Pressemappe - Allegria.at

Werbung
PAUL SZILARD PRODUCTIONS, INC., IS THE EXCLUSIVE INTERNATIONAL REPRESENTATIVE FOR THE MARTHA GRAHAM DANCE COMPANY
© BB Promotion GmbH 2010
Michael Brenner for BB Promotion GmbH in cooperation with Paul Szilard Productions, Inc. presents
PRESSEINFORMATION
Michael Brenner for BB Promotion GmbH in cooperation with Paul Szilard Productions, Inc. presents
Tanz als verkörperte Vision von Leidenschaft,
Tanz als innerer Ausdruck der Seele,
Tanz als pulsierender Rhythmus des Lebens
Einmalige Gastspiele einer wahrhaft legendären Compagnie
vom 5. - 10. Oktober 2010 am Theater 11 in Zürich und
vom 12. - 17. Oktober 2010 im Wiener MuseumsQuartier Halle E
„Eines der sieben Weltwunder des künstlerischen Universums.”
The Washington Post
„Diese Compagnie ist einer der Grundpfeiler des zeitgenössischen Tanzes… Ein Augenblick zwischen Anthologie und Modernität.“
Le Figaro
Martha Graham gilt als eine der führenden Künstlergrößen des 20. Jahrhunderts und wird mit Genies wie
Pablo Picasso, Igor Stravinsky, James Joyce oder Frank Lloyd Wright in einem Zug genannt.
Sie entwickelte eine eigene, vollkommen neue Tanztechnik, die in Anspruch und Grandeur dem klassischen
Ballett vergleichbar ist. Mit der 1926 von ihr gegründeten Martha Graham Dance Company perfektionierte
sie ihren Stil. Unter den Absolventen ihrer Schule findet sich die Crème des modernen Tanzes wie beispielsweise Merce Cunningham, Paul Taylor oder Elisa Monte. Zahlreiche Weltstars, darunter Rudolf Nurejew,
Margot Fonteyn und Michail Baryschnikow, die bei der ruhmreichen Compagnie gastierten, bedachte Martha Graham mit eigens für diese Tänzerpersönlichkeiten geschaffenen Choreografien.
Nach dem Tod dieser Ikone und Pionierin des Modern Dance unter der künstlerischen Leitung von Janet
Eilber neu erstarkt, ist die Martha Graham Dance Company mit einer frischen Generation von Tänzern
kraftvoll, mitreißend und lebendig im Herbst bei einem ihrer seltenen Gastspiele exklusiv vom 5. bis 10.
Oktober 2010 am Theater 11 in Zürich und vom 12. bis 17. Oktober 2010 im Wiener MuseumsQuartier
Halle E mit einem faszinierenden Elite-Programm ihres einzigartigen Repertoires zu erleben.
Programm
Embattled Garden
Sketches from Chronicle
Lamentation Variations
Errand into the Maze
Maple Leaf Rag
Karten für die Martha Graham Dance Company im MuseumsQuartier Halle E in Wien sind ab sofort erhältlich über die Ticket-Hotline +43 (0)1 96 0 96 (Ö-Ticket), sowie online über www.bb-promotion.com, www.
oeticket.at und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Karten für die Martha Graham Dance Company am Theater 11 in Zürich sind ab sofort erhältlich über die
nationale Ticket-Hotline 0900-800 800 (CHF 1.19 / Min.), sowie online über www.bb-promotion.com und
an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Für weitere Informationen steht Ihnen das Presseteam des Produzenten gerne zur Verfügung:
Julia Reichel, Tel: +49 (0)621 - 10 792 663, Fax: +49 (0)621 - 10 792 659,
E-Mail: [email protected]
Pressekontakt Wien: Allegria
Mario Reiner, Tel: +43 (0)1 - 479 02 60, Fax: +43 (0)1 - 479 02 60 10, E-Mail: [email protected]
Pressekontakt Zürich: publicum pmi
Marcel Theiler, Tel.: +41 (0)44 - 26 55 666, Fax: +41 (0)44 - 265 56 65
E-Mail: [email protected]
Sandra Wehrli, Tel: +41 (0)44 - 265 56 52, Fax: +41 (0)44 - 265 56 65, E-Mail: [email protected]
Aktuelle Pressefotos und -texte zum Downloaden zur Martha Graham Dance Company erhalten Sie nach
einmaliger Registrierung auf www.bb-promotion.com in der Rubrik „Presse & B2B“.
Pressestimmen
„Eine der großartigen Compagnien der Welt.”
The New York Times
„Das Programm ... macht die große thematische Vielseitigkeit und den Reichtum des choreografischen
Vokabulars deutlich, das aus den kulturellen Ethnien, der Klassik, der Pantomime und besonders aus der
persönlichen Sprache Martha Grahams schöpft.”
Libération
„Ein künstlerisches Ereignis.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„frenetisch jubelndes Publikum ... ein Fest der Körper, Tanz pur – immer wieder toll.“
Süddeutsche Zeitung
„Sie [Graham] verstand sich als Hohepriesterin des Modern Dance, und die Tänzer huldigten ihr würdig.“
„Fesselnde Lektion in Modern Dance.“
Hamburger Abendblatt
„Und es ist ihr Geist, der Tänzer, Choreografen und Publikum noch immer beeindruckt, ihr unbedingter
Wille, eine eigene Form für eigene Geschichten finden zu wollen, ohne Rücksicht auf den Zeitgeschmack
(...). Der begeisterte Applaus in der Staatsoper zeigte, dass Martha Grahams Stücke die Menschen mit ihrer
Wahrhaftigkeit und Schönheit berühren.“
Weser Kurier
„Von zeitloser Schönheit – Janet Eilber hat Teile ihres [Grahams] Repertoires mit viel Dynamik und Erotik
einstudiert. Die junge Truppe liefert eine faszinierende Vorstellung.“
Westdeutsche Zeitung
„Man muss dieses Gastspiel als Glücksfall bezeichnen. Tanzfans sollten es auf keinen Fall verpassen.“
Bonner General-Anzeiger
„Eine faszinierende, getanzte Zeitreise – eine Sensation.“
Hamburger Morgenpost
„Die Vergangenheit ist nicht tot; sie ist noch nicht einmal vorbei. Der Mensch
lebt mit einer inneren Uhr; der Moment, in dem ein entscheidender Gedanke
oder ein wesentliches Gefühl entsteht, kann sich zu jeder Zeit ereignen. Die
Empfindung von Zeitlosigkeit ist allen von uns vertraut.“
Martha Graham
„Grahams Œuvre wird zu Recht für seine scharfsinnig stilisierten Charaktere
und straffe Dramaturgie gerühmt … Die Schockwellen, die Grahams einzigartiger Erfindungsreichtum auslöste, wirken sich bis heute aus … Eines der sieben
Weltwunder des künstlerischen Universums.“
The Washington Post
DIE MARTHA GRAHAM DANCE COMPANY
Die Martha Graham Dance Company, von der Tänzerin und Choreografin Martha Graham 1926 gegründet, ist Amerikas älteste und berühmteste Compagnie für Zeitgenössischen Tanz.
Seit ihrer Gründung begeisterte die Martha Graham Dance Company ihr Publikum in über 50 Nationen
weltweit – durch Nord- und Südamerika sowie durch die Länder von Europa, Afrika, Asien und den Nahen
Osten führte der Erfolg. Die Compagnie gastierte an der Metropolitan Opera, in der Carnegie Hall, an der
Pariser Oper, am britischen königlichen Opernhaus Covent Garden sowie am John F. Kennedy Center for
the Performing Arts in Washington D.C. Des Weiteren tanzte die Compagnie sowohl vor der Kulisse der
Pyramiden von Gizeh als auch im Herodus Atticus Theater auf der Akropolis in Athen und brillierte in preisgekrönten Filmen, die auf PBS wie auch weltweit ausgestrahlt wurden.
Im Lauf ihres Lebens schuf Martha Graham 181 Choreografien, darunter Meisterwerke und Klassiker wie
Heretic (1929), Lamentation (1930), Primitive Mysteries (1931), Frontier (1935), Sketches from ‘Chronicle‘
(1936), Deep Song (1937), El Penitente (1940), Letter to the World (1940), Deaths and Entrances (1943),
Appalachian Spring (1944), Cave of the Heart (1946), Errand into the Maze (1947), Night Journey (1947),
Diversion of Angels (1948), Seraphic Dialogue (1955), Clytemnestra (1958), Embattled Garden (1958),
Phaedra (1962), Frescoes (1978), Acts of Light (1981), The Rite of Spring (1984), Temptations of the Moon
(1986) und Maple Leaf Rag (1990).
Martha Graham selbst ist die berühmteste Absolventin ihrer eigenen Compagnie, in welcher sie bis Ende
der 60er Jahre tanzte, doch war ihre Schule Ausbildungsstätte für eine Reihe großer, berühmter Tänzer
und Choreografen des Modern Dance. Zu ihren Absolventen zählen keine Geringeren als Merce Cunningham, Erick Hawkins, Pearl Lang, Elisa Monte, Paul Taylor, Glen Tetley, Jacqueline Buglisi, Donlin Foreman
und Pascal Rioult. Daneben waren auch so legendäre Stars wie Rudolf Nurejew, Margot Fonteyn, Michail
Baryschnikow, Claire Bloom, Liza Minnelli, Maya Plisetskaya und Kathleen Turner Gäste der Compagnie.
Neben eigenen Choreografien führte die Martha Graham Dance Company unter großem Applaus von
Kritik und Publikum Werke von Twyla Tharp, Robert Wilson, Susan Stroman, Lucinda Childs und Maurice
Béjart auf. Ein weiteres prominentes Mitglied der Martha Graham Dance Company war Betty Bloomer,
die nach ihrem Engagement 1938 als First Lady Betty Ford in die Geschichte einging.
Als „eine der besten Compagnien weltweit“ (so Anna Kisselgoff von der New York Times, eine der international renommiertesten Tanzkritikerinnen), wurde die Martha Graham Dance Company, wo auch immer
sie zu erleben war, von der Kritik bejubelt. Alan M. Kriegsman von der Washington Post bezeichnete die
Truppe als „eines der sieben Wunder des künstlerischen Universums“, und Los Angeles Times-Rezensent
Martin Bernheimer schwärmte davon, „dass man glaube, dass sie einfach alles könnten, und dies ebenso
leicht wie poetisch.“ Ismene Brown vom The Daily Telegraph, London, erklärte hingegen die Darbietungen
der Compagnie für schlicht „unverzichtbar“, und Donald Richie von der Japan Times proklamiert die Tänzer zu „Grahams perfekten Instrumenten“.
„Es scheint als beherrschten sie alles, und diese Kunst, so leicht wie poetisch.“
Los Angeles Times
„Tanz ist die verborgene Sprache der Seele.“
Martha Graham
MARTHA GRAHAM — BIOGRAFISCHE NOTIZ
1998 vom renommierten TIME Magazine zur „Tänzerin des Jahrhunderts“ benannt, erkor sie das People
Magazine unter den großen, weiblichen Persönlichkeiten zur „Ikone des Jahrhunderts“.
Geboren 1893 in Allegheny, Pennsylvania, avancierte die ausdrucksstarke und ihren eigenen Stil kreierende Tänzerin Martha Graham zum klassischen Vorbild des heutigen Modern Dance und zur wegweisenden
Formgeberin des Zeitgenössischen Tanzes. Epochemachend wie der spanische Maler Pablo Picasso für die
Bildende Kunst, der russische Komponist Igor Strawinsky für die Musik, der irische Schriftsteller James
Joyce für die Dichtkunst oder der Amerikaner Frank Lloyd Wright für die Architektur, steht die Genialität
der Graham für eine radikale Erneuerung des klassischen Balletts. Ihre vielschichtigen Choreografien, von
denen sie 181 schuf, gründen sich auf die von ihr entwickelte Tanztechnik, die in Anspruch und Grandeur
der des klassischen Balletts vergleichbar ist. Zahlreiche bedeutende Choreografen aus der internationalen
Tanzwelt haben unter Martha Graham studiert oder gehörten zeitweise ihrer Compagnie an.
Martha Grahams herausragendes künstlerisches Erbe wird dank seiner Komplexität oft mit Stanislavskis
Moskauer Künstlertheater oder dem japanischen Kabuki-Theater verglichen. Ihr Vermächtnis lebt in den
Aufführungen der Martha Graham Dance Company und den Mitgliedern des Martha Graham Ensembles fort, und wird an die Schüler der Martha Graham School of Contemporary Dance weitergegeben.
Martha Graham gründete 1926 ihre Compagnie gleichsam mit ihrer Schule, die anfangs in einem winzigen Studio der Carnegie Hall mitten in Manhattan beheimatet war, in welchem sie auch lebte. Martha
Graham entwickelte ihre Technik aus ihren endlosen Studien menschlicher Bewegungen, angefangen mit
den grundlegenden Bausteinen der Muskelbewegung, „Contraction“ und „Release“. Aus diesem Prinzip ersann und erprobte sie ein Vokabular, das „die Emotionalität des Tänzer-Körpers beflügeln“ sollte.
Martha Grahams Tänze und choreografischen Arbeiten illustrierten die Tiefe menschlicher Gefühle durch
Bewegungen, die scharf waren, eckig, schroff und direkt. Ihre Visionen haben die Tanzwelt nachhaltig revolutioniert und wirken auch heute weiterhin fort, als ein inspirativer Quell für die gesamte Bühnenkunst.
Martha Grahams Eingebungen speisten sich aus so unterschiedlichen Einflüssen wie der Bildenden
Kunst der Moderne, dem Mythos der „American Frontier“, den religiösen Zeremonien der amerikani-
schen Ureinwohner und der griechischen Antike. In vielen ihrer bedeutendsten Rollen stellte Martha
Graham weibliche Heldinnen aus Geschichte und Mythologie dar, so unter anderem Klytämnestra, Jokaste, Medea, Phaedra, Johanna von Orléans und Emily Dickinson. Jedes ihrer Werke wurde von Martha Graham im Sinne eines Gesamtkunstwerkes kreiert – immer als eine Einheit von Tanz, Kostüm und
Musik. Im Laufe ihres 70-jährigen Schaffens arbeitete sie unter anderem zusammen mit dem Bildhauer Isamu Noguchi, dem Schauspieler und Regisseur John Houseman, und den Modedesignern Halston, Donna Karan und Calvin Klein. Bemerkenswert auch ihr gemeinsames Wirken mit so namhaften
Komponisten wie Aaron Copland, Samuel Barber, William Schuman, Carlos Surinach, Norman Dello
Joio, Gian Carlo Menotti und ihrem Mentor Louis Horst. Aus ihrer Compagnie und Schule gingen zahlreiche Größen des Zeitgenössischen Tanzes, unter ihnen Berühmtheiten wie Merce Cunningham, Paul
Taylor und Twyla Tharp hervor. Martha Graham entwarf Rollen für die Ballettlegenden Rudolf Nurejew,
Margot Fonteyn und Michail Baryschnikow, die als Gasttänzer verpflichtet wurden. Als Leiterin der Sparte
Tanz und Bewegung am The Neighborhood Playhouse unterrichtete Martha Graham Schauspieler in Körpersprache, darunter Bette Davis, Kirk Douglas, Madonna, Liza Minnelli, Gregory Peck, Tony Randall, Anne
Jackson und Joanne Woodward. Ihre spezifisch amerikanische Vision und ihre gestalterische Genialität
brachten ihr zahlreiche Ehrungen und Preise ein: so erhielt sie 1959 die Auszeichnung des Laurel Leaf of
the American Composers Alliance, für ihre Verdienste um die Musik. 1986 wurde ihr von den ebenso theaterschaffenden Mitgliedern der International Alliance of Theatrical Stage Employees Local One, der Preis
„Local One Centennial Award for Dance” zugesprochen, der nur alle hundert Jahre vergeben wird. 1976
verlieh ihr der damalige Präsident Gerald R. Ford mit der „Medal of Freedom“ die höchste zivile Ehrung
der Vereinigten Staaten und erklärte sie als erste Tänzerin und Choreografin zur „Heldin der Nation“.
1985 war sie unter den ersten Empfängern der unter Präsident Reagan neu geschaffenen National Medal
of Arts.
Martha Graham mit Rudolf Nurejew und Dame Margot Fonteyn
JANET EILBER
Artistic Director Martha Graham Center
Mit ihrer Berufung im Jahr 2005 für die Künstlerische Leitung des Martha Graham Centers, setzte sie
von Beginn an einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Erschließung neuer Zuschauergruppen, denen sie
einen Zugang zu den Meisterwerken von Martha Graham ermöglich will. So initiierte sie mit viel Erfolg
verschiedene Aktivitäten, darunter die Entwicklung von Programmen, die das Oeuvre von Martha Graham
übergreifend beleuchten, die Knüpfung von Partnerschaften auf dem Sektor von Bildung und Lehre wie
auch auf lokaler Ebene, die gezielte Nutzung der neuen Medien sowie die Vergabe von Auftragswerken
und Kreationen innovativer Formate wie Lamentation Variations oder Prelude and Revolt.
Zu Beginn ihrer Karriere war Janet Eilber als Erste Tänzerin Mitglied der Martha Graham Dance Company,
und entwickelte in den folgenden Jahren eine enge Arbeitsbeziehung zu Martha Graham, so dass diese in
nahezu jeder neuen Choreografie eine führende Partie für Janet Eilber schuf. Darüber hinaus studierte sie
alle bedeutenden, von Graham selbst verkörperte Rollen des Repertoires ein. Als Solistin trat sie im Weißen
Haus auf, war Tanzpartnerin Rudolf Nurejews und außerdem in drei Folgen von „Dance in America“ zu
erleben. Seitdem war sie unermüdlich als Referentin und Lehrkraft tätig und setzte die Ballettwerke von
Martha Graham international in Szene.
Daneben wirkte Janet Eilber in zahlreichen Fernseh- und Filmproduktionen mit sowie am Broadway in
Inszenierungen von renommierten Künstlern wie unter anderem Agnes de Mille und Bob Fosse. Für ihre
Leistungen im Rahmen der Rekonstruktion und Aufführung bahnbrechender Werke des amerikanischen
Modern Dance erhielt sie insgesamt vier Lester Horton Awards. Des Weiteren zeichnete sie als Director of
Arts Education für die Dana Foundation verantwortlich, deren Stiftung zur Förderung der kunstpädagogischen Ausbildung sie nach wie vor betreut, und in deren Fachpublikationen ihre Beiträge zum Thema
Kunsterziehung regelmäßig veröffentlicht werden. Zudem engagiert sie sich weiterhin als führende Künstlerische Beraterin der Dana Foundation wie auch im Vorstand des Interlochen Center for the Arts.
Janet Eilber ist mit dem Drehbuchautor und Regisseur John Warren verheiratet; das Paar hat zwei Töchter,
Madeline und Eva.
PAUL SZILARD
Impresario und Produzent
Paul Szilard wurde in Budapest, Ungarn, geboren und erlangte in den 50er Jahren die Staatsbürgerschaft
der Vereinigten Staaten. In den Jahren seiner glanzvollen Solokarriere tanzte Paul Szilard weltweit mit
so grandiosen Ballett-Persönlichkeiten wie Nora Kaye, Colette Marchand, Sonia Arova und vielen anderen mehr. Als weltbekannter Impresario präsentierte er so angesehene Compagnien wie das Alvin Ailey
American Dance Theater (für das er mehr als 35 Jahre lang der exklusive internationale Repräsentant
gewesen ist), das New York City Ballet und das American Ballet Theater.
Paul Szilard produzierte die erste japanische Tournee von West Side Story in amerikanischer Besetzung
und unter der künstlerischen Leitung von Jerome Robbins. Weiterhin zeichnete er für unzählige herausragende kulturelle Höhepunkte in Asien, Australien und Europa verantwortlich. So präsentierte und produzierte er 1993 das Bayerische Staatsballett am New York State Theater, 1994 die erste Tournee des
Royal Swedish Ballet in Japan und im September 1999 das American Ballet Theatre während des
Nouveau Festival International de Danse in Paris unter der Präsidentschaft von Bernadette Chirac. Das
Alvin Ailey American Dance Theater präsentierte Paul Szilard 2001 ebenso auf diesem Festival wie
auch auf dem Athen Festival im antiken Theater Herod Atticus und am Opernhaus in Thessaloniki in Griechenland.
Mit der Martha Graham Dance Company vertritt Paul Szilard Productions exklusiv und international
die weltweit bekannteste Compagnie des Modern Dance. Im Jahr 2006 gab sie im Rahmen eines von
BB Promotion produzierten mehrwöchigen Deutschland-Gastspieles ausverkaufte Vorstellungen in Köln,
Hamburg und München. Danach präsentierte sich die Compagnie in den Niederlanden und Griechenland,
wo sie im komplett ausverkauften Herod Atticus Amphitheater von 5.000 Zuschauern bejubelt wurde. Im
Jahr 2007 gastierte die Martha Graham Dance Company im Deutschland, Holland, Griechenland und
Italien sowie zwei Wochen am Joyce Theater in New York und auch hier war jede Vorstellung ausverkauft
und Publikum und Kritik zeigten sich restlos begeistert.
Im November 2007 war die Neuinszenierung der Original West Side Story in amerikanischer Besetzung
sechs Wochen lang zu Gast am renommierten Théâtre du Châtelet in Paris. Die Gemeinschaftsproduktion
des Theaters, BB Promotion und Paul Szilard Productions, Inc., bot bis zur letzten Vorstellung im Januar ein
volles Haus und es schlossen sich diesem Erfolg weitere Gastspiele in Europa und Asien an. Zusammen mit
Michael Brenner organisierte Paul Szilard außerdem 2008 und 2009 weitere Europa-Gastspiele des Alvin
Ailey American Dance Theater und der Martha Graham Dance Company, die sich unter anderem mit
großem Erfolg im Frühjahr 2009 im Pariser Théâtre du Châtelet einem begeisterten Publikum präsentierte.
Ebenfalls 2009 präsentierte Paul Szilard die Tango-Show Tanguera erstmals in den USA im City Center in
New York City, sowie dieses Jahr in den Megaron Theatern in Athen und Thessaloniki.
Am 16. Dezember 2007 veranstaltete das Alvin Ailey American Dance Theater eine Geburtstagsgala
zu Ehren von Paul Szilard, der seit fast 40 Jahren als Agent für die Compagnie wirkt. Presse und Fernsehen
berichteten über die Gala im ausverkauften New York City Center Theater, mit anschließendem Empfang
für etliche namhafte Künstler aus der Broadway- und Ballett-Szene. Judith Jamison, Künstlerische Leiterin der Compagnie und enge Freundin von Paul Szilard, begrüßte den großen Impresario auf der Bühne,
wo er mit Standing Ovations empfangen wurde. Die Liste der von Paul Szilard vertretenen international
gefeierten Künstlergarde ist schlicht beeindruckend. Auf ihr finden sich so legendäre Persönlichkeiten wie
Mikhail Baryshnikow, Eric Bruhn, Patrick Dupond, Judith Jamison, John Taras, Violette Verdy, Donna Wood
und viele andere mehr.
Seine seit langem erwartete Autobiografie „Under My Wings: My Life as an Impresario“ wurde 2002
veröffentlicht.
MICHAEL BRENNER
Impresario und Produzent
Der Produzent und Impresario Michael Brenner hatte bereits in den achtziger Jahren Musicals, Ballettaufführungen und Konzerte veranstaltet, bevor er 1987 mit der Gründung von BB Promotion – The Art of Entertainment den Grundstein der BB Group legte, zu der heute weitere vorwiegend im Live-Entertainment
tätige Unternehmen gehören.
Neben der Verpflichtung internationaler Weltstars (Shirley MacLaine, Diana Ross, Marcel Marceau, Rudolf
Nurejew, Mikhail Baryshnikov) gewann die BB Group in den folgenden Jahren durch die Präsentation
bedeutender Tanz-Ensembles, darunter Alvin Ailey American Dance Theater, Martha Graham Dance
Company und Ballet Nacional de España, die Tanz-Revue Fosse und Matthew Bourne’s Swan Lake,
ein unverwechselbares Profil als innovativer Produzent von hochklassigem Tanztheater. Weiterhin brachte
die BB Group viele Musik- und Bühnenshows sowie in großer Zahl Originalproduktionen von Musicals
auf die europäischen und außereuropäischen Bühnen, darunter CATS (2008), erstmals in Deutschland in
englischer Originalfassung, und Tanguera, das erste Tango Musical weltweit (seit 2007). Eigene und CoProduktionen von Klassikern wie West Side Story (seit 2003), Chicago (2005), The Original Broadway
Swing! (1998), The Harlem Gospel Singers und Queen Esther Marrow (seit 1987) sowie die Neuinszenierung von Richard O’Brien’s Rocky Horror Show (2008), gehören ebenso zur Kernkompetenz der
BB Group wie die Realisierung großer Tourneen von außergewöhnlichen Live-Shows, darunter STOMP!
(seit 1997), Yamato – The Drummers of Japan (seit 2002), Tap Dogs (1998-2005) und viele andere
einzigartige Produktionen.
Als Produzent erstellte Michael Brenner die erfolgreichen Sit-down-Produktionen von Grease im Capitol
Theater Düsseldorf (1994-96) und Saturday Night Fever im Musical Dome Köln (1998-2002). Im Jahr
2004 produzierte er in Kooperation mit QUEEN das Musical We Will Rock You (Musical Dome Köln 20042008, Theater 11 Zürich 2006-2007, Raimund Theater Wien 2008, Apollo Theater Stuttgart seit 2008). Seit
Dezember 2009 ist nun die neueste Produktion, das Erfolgsmusical Hairspray, im Musical Dome Köln zum
ersten Mal auf einer deutschen Bühne als Sit-down-Produktion zu erleben.
Mit über 90 Mitarbeitern ist die BB Group heute eine der großen und bedeutenden Agenturen für gehobenes Live-Entertainment.
„Ich glaube das Wesentliche des Tanzes ist die Ausdruckskraft des Menschen –
die Landschaft seiner Seele. Ich vertraue darauf, dass jeder von mir dargestellte
Tanz etwas von mir offenbart oder einen Teil des wundervollen Wesens, das der
Mensch sein kann. Es ist das Unerforschte – ob im Mythos, in der Legende oder
im Ritual, das unsere Sinneseindrücke lenkt. Jeder Tanz ist eine Art Fieberkurve,
eine Niederschrift unserer Emotionen. Verlangen ist etwas Wunderbares, und
Verlangen ist die Triebfeder des Tänzers.“
Martha Graham
„In Grahams gewollter Einfachheit spiegelt sich die Quintessenz an
Emotionen.“
Anna Kisselgoff, The New York Times
ICH BIN TÄNZERIN
von Martha Graham
Ich bin Tänzerin. Und ich glaube daran, dass man durch Übung lernt. Ob das nun das Erlernen von Tanz
durch das Üben von Tanzen betrifft, oder man die Schule des Lebens durch leben übt: das Prinzip ist das
selbe. Für beides gilt die Abfolge präziser Handlungen, seien es physische oder intellektuelle, aus denen
etwas erwächst: Selbstbewusstsein, Selbstwahrnehmung, eine geistige Befriedigung. In gewissem Sinn
wird man zu einem Athleten Gottes.
Sich zu üben bedeutet, einen Akt des Glaubens, des Wollens, der Inspiration durchzuführen, entgegen aller
Widrigkeiten. Übung ist ein Weg, um die gewünschte Perfektion zu erreichen. Ich vermute den Grund für
die schon seit Urzeiten bestehende, magische Anziehungskraft des Tanzes in dessen symbolischer Nähe
zum Leben. Selbst während ich schreibe, wandelt die Zeit das Heute zum Gestern. Selbst die brillantesten
wissenschaftlichen Entdeckungen werden mit der Zeit veraltet sein, da diese von neuen Erkenntnissen
überholt sein werden. Kunst hingegen ist unvergänglich, sie beleuchtet die innere Topografie, die Seele
des Menschen.
Oft höre ich den Ausdruck „Tanz des Lebens”. Ein Bild, das mich tief berührt, denn die Instrumente des
Tanzes sind die gleichen wie die des Lebens: der menschliche Körper. Er ist das Instrument, in welchem sich
die Maximen des Lebens manifestieren. In ihm sind alle Erinnerungen an das Leben, die Liebe und an den
Tod geborgen. Tanzen scheint immer glamourös, leicht und schwerelos. Aber der Weg zum Paradies des
gesetzten Zieles ist keineswegs einfacher als jeder andere auch. Die Erschöpfung ist manchmal so groß,
dass der Körper geradezu schreit vor Pein, selbst noch im Schlaf.
Es gibt Phasen totaler Niedergeschlagenheit, und an Tagen wie diesen stirbt man einige Male dahin. In
solchen Zeiten hilft mir dann jene Zuversicht, die ich durch Übung verinnerlicht habe, eine Art Glauben an
die eigene Beharrlichkeit. Etwa zehn Jahre braucht es, um ein reifer Tänzer zu werden. Die Ausbildung setzt
sich aus zwei Teilen zusammen. Zuerst erlernt und erprobt man das Handwerk und widmet sich dann im
darauffolgenden Schritt dem Aufbau und Studium seiner Muskulatur. Der Körper wird demnach geformt,
diszipliniert und belohnt und mit der Zeit gewinnt man Vertrauen in ihn. Die Bewegungen werden sauber,
präzise, wahr und aussagekräftig. Bewegungen lügen nicht. Sie sind ein Barometer, das jedem, der diese
Zeichen zu lesen vermag, den Zustand der Seele offenbart. Dies könnte man als das Gesetz eines Tänzerlebens bezeichnen - ein Gesetz, das ihm die Bestimmung ist.
Es erfolgt dann die Kultivierung des eigenen Ichs im Hinblick auf das, was dieses Ich zu sagen hat. Das
kommt nicht so irgendwie aus dem Nichts, sondern entspringt einer großen Neugier. Das Wichtigste ist,
sich seiner Einzigartigkeit auf der Welt bewusst zu sein und falls dem nicht so sein sollte, wäre etwas
Grundlegendes gänzlich verloren. Ehrgeiz reicht da nicht aus, innere Notwendigkeit ist alles. Denn nur von
dieser her rühren die unsterblichen Legenden der wandernden Seelen mit all ihrer Tragik und Bitternis und
ihrer Süße des Lebens. An diesem Punkt holt das Leben den Künstler ein, und während man als Persönlichkeit wächst, verliert das Persönliche an Bedeutung. Und dann gibt es noch die Anmut. Die Art von Anmut,
so meine ich, die aus dem Glauben erwacht - dem Glauben an das Leben, die Liebe, den Menschen und an
den Tanz. All dies ist unabdingbar für jede Vorstellung, die man im Leben gibt, das so großartig, mächtig
und reich in seiner Bedeutung ist.
Der Tänzer ehrt oft vergessene Dinge wie den Zauber der kleinen, wundervollen Knöchelchen und ihre
fragile Stärke. Der Denker ehrt die Schönheit eines lebendigen, klaren Verstandes. Allen von uns, die auf
einer Bühne stehen, erkennt sich das Lächeln, das Teil unserer Berufung oder auch Talent eines Akrobaten
ist. Denn wir alle haben von Zeit zu Zeit das Hochseil namens Schicksal überquert. Dabei spüren wir gleich
dem Akrobaten die Schwerkraft, die an uns zerrt. Man lächelt, weil man in diesem Moment der Gefahr das
Leben übt. Und entscheidet sich, nicht zu fallen. Es gibt Zeiten, da habe ich Angst vor diesem Akt auf dem
Drahtseil. Ich fürchte die Reise ins Ungewisse. Aber der Akt ist ein Teil der Kreativität und Teil eines jeden
Auftritts. All das ist das, was ein Tänzer macht.
„Ich lese niemals die Kritiken nach einer Premiere. Ich habe oft monatelang keinerlei Kritiken gelesen, da ich meine eigenen Gedanken hatte, was ich ausdrücken wollte, und die Kritiken liefen nebenher. Der Kritiker glaubt, dass er mich
der Öffentlichkeit zugänglich macht. Doch das ist ein Trugschluss. Er vermittelt
der Öffentlichkeit seine Vorstellung von mir.“
Martha Graham
MARTHA GRAHAM UND IHR MEISTERHAFTES REPERTOIRE:
PHILOSOPHIE, REFLEXION UND LEIDENSCHAFT
Grahams frühe Arbeiten trugen Titel wie Claire de Lune, Désir, Danse Languid, oder Maid with the Flaxen
Hair, und wiesen deutliche Spuren des fließenden, dekorativen Tanzstils ihrer Mentorin Ruth St. Denis auf.
Aber schon nach wenigen Jahren zeigten Stücke wie 1927 Revolt, 1928 Immigrant: Steerage, Strike, und
ebenso im selben Jahr Poems of 1917 Grahams Auseinandersetzung mit ihrer Zeit. Heretic von 1929
behandelt „den ewigen Kampf des Individuums, dessen schöpferische Kraft an der blanken Wand der
Konventionen abprallt“, ein Thema, das in Grahams langer, abwechslungsreicher Karriere immer wiederkehren sollte. In ihrer Kunst, und speziell als weibliche Künstlerin, galt sie als eine Rebellin innerhalb der
konventionellen Gesellschaft.
Von 1929-38 arbeitete Martha Graham mit einer rein weiblichen Compagnie, und unter dem kritischen
Blick ihres Mentoren und Partners, dem Komponisten Louis Horst, verfeinerte sie sowohl ihre Technik
als auch ihr Verständnis von Choreografie. Die klassischen Stücke aus dieser Schaffensperiode belegen
Martha Grahams zunehmende Meisterschaft in ihrer Materie. Das Solo Lamentation von 1930 erforscht
die Trauer als Wesenszustand, nicht als Abbildung. „Tanz ist Aktion, nicht Reaktion“, so Grahams Motto. Primitive Mysteries entstand 1931 aus der Vermischung von indianischen und katholischen Riten im
Südwesten der USA. Celebrations von 1934, ein abstraktes Stück für 11 Tänzerinnen zur Musik von Louis
Horst, speist sich aus den Architektur-Experimenten der Moderne.
Mit dem Aufzug des Faschismus in Europa beschäftigte Graham sich in den 30ern in zahlreichen Tänzen.
Die Solonummern Imperial Gesture und Deep Song, beide aus dem Jahr 1937, entstanden als Reaktion auf
den Spanischen Bürgerkrieg, während das Ensemble-Stück Chronicle von 1936 Martha Grahams Ängste
um den Zustand der Welt zum Ausdruck brachte. Eine Einladung zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin lehnte sie ab. „Einige Mitglieder meines Ensembles wären in Deutschland nicht willkommen“, bemerkte sie im Hinblick auf die zahlreichen Tänzerinnen jüdischen Glaubens. Martha Graham stand weiterhin
zu den verbrieften Rechten des Einzelnen, wie sie es schon selbst 1929 in Heretic deutlich gemacht hatte.
Ab 1938 nahm die Compagnie auch männliche Tänzer auf, und einer der ersten war Erick Hawkins, der später der Gatte Martha Grahams werden sollte. Mit der männlichen Hauptrolle hielt auch die dramatische,
narrative Erzählung Einzug in Grahams Choreografie. 1938 stellte das Ensemble in American Document
typische Amerikaner dar, darunter auch amerikanische Ureinwohner, Afro-Amerikaner und Puritaner. Unter
Zuhilfenahme historischer Dokumente warf Graham die kritische Frage auf: „Was ist ein Amerikaner?“
Zwischen 1938 und 1944 schuf Martha Graham eine Reihe von Werken, die sich mit dem Wesen Amerikas
auseinandersetzten. Letter to the World von 1940 wurde stark von den Gedichten Emily Dickinsons beeinflusst sowie von ihren Erfahrungen als Künstlerin in der steifen viktorianischen Gesellschaft. Aus Grahams
Faszination für die drei Brontë-Schwestern erwuchs 1943 das Tanzstück Death and Entrances, ein modernes psychologisches Porträt von „Frauen, die unfähig sind frei, ihrem Herzen zu folgen.“ Appalachian
Spring, Grahams 1943 entstandene Ode an die amerikanischen Siedler, ist ein zu Herzen gehendes Tribut
an den „American Spirit“.
Es folgte der griechische Zyklus. In Dark Meadow von 1946 und Errand into the Maze von 1947 erforscht
Martha Graham die mythische Reise zum Ich. Stücke wie Cave of the Heart von 1946 und Night Journey
von 1947 beleuchten die versteckten Seiten der menschlichen Psyche. In dem 1958 geschaffenen Werk
Clytemnestra schließlich, stellt Martha Graham ihr meisterhaftes Wissen um die Kunstformen des Welttheaters unter Beweis und verschmilzt Elemente der traditionellen fernöstlichen Theaterformen wie Noh und
Kabuki, während es die weibliche Hauptfigur ins Zentrum der Handlung rückt.
MARTHA GRAHAM UND DIE BEGRÜNDUNG DES MODERN DANCE
Als um die Jahrhundertwende ein Mädchen aus Amerika nach Europa kam und verkündete, das klassische
Ballett sei tot, stieß sie auf große Zustimmung. Sie verkündete den Freien Tanz, frei von allen Regeln,
künstlerischen wie moralischen. Jeder solle so leben wie es ihm passe und so tanzen wie er es vermöge,
postulierte sie. Der Name der wohl berühmtesten Ausdruckstänzerin war Isadora Duncan.
Viele taten es ihr nach und eine davon, die an der Dalcroze-Schule in Dresden-Hellerau die pädagogisch
gemeinte „rhythmische Erziehung“ genoss, war Mary Wigman, die vor ihrer großen Karriere, welche der
expressionistischen Kunstbewegung tänzerischen Ausdruck gab, noch Marie Wiegmann hieß. Zwischen
1930 und 1933 eroberte sie mit ihrer Kunst die Neue Welt und traf auf Martha Graham, die ähnliche Ideen
hatte.
Martha Graham, die aus der Schule von Ruth St. Denis hervorgegangen war, hatte selbst schon begonnen,
ihren eigenen freien Stil zu entwickeln und die Begegnung mit der geistesverwandten Mary Wigman
beflügelte die Graham, ein hieraus fruchtendes, vollkommen neues Vokabular für den modernen Tanz
zu schaffen, das auf einer speziell von ihr entwickelten Technik beruhen sollte. Diese, nach ihr benannte
„Martha-Graham-Technik“ wurde zur Grundlage all dessen, was sich heute Modern Dance nennt, darunter so große amerikanische Compagnien wie die der Graham-Schüler Merce Cunningham und Paul Taylor,
aber ebenso Zeitgenossen der europäischen Choreografie oder des Tanztheaters wie die Werke von Pina
Bausch oder Reinhild Hoffmann sind den direkten Einflüssen der Graham’schen Sprache unterworfen.
Ihr Werk selbst hat mit den Jahren einen starken Wandel in der öffentlichen Einschätzung durchgemacht.
Was in den zwanziger und dreißiger Jahren als Aufstand gegen die Dominanz des von ihr als verrottet angesehenen klassischen Balletts begann, hat mit der Zeit selbst klassische Züge angenommen. Sie selbst ist
vom schöpferischen Genius bis ins hohe Alter nicht verlassen worden und gebührend ihrer Überzeugung,
dass alle Menschen mit Genie geboren werden – „but most of them loose it within a few minutes“ – , hat
sie dieses Motto selbstbewusst gelebt – und widerlegt.
Ein Gespräch mit
Janet Eilber,
Artistic Director
Ein Gespräch mit Janet Eilber, Artistic Director
Sie präsentieren Werke aus der gesamten, der über 60 Jahre währenden Schaffensperiode Martha Grahams, die zu ihrer Zeit geradezu als bahnbrechende Tanzkreationen galten. Sind diese noch heute so wie
damals von Bedeutung?
„Ich möchte dem Publikum sagen, dass es uns nicht in der Erwartung besuchen soll, Antiquitäten gezeigt
zu bekommen! Zwar haben diese Ballette einen sehr spezifischen Stil, sind aber noch immer sehr zeitgemäß, avantgardistisch, radikal. Unsere Tänzer sind wundervolle Athleten, allein ihre Körper sind schon
sehenswert und die Art, wie schön und gefühlvoll sie sich bewegen können. So groß die historische Bedeutung von Martha Grahams Leben und ihren Werken auch sein mag, das einzige was beim Theaterbesuch
doch zählt, ist, von etwas ausgesprochen Zeitgenössischem bewegt und angeregt zu werden.“
Heute eine Legende, ist Martha Graham eine der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Was war
es, das sie so einzigartig machte?
„Martha Graham wird oft mit den großen Genies des 20. Jahrhunderts wie Einstein, Strawinsky, Picasso
oder Freud verglichen, da sie kraft ihrer Erkenntnisse, so wie diese auch, eine radikale Veränderung herbeiführte. Ihre Entdeckung galt einem stoßartigen Bewegungsstil, der, körperlich zum Ausdruck gebracht, die
Zuschauer Anfang des 20. Jahrhunderts sehr schockierte. Diese Erkenntnis war so radikal und bedeutsam,
dass sie bis heute Bestand hat. Popstar Madonna war beispielsweise eine Graham-Schülerin, und wenn
ich mir ein Madonna-Musikvideo ansehe, erkenne ich ganz klar die Martha Graham Technik. Ihre Innovationskraft, ihre Kreativität war so groß, dass sie noch immer gültig ist.“
Martha Graham sagte stets schlicht von sich selbst „Ich bin Tänzerin”. Dabei war sie so viel mehr als das:
Sie schuf ein Repertoire von 181 Choreografien, sie entwarf unzählige Kostüme, ersann oft das Lichtdesign
und arbeitete mit einigen der berühmtesten Komponisten, Malern, Bildhauern ihrer Zeit zusammen. Was
verfolgte sie damit?
„Martha wunderte sich immer, wenn jemand sie als Choreografin bezeichnete, da sie stets von sich sagte:
„Ich bin eine Tänzerin“. Sie war eine derart ausgeprägte Theaterpersönlichkeit, die es liebte, auf der Bühne
zu sein. Deshalb sagte sie immer „Ich erfand lediglich Rollen, welche mich wundervoll ausfüllten.“ Aber
ich glaube, das hat sie eher scherzhaft gemeint, denn das, was sie wirklich tat, war, eine Aussage, eine
Botschaft oder emotionales Thema mit allen Mitteln des Theaters zum Leben zu erwecken und ihm eine
Bedeutung beizumessen. Darum arbeitete sie mit Aaron Copland oder Samuel Barber, ließ Bühnenbildner
von Isamu Noguchi oder Danny Caravan entwerfen oder ein Lichtdesign von Jean Rosenthal. Wenn sie sich
mit Künstlern wie diesen zusammentat, dann, um ihr zentrales Anliegen mittels deren Kreativität hervorzuheben. Das war ein völlig anderer Ansatz als üblich, und ist es heute noch.“
Was war das Besondere an dieser Arbeitsweise? Wie ergänzten sich die kreativ unterschiedlichen Komponenten zu den für Graham signifikanten Gesamtkunstwerken?
„Manche Choreografen arbeiten nach einem Prinzip, das wir Musik-Visualisierung nennen, indem sie ein
Stück auswählen und dann ihre Choreografie der Musik angleichen. Und da gibt es brillante Beispiele.
Aber es ist genau das Gegenteil von Marthas Vorgehensweise. Sie entwarf ein Ballett, dann bat sie einen
Komponisten um die dazu passende Musik. Genau so geschah es mit dem Bühnenbild und dem Lichtdesign. Sie wurden speziell für das zu Grunde liegende Thema entworfen. Integriertes Theater! Sie war
wirklich eine der der großen Erneuer ihrer Zeit. Ihre Arbeit wirkte sich im Sprechtheater ebenso aus wie in
der Kunst und im Film.“
Mit ihrer Company gründete sie auch ihre Schule, die Martha Graham School, aus der große Tänzer und Choreografen hervor gingen, aber an der auch spätere Schauspiel-Berühmtheiten wie Woody Allen zum Beispiel
Unterricht nahmen. Was war das Besondere, das ihre Pädagogik auszeichnete?
„Martha Grahams Ideen und ihre Technik verstanden es, Gefühle in eine Bühnensprache umzusetzen,
und zwar nicht nur für den Tanz, sondern auch für das Schauspieltheater gleichermaßen, denn ihr Stil ist
eine hervorragende Kombination aus Körperlichkeit und Emotion. Auf dieser Basis unterrichtete sie am
Neighborhood Playhouse in New York City. Tony Randall, ein bekannter amerikanischer Schauspieler, sagte
einmal: “Vielen ist gar nicht bewusst, dass Martha Graham die amerikanische Schauspielkunst auf einen
neuen Weg gebracht hat.“ Denn sie brachte Schauspielern bei, ihre Bühnencharaktere mittels Gestik zum
Ausdruck zu bringen. Also arbeitete sie mit Bette Davis und Gregory Peck, der ehemaligen First Lady Betty
Ford, die schon als junge Tänzerin bei Graham war, oder Orson Welles – aus jener Schauspielergeneration,
die den amerikanischen Film auf Weltklasse-Niveau brachte.“
Was können Sie uns über die berühmte, revolutionäre Graham-Technik erzählen: „Contract and Release“?
„Als Martha in den 20er Jahren viel experimentierte, auf der Suche nach einer Bewegungssprache, mit
der die menschliche Gefühlswelt zum Ausdruck gebracht werden kann, fiel ihr zunächst auf, dass unsere
Gefühle mit unserer Atmung korrespondieren. Ob wir lachen oder weinen, in unserer Körpermitte ist da
dieses mächtige Zucken, die Kontraktion des Zwerchfells. Und diese Bewegung theatralisierte, überhöhte
sie. Und nutzte sie weiterführend dazu, den restlichen Körper in Bewegung zu versetzen. Ihr „Contract“ ist
also das Einknicken des Oberkörpers, so als ob man all seine Luft in einem großen Schrei oder Lachen ausblasen würde. Damit faltet sich der gesamte Körper ein – die Gliedmaßen, Arme und Beine. Das „Release“
entspricht dann dem Einatmen, alles dehnt sich und fließt aus, man spürt es bis in die Fingerspitzen und
bis in die Fußzehen. Und man kann diese Bewegung in einen großen Sprung überführen, oder auch nur in
ein Schulterzucken. Contract und Release können sehr unterschiedliche Bewegungen sein.“
Sie beeinflusste viele der großen Choreografen unserer Zeit – welche Persönlichkeiten zählen dazu?
„Einer der ersten Männer, die zu Marthas Compagnie zählten, war Merce Cunningham. Sie arbeiteten 4
bis 5 Jahre zusammen, und nachdem sie sich getrennt hatten, entwickelte er sich in eine völlig andere
Richtung. Andere ihrer Tänzer, wie beispielsweise Paul Taylor, nahmen weit mehr von Marthas grundlegenden Ideen mit und führten ihre Technik in deren eigenem Stil weiter aus ... das haben viele Tänzer so
gemacht. Aber weltweit gibt es ebenso Choreografen, die nicht mit ihr direkt gearbeitet haben, und die
dennoch ihrem Erbe folgen, da Marthas Eingebungen so revolutionär und impulsgebend gewesen waren.
So sehe ich zum Beispiel Martha Grahams Einfluss in den Werken von Pina Bausch oder John Neumeier mit
seinen hochdramatischen, abendfüllenden Balletten, oder auch bei dem britischen Choreografen Matthew
Bourne, dessen Tanzvokabular sich zwar von dem Martha Grahams stark unterscheidet, aber auch er kreiert psychologische, rollenbezogene Tanz-Dramen. Und wie ich vorhin schon MTV erwähnte, Break- sowie
Rap-Dance, die sich durch eine von Emotion getriebene Körperlichkeit auszeichnen, sind stark geprägt
durch die perkussive Graham-Kontraktion.“
Was passierte nach dem Tod Martha Grahams, bevor Sie 2004 zur Künstlerischen Leiterin der Compagnie
berufen wurden?
„Als Martha Graham 1991 starb, stand die Compagnie vor dem gleichen Problem wie so viele künstlerische Organisationen: Wenn diese von einem Genie oder einer einmaligen kreativen Persönlichkeit geführt
werden, ist es immer eine Prüfung, nach dem Ableben dieses Menschen weiterzumachen. Die GrahamOrganisation kam in große Bedrängnis, wir haben lange gebraucht, um herauszufinden, wohin unser Weg
uns ohne Martha Graham führen sollte. Hinzu kamen Rechtsstreitigkeiten hinsichtlich der Klärung des
geistigen Eigentums – wir hatten so ziemlich jedes Problem, das einer Compagnie wiederfahren kann.
Zum Glück ist Marthas Vermächtnis so stark, dass es uns über diese schwere Zeit zusammenhielt und vor
einigen Jahren dann endlich wieder präsentiert werden konnte. Wir hatten dabei großartige Unterstützung, hier in Deutschland mit unserem Veranstalter Michael Brenner, und schließlich unser einzigartiger
Agent Paul Szilard.“
Ob an den großen Bühnen in den USA oder in vielen Ländern Europas – die Martha Graham Company
feiert überall große Erfolge. Wie ist Ihnen das gelungen?
„Ich glaube, dass die neue Art und Weise, in der wir Marthas Werk präsentieren, ein wichtiger Grund dafür
ist. Eines der Probleme, das der Modern Dance an sich hat, ist, dass die Wurzeln dieser Kunstform in der
Revolte liegen: Raus mit dem Alten, rein mit dem Neuen! Vergesst die Vergangenheit und schaut nach
vorne! Und nun ist unsere Kunst rund 100 Jahre alt, und wir schauen uns um und sagen: ‚Moment, vieles
an diesem Alten ist wundervoll, das wollen wir gar nicht verwerfen.’ Wir haben nun einen Grundstock an
Klassikern. Aber die Kunstform als solche hat sich nie damit beschäftigt, wie diese Klassiker aufgeführt
sollten, um ein heutiges Publikum für sich gewinnen zu können.“
Und neben ganz neuen Werken, wie jüngst die Uraufführung von Lamentation Variations, sowie einer
kraftvoll frischen jungen Company – was sind das für Ideen?
„Wenn man nun andere Kunstformen betrachtet, so sieht man: Museen bieten Audio-Touren an, Exponate
werden in Zeitbezug gesetzt, z.B. Picasso und Matisse; man paart sie um ihre Wirkung herauszustellen. In
der Oper setzt man Übertitel ein. Und genau so haben auch wir nach Möglichkeiten gesucht, zusätzlich
Informationen zu vermitteln, um dem Publikum einen Mehrwert zu bieten. Eine solche Möglichkeit, die wir
in allen Vorstellungen machen, sind die kurzen gesprochenen Einleitungen, 4-5 Minuten zu einem Stück,
die dem Publikum den Zugang zu Marthas Kosmos erleichtern sollen und erläutern, was sie sich bei der
Kreation dieser wunderbaren Stücke gedacht hat.“
DAS PROGRAMM
EMBATTLED GARDEN (1958)
Am 3. April 1958 wurde Embattled Garden am Adelphi Theater in New York City erstmals aufgeführt. Zur
Musik von Carlos Surinach, und im Bühnenbild von Isamu Noguchi, bestehend aus einem Wald aus biegsamen Stangen und einem abstrahierten Baum, erschuf Martha Graham ihren eigenen Garten Eden. Dieser
Garten zeichnete sich eher durch amouröse Stimmung als biblische Erhabenheit aus, wie Kritiker Walter
Terry bemerkte. Die Choreografie, die im gleichen Jahr entstand wie das fabelhafte, in epischer Länge
inszenierte Klytämnestra, machte die Kritiker staunen ob Grahams vielfacher Talente.
In einem wahrhaft erotischen Reigen erforscht das tragikomische Werk sowohl heilige als auch irdische
Liebe. Die Unschuld des Garten Eden erliegt den Verführungskünsten des weltlichen Fremden und dessen
Begleiterin, Adams erster Frau Lilith. Laut Bertram Ross, dem Adam der Originalbesetzung, „ging ich in die
Proben mit dem lieblich naiven Bild von Adam und Eva vor Augen.“ Dies hielt offensichtlich nicht lange
an. Sowohl Ross als auch Glen Tetly, in der Rolle des Fremden, erinnern sich noch gut daran, wie Graham
ihrem Werk im Entstehungsprozess jegliche Sentimentalität entriss und statt dessen direkt auf die leidenschaftlichen Abgründe zuarbeitete, die hinter der Idylle lauerten. Der Unschuld sollten Adam und Eva für
immer beraubt sein; in einem der letzten Bilder der Choreografie sieht man eine gereifte, leicht traurige
Eva, die mit zärtlicher Geste den Kopf Adams in ihren Schoss bettet: tröstende Mutter und verführerische
Geliebte zugleich.
Choreografie und Kostüme: Martha Graham
Musik: Carlos Surinach
Bühne: Isamu Noguchi
Original Lichtdesign: Jean Rosenthal
Adaption: Beverly Emmons
Uraufführung: 3. April 1958, Adelphi Theatre, New York City
SKETCHES FROM ‘CHRONICLE’ (1936)
‘Chronicle’ eröffnete am 20.12.1936 am Guild Theater in New York City. Die Choreografie war eine Antwort auf den bedrohlichen Faschismus in Europa. Im gleichen Jahr hatte Graham die Teilnahme an den
Olympischen Spielen in Berlin abgelehnt mit der Begründung: „Es wäre mir unmöglich, in diesen Zeiten
in Deutschland zu tanzen. So vielen Künstlern, die ich kenne und schätze, wurde dort mit lächerlichen und
unzureichenden Gründen das Recht auf Arbeit verwehrt, so dass ich mich keinesfalls durch Annahme der
Einladung mit dem Regime identifizieren wollte, das solche Dinge ermöglicht. Zudem wären Mitglieder
meiner Truppe in Deutschland nicht willkommen.“ (Letzteres ein Hinweis auf die zahlreichen Tänzerinnen
jüdischen Glaubens).
Das Original-Programmheft vermerkt: „Chronicle versucht nicht, den Alltag des Krieges zu zeigen; indem
es die Bilder des Krieges beschwört, zeigt es vielmehr den verhängnisvollen Auftakt zum Krieg, zeigt
die seelische Verelendung die mit ihm einhergeht, und weist auf eine Lösung hin.“ Eines der wenigen
Graham-Stücke mit tatsächlichem politischem Inhalt, aber im Gegensatz zu Immediate Tragedy (1937) und
Deep Song (1937), die in Reaktion auf den Spanischen Bürgerkrieg entstanden sind, ist diese Choreografie
keine realistische Darstellung. Ziel ist vielmehr, die Tragödie des Krieges universell zu machen.
Die Original-Choreografie nach einer Komposition von Wallingford Riegger war 40 Minuten lang und
gliederte sich in drei Teile: ‚Dances before Catastrophe - Spectre 1914 and Masque’. ‚Dances after Catastrophe – Steps in the Streets and Tragic Holiday’ und ‘Prelude to Action’. Die Compagnie hat daraus die
folgenden Szenen rekonstruiert und ins Programm aufgenommen: „Spectre 1914”, „Steps in the Streets”
und „Prelude to Action”.
Choreografie und Kostüme: Martha Graham
Musik: Wallingford Riegger
Original Lichtdesign: Jean Rosenthal
Lichtdesign für die Rekonstruktion (Steps in the Street): David Finley
Lichtdesign für die Rekonstruktion (Spectre 1914, Prelude to Action): Steven L. Shelly
Uraufführung: 20. Dezember 1936, Guild Theatre, New York City
LAMENTATION VARIATIONS (1930/2007)
Lamentation Variations entstand anlässlich des Gedenktages zu den Anschlägen vom 11. September 2001
auf die Türme des World Trade Centers, und als Ode an die Stadt New York City, in der das Martha Graham
Center seit über 80 Jahren beheimatet ist.
Das Werk basiert auf einer Filmaufzeichnung aus den frühen 30er Jahren: Martha Graham tanzt Ausschnitte aus ihrem damals neuesten Solo Lamentation, das im Laufe ihres Werdeganges als eines ihrer Wahrzeichen verehrt werden sollte und sie zur Ikone machte. Die Choreografen Aszure Barton, Richard Move
und Larry Keigwin waren im vergangenen Jahr eingeladen, für die Compagnie der Martha Graham Dance
Company jeweils eine Sequenz hinsichtlich deren persönlicher Reflexion auf den Graham-Film zu kreieren.
Choreografie: Aszure Barton, Richard Move und Larry Keigwin
Musik: George Crumb, DJ Savage, und Frédéric Chopin
Lichtdesign: Beverly Emmons
Konzeption und Realisierung: Janet Eilber
Uraufführung: 11. September 2007, Joyce Theatre, New York City
ERRAND INTO THE MAZE (1947)
Errand into the Maze, der „Gang in das Labyrinth”, kam 1947 am Ziegfield Theatre in New York City zur
Uraufführung. Zu einer Komposition von Gian Carlo Menotti und dem Bühnenbild von Isamu Noguchi war
die Choreografie als Pas de Deux für Martha Graham und Mark Ryder kreiert.
Das Stück basiert lose auf dem Mythos des Theseus, der die Reise in das Labyrinth des Minotaurus wagt,
einer Kreatur, halb Mann und halb Tier. In Errand into the Maze gibt Martha Graham diese Sage aus der
Sicht der Ariadne wieder, die in das Labyrinth hinab steigt, um die Bestie zu besiegen. Indem Graham den
Helden der griechischen Mythologie in ihrem Stück durch eine weibliche Figur ersetzte, schuf sie eine
Protagonistin, die mit dem schrecklichen Ungeheuer nicht nur einmal, sondern dreimal konfrontiert wird,
bevor sie es letztendlich überwältigen kann.
Noguchi entwarf dazu ein Bühnenbild, das aus einem Rahmen besteht, der wie eine Astgabel geformt
ist, oder auch wie das Becken einer Frau. Ein langes Seil windet sich über die Bühne, das an einem seiner
Enden das Tor symbolisiert. Inspiriert von den Theorien des großen Psychoanalytikers Carl Gustav Jung,
nahm Martha Graham in ihrem Tanz diesen Mythos zum Forschungsgegenstand zur Ergründung einer
Reise in das eigene Ich.
Es gibt einen Gang, der in das Labyrinth in den hintersten Winkel unseres Herzens führt, auf den man sich
begibt, um der Kreatur des Grauens direkt ins Auge zu blicken und sie zu besiegen. Ist dieser Auftrag vollbracht, spürt man den Moment des Triumphes, und man kommt aus dem Dunkel wieder ans Licht.
Choreografie und Kostüme: Martha Graham
Musik: Gian Carlo Menotti
Bühnenbild: Isamu Noguchi
Original Lichtdesign: Jean Rosenthal
Adaption: Beverly Emmons
Uraufführung: 28. Februar 1947, Ziegfield Theatre, New York City
MAPLE LEAF RAG (1990)
Maple Leaf Rag feierte seine Premiere 1990 am City Center Theater in New York City. Das letzte vollständige Ballett, das Martha Graham schuf, wirft einen amüsierten Blick auf die Marotten eines zeitgenössischen
Choreografen (wie beispielsweise die Graham selbst) und spottet über die Fron des Künstlers im Kampf
mit der Kreation. Die Choreografie mit Kostümen des Modedesigners Calvin Klein und der Musik von Scott
Joplin wurde schnell zu einem der Lieblingsstücke der Graham-Fangemeinde.
Eine lächerliche, Boomerang-förmige Übungsstange beherrscht die Bühne und ist das perfekte Requisit
für eine Reihe ungezügelter Charaktere im Stück. Wie Figuren eines Hirngespinstes kommen und gehen
die Tänzer ganz nach Belieben, und zeichnen Themen des klassischen Bewegungs-Vokabulars aus dem
Graham-Repertoire parodistisch nach.
Maple Leaf Rag ist Martha Grahams humorvoller, versöhnlicher Tribut an die Muse des Tanzes. Ebenso ist
das Stück eine Hommage an Scott Joplin und die Musik ihrer Jugend sowie an die langjährige Verbindung
mit Louis Horst, ihrem ehemaligen Mentor und Liebhaber. „Louis”, so sagt sie zu Beginn des Tanzes, „spiel
mir den ‚Maple Leaf Rag’.”
Choreografie: Martha Graham
Kostüme: Calvin Klein
Musik: Scott Joplin
Lichtdesign: David Finley
Uraufführung: 2. Oktober 1990, City Center Theater, New York City
May 16, 2009
Dance Review | Martha Graham Dance Company
Graham’s ‘Celebration,’ With Feet Planted in Two Distinct Eras
How do you solve a problem like Martha? The Martha Graham Dance Company’s gala on
Thursday night at the Skirball Center — which also honored the impresario Paul Szilard and
the singer Phoebe Snow — gave us Graham ancient and modern.
In particular, it gave us the Graham of 1930-34, the choreographer of “Lamentation” (1930),
“Satyric Festival Song” (1932) and “Celebration” (1934), while jumping the decades to show
us her own late dance “Maple Leaf Rag” (1990), and various 2007-9 adaptations of vintage
Graham material.
Some of these have been seen and reviewed recently, but “Celebration,” as restaged by
Virginie Mécène and Marnie Thomas, has not been seen in more than 20 years. Both the
original and the 1987 reconstruction were all-female; the 2009 version features several men.
(This dilutes the work’s radical nature somewhat.) Yet this 2009 account remains a marvel. It
demonstrates Graham’s early modernism in all its amazing skill in terms of bodily, spatial and
rhythmic architecture, and its ringing vehemence of expression.
No sooner does Graham show us her group of 12 than she splinters it into independent subgroups (sometimes as many as five simultaneously), proceeding more often against
symmetry than toward it, announcing dance rhythm with an upward-pounding force that was
surely, in 1934, unprecedented. The lines of individual limbs and group patterns play against
one another with frequent changes of emphasis.
The dancers open with, long maintain and finally revert to a single, violent pulse (jumping on
the spot). But a central section features another tempo and altered dynamics. Here these
performers move through space with a slow steadiness that seems as unstoppable as a
wave.
“Celebration” happened twice on Thursday: once with dancers of the Graham school in
versions of the original costumes, to Louis Horst’s score, once with the present Graham
company in Calvin Klein wear (men in shirts, ties and jeans, women in calf-length dresses) to
techno-rock by Patrick Leonard.
It was good to see both. Fine though most of the students were, “Celebration” benefits from
expert delivery, and the updated costumes and music — very acceptable as a gala
experiment — actually did nothing to violate or weaken the powerfully built choreography.
The new attire rejuvenated it.
In the same spirit, we were shown entries for a competition inviting people to compose fourminute video mash-ups connecting material from Graham’s “Clytemnestra” to the modern
world. John K. Blanchard’s winningly witty satire interwove Helen of Troy’s solo of remorse
with references to Diana, Madonna and assorted female stars of the Pitt-Jolie genus. The
irreverence brushes cobwebs off the Graham repertory.
More seriously, we saw the most recent of the company’s several “Lamentation Variations”
(in which a choreographer is invited to make a four-minute dance response to Graham’s
classic solo “Lamentation”).
In this, Bulareyaung Pagarlava used first Graham’s own often-retold tale of how her work
released the hitherto repressed grief in a woman whose son had been killed, and later
recycled phrases from one of Mahler’s “Lieder Eines Fahrenden Gesellen.”
The lighting, by Beverly Emmons, set the action in beautifully amber hues. Now the sole
woman is active, a vivid revenant to three men. Now she is passive, a corpse whom the men
suspend upside-down by her feet, like a dead pheasant.
By ALASTAIR MACAULAY
Tanz, 27. April 2006
Akrobaten Gottes
Auf dem Hochseil namens Schicksal: Die legendäre Martha Graham Dance Company
wird 80 und gastiert mit historischen Choreografien in Deutschland
Uns erwartet ein Fest: Die älteste Ballett-Compagnie Amerikas, eine der berühmtesten der Welt,
kommt im Sommer nach Deutschland. 1926 gegründet von der damals 33-jährigen Solo-Tänzerin
Martha Graham aus Pennsylvania. Eine Truppe, die ihren 80. Geburtstag begeht, soll für uns ein
Fest sein? Ein Methusalem-Datum für die Kunst mehr oder weniger junger Menschen, die
schweben, trippeln, sich in Pirouetten um die eigene Achse drehen. Bei der Martha Graham
Dance Company darf man solche Ängste vor musealen Zeremonien vergessen. Die große Frau
des modernen Tanzes hat das Ballett revolutioniert, sie stand bis Ende der sechziger Jahre
selbst auf der Bühne, war bis kurz vor ihrem Tod mit 96 Jahren bei jeder Probe, jedem Gastspiel
dabei, hat alles überwacht, all ihre Tanz-Kinder, Tanz-Enkel gefördert, mehr noch: geliebt und mit
der Tänzerin Patricia Birch eine künstlerische Leiterin aus ihrem Geist erwählt. Jetzt sehen wir
noch einmal Graham-Dramen wie Lamentation (1930), eine wütende Antwort auf den Spanischen
Bürgerkrieg, Steps on the Street (1936) oder die Tanz-Explosion Appalachian Spring (1944).
»Ich möchte nicht verstanden, sondern gefühlt werden«
Um zu verstehen, was Martha Graham geleistet hat, darf, ja muss man bis ins Kinderzimmer
gehen. Sie hat gelogen – na ja, wie Kinder sind, ein bisschen mit der Wahrheit gespielt. Der Vater
kommt ihr auf die Schliche. Wie hat er das bemerkt? Daddy, ein Psychiater, erklärt es. Bei seinen
Patienten, unter ihnen Nerven- und Geisteskranke, achte er mehr noch als auf Worte auf Gesten:
Bewegungen nämlich können nicht lügen.
Die kleine Martha hat verstanden und es später als ihre »erste Tanzstunde« erkannt. In einem
der wenigen Texte, die sie über ihre Arbeit verfasst hast, lesen wir von den »etwa zehn Jahren,
die es braucht, um ein reifer Tänzer zu werden«: »Die Bewegungen werden sauber, präzise,
wahr und aussagekräftig. Bewegungen lügen nicht. Sie sind ein Barometer, das jedem, der es zu
lesen vermag, den Zustand der Seele offenbart.« Hat sie ihre erste Tanzstunde nicht viel früher
gehabt – nein: gegeben? Die Tochter des Arztes George Greenfield Graham und dessen »sehr
schöner, sehr kleiner Frau«, wie sich die Tochter erinnert, wurde am 11. Mai 1893 in Allegheny,
einem Vorort der Stahl- und Kohlestadt Pittsburgh, in Pennsylvania geboren. Nachkommen der
Pilgerväter. Streng fromm, doch liebevoll erzogen in einer Gegend, wo Tanzen als Sünde galt.
Was macht die bewegungssüchtige Zweijährige, während Mama in der presbyterianischen Kirche
betet? Sie übt in einer Seitenkapelle erste Tanzschrittchen. Da ist schon alles versammelt:
Bewegungslust und Feierlichkeit, heidnisch-fröhliches Körperspiel und biblisch-christliches
Pathos. Ein Leben später, als die auf die 100 zugehende Choreografin so etwas wie Memoiren
diktiert (denn ihre Schule braucht Geld), wählt sie den Titel Blood Memory – der erinnert an ihre
Erkenntnis: »Sie sind das Blut ihrer Mutter, das Blut Ihres Vaters. Das Blut erinnert sich. Es will
sich ausdrücken.« In solchen Sätzen liegt der Schlüssel zum Verständnis einer Künstlerin, die
nur über Körper, Tanz, Ausdruck wahrgenommen werden wollte: »Ich möchte nicht verständlich
sein. Ich möchte gefühlt werden.«
Noch eine Erinnerung an die Kindheit, die glücklicher wurde, nachdem die Familie unter die
Sonne Kaliforniens gezogen war – und den Sündenschatten des diesigen Neu-Englands
zurückließ. Weil Martha sehen wollte, was der Vater so lange durch zwei Röhren anstarrte,
blickte sie durch das Mikroskop. »Hol ein Glas Wasser«, sagte er. »Ist es auch sauber?« – »Ja«,
beteuerte das Kind. Dann schaute es – und sah Würmchen. »Nichts«, sagte der Vater, »ist so,
wie wir meinen. Wir müssen die Wahrheit suchen.« Die Wahrheit suchen: Wäre die Tanzkunst
von Martha Graham noch heute so lebendig, wenn nicht – hinter allem Hollywood-Gefunkel –
diese Forderung zu spüren wäre?
Die Heiligsprechung der immer unnahbar scheinenden Frau als Hohepriesterin des Modern
Dance geht auf sie selbst zurück. So sehr sie im Amerika der Siedler und Pioniere verwurzelt
war, so sehr sie mit der Scheinwelt des Films zu kokettieren wusste – so sehr kultivierte sie auch,
ein Kind von Richard Wagners 19. Jahrhundert, die pathetische Geste, den Augenblick der
Weihe, das heilige Ritual.
Bei ihren letzten Gastspielen ging nach erstem Beifall das Licht aus: Dann stand Martha Graham
– Mensch? Ikone? Heiligenfigur? –, gestützt von halb nackten Tänzern, auf der Bühne.
Unbeweglich. Hochgetürmte Haare. Tiefdunkle Schatten um die Augen. Weiß gepudert. In weiten
Priesterinnen-Gewändern. Tanzen sei Sünde? Den Glaubenssatz aus Kindertagen im
bibelfrommen Neu-England verkehrt Martha (der Name benennt im Hebräischen die »Herrin«) in
sein Gegenteil: Tanzen ist Gottes-Dienst.
Sie tanzt Judith und Medea, Ariadne und Klytemnestra
»Ich bin Tänzerin. Und ich glaube daran, dass aus Übung etwas erwächst: Selbstbewusstsein,
Selbstwahrnehmung, eine geistige Befriedigung. In gewissem Sinne wird man zum Athleten
Gottes. Üben bedeutet, einen Akt des Glaubens, des Wollens, der Inspiration durchzuführen. Ich
sehe den Grund für die seit Urzeiten bestehende, magische Anziehungskraft des Tanzes in
dessen symbolischer Nähe zum Leben.«
Das klingt anders als das, was man vor 100 Jahren, nicht nur in Amerika, unter Tanz verstand:
leicht geschürzte girls, im besten Fall auf Spitzenschuhen balancierende Halbautomaten.
Dagegen revoltierte Martha Graham. Als sie eine Vorstellung der damals umjubelten
Ausdruckstänzerin Ruth Saint-Denis in Los Angeles sehen darf, die sich im Duft von
Räucherstäbchen dreht, inspiriert von orientalischen Gesten, Rhythmen, ist ihr Lebensziel
bestimmt: »Ich wusste sofort, ich würde Tänzerin werden.«
Sie putscht gegen die Heuchelei der Zeit. Kaum ist sie Mitglied der Truppe von Ruth Saint-Denis
und deren Partner Ted Shawn, setzt sie ihre Zweifel am Bestehenden um: die Frau nicht mehr
als Püppchen. Keine weich-gefälligen Bewegungen. Absage an alle Klischees von Tanz als
erotisierendem Vorspiel der Demimonde. Als sie, für eine Tänzerin erstaunlich spät, 1926 ihre
erste eigene Compagnie gründet, explodiert alles: Eckig, schroff, scharf, direkt, nicht
einschmeichelnd sind jetzt die Bewegungen. Geschraubte Hebungen, gedrehte Sprünge,
»unmögliche« Haltungen. Was die Gesellschaft des Kapitals den Menschen zumutet, ist plötzlich
zu sehen in jenen Theatern, wo sich sonst auf aktiengepolsterten Sesseln die Gewinner des
Machtspiels am Anblick halb nackter Tänzerinnen ergötzen.
Der Protest des bigotten Amerikas bleibt nicht aus. Vor dem Kongressausschuss für staatliche
Kunstsubventionierung schäumt 1963 Mr. Freylinghausen, Republikaner aus New Jersey, er
habe in Grahams Phädra den Anblick »einer Menge junger Männer, die im Lendenschurz
herumspringen« ertragen müssen. Und die Demokratin Edna Kelly aus Brooklyn verlangt
»Vorzensur«.
Martha Graham bringt ihren Tänzerinnen (es dauert, bis sie in ihrer Frauentruppe Tänzer zulässt)
noch vor allen Bewegungen die richtige Lebensweise bei, das Atmen im Rhythmus des eigenen
Körpers. Bauch und Brust: contraction und release, Spannung und Entspannung, nennt sie das
Grundgesetz ihrer Kunst, das viele Menschen beim Therapeuten erst wieder erlernen müssen.
Sie holt – unvorstellbar im heutigen Amerika – die gedemütigten Frauen auf ihre Bühne. Die
Frauenfiguren der biblischen, der antiken Mythologie und Geschichte: Judith und Medea,
Ariadne, Jokaste und Klytemnestra, sie alle leben auf. Es entstehen 181 Choreografien – mit
vielen später berühmten Schülern, von Merce Cunningham bis zu Maya Plissetskaya, von Glen
Tetley bis zu Rudolf Nurejew.
Irgendwann fasst Martha Graham, mit der Gelassenheit einer Jahrhundertfrau, ihre Erfahrungen
in dem Satz zusammen: »Was bleibt, ist Anmut. Denn wir alle haben von Zeit zu Zeit das
Hochseil namens Schicksal überquert.
Von Rolf Michaelis
Dance Review, Saturday, April 16, 2005
Energizing the Life and Art of Graham – Martha Graham Dance
Company (City Center)
The
Martha
Graham
Dance
Company‘s season at City Center
has been blessed with vitality.
Programs feature old work, but they
don’t look musty, thanks to
Graham’s enduring choreographic
conceptions and the freshness of
the performers.
On Tuesday, Wednesday and
Thursday night, audiences could
see both experienced dancers in
roles they had performed earlier
this season and newcomers to
some of those same roles. This
casting policy prevents veteran
performers from growing stale in
their parts and gives younger ones
opportunities
to
develop
characterizations.
On Thursday night, the longings
and frustrations of “Deaths and
Entrances” looked as enigmatic as
ever, and “Embattled Garden”
remained a sassy retelling of
events in the Garden of Eden.
Martin Lofsnes was especially sly
as the Stranger, who is surely the
Devil.
The evening’s highlight was
“Sketches
from
‘Chronicle’”,
Graham’s torrential evocation of
social unrest. At both this
performance and on Tuesday, the
cast was led by a pair of dancers
different from those who appeared
on opening night earlier this month.
Erica Dankmeyer effectively led the
ensemble of women,
which appeared to be an aimless
crowd until its members united for
action.
This “Chronicle” was especially
memorable for Fang-Yi Sheu’s
dancing in the first and final
scenes. Her wide gestures of
lamentation at the start of the piece
made her a visionary beholding the
calamities of all ages past and all
times to come. Before the work
ended, she had become a heroic
militant.
The universal stories of young love,
social unrest and salvation.
Ms. Sheu again blazed with
dramatic fire as Medea in “Cave of
the Heart” on Wednesday. Other
highlights that night were Elizabeth
Auclair’s serenity as the focal point
of the architecturally magnificent
groupings of “Primitive Mysteries”
and a new cast in “Appalachian
Spring”, Graham’s tribute to young
love and fortitude.
The central role of the Bride can be
interpreted in many ways. Some
dancers are elfin. Virginie Mécène
was convincingly sweet and
dreamy. David Zurak was a sturdy
Husband-man; Heidi Stoeckley
radiated
confidence
as
the
Pioneering Woman who advises
the Bride; and Maurizio Nardi was a
flinty yet not totally dour Revivalist.
You could understand why his band
of Followers frisked adoringly
around him like squirrels or
bunnies.
On Tuesday night, a new cast took
over “El Penitente”, Graham’s
depiction of strolling players
enacting a sketch about a flagellant
sect. Tadej Brdnik, although a
fervent Penitent, also brought an
underlying
cheer
to
his
interpretation, for this is ultimately a
drama of salvation, not of
punishment. Appropriately enough,
Mr. Lofsnes emphasized the
forgiving rather than the judging
aspects of the Christ Figure. And
Jennifer DePalo-Rivera clearly
differentiated the various facets –
wordly and spiritual alike – of Mary
as Virgin, Magdalen and Mother.
Alessandra Prosperi seemed a
bundle of nerves as the fear-racked
heroine of “Errand into the Maze”,
and Christophe Jeannot was the
initially formidable but ultimately
powerless
monster
she
encountered.
An orchestra conducted by Aaron
Sherber helped enliven all the
performances.
By Jack Anderson
Tag
Datum
Theater
Stadt
Di
05.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
20.00 Uhr
Mi
06.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
20.00 Uhr
Do
07.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
20.00 Uhr
Fr
08.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
20.00 Uhr
Sa
09.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
14.30 + 20.00 Uhr
So
10.10.2010
Theater 11
Zürich
CH
14.00 Uhr
Di
12.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
20.00 Uhr
Mi
13.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
20.00 Uhr
Do
14.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
20.00 Uhr
Fr
15.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
20.00 Uhr
Sa
16.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
14.30 + 20.00 Uhr
So
17.10.2010
MuseumsQuartier
Wien
A
14.00 + 19.00 Uhr
Änderungen vorbehalten
Uhrzeit
Letzter Stand: 16. April 2010
Herunterladen