Grüner Kardamom

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Kräuterwissen
Grüner Kardamom
Elettaria cardamomum (Zingiberaceae = Ingwergewächs)
Geschichte, Botanik und Kultur
Vier Rhizomstauden werden der bereits in der
Antike bekannten Gattung zugeordnet.
Verwendung in
Naturheilkunde und Küche
Als eines der teuersten Gewürze wird
­Kardamom auch als «Königin der Gewürze»
bezeichnet.
Rezept
Gewürzgugelhopf mit Kardamom
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Geschichtliches – Grüner Kardamom
Das ursprünglich aus dem südwestlichen Asien stammende krautige Gewächs wurde schon in alten
Schriften der Griechen und Römern erwähnt. Ob es sich dabei um den grünen Kardamom handelt, kann
aber nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden.
Urkundlich erwähnt wurde diese Pflanze im 5. Jahrhundert erstmals in den Schriften von Alexander
Trallianus (525 bis 605 nach Christus). In China erstmals um 720 nach Christus als Heilpflanze
gegen Übelkeit und Erbrechen beschrieben. In der indischen Medizin Ayurveda ist das Kraut unter dem
Namen ela seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Kardamom erlangte aber nie die grosse
Bedeutung, wie der aus der gleichen Familie stammende Ingwer. Der Haupthandelsplatz ist Kalkutta
von wo aus – es in früheren Zeiten – für den europäischen Handel nach Hamburg verschifft wurde.
Botanik und Kultur
Der Malabar-Kardomom ist eine ausdauernde, immergrüne Staude mit dicken Wurzelrhizomen und bis
60 cm lanzenförmig zugespitzen Blättern. Während der Sommermonate zeigen sich an lockeren Ähren
die weissen, milchfarbigen Blüten mit den rosa bis violetten Blattlippen.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat ausgereifter Samen bei Temperaturen, die nicht unter 20 Grad C
liegen dürfen, wie auch durch Teilung älterer Stöcke. Durch Auslichtung einzelner Triebe kann das
Wachstum angeregt und gefördert werden. Während der kalten Jahreszeit darf die Temperatur nicht
unter 10 Grad C fallen, was in den angestammten Anbaugebieten in Indien, Sri Lanka, Sumatra und
Malaysia praktisch nie vorkommt. Der Standort dieser Pflanze sollte sonnig bis halbschattig sein und
für ein gesundes Wachstum wird ein nährstoffreicher und feuchter Boden vorausgesetzt.
Die jungen Pflanzen beginnen ab dem 3. bis 4. Lebensjahr Früchte zu tragen und können anschliessend
noch während 6–7 Jahren genutzt werden. In den gemässigten Klimazonen wird diese der Familie
der Ingwergewächse zugeordnete Staude auch unter Glas kultiviert. Hier ist aber zu beachten, dass sie
dann eher selten Blüten und Früchte bildet und von der roten Spinnmilbe bedroht wird.
Neben dem grünen Kardamom kennen wir noch den schwarzen Kardamom. Als Hauptanbaugebiet sei
hier der Himalaya-Staat Nepal genannt, wo er in Höhenlagen bis 1400 m ü. M. kultiviert wird und unter
dem Namen Nepal-Kardamon in den Handel kommt.
Verwendung in der Naturheilkunde
Die Eigenschaften des grünen Kardamom werden in der Literatur als «beissend, wärmend und aromatisch» beschrieben. Die anregende und stärkende Wirkung vor allem auf die Lungen- und Nieren­
funktion, sowie den Appetit und die Verdauung sind in der einschlägigen Literatur hinlänglich beschrieben worden. Das Aroma, das sich beim Mahlen sehr schnell verflüchtigt, soll an Eukalyptus und Zitrone
erinnern. Schlechter Atem lässt sich durch das Kauen von Samen mildern und die Bildung von Karies
verhindern. In den arabischen Ländern wird dem Kardamom sogar eine anregende Wirkung auf das Liebesleben – Aphrodisiakum – zugesprochen. In diesen Ländern ist das «Göttliche Kraut» auch ein Symbol
der Gastfreundschaft und des willkommen heissen.
Verwendung in der Küche
Als Gewürz werden die noch geschlossenen, ausgereiften und getrockneten Fruchtkapseln wie auch
die Samen, die ganz oder auch gemahlen im Handel erhältlich sind, verwendet. In den Herkunftsländern
in Asien werden auch die Blätter fein geschnitten als Gewürz – in den heimischen Rezepten – zu
schmackhaften Gerichten verarbeitet.
Ein feines und aromatisches Küchengewürz, das man in Gewürzen für die Feinbäckerei, Brote, sowie zur
Likörherstellung auch in unseren Breitengraden findet.
Lamm- und Hammelfleischgerichte, Roastbeef, Steaks und Gulasch, wie auch Fisch und Krustentiere
lassen sich durch die Beigabe einer Prise dieses Gewürzes verfeinern.
In den arabischen Ländern wird Kaffee durch die Beigabe einer Messerspitze von gemahlenem Kardamom, eine spezielle orientalische Note charakterisiert.
Rezept
Gewürzgugelhopf mit Kardamom
4Eier
100 g zimmerwarme Butter
40 g
Steviapulver (GrooVia)
1 kleiner Apfel (100 g)
½
Orange Schale
50 ml Orangensaft
16–20Kardamomkapseln
50 g
Datteln ohne Stein
150 g Weissmehl
2 TL
Backpulver
100 g Mandeln gemahlen
1 TL Zimt
1 Msp. Bourbon Vanille
• Eier, Butter und GrooVia zusammen schaumig schlagen (wenn die Butter etwas zu kalt ist, kann die
Masse etwas flockig werden, fahren Sie weiter, der Gugelhopf wird trotzdem gut!)
• Apfel mit Schale auf einer Bircherraffel fein reiben und sofort unter die Eier-Buttermasse ziehen.
• Orangensaft und -schale dazugeben.
• Kardamomkapseln im Mörser mahlen. Die Hüllen entfernen, die Samen mahlen.
• Datteln in kleinstmögliche Stücke schneiden.
• Kardamom, Datteln, Mehl, Backpulver, Mandeln, Zimt und Bourbon Vanille dazugeben und unter die
Eier-Buttermasse ziehen.
• Backofen auf 180 °C vorheizen.
• Gugelhopfform ausfetten und fein mit Mehl bestäuben. Auf den Boden der Form ganze Mandeln legen.
Den Teig in die Form füllen und glatt streichen.
• Form in den Ofen schieben und bei 180 °C 35–40 Minuten backen. Den Gugelhopf in der Form etwas
auskühlen lassen. Dann aus der Form lösen und auf dem Kuchengitter abkühlen lassen.
EGK-Gesundheitskasse | Kräuterwissen-Serie von Brigitte Speck, Ursula & Christian Fotsch
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