500.- 108'800.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 5% 2% 15% 0% 4% GVE 0.11'117.6'433.509.0.18'100.- m3 SIA kg Milch 0.0.00 52.1.37 30.0.79 2.0.06 0.0.00 84.2.22 Stall Melkstand Heustock Stroh Hofdünger Total 992'549.311'371.- 87'457.111'612.- 1'502'989.252'540.- 400'000.144'700.0.72'500.869'740.1'245'089.- 400'000.456'071.- 87'457.184'112.- 2'372'700.9209.2959.3373.647.1362.17550.9155.2941.3353.643.1354.17446.670.96.59.361.82.1.13 0.36 0.41 0.08 0.17 2.16 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Gummimatten im Fressbereich - Wassserkasten 110 m 3 für Reinigung - 2 Melkroboter, freier Tierverkehr - Südseite stark offen - 1.3 m hohe Mauer - Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Warmluft und Biogasabwärme - ganze Scheune hat 1.5% Gefälle wegen Ausgangsterrain - Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden - Tiefstrohbereich für kranke und kalbende Tiere - nur für laktierende Kühe, Galtkühe und Jungvieh ausgelagert - Kälber nur 14 Tage in diesem Stall, nachher seperat Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 43 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.7 Betrieb Nr. 7 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 500'000 420 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 76 76 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 0 0 0 1200 0 davon 74 0 0 0 7 8 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 4600 1800 1280 140 500 pro GVE 61 24 17.0 1.9 6.6 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 1010 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse 6'961.767'555.302'746.9'032.12'010.1'098'300.- GVE 92.10'166.4'010.120.159.14'500.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 2.0.01 167.1.54 66.0.61 2.0.02 3.0.02 239.2.20 44 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 6'961.0.2. Gebäude 797'855.30'300.3. Betriebseinrichtungen 302'746.0.4. Umgebung und Erschliessung 13'732.4'700.5. Baunebenkosten 12'010.0.Total 1'133'300.35'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht Stall Melkstand 424'867.61'760.- 216'656.486'627.- 216'656.6445.2870.6386.2843.534.0.97 0.43 % EL 0% 4% 0% 34% 0% 3% GVE 92.10'568.4'010.182.159.15'000.- m3 SIA kg Milch 2.0.01 173.1.60 66.0.61 3.0.03 3.0.02 246.2.27 Fahrsilo Hofdünger Total 143'830.- 229'158.797'855.0.24'330.302'746.143'830.- 253'488.- 1'100'600.1905.3357.14577.1888.3327.14444.120.251.239.0.29 0.51 2.20 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 3-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS - kein RAUS - Spaltenboden, Gummimatten im Fressbereich - 1 Melkroboter, freier Tierverkehr - Südseite offen mit Curtains - Nordseite offen ohne Curtains, Futtertenn - Fahrsilo neu, Hochsilo bestehend - Milchzimmer, Büro sowie Technikraum vorhanden - grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke Tiere sowie Abkalbebox - Stall für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar - Kälber in Iglus bis abgetränkt Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 45 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.8 Betrieb Nr. 8 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 405'000 kg 560 m. Käsereimilch B.Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 56 56 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 davon 56 0 0 0 0 0 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 11000 1490 1100 910 100 1450 370 0 0 0 pro GVE 196 27 19.6 16.3 1.8 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 490 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.715'373.349'527.7'982.1'856.1'074'800.- 0.12'775.6'242.143.33.19'200.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 65.1.77 32.0.86 1.0.02 0.0.00 98.2.65 46 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 719'793.4'420.3. Betriebseinrichtungen 354'627.5'100.4. Umgebung und Erschliessung 7'982.0.5. Baunebenkosten 1'856.0.Total 1'084'300.9'500.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 1% 1% 0% 0% 1% Stall Melkstand Heustock 537'318.78'116.114'801.91'866.98'102.652'119.91'866.176'218.11645.1640.3147.11645.1640.3147.836.97.1.61 0.23 0.44 GVE 0.12'853.6'333.143.33.19'400.- m3 SIA 0.65.32.1.0.99.- kg Milch 0.00 1.78 0.88 0.02 0.00 2.68 Stroh Hofdünger Total 17'713.86'646.719'793.0.49'858.354'627.17'713.136'504.- 1'074'400.316.2438.19186.316.2438.19186.48.279.98.0.04.0.34 2.65 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Laufhof mit Spalten, Gummimatten im Fressbereich - 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt, Occasion - Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof - Nordseite Heustock, Greiferanlage, Belüftung mit Sonnendach - Milchzimmer und Technikraum vorhanden - Tiefstrohbereich für kalbende Tiere - Stall für laktierende und trockengestellte Tiere - gut abtrennbar - Kälber in altem Gebäude Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 47 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.9 Betrieb Nr. 9 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 300'000 565 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 82 82 davon 82 0 0 0 0 0 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 6900 1010 1280 480 200 0 0 0 0 0 pro GVE 84 12 15.6 5.9 2.4 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 340 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.618'324.355'915.14'985.8'120.997'400.- 0.7'541.4'340.183.99.12'200.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 90.2.06 52.1.19 2.0.05 1.0.03 145.3.32 48 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 618'324.0.3. Betriebseinrichtungen 356'935.1'020.4. Umgebung und Erschliessung 14'985.0.5. Baunebenkosten 8'120.0.Total 998'400.1'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP 2 pro m oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 0% 0% 0% 0% 0% Stall Melkstand Hofdünger 526'323.92'001.72'036.- 230'654.54'245.598'359.- 230'654.146'246.7297.2813.1783.7297.2813.1783.651.430.1.99 0.77 0.49 GVE 0.7'541.4'353.183.99.12'200.- m3 SIA kg Milch 0.0.00 90.2.06 52.1.19 2.0.05 1.0.03 145.3.33 Total 618'324.356'935.975'300.11894.11894.141.3.25 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 4-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Gummimatten im Fressbereich - 1 Melkroboter, freier Tierverkehr - Südseite offen, direkter Übergang zum Laufhof, - Nordseite Curtains, Futtertenn - Futterlagerungsraum bereits vorhanden - Milchzimmer, Aufenthaltsraum sowie Technikraum vorhanden - grosszügiger Tiefstrohbereich für kranke Tiere sowie Abkalbeboxen - nur für laktierende Kühe und Galttiere - gut abtrennbar - Kälber in altem Gebäude Bewertung Tierwohl Gesundheit Wasser 7 6 5 4 3 2 1 0 Futter Licht und Luft Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 49 Bachelor Thesis HAFL 2014 4.10 Betrieb Nr. 10 A. Betriebsdaten Zone Milchlieferrecht kg Höhe m ü. M. Produktionssystem Tal 320'000 680 Industriemilch B. Informationen zum Projekt: nur neue Gebäude berücksichtigt GVE GVP Volumen Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossene Fassaden Offene Fassaden Belüftungsheu in m 3 Bodenheu und Stroh in m 3 Hochsilo in m 3 Flachsilo in m 3 Offene Remise in m 2 Total 49 49 davon 49 0 0 0 0 0 Einheiten m 3 SIA m2 m2 m2 m2 Kühe Rinder älter als 2 Jahre Rinder zwischen 1 und 2 Jahre Rinder bis 1 Jahr Mastkälber Kälber bis 70kg Total 6000 1180 1090 290 400 0 0 0 0 0 pro GVE 122 24 22.2 5.9 8.2 Güllengrube in m 3 Güllensilo in m 3 Mistplatte in m 2 580 0 0 geschlossene Remise in m 2 0 C. Investitionen TOTAL CHF pro Aufwand 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5. Baunebenkosten Total Ergebnisse GVE 0.612'674.204'531.13'881.7'766.838'900.- 0.12'504.4'174.283.158.17'100.- Josias Meili m3 SIA kg Milch 0.0.00 102.1.91 34.0.64 2.0.04 1.0.02 140.2.62 50 Bachelor Thesis HAFL 2014 TOTAL CHF pro Kosten total Kosten total davon EL 1. Vorarbeit 0.0.2. Gebäude 632'674.20'000.3. Betriebseinrichtungen 205'551.1'020.4. Umgebung und Erschliessung 13'881.0.5. Baunebenkosten 7'766.0.Total 859'900.21'000.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 pro GVE pro GVP pro m 2 oder m 3 pro kg Milchlieferrecht % EL 0% 3% 0% 0% 0% 2% Stall Melkstand Hofdünger 506'551.126'123.97'277.61'091.47'183.603'828.61'091.173'306.12323.1247.3537.12323.1247.3537.671.299.1.89 0.19 0.54 GVE 0.12'912.4'195.283.158.17'500.- m3 SIA 0.105.34.2.1.143.- kg Milch 0.00 1.98 0.64 0.04 0.02 2.69 Total 632'674.205'551.838'200.17106.17106.140.2.62 Bemerkungen: - Eingebäudestall, 2-Reiher, Kaltstall, Tiefboxen, BTS und RAUS - Schieberentmistung, Laufhof von Hand, Gummimatten im Fressbereich - 2 x 3 Autotandem, Abnahmeautomatik, Milchmengenmessung, Laufhof als Warteraum genutzt - Südwestseite Curtains, Übergänge in den Laufhof - Nordostseite Curtains, Futtertenn - Futterlagerraum bereits bestehend - Milchzimmer und Abkalbebox in alten Stall, Melkstand an altem Gebäude anliegend - nur für laktierende Kühe und Galtkühe - gut abtrennbar - Kälber in altem Gebäude Bewertung Tierwohl Wasser 7 6 5 Gesundheit 4 Licht und Luft 3 2 1 0 Futter Ruhe Raum Ergebnisse Josias Meili 51 Bachelor Thesis HAFL 2014 5 Diskussion Im folgenden Teil werden die zehn für diese Arbeit ausgewerteten Betriebe miteinander verglichen. In Kapitel 4 kann für jeden einzelnen Betrieb nachvollzogen werden, was beim Bau eines Milchviehstalles neu erstellt wurde und wie dies die Investitionskosten beeinflusst hat. 5.1 Auswertung der eigenen Ergebnisse 5.1.1 Totaler Investitionsbedarf Von den zehn ausgewerteten Betrieben haben fünf einen Milchviehstall für über 70 GVE gebaut. Dabei sind beim günstigsten Bau (82 GVE) inklusive Eigenleistungen Kosten von Fr. 12‘200.- pro GVE angefallen. Bei der teuersten Variante wurde ein Milchviehstall für 57 GVE für Fr. 20‘400.- pro GVE realisiert. Im Durchschnitt fielen für 73 GVE Kosten von Fr. 17‘200.pro GVE an. Die weiteren Ergebnisse sind in Abbildung 10 ersichtlich. 25'000 22'500 20'000 17'200 Fr./GVE 17'500 15'000 12'500 10'000 7'500 5'000 2'500 0 46 49 50 56 57 76 79 82 Gebäudekapazität in GVE 99 135 Ø73 Abb. 10: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen in Fr./GVE der zehn untersuchten Betriebe, sortiert nach Gebäudekapazität Im Vergleich zu den ausgewerteten Betrieben von Hilty und Herzog (2003) ist der durchschnittliche Investitionsbedarf von Fr. 16‘100.- pro GVE um Fr. 1‘100.- pro GVE angestiegen. Dies ist eine Steigerung der Baukosten um knapp 7% seit 2003. Gemäss dem Luzerner Scheunen-Index, welcher in Kapitel 2.4 erläutert wurde, sind die Baukosten seit 2003 um rund 20% gestiegen. In der vorliegenden Arbeit beträgt die durchschnittliche Stallgrösse der untersuchten Betriebe 73 GVE im Gegensatz zu 54 GVE in den Auswertungen von 2003 (ebd.). Bei den 27 untersuchten Betrieben von Hilty und Herzog Diskussion Josias Meili 52 Bachelor Thesis HAFL 2014 (2003), welche Milchviehställe für über 55 GVE gebaut hatten, lag der Mittelwert der Investitionen bei Fr. 13‘500.- pro GVE. Die durchschnittliche Grösse betrug 83 GVE. Dies entspräche einer Erhöhung der Baukosten von rund 27%. Da die durchschnittliche Grösse der in dieser Arbeit untersuchten Betriebe bei 73 GVE liegt, ist die Baukostenerhöhung von rund 27% aufgrund der in Kapitel 2.3.2 beschriebenen Degression der Investitionskosten bei steigender Bestandesgrösse mit Vorbehalt zu betrachten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Erhöhung der Baukosten an jenen des Luzerner Scheunen-Indexes von rund 20% orientiert. Im Ganzen fielen 69% der totalen Investitionskosten für das Gebäude und 28% für die Betriebseinrichtungen an. Die Kosten für Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie Baunebenkosten betrugen bloss 3% und können praktisch vernachlässigt werden. Somit wurde von den zehn untersuchten Betrieben deutlich mehr für Betriebseinrichtungen ausgegeben als dies bei Hilty und Herzog (2003) der Fall war. Dies ist auf die grösseren Bestandesgrössen sowie auf den technischen Fortschritt zurückzuführen. Unerwartet hohe Investitionskosten hatte der erste Betrieb, welcher mit 46 GVE den kleinsten Stall realisierte. Aufgrund des Mehrgebäudestalles wurde angenommen, dass die Investitionskosten pro GVE im Vergleich zu den anderen Betrieben eher tiefer ausfallen würden, wie dies anhand der Literaturdaten in Kapitel 2.3.1 zu erwarten war. Dies lässt sich aber durch die im Vergleich mit den anderen Betrieben kleine Stallgrösse sowie dem teuren Gebäude für den Melkstand erklären, welches auf diesem Betrieb realisiert wurde. Dass die durchschnittlichen Investitionskosten der zehn untersuchten Betriebe mit Fr. 17‘200.- pro GVE deutlich unter den Baukosten von Fr. 24‘000.- pro GVP, wie in Kapitel 2.3.8 dargestellt, liegen, hat mehrere Gründe. Einerseits wurden in der vorliegenden Arbeit nur Betriebe aus dem Talgebiet und der voralpinen Hügelzone untersucht, und anderseits ist die errichtete Gebäudekapazität dieser Betriebe mit durchschnittlich 73 GVE für schweizerische Verhältnisse sicherlich überdurchschnittlich hoch. 5.1.2 Totaler Investitionsbedarf aufgeteilt nach Futterlagerung Dass die Futterlagerung einen erheblichen Anteil an den Investitionskosten ausmacht, wurde bereits in Kapitel 2.3.1 beschrieben. Die zehn ausgewerteten Betriebe, die in der vorliegenden Arbeit beschrieben werden, wurden in Abbildung 11 in drei Gruppen unterteilt. In der ersten Gruppe sind Betriebe zu finden, welche beim Neubau keinen Futterlagerungsraum für belüftetes Heu oder Silage gebaut haben. Falls nur Lagerraum für Stroh, unbelüftetes Heu oder lose Futtermittel gebaut wurde, gehören diese Betriebe ebenfalls zu dieser Gruppe. Entweder können diese Betriebe bereits bestehende Lagerräume nutzen oder arbeiten sicherlich kurzfristig noch mit Siloballen. Diese lassen sich ohne Probleme auf einer Fläche auf dem Betrieb stapeln. Zur zweiten Gruppe gehören Diskussion Josias Meili 53 Bachelor Thesis HAFL 2014 Betriebe, welche beim Neubau auch noch einen belüfteten Heulagerraum gebaut haben. Diese Betriebe haben den Heulagerraum so gross gebaut, dass dieser für die bestehende Stallkapazität ausreicht. In der dritten Gruppe sind zwei Betriebe, welche eine Fahrsiloanlage gebaut haben. Jedoch können beide Betriebe noch auf bestehende Hochsilos zurückgreifen. 25'000 22'500 18'825 20'000 17'200 Fr./GVE 17'500 17'200 15'575 15'000 12'500 10'000 7'500 Nichts 5'000 Heu Silo 2'500 0 49 50 82 99 Ø70 56 57 79 135 Ø81 46 76 Ø61 Ø73 Gebäudekapazität in GVE Abb. 11: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe in Fr./GVE, aufgeteilt nach der Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität Es überrascht nicht, dass Betriebe, welche keine Futterlagerkapazitäten realisiert haben, mit durchschnittlichen Kosten von Fr. 15‘575.- pro GVE den geringsten Investitionsbedarf aufwiesen. Die beiden Fahrsilobetriebe haben durchschnittlich für Fr. 17‘200.- pro GVE gebaut. Da es einerseits nur zwei Betriebe waren, welche einen Silolagerraum erstellten und beide noch bestehende Hochsilos nutzen, sind die Investitionskosten in diesem Bereich nicht repräsentativ. Bei den Betrieben mit Heufutterlager betrugen die durchschnittlichen Investitionskosten Fr. 18‘825 pro GVE. Dass die Realisierung eines Futterlagerraumes für Heu teurer ist als für Silage, war anhand der Literaturrecherche zu erwarten und deckt sich auch mit den Ergebnissen der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001). Es gilt jedoch zu beachten, dass bei den untersuchten Betrieben der vorliegenden Arbeit die Heubetriebe mit durchschnittlich 81 GVE deutlich grösser sind als die durchschnittliche Grösse der Silobetriebe. 5.1.3 Totaler Investitionsbedarf nach m3 SIA-Volumen Mit den Kosten pro m3 SIA-Volumen 416, dargestellt in Abbildung 12, lassen sich die Gebäudevolumen miteinander vergleichen und geben so einen Einblick, wie die Kosten durch das Volumen beeinflusst werden. Diskussion Josias Meili 54 Bachelor Thesis HAFL 2014 250 212 225 Fr. / m3 SIA 416 200 175 147 150 142 125 94 100 75 50 Nichts 25 Heu Silo 0 49 50 82 99 Ø70 56 57 79 135 Ø81 46 76 Ø61 Ø73 Gebäudekapazität in GVE 3 Abb. 12: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe pro m SIA 416, aufgeteilt nach Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität Die Heubetriebe in Abbildung 12 wiesen mit Fr. 94.- pro m3 SIA 416 im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen die tiefsten Investitionskosten pro m3 SIA 416 aus. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Betriebe mit Heulagerung ein sehr grosses Volumen besitzen. Im Vergleich mit der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) lässt sich erkennen, dass heutzutage eher voluminöser gebaut wird als vor 13 Jahren. Damals wurde das Volumen noch nach m3 SIA 116 berechnet, was zu einem rund 4 – 10% höheren Volumen führte. Deshalb sind die Kosten pro m3 SIA 416 im Vergleich zu m3 SIA 116 auch um rund 4 – 10% höher. Das erklärt auch, warum die Beträge in den Ergebnissen von Gavillet und Joray (2001) bedeutend höher ausfielen. Betriebe, welche keinen Futterlagerraum gebaut haben, wiesen bei den Auswertungen von 2001 mit Fr. 103.- pro m3 SIA 116 rund 40% tiefere Kosten pro m3 SIA aus. Die gleichen Erkenntnisse waren auch bei der Gruppe mit Heulagerraum ersichtlich. Bei den Auswertungen von 2001 hatte diese Betriebsgruppe mit Fr. 75.- pro m3 SIA 116 Heulagerraum 25% tiefere Kosten pro Fr. 103.- pro m3 SIA (ebd.). Dass durch ein steigendes Gebäudevolumen pro GVE der Investitionsbedarf pro GVE steigt, ist in Abbildung 13 ersichtlich. Diskussion Josias Meili 55 Bachelor Thesis HAFL 2014 25'000 22'500 20'000 Fr./GVE 17'500 15'000 12'500 10'000 7'500 5'000 Nichts Heu Silo 2'500 0 84 94 122 123 165 215 196 235 61 109 m3 SIA 416/GVE Abb 13: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen pro GVE in Abhängigkeit vom Volumen nach SIA 416 pro GVE, aufgeteilt nach Futterlagerung, sortiert nach Gebäudekapazität Grundsätzlich steigt bei steigendem Volumen auch der Investitionsbedarf. Eine Ausnahme bildete ein Betrieb mit Heulagerung. Da dieser aber für 135 GVE gebaut wurde, konnte er stark vom Grösseneffekt profitieren. Gemäss dem Kuhsignale-Konzept von Hulsen (2008) sind Licht und Luft zwei der sieben Grundbedürfnisse einer Kuh. Ein grösseres Gebäudevolumen, welches sich dann auch im Volumen nach SIA 416 wiederspiegelt, gewährleistet auch ein grösseres Luftvolumen. Die Kuh sollte ständig die Möglichkeit haben, frische Luft einatmen zu können. Zudem sollte die Luft im Stall genauso riechen wie die Aussenluft (ebd.). Um dies bei kleineren Gebäudevolumen zu erreichen, sind offene Fassadenflächen essentiell. Des Weiteren haben offene Fassadenflächen den Vorteil, dass das Tageslicht in den Stall eindringen kann. Ein gutes Beispiel dafür sind die Betriebe Nr. 7 und Nr. 9. Grundsätzlich ist es möglich, auch mit einem tieferen Gebäudevolumen die Grundbedürfnisse der Kuh nach viel Tageslicht und frischer Umgebungsluft zu befriedigen. 5.1.4 Detailkosten Bei der Auswertung der Detailkosten wurden die Kosten für das Gebäude und die Betriebseinrichtungen in die vier Sparten Stall, Melkstand, Futter- und Güllelagerung aufgeteilt. Kosten, welche beim Bau in den Bereichen Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie den Baunebenkosten angefallen waren, wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Futterlagerung beinhaltet die Kosten sowohl für die Strohbühne wie auch für das unbelüftete Heu. Die Zusammensetzung der Detailkosten der zehn untersuchten Betriebe sind in Abbildung 14 ersichtlich. Diskussion Josias Meili 56 Bachelor Thesis HAFL 2014 22'500 20'000 17'500 Fr. /GVE 15'000 12'500 10'000 7'500 5'000 2'500 0 46 57 79 50 99 135 76 56 82 49 Ø73 Gebäudekapazität in GVE Stall Melkstand Futterlagerung Güllelagerung Abb. 14: Detailkosten inklusive Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe, aufgeteilt nach Stall, Melkstand, Futter- und Güllelagerung in Fr./GVE In Abbildung 14 ist erkennbar, dass bei den Betrieben die Kosten für die einzelnen Bereiche stark variieren. Im Durchschnitt wurde für 73 GVE Fr. 10‘280.- pro GVE für den Bereich „Stall“ ausgegeben. Die Höhe der Beträge bewegt sich in einem Rahmen von Fr. 6‘450.- bis Fr. 14‘260.- pro GVE. In den Auswertungen der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) wurde für den Stall durchschnittlich Fr. 7‘400.- pro GVE ausgegeben. Neben einer kleineren durchschnittlichen Bestandesgrösse der in der vorliegenden Arbeit ausgewerteten Betriebe, gibt es noch weitere Gründe für die höheren Kosten in diesen Bereichen. Dies ist gemäss dem Autor dieser Arbeit einerseits auf die Steigerung der Baukosten, wie dies in Kapitel 2.4 beschrieben wird, zurückzuführen. Anderseits ist anzunehmen, dass heutzutage die Ställe grosszügiger gebaut werden. Grössere Tiefstrohbereiche sind bei vielen Betrieben Standard wie auch breitere Übergänge und grosszügigere Liegeboxen. Zudem werden die Milchviehställe im Vergleich zu früheren Auswertungen, wie in Kapitel 5.1.3 beschrieben, voluminöser gebaut. Für den Melkstand inklusive Tank wurde bei den zehn ausgewerteten Betrieben im Durchschnitt Fr. 2‘170.- pro GVE ausgeben. Die günstigste Variante war mit Fr.1‘250.- pro GVE fast dreimal günstiger als die teuerste. Bei den Auswertungen von Gavillet und Joray (2001) wurde für die Melkeinrichtung durchschnittlich Fr. 1‘400.- pro GVE ausgegeben. Vier der zehn in dieser Arbeit ausgewerteten Betriebe lassen ihre Kühe von einem Melkroboter melken. Die durchschnittlichen Investitionskosten lagen bei automatischen Melksystemen bei Fr. 3‘050.- pro GVE und waren somit praktisch doppelt so teuer wie Melkstände. Entscheidend für die Rentabilität eines Melkroboters ist jedoch die Auslastung dieses Diskussion Josias Meili 57 Bachelor Thesis HAFL 2014 Systems, wie dies in Kapitel 2.1.2 genauer erläutert wurde. Durch den Einsatz eines automatischen Melksystems wird sicherlich weniger Fläche als für einen Melkstand benötigt. Dadurch lassen sich die Kosten für das Gebäude reduzieren, und die Differenz der Investitionskosten für die beiden Systeme wird dadurch kleiner. Auch Melkstände werden heutzutage mit immer mehr Technik ausgestattet. Hier ist zu empfehlen, dass sich die Landwirtinnen und Landwirte vor der Investition ein genaues Bild davon machen sollen und sich nur Zusatzausführungen leisten, welche für ihren Betrieb sinnvoll sind und ihnen die tägliche Arbeit erleichtern. Somit fielen für einen neuen Milchviehstall mit 73 GVE ohne Futter- und Güllelagerraum durchschnittliche Investitionskosten von Fr. 12‘450.- pro GVE an. Kosten, welche beim Bau in den Bereichen Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie den Baunebenkosten angefallen waren, wurden dabei nicht berücksichtigt. In der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) wurden die Fremdkosten für den Bau eines neuen Stalls mit durchschnittlich Fr. 10‘700.- pro GVE angegeben. Für die Futterlagerung entstanden durchschnittliche Kosten von Fr. 1‘776.- pro GVE, wobei die Spannbreite von gar keinen Ausgaben bis Fr. 4‘020.- pro GVE reichte. Die grossen Unterschiede sind darauf zurückzuführen, dass ein Grossteil der Betriebe von bestehendem Futterlagerraum profitieren konnte. Betriebe mit einem Dürrfutterlager hatten für die Erstellung eines Futterlagers im Durchschnitt mit Fr. 3‘486.- rund Fr. 2‘000.- höhere Investitionskosten pro GVE als Betriebe mit einem Flachsilo. Bei der Diplomarbeit von Gavillet und Joray (2001) wurde für die Futterlagerung durchschnittlich Fr. 4‘100.ausgegeben. Die tieferen Kosten in diesem Bereich sind sicherlich durch die grösseren Betriebe sowie auch durch die vermehrte Nutzung bestehender Futterkapazitäten zurückzuführen. Die Güllelagerung verursachte mit durchschnittlich Fr. 2‘450.- pro GVE den zweithöchsten Kostenanteil. Dabei wurde in diesem Bereich zwischen Fr. 1‘360.- und Fr. 3‘540.- pro GVE ausgegeben. Auch in diesem Bereich konnten viele Betriebe von bereits bestehenden Lagerkapazitäten profitieren. Beim Bau von kleinen Güllelagerräumen waren die Investitionskosten pro m3 Güllelagerraum jedoch deutlich höher. Dies lässt sich durch die Betriebseinrichtungen begründen, welche in diesem Fall prozentual einen höheren Kostenanteil ausmachten. Falls ein grosser Güllelagerraum gebaut werden muss, sollte ein oberflur Güllesilo in Betracht gezogen werden. Wie in Kapitel 2.3.3 beschrieben, sind die Kosten für eine 700 m3 unterflur Güllegrube 40 – 50% teurer als für ein oberflur Güllesilo. 5.1.5 Eigenleistungen Durch Eigenleistungen lässt sich der totale Investitionsbedarf senken. In den zehn untersuchten Betrieben betrugen die geleisteten Eigenleistungen zwischen 0 und 7%. Im Diskussion Josias Meili 58 Bachelor Thesis HAFL 2014 Durchschnitt konnte 3% der Bausumme als Eigenleistungen ausgewiesen werden. Zwei Betriebe hatten beim Bau praktisch keine Eigenleistungen erbracht. Im Vergleich zur Auswertung von Hilty und Herzog (2003) haben die untersuchten Betriebe der vorliegenden Arbeit rund 5% weniger Eigenleistungen geleistet. Bei einem Betrieb betrugen die Eigenleistungen jedoch Fr. 108‘000.-. Ein weiterer Betrieb konnte durch seine Eigenleistungen den effektiven Aufwand um Fr. 1‘300.- pro GVE senken. Viele Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter gaben bei den Betriebsbesuchen an, dass die Zeit für Eigenleistungen während der Bauzeit gar nicht vorhanden war. Dass auch mit sehr wenig Eigenleistung ein kostengünstiger Stall realisiert werden kann, bewies Betrieb Nr. 9. Falls geplant wird, Eigenleistungen zu erbringen, und auch das nötige Know-how vorhanden ist, sollten diese vor Baubeginn genau geplant werden. Am meisten Einsparungen können erzielt werden, wenn die geplanten Eigenleistungen komplett aus den Offerten gestrichen werden. 5.1.6 Kosten pro kg Milch Für die Zeit nach einem Stallneubau sind neben den Kosten pro GVE hauptsächlich die Kosten des Gebäudes pro kg Milchverkauf entscheidend (Dorsch 2010). Bei den zehn untersuchten Betrieben gab es beträchtliche Unterschiede. Einerseits waren die Investitionskosten für den Milchviehstall unterschiedlich, anderseits sind bei vielen Betrieben die Gebäudekapazitäten noch nicht ausgelastet, und es sind auch verschiedene Milchleistungen pro Kuh und Jahr vorhanden. Um die Gebäudekosten möglichst tief zu halten, ist eine möglichst rasche Auslastung des Gebäudes anzustreben. Mit einer höheren Milchleistung pro Kuh und Jahr können die Investitionskosten auf mehr kg Milch verteilt werden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist jedoch zu beachten, dass in vielen Fällen durch eine höhere Milchleistung andere Zusatzkosten entstehen. Mit einer Auslagerung der Galtkühe, kann der neue Stall nur mit laktierenden Kühen belegt werden. Dadurch lassen sich ebenfalls mehr kg Milch im neuen Stall produzieren. Jedoch darf in einem solchen Fall die anfallende Arbeit für das Umstellen und Betreuen der Tiere an einem anderen Standort nicht ausser Acht gelassen werden. 5.1.7 Kuhkomfort und Arbeitseffizienz Alle besuchten Milchviehställe wiesen einen hohen Tierkomfort aus. Im Durchschnitt erreichten die Betriebe 5.8 von 7 möglichen Punkten. Betrieb Nr. 5 erreichte mit 4.5 Punkten die niedrigste Punktzahl. Die höchste Punktzahl erreichte Betrieb Nr. 9 mit 6.6 Punkten. Die weiteren erreichten Durchschnittspunktzahlen der Betriebe gemäss der Tierwohl-Checkliste sind in Abbildung 15 ersichtlich. Diskussion Josias Meili 59 Bachelor Thesis HAFL 2014 Erreichte Durchschnittspunktzahl 7.0 5.8 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Ø Betriebe Abb. 15: Erreichte Durchschnittspunktzahlen der zehn untersuchten Betriebe gemäss der TierwohlCheckliste Allen besuchten Betrieben der vorliegenden Arbeit war das Tierwohl beim Bau eines neuen Milchviehstalles sehr wichtig. Als einziger Kritikpunkt kann angeführt werden, dass bei einzelnen Betrieben der Tiefstrohbereich verbessert werden könnte. Damit dieser auch regelmässig genutzt wird, sollte eine direkte Separation vom Melkstand vorhanden sein. Zudem wird so dieser Bereich auch eher für kranke Kühe genutzt, welche im Tiefstrohbereich geschont werden können. 5.1.8 Bauliche Massnahmen von kostengünstigen Lösungen In diesem Kapitel werden drei Betriebe genauer betrachtet, welche mit kostengünstigen Lösungen aufgefallen sind, jedoch teilweise mit anderen Lösungsansätzen ans Ziel gekommen sind. Dies waren die Betriebe Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 9. Betrieb Nr. 6: Dieser Betrieb war mit einem Stall für 135 GVE der grösste untersuchte Betrieb. Speziell an diesem Gemeinschaftsbetrieb ist die silofreie Fütterung, wie in Abbildung 16 zu erkennen ist, weshalb der Betrieb einen grossen Heulagerraum gebaut hat. Ebenfalls ist eine grosse Lagerfläche für Bodenheu, Stroh und andere vorhanden. Im Futtermittel Vergleich zu Betrieb Nr. 3, welcher ebenfalls einen Stall mit Heulagerraum Abb. 16: Milchviehstall von Betrieb Nr. 6 Diskussion Josias Meili 60 Bachelor Thesis HAFL 2014 gebaut hat, hatte dieser Betrieb leicht höhere Investitionskosten. Dies lässt sich durch einen bedeutend höheren Kostenanteil bei der Heulagerung erklären, was durch das grössere Volumen und die Warmbelüftung begründet werden kann. Ebenfalls waren für den Bau an diesem Standort umfangreiche Erdarbeiten nötig, weshalb auch die Kosten für den Stallbereich eher hoch ausfielen. Da das realisierte Gebäude ein Gefälle von 1.5% aufweist, waren speziell die Holzbauarbeiten nicht einfach, was sicherlich auch zu zusätzlichen Kosten geführt hat. Dieser Betrieb konnte sicherlich dank seiner Grösse, welche durch ein Gemeinschaftsprojekt entstand, seine Kosten senken. Ebenfalls profitierte er von den vorhandenen Gebäudesubstanzen. Weil nur wenig Güllelagerraum realisiert werden musste, konnten in diesem Bereich die Kosten tief gehalten werden. Zudem konnten alte Gebäude für die Kälberaufzucht und die Galtkühe genutzt werden. Weiter wurden Eigenleistungen in der Höhe von über Fr. 100‘000.- vollbracht, was rund Fr. 800.- pro GVE entspricht. Betrieb Nr. 7: Dieser Stall wurde für 76 GVE geplant und realisierte neben einer ausreichend grossen Güllegrube auch einen Flachsilo für 1‘200 m3. Trotz den im Vergleich mit anderen Betrieben hohen Kosten für die Güllegrube schnitt der Betrieb mit totalen Investitionskosten 15‘000.- pro von GVE Fr. sehr kostengünstig ab. Dieser Stall konnte praktisch an einem bereits erschlossenen Standort gebaut werden, weshalb auch die Umgebungs- und Erschliessungskosten sehr tief Abb. 17: Milchviehstall von Betrieb Nr. 7 gehalten werden konnten. Dieser Betrieb fiel durch die tiefsten Detailkosten im Bereich des Stalles pro GVE aller untersuchten Betriebe auf. Dies ist auf die einfache Bauweise des Gebäudes zurückzuführen. Mit einem einfachen Pultdach wurde der Stall überdacht, wie in Abbildung 17 zu erkennen ist. Durch die Verlängerung des Daches wurde gleich auch die Futterachse kostengünstig überdacht. Durch das einfache Gebäude entstand ein sehr geringes SIAVolumen. Da aber das Gebäude auf drei Seiten offene Fassaden aufweist, ist auch durch das geringe Luftvolumen ein optimales Stallklima vorhanden. Auch wenn dieser Betrieb ein Diskussion Josias Meili 61 Bachelor Thesis HAFL 2014 grosses Raumprogramm erstellen musste, konnte durch die Einsparungen mit einem einfachen Gebäudebau ein kostengünstiges Projekt realisiert werden. Speziell an diesem Betrieb ist, dass er auf das RAUS-Programm verzichtet und aus diesem Grund keine unbedachte Laufhoffläche realisierte. Da die Investitionen für einen Laufhof jedoch sehr gering sind, wie dies in Kapitel 2.3.6 beschrieben ist, ist die praktisch zu vernachlässigen. Betrieb Nr. 9: Betrieb Nr. 9 hat einen neuen Milchviehstall für 82 GVE realisiert. Für die Futterlagerung werden bisherigere Lagerräume genutzt. Ebenfalls konnte durch bestehende Güllelagerräume die neue Güllegrube klein gehalten werden. Dies ist sicherlich ein Grund, weshalb dieser Betrieb mit Fr. 12‘200.- pro GVE den Bau am kostengünstigsten aller in dieser Arbeit untersuchten Betriebe realisieren konnte. Dieser Betrieb fiel ebenfalls durch seine tiefen Detailkosten im Bereich des Stalles auf. Der Betrieb realisierte Milchviehstall seinen durch Gesamtstallkonzept ein einer Planungs- und Hallenbaufirma. Da dies ein Standardstall ist, konnten durch das stimmte Konzept Kosten eingespart abge- sicherlich werden. Ebenfalls hat dieser Stall eines der geringsten SIA-Volumen pro GVE, durch das ebenfalls Kosten Abb. 18: Milchviehstall von Betrieb Nr. 9 eingespart werden konnten. Fazit: Die drei beschriebenen Betriebe haben bewiesen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Baukosten einzusparen. Massgebend sind jedoch sicherlich eine gewisse Grösse des Stalles, der Einbezug bestehender Gebäudeteile sowie ein einfaches Stallsystem. Ebenfalls haben alle drei Betriebe einen einfachen Stallgrundriss, bei dem Ecken, Absätze und Mauern möglichst vermieden wurden. Gemeinsam ist bei allen drei Betrieben, dass sie mit einem automatischen Melksystem melken, welches im Durchschnitt rund Fr. 1‘500.- höhere Investitionskosten pro GVE auswies als herkömmliche Melkstände. Somit wurde auf diesen Betrieben sicherlich nicht bei der Arbeitseffizienz gespart. Dies gilt ebenfalls für die Inneneinrichtungen. Bei allen besuchten Betrieben wurde ein effizienter Stall vorgefunden, was darauf hindeutet, dass die Arbeitseffizienz nicht nur von den Investitionskosten Diskussion Josias Meili 62 Bachelor Thesis HAFL 2014 beeinflusst wird, sondern auch vom gesamten Stallkonzept abhängt. Dass ein hoher Kuhkomfort auch bei kostengünstigen Systemen möglich ist, zeigten die drei Betriebe, welche in diesem Kapitel genauer beschrieben wurden. Diese erreichten gemäss der Tierwohl-Checkliste die höchsten drei Durchschnittspunktzahlen. 5.1.9 Mit gezielter Planung Baukosten senken Bei den untersuchten Betrieben waren bei einzelnen Kostenpunkten sehr grosse Kostenunterschiede vorhanden, wie dies in Abbildung 14 ersichtlich ist. Dafür sind sicherlich verschiedene Gründe verantwortlich. Dabei muss immer den individuellen Bauvorhaben und der Planung Rechnung getragen werden. Eine gute Planung und vor allem explizite Vorgaben an die Architekten und Unternehmer verhindern, dass die Kosten aus dem Ruder laufen. Deshalb soll auch ein Planungsbüro gewählt werden, welches bereits Erfahrungen mit kostengünstigen Bauvorhaben hat. Gemäss Huber (2010), zitiert in Dorsch (2010), sind auch grosse Kosteneinsparungen durch geschicktes Verhandeln möglich. Wichtig ist, dass genügend Zeit für das Verhandeln mit den Unternehmern eingeplant wird. Häufig wird die Stalltechnik zu teuer eingekauft, weil mit dem Bau schon begonnen wurde und die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter nur noch den Baufortschritt im Kopf hat (ebd.). Mit harten aber fairen Verhandlungen kann jedoch viel Geld gespart werden. Der Bauherr oder die Bauherrin muss den Anbietern von Anfang an klar kommunizieren, dass Kosteneinsparungen für ihn sehr wichtig sind (Felder 2010). Zu einer optimalen Lösung führt ein Zusammenspiel der drei Faktoren Tierwohl, Arbeitskomfort und bestmögliche Rentabilität (Elite 2012). Faktoren wie Tierwohl und Arbeitskomfort sollten deshalb gleich gewichtet werden wie die Realisation eines kostengünstigen Stalles (Felder 2010). Landwirtinnen und Landwirte, welche nicht selber verhandeln möchten, bietet sich auch die Möglichkeit, mit einem erfahrenen Planer Ausschreibungen vorzunehmen. Dabei sollten verbindliche Leistungsangebote eingeholt und verglichen werden (Elite 2012). Ebenfalls empfehlenswert sind das Einholen von Referenzen bei den Bauplanern und ein neutrales Gespräch mit den dortigen Betriebsleitern. Für die Ausschreibungen sollte genügend Zeit eingeplant und mindestens vier bis sechs Angebote pro Bauauftrag eingeholt werden. Damit können die Baukosten um 15 – 25% gesenkt werden (ebd.). Während dem Bau sollte die Baustelle konsequent überwacht werden, sei dies durch die Landwirtinnen und Landwirte selbst oder das Planungsbüro. Dadurch können allfällige Fragen gleich geklärt und Baufehler möglichst vermieden werden. Die einzelnen Bauabschnitte sollten von einer Fachperson abgenommen und allfällige Mängel aufgezeichnet und besprochen werden. Gemäss Felder (2010) macht es keinen Sinn, den Stall so gross zu bauen, dass viele Plätze nach der Vollendung des Bauvorhabens leer stehen. Zumindest dann, wenn nicht eine Diskussion Josias Meili 63 Bachelor Thesis HAFL 2014 konkrete Vergrösserung in Aussicht steht. Kurzfristig ist es oftmals eine Illusion, zu glauben, dass die bewirtschafte Fläche vergrössert werden kann. In vielen Fällen werden die leeren Stallplätze dann durch überbezahlte Pachtflächen oder durch die Aufstockung des Tierbestandes ohne zusätzliche Landflächen teuer gefüllt. Es ist jedoch sicherlich sinnvoll, bereits bei der Planung eine Vergrösserung des Stalles zu berücksichtigen (ebd.). 5.2 Vergleich mit den Daten von Marc Ritter Die zehn untersuchten Betriebe aus der Deutschschweiz lagen mit durchschnittlichen Investitionskosten von Fr. 17‘200.- pro GVE gut Fr. 800.- pro GVE unter den durchschnittlichen Investitionskosten der Westschweizer Betriebe. Bei zwanzig untersuchten Betrieben ergaben sich durchschnittliche Investitionskosten von Fr. 17‘640 pro GVE bei einer Stallgrösse von 74 GVE. Die Investitionskosten pro GVE aller untersuchten Betriebe sind in Abbildung 19 ersichtlich. 25'000 22'500 20'000 17'640 18'080 Fr. /GVE 17'500 17'200 15'000 12'500 10'000 7'500 5'000 2'500 0 Gebäudekapazität in GVE Abb. 19: Totale Investitionskosten inklusive Eigenleistungen pro GVE der untersuchten Betriebe, aufgeteilt nach Westschweizer Betrieben links und Deutschschweizer Betrieben rechts, sortiert nach Gebäudekapazität (Quelle: Ritter 2014) Bei den Westschweizer Betrieben in Abbildung 19 ist sehr gut ersichtlich, dass mit steigender Grösse die Investitionskosten pro GVE abnehmen. Wie sich die Detailkosten der zwanzig untersuchten Betriebe zusammensetzen, ist in Abbildung 20 ersichtlich. Diskussion Josias Meili 64 Bachelor Thesis HAFL 2014 22'500 20'000 Fr. /GVE 17'500 15'000 12'500 10'000 7'500 5'000 2'500 0 Gebäudekapazität in GVE Stall Melkstand Futterlager Güllelager Abb. 20: Detailkosten inklusive Eigenleistungen pro GVE der untersuchten Betriebe, aufgeteilt nach Westschweizer Betrieben links und Deutschschweizer Betrieben rechts (Quelle: Ritter 2014) Durchschnittlich lagen die Kosten aller untersuchten Betriebe für den Bereich „Stall“ bei rund Fr. 10‘500.- pro GVE. Die Kosten der Betriebe aus der Westschweiz waren in diesem Bereich leicht höher als jene der Deutschschweizer Betriebe. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Westschweizer Betriebe oftmals auch noch Jungviehplätze realisiert haben (Ritter 2014). Dies deckt sich mit den Erkenntnissen von Hilty und Herzog (2003), dass Baulösungen ohne Jungviehplätze rund 10% der Baukosten einsparen können. Die untersuchten Deutschschweizer Betriebe gaben für die Melkeinrichtung durchschnittlich Fr. 700.- mehr pro GVE aus. Dies lässt sich dadurch begründen, dass nur ein untersuchter Betrieb aus der Westschweiz ein automatisches Melksystem installierte, im Vergleich dazu haben vier der untersuchten Betriebe in der Deutschschweiz die Investition in einen Melkroboter getätigt (Ritter 2014). Durchschnittlich lagen die Ausgaben in diesem Bereich bei Fr. 1‘800.- pro GVE. Somit konnten alle zwanzig untersuchten Betriebe einen Stall für 74 GVE ohne Futter- und Güllelagerraum für durchschnittlich Fr. 12‘323.- realisieren. Kosten, welche beim Bau in den Bereichen Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie den Baunebenkosten angefallen waren, wurden dabei nicht berücksichtigt. Für die Futterlagerung fielen im Durchschnitt knapp Fr. 1‘700.- pro GVE an, wobei die Westschweizer Betriebe leicht mehr in die Futterlagerung investierten. Die untersuchten Westschweizer Betriebe hatten für die Güllelagerung Investitionskosten von durchschnittlich knapp Fr. 3‘200.- pro GVE und lagen dabei fast Fr. 800.- pro GVE über den besuchten Diskussion Josias Meili 65 Bachelor Thesis HAFL 2014 Deutschschweizer Betrieben. Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb bei diesen Auswertungen die Investitionskosten pro GVE bei den Deutschschweizer Betrieben tiefer lagen als bei den Westschweizer Betrieben. 5.3 Vergleich mit den Baukosten in den Nachbarländern Gemäss Zahlen von Dorsch (2010) bewegen sich die Baukosten in Deutschland seit einigen Jahren zwischen € 6‘000,- und € 8'000,- pro Stallplatz. Mit einem Umrechnungskurs von 1.2 ist dies ein Betrag zwischen Fr. 7‘200.- und Fr. 9‘600.- pro Platz. Für einen durchschnittlichen Stall für 70 Kühe mit einem Melkroboter wird mit Investitionskosten von € 534‘000,- gerechnet. Dabei fallen € 300‘000,- auf den Stall, € 170‘000,- auf die Technik und € 64‘000,- auf die Gülle- und Futterlagerung (ebd.). Bei einem vergleichbaren Betrieb in der Schweiz, welcher ein kostengünstiges Projekt realisiert hat, wie dies beispielsweise Betrieb Nr. 7 in der Arbeit gemacht hat, fällt auf, dass die Investitionskosten mit total Fr. 1‘133‘300.in der Schweiz um 70% höher ausfielen. Die Schweizer Tierschutzstandards sind in vielen Bereichen strenger als die Mindestvorgaben der Europäischen Union (EU) (Baur et al. 2013). Im Allgemeinen wird in der Schweiz ein höheres Platzangebot für Rinder verlangt und eine zwingende Auslaufhaltung für Rinder in Anbindehaltung ist Plicht. Österreich hat ein strengeres Tierschutzgesetz als die EU, welches sich mit dem schweizerischen vergleichen lässt (ebd.). Gemäss Van Caenegem (2003) sind jedoch nicht die abweichenden Vorschriften für die tieferen Baukosten verantwortlich. Die Kostenunterschiede zwischen der Schweiz und dem benachbarten Ausland können durch höhere Eigenleistungen und tieferen Lohnforderungen, geringeren Ansprüchen an die Perfektion, niedrigeren Lohn- und Materialkosten sowie teilweise kostengünstigerer Planung erklärt werden (ebd.). Im Weiteren gibt es viele spezialisierte Firmen, welche sich im Bereich von Standard-Baukonstruktionen im Stall-, Güllebehälter- und Silobau spezialisiert haben, wodurch die Baukosten ebenfalls gesenkt werden konnten. Ob sich Schweizer Landwirtinnen und Landwirte mehr Inneneinrichtungen und technische Zusatzausrüstungen leisten als ihre Kollegen jenseits der Landesgrenze, kann nicht abschliessend beurteilt werden. Da aber die Lohnforderungen für die Angestellten in der Schweiz höher sind, könnte dies ein Grund sein, dass sich vor allem grössere Betriebe in der Schweiz mehr Inneneinrichtungen und technische Zusatzausrüstungen leisten, um dafür Lohnkosten für auswärtige Angestellte zu sparen. Es muss aber bei jeder Investition in Inneneinrichtungen und technischen Zusatzausrüstung überlegt werden, ob mit diesen Mehrinvestitionen genügend Arbeitszeit eingespart werden kann, um die Mehrkosten zu amortisieren. Diskussion Josias Meili 66 Bachelor Thesis HAFL 2014 6 Folgerungen Der durchschnittliche Investitionsbedarf inklusive den vollbrachten Eigenleistungen der zehn untersuchten Betriebe lag bei einer Stallgrösse von 73 GVE bei Fr. 17‘200.- pro GVE. Somit kann die Annahme bestätigt werden, dass in den letzten zehn Jahren die Baukosten um rund 20% gestiegen sind. Für das günstige Projekt (82 GVE) betrugen die Investitionskosten Fr. 12‘200.- und somit war es deutlich kostengünstiger als das teuerste Projekt, welches bei einer Kapazität von 57 GVE Kosten von Fr. 20‘400.- pro GVE verursachte. Alle untersuchten Betriebe wiesen im neuen Milchviehstall einen hohen Kuhkomfort aus. Daraus lässt sich schliessen, dass bei allen Stallneubauten der Kuhkomfort ein zentrales Thema war und nicht am falschen Ort gespart wurde. Die grössten Kostenpunkte beim Bau eines neuen Milchviehstalles sind das Gebäude und die Betriebseinrichtungen. Durchschnittlich fielen 69% der gesamten Investitionskosten für das Gebäude und 28% für die Betriebseinrichtungen an. Die Kosten für die Vorarbeit, Umgebung und Erschliessung sowie Baunebenkosten konnten mit den restlichen 3% praktisch vernachlässigt werden. Bei der Unterteilung dieser beiden grössten Kostenträger konnte festgestellt werden, dass die Betriebe durchschnittlich Fr. 10‘280.- pro GVE für den Stall ausgaben. Dabei war eine Spannweite von Fr. 6‘450.- bis Fr. 14‘260.- pro GVE festzustellen. Für den Melkstand inklusive Milchtank fielen durchschnittliche Kosten von Fr. 2‘170.- pro GVE an. Dabei sind automatische Melksysteme mit Fr. 3‘050.- pro GVE fast doppelt so teuer wie herkömmliche Melkstände. Da bei der Investition in einen Melkroboter auch Baufläche eingespart werden kann, können diese beiden Systeme nicht direkt miteinander verglichen werden. Somit kann gesagt werden, dass für einen Milchviehstall ohne Futter- und Güllelagerraum durchschnittliche Investitionskosten in der Höhe von Fr. 12‘450.- anfielen. Für die Futterlagerung wurden von den untersuchten Betrieben im Schnitt Fr. 1‘776.- pro GVE ausgegeben, wobei Betriebe mit einem Dürrfutterlager im Durchschnitt mit Fr. 3‘486.- pro GVE rund Fr. 2‘000.- teurere Investitionskosten hatten als Betriebe mit einem Flachsilo. Für die Güllelagerung fielen im Schnitt Kosten in der Höhe von Fr. 2‘430.pro GVE an. Viele Betriebe konnten aber von bereits vorhanden Futter- und Güllelagerkapazitäten profitieren. Kostengünstige Lösungen konnten vor allem die Kosten pro GVE im Bereich des Stalles tief halten. Im Vordergrund standen sicherlich eine gewisse Grösse des Stalles, der Einbezug bestehender Gebäudeteile sowie ein einfaches Stallsystem. Auch bei kostengünstigen Systemen waren die Arbeitseffizienz und der Kuhkomfort gewährleistet. Als konkrete Handlungsempfehlung für Landwirtinnen und Landwirte, welche kostengünstig einen Milchviehstall bauen möchten, wurde eine Checkliste erstellt, welche nachfolgend einzusehen ist. Folgerungen Josias Meili 67 Bachelor Thesis HAFL 2014 Checkliste kostengünstiges Bauen Vorabklärung: Gibt es Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit? Tendenziell gilt: Je grösser, desto günstiger! Bei grösseren Stallgebäuden können die Investitionen pro Platz gesenkt werden. Bsp. Betriebsgemeinschaft, Betriebszweiggemeinschaft, Silogemeinschaft usw. Können alte Gebäudeteile weiterhin genutzt werden oder lässt sich der neue Stall integrieren, ohne arbeitswirtschaftliche Einbussen einzugehen? Bestehendes Futterlager, vorhandener Güllelagerraum, Galtkühe auslagern, Kälber- und Jungviehbereich auslagern. Wie gross soll Ihr Stall sein? Leere Stallplätze oder schlecht ausgenutzte Gebäudevolumen kosten auch bei günstigen Investitionen Geld. Es soll für eine realistische Grösse, welche in 2 - 3 Jahren ohne betriebliche Veränderungen möglich ist, gebaut werden. Eine Erweiterung sollte jedoch einfach möglich und bereits geplant sein. Einfacher Stallgrundriss Vermeiden Sie einen komplizierten Stallgrundriss mit vielen Ecken, Absätzen und Mauern. Prüfen Sie die Option eines Mehrgebäudestalls oder einer einfachen Stallkonstruktion Mit einem Mehrgebäudestall lassen sich die Kosten um bis zu 30% senken. Durch einfache Stallkonstruktionen lassen sich ebenfalls Volumen einsparen, welche sich merklich auf die Investitionen auswirken. Futterlagerung und Güllelagerung überdenken Grundsätzlich kostet Heulagerraum mehr als Silagelagerraum – mit dem Bau der richtigen Grösse kann Geld eingespart werden. Wägen Sie die Vor- und Nachteile eines Güllesilos gegenüber einer Güllegrube ab. Stalleinrichtungen: Luxus vermeiden Kann ich durch die Mehrinvestitionen genügend Arbeitszeit einsparen, damit sich dies lohnt? Wie viele technische Einrichtungen sind nötig, um mit den vorhandenen Arbeitskräften die Arbeit zu verrichten? □ □ □ □ □ □ □ Planungsphase: Setzen Sie sich zum Ziel, einen kostengünstigen Stall zu realisieren, unabhängig von den finanziell verfügbaren Mitteln Konsequentes Verfolgen dieses Zieles hilft, kostengünstig zu bauen. Suchen Sie sich ein Planungsbüro, welches Ihnen beim Erreichen Ihres Zieles behilflich sein kann und über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt Haben Sie Planungsbüros gefunden, welche bereit sind, kostengünstige Ställe zu realisieren und zu Ihrer Zufriedenheit auszuführen? Besichtigen Sie die Referenzen und fragen Sie explizit nach den Baukosten und der Funktionalität des Konzeptes. Einfaches System, einfache Planung, tiefe Kosten Einfache Systeme sind auch für die Planung einfacher und können so auch kostengünstig gebaut werden. Offerten von mehreren Unternehmen einholen Auf den Bau von Milchviehställen spezialisierte Unternehmen können oft günstiger bauen. Pro Bauauftrag wenn möglich mind. 4 Offerten einfordern und vergleichen. Eigenleistungen planen Falls das nötige Know-how und die Arbeitskapazitäten vorhanden sind, können mit Eigenleistungen die Kosten gesenkt werden. Zur Auswahl der Eigenleistungen sich an die Kostenpunkte gemäss Offerte halten. □ □ □ □ □ Realisierungsphase und Inbetriebnahme: Überwachung der Baustelle Entweder konsequente Überwachung der Baustelle durch die Landwirtinnen und Landwirte oder das Planungsbüro, damit allfällige Fragen gleich geklärt werden können und effizient gearbeitet werden kann. Bauabnahme Jeder einzelne Bauabschnitt soll von einer Fachperson abgenommen werden und allfällige Mängel aufgezeichnet werden. Inbetriebnahme Das Gebäude sollte möglichst schnell ausgelastet werden. Damit können die Kosten auf viele Kühe verteilt werden. Folgerungen Josias Meili □ □ □ 68 Bachelor Thesis HAFL 2014 In der vorliegenden Arbeit konnten viele Erkenntnisse über das landwirtschaftliche Bauen sowie die moderne Milchwirtschaft gewonnen werden. Die Daten dieser Arbeit sind sicherlich mit Vorbehalt zu betrachten. Sie basieren auf Angaben von Landwirtinnen und Landwirten und konnten nur schwierig überprüft werden. Ein weiterer Fehlerbereich liegt bei den Eigenleistungen, welche sehr schwierig zu erfassen waren. Zudem würde durch die Auswertung zusätzlicher Betriebe eine grössere Datengrundlage zur Verfügung stellen. In einer nachfolgenden Arbeit könnte mit zusätzlichen Untersuchungen eine grössere Datengrundlage erarbeitet werden. Zudem könnte versucht werden, die Erkenntnisse für kostengünstiges Bauen aus der Forschung in der Praxis anzuwenden und diese damit den Landwirtinnen und Landwirte zugänglicher zu machen. Folgerungen Josias Meili 69 Bachelor Thesis HAFL 2014 7 Literaturverzeichnis ALG (Amt für Landwirtschaft und Geoinformationen Graubünden), ohne Datum. Landwirtschaftliche Hochbauten. Abgerufen am 17.06.2014, http://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/alg/dienstleistungen/landwhochbau/bild ergalerie/Seiten/bild3.aspx ART (Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon), 2013. Baukostenerhebung. 26.07.2013, abgerufen am 08.07.2014, http://www.agroscope.admin.ch/tierhaltung/06683/06935/index.html?lang=de Baumgartner C, 2011. Das Baukonzept entscheidet für Baukosten und Arbeitsabläufe. Baufachtagung Arenenberg, 11.11.2011. BBZ Arenenberg, 33 S. Baur P, Nitsch H, 2013. 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Baukostenvergleich zwischen der Schweiz ,Österreich, Deutschland und Frankreich. FAT Berichte, 595, 1-12. Literaturverzeichnis Josias Meili 71 Bachelor Thesis HAFL 2014 Van Caenegem L, Dux D, Steiner B 2004. Abdeckung Güllesilo. Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), 13.10.2004, abgerufen am 20.06.2014, http://www.agroscope.admin.ch/aktuell/02720/02722/02749/02754/index.html Wicki H, 2012. Berechnet, gemischt, gefressen? UFA-Revue, 11, 104. Zähner M, 2013. Arbeit und Kosten von Liegefläche. Teil vom Strickhof Milch-Tag, 11.01.2013. Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART), 25 S. Zähner M, 2014. Wissenschaftlicher Mitarbeiter ART. Gespräch 04.07.2014 Literaturverzeichnis Josias Meili 72 Bachelor Thesis HAFL 2014 Dank Einen grossen Dank geht an Frau Dr. Therese Haller für die sehr gute Betreuung dieser Arbeit. Dasselbe gilt für Herr Michael Zähner und Herr Christof Baumgartner, welche sich bei Fragen immer Zeit genommen haben und fachliche Unterstützung gegeben haben. Ebenfalls gebührt ein grosser Dank allen Betrieben für die Möglichkeit, die Betriebe für diese Arbeit auszuwerten. Natürlich sind auch die verschiedenen Planungsbüros zu erwähnen, welche freundicherweise Betriebsadressen zur Verfügung gestellt haben. Mein herzlicher Dank gilt natürlich auch meinen Eltern, Bruno und Johanna Meili, meinen Geschwistern Simon und Lukas sowie meiner Freundin Gianna Martina Peer für die ständige Unterstützung, welche massgeblichen Anteil zum erfolgreichen gelingen dieser Arbeit hatte. Dank Josias Meili 73 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang Anhangsverzeichnis Anhang 1: Aufgabenstellung Anhang 2: Disposition Anhang 3: Zeitungsbericht Anhang 4: Kostenauswertungsformular Anhang 5: Checkliste Tierwohl Anhang 6: Anleitung SIA-Berechnungen Digitaler Anhang Kostenauswertung der einzelnen Betriebe Tierwohl Auswertung der einzelnen Betriebe Standard Formular für Bachelor Thesis Diverse Kostenerhebungsformulare Anhang Josias Meili 74 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 1: Aufgabenstellung Digitaler Anhang Josias Meili 75 Bachelor Thesis Digitaler Anhang HAFL 2014 Josias Meili 76 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 2: Disposition Problemstellung Für den betrieblichen Erfolg von landwirtschaftlichen Betrieben ist die Kontrolle über den Kosten zentral. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben langfristige fixe Kosten zur Folge. Auch wenn der Milchpreis zurzeit wieder auf einem attraktiven Niveau ist, können hohe Investitionskosten zu einer Belastung für den Landwirt werden - besonders wenn der Milchpreis wieder unter Druck gerät. In der Schweiz werden im Vergleich zu unseren Nachbarländern wesentlich teurere Milchviehställe gebaut. Zudem ist eine grössere Vielfalt an verschiedenen Stalltypen feststellbar. Daraus ist anzunehmen, dass das Potential für die Kostensenkung in diesem Bereich beträchtlich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Transparenz über die gegenwärtigen Kosten zu verbessern und bauwilligen Landwirten sowie deren Beratern Strategien für günstiges, aber trotzdem arbeitswirtschaftliches Bauen aufzuzeigen. Die Daten der Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 zum gleichen Thema (Gavillet & Joray 2001) sind veraltet und eine Aktualisierung dieser Daten ist nötig. Fragestellung Wie teuer sind Milchviehställe, welche in den Jahren 2010 - 2013 gebaut wurden? Daraus lassen sich folgende Fragestellungen ableiten: - Wie hoch ist der Investitionsbedarf der einzelnen Projekte? - Welche Faktoren beeinflussen die Kosten massgeblich? Aufteilung der Kosten: o Vorbereitungsarbeiten o Gebäude o Betriebseinrichtungen o Umgebung und Erschliessung o Baunebenkosten o Detailkosten (Stall, Futterlager, Hofdüngerlager) - Durch welche baulichen Massnahmen zeichnen sich die kostengünstige Lösungen aus? - Sind Arbeitseffizienz und Kuhkomfort in kostengünstigen Lösungen gewährleistet? - Wie sind die Milchviehställe in Bezug auf die Tiergerechtheit zu beurteilen? - Welche konkreten Handlungsempfehlungen können Landwirten abgegeben werden, welche kostengünstig bauen möchten ohne Abstriche beim Kuhkomfort und der Arbeitseffizienz zu machen? - Vergleich der erhobenen Daten mit Baukosten aus den Nachbarländern Digitaler Anhang Josias Meili 77 Bachelor Thesis HAFL 2014 Vorgehen / Methodik Das methodische Vorgehen soll sich an der Arbeit von Gavillet und Joray orientieren, um eine gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Es werden zwei getrennte Bachelorarbeiten geschrieben, es wird aber erwartet, dass die beiden Studenten ihr Vorgehen miteinander koordinieren und ihre Ergebnisse austauschen. In der Analysen der ganzen Stichprobe sollen sie je unterschiedliche Aspekte vertiefen, entsprechend ihrer fachlichen Vertiefung. Es sind die Baukosten (inklusive Eigenleistungen) auf je mindestens 10 Deutschschweizer und Westschweizer Landwirtschaftsbetrieben zu erheben. Die Auswahl soll sich auf die Talund Hügelzone beschränken und sich möglichst auf Betriebe konzentrieren, die komplette Neubauten (Milchviehstall, Güllelager, Futterlager) für mindesten 40 Kuhplätze realisiert haben. Um geeignete Betriebe zu finden, können grössere Planungsbüros um Empfehlungen gebeten werden. Zudem kann auch über einen Aufruf in einer Zeitung nach geeignet Projekten gesucht werden. Alle Ställe werden auch auf Tiergerechtheit überprüft. Dies wird nach der Methode Kuhsignale (Hulsen 2008) erarbeitet. Analog zur Arbeit von Gavillet und Joray (2001) sollen sowohl einzelbetrieblich als auch über die ganze Stichprobe (Deutsch- und Westschweiz) analysiert werden. Gliederung des Inhaltsverzeichnisses 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Inhaltsverzeichnis Selbstständigkeitserklärung Abkürzungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Zusammenfassung Einleitung 1.1 Problemstellung 1.2 Fragestellung Material/Methoden Stand der Forschung Ergebnisse 4.1 Auswertung der einzelnen Betriebe 4.2 Durchschnittliche Kosten der besuchten Betriebe Diskussion 5.1 Vergleich mit den Ergebnissen von Marc Ritter 5.2 Vergleich mit der Diplomarbeit von 2001 5.3 Vergleich mit Baukosten aus den Nachbarländern Folgerungen Literaturverzeichnis Anhang Digitaler Anhang Josias Meili 78 Bachelor Thesis HAFL 2014 Literatur - - Gavillet D & Joray S, 2001. Coûts de construction d’étables pour grand troupeaux laitiers. Analyse des besoins en investissements de 22 étables suisses logeant un minimum de 60 UGB laitiers. Travail de diplôme, Haut école suisse d’agronomie, Zollikofen. Baukostenerhebung ART FAT-Berichte Nr. 620 FAT-Berichte Nr. 607 FAT-Berichte Nr. 608 FAT-Berichte Nr. 595 FAT-Berichte Nr. 586 FAT-Berichte Nr. 553 Weitere Recherchen Zeitplan (mit Teilzielen) Phase 1: Disposition - Disposition schreiben Anfang April Phase 2: Literaturrecherche - weitere Fachliteratur suchen und beschaffen Ende April - Stand der Forschung geschrieben Mitte Mai Phase 3: Daten sammeln - Zeitungsbericht für Landwirte Anfang April - Beschaffung von Betriebsadressen von Stallbauer Anfang April - Festlegung des Erhebungsrasters Anfang April - Erste Betriebe besuchen und auswerten Mitte April - Alle Betriebe besucht Anfang Juni Phase 4: Daten auswerten - Daten auswerten und interpretieren Anfang Juni - Daten mit Marc Ritter austauschen Ende Juni - Kostengünstige Lösungen erarbeiten mit Marc Ritter Ende Juni Phase 6: Arbeit komplettieren - Kapitel Diskussion schreiben Mitte Juli - Kapitel Folgerungen schreiben Mitte Juli - Kapitel Einleitung schreiben Ende Juni - Anhang erstellen Mitte Juli Phase 7: Überarbeitung und Abgabe - Arbeit überprüfen und korrigieren Ende Juli - Abgabe der Arbeit 08.08.2014 Digitaler Anhang Josias Meili 79 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 3: Zeitungsbericht 25‘000.- Franken Investitionskosten pro GVE Neubauten in Milchviehställe sind im Durchschnitt mehr als 25% teurer wie vor 13 Jahren Für den betrieblichen Erfolg von Milchwirtschaftsbetrieben ist die Kontrolle über die Kosten zentral. Investitionen in Stallgebäude und feste Einrichtungen haben langfristige fixe Kosten zur Folge. Auch wenn der Milchpreis zurzeit wieder auf einem attraktiven Niveau ist, können hohe Investitionskosten zu einer Belastung für den Landwirt werden - besonders wenn der Milchpreis wieder unter Druck gerät. In der Schweiz werden im Vergleich zu unseren Nachbarländern wesentlich teurere Milchviehställe gebaut. Zudem ist eine grössere Vielfalt an verschiedenen Stalltypen feststellbar. Daraus ist anzunehmen, dass das Potential für die Kostensenkung in diesem Bereich beträchtlich ist. Bei komplette Neubauten mit Futter- und Hofdüngerlagerung sind die durchschnittlichen Investitionskosten bei Milchviehställen im Schweizer Mittelland bei rund Fr. 22‘000.- bis 25‘000.- pro GVE. Dass die Gebäude den gesetzlichen Vorschriften entsprechen müssen, liegt auf der Hand. Immer mehr gewinnt auch die Funktionalität des Bauvorhabens an Bedeutung. Dabei kommen zusehends technische Hilfsmittel zum Einsatz, welche einerseits Arbeitseinsparungen sowie auch Arbeitserleichterung bringen sollen. Nichtsdestotrotz werden teilweise beeindruckende Zahlen über günstige Bauprojekte publiziert. Jedoch wird bei genauer Betrachtung oftmals festgestellt, dass nur Teilbereiche erfasst wurden oder auch Eigenleistungen ungenügend oder nicht berücksichtigt worden sind. Bereits im Jahr 2001 wurde an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen eine Diplomarbeit über Investitionskosten in der Milchproduktion verfasst. Dabei wurde in einer Auswertung von 45 Betrieben mit durchschnittlich 54 GVE festgestellt, dass sich die Kosten im Mittel auf Fr. 16‘100.- je GVE belaufen. Dabei entfielen Fr. 9‘200.- auf den Stall, Fr. 4‘100.- auf das Futterlager und Fr. 2‘800.- auf das Hofdüngerlager. Auch grosse Betrieben und einfache Lösungen erreichten Kosten in der Höhe von über Fr. 10‘000.- pro GVE gerechnet. Seit 2001 hat eine Baukostensteigerung von rund 25% stattgefunden. Nach mehr als 10 Jahren soll nun erneut in einer Diplomarbeit untersucht werden, wie sich die Kosten von neugebauten Milchviehställen heute zusammensetzen. Dabei geht es weniger um eine repräsentative Erhebung, als vielmehr darum aufzuzeigen, wie zukunftsweisende Milchviehställe im Schweizer Umfeld aussehen könnten. Das Ziel sind praxistaugliche Empfehlungen für kostengünstiges Bauen. Digitaler Anhang Josias Meili 80 Bachelor Thesis HAFL 2014 Gesucht werden Betriebe im Talgebiet sowie in der Hügelzone, welche in den letzten Jahren einen kompletten Neubau (Milchviehstall, Güllelager und Futterlager) für mindestens 40 Kuhplätze realisiert haben. Die Investitionskosten pro GVE sollten einiges unter dem Durchschnitt von Fr.22‘000 bis 25‘000.- liegen, ohne dass arbeitswirtschaftlich und tierkomfortmässig Abstriche gemacht wurden. Haben Sie ein interessantes Projekt? Melden Sie sich doch bei Josias Meili, Email [email protected] Autor: Josias Meili studiert an der HAFL in Zollikofen Agronomie im sechsten Semester und setzt sich für eine konkurrenzfähige Schweizer Milchproduktion ein. Digitaler Anhang Josias Meili 81 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 4: Kostenauswertungsformular Blatt 1: Detailkosten davon Schlusskosten Kosten/GVE Eigenleistung A) Konstruktion 1) Erdarbeiten Abriss für das Gebäude #DIV/0! 2) Maurerarbeiten total Fundament und Mauer Technikraum und Melkgrube Schwemmkanal, Jauchegrube Fressachse Fundament Liegefläche Lose Heustock #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 3) Zimmermann und Holzbau Heustock Lose/ Stroh 4) Sanitär #DIV/0! #DIV/0! 5) Elektrizität #DIV/0! 6)Blitzschutz #DIV/0! 7) Schlosserei #DIV/0! 8)Zimmerei Stall gesamt Türen und Fenster Strohbühne #DIV/0! 9) Diverses, Unvorhergesehenes #DIV/0! 10) Gebühren Architekt Ingenieur #DIV/0! TOTAL Digitaler Anhang Bemerkung #DIV/0! 0.- #DIV/0! Josias Meili 0.- 82 Bachelor Thesis HAFL 2014 B) Inneneinrichtung 1) Melkstand #DIV/0! 2) Futtervorräte total #DIV/0! 3) Güllelagerung total Schieber Rüllepumpe, Rührwerk #DIV/0! 4)Haltung gesamt Fanggitter, Absperungen Gummimatten Kraftfuttersilo #DIV/0! 5)Farbe #DIV/0! TOTAL 0.- #DIV/0! 0.- 0.- #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0.- D) Steuerkosten Geometer Notar Kommunalsteuer Bankgebühren TOTAL 0.- #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0.- TOTAL A+B+C+D 0.- #DIV/0! 0.- C) Umgebung und Erschliessung Aussenzugang, Erdverschiedbungen Wasserversorgung Strom, Einführungssteuer TOTAL Digitaler Anhang Josias Meili 83 Bachelor Thesis HAFL 2014 Blatt 2 A. Informationen über den Betieb Name Adresse Ort Telefon Zone Milchlieferrecht Stallbauplaner Kanton Höhe Abnehmer kg m. B. Informationen zum Projekt (nur neue Gebäude oder neue Teile) GVE GVP Volumen SIA Überbaute Fläche Dachfläche Geschlossende Fassadenfläche Offene Fassadenfläche Digitaler Anhang total 0.00 0.00 Einheit m3 SIA m2 m2 m2 m2 davon 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 Kühe Rinder über zweijährig Rinder 1 bis 2 jährig bis einjährig Kälber bis 70kg Total 0 0 0 0 0 Josias Meili pro GVE #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 84 Bachelor Thesis HAFL 2014 Belüftungsheu in m3 Bodenheu und Stroh in m3 Hochsiloanlage in m3 Fahrsilo in m3 0 1480 0 0 Güllegrube in m3 Güllesilo in m3 Mistplatte in m3 0 0 0 Offene Remise in m2 0 Geschlossene Remise in m2 0 C. Investitionen Kosten Total 1. Vorarbeit 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen 4. Umgebung und Erschliessung 5.Baunebenkosten Total Kosten total davon EL 0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.- Detailkosten 2. Gebäude 3. Betriebseinrichtungen Total 2+3 in CHF pro GVE pro GVP pro m2 oder m3 pro kg Milchlieferrecht Stall Melkstand 0.0.0.- #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0.0.#DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! D. Dokumente und Bemerkungen Pläne Abrechnung Digitaler Anhang Josias Meili % EL 0% #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0% #DIV/0! Heustock 0.0.0.#DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! GVE #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! TOTAL CHF pro m3 SIA kg Milch #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! Stroh Hofdünger 0.0.0.0.#DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0.- #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! 0.- Total 0.0.0.#DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! Fotos 85 Bachelor Thesis HAFL 2014 Blatt 3 1. Gesamtanlage 1,2Tierarten Kühe Mutterkühe Stiere Aufzucht über 2 Jahre Aufzuch bis 2 Jahre Mastrinder + Mastmuni Aufzucht+Mast bis 300kg bis 1-jährig, bis 200 kg bis 150 kg bis 70 kg 3 Bauvolumen SIA 416 Total Grossvieheinheiten 1.00 1.00 0.60 0.60 0.40 0.40 0.40 0.25 0.10 0.10 GVE Grossviehplätze GVP 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 0.00 0.80 0.00 0.00 0.00 0.60 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.40 0.00 0.00 0.00 0.30 0.00 0.00 0.00 0.20 0.00 0.00 0.00 0.10 0.00 GVE GVP Kühe 0.00 Jungvieh 0.00 total 0.00 total 0.00 0.00 m 3 SIA total 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 m 2 total 4 Überbaute Fläche 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 m 2 total 5 Dachfläche 0.00 0.00 0.00 Digitaler Anhang Josias Meili 86 Bachelor Thesis HAFL 2014 0.00 m 2 total 6 Fassade geschlossen 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 m 2 total 7 Fassade offen 0.00 0.00 2. Stall 3 Stallfläche 0.00 m 2 total 0.00 0.00 0.00 0.00 m 2 total 4 Laufhoffläche 0.00 0.00 1478.75 m 3 total 3. Futterlager 1 Heubelüftung 0.00 2 Bodenheu/Stroh/ lose 17.5 14 3 Fahrsilo 0 10.5 16 0 5 2.5 0 1478.75 0.00 4 Hochsilo 0.00 0.00 m 3 total 4. Hofdüngerlager 1 Güllegrube 0.00 2 Güllesilo 0.00 0.00 m 2 total 3 Mistplatte 0.00 5. Remise 1 offene Remise 0.00 m2 total 0.00 0.00 m 3 total 2 geschlossene Remise 0.00 Digitaler Anhang Josias Meili 87 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 5: Checkliste Tierwohl Bewertung Tierwohl im Stall Betrieb: Wasser 1 2 3 4 5 Erfüllt Das Wasser ist sauber und klar Die Tränken sind auf den ganzen Stall verteilt oder zentral Die Wassertröge sind einfach zu entleeren und zu reinigen Eine Kuh kann ungestört Trinken, ohne dass anderen Kühen der Weg versperrt wird Die Troghöhe ist max. 80 cm hoch Total Punkte Wasser Licht und Luft 1 2 3 4 5 1 1 1 1 1 1 7 Erfüllt Raum 1 2 3 4 5 2 2 1 Erfüllt Es ist eine Abkalbebox an gleicher Fressachse mit Sichkontakt zur Herde vorhanden Es ist ein weiches Liegebett vorhanden (keine Hochboxen) Es hat mindestens im Fressbereich Gummimatten Es ist ein Laufhof vorhanden Es sind mehr Liegeboxen vorhanden als Kühe im Stall Total Punkte Ruhe Faktor Digitaler Anhang Josias Meili 1 0.66 1 1 0 Punkte 2 2 1 1 2 1 1 2 1 1 7 Faktor 1 1 1 1 1 Erfüllt Es sind keine Sackgassen im Stall vorhanden Es ist genügend Schwungraum vorhanden Im Stall sind keine Hindernisse vorhanden Vom Fressgitter bis zum Liegeboxeneingang sind 4m vorhanden Es sind keine Stufen im Stall vorhanden Total Punkte Raum Punkte 2 2 1 Direktes Tageslicht kann in den Stall eindringen 1 Die Beleuchtung ist ausreichend, damit der ganze Stall auch im Winter beleuchtet werden kann 1 Im Stall gibt es keine dunklen Ecken 1 Es gibt überall genügend Frischluft im Stall (es riecht nicht stark nach Stall) 1 Es wird etwas unternommen, damit der Hitzestress im Sommer minimiert werden kann 1 Total Punkte Licht und Luft Ruhe 1 2 3 4 5 Faktor 1 1 1 Punkte 2 2 1 1 1 Faktor 2 2 1 1 1 7 Punkte 2 2 1 1 1 2 1.32 1 1 0 5.32 88 Bachelor Thesis HAFL 2014 Futter 1 2 3 4 5 Erfüllt Es wird "ad libitium" gefüttert Es wird täglich frisches Futter vorgelegt sowie mind. einmal täglich die Krippe gereinigt Verhältnis Fressplätze / Liegeboxen 1:1 Alle Kühe können von allen an der Krippe angebotenen Futtermittel fressen Es ist eine Kraftfutterstation oder ein Roboter vorhanden Total Punkte Futter Gesundheit 1 2 3 4 5 Digitaler Anhang Josias Meili Punkte 2 2 1 1 2 1 2 1 1 1 1 1 1 1 7 Erfüllt Ein fixer Behandlungsstand ist vorhanden Es ist ein Krankenabteil mit Tiefstroh, Zugang zur Fressachse sowie Kontakt zur Herde vorhanden Tiere können vom Melken direkt separiert werden Es ist eine elektrische Kratzbürste vorhanden Die Laufflächen sind sauber (Falls Schieber: er läuft mind. 5-10x pro Tag) Total Punkte Gesundheit Faktor 1 Faktor Punkte 1 2 2 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1 1 1 7 89 Bachelor Thesis HAFL 2014 Anhang 6: Anleitung SIA-Berechnungen Digitaler Anhang Josias Meili 90