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3 / 2016 xy Ziergarten
Pflanzen
von Mag. Astrid Plenk
Garten-Akelei (Aquilegia-Arten)
Die Akelei zählt mit zu den ältesten Gartenpflanzen. Schon im
12. Jahrhundert schrieb Hildegard von Bingen in ihrer Physica
über diese Pflanze, die sie Acheleia oder Agleia nannte.
S
ie bezog sich hierbei in erster Linie auf Aquilegia vulgaris, die sie bei Fieber und
schweren Hautkrankheiten
empfahl. Der Botaniker und Arzt Tabernaemontanus (1522 – 1590) riet
bei Erkrankungen von Leber und Milz
und bei Gelb- und Wassersucht zur
Verwendung dieser Pflanze. Noch dazu,
schrieb er, sollte die Akelei vor böser
Zauberei schützen: „So einem Mann
sein Krafft genommen, und durch
Zauberey oder andre Hexenkunst zu
den Ehlichen Wercken unvermöglich
worden wäre, der trincke stätig von
dieser Wurzel und dem Saamen, er genieset und komt wieder zurecht“.
Morphologische Untersuchungen
zeigen, dass die Akelei eine sehr
alte Pflanze ist, die schon vor vielen
Millionen Jahren entstand. Nach der
letzten Eiszeit wanderte sie auch bei
uns ein. Heute findet man sie in zahlreichen Züchtungen in Parkanlagen
und Gärten. Nur in der freien Natur
ist sie heute selten geworden und so
wundert es nicht, dass sie unter Naturschutz steht. Sie darf also weder
gepflückt noch ausgegraben werden.
Systematisch zählt die Akelei zu
den Hahnenfußgewächsen, den Ranunculaceae. Ihre Wuchshöhe beträgt
– je nach Art oder Sorte - zwischen 20
und 80 cm. Ihre Blütezeit reicht von
Mai bis in den Juni oder sogar Juli
hinein. Durch ihre gute Winterhärte
(bis – 28 °C) kann sie ohne größere
Probleme überstehen – sie ist auch in
rauen Lagen eine ideale Gartenblume.
Ihre Blätter sind auffällig, da sie
doppelt dreizählig und gekerbt sind.
Die Blüten sind mehr oder weniger
lang gespront. Ihre Farben reichen
von kräftigen Blau-, Rot- und Violetttönen bis hin zu zarten Pastellfarben
wie gelb, rosa, weiß oder blassblau.
Besonders attraktiv sind hier die
zweifarbigen Formen. Sie können
einfach oder aber auch dicht gefüllt
sein. Auf ihre Blütenform gehen auch
die volksmundlichen Namen wie „Elfenhandschuh“, „Teufelsglocke“ „Zigeunerglocke“, „Narrenkappe“, „Taubenblume“, „Venuswagen“ oder auch
„Schwizerhose“ zurück.
Als Standort wählt man am besten
einen sonnigen oder halbschattigen
Platz. Der Boden sollte nährstoffreich
und frisch sein, auf keinen Fall jedoch
staunass. Sonst ist die Akelei ziem-
lich anspruchslos. Nach der Blüte
sollte man sie mäßig düngen und bei
Trockenheit auch regelmäßig gießen.
Die Akelei ist für eine Staude relativ
kurzlebig (3 – 5 Jahre), doch da sie
sich leicht durch Selbstaussaat verbreitet, fällt dies nicht so stark ins
Gewicht. Ist die Selbstaussaat nicht
erwünscht, müssen die Samenstände
vor dem Reifen entfernt werden. Dies
hilft auch, die Pflanzen sortenrein zu
erhalten, da sie sich sonst sehr leicht
miteinander verkreuzen. Außerdem
neigen die Sämlinge oft zum Aufspalten. Gute Partner für die Akelei
sind beispielsweise die Sterndolden
(Astrantia sp.), Storchenschnäbel
(Geranium sp.), die immergrünen
Schneerosen (Helleborus sp.) oder
auch Pflanzen wie Vergissmeinnicht,
Waldmeister oder Tulpen oder Narzissen. All diese Blütenpflanzen dienen
auch Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als Nektarpflanzen.
Krankheiten und Schädlinge sind
eher selten. Echter Mehltau tritt bei
Trockenheit und zu warmen Standort
auf. Die Raupen des kleinen Frostspanners, die mitunter auftreten,
sollten abgesammelt und vernichtet
werden.
In der Symbolik weist man der
Akelei Lebenskraft, umfassendes
Heil, Triumph, Erlösung, Dreieinigkeit,
Lobpreis Gottes und Überwindung
irdischer Begrenzung zu. In der Blumensprache steht sie für Mut und
Kühnheit (Ein junger und kühner
Mann ist mir lieber, als ein feiger und
reicher.)
Kleingärtner xy 13
KG_03_2016.indb 13
22.02.16 12:52
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