www.wandern.tsg-sulzbach.de Die Kelten am 50. Breitengrad Dietzenbach Streckenlänge: Höhenmeter: 16,2 km 135 m Diese Wanderung führt uns ins Messeler Hügelland, dort wo der Odenwald zu Ende ist. Hier werden wir den 50. Breitengrad überschreiten und das Keltengrab „Auf der Bulau“ nebst Skulpturengruppe, die den Bestattungsritus der Kelten symbolisiert, besichtigen. Starten werden wir die Wanderung am Waldstadion in Dietzenbach, wo wir unsere Autos zurücklassen. Die Wanderstrecke führt durch Wald, am Hexenberg entlang und an einem Angelteich1 vorbei, welcher von einem kleinen Bächlein, dem Kaupenwiesengraben, gespeist wird. Durch den Kappenwald erreichen wir den Dietzenbacher Ortsteil „Waldacker“. Hier führt uns der Weg durch eine ruhige Wohngegend zielstrebig auf den 50. Breitengrad2 zu. Eine Installation mit 18 Infotafeln informiert darüber, welche weiteren Städte und Gebiete auf der Erde auf dem 50. Breitengrad liegen. Wenn wir unseren Bildungshorizont erweitert haben, finden wir kurz darauf noch eine Information über die Dünenlandschaft am Lerchenberg3. Vor der Einkehr können wir uns noch über Methoden der Landvermessung4 informieren. Nach Überqueren der Bundesstraße 459 erreichen wir auch schon bald das Schützenhaus DianaR gegenüber einem Bogenschießplatz, in welchem wir einkehren (wir haben schon 9,5 km hinter uns). Nachdem wir uns gestärkt und aufgewärmt haben geht es durch Messenhausen, vorbei an der Messenhäuser Kapelle5 - leider von innen nicht zu besichtigen -, über den Hainchesbuckel zur kulturhistorischen Erlebnisstätte „Auf der Bulau“6. Auch hier können wir unsere Kenntnisse über die Kelten, welche uns auf unseren Wanderungen immer wieder begegnen, erweitern. Und dann ist schon das Ende der heutigen Wanderung in Sicht, die Autos wieder erreicht. Anfahrt Sulzbach – A5 Richtung Frankfurter Kreuz – Ausfahrt 22-Frankfurt a. Main-Flughafen A3 Richtung München/Würzburg/Offenbach/F-Süd - Ausfahrt 52-Offenbacher Kreuz A661 Richtung Darmstadt/Egelsbach/Dreieich - Ausfahrt 19-Dreieich Richtung DreieichSprendlingen/Dreieich-Götzenhain - Weiter auf L3317 - links Richtung Dietzenbacher Str./K173 abbiegen - rechts abbiegen auf Offenthaler Str. Navi Waldstadion, Offenthaler Str. 81, 63128 Dietzenbach - 1 / 10 - Legende S Start Z Ziel 1 Angelteich 2 50. Breitengrad 3 Lerchenberg 4 Landvermessung R 5 6 Einkehr Schützenhaus Diana Messenhäuser Kapelle „Auf der Bulau“ Kosmos Map data CCBYSA 2010 OpenStreetMap.org www.wandern.tsg-sulzbach.de - 2 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Informationen Regionalpark RheinMain Mit dem Regionalpark RheinMain wird ein Netz von landschaftlich reizvollen Wegen und Anlagen geschaffen. Wichtige Bausteine sind Alleen und Streuobstwiesen, Bäume, Kunstwerke und Aussichtspunkte, aber auch Zeugnisse der Industriekultur und die Schönheit der Kulturlandschaft. Zentrales Anliegen ist der Ausgleich der Interessen von Naturschutz, Erholungsnutzung und Denkmalschutz. Die Regionalparkroute Rödermark mit ihren beiden Erlebnisstätten „Auf der Bulau" und „50. Breitengrad" ist ein gutes Beispiel hierfür. Der Weg führt durch eine alte Kulturlandschaft mit zahlreichen Zeugnissen aus verschiedenen Epochen der Erd- und Menschheitsgeschichte. Gleichzeitig stellt er ein Bindeglied zu weiteren Regionalparkprojekten in Dietzenbach Dreieich und Rodgau dar. 50. Breitengrad Das Stadtgebiet von Rödermark wird auf der Höhe von Waldacker vom 5O. nördlichen Breitengrad durchschnitten. Die Linie ist Teil des erdumspannenden Koordinatennetzes von Längen- und Breitengraden, das weltweit als Grundlage zur Ortsbestimmung dient. Ausgehend vom Äquator (0°) wird die geografische Breite Richtung Nordpol (90° Nord) und Südpol (90° Süd) gemessen. Die geografische Länge wird in der Regel von dem 1911 festgelegten Nullmeridian, der durch das englische Greenwich läuft, um die halbe Erdkugel nach Osten (180° Ost) bzw. Westen (180° West) bis zur Datumsgrenze gemessen. Die Installation nimmt den Besucher mit auf eine imaginäre Reise rund um den Globus entlang dem 50. Breitengrad, der durch die Kontinente Europa, Asien und Nordamerika und die nördlichen Regionen des Atlantik und des Pazifik führt. Auf seiner Linie passiert man ganz unterschiedliche Klimazonen und Landschaften: Wüsten und Meere, mächtige Gebirgszüge und endlose Ebenen, alte Kulturstädte und menschenleere Gegenden. • Alëuten Die Inselkette der Alëuten zwischen Nordamerika und Asien erstreckt sich von Alaska (USA) auf einer Länge von rund 1.750 km bis zu den Kommandeurinseln (Russland). Geografisch schneidet sie dabei die Datumsgrenze (180. Längengrad). Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und gehören zum nördlichen Teil des pazifischen Feuerrings. Die Vulkane erheben sich bis 2.861 m über Meereshöhe, einige von ihnen sind noch aktiv. Im Norden fällt das Gelände steil in das 4.096 m tiefe Becken des Beringmeers ab, im Süden schließt sich der 7.822 m tiefe Alëutengraben im Pazifik an, der in Teilen dem 50. Breitengrad folgt. 1741 von Vitus Bering während einer russischen Expedition entdeckt, wurden die Aleuten 1867 zusammen mit Alaska an die USA verkauft. Von den über 150 Inseln sind nur sieben bewohnt. Die Hauptinsel ist Unalaska mit dem Flottenstützpunkt Dutch Harbor. • Vancouver Vancouver Island an der Pazifikküste gehört zum kanadischen Bundesstaat British Columbia. Gegenüber der Insel auf dem Festland liegt Vancouver. Ihren Namen erhielten die ca. 580.000 Einwohner zählende Universitätsstadt und die Insel nach dem britischen Offizier George Vancouver, der die Region 1792 erforschte. Archäologische Funde im Tal des Fräser Rivers deuten darauf hin, dass die Gegend schon vor drei Jahrtausenden besiedelt war. Die hier lebenden Indianervölker der Musqueam und Squamish besaßen bereits eine hoch entwickelte Kultur mit festen Siedlungen. 1886 zerstörte ein Brand große Teile der historischen Altstadt. 1986 war Vancouver Ausrichter der Weltausstellung. 2010 werden hier die XXI. Olympischen Winterspiele stattfinden, erstmals in einer auf Meereshöhe gelegenen Stadt. Nach San Francisco besitzt Vancouver die zweitgrößte „Chinatown" in Nordamerika. • Columbia River Der 1.953 km lange Columbia River ist der wasserreichste Fluss Nordamerikas, der in den Pazifischen Ozean fließt. Mit seinem Nebenfluss, dem Snake River, besitzt er eine Länge von 2.240 km. 1792 entdeckten die ersten Europäer den Columbia River. 1805 erreichte eine Expedition vom Osten auf dem Landweg seine Mündung. Sein Quellgebiet liegt in British Columbia in Kanada. Der Columbia fließt durch den mittleren Osten des US-Bundesstaates Washington. Die letzten 480 Kilometer bilden die Grenze zwischen den Bundesstaaten Washington und Oregon. Das erweiterte - 3 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Zuflussgebiet erstreckt sich über die Staaten Montana und Idaho. Bei Astoria mündet der Columbia River in den Pazifik. Früher war der Fluss wild und reich an Lachsen. Die natürliche Lachswanderung wird heute von Staudämmen stark eingeschränkt. Dem im Rahmen des „New Deal" in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts realisierten Kraftwerks- und Staudammbau widmete Woody Guthrie das Lied „Roll On Columbia". • Winnipeg Die Hauptstadt der kanadischen Provinz Manitoba liegt am Zusammenfluss des Red River mit dem Assiniboine River. Mit ca. 620.000 Einwohnern größte Stadt der Provinz, ist Winnipeg Heimat von mehr als der Hälfte der Gesamtbevölkerung von Manitoba. Auf dem heutigen Stadtgebiet wurde 1738 mit Fort Rouge der erste Posten in der Gegend errichtet. Die Stadt Winnipeg wurde 1873 gegründet. Ihr Name leitet sich vom indianischen Namen des nördlich der Stadt gelegenen Sees her und bedeutet „Schlammiges Wasser". Trotz warmer Sommertemperaturen ist Winnipeg im Winter eine der kältesten Städte der Welt. Während fünf • Sankt-Lorenz-Strom Der 1.197 km lange Sankt-Lorenz-Strom bildet den Abfluss der riesigen Seenplatte des Great Lakes District in den Atlantik. Über weite Strecken folgt die Grenze zwischen den USA und Kanada seinem Verlauf. Östlich von Quebec mündet er in den Sankt-Lorenz-Golf. Nimmt man die Zuflüsse der Großen Seen hinzu, so beträgt die Länge zwischen der Atlantikmündung und der am weitesten entfernten Quelle 3,058 km. Lange Zeit war der Sankt-Lorenz-Strom wegen seiner vieler Stromschnellen und Untiefen nur eingeschränkt schiffbar. In den 5Oer-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde daher ein System von Schleusen und Kanälen errichtet, durch die der Schiffsverkehr über die Großen Seen und die anschließenden Flüsse bis in die Mitte des Kontinents ermöglicht wurde. Der Sankt-Lorenz-Golf, der Übergang des Sankt-Lorenz-Stromes in den Atlantik, ist die Heimat zahlreiche Walarten, unter anderen Blau-, Finnwale und Beluga-Wale, die im Mündungsgebiet reichhaltige Nahrung finden. • Land’s End Land's End ist der westlichste Punkt der Hauptinsel Großbritanniens. Die Klippen zählen zu den beliebtesten touristischen Zielen in Cornwall. Die Westspitze ist auch heute noch nur zu Fuß zu erreichen. • Dieppe Die französische Hafenstadt liegt an der Alabasterküste, einem Teil der französischen Atlantikküste, an der Mündung der Arques in den Ärmelkanal. Der Name weist auf den für die Schifffahrt günstigen natürlichen Hafen hin. Mit seinen 36.500 Einwohnern ist Dieppe auch heute noch ein wichtiger Fischerei- und Seehafen. Die Stadt liegt knapp zwei Autostunden von Paris entfernt und ist daher vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel für die Pariser Bevölkerung. Regelmäßige Fährverbindungen verkehren nach Großbritannien. Um 900 gegründet, entwickelte sich Dieppe bis zum 14. Jahrhundert zu einem bedeutenden Seehandelsplatz. Französische Entdeckungsfahrten nach Amerika und Afrika nahmen hier Ihren Ausgang. 1694 wurde die Stadt durch eine niederländisch- englische Flotte fast vollständig vernichtet. Ein Großteil der Altstadt mit ihren barocken Häuserfassaden ist heute noch durch den folgenden Wiederaufbau geprägt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Dieppe zu einem der ersten mondänen Badeorte Frankreichs. Die beeindruckende Küstenlandschaft und das besondere Licht fasziniert bis heute viele Künstler. Das hoch über der Stadt thronende Schloss aus dem 15. Jahrhundert beherbergt heute ein Museum mit einer großen Elfenbeinsammlung.1942 scheiterte hier der Versuch einer Landung durch britische und kanadische Truppen unter erheblichen Verlusten. Alle zwei Jahre im September findet in Dieppe das internationale Drachenfest statt. • Ardennen, Tal der Ourthe Als Teil des Rheinischen Schiefergebirges erstrecken sich die Ardennen über die Länder Belgien, Luxemburg und Frankreich. Das größtenteils bewaldete Gebirge ist zwischen Mosel und Maas stark zerklüftet. Jenseits der Maas verflacht das Profil zum flandrischen Tiefland. Im Osten schließen sich das Hohe Venn und die Eifel an. - 4 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Die Gipfel der höchsten Berge übersteigen 650 m kaum. Das flache Gebirge wird von Flusstälern durchzogen, die oft tief und schluchtartig mit steilen Abstürzen von 200 m Höhe eingeschnitten sind. Die schlechten Böden der Hochebenenflächen erlauben meist nur Weidewirtschaft, in den Tälern hingegen findet man fruchtbare Böden. Den Hauptreichtum des Gebirges bilden die Wälder, meist Eichen- und Buchenmischwälder, sowie die Bodenschätze: Eisen, Blei, Antimon, Kupfer, Mangan, vor allem aber die großen Steinkohlevorkommen im Norden, die in der Zeit der Industrialisierung den Reichtum der Region begründeten. • Mainz Das Stadtgebiet des heutigen Mainz war bereits in der Steinzeit besiedelt. Erste dauerhafte Ansiedlungen sind keltischen Ursprungs. Von der keltischen Gottheit Mogon leitet sich auch der antike Name der Stadt, Mogontiacum, her Die Stadtgründung gehört in die Zeit des Kaisers Augustus. Mainz ist somit eine der ältesten Städte Deutschlands. Seit 89 n. Chr. Hauptstadt der römischen Provinz Germania Superior, wurde sie schon früh Bischofssitz. Von hier aus wurde im 8. Jahrhundert durch Bonifatius die Christianisierung des Ostens betrieben. 782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Anfang des 11. Jahrhunderts begann unter Erzbischof Willigis der Bau des Mainzer Doms. 1462 wurde Mainz kurfürstliche Residenz. Seit 1816 gehörte es zum Großherzogtum HessenDarmstadt. Ab 1886 setzte mit der Gründerzeit ein Bauboom und Bevölkerungszuwachs ein. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Mainz durch britische Bomber fast völlig zerstört. Heute zählt die Landeshauptstadt von Rheinlandpfalz 192.000 Einwohner. Die Universitätsstadt ist damit zugleich größte Stadt des Landes. • Aschaffenburg Aschaffenburg am Main wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet. Besiedlungsspuren reichen in die Steinzeit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 957. 975 wurde der Bau der Stiftskirche St. Peter und Alexander begonnen. Die Kirche mit ihrem spätromanischen Kreuzgang beherbergt eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die “Beweinung Christi" von Matthias Grünewald. 989 entstand eine Holzbrücke über den Main. Seit 1161 besitzt Aschaffenburg Stadtrechte. 1605 wurde mit dem Bau des Schlosses Johannisburg begonnen, das 1619 fertig gestellt wurde. Bis 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum, seit 1814 zu Bayern. Unweit des Schlosses ließ König Ludwig 1840 das Pompejanum errichten. Beide Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Nach ihrem Wiederaufbau beherrschen sie nun wieder das Stadtbild vom Main her. Der nahe gelegene Park Schonbusch ist der älteste Englische Landschaftsgarten in Deutschland. • Schneeberg Der Schneeberg ist mit 1.051 m der höchste Berg im Fichtelgebirge. Den Gipfelbereich umgibt ein Felsenmeer aus Granitblocken. Der Berg war wegen seiner Fernsicht strategisch schon immer von Bedeutung: Bereits 1498 existierte auf verschiedenen Höhen rund um den Schneeberg ein Netz von Beobachtungsstationen. 1879 baute der Deutsch-Österreichische Alpenverein die erste Besteigungsanlage und eine einfache Steinhütte. 1904 folgte eine Blockhütte und 1926 der Aussichtsturm „Backöfele". Nach dem 2. Weltkrieg übernahmen die US-Streitkräfte einen Teil des Gipfels, 1961 die Bundeswehr den nördlich angrenzenden Bereich Bis 1994 blieb der Berggipfel militärisches Sperrgebiet. 1995 erwarb der Landkreis Wunsiedel den Bereich um das „Backöfele". In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Fichtelgebirge erfolgten Renaturierungsmaßnahmen. Seit 1996 besteht wieder freier Zugang zum Aussichtsturm „Backöfele". • Prag Um 800 durch die sagenhafte Fürstin Libussa gegründet, gehörte Prag im 14. Jahrhundert zu den größten Städten Europas. Der 1344 begonnene St.Veits-Dom wurde erst im 20. Jahrhundert fertig gestellt. Mit der 1348 gegründeten Karlsuniversität besitzt Prag die älteste Universität in Mitteleuropa. Der Prager Fenstersturz von 1618 war Anlass für den Dreißigjährigen Krieg. Eine erneute Blütezeit erlebte Prag unter der Herrschaft der Habsburger. Heute befindet sich hier der Sitz der Tschechischen Regierung. Der Burgberg war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. - 5 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de • Rzeszów Rzeszów liegt im Südosten Polens in der Flussebene der Wistok am Rande des Talkessels von Sandomierz unweit der Karpaten. Mit 159.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Karpatenvorland ein wichtiges Zentrum der Region. Durch die Nähe zur Ukraine im Osten und zur Slowakei im Süden ist die Stadt zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt geworden. Rzeszów ist römisch-katholischer Bischofssitz, es besitzt eine Universität und eine polytechnische Hochschule. • Kiew Mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern ist die ukrainische Hauptstadt zugleich größte Stadt des Landes. Kiew liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Fluss Dnjepr. Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit wird Kiew auch als Jerusalem des Ostens bezeichnet. Im 5. Jahrhundert gegründet, wurde die slawische Stadt 882 fürstliche Residenz der Rus. 988 wurde Kiew von dem zum Christentum übergetretenen Großfürsten Wladimir l. ausgebaut und befestigt. Im 11. und 12. Jahrhundert war die Stadt mit etwa 50.000 Bewohnern eine der größten Städte Europas. 1240 wurde Kiew von Mongolen vollständig zerstört. Im 16. und 17. Jahrhundert zu Polen gehörend, fiel die Stadt 1667 wieder an Russland und wurde Hauptstadt eines russischen Gouvernements. 1834 wurde die Universität gegründet. 1934 wurde Kiew Hauptstadt der Sowjetrepublik Ukraine. Seit 1991 ist Kiew Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. 2004 fanden hier die Massenproteste der „Orangenen Revolution“ statt, die zur weiteren Demokratisierung des Landes führten. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die Sophienkathedrale, eine fünfschiffige Kreuzkuppelkirche aus dem 11. Jahrhundert, die mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, die Kiewer Höhlenklöster, die Klosterkirche St. Michael mit den goldenen Kuppeln, sowie das Goldene Tor von Kiew. • Altai-Gebirge, Belucha (Kasachstan) Das Altai-Gebirge liegt im Grenzgebiet von Kasachstan, Russland, der Mongolei und China. Sein Verlauf erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten. Der nordwestliche Teil des Gebirges bildet die Wasserscheide zwischen den großen sibirischen Flüssen Ob, Irtysch und Jenissei. Seine zahlreichen Gebirgsseen sind während der Eiszeit entstanden. Das Relief des Altais ist stark gegliedert Steile Gebirgskämme, breite Plateaus und Senken wechseln sich ab. Um die Hochgebirgszone gruppieren sich Mittelgebirge und Hochflächen. Großräumig ist das Gebirge von großen Seen umgeben, unter anderem dem Baikalsee im Osten. Der höchste Berg des Altai-Gebirges ist mit 4.506 m der Berg Belucha, der sich in der russischen Republik Altai etwa 300 km östlich der kasachischen Großstadt Ust-Kamenogorski befindet. Die offizielle Erstbesteigung erfolgte im Jahr 1914. • Manzhouli (China) Manzhouli gehört zum Verwaltungsgebiet Hulun Buir im Autonomen Gebiet Innere Mongolei der Volksrepublik China. Die Grenzstadt zu Russland liegt an der Eisenbahnstrecke Peking-Moskau und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region. Im Handel mit Russland ist Manzhouli von besonderer Bedeutung für ganz Nordostchina. 1931 wurde von der Deutsch-Chinesischen Luftverkehrsgesellschaft EURASIA, an der die Lufthansa beteiligt war, hier der erste planmäßige Flugverkehr in China aufgenommen. Die 2.500 km lange Strecke Schanghai-Nanking-TsinanfuPeking-Linsi-Manzhouli war die erste regelmäßig beflogene Linie des Landes. Dem ersten Piloten stand für diesen Flug anfangs lediglich eine 20 Jahre alte Landkarte im Maßstab 1:1 Mio. zur Verfügung. • Heihe (China) Heihe ist eine aufstrebende Großstadt in der chinesischen Provinz Heilongjiang Die Stadt liegt im Nordosten Chinas auf dem Gebiet der früheren Mandschurei am Heilong-Fluss, direkt gegenüber der russischen Stadt Blagoweschtschensk. Heihe hat große Bedeutung als Handelszentrum, insbesondere der Handel mit Russland spielt eine wichtige Rolle. Zusammen mit Blagoweschtschensk bildet Heihe eine Freihandelszone. 31 km von Heihe entfernt liegt die historische Stadt Aigun. 1881 wurde hier das Abkommen zwischen der Regierung des chinesischen Kaiserreichs und dem - 6 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de zaristischen Russland geschlossen. • Kamtschtka (Russland) 2 Die mit 370.000 km größte Halbinsel Ostasiens liegt am Pazifik zwischen der Beringstraße im Osten, dem Ochotskischen Meer im Westen und Sachalin im Süden. Ihren Namen verdankt Kamtschatka dem mit 758 km längsten Fluss der Halbinsel, der in den nördlichen Pazifik mündet. Die größte Stadt, Petropawlowsk, war während des Kalten Krieges einer der wichtigsten sowjetischen Flottenstützpunkte. Daher war der größte Teil der Halbinsel bis in die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts militärisches Sperrgebiet. Erst in den letzten Jahren ist sie wieder Besuchern zugänglich. Wie im Falle der Aleuten, erfolgte die Erforschung der vulkanisch bis heute aktiven Gegend im 18. Jahrhundert durch den Dänen Vitus Bering im Auftrag des russischen Zaren. 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die größtenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO in die Liste der Weltnaturerbe-Regionen aufgenommen. Lerchenberg Quer durch das Rhein-Main-Dreieck erstreckt sich in Ost-West-Richtung eine Kette von Sanddünen, die im Quartär vor etwa 1 Mio. Jahren aufgeweht wurden. Im nördlichen Teil des Stadtgebietes von Rödermark sind noch heute an vielen Stellen Reste dieser Dünenlandschaft zu beobachten, so auch hier am Lerchenberg. In der Vorgeschichte wurde der Dünenzug auf Grund seiner durch die Jahreszeiten gewährleisteten Trockenheit als Verkehrsweg genutzt. Daher finden sich entlang seines Verlaufes immer wieder Zeugnisse menschlicher Besiedlung. In den 1930er-Jahren diente die Anhöhe als Start- und Landeplatz für die Segelfliegerei. Die Leichtbau-Flugzeuge entstanden allesamt in Eigenarbeit. Mit Hilfe eines Gummiseiles wurden die Segelflieger durch Muskelkraft in die Höhe katapultiert und konnten so eine Distanz von mehreren hundert Metern zurücklegen. Nach dem 2. Weltkrieg begann man im Bereich um den Lerchenberg mit dem Sand- und Kiesabbau. Stellenweise reichten die Abbaugruben bis 20m unter das umgebende Bodenniveau. Nach der Einstellung des Betriebes füllten sich die Kiesgruben mit Grundwasser. Die erhaltenen Reste der Düne sind stark eingewachsen und stellen mit ihrer Vegetation ein Biotop für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten dar. Grenzen und Landvermessung Im Kappenwald, ca. 500 m weiter nördlich, steht ein Stein, der Zeugnis von der trigonometrischen Landvermessung gibt, wie sie im Großherzogtum Hessen erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Ausgehend von einem Basisdreieck zwischen Großem Feldberg, Melibokus und Donnersberg wurde das Land in Dreiecke aufgeteilt und die Eckpunkte mit Steinen markiert. Durch Ermittlung der Winkel und Seitenlängen erhielt man ein Netz von Messpunkten, das die Erstellung exakter Kartenwerke und die genaue Festlegung von Grenzverläufen ermöglichte. Mit dieser Methode wurden die Grundlagen für das moderne Katasterwesen gelegt. Grenzen wurden zu allen Zeiten sorgfältig markiert. Es gab Landwehren aus Wall, Graben und Hecke, an Grenzschneisen wurden Bäume und Büsche gerodet und Gräben angelegt, Grenzsteine trugen Ortsnamen oder Wappen. Alte Grenzsteine finden sich zwischen Ober-Roden und Messenhausen in der Nähe des Schützenhauses, sowie zwischen Urberach, Dietzenbach und Messenhausen. Weitere Steine markierten die Grenze zwischen der Röder Mark und den Jagdrevieren der Landgrafen von Hessen, der Freiherren von Dieburg und der Mainzer Kurfürsten. Diese alten Grenzsteine verdeutlichen, wie Landschaft durch den Menschen über Jahrhunderte gestaltet wurde. Sie stehen daher unter Denkmalschutz. In früheren Zeiten war der Verlauf von Grenzen oft Anlass zu Streitigkeiten. Daher wurde bei offiziellen Flurbegehungen geprüft, ob Grenzsteine verschwunden oder versetzt worden waren. Seit dem 17. Jahrhundert kontrollierten vereidigte Feldmesser die Grenzverlaufe mit Messruten, die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten und im Gelände markiert. Trotz größter Sorgfalt blieb diese Methode jedoch ungenau. Heute erfolgt die Vermessung mittels satellitengestützter Positionsbestimmung (Global Positioning System - GPS). - 7 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Messenhäuser Kapelle 1820 Seit 1856 1862 1890 1935/36 1967 1968 2005 Stiftung der Kapelle anstelle eines alten Heiligenhäuschens durch Franz, Georg und Erwein Malsi alljährliche Prozession am Dreifaltigkeitssonntag mit Festgottesdienst an der Kapelle Anschaffung eines Glöckchens Anstrich des Innenraumes Erweiterung der Kapelle durch die Pfarrgemeinde Ober-Roden Renovierung Übereignung an die katholische Pfarrgemeinde Ober-Roden Nach der Reparatur der durch einen Autounfall verursachten Schäden wird die Kapelle erneut ihrer Bestimmung übergeben. Kulturhistorische Erlebnisstätte »Auf der Bulau« Der Höhenzug der Bulau stellt eine besondere Landmarke dar, der seine Existenz den geologischen Verhältnissen verdankt. Funde aus der Steinzeit belegen, dass der Mensch diesen Höhenrücken seit Anbeginn als Siedlungsland nutzte. Ein vorgeschichtlicher Höhenweg, dessen Verlauf durch zahlreiche Hügelgräber aus der Bronze- und der Hallstattzeit markiert ist, zog in west-östlicher Richtung über die Höhe. Der Flurname »Zur Walstatt« weist zurück in diese Epoche, in der die Örtlichkeit als Begräbnisstätte genutzt wurde. In römischer Zeit verlief hier die Trasse einer Fernstraße von Mainz zum Limes. Heute eröffnet die Höhenlage dem Besucher einen Fernblick bis weit über das Dieburger Becken. Die kulturhistorische Erlebnisstätte erläutert die Besonderheiten dieses geschichtsträchtigen Ortes. Unmittelbar am Waldrand wurden zwei stark erodierte Grabhügel aus der Keltenzeit in ihrer vermutlichen Größe wieder aufgeschüttet und mit einem Steinkranz versehen. Eine Skulpturengruppe symbolisiert den Bestattungsritus zur Zeit der Entstehung der Hügelgräber. Vor den Hügelgräbern wurde ein Teilstück der römischen Straße in ihrem Aufbau und verschiedenen Belagarten rekonstruiert. Die Nachbildung eines römischen Meilensteines verweist auf das römische Dieburg. Ein hölzerner Steg führt zurück in die Erdgeschichte. Von der Panoramaplattform geht der Blick über den Altort von Urberach und das Quellgebiet der Rodau bis hin zu Spessart und Odenwald. Römischer Straßenbau Für die Beherrschung und Verwaltung des riesigen Imperium Romanum war ein gutes Straßennetz unabdingbare Voraussetzung. In erster Linie für die schnelle Verlegung der Truppen angelegt, trug es erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der römischen Provinzen bei. Diese Straßen waren außerordentlich solide konstruiert. Zunächst wurden die Trassen von Landvermessern (agrimensores) festgelegt, danach erfolgten der Aushub und der Aufbau in mehreren Schichten. Meilensteine gaben die Entfernungen zu den nächsten Orten an. In seiner Blütezeit verfügte das römische Reich über ca. 100.000 Kilometer Staatsstraßen, die von Rom bis nach Britannien, Afrika und Asien führten. Viele moderne Hauptverkehrsrouten folgen heute noch den römischen Trassen. Entlang der Hauptrouten befanden sich in regelmäßigen Abständen Raststätten (mansiones). Neben der Möglichkeit zur Verpflegung und Übernachtung für die Reisenden, standen hier auch Zugtiere zum Wechseln zur Verfügung. Die Reisegeschwindigkeit des normalen Reisenden betrug ca. 7,5 km in der Stunde. Eine staatliche Beförderungsanstalt, der cursus publicus, hielt Kuriere, Pferde, Wagen und Zugtiere für die kaiserliche Verwaltung bereit. Hierdurch war es kaiserlichen Kurieren möglich, innerhalb kürzester Zeit Nachrichten von den Provinzhauptstädten nach Rom zu übermitteln. Der Straßenabschnitt auf der Bulau gehörte zu einer Verkehrsverbindung, die von Mainz, Legionsstandort und Hauptstadt der Provinz Obergermanien, über Heddernheim und Dieburg bis an den Limes führte - 8 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Römische Fernstraße Die Römer legten ihre Straßen auf höherem Gelände oder kleinen Dämmen an. Der Straßenaufbau besaß eine Höhe von ca. 1,40 m. Nach dem Aushub wurden die Grundsteine verlegt (statumen, 1), darüber folgten faustgroße Steine (ruderatio, 2), nussgroße Kieselsteine (nucleus, 3) und die Deckschicht aus feinem Schotter (summa crusta, 4). An beiden Seiten befanden sich Wasserabzugsgräben (5). Römischer Meilenstein Der Meilenstein ist die Kopie des 1831 zwischen Altheim und Kleestadt gefundenen Steines. Die Inschrift gibt die Entfernung zum römischen Dieburg in gallischen Meilen, den Leugen, an. Eine Leuge entsprach ca. 2.220 m. Nach der Titulatur des regierenden Kaisers folgte die Abkürzung des Ortsnamen (AAM) und die Entfernungsangabe (LIIII). Bruchsteinpflaster Höfe und Zufahrten römischer Landgüter, den villae rusticae, wurden mit Bruchsteinpflaster in Kalkmörtel oder in Sand verlegt. Diese Pflasterung hatte eine lange Lebensdauer und ist teilweise bis heute erhalten. Das Bild zeigt den gepflasterten Hof vor dem Haupthaus einer solchen villa rustica. Polygonpflaster Der polygonal verlegte Pflasterbelag ist typisch für Straßen römischer Städte. Die Straßen hatten Rand- und Trittsteine, die unseren Zebrastreifen ähneln. Die Abstände zwischen den Trittsteinen waren genormt und entsprachen der Spurbreite von Kutschen. - 9 / 10 - www.wandern.tsg-sulzbach.de Keltischer Totenkult Die Kelten sind das erste vorgeschichtliche Volk, dessen Kulturkreis sich in seiner Blütezeit über ganz Europa bis nach Kleinasien erstreckte. Schriftliche Aufzeichnungen wurden nicht hinterlassen, nur wenige Informationen über ihre Geschichte und Lebensweise sind durch griechische und römische Schriftsteller des 5. - 1. Jahrhunderts v. Chr. überliefert. Als Quellen zum Verständnis der keltischen Kultur sind wir daher heute vor allem auf die archäologischen Funde angewiesen. Zu diesen archäologischen Zeugnissen aus keltischer Zeit gehören auch die Urberacher Grabhügel. Hügelgrabbestattungen waren in der Bronzezeit (ca. 1500-1200 v. Chr.), in der Hallstattzeit (ca. 800500 v. Chr.) und in der Latenezeit (ca. 500-50 v. Chr.) üblich. Auf dem Gebiet von Rödermark sind Funde aus all diesen Epochen belegt Die Hügelgräber „Auf der Bulau“ stammen aus der Hallstattzeit. Die Gräber wurden archäologisch nicht näher untersucht Über den Aufbau und die Ausstattung solcher Gräber geben jedoch aufwendig ausgestattete Hügelgrabbestattungen, wie die Funde von Offenbach-Rumpenheim oder dem Keltenfürsten vom Glauberg, näheren Aufschluss. Hier fanden sich im Zentrum der Hügel Grabkammern aus Holz oder Stein, in denen die Toten teilweise mit reichen Beigaben, wie Waffen, Trinkgeschirr, Prunkmöbeln, Schmuck und sogar Leichenwagen beigesetzt wurden. Auf dieses Brauchtum nimmt auch die Skulpturengruppe vor dem unteren Grabhügel Bezug. - 10 / 10 -