- Eine Reise durch Europa Vorwort „Der größte Reichtum Europas ist seine Vielfalt“ Erst seit Beginn der europäischen Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Staaten Europas gelernt, politische und wirtschaftliche Konflikte nicht durch Kriege – wie in den Jahrhunderten zuvor – sondern am Verhandlungstisch zu lösen. Die Europäische Union ist heute der Garant für Frieden und Sicherheit auf unserem Kontinent. Durch den historischen Beitritt von 10 Staaten des ehemaligen Ostblocks und des Mittelmeerraums am 1. Mai 2004 beherbergt das gemeinsame „Europäische Haus“ nun 25 Mitgliedstaaten und umfasst 3,973 Millionen Quadratkilometer. Mehr als 450 Millionen Menschen der verschiedensten Nationalitäten, Sprachen, ethnischen Zugehörigkeiten und Kulturen leben im Raum vom Mittelmeer bis zum Polarkreis und von den Atlantikküsten bis in die osteuropäischen Tiefebenen. So groß die Vielfalt der Mitgliedstaaten ist so groß ist auch die Vielfalt der jeweiligen Geschichte, der Natur- und Landschaftsräume, der Staats- und Gesellschaftsstruktur, der Wirtschaft sowie der kulturellen und religiösen Wurzeln. Gerade diese Vielfalt ist es, die den europäischen Einigungsprozess zu etwas Einmaligem macht. „Eine Reise durch Europa“ vermittelt Ihnen neben einer kurzen Darstellung der Geschichte und Struktur der Europäischen Union vor allem grundlegende Informationen zu allen 25 Mitgliedstaaten. Wir laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein, sich zu dieser spannenden „Reise“ aufzumachen und mehr über unsere europäischen Nachbarn zu erfahren, denn das Wissen umeinander stärkt auch das Verständnis füreinander und dient damit den Bemühungen um die Verwirklichung eines vereinten Europa. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Europa-Landesrat Viktor Sigl INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Sie haben „Eine Reise durch Europa“ als Gratis-Sammelmappe vom Info-PointEuropa Linz erhalten. Wenn Sie Interesse an der Zusendung weiterer Informationen (in Form eines kostenlosen Abonnements) über die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben, wenden Sie sich bitte unter nachstehender Adresse an den Herausgeber. Weitere geplante Themen sind Kultur, Sport, Land und Leute, Kulinarisches, Sehenswürdigkeiten, ......... Impressum Medieninhaber Land Oberösterreich, Klosterstraße 7, 4021 Linz Herausgeber Info-Point-Europa, Amt der oö. Landesregierung, Verfassungsdienst Altstadt 30, 4021 Linz, Tel. 0732/7720-14020, E-Mail: [email protected] Redaktion/Grafik/Layout Team Info-Point-Europa ab Dezember 2004 Druck FAB – Geschützte Werkstätte Das Redaktionsteam des Info-Point-Europa dankt allen, die an dieser Publikation mitgewirkt haben. Herausgegeben mit Unterstützung der Europäischen Kommission. - Eine Reise durch Europa - Die Europäische Union Darstellung der Geschichte und Struktur INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Eine Reise durch Europa - Die Europäische Union Die Europäische Union von heute mit ihren 25 Mitgliedstaaten ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Entwicklungsprozesses, der von vorsichtigen Anfängen ausgehend eine stetig steigende Zusammenarbeit von europäischen Staaten mit sich brachte. So sind auch ihr Gefüge und ihre Organisationsstrukturen vielschichtig und weisen sowohl Elemente einer „Internationalen Organisation“ als auch staatliche Elemente auf. Internationale Organisation: Der Begriff „Internationale Organisation“ stammt aus dem Völkerrecht, das das Verhältnis zwischen Staaten regelt. In einer Internationalen Organisation schließen sich Staaten zur Erreichung eines oder mehrerer Ziele zusammen. In ihr sind normalerweise die Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Mitgliedstaaten an der Willensbildung nicht beteiligt, sondern Entscheidungen werden von den Staatenvertretern und eigenen Gremien der Internationalen Organisation getroffen. So können sich auch primär nur Staaten auf deren Recht berufen. Internationale Organisationen sind z. B. die Vereinten Nationen (UNO), OSZE, OPEC, UNESCO. Staat: Die Aufgabe eines Staates ist es unter anderem, die Ordnungs- und Schutzfunktion für seine Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen. In demokratischen Staaten ist das Volk oberster Entscheidungsträger, weshalb Volksvertreter in die maßgeblichen Organe der Staatsorganisation gewählt werden (Parlament, Bundespräsident, ...). Im Gegensatz zu Internationalen Organisationen können sich in Staaten die Bürgerinnen und Bürger direkt auf das innerstaatliche Recht berufen. Gründungsphase der Europäischen Gemeinschaften Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde vor allem auf Initiative von drei Staatsmännern, Konrad Adenauer (D), Robert Schuman (F) sowie Alcide Degasperi (I), überlegt, wie man bewirken könne, dass sich die europäischen Staaten nicht wie in den Jahrhunderten zuvor feindlich gegenüber stehen. Ein mögliches Modell bildete ein europäischer Bundesstaat, vergleichbar den Vereinigten Staaten von Amerika, in dem die Mitgliedstaaten ihre Souveränität an den übergeordneten Bund abgeben. Dazu fand sich jedoch keine Mehrheit. Ein anderes Modell schlug eine vertiefte Zusammenarbeit in einer Internationalen Organisation in für die Friedenssicherung wichtigen Bereichen unter Beibehaltung der grundsätzlichen Souveränität der Staaten vor. Nach damaligem Verständnis benötigte man u. a. zur Kriegsführung zwei Grundstoffe: Stahl (um sich damit zu bekämpfen) und Kohle (um den Stahl zu schmelzen). Durch die gemeinsame Verwaltung dieser Materialien versprach man sich einen ersten Schritt zur Friedenssicherung. So gründeten am 23. 7. 1952 sechs Staaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg) zunächst die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS; EGKS-Vertrag), deren Laufzeit auf 50 Jahre angelegt war. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 1 - Eine Reise durch Europa - Nach einem vergeblichen Versuch, bereits Mitte der 50er-Jahre auch die außenpolitische Zusammenarbeit dieser sechs europäischen Staaten zu schaffen, wurde im März 1957 in Rom ein neues Kapitel der europäischen Integration aufgeschlagen. Der Ansicht folgend, dass Staaten mit engen wirtschaftlichen Verflechtungen auch an einem friedlichen Zusammenleben interessiert sind, um nicht ansonsten auch die eigene Wirtschaft zu treffen, wurde zum einen der Vertrag über die „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ (EWG; EWG-Vertrag) abgeschlossen. Darin waren weitreichende Konsequenzen wie die schrittweise Einführung eines gemeinsamen Marktes, einer Zollunion, einer gemeinsamen Landwirtschaftspolitik und des gemeinsamen Außenhandels vorgesehen. Zum anderen erkannten die Staaten auch die Notwendigkeit, im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie, die es als neue Technologie noch zu erschließen galt, zusammenzuarbeiten. Es wurde die Europäische Atomgemeinschaft (EAG; EAG-Vertrag) gegründet. Gründungsdatum dieser beiden Gemeinschaften, die im Gegensatz zur EGKS keine zeitliche Begrenzung haben sollten, ist der 1. Jänner 1958. Als handelnde Organe der EGKS wurden die „Hohe Behörde“ (Verwaltung) und ein „Rat“ als Entscheidungsforum der Mitgliedstaaten, die sogenannte „Versammlung“, in der Parlamentarier der Mitgliedstaaten beratend tätig waren, sowie der Gerichtshof installiert. Die Versammlung beschloss selbst in der Folge ihre Umbenennung in „Europäisches Parlament“. Bei der EWG und der EAG wurden die Kommission (vergleichbar der Hohen Behörde) sowie ebenfalls der Rat, die Versammlung und der Gerichtshof als Organe eingesetzt. 1967 wurden die Organe der 3 Gemeinschaften fusioniert, was nicht nur zu einem einheitlicheren Erscheinungsbild, sondern auch zur Steigerung der Effizienz und der Synergien führte. Von den Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union Da die Europäischen Gemeinschaften als Internationale Organisationen gegründet wurden, ist es auch nicht verwunderlich, dass ursprünglich keine Direktwahlen zu deren Organen durch die Bevölkerungen der Mitgliedstaaten vorgesehen waren. Allerdings wurden im Lauf der Zeit den Gemeinschaften aber immer mehr Aufgaben der Mitgliedstaaten übertragen, weshalb der Ruf nach mehr Demokratie laut wurde. Einen bedeutenden Schritt bildeten die 1979 erstmals abgehaltenen Direktwahlen zum Europäischen Parlament (ursprünglich Versammlung), das seine Rechte und Zuständigkeiten seither entscheidend ausweiten konnte. Darüber hinaus brachte die Entwicklung der Gemeinschaften eine teils unmittelbare und vorrangige Anwendbarkeit ihrer Rechtsvorschriften auf die Bürgerinnen und Bürger mit sich, weshalb man sie nicht mehr nur als bloße Internationale Organisationen ansehen kann. Diese unmittelbare Anwendbarkeit und auch die Tatsache, dass einzelne Staaten in manchen Bereichen von einer qualifizierten Mehrheit der anderen Staatenvertreter im Rat überstimmt werden können (von den Mitgliedstaaten in den Verträgen festgelegt), begründet die Besonderheit des EG-Rechts. Dieses stellt weder Staats- noch Völkerrecht sondern eine eigene bislang unbekannte Rechtsform dar. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 2 - Eine Reise durch Europa - Während der 70er- und 80er-Jahre wuchsen die Gemeinschaften um weitere 6 Staaten. So traten Dänemark, Irland und Großbritannien 1973, Griechenland 1981 sowie Spanien und Portugal 1986 bei. 1987 setzten die Mitgliedstaaten die „Einheitliche Europäische Akte“ in Kraft, die die erste große inhaltliche Revision der Gemeinschaftsverträge bedeutete. Neben Bestimmungen über den Umweltschutz, die Regionalpolitik sowie den Forschungsbereich, wurde u.a. auch erstmals eine „Europäische Politische Zusammenarbeit“ eingeführt. Weiters wurde durch die Einheitliche Europäische Akte dem Europäischen Gerichtshof ein Gericht Erster Instanz beigestellt, das 1988 seine Tätigkeit aufnahm. Ermutigt durch diese Entwicklungen wagten sich die Mitgliedstaaten zu Beginn der 90erJahre an ein neues Kapitel der Europäischen Integration. Die Europäische Union 1992 einigten sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften in Maastricht auf den Vertrag über die Europäische Union (EU), der am 1. November 1993 in Kraft trat (EUVertrag, Maastrichtvertrag). Einerseits fügte dieser die 3 Gemeinschaften in einen umfassenden Rahmen ein und verstärkte die damit verbundene Besonderheit des EG-Rechts, andererseits übertrug er der neu geschaffenen Union zusätzliche Kompetenzen. Den Aufbau der Europäischen Union konnte man sich als Tempel vorstellen: Die Europäische Union Erste Säule Europäische Gemeinschaften Zweite Säule Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Dritte Säule Zusammenarbeit Innere Sicherheit und Justizpolitik EG-Vertrag Zollunion Binnenmarkt Agrar-, Struktur- und Handelspolitik Neue oder geänderte Regelungen für: Unionsbürgerschaft Bildung und Kultur Sozial- und Asylpolitik, Außengrenzen, Transeuropäische Netzwerke, Gesundheitswesen Einwanderungspolitik Forschung und Umwelt Außenpolitik: gemeinsame Standpunkte und Aktionen Friedenserhaltung Menschenrechte Demokratie Hilfe für Drittstaaten Sicherheit: Abrüstung Wirtschaftliche Aspekte der Abrüstung Europäische Sicherheitsordnung EAG-Vertrag Justitielle Zusammenarbeit in Zivilund Strafsachen Polizeiliche Zusammenarbeit Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Bekämpfung des organisierten Verbrechens Terrorismusbekämpfung Kampf gegen Drogen- und Waffenhandel EGKS-Vertrag Schlussbestimmungen unbegrenzte Geltungsdauer, Aufnahme von neuen Mitgliedern INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 3 - Eine Reise durch Europa - Das Dach des Tempels Im Dach befinden sich die Eingangsbestimmungen, das Bekenntnis zu Demokratie, Freiheit, Grundfreiheiten und Menschenrechten usw. Auch die Prinzipien der Solidarität und Subsidiarität sind darin verankert. Besondere Bedeutung in der Union kommt dem neu ins Leben gerufenen „Europäischen Rat“ zu. In ihm sind die Staats- bzw. Regierungschefs der Mitgliedstaaten vertreten, deren Aufgabe es ist, Leitlinien für die Politik und Entwicklung der EU zu erarbeiten. Im Gegensatz zum oben erwähnten Rat (EG), in dem die jeweils zuständigen Fachminister der Mitgliedstaaten Rechtsakte der EG erlassen, ist der Europäische Rat jedoch kein Organ der EG. Die erste Säule Die erste Säule des Maastrichtvertrags bildeten die vorigen drei Gemeinschaften EGKS, EWG sowie EAG. Beim bisherigen EWG-Vertrag entfiel das W, was die Erweiterung der geregelten Materien über den wirtschaftlichen Bereich hinaus verdeutlichen sollte. - Neben Kultur, Gesundheit und Verbraucherschutz stellte die vertragliche Verankerung der Wirtschafts- und Währungsunion eine der bedeutendsten Neuerungen dar. Die Weichen für die Einführung des Euro wurden hier gestellt und der Fahrplan festgelegt. Am 1. Jänner 1999 trat – wie im Maastrichtvertrag vorgesehen - die dritte Stufe der Währungsunion in Kraft. Sie brachte den Euro als Buchgeld, als offizielle Währung. Mit Ausnahme Großbritanniens, Dänemarks, Schwedens sowie der zehn im Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten haben alle derzeitigen EULänder seit 1. Jänner 2002 den Euro auch als Bargeld. - Auch der europäische Binnenmarkt mit seinen 4 Grundfreiheiten freier Warenverkehr, freier Personenverkehr (für natürliche und juristische Personen), freier Dienstleistungsverkehr und freier Kapitalverkehr (dazu gehört auch der Grundverkehr) wurde im Maastrichtvertrag endgültig Realität. - Eine Unionsbürgerschaft, die neben dem generellen Aufenthaltsrecht, dem gegenseitigen diplomatischen Schutz (beschränkt auf „Hilfe in Notfällen“) auch das Kommunal- und Europaparlaments-Wahlrecht für EU-Bürger in einem anderen Mitgliedstaat brachte, wurde installiert. - Darüber hinaus brachte der Maastrichtvertrag in der „neuen“ EG eine Aufwertung des Europäischen Parlaments und dessen Mitwirkung im Bereich der Rechtssetzung durch die Einführung des sogenannten Mitentscheidungsverfahrens. In diesem Verfahren können Rechtsakte gegen den Willen des Europäischen Parlaments nicht erlassen werden. - Durch den Maastrichtvertrag wurde ein weiteres Organ der EG installiert, der Rechnungshof, dessen Aufgabe die Überprüfung der Finanzgebarung der Gemeinschaften auf Rechtmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit ist. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 4 - Eine Reise durch Europa - - Neu geschaffen wurden auch der „Ausschuss der Regionen“, in dem regionale und kommunale Gebietskörperschaften vertreten sind, der den österreichischen Bundesländern und Gemeinden heute die Möglichkeit der Einflussnahme auf die „EG-Gesetzgebung“ eröffnet, wie auch ein „Wirtschafts- und Sozialausschuss“, in dem Interessensvertretungen der Arbeitnehmer, der Wirtschaft und Konsumenten zu EG-Rechtsakten beratende Stellungnahmen abgeben. Seither fungieren diese beiden Gremien neben den Organen Rat, Kommission, Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof sowie Rechnungshof als „Nebenorgane“ der Gemeinschaft. Die zweite Säule - In der zweiten Säule des Tempelmodells wurde die „Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik“ (GASP) der Europäischen Union verankert. Im Geiste der Solidarität und Loyalität beschlossen die Mitgliedstaaten als Fortführung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ), die schon in der Einheitlichen Europäischen Akte festgelegt worden war, auch in außenpolitischen Fragen enger zu kooperieren. Als Instrumente der GASP standen „Gemeinsame Standpunkte“ sowie „Gemeinsame Aktionen“ zur Verfügung. Gemeinsame Standpunkte bedeuten, dass die EU nunmehr außenpolitisch mit einer Stimme sprechen kann. Gemeinsame Aktionen stellen ein aktives Vorgehen in spezifischen außenpolitischen Situationen dar (z.B. wurde nach der Beendigung des Bosnienkrieges in Mostar ein Stadtverwalter (Bürgermeister) der EU installiert). - Im Maastrichtvertrag wurde auch die Notwendigkeit erkannt, eine gemeinsame Verteidigungspolitik in Angriff zu nehmen. Einerseits wurde diese auch in Hinsicht einer militärischen Zusammenarbeit angedacht, andererseits war auch die sogenannte irische Klausel enthalten, die es dem neutralen Irland ermöglichen sollte, seinen Status beizubehalten. Diese irische Klausel erstreckte sich in der Folge auch auf die neutralen Staaten Finnland, Österreich und Schweden nach deren Beitritt im Jahr 1995. Für Beschlüsse in diesem Bereich bestand das Erfordernis der Einstimmigkeit. Die dritte Säule In der dritten Säule wurde die „Zusammenarbeit in Justiz und Innerem“ normiert. Dabei bezog man sich vor allem auf die Zusammenarbeit von Polizeibehörden und Gerichten. In den Jahren 1985 und 1989 hatten einige europäische Länder auf zwischenstaatlicher Ebene die sogenannten Schengener Abkommen beschlossen. Diese regeln den freien Personengrenzverkehr. Aber auch der Bereich Visa und Asyl sowie die grenzüberschreitende Tätigkeit der Polizeieinheiten ist von diesen Verträgen umfasst. Bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität hat sich vor allem das SchengenerInformationssystem (SIS) bewährt. Die Schengener Abkommen, die thematisch in den Bereich der dritten Säule gefallen wären, wurden damals allerdings nicht in das Unionsrecht übernommen, sondern verblieben noch im zwischenstaatlichen Recht. Mit Ausnahme von Großbritannien und Irland unterzeichneten jedoch alle EU-Mitgliedstaaten auch die Schengener-Abkommen. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 5 - Eine Reise durch Europa - Der Sockel: Im Tempelsockel sind die Schlussbestimmungen enthalten. Neben der unbegrenzten Geltungsdauer und dem Verfahren über die Aufnahme von neuen Mitgliedern war die Pflicht zur Aktualisierung der Verträge, wie sie durch den Amsterdamer Vertrag dann vorgenommen wurde, festgelegt. In rechtlicher Hinsicht unterscheidet man heute zwischen dem EG-Recht (erste Säule), auf das sich die Bürgerinnen und Bürger – wie schon erwähnt – teils unmittelbar berufen können, und dem Unionsrecht (Dach, zweite und dritte Säule, Sockel), das sich an die Mitgliedstaaten wendet. Am 12. Juni 1994 fand in Österreich die Volksabstimmung über den Beitritt zur Europäischen Union statt. Über 65 Prozent der Bevölkerung sprachen sich dafür aus. In der Folge trat Österreich gemeinsam mit Finnland und Schweden am 1. Jänner 1995 der EU bei. Der Europäische Wirtschaftsraum Am 1. Jänner 1994 trat der Vertrag über den „Europäischen Wirtschaftsraum“ (EWR) in Kraft. Neben den 12 damaligen EU-Mitgliedstaaten gehörten ihm 6 der zu diesem Zeitpunkt noch 7 EFTA-Staaten, nämlich Finnland, Island, Liechtenstein, Norwegen, Österreich und Schweden, an. Die Schweiz ist zwar auch noch heute EFTA-Mitglied, verzichtete aber auf einen EWR-Beitritt. Seit 1. Mai 2004 zählen auch die 10 Beitrittsländer zu den Mitgliedern des EWR, der nun 28 Staaten umfasst. Inhalt des EWR-Vertrages sind neben weiteren Bestimmungen des „acquis communautaire“ (so nennt man den EG-Rechtsbestand) vor allem die 4 Grundfreiheiten des Wirtschaftsraums (Binnenmarkt): freier Warenverkehr (in eingeschränkter Form), freier Personenverkehr, freier Dienstleistungsverkehr sowie freier Kapitalverkehr. Auch für Österreich, Schweden und Finnland blieben die Verpflichtungen aus dem EWRVertrag auch nach dem EU-Beitritt 1995 bestehen. Diese 3 Staaten beendeten jedoch zu diesem Zeitpunkt ihre Mitgliedschaft in der EFTA. Den Unterschied zwischen einer Freihandelszone wie der EFTA und der Zollunion der EG bildet die Tatsache, dass bei einer Freihandelszone nur die Binnenzölle abgeschafft werden, nach außen jedoch gesonderte (nicht gemeinsame) Tarife zu Drittstaaten gelten. Bei der Zollunion sind die Binnenzölle abgeschafft, nach außen gilt ein gemeinsamer Zoll der Unionsstaaten gegenüber Drittstaaten. Der Vertrag von Amsterdam 1997 erfolgte die erste Revision des Maastricht-Vertrages in Amsterdam. Die Mitgliedstaaten hatten sich zur Aufgabe gestellt, die lang fällige Institutionenreform im Hinblick auf die Erweiterung der EU um Staaten Mittel- und Osteuropas sowie des Mittelmeerraums in Angriff zu nehmen. Ursprünglich waren die Organstrukturen der Gemeinschaften ja nur auf die Mitgliedschaft von 6 Staaten ausgerichtet worden, die aber für mehr als 20 EU-Staaten nicht mehr effizient erschienen. In Amsterdam konnte jedoch kein zufriedenstellender Kompromiss gefunden werden, weshalb man dieses Thema auf eine nächste Vertragsrevision vertagte. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 6 - Eine Reise durch Europa - Die Neuerungen des Vertrags von Amsterdam: In die erste Säule (EG) wurde ein Kapitel über die Beschäftigungspolitik aufgenommen. Dem Europäischen Parlament brachte der neue Vertrag die Ausweitung des schon erwähnten Mitentscheidungsverfahrens auf diverse Politikbereiche des EG-Vertrag. Darüber hinaus gelangten die Schengener-Abkommen zumindest für 13 Mitgliedstaaten in das Gemeinschaftsrecht. Großbritannien und Irland sind nicht Unterzeichner-Staaten, weshalb für sie auch keine Verpflichtungen daraus entstehen. Allerdings beteiligen sich diese beiden Staaten nunmehr am Schengener Informationssystem. Für die im Mai 2004 beigetretenen Staaten Mittel- und Osteuropas wird das Schengenrecht vorerst nicht in Kraft gesetzt, bis sie tatsächlich in der Lage sind, einen ausreichenden Schutz ihrer EUAußengrenzen zu gewährleisten. Norwegen und Island, die zwar keine EU-Mitgliedstaaten sind, aber auf Grund der „Nordischen Pass-Union“ zu Dänemark, Schweden und Finnland offene Grenzen haben, sind durch Sonderverträge an Schengen mitbeteiligt. Dem Europäischen Rat wurden in der Zweiten Säule Kompetenzen zur Festlegung von Leitlinien im Bereich der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik eingeräumt. Ihm war aufgetragen, die Strategie für die Schaffung des Sicherheitssystems zu entwickeln und zu konkretisieren. Diese Konkretisierung erfolgte beim Gipfel von Helsinki im Dezember 1999, wo auch die Installierung einer schnellen Eingreiftruppe von 60.000 Mann, die innerhalb von 60 Tagen bereit sein und Operationen bis zu einem Jahr erfüllen soll, beschlossen. Von der Dritten Säule wurden die Bereiche Visa, Asyl und Einwanderungspolitik ausgelagert und in die Erste Säule überführt. Es verbleiben noch die „Polizeiliche und Justitielle Zusammenarbeit in Strafsachen“ (PJZS). Der Amsterdamer Vertrag trat am 1. Mai 1999 in Kraft. Vertrag von Nizza Im Vertrag von Amsterdam wurde die für die Erweiterung der Union notwendige Reform der Institutionen nicht vorgenommen. Nachdem 13 Staaten Mittel- und Osteuropas sowie des Mittelmeerraums ihr Interesse an einem EU-Beitritt schon in den 90er-Jahren durch entsprechende Anträge bekundet hatten wurde offensichtlich, dass die Organe der EG, die ursprünglich für 6 Staaten konzipiert waren, nicht für 27 oder 28 Mitglieder geeignet waren. Im Dezember 2000 tagten in Nizza die EU-Mitgliedstaaten, um neuerlich über eine Revision der Gründungsverträge zu beraten. Neben der neuen Stimm- und Sitzverteilung in den Organen sollte auch eine Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen im Rat ausverhandelt werden, damit Beschlüsse leichter zustande kämen. Dieses Ziel konnte aber nur teilweise erreicht werden. Von den zur Diskussion stehenden 70 Materien verbleiben ca. 35, die mit Einstimmigkeit zu beschließen sind (z.B. Steuer-, Asyl- und Regionalpolitik). Österreich setzte durch, dass auch zukünftig die eigenständige Wasserpolitik sowie die freie Wahl des Energieträgers (Atomproblematik) einstimmig geregelt werden. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 7 - Eine Reise durch Europa - Hinsichtlich der Vertretung der Mitgliedstaaten in den Organen setzte sich Österreich mit seiner Forderung, dass jeder EU-Staat ein Kommissionsmitglied stellen soll, durch. Erst ab einer Zahl von 27 EU-Staaten wird ein Rotationsmechanismus eingerichtet. Im Rat wurde den großen Mitgliedstaaten eine gewichtigere Rolle zuerkannt. Im Europäischen Parlament wurde die tatsächliche Bevölkerungszahl stärker berücksichtigt. Weiters wurden die noch relevanten Bestimmungen des EGKS-Vertrages, dessen Laufzeit am 23. Juli 2002 endete, in den EG-Vertrag überführt. Der Vertrag von Nizza trat am 1. Februar 2003 in Kraft und bildet das heute geltende EURecht. Die EU-Erweiterung 2004 Am 1. Mai 2004 traten Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern der EU bei, wodurch diese nun 25 Staaten umfasst. Beitrittsvoraussetzung bildet die Erfüllung von 4 Kriterien. Diese wurden vom Europäischen Rat einerseits 1993 in Kopenhagen, andererseits 1995 in Madrid formuliert. Die 3 Kopenhagener Kriterien 1. Institutionelle Stabilität Darunter versteht man vor allem die Einhaltung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und des Minderheitenschutzes. x x x x Demokratie bedeutet die Beteiligung des Staatsvolkes an der Rechtsetzung im Gegensatz zur Diktatur. Dies kann durch unmittelbare Demokratie (Volksabstimmung) oder durch mittelbare Demokratie (Wahl der Volksvertreter) geschehen. Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass das staatliche Handeln auf Grund von Rechtsnormen und nicht willkürlich passiert. Die Menschenrechte müssen nicht nur am Papier, sondern auch in der Realität beachtet werden. In den meisten neuen EU-Staaten und Bewerberländern gibt es heute Volksgruppen-Minderheiten, deren Schutz in der Vergangenheit nicht immer ausreichend gewährleistet war. Kurden in der Türkei, Ungarn in Rumänien und der Slowakei, Roma in der Tschechischen Republik, Russen in den Baltenstaaten sind nur einige Beispiele. 2. Funktionierende Marktwirtschaft Es ist erforderlich, dass die Beitrittswerber Systeme einer funktionierenden Marktwirtschaft vorweisen können. In den ehemaligen Ostblockstaaten herrschte Planwirtschaft, in der die Produktion wie das Wirtschaftsaufkommen einer Volkswirtschaft über mehrere Jahre vorweg geplant wurde. Die Preisgestaltung erfolgte in diesem System nicht auf Grund von Angebot und Nachfrage, sondern wurde staatlich reglementiert. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 8 - Eine Reise durch Europa - Die Anpassung konnte nur langsam vor sich gehen und ist bis heute in einigen Staaten noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus müssen die Marktwirtschaften der Beitrittswerber fähig sein, dem freien Wettbewerb standzuhalten. Dies bedeutet vor allem, dass die Staaten nicht reglementierend und durch zu hohe Beihilfen eingreifen dürfen. 3. Übernahme des „acquis communautaire“ „Acquis communautaire“ bedeutet geschriebener und ungeschriebener gemeinschaftlicher Rechtsbestand und bezeichnet das in den Verträgen der EG, EGKS, EAG sowie das von den Organen der Gemeinschaften erlassene Recht (Richtlinien, Verordnungen). Für einen Beitritt müssen die Kandidaten somit das Gemeinschaftsrecht in ihre Rechtsordnungen einfließen lassen und die notwendigen Anpassungen vornehmen. Das Kriterium von Madrid Im Jahr 1995 erkannte der Europäische Rat in Madrid die Notwendigkeit, das Kriterium der Übernahme des gemeinschaftlichen Rechtsbestands zu erweitern. Es sollte nicht nur die bloße Übernahme in formellem Sinn erfüllt werden. Es muss vielmehr gewährleistet sein, dass die Beitrittswerber die Fähigkeit und ausreichende Kapazitäten der Verwaltungsbehörden und innerstaatlichen Instanzen zu dieser Übernahme nachweisen können. Zahlreiche Politikbereiche des Gemeinschaftsrechts und die zu deren Umsetzung erforderlichen Institutionen (wie z.B. Vergaberecht, Wettbewerbsrecht, Normung und Zertifizierung, Regionalpolitik und Umweltpolitik) waren in den Kandidatenländern gar nicht oder nur teilweise normiert und installiert. Auf Basis dieser Kriterien nahm die EU Ende der 90er-Jahre Beitrittsverhandlungen mit 12 Staaten Mittel- und Osteuropas sowie Malta und Zypern auf. Im Dezember 2003 wurden diese Verhandlungen mit 10 Staaten abgeschlossen, die am 1. Mai 2004 auch tatsächlich der EU beitraten. Mit Bulgarien und Rumänien wird derzeit über einen Beitritt verhandelt, während Kroatien und die Türkei eine EU-Mitgliedschaft ebenfalls anstreben. Eine Verfassung für Europa Am 18. Juni 2004 einigten sich die Regierungen der 25 EU-Mitgliedstaaten in Brüssel auf einen Verfassungsvertrag für die Europäische Union, um einen weiteren Schritt in Richtung eines geeinten Europas zu setzen. Anders als bei bisherigen Vorhaben im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses waren an der Ausarbeitung dieses Vertrages neben Regierungsvertretern erstmals auch Abgeordnete der nationalen Parlamente sowie des Europäischen Parlaments im Rahmen eines sogenannten Konvents beteiligt. Nach einem gescheiterten Versuch einer Einigung aller Mitgliedstaaten auf diesen Entwurf im Dezember 2003 konnte im Juni 2004 Konsens erzielt werden. So konnte am 29. Oktober 2004 die Verfassung für Europa in Brüssel von den Mitgliedstaaten feierlich unterzeichnet werden. Damit sie Ende 2006 in Kraft treten kann, bedarf sie jedoch der innerstaatlichen Genehmigung durch alle EU-Länder, sei es durch Zustimmung der Parlamente oder durch Volksabstimmungen. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 9 - Eine Reise durch Europa - Aufbau und Struktur Der Verfassungsvertrag verwandelt den bisherigen Staatenbund der EU nicht in einen Bundesstaat wie z.B. die Vereinigten Staaten von Amerika; die EU-Mitgliedstaaten bleiben auch weiterhin „Herren der Verträge“. Das bedeutet, dass die Mitgliedstaaten nach wie vor über die künftige Struktur der Europäischen Union bestimmen. Er enthält jedoch wesentliche Neuerungen, die den Einigungsprozess innerhalb der EU fördern, klarere Strukturen schaffen und mehr Rechte für die Bürgerinnen und Bürger bringen sollen. Die bisherigen Verträge von Europäischer Union (EU) und Europäischer Gemeinschaft (EG) werden zusammengefasst. Die historisch gewachsene Unterscheidung von EU und EG soll somit zukünftig entfallen. Die „neue“ EU wird die Aufgaben, Rechte und Verpflichtungen auch der EG übernehmen und Rechtspersönlichkeit besitzen. Der Grundsatz, dass verbindliche Regelungen der EU Vorrang vor innerstaatlichen Rechtsvorschriften haben, wird ausdrücklich in der Verfassung festgeschrieben. Der ebenfalls im Rahmen des Europäischen Einigungsprozesses im Jahr 1957 abgeschlossene EURATOM-Vertrag über die gemeinsame, friedliche Nutzung der Kernenergie wird allerdings noch gesondert bestehen bleiben. Ein Grund dafür ist, dass der Ausstieg einzelner Mitgliedstaaten aus EURATOM erleichtert werden soll, ohne dass deren EU-Mitgliedschaft beeinträchtigt wird. Die Verfassung für Europa umfasst 448 Artikel und gliedert sich in 4 Teile: Teil I: Teil II: Teil III: Teil IV: Allgemeine und institutionelle Grundsätze (Artt. 1 - 60) Charta der Grundrechte (Artt. 61 - 114) Detailbestimmungen zu den Organen und Politikbereichen (Artt. 115 - 436) Schluss- und Übergangsbestimmungen (Artt. 437 - 448) Darüber hinaus bestehen noch 36 Protokolle sowie 31 Erklärungen, die ebenfalls zum Vertragswerk gehören. Werte und Ziele der Union Die Werte der Union sind in Artikel 2 ausdrücklich verankert: x x x x x x Achtung der Menschenwürde Freiheit Demokratie Gleichheit Rechtsstaatlichkeit Achtung der Menschenrechte und Minderheitenschutz. Diese Werte müssen von allen Mitgliedstaaten in ihrer Gesellschaft verwirklicht werden, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszuzeichnen hat. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 10 - Eine Reise durch Europa - Auf die Nennung religiöser Werte wurde in Artikel 2 zwar verzichtet, allerdings spricht die Präambel (feierliche Einleitung) der Verfassung vom religiösen und humanistischen Erbe Europas. Darüber hinaus ist in der Verfassung festgelegt, dass die EU den Status, den Kirchen und religiöse Gemeinschaften in den Mitgliedstaaten haben, nicht beeinträchtigt. Oberstes Ziel der EU ist es, den Frieden, ihre Werte und das Wohlergehen ihrer Völker zu fördern. Dies soll in einem Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts sowie in einem Binnenmarkt verwirklicht werden. Weiters zählen Wirtschaftswachstum, Preisstabilität, eine im hohen Maße wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, Vollbeschäftigung, sozialer, wissenschaftlicher und technischer Fortschritt, Umweltschutz, die Bekämpfung von Diskriminierung, die Gleichstellung von Frauen und Männern, Solidarität zwischen den Generationen und der Schutz der Rechte von Kindern zu den Zielen der EU. Die Charta der Grundrechte Als bedeutendster Schritt in der Entwicklung von einer stark wirtschaftlich orientierten Union zu einer Werteunion kann die Aufnahme einer 54 Artikel umfassenden Grundrechtscharta in die Verfassung angesehen werden, die den Unionsbürgern Rechte wie z. B. den Schutz der Menschenwürde, des Lebens, des Privat- und Familienlebens, der Religions-, Meinungs-, und Versammlungsfreiheit sowie das Erwerbs- und Eigentumsrecht ausdrücklich garantiert. Darüber hinaus enthält die Verfassung die Verpflichtung für die EU, dem Beispiel ihrer Mitgliedstaaten zu folgen und der Europäischen Menschenrechtskonvention beizutreten. Zuständigkeiten der EU In der EU-Verfassung behalten sich die Mitgliedstaaten wie bisher das Recht vor, der EU einzelne Kompetenzen zuzuweisen, die sich im Wesentlichen in 3 Kategorien gliedern: 1. Ausschließliche Zuständigkeit der EU Darunter fallen Regelungen in den Bereichen: x Wettbewerbsrecht x gemeinsame Handelspolitik x Zollunion x Währungspolitik für die Euro-Staaten x Bewahrung der biologischen Meeresschätze In diesen Bereichen kann grundsätzlich nur die EU Rechtsakte erlassen. 2. Geteilte Zuständigkeiten zwischen der EU und den Mitgliedstaaten Darunter fallen Regelungen in den Bereichen: x Binnenmarkt x Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts x Landwirtschaft und Fischerei x Energie x Verkehr und transeuropäische Netze INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 11 - Eine Reise durch Europa - x Teile der Sozialpolitik x Verbraucherschutz x wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt x Umwelt x gemeinsame Sicherheitsanliegen im Bereich des Gesundheitswesens Wenn die EU ihre Zuständigkeit in diesen Bereichen nicht ausübt, verbleibt sie bei den Mitgliedstaaten. 3. Unterstützende, koordinierende und ergänzende Maßnahmen Darunter fallen die Bereiche: x Industrie x Gesundheitsschutz x Bildung x Jugend x Sport x Kultur x Tourismus x Zivilschutz In diesen Bereichen darf die EU verbindliche Akte nur dann erlassen, wenn diese keine Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten beinhalten. Zwei spezifische Zuständigkeiten der EU werden im Verfassungsvertrag gesondert geregelt: x x Maßnahmen zur Koordinierung der Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik der EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) Für das Tätigwerden der EU gilt das Subsidiaritätsprinzip. Demnach wird die Union in den Bereichen, die nicht in ihre ausschließliche Zuständigkeit fallen nur dann tätig, wenn sie von den Mitgliedstaaten nicht ausreichend geregelt werden können, sondern die Ziele wegen ihres Umfangs oder ihrer Wirkung auf Unionsebene besser erreicht werden können. Die Bereiche, die vom Verfassungsvertrag nicht genannt werden, verbleiben in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Organe und Institutionen der EU Das Europäische Parlament Das Europäische Parlament (EP) ist auch nach der Verfassung das in allgemeinen, freien und geheimen – jeweils für eine Amtsperiode von 5 Jahren – direkt gewählte Vertretungsorgan der Bürgerinnen und Bürger der EU. Es soll auch weiterhin gemeinsam mit dem Ministerrat die Gesetzgebungs- und Haushaltsbefugnisse ausüben und bestimmte Kontroll- und Beratungsfunktionen erfüllen. Durch den Verfassungsvertrag werden die Mitwirkungsrechte des EP im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren in den Bereichen Gemeinsame Agrarpolitik, Justiz und Inneres sowie Handelspolitik ausgeweitet. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 12 - Eine Reise durch Europa - Für die Zusammensetzung des EP gilt wie bisher das Prinzip, dass die Mitgliedstaaten je nach ihrer Bevölkerungszahl vertreten sein sollen, wobei die kleineren Staaten bevorzugt werden. Die Gesamtzahl der Abgeordneten wird auf 750 begrenzt. Die Mindestzahl pro Mitgliedstaat beträgt 6 Sitze, die Höchstzahl 96. Der Europäische Rat Der Europäische Rat, in dem derzeit neben dem Kommissionspräsidenten die Staats- bzw. Regierungschefs der 25 Mitgliedstaaten vertreten sind, wird durch die Verfassung für Europa erstmals zu einem Organ der EU erhoben. Er gibt die für die Entwicklung der Union erforderlichen Impulse und definiert ihre allgemeinen politischen Ziele und Prioritäten. Neu ist allerdings, dass er zu diesem Zweck auch bindende Rechtsakte (Europäische Beschlüsse) erlassen kann. Der Europäische Rat tagt vierteljährlich und wird von einem neu in der Verfassung vorgesehenen Präsidenten einberufen. Dieser wird für eine Amtszeit von 2,5 Jahren von den Mitgliedstaaten bestellt. Der Ministerrat Im Ministerrat (Rat) werden auch nach der Verfassung die jeweils zuständigen Fachminister der Mitgliedstaaten vertreten sein. Er bleibt gemeinsam mit dem Europäischen Parlament der „Hauptgesetzgeber“ der Union. Anders als bisher werden zukünftig die Tagungen des Ministerrats öffentlich abgehalten, wenn über Gesetzesvorhaben verhandelt wird. In besonders sensiblen Bereichen beschließt der Rat auch weiterhin einstimmig, in der Regel aber mit qualifizierter Mehrheit, die ab November 2009 wie folgt neu errechnet wird. Die qualifizierte Mehrheit wird demnach dann gegeben sein, wenn 55 Prozent der Mitgliedstaaten, die mindestens 15 Mitgliedstaaten umfassen und mindestens 65 Prozent der Unionsbevölkerung repräsentieren, einem Beschluss zustimmen. Die Europäische Kommission Die Verfassung bekräftigt die Rolle der Europäischen Kommission (EK) als Förderin der allgemeinen europäischen Interessen der Union und als Hüterin der Anwendung des Unionsrechts. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Gesetzesinitiativen einzubringen. Bis 2014 wird jeder EU-Staat je ein Kommissionsmitglied stellen. Danach soll die Anzahl der Kommissionsmitglieder auf zwei Drittel der Anzahl der Mitgliedstaaten verringert werden. Um die Ausgewogenheit zwischen den Mitgliedstaaten zu gewährleisten, ist ein System der gleichberechtigten Rotation vorgesehen. Ein Mitglied der Kommission wird künftig die neugeschaffene Funktion eines Europäischen Außenministers bekleiden. Der Europäische Gerichtshof Die Verfassung für Europa weitet den sachlichen Zuständigkeitsbereich des Europäischen Gerichtshof (EuGH) aus, sodass nur mehr die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie einige Aspekte der gerichtlichen Zusammenarbeit in Strafsachen und der polizeilichen Zusammenarbeit von der Gerichtsbarkeit des EuGH ausgenommen sind. Auch die Beschlüsse des Europäischen Rates können zukünftig vom EuGH überprüft werden. Der Rechtsschutz einzelner Personen gegen Handlungen der EU wird durch die Verfassung ebenfalls verbessert. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 13 - Eine Reise durch Europa - Sonstige Organe und Einrichtungen Als sonstige Organe und Einrichtungen nennt der Verfassungsvertrag die Europäische Zentralbank, den Rechnungshof und die beratenden Einrichtungen Ausschuss der Regionen und Wirtschafts- und Sozialausschuss, die auch jetzt schon in der EU bestehen. Die EU-Gesetzgebung In Teil III des Verfassungsvertrages sind unter anderem die einzelnen Politikbereiche dargestellt, in denen die EU tätig werden kann. Dabei wurden die bisherigen Zuständigkeiten übernommen und teilweise noch ausgeweitet. Die Verfassung für Europa definiert für das Unionsrecht einheitliche Verfahren und Rechtsinstrumente. Gesetzgebungsakte sind demnach das Europäische Gesetz (bisher Verordnung) und das Europäische Rahmengesetz (bisher Richtlinie). Diese werden in der Regel gemeinsam vom Ministerrat und dem Europäischen Parlament auf Vorschlag der Kommission erlassen. Die Umbenennung in Europäisches Gesetz/Rahmengesetz soll das Streben der EU nach mehr Demokratie verdeutlichen. Als Vollzugsakte werden die Europäische Verordnung und der Europäische Beschluss genannt. Wie bisher wird es auch unverbindliche Rechtsakte wie Stellungnahmen und Empfehlungen geben. Die bislang 15 Verfahren in der „EU-Gesetzgebung“ werden auf 6 verringert und vereinfacht. Die Verfassung für Europa sieht vor, dass die Union besonders enge Beziehungen zu ihren Nachbarländern unterhält, um – auf Grundlage ihrer Werte und Ziele – auch in diesen Staaten einen Raum des Friedens und des Wohlstands zu schaffen. Ein EU-Beitritt soll allen europäischen Staaten offen stehen, die die Werte der Union achten und sich dazu verpflichten, ihnen gemeinsam Geltung zu verschaffen. Europäische Staaten, die EU-Mitglied werden möchten, können einen entsprechenden Antrag stellen. Über den tatsächlichen Beitritt entscheidet der Ministerrat einstimmig nach Anhörung der Kommission und nach Zustimmung des Europäischen Parlaments. Die Beitrittsbedingungen werden durch ein Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten und dem Bewerberland geregelt. Dieses Abkommen bedarf der Zustimmung durch alle Vertragsstaaten. Darüber hinaus findet sich in der EU-Verfassung auch erstmals die Möglichkeit, aus der Union auszutreten. Mit der Verfassung für Europa haben die EU-Staaten den rechtlichen Rahmen geschaffen, der einen kontinuierlichen Fortschritt im europäischen Einigungsprozess auch im 21. Jahrhundert sichern kann. INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 14 - Eine Reise durch Europa - Zeit-Tafel 1952: Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande 1958: Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG) durch die EGKS-Staaten 1967: In-Kraft-Treten des Fusionsvertrages 1973: Beitritt von Dänemark, Großbritannien und Irland 1979: Erste Direktwahl zum Europäischen Parlament 1981: Beitritt von Griechenland 1986: Beitritt von Portugal und Spanien 1987: In-Kraft-Treten der Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) 1992: Abschluss des Vertrags von Maastricht (Unionsvertrag) 1993: Gründung der Europäischen Union (EU) 1994: Gründung des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) 1995: Beitritt von Österreich, Finnland und Schweden 1997: Abschluss des Vertrags von Amsterdam 1999: Einführung des Euro als Währung und Buchgeld In-Kraft-Treten des Vertrags von Amsterdam 2000: Vertrag von Nizza 2003: In-Kraft-Treten des Vertrags von Nizza Verabschiedung des Verfassungsentwurfs durch den Konvent 2004: Beitritt von Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, der Slowakischen Republik, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern Verabschiedung der Verfassung durch die Regierungskonferenz der EUMitgliedstaaten INFO-POINT-EUROPAAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 304021 LinzTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl 15 Belgiɺ Belgique - Eine Reise durch Europa Belgien – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Brüssel konst. Monarchie König Albert II. 10,3 Mio. 30.500 km² Euro Gründungsmitglied ja B 0032/ Niederl.,Franz., Dt. 21. Juli -1- - Eine Reise durch Europa Belgien – Eckdaten Geographie: Belgien grenzt im Norden an die Niederlande, im Osten an Deutschland, im Südosten an Luxemburg, im Süden und Westen an Frankreich und im Nordwesten an die Nordsee. Das flandrische Tiefland erstreckt sich im Nordwesten von der Küste bis maximal rund 50 Kilometer in das Landesinnere. Dieses Gebiet liegt zwischen 10 und 30 Metern über dem Meeresspiegel. Das flachwellige Hügelland Mittelbelgiens wird von der Schelde und ihren Nebenflüssen und von breiten Tälern mit fruchtbarem Schwemmland durchzogen. In diesem Gebiet befinden sich zahlreiche Höhlen, Grotten und Schluchten. Die Ardennen, ein dicht bewaldetes Mittelgebirge mit einer durchschnittlichen Höhe von 490 Metern, erstrecken sich über den Südosten Belgiens bis nach Luxemburg und in die nordöstlichen Landesteile von Frankreich. Hier befindet sich der Botrange, mit 694 Metern die höchste Erhebung Belgiens. Die längsten Flüsse Belgiens sind die Schelde und die Maas. Beide Flüsse sind über weite Strecken schiffbar. An der Schelde liegen die Hafenstädte Antwerpen und Gent. In der Küstenregion ist das Klima ozeanisch mit relativ kühlen Sommern und milden Wintern. Im Jänner beträgt die mittlere Temperatur 2,2 °C, im Juli 17,8 °C. Geschichte: vor 50 v. C.: ca. 50 v. C.: Ab 890: 12.-14. Jh.: 14.-15. Jh.: 1477: 1555: 1714: 1795: 1815: 1830: 1831: 1865: 1934: 1949: 1950/51: 1952/58: 1960/62: 1993: 1994: 2002: Im heutigen Belgien siedeln keltische Stämme. Belgien gerät unter römische Herrschaft. Auflösung des Karolingerreiches Hochblüte der flämischen Städte (Tuchherstellung) Übernahme durch die Herzöge von Burgund Heirat der Thronerbin Maria von Burgund mit Maximilian I. (Habsburg). Der größere Teil des heutigen Belgien geht an das Haus Österreich. Teilung des Erbes Karls V. und Übergang der Herrschaft auf die spanische Linie Habsburgs. Nach dem spanischen Erbfolgekrieg fällt Belgien an Österreich. Annexion durch Frankreich Belgien wird Teil des Vereinigten Königreichs der Niederlande. Belgien wird unabhängiges Königreich (Dynastie SachsenCoburg-Gotha). Vereidigung des ersten belg. Königs, Leopold I. (bis 1865) Leopold II. (bis 1909) wird Begründer des belgischen Kolonialreiches (Kongo, Ruanda, Burundi) Leopold III. (bis 1951): Der König, der 1940 nicht ins Exil geht, wird 1944 nach Deutschland deportiert und kann erst 1950 zurückkehren. Belgien wird NATO-(Gründungs-)Mitglied. Rückkehr des Königs und Abdankung zugunsten von Baudouin Belgien ist Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften Auflösung des belgischen Kolonialreichs Albert II. wird König. Verfassungsänderung, die Belgien zum Bundesstaat macht. Einführung des Euro-Bargeldes INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Belgien – Eckdaten Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt ist König Albert II. Er ist Regent in einer parlamentarischen Monarchie: auch wenn er den Premierminister ernennt, sind seine Kompetenzen weitgehend repräsentativ. Die Regierungsform ist ein Zweikammersystem. Belgien ist ein Bundesstaat, unterteilt in drei Regionen (Flandern, Wallonien und BrüsselHauptstadt) und drei (Sprach-) Gemeinschaften (Niederländisch, Französisch und Deutsch). Die Befugnisse der (sprachlichen) Gemeinschaften beziehen sich im Wesentlichen auf Erziehung, Bildung, Kultur und Soziales, die Regionen haben wichtige Kompetenzen im Bereich von Wirtschaft und Beschäftigung. Auf der mittleren Verwaltungsebene gibt es 10 Provinzen mit 589 Gemeinden unter der jeweiligen Leitung eines Gouverneurs. Der gesellschaftliche Konflikt zwischen den Volksgruppen findet sich auch in der Parteienlandschaft wieder: Jede ideologische Richtung hat eine Partei für den wallonischen und eine weitere für den flämischen Landesteil. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerung Belgiens setzt sich aus 56 Prozent Niederländisch sprechenden, überwiegend im Norden des Landes (Flandern) lebenden Flamen, 34 Prozent Französisch sprechenden, vor allem im südlichen Belgien (Wallonien) lebenden Wallonen, einer deutschsprachigen Minderheit von einem Prozent östlich von Lüttich und etwa 9 Prozent Zuwanderern zusammen. Zwischen Flamen, die sich kulturell an den Niederlanden orientieren, und Wallonen, die auf die französische Kultur ausgerichtet sind, kam es immer wieder zu sozialen und politischen Konflikten, die auch in der Gegenwart nicht ausgeräumt sind und die belgische Gesellschaft spalten. Fast 97 Prozent aller Belgier leben in Städten. Zu den bedeutendsten Städten Belgiens gehören die Hauptstadt Brüssel mit etwa 1,14 Millionen Einwohnern (einschließlich Vororten), Antwerpen (452.000 Ew.), Gent (228.000 Ew.), Charleroi (200.000 Ew.) und Lüttich (184.000 Ew.). In Belgien leben hauptsächlich Katholiken; es gibt islamische, jüdische und protestantische Minderheiten. Wirtschaft: Belgiens bedeutendster Wirtschaftszweig ist die verarbeitende Industrie. Wichtige Stützpfeiler der belgischen Industrie bilden die Eisen- und Stahlindustrie, die Metallverarbeitung, der Maschinen- und Fahrzeugbau, die chemische und petrochemische sowie pharmazeutische Industrie. Ebenfalls große Bedeutung kommen der Glas- und Papierindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der Textilindustrie zu. Die Hauptstandorte der belgischen Textilindustrie sind vor allem die Ballungsräume Brügge, Brüssel, Gent und Lüttich, sowie Saint-Nicholas, das Zentrum der Teppichindustrie. Der in Antwerpen konzentrierten Verarbeitung von Diamanten, insbesondere der Produktion von geschliffenen Industriediamanten, kommt weltweit ein hoher Stellenwert zu. In Belgien wird hauptsächlich Steinkohle abgebaut. Etwa 2 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 25 Prozent sind in der Industrie und 68 Prozent in Dienstleistungsunternehmen beschäftigt. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf beträgt im Jahr 2004 24.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 25.400 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 21 Prozent. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Belgien – Eckdaten Landwirtschaft: Der Agrarsektor ist überwiegend kleinbetrieblich strukturiert und deckt etwa 60 Prozent des gesamten Nahrungsmittelbedarfs Belgiens. Etwa 45 Prozent der Fläche des Landes werden für den Anbau von Feldfrüchten oder zur Viehhaltung verwendet. Hauptanbauprodukte sind Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen und Gerste, daneben Obst, Tomaten, Hopfen, Tabak und Flachs. Darüber hinaus sind auch Viehzucht und Milchproduktion von großer Bedeutung. Etwa ein Fünftel der Fläche Belgiens ist von Wäldern bedeckt (Erholungsgebiete), das für die Papierindustrie benötigte Holz wird importiert. Der größte Fischereihafen Belgiens ist Ostende. Die belgischen Fischer finden vor allem im Nordatlantik reiche Fischgründe, hauptsächlich werden Hering, Seezunge, Scholle, Kabeljau, Sprotte und Garnele gefangen. Bildungswesen: Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 13 Jahren. Der Schulbesuch ist kostenlos. Seit 1959 gibt es auch Schulen mit kirchlicher Trägerschaft. Gemäß dem Gesetz von 1963 wird der Unterricht in der Sprache der entsprechenden Region abgehalten. In Brüssel werden die Schüler nach ihrer Muttersprache in getrennten Klassen unterrichtet. Die älteste Universität Belgiens ist die 1425 gegründete Katholische Universität Löwen. Weitere bedeutende Universitäten befinden sich in Gent und Lüttich. 1965 entstanden in Mons und Antwerpen staatliche Universitäten. Staatliche Landwirtschaftshochschulen befinden sich in Gent und Gembloux-sur-Orneau. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Danmark - Eine Reise durch Europa Dänemark – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Kopenhagen konst. Monarchie Königin Margarethe 5,4 Mio. 43.000 km² Dänische Krone (1 Euro = 7,44 DKK) 1. Jänner 1973 ja DK 0045/ Dänisch 16. April -1- - Eine Reise durch Europa Dänemark – Eckdaten Geographie: Dänemark hat nur im Süden eine Landgrenze zu Deutschland; ansonsten ist es von allen Seiten von Meer umgeben bzw. besteht aus einer Reihe von Inseln. Ein ausgeprägter Moränenzug (Höhenzug aus Gesteinsschutt, entstanden während der Eiszeit) verläuft vom Limfjord im Westen Jütlands Richtung Osten nach Viborg und weiter nach Süden entlang der Ostküste der Halbinsel. An der Küste treten verbreitet Dünen und Sandbänke auf. Die Ostseite der Halbinsel liegt etwas höher. Ihre fruchtbaren Ebenen wechseln mitsanften Hügellandschaften ab. Zahlreiche Fjorde gliedern die Küstenlinie und reichen oft weit in das Landesinnere hinein. Der Limfjord ist Dänemarks nördlichster Fjord und zieht sich in Ost-West-Richtung vom Kattegat in Richtung Nordsee bis weit in das Innere Jütlands hinein; mit der Nordsee ist er über den Thyborøn-Kanal verbunden. Im Norden von Jütland hat sich eine Ausgleichsküste entwickelt. Dänemark hat ein gemäßigtes Seeklima mit kühlen Sommern und milden, regenreichen Wintern. Die mittleren Temperaturen liegen im Sommer bei 17 °C, im Winter um 1 °C. Geschichte: Vor 900: Ab 950: 1380-1814: 1660: 1801: 1814/15: 1849: 1863/64: Mai 1945: 1945: 1949: 1959: 1973: 1979: 1993: 2000: 2002: Nordgermanen und Wikinger siedeln im heutigem Dänemark. durchgängige Königsabfolge Dänemark in Personalunion mit Norwegen vereint, 1389-1523 auch mit Schweden (Kalmarer Union) Frieden von Kopenhagen: Abtretung der südschwedischen Besitzungen östlich des Sunds, Niederlage im Kampf um die Vorherrschaft in der Ostsee Angriff der englischen Flotte auf Kopenhagen; Dänemark stellte sich daraufhin auf die Seite Napoleons. Nach der Allianz mit Napoleon muss Dänemark bei den Friedensverhandlungen (Wiener Kongress, Friedensvertrag von Kiel) nach sieben Kriegsjahren Norwegen an Schweden und Helgoland an England abtreten, erhält aber das Herzogtum Lauenburg und Teile von SchleswigHolstein. Neue Verfassung: Einführung der konstitutionellen Monarchie Schleswigsche Kriege, Verlust der Herzogtümer Schleswig und Holstein (ein Drittel des Gebiets und der Bevölkerung) Wilhelm Buhl wird Ministerpräsident nach der deutschen Besatzung. Gründungsmitglied der Vereinten Nationen NATO-Beitritt, Ende der Neutralitätspolitik und Beginn eines prowestlichen Kurses unter Berücksichtigung des "nordischen Gleichgewichts". Dänemark gehört zu den Gründungsmitgliedern der EFTA. EG-Beitritt Grönland erhält die Selbstverwaltung und verlässt 1982 den EGVerbund. Annahme des Vertrags von Maastricht mit den vier Vorbehalten von Edinburgh (innere und äußere Sicherheit, Euro, Staatsbürgerschaft), Gipfel von Kopenhagen Ablehnung der Einführung des Euros durch Referendum EU-Erweiterungsentscheidung beim Europäischen Rat in Kopenhagen unter dänischer EU-Ratspräsidentschaft INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Dänemark – Eckdaten Politik und Staatsform: Regentin dieser konstitutionellen Monarchie ist Königin Margarethe II. Die Königin steht zwar an der Spitze der Regierung, hat jedoch keine politische Macht sondern repräsentiert lediglich als Staatsoberhaupt Dänemark nach innen und nach außen. Das politische System Dänemarks kennt nur eine nationale Kammer, das Folketing. Es besteht aus 179 Abgeordneten, von denen jeweils zwei die Färöer-Inseln und Grönland vertreten. Es müssen mindestens alle vier Jahre Wahlen ausgeschrieben werden, jedoch, und dies ist für Dänemark besonders wichtig, kann der Ministerpräsident das Folketing auch vor der Zeit auflösen und Neuwahlen ausschreiben. Das Folketing benennt auch den Ombudsmann, eine wichtige Institution in den nordischen Demokratien. Er nimmt Beschwerden der Bürger entgegen und kontrolliert daraufhin die Verwaltung auf Missstände und Amtsmissbrauch. Die Färöer-Inseln und Grönland verwalten sich zwar weitgehend selbst, doch die Dänische Verfassung gilt auch für sie. Dänemark ist in 14 Regionen und 2 Städte gegliedert. Bevölkerung und Religion: Dänemark hat ohne die Färöer-Inseln und Grönland etwa 5,41 Millionen Einwohner (2004). Die Bevölkerungsdichte beträgt ca. 128 Einwohner pro Quadratkilometer. Grönland hat etwa 56.400 Einwohner, die Bevölkerungszahl der Färöer-Inseln liegt bei etwa 46.700. Rund 85 Prozent der Dänen leben in Städten, gut ein Viertel der Bevölkerung in der Hauptstadt Kopenhagen und ihren Vororten. Kopenhagen, das fast ausschließlich auf der Insel Seeland liegt, hat mit Außenbezirken rund 1,33 Millionen Einwohner. Weitere wichtige Städte sind der Seehafen Århus (223.000 Ew.), Odense (145.000 Ew.), die Hauptstadt des Bezirks Fünen, und das Verwaltungszentrum Ålborg (121.000 Ew.). Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 75,2 Jahren und für Frauen bei 79,8 Jahren (2004). 90 Prozent der Bevölkerung gehören der evangelisch-lutherischen Volkskirche an; es gibt katholische und jüdische Minderheiten. Wirtschaft: Die wichtigsten Zweige des produzierenden Gewerbes in Dänemark sind die Lebensmittel- und die Metall verarbeitende Industrie sowie das Druck- und Verlagswesen, der Maschinenbau und die Produktion von Elektronikartikeln und Transportmaschinen (vor allem Dieselmotoren für Schiffe und Lokomotiven). Weiterhin von Bedeutung sind die Eisenindustrie, der Schiffsbau, das Brauwesen, die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Produktion von Zement sowie die Herstellung von chemischen Erzeugnissen und Arzneimitteln. Darüber hinaus werden Keramikgegenstände, Porzellan, Öfen, Fahrräder und Papier hergestellt. Auch Dänemarks Auslandsinvestitionen, der Schiffsbau und Bauprojekte im Ausland erwirtschaften Gewinne. An Bodenschätzen werden Erdöl, Erdgas und Salz gewonnen. Drei Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 25 Prozent in der Industrie und 71 Prozent im Dienstleistungssektor. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 26.300 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 26.000 Euro pro Jahr. Dänemark hat weltweit eines der höchsten Pro-KopfEinkommen; der Lebensstandard der Bevölkerung ist hoch. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 25 Prozent. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Dänemark – Eckdaten Landwirtschaft: 54 Prozent der Landesfläche werden agrarisch genutzt. Von Natur aus sind die Böden relativ nährstoffarm; ihre Qualität wurde jedoch durch intensive Düngung verbessert. Die dänische Regierung fördert kleine landwirtschaftliche Betriebe. Der Zusammenschluss kleiner Betriebe zu großen Gütern wird gesetzlich erschwert. Auf 60 Prozent der Ackerfläche wird Getreide angebaut, die restliche Fläche wird mit Futterpflanzen, Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak bepflanzt. Die überwiegend exportorientierte Fleisch- und Milchwirtschaft spielt eine bedeutende Rolle. Dänemark ist der weltgrößte Hersteller von Schweinefleischprodukten. Der Viehbestand umfasst vor allem Schweine, Rinder und Pferde. Die große Fischereiflotte Dänemarks spielt in der Wirtschaft des Landes eine bedeutende Rolle. Hauptsächlich werden Hering, Lachs, Kabeljau und Dorsch gefangen. Der überwiegende Teil der Fischgründe befindet sich in der Nordsee. In der Fischindustrie werden hohe Exportüberschüsse erzielt. Bildungswesen: In Dänemark besteht eine neunjährige Unterrichtspflicht, aber keine Schulpflicht. Die Kinder kommen mit sechs oder sieben Jahren zur Schule. Die nicht bestehende Schulpflicht ermöglicht es, dass Kinder auch an so genannten Freien Schulen unterrichtet werden können. Der Schulbesuch ist größtenteils kostenlos. Viele Schulen sind privat, erhalten aber dennoch staatliche Zuschüsse. Zu den Universitäten und anderen Einrichtungen der höheren Bildung gehören die Universität Ålborg, die Universität Århus, die Universität Kopenhagen, die Königliche Veterinär- und Landwirtschaftsuniversität, die Technische Hochschule Dänemarks und die Universität Odense. Weitere Hochschulen sind das Institut für Architektur in Århus sowie die Handelshochschule, das Königliche Musikkonservatorium und die Königliche Akademie der Künste in Kopenhagen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- - Eine Reise durch Europa Deutschland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Berlin Bundesrepublik Horst Köhler 82,4 Mio. 2 357.000 km Euro Gründungsmitglied ja D 0049/ Deutsch 3. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Deutschland – Eckdaten Geographie: Deutschland grenzt im Norden an die Nordsee, an Dänemark und an die Ostsee, im Osten an Polen und die Tschechische Republik, im Süden an Österreich und die Schweiz und im Westen an Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande und gliedert sich in drei geographische Großräume: das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgszone und die Alpen mit Alpenvorland. Das Norddeutsche Tiefland liegt zwischen den Küsten von Nord- und Ostsee und dem Mittelgebirgsrand. Vor dem fruchtbaren Marschenlandstreifen und der Wattenküste der Nordsee liegen die Ost- und Nordfriesischen Inseln (z.B. Sylt und Norderney). Der Ostseeküste vorgelagert liegt die größte deutsche Insel Rügen. Die Landesmitte Deutschlands wird von der Mittelgebirgsschwelle eingenommen, einer Anzahl von mehreren aufgegliederten Gebirgszügen und Bergländern. Im Süden Deutschlands liegt das Alpenvorland. Die Zugspitze mit 2.963 m in den Bayerischen Alpen ist der höchste Berg des Landes. Längster Fluss des Landes ist der Rhein. Auch die anderen Hauptströme wie Elbe, Donau und Oder sind für die Schifffahrt von großer Bedeutung. Der Nord-Ostsee-Kanal stellt eine Verbindung zwischen beiden Randmeeren her. Der umstrittene Rhein-Main-Donau-Kanal ist Teil des Binnenwasserstraßensystems zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee. Deutschland liegt im Übergangsbereich zwischen dem ozeanisch beeinflussten Klima und dem kontinentalen Klima. Im Jänner beträgt die mittlere Temperatur im Norden um 0 °C, im Süden etwa -2 °C; im Juli liegen die Werte bei 17 °C bzw. 19 °C. Geschichte: 58 v.C.: 1.-6.Jh.: 800: 962: 1452-1806: 1806: 1866: 1870/71: Der Rhein bildet die Grenze zum römischen Reich. Völkerwanderung, germanische Stämme verteilen sich über Europa Das fränkische Kaiserreich entsteht und stellt mit Karl dem Großen als erstem westlichen Kaiser nach den Römern den Anspruch auf die Führungsmacht in Europa. Es zerfällt in das Westfrankenreich und das Ostfrankenreich. Traditionelles (jedoch etwas willkürliches) Gründungsdatum Deutschlands: Otto I. als erster Ostfränkischer König wird in Rom zum Kaiser gekrönt. Das Westfränkische Reich entwickelt sich zu einem Nationalstaat (Frankreich). Die Kaiser des Ostfränkischen Reiches versuchen die Einheit des Reichs zu erhalten, doch zersplittert sich das entstehende Heilige Römische Reich Deutscher Nation immer weiter in unzählige weitgehend unabhängige Staaten und Reichsstädte. Das Haus Habsburg regiert das Kaiserreich. Franz II. legt die Reichskrone auf Druck des franz. Kaisers Napoleon ab. Verringerung der Anzahl der deutschen Staaten durch Zusammenlegung, 38 deutsche Staaten gründen einen losen deutschen Bund unter der Federführung Österreichs. Deutscher Krieg, den Preußen gegen Österreich für sich entschied, Teilung und damit Auflösung des Deutschen Bundes. Gründung des Deutschen Reiches nach dem deutsch-französischen Krieg und der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Deutschland – Eckdaten 1880: 1918: 1933: 1939: 1945: 1949: 1952/58: 1989: 2002: Deutschland erwirbt Kolonien in Afrika und Asien. Novemberrevolution: die Monarchie im Deutschen Reich (und in Österreich-Ungarn) endet, Entstehung einer parlamentarisch-demokratischen Republik (Weimarer Republik). Ende der Weimarer Republik durch die Machtübernahme von Adolf Hitler und seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Beginn des Zweiten Weltkriegs Bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Bildung von Bundesländern, teilweise durch die Grenzen der Besatzungszonen bestimmt. Bundesrepublik Deutschland in den drei westlichen Besatzungszonen, DDR in der sowjetischen Besatzungszone („Eisernen Vorhang“) Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften Fall des Eisernen Vorhangs, Wiedervereinigung Deutschlands Einführung des Euro-Bargelds Politik und Staatsform: Der Bundespräsident, derzeit Horst Köhler, wird für eine fünfjährige Amtszeit von der Bundesversammlung gewählt. Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler und den Bundesministern. Dabei ist der Bundeskanzler das einzige Kabinettsmitglied, das vom Bundestag gewählt wird. Die Minister werden auf Vorschlag des Kanzlers vom Bundespräsidenten ernannt. Das zentrale Staatsorgan ist der Deutsche Bundestag mit 603 Mitgliedern. Der Bundestag ist maßgeblich an der Gesetzgebung beteiligt, wählt den Bundeskanzler und die Bundesrichter und stellt die Hälfte der Mitglieder der Bundesversammlung. Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat. Bestimmte Gesetze bedürfen der Zustimmung durch den Bundesrat, der sich aus 69 Vertretern der Landesregierungen zusammensetzt. Die regionale Gliederung erfolgt in 16 Länder. Bevölkerung und Religion: Die mittlere Bevölkerungsdichte Deutschlands liegt bei 235 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte in den Gebieten der ehemaligen DDR ist insgesamt niedriger als die im westlichen Teil Deutschlands. Die Wachstumsrate der Bevölkerung gehört zu den niedrigsten in Europa. 88 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Die Hauptstadt Berlin ist mit 3,38 Mio. Einwohnern die größte Stadt des Landes. Weitere große Städte sind Hamburg (1,72 Millionen Ew.), München (1,21 Mio. Ew.), Köln (963.000 Ew.), Frankfurt/Main (647.000 Ew.), Essen (595.000 Ew.), Dortmund (589.000 Ew.), Stuttgart (584.000 Ew.) und Düsseldorf (569.000 Ew.). Die Mehrzahl der Deutschen gehört der katholischen oder protestantischen Kirche an. Daneben gibt es verschiedene andere Glaubensgruppierungen. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind konfessionslos. Wirtschaft: Hergestellt werden vor allem Nahrungsmittel, Maschinen, chemische und elektronische Erzeugnisse und Kraftfahrzeuge. Der größte Industriestandort liegt in NordrheinWestfalen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Deutschland – Eckdaten Zu ihm gehören das Stahl produzierende Ruhrgebiet und weitere große Industriebezirke wie Aachen, Köln und Düsseldorf mit chemischer Industrie, Metallverarbeitung, Maschinen- und Kraftfahrzeugbau. Neben dem Großraum München liegt eine andere bedeutende Industrieregion am Zusammenfluss von Rhein und Main. Südlich davon erstreckt sich entlang des Rheins ein bedeutender Industriebezirk mit den Zentren Mannheim, Ludwigshafen und Karlsruhe. In Wolfsburg befindet sich mit dem Volkswagenwerk einer der bedeutendsten deutschen Automobilhersteller. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland liegt bei etwa 41,1 Millionen. Davon sind 60 Prozent in Dienstleistungsunternehmen, 37 Prozent in der Industrie und 3 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. An Bodenschätzen werden Steinkohle, Braunkohle und Salz abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf beträgt 23.000 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 22.900 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 16 Prozent. Landwirtschaft: Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1996 etwa 17,3 Millionen Hektar. Gut zwei Drittel der Fläche entfallen auf Ackerland, knapp ein Drittel auf Grünland. Angebaut werden hauptsächlich Zuckerrüben, Kartoffeln, Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Mais und Raps. In einigen klimatisch begünstigten Gebieten wird in Sonderkulturen Wein angebaut. Große Bestände an Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel werden zunehmend in spezialisierten Betrieben gezüchtet. Deutschland nimmt in der EU einen vorrangigen Platz als Milcherzeugerland sowie hinsichtlich der Produktion von Schweinefleisch ein. 89 Prozent des Nahrungsbedarfs können in Deutschland durch einheimische Produkte gedeckt werden. Die wichtigsten Fischereihäfen des Landes sind Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven an der Nordsee und Kiel an der Ostsee. Bildungswesen: Die Schulpflicht beginnt im Alter von sechs Jahren und beträgt neun Jahre. Daneben besteht nach der allgemeinen Vollzeitschulpflicht eine in der Regel dreijährige Berufsschulpflicht für jene Jugendlichen, die keine weiterführende allgemeinbildende Vollzeitschule (z.B. Gymnasium) besuchen. Den Hauptschulabschluss erreicht man mit dem erfolgreichen Abschluss der neunten Klasse einer Hauptschule oder einer Gesamtschule. Die allgemeine Hochschulreife erwirbt man mit dem Abitur. Dabei wird nach dem zwölften oder dreizehnten Schuljahr an einem Gymnasium oder beruflichen Gymnasium eine Prüfung abgelegt. Eine lange Tradition hat das Hochschulwesen. Die Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg ist eine der wichtigsten, neben den Universitäten in Berlin, Bonn, Erlangen, Frankfurt/Main, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Leipzig, Marburg an der Lahn, München und Tübingen. Außerdem gibt es in Deutschland zahlreiche pädagogische Hochschulen, Kunsthochschulen, Musik- und Filmhochschulen, theologische Seminare sowie die Fernuniversität Hagen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Eesti - Eine Reise durch Europa Estland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Tallinn Republik Arnold Rüütel 1,4 Mio. 45.000 km² Estnische Krone (1 Euro = 15,64 EEK) 1. Mai 2004 ja EW 00372/ Estnisch 24. Februar -1- - Eine Reise durch Europa Estland – Eckdaten Geographie: Estland grenzt im Norden an den Finnischen Meerbusen, im Osten an Russland, im Süden an Lettland und im Westen an die Ostsee. Zu Estland gehören über 1.500 Inseln. Die beiden größten, Ösel und Dagö, trennen den Rigaischen Meerbusen von der Ostsee. Die Landschaft Estlands ist überwiegend flachwellig, die Höhenunterschiede sind gering. Der Munamägi im Südosten des Landes ist mit nur 318 Metern die höchste Erhebung. Mehr als 20 Prozent des Festlands werden von Marschland (fruchtbare Niederungen an der Küste) eingenommen. Die beiden größten Seen sind der Peipussee und der Wirzsee. Die überwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, lang gestreckten Moränen sind ebenso wie zahlreiche Felsblöcke Zeugnisse der eiszeitlichen Vergletscherung. Die Küste des Festlandes hat eine Länge von circa 3.794 Kilometern. Das Land liegt in der kühlgemäßigten Klimazone. Durch die Nähe zum Meer unterliegt das Klima maritimen Einflüssen, so dass die Winter relativ mild, die Sommer warm sind. Zum Landesinneren steigt der kontinentale Charakter des Klimas. Geschichte: Vor ca. 5.000 J.: 1219: 1230: 1280: 1346: 1370: 1558: 1561: 1582-84: 1710: 1802-1865: 1905: 1914-18: 1918: 1919-1920: 1920: Beginn der Besiedlung vom asiatischem Raum her (finnougrische Abstammung/Sprache). Landung von König Waldemar II. von Dänemark und Sieg über die Esten beim heutigen Tallinn (= "Dänenstadt"); Beginn der Christianisierung Nordestlands Gründung der Stadt Tallinn Tallinn wird Mitglied der Hanse. Dänemark verkauft Estland an den Deutschen Orden – es entsteht der Livländische Staatenbund (Altlivland). Friede von Stralsund Beginn des "Livländischen Kriegs" durch Zar Ivan IV., der in Est- und Livland einfällt und den Deutschen Orden vernichtend schlägt. Ende der Livländischen Konföderation Die Schweden vertreiben die Russen und bringen (bis 1645) das ganze heutige estnische Staatsgebiet unter ihre Herrschaft. Zar Peter erobert während des Nordischen Krieges (1700-21) Estland (und Livland). Agrarreformen, die in mehreren Etappen die Herausbildung eines freien Bauernstandes mit eigenem Landbesitz zum Ergebnis haben. Erste russische Revolution greift auf Estland über. Weltkrieg und Oktoberrevolution 1917 führen zur Abtrennung der Ostseeprovinzen von Russland. Ausrufung der Republik Estland Erfolgreicher Freiheitskrieg der estnischen Armee gegen das bolschewistische Russland Friedensvertrag von Tartu (russischer Verzicht auf Souveränitätsrechte an Estland, Festlegung der Grenzen) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Estland – Eckdaten 1920-1939: 1934: Aufbau des neuen estnischen Staates als Demokratie nach Staatsstreich präsidial-autoritäres Regime von Präsident Konstantin Päts Hitler-Stalin-Pakt mit Abgrenzung gegenseitiger Interessenssphären in Geheimem Zusatzprotokoll: Umsiedlung der Deutschbalten, Besetzung Estlands durch Russland, förmliche Eingliederung (Annexion) in die Sowjetunion als estnische SSR, erste große Verfolgungs- und Deportationswelle gegen estnische Intelligenz im Juni 1941. deutsche Besetzung erneute Besetzung durch sowjetische Truppen erste politische Protestdemonstration in Tallinn Oberster Sowjet der Estnischen SSR verabschiedet Souveränitätserklärung Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit Aufnahme Estlands in die Vereinten Nationen Europa-Abkommen zwischen der EG und den baltischen Staaten EU- und NATO-Beitritt 1939 1941-1944: 1944: 1987: 1988: 1991: 1991: 1995: 2004: Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt ist derzeit Arnold Rüütel, der für eine Periode von fünf Jahren zum Präsidenten der Republik Estland gewählt wurde. Laut Verfassung ist für die Wahl des Staatspräsidenten das Parlament zuständig. Estland definiert sich als parlamentarische Demokratie; eine der Aufgaben des Parlaments ist die Überwachung der Regierung. Die 101 Mitglieder des Parlaments werden für eine Periode von vier Jahren direkt gewählt. Die Vertreter der Parteien bilden innerhalb des Parlaments Fraktionen. Der Premierminister wird durch den Präsidenten eingesetzt. Seine erste Aufgabe ist es, eine Regierung aus weiteren Ministern zu bilden. Estland ist in 15 einzelne Landkreise gegliedert. Regiert werden sie jeweils von einem für fünf Jahre durch die Staatsregierung und die Repräsentanten des Landkreises gewählten Gouverneur. Die Kreise sind nicht souverän, sondern bilden lediglich Verwaltungseinheiten, die der Staatsregierung unterstehen. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte beträgt 31 Einwohner pro Quadratkilometer. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 70,6 Jahren (2004). Rund 65 Prozent der Bevölkerung sind Esten, 29 Prozent Russen sowie weitere ethnische Minderheiten. Rund 69 Prozent der Bevölkerung leben in städtischen Siedlungen; knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung wohnt in Tallinn. Die Stadt hat etwa 397.000 Einwohner; weitere bedeutende Städte sind Tartu (101.000 Ew.) und Pärnu (44.800 Ew.). Die Russen leben insbesondere in den im östlichen Teil des Landes liegenden Städten. 24 Prozent der Bevölkerung sind Mitglieder von Kirchen oder religiösen Gruppierungen, z.B. die Evangelisch-Lutherische Kirche, die Orthodoxe Kirche, der Bund der Evangelischen Christen und Baptisten, die Römisch-Katholische Kirche sowie sonstige protestantische, islamische und jüdische Gemeinden. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Estland – Eckdaten Wirtschaft: Der Maschinenbau und die Metallverarbeitung sind die wichtigsten Zweige des produzierenden Gewerbes, gefolgt vom Schieferbergbau. Die Ölschiefer verarbeitende Industrie erzeugt künstliche Gase und chemische Produkte. Zu den weiteren Erzeugnissen zählen Zement, Textilien (Baumwolle, Leinen und Wolle), Autoteile und Lederwaren. Die ausgedehnten Waldgebiete Estlands bilden die Basis für die Forstwirtschaft. Sie stellt die Rohstoffe für die Möbelindustrie sowie für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Papier, Holz und Sperrholz zur Verfügung. Es werden Phosphorit, Dolomit, Kalkstein, Torf und Ölschiefer abgebaut. Von den Erwerbstätigen sind 7 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt, 33 Prozent in der Industrie und 60 Prozent im Dienstleistungssektor. Die Hauptstadt Tallinn ist wichtigster Produktionsstandort. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 10.410 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 9.750 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 18 Prozent. Landwirtschaft: Die wichtigsten Zweige der Landwirtschaft sind Milchwirtschaft und Viehzucht. Die Hauptanbauprodukte sind Hafer, Kartoffeln und Flachs. 16 Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt (2001). Bildungswesen: Die Pflichtschulzeit dauert 10 Jahre bis zum Alter von 17 Jahren, bzw. bis zum erfolgreichen Abschluss der 9. Klasse. Sie wird aufgeteilt in Primarstufe (Grundschule, Klasse 1-4) und Sekundarstufe I (Mittelschule, Klasse 5-9), beides bildet jedoch eine Einheit, den Basisschulbereich. Der erfolgreiche Abschluss der Basisschule berechtigt zum Übertritt in die Sekundarstufe II: die Schüler können ihre Ausbildung an weiterführenden Schulen (Gymnasien) oder an Berufsbildungsschulen kostenlos fortsetzen. Der erfolgreiche Abschluss der Sekundarstufe II (Mittlerer Bildungsabschluss) bietet die Möglichkeit zum Hochschulbesuch oder zum Beginn einer Berufsausbildung. Die führende Universität des Landes ist die traditionsreiche Universität Tartu. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Suomi Finland - Eine Reise durch Europa Finnland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Helsinki Republik Tarja Halonen 5,2 Mio. 2 338.000 km Euro 1. Jänner 1995 nein SF 00358/ Finnisch, Schwed. 6. Dezember -1- - Eine Reise durch Europa Finnland – Eckdaten Geographie: Finnland grenzt im Norden an Norwegen, im Nordwesten an Schweden und im Osten an Russland, zu dem es auch die mit 1.246 Kilometern längste Landesgrenze hat. Seegrenzen des östlichsten Landes in Skandinavien bilden im Süden der Finnische Meerbusen, im Südwesten die Ostsee und im Westen der Bottnische Meerbusen. Die gesamte Küstenlänge beträgt etwa 1.126 Kilometer. Nahezu ein Drittel des Landes liegt nördlich des Polarkreises. Dort haben Polarnacht im Winter und Polartag im Sommer eine Dauer von mehreren Monaten. Im Land befinden sich rund 60.000 Seen, hauptsächlich im südlichen Teil des Landes (Finnische Seenplatte). Die größten Seen sind der Saimaasee, der Inarisee und der Päijänne. Zu den wichtigsten Flüssen zählen der Torneälv, Muonioälv und der Oulujoki. Die höchste Erhebung des Landes ist der Haltiatunturi (1.328 Meter) im Nordwesten an der norwegischen Grenze. Das Klima Finnlands ist für die nördliche Lage relativ mild. Die Durchschnittstemperaturen betragen in Helsinki im Februar –5° C, im Juli 17° C. Während die südlichen Landesteile für etwa vier bis fünf Monate im Jahr schneebedeckt sind, kann sich die Schneedecke im Norden bis zu sieben Monate halten. Geschichte: 8.000 v.C.: 8.-11.Jh.: 11. Jh.: 12. Jh. – 1809: 1809: 1812: 1917: 1918: 1939/40: 12.03.1940: 1941-44: 1947: 1948: 1955: 1961: 1967: 1992: Älteste Spuren menschlicher Besiedelung Wikingerzeit finnische Stämme sind etabliert: die eigentlichen Finnen im Südwesten, die Tavasten im Landesinneren der Seenregion und die Karelier im Osten; in der nördlichen Wildnis leben die Lappen; keine übergeordneten politischen Strukturen Teil von Schweden Finnland gehört zu Russland als autonomes Großfürstentum Verlegung der Hauptstadt von Turku nach Helsinki Erklärung der Unabhängigkeit Bürgerkrieg Winterkrieg zwischen der Sowjetunion und Finnland Waffenstillstandsvereinbarung in Moskau sog. Fortsetzungskrieg gegen die Sowjetunion an der Seite Deutschlands, ohne formal Verbündeter zu sein; Zwischenfriedensvertrag 1944 Friedensvertrag von Paris (u.a. Verlust von Karelien, Petschenga und des eisfreien Hafens Petsamo) Freundschafts-, Zusammenarbeits- und Beistandspakt mit der Sowjetunion, dreimal - zuletzt 1983 - verlängert Mitglied des Nordischen Rates, Mitglied der Vereinten Nationen Assoziierung mit der EFTA (Mitglied 1986 bis 1995) Beitritt zur OECD Freundschafts-, Zusammenarbeits- und Beistandspakt mit der Sowjetunion wird durch finnisch-russischen Notenaustausch für erloschen erklärt. Finnland wird im Juni Mitglied des Nordatlantischen Kooperationsrates (inzwischen EAPC). INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Finnland – Eckdaten 1995: Finnland wird am 1. Jänner Mitglied der Europäischen Union (zusammen mit Schweden und Österreich), im Februar Beobachter in der WEU Finnland hat erstmals EU-Ratspräsidentschaft inne. Einführung des Euro-Bargeldes 1999: 2002: Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt der finnischen Republik ist Präsidentin Tarja Halonen, für sechs Jahre in einer zweistufigen Wahl vom Volk bestimmt. Die Präsidentin ernennt den Premierminister und sein Kabinett, hat das Recht Gesetzesinitiativen einzubringen oder Veto einzulegen. Suomen Tasavalta - so der offizielle Name Finnlands - ist von der Staatsform her eine konstitutionelle Republik mit einer parlamentarischen Form der Regierung. Die Regierung wird in Finnland formal vom Präsidenten ernannt und gegebenenfalls auch entlassen. An ihrer Spitze steht der Premierminister, der auch gleichzeitig Vize-Präsident ist. Die Regierung bereitet die Gesetze vor, die der Präsident dann an das Parlament weiterleitet. Das finnische Parlament besteht aus nur einer Kammer. Seine 200 Mitglieder werden alle vier Jahre direkt gewählt. Die regionale Gliederung erfolgt in 12 Provinzen. Bevölkerung und Religion: Mit einer Bevölkerungsdichte von 17 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Finnland ein überaus dünn besiedeltes Land. Die Lebenserwartung beträgt für Männer 74,7 Jahre und für Frauen 81,9 Jahre. Über zwei Drittel der Einwohner leben im südlichen Teil des Landes. Mehr als 93 Prozent sind finnischer, etwa 6 Prozent schwedischer Abstammung. Andere Volksgruppen machen etwa 1 Prozent der Bevölkerung aus. Der äußerste Norden wird von etwa 2.500 Lappen bewohnt, die ihre traditionellen Lebensformen weitgehend beibehalten haben. Etwa 58 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (2002). Die Hauptstadt Helsinki ist mit einer Einwohnerzahl von etwa 561.000 das Kultur-, Industrie- und Handelszentrum Finnlands. Die beiden nächstgrößeren Städte sind Tampere (198.000 EW:) und Turku (174.000 Ew.). Die größte Landeskirche Finnlands ist die evangelisch-lutherische Kirche, ihr gehören etwa 90 Prozent der Bevölkerung an. Wirtschaft: In Finnlands Industrie nehmen die Holzverarbeitung (z. B. Zellstoff-, Papier- und Möbelindustrie) und die Metallindustrie (u. a. Hüttenindustrie und Metallverarbeitung) Schlüsselrollen ein. Ferner werden Maschinen, Schiffe, Druckereierzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel, Textilien und chemische Erzeugnisse sowie Glas- und Keramikwaren sowie Elektronikerzeugnisse produziert. Zentren des produzierenden Gewerbes sind die küstennahen Regionen im Westen und Süden des Landes. Bedeutende Industriestandorte sind Helsinki, Tampere und Turku. Der Hauptanteil der Exporterlöse Finnlands wird mit Produkten des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Elektronik und der verarbeitenden Industrie erzielt. Zu den wichtigsten Importgütern zählen u. a. Maschinen- und Fahrzeugteile, chemische Erzeugnisse, verschiedene Brenn- und Rohstoffe, Lebensmittel und Textilien. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Finnland – Eckdaten Das Land unterhält rege Handelsbeziehungen zu Ländern der Europäischen Union, zu den Vereinigten Staaten, Japan und Norwegen sowie Russland. Der größte Teil der Erwerbstätigen (etwa 65 Prozent) ist im Dienstleistungssektor tätig. Die Industrie beschäftigt rund 28 Prozent aller Arbeitnehmer, 8 Prozent der Werktätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Zunehmende Bedeutung kommt dem Fremdenverkehr zu. An Bodenschätzen werden Eisenerz, Kupfer, Nickel, Zink und Vanadium abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 23.500 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 23.400 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 22 Prozent. Landwirtschaft: Der Ackerbau ist in Finnland hauptsächlich auf die fruchtbaren Küstengegenden beschränkt, lediglich etwa 7,2 Prozent der gesamten Landfläche werden bewirtschaftet. Die überwiegende Mehrzahl der Landwirte sind Kleinbauern. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Gerste, Zuckerrüben, Hafer, Kartoffeln und Weizen. Etwa 70 Prozent des Agrareinkommens werden durch die Viehwirtschaft erzielt. Das fruchtbare Waldland stellt die wertvollste natürliche Ressource Finnlands dar; die aus forstwirtschaftlicher Sicht wichtigsten Baumarten sind Fichte, Kiefer und Birke. Die einzigen natürlichen Brennstoffe des Landes sind Holz und Torf. Hohe Fischfangmengen werden in den küstennahen Gewässern vor allem bei Heringen, Lachsen und Sprotten erreicht. Etwa ein Fünftel des Fischfangs stammt aus Binnengewässern. Bildungswesen: In Finnland besteht eine allgemeine Schulpflicht von 10 Jahren, der Schulbesuch ist kostenlos. Die Schulpflicht umfasst einen sechs Jahre umfassenden Grundschulunterricht und drei Jahre der spezifizierenden Sekundarstufe. Daneben gibt es in Finnland ein System beruflich orientierter Sekundarschulen mit speziellen Schulen für Wirtschaft, Handwerk, Hauswirtschaft, Handel, Landwirtschaft und Technik, die eine weitere dreijährige Ausbildung anbieten. Es gibt 13 Universitäten bzw. technische Universitäten sowie mehrere Hochschulen. Die größte Universität ist die Universität Helsinki (gegr. 1828). INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- France - Eine Reise durch Europa Frankreich – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern.Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Paris Republik Jacques Chirac 59,5 Mio. 2 544.000 km Euro Gründungsmitglied ja F 0033/ Französisch 14. Juli -1- - Eine Reise durch Europa Frankreich – Eckdaten Geographie: Frankreich grenzt im Norden an den Ärmelkanal, die Straße von Dover und die Nordsee, im Nordosten an Belgien und Luxemburg, im Osten an Deutschland, die Schweiz und Italien, im Süden an das Mittelmeer, Monaco, Andorra und Spanien und im Westen an den Atlantischen Ozean. Die Landschaft Frankreichs wird zum größten Teil von drei Naturräumen bestimmt. Sie umfasst Mittelgebirge, Beckenlandschaften und die im Süden aufragenden Hochgebirge. Neben den Pyrenäen, dem Zentralmassiv (Alpen) und der Auvergne stellt das Pariser Becken die zentrale Landschaft Frankreichs dar. Darin eingebettet befinden sich die Flussläufe der Seine und der Loire, des längsten Flusses des Landes. Die höchsten Erhebungen Frankreichs befinden sich in den Alpen (Grenze zu Italien), deren Gipfel über 4.000 Meter hoch liegen. Der höchste Berg ist der Mont Blanc (4.810 Meter). Das Klima ist warm-gemäßigt und größtenteils maritim beeinflusst. Die mittlere Temperatur liegt in Paris im Jänner bei 3 °C und im Juli bei 18 °C. Geschichte: 5.000 v. C.: 400 v. C.: 700 v. C.: 54 v. C.: Erste menschliche Besiedlung Kelten bzw. Gallier sind die vorherrschenden Bevölkerungsgruppen Gründung einer griechischen Kolonie in Marseille Römer überschreiten erstmals die Alpen in Richtung Nordwesten, Eroberung ganz Gallien durch Gaius Julius Caesar 4. Jh: Völkerwanderung 476: Untergang des Weströmischen Reichs 482: Chlodwig I, Beginn des Frankenreichs 800: Kaiserkrönung von Karl dem Großen 987: Krönung von Hugo Capet, Beginn des französischen Nationalstaates. 14. Jh.: Erster Höhepunkt französischer Königsmacht (äußerlich verdeutlicht durch die Verlegung des Papstsitzes nach Avignon auf französischen Druck). Niedergang im Hundertjährigen Krieg (1337-1453) gegen England und Burgund. Frühe Herausbildung eines breiten französischen Nationalgefühls (Jungfrau von Orléans). 15. Jh.: Nach dem Untergang Burgunds Ausdehnung der Macht Frankreichs nach Osten und Südosten. Um 1500: Beginn von Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Habsburg auf verschiedenen Kriegsschauplätzen. 16. Jh.: Kampf um Ausdehnung der Königsmacht auf ganz Frankreich. Hauptgegner England. 17. Jh.: Konsolidierung des Staates, vor allem unter dem leitenden Minister Ludwigs XIII., Kardinal Richelieu. 1661–1715: Unter Ludwig XIV. (Sonnenkönig) ist Frankreich der bevölkerungsreichste Staat sowie die politische und kulturelle Vormacht Europas; Einverleibung von Elsass und Lothringen 18. Jh.: Versuch, ein eigenes Kolonialreich zu schaffen; Niederlage gegen England in Nordamerika, Unterstützung der Amerikaner im Unabhängigkeitskrieg INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Frankreich – Eckdaten 1789: 1799: 1814/1815: 1870/1871: 1871-1940: 1940-1944: 1946-1958 1952/58: 1958: 2002: Französische Revolution Vorherrschaft Frankreichs unter Napoleon, Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Scheitern Napoleons, Aufbau eines zweiten Kolonialreichs (Eroberung Algeriens 1830-1847), Indochinas und großer Teile Zentral-, West- und Nordafrikas im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts). Niederlage Frankreichs im deutsch-französischen Krieg, Beginn einer 75-jährigen Periode scharfer deutsch-französischer Gegensätze. Beginn der III. Republik bis zum Ersten Weltkrieg. Streben nach Wiedergewinnung des im Kriege von 1870/1871 verlorenen Elsass-Lothringens als ein bestimmendes Ziel. Versailler Vertrag 1919: Elsass-Lothringen geht an Frankreich. Gleichzeitig starke Stellung im Völkerbund; deutsch-französische Verständigungspolitik bleibt ohne Dauer Im Zweiten Weltkrieg Besetzung der nördlichen Landeshälfte und der Atlantik-Küste durch die deutsche Wehrmacht (Ende der III. Republik). Im unbesetzten Teil Herausbildung des "Etat Français" unter Marschall Pétain, Sitz Vichy. Befreiung im Sommer 1944. General de Gaulle ist eine maßgebliche politische Figur. IV. Republik: Zersplitterung der politischen Kräfte in parlamentarisch bestimmtem System. Indochinakrieg 1946-1954, Algerienkrieg 1954-1962. Ansätze einer auf eine rasche europäische Integration ausgerichteten Politik (Robert Schumann, Jean Monnet). Frankreich gehört zu den Gründungsmitgliedern der UNO, der NATO, des Europarats, der Europäischen Gemeinschaften. Scheitern der IV. Republik an der AlgerienFrage. 1958 Rückkehr de Gaulles an die Macht Verlust des Kolonialreichs Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften neue Verfassung und Beginn der V. Republik: Präsidialregime mit starker Exekutive Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit (ElyséeVertrag), wird zum "Motor" der europäischen Einigung Einführung des Euro-Bargeldes Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt der Republik Frankreich ist derzeit Präsident Jaques Chirac, für fünf Jahre vom Volk direkt gewählt. Als Staatsoberhaupt vertritt der Präsident die Republik nach außen und teilt mit dem von ihm ernannten Premierminister auch die politische Führung des Landes im Inneren. Hinter der politischen Großmacht des Präsidenten folgt der Premierminister. Dem Premier zur Seite steht ein Kabinett, das auf seinen Vorschlag vom Präsidenten ernannt wird. Die Minister stimmen ihre gemeinsame Linie im Ministerrat ab. Das Parlament besteht aus zwei Kammern. Neben den auf fünf Jahre gewählten Abgeordneten der Nationalversammlung besteht eine föderale Kammer, der Senat (Vertreter der Regionen). Frankreich ist eingeteilt in 22 Regionen und 95 Departments sowie die überseeischen Regionen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Frankreich – Eckdaten Bevölkerung und Religion: Frankreich hat eine Bevölkerungsdichte von 111 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 75,8 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren (2004). Rund 75 Prozent der Bevölkerung leben in den Städten. Größte Stadt ist Paris mit etwa 9,63 Millionen Einwohnern. Andere große Städte sind z.B. die Hafenstadt Marseille (798.000 Ew.) und Lyon (445.500 Ew.). Rund 81 Prozent der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an, etwa 4,5 Prozent sind Muslime. Minderheiten gehören der Evangelischen Kirche und dem Judentum an. Wirtschaft: An erster Stelle der industriellen Fertigung steht die Kraftfahrzeugherstellung. Wesentlich ist auch die Erzeugung von Flugzeugen, Haushaltsgegenständen, Maschinen und elektronischen Anlagen. Die Fadenspinnereien und die Textilindustrie gehören zu den größten der Welt. Durch die Herstellung spezieller Produkte, wie z.B. Parfums, Handschuhe, Hüte, Damenbekleidung, Porzellan und Möbel hat Frankreich international große wirtschaftliche Bedeutung. Paris stellt den Mittelpunkt des Binnen- und Außenhandels dar, aber auch andere Städte wie Lyon oder Marseille spielen für die Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Importiert werden vorwiegend Rohöl, Maschinen, chemische Produkte, Eisen und Stahl. Wichtigste Exportgüter sind Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel, Bekleidung und Textilien. An Bodenschätzen werden Kohle, Eisenerz, Erdöl, Uran, Bauxit, Blei und Zink abgebaut. 1,6 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 24,4 Prozent in der Industrie und 74,1 Prozent im Dienstleistungssektor (2001). Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 24.200 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 24.300 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19,6 Prozent. Landwirtschaft: 33,5 Prozent der gesamten Landesfläche werden ackerbaulich genutzt. Frankreich zählt zu den bedeutendsten Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Europa und ist weltweit einer der größten Exporteure von Agrarprodukten, vor allem Getreide, Gemüse, Obst, Wein und Tabak. Die Fischereiflotte fängt neben großen Mengen an Schalentieren hauptsächlich Seelachs, Kabeljau, Seehecht, Wittling und Thunfisch. Die Muschelzucht (z. B. Austern) spielt ebenfalls eine große Rolle, ebenso die Anlandungen von Algen. Bildungswesen: Ein unentgeltliches öffentliches Bildungswesen ist verfassungsmäßig verankert. Schulpflicht besteht in Frankreich bis zum 16. Lebensjahr. Ab dem 2. Lebensjahr stehen Kindergärten und Vorschulen offen, ab dem 6. Lebensjahr verpflichtend die Grundschule mit anschließendem Collège (4jährig). Danach schließt sich ein Wechsel auf berufsbildende Gymnasien oder das reguläre Gymnasium (Lycée) an. Mit der Abschlussprüfung des Gymnasiums nach 12 Jahren erwirbt man die allgemeine Hochschulreife. Die Université de Paris (Sorbonne, gegründet im 12. Jahrhundert) ist neben anderen französischen Bildungszentren internationales Vorbild. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- EȜȜaįa - Eine Reise durch Europa Griechenland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Athen Republik K. Stefanopoulos 10,6 Mio. 2 132.000 km Euro 1. Jänner 1981 Ja GR 0030/ Griechisch 25. März, 28. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Griechenland – Eckdaten Geographie: Griechenland ist ein Land in Südosteuropa, das aus dem südlichsten Teil der Balkanhalbinsel und zahlreichen Inseln besteht. Griechenland grenzt im Nordwesten an Albanien, im Norden an die ehemalige Jugoslawische Teilrepublik Makedonien und an Bulgarien, im Nordosten an die Türkei, im Osten an das Ägäische Meer, im Süden an das offene Mittelmeer und im Westen an das Ionische Meer. Griechenland gliedert sich in mehrere Landschaftsräume: das zentrale Faltengebirge, die gebirgige Gegend im Westen, die Ebenen und niedrigen Bergketten von Thessalien, Makedonien und Thrakien im Osten, die Halbinsel Attika im Südosten, den Peloponnes und die griechischen Inseln, von denen sich die allermeisten im Ägäischen Meer befinden. Der im Norden gelegene Gebirgszug des Pindos (bis zu 2.480 Meter) bildet die Wasserscheide zwischen Ionischem und Ägäischem Meer. Die höchste Erhebung des Landes bildet der Olymp mit einer Höhe von 2.917 Metern. Mit 297 Kilometern ist der Aliakom der längste Fluss Griechenlands, der Limni Vegorritis der größte See. Das mediterrane Klima Griechenlands ist von kontinentalen Einflüssen geprägt. Im Sommer treten häufig nördliche Winde, die sog. Etesien auf. Die mittleren Temperaturen betragen im Jänner 9 °C und im Juli 28 °C. Geschichte: 3.000 v. C.: 1700-1500: 1600-1200: 800-500: 776 v.C.: Hochblüte der ägäischen Kultur der Bronzezeit Die minoische Kultur entwickelte sich auf der Insel Kreta. mykenische Kultur archaisches Zeitalter Die Siegerlisten der Olympischen Spiele werden seit diesem Jahr überliefert. 621 v.C.: Die geltenden Rechte werden erstmals aufgezeichnet. 404-338 v.C.: Niedergang der griechischen Staatenwelt, Alexander der Große übernimmt die Herrschaft über Griechenland 229-219 v.C.: Mit ihren Kriegen gegen die Illyrer fassen die Römer auf der Balkanhalbinsel Fuß und nahmen seitdem Einfluss auf die griechischen Geschehnisse. 6.-11. Jh.: Einfall von Slawen, Arabern und Normannen 395-1453: Griechenland unter byzantinischer Herrschaft 1453: Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Türken gerät das Byzantinische Reich fast vierhundert Jahre unter türkische Herrschaft. 1821: Beginn des griechischen Befreiungskampfes, der nach wiederholten vergeblichen Aufständen schließlich Erfolg hat. 1830: Mit dem Londoner Protokoll wird die Errichtung eines unabhängigen griechischen Königreichs international anerkannt. Es umfasst zunächst ein Drittel des heutigen Staatsgebiets. 1864, 1881: Griechenland erhält die Ionischen Inseln und durch den Berliner Kongress Thessalien. 1912/13: In den Balkankriegen werden Epirus, Mazedonien, Kreta und die Ostägäischen Inseln erobert. 1920: Frieden von Sèvres: Erwerb von Thrazien und von Gebieten um Smyrna 1940: Italienischer Angriff auf Griechenland wird abgewehrt (1. Alliierter Sieg in Europa) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Griechenland – Eckdaten 1941-1944: Bis 1949: 1967: 1974: 1981: 2002: Besetzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht Auf die Befreiung folgt der Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und der aus dem Exil zurückgekehrten Regierung. In den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten Regierungen des Zentrums und der Konservativen mit starkem Einfluss des Königshauses; Wahlsieg einer Mitte/Links-Bewegung unter G. Papandreou. Er errichtet in der Folge eine Militärdiktatur. Versuch der griechischen Militärjunta, den zypriotischen Staatspräsidenten Makarios zu stürzen und Zypern mit Griechenland zu vereinigen; Sturz der Militärdiktatur und Wiederherstellung der Demokratie Griechenland tritt als zehntes Mitgliedsland den Europäischen Gemeinschaften bei. Einführung des Euro-Bargeldes Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt der hellenistischen parlamentarischen Republik ist der Präsident, der alle fünf Jahre vom Parlament gewählt wird. Zur Zeit ist dies Konstantinos Stephanopoulos. Der Ministerrat besteht aus dem Premierminister und seinen Ministern. Die griechische Regierung ist vom Vertrauen des Parlaments abhängig. Nach ihrer Ernennung durch den Staatspräsidenten darf sie jedoch nur noch "auf dessen Antrag" oder nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag des Parlaments entlassen werden. Das griechische Parlament besteht aus einer Kammer mit 300 Abgeordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Neben der Gesetzgebung ist die wichtigste Aufgabe des Parlaments, dass es gemäß der Verfassung sowohl der gesamten Regierung als auch einzelnen Ministern das Vertrauen entziehen kann. Griechenland ist in 10 Regionen unterteilt. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte liegt bei 81 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist mit 78,9 Jahren relativ hoch. Die Bevölkerung des Landes besteht zu rund 98 Prozent aus Griechen; zu den stärksten ethnischen Minderheiten gehören Makedonier, Türken, Albaner und Armenier. Etwa drei Millionen Griechen leben im Ausland. In den neunziger Jahren war die Zahl der Auswanderer rückläufig, während die Rückwanderung nach Griechenland zunahm. Rund 61 Prozent der Bevölkerung wohnen in den Städten. Die Hauptstadt Athen ist mit 3,12 Mio. Einwohnern die größte Stadt Griechenlands. Zu den bedeutendsten Städten zählen außerdem Piräus (183.000 Ew.), Thessaloniki (384.000 Ew.), Patras (153.000 Ew.), sowie Iraklion (116.000 Ew.) auf Kreta. 95 Prozent der griechischen Bevölkerung gehören der Griechisch-Orthodoxen Kirche an, die auch als Staatskirche in der Verfassung festgelegt ist. Neben anderen Glaubensgemeinschaften gibt es außerdem Muslime (größtenteils türkischer Abstammung), Christen sowie Protestanten. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Griechenland – Eckdaten Wirtschaft: Wichtige Industriezweige sind neben der Lebensmittel- und Textilindustrie die Metallindustrie, chemische und Erdöl verarbeitende Industrie sowie der Schiffbau. Wichtige Industriestandorte sind z.B. die Ballungsgebiete um Athen, Thessaloniki und Patras. Eine bedeutende Rolle kommt dem Fremdenverkehr zu. Ebenfalls wichtige Einnahmequellen für die griechische Wirtschaft bilden die Küsten- und die Überseeschifffahrt. Die Bodenschätze Griechenlands sind Braunkohle, Bauxit, Erdöl, Eisenerz und Marmor. Zu den wichtigsten Importgütern zählen u.a. Maschinen, Fahrzeuge, Erdöl und Erdölprodukte, Nahrungsmittel, sowie Rohstoffe für die Industrie. Wichtige Exportgüter sind Obst, Gemüse, Textilien, Wein, Tabak und Erdölprodukte. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 17.000 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 16.900 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 18 Prozent. Landwirtschaft: Aufgrund des trockenen Klimas und der geographischen Gegebenheiten erweist sich die agrarische Nutzung als relativ ungünstig. Zu den Hauptanbauprodukten zählen Tabak, Weizen, Gerste, Tomaten, Orangen, Mais, Zuckerrüben, Weintrauben, Oliven, Kartoffeln sowie Baumwolle. Die gebirgigen Regionen werden neben der Schafzucht zur Zucht von Ziegen, Rindern, Geflügel und Schweinen genutzt. Bildungswesen: Das griechische Bildungssystem ist in den letzten zehn Jahren stetig ausgebaut worden. Es besteht allgemein eine neunjährige Schulpflicht, wobei über 90 Prozent eines Jahrgangs auch die Sekundarstufe II besuchen. Der Schulbesuch ist kostenlos. Es gibt 1.948 Gymnasien (Sekundarstufe I) und 1.296 Lyzeen (Sekundarstufe II). Das Hochschulwesen umfasst insgesamt 9 Universitäten, wie z.B. die KapodistriasUniversität Athen (die älteste Universität), die Aristotelische Universität Thessaloniki oder die technische Universität Kreta. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Hochschulen, wie z.B. die American School of Classical Studies. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- United Kingdom - Eine Reise durch Europa Großbritannien – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - London parl. Monarchie Königin Elisabeth II. 60,1 Mio. 2 244.000 km Pfund Sterling (1 Euro = 0,67 GBP) 1. Jänner 1973 ja GB 0044/ Englisch 2. Samstag im Juni -1- - Eine Reise durch Europa Großbritannien – Eckdaten Geographie: Großbritannien ist ein Inselstaat im Nordwesten Europas. Die maximale Längenausdehnung Großbritanniens beträgt circa 1.260 Kilometer. Die maximale Breite beträgt 670 Kilometer. Infolge der stark zergliederten Küste ist kein Ort der Britischen Inseln weiter als etwa 120 Kilometer vom Meer entfernt. 70 Prozent der Landschaft des Vereinigten Königreichs bestehen aus Bergland, Mittelgebirgen und Hochebenen. In den schottischen Highlands, der gebirgigsten Region im Vereinigten Königreich, befindet sich mit dem Ben Nevis (1.343 Meter) auch dessen höchster Gipfel. Längster Fluss des Landes ist die Themse mit 346 km. Das Klima ist ozeanisch geprägt, der Himmel ist meistens mehr als die Hälfte des Jahres bedeckt. Die berüchtigten häufigen Nebel sind hauptsächlich ein Phänomen des östlichen Teils der Insel. Im Winter fallen die Temperaturen selten unter -10 °C, die Sommertemperaturen erreichen nur in Ausnahmefällen 30°C. Geschichte: 55 v. C.: 1.-5. Jh.: 5./6. Jh.: ab 7. Jh.: 8.-9. Jh.: 1066: 1215: 1337-1453: 1534-1540: 1536-1542: 1558-1603: 1588: 17. Jh.: 1653-1658: 1660: 1701: 1707: 1756-1763: 1775-1783: 1801: 1837-1901: 1914-1918: Invasion in Britannien durch die Römer unter Julius Cäsar Römische Provinz bis zum Niedergang des Weströmischen Reichs Im Zuge der Völkerwanderung Eindringen der Angeln, Sachsen, Friesen und Niederfranken Christianisierung Territoriale und politische Strukturierung des Landes, Anfänge der Ausbildung einer starken Zentralgewalt; Verdrängung der keltischsprachigen Bevölkerung in die westlichen und nördlichen Randgebiete; Einfall der Wikinger Herzog Wilhelm der Eroberer (Normandie) besiegt bei Hastings die Angelsachsen und bringt England unter normannische Herrschaft Magna Charta unter König Johann Hundertjähriger Krieg um den englischen Besitz auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs gegen die französischen Könige. Englische Reformation, Bruch der englischen Kirche mit Rom unter König Heinrich VIII. Union Englands mit Wales Ablösung Spaniens als erste Seemacht unter Elisabeth I. Sieg über die spanische Armada Beginn kolonialer Expansion nach Nordamerika und Indien Oliver Cromwell stürzt den Monarchen und regiert als Lord Protector. Wiederherstellung der Monarchie, aber Verlust ihres Ansehens Durchbruch zur parlamentarischen Monarchie „Acts of Union“ vereinigen die Parlamente Englands und Schottlands. „Westminster Convention“ bringt im Siebenjährigen Krieg England an Preußens Seite. Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg führt zum Verlust der 13 amerikanischen Kolonien. Union Großbritanniens mit Irland: Vereinigtes Königreich Regierungszeit Königin Victorias; das Vereinigte Königreich steigt zur führenden Wirtschaftsmacht auf. Vereinigtes Königreich im Ersten Weltkrieg an der Seite Frankreichs, Russlands und der USA INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Großbritannien – Eckdaten 1918: 1940-1945: 1945: 1949 1973: 1979-1990: Das Washingtoner Flottenabkommen verdeutlicht den weltpolitischen Machtverlust Großbritanniens trotz Sieges im Ersten Weltkrieg. Neville Chamberlains Appeasement-Politik wird durch Winston Churchill beendet, der Großbritannien erfolgreich durch den 2. Weltkrieg führt. Gründungsmitglied der UN, ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat Indien und Pakistan werden unabhängig, in folgenden Jahren Auflösung des Commonwealth als Kolonialgebilde Gründungsmitglied von NATO, WEU EG-Beitritt Ära Margret Thatcher Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt Großbritanniens ist seit 1952 Queen Elizabeth II. Das Vereinigte Königreich ist von der Staatsform her eine Monarchie, zugleich aber auch eine parlamentarische Demokratie. Formal regiert die Queen im Parlament. Sie ernennt die Regierung und eröffnet mit der Thronrede im Oberhaus die parlamentarische Sitzungsperiode. Die Regierung geht aus dem Parlament hervor und ist ihm gegenüber verantwortlich. Der Premierminister wird offiziell vom Monarchen ernannt und bleibt solange im Amt, wie er die Unterstützung des Unterhauses genießt. Der Premier schlägt dem Monarchen sein Kabinett aus 22 Ministern vor, dieses wird dann vom Staatsoberhaupt ernannt. Es gibt keine kodifizierte Verfassung. Parlamentsgesetze, Gewohnheitsrechte und ungeschriebene Konventionen regeln den Bereich des öffentlichen Lebens. Es gibt ein Zweikammerparlament, das Oberhaus und das Unterhaus. Das Oberhaus (House of Lords) hat 659 Mitglieder (Vetorecht, einige Höchstrichter). Die politische Macht liegt im Unterhaus (House of Commons), mit 659 Abgeordneten (Gesetzgebung, Wahl des Regierungschefs). Regionale Gliederung: Hauptinsel mit England, Schottland und Wales, den Hebriden, Orkney- und Shetlandinseln, Isle of Man, Kanalinseln und Nordirland; überseeische Territorien. Bevölkerung: Großbritannien hat eine Bevölkerungsdichte von 250 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die mittlere Lebenserwartung beträgt für Männer 75,8 Jahre und für Frauen 80,8 Jahre (2004). Die Bevölkerung Englands macht 80 Prozent der Gesamtbevölkerung im Königreich aus. 10 Prozent der britischen Bevölkerung sind Schotten, 4 Prozent sind Iren (Nordirland) und 2 Prozent sind Waliser. Hinzu kommen 1 Prozent Inder und Angehörige anderer Volksgruppen. Hauptstadt, Regierungssitz und zugleich größte Stadt Großbritanniens ist London mit 7,2 Millionen Einwohnern (2001). London ist zugleich die Hauptstadt von England. Die schottische Hauptstadt ist Edinburgh (449 000 Ew.), die walisische ist Cardiff (305.000 Ew.) und die nordirische ist Belfast (277 000 Ew.). Im Vereinigten Königreich sind fast alle größeren Religionen der Welt vertreten. Es gibt zwei Staatskirchen, die anglikanische Kirche und die presbyterianische schottische Staatskirche. Minderheiten der Gesamtbevölkerung im Vereinigten Königreich sind römisch-katholisch, Methodisten, Muslime, Hindi und Juden. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Großbritannien – Eckdaten Wirtschaft: Das Vereinigte Königreich ist die fünftgrößte Handelsnation der Welt. Hauptimportgüter sind u.a. Maschinen, Kraftfahrzeuge, Nahrungsmittel, mineralische Brennstoffe. Die wichtigsten Exportartikel sind u.a. Maschinen, Kraftfahrzeuge, Erdöl, chemische Produkte und Nahrungsmittel. Maschinen- und Fahrzeugbau bilden eine wichtige Grundlage für Großbritanniens Export. In Schottland und Nordirland besitzen Whiskyherstellung und Textilproduktion eine lange Tradition. Schottland ist heute auch innerhalb des Vereinigten Königreichs führend in der Computerherstellung. Die Haupthandelspartner sind Deutschland, USA, Frankreich, die Beneluxländer, Japan und Italien. An Bodenschätzen gibt es Steinkohle, Erdöl und Erdgas. 73 Prozent der Angestellten sind heute in der Dienstleistungsbranche, etwa ein Viertel aller Erwerbstätigen ist in der verarbeitenden Industrie beschäftigt. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 25.400 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 25.900 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 17,5 Prozent. Landwirtschaft: Etwa 77 Prozent der Landesfläche des Vereinigten Königreichs werden landwirtschaftlich genutzt. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln und Hafer. Daneben spielt Gartenbau eine nicht unbedeutende Rolle. Weite Landesteile, vor allem in Schottland und Wales, eignen sich nur zur Weidehaltung. Mehr als die Hälfte der Vollerwerbsbauernhöfe betreiben Milchvieh-, Rinder- oder Schafhaltung. Auch die Fischerei stellt nach wie vor einen wichtigen Beschäftigungszweig dar. Gefangen werden vor allem Makrelen, Kabeljaue, Schellfische, Seeteufel, Seehechte, Schollen, Flundern, Heringe und Schalentiere. Bildungswesen: In Großbritannien besteht vom 5. bis zum 16. Lebensjahr Schulpflicht. Die Primarschulausbildung umfasst sechs Jahre. Der höchste Schulabschluss wird in der 12. Klasse erreicht. 7 Prozent der britischen Schulen sind Privatschulen. Sie erheben zum Teil sehr hohe Gebühren. Lehrlingsausbildung in handwerklichen Betrieben ist weitgehend unbekannt. Von den 120 Hochschulen sind 90 Universitäten. Die englischen Universitäten wurden mit Ausnahme der Universitäten Oxford und Cambridge erst im 19. und 20. Jahrhundert gegründet. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Ireland Éire - Eine Reise durch Europa Irland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Dublin Republik Mary McAleese 3,9 Mio. 70.000 km² Euro 1. Jänner 1973 nein IRL 00353/ Englisch, Gälisch 17. März -1- - Eine Reise durch Europa Irland – Eckdaten Geographie: Am äußersten Ende Westeuropas gelegen, wird Irland vom Atlantik im Westen und der Irischen See bzw. Großbritannien im Osten begrenzt. 80 Prozent der gut 70.000 Quadratkilometer der Inselfläche gehören zur Republik Irland. Nordirland, ein separates Gebiet im Nordosten der Insel, wird von Großbritannien als Teil des Vereinigten Königreiches verwaltet. Die Republik Irland wird im Landesinneren überwiegend vom zentralirischen Tiefland eingenommen, das sich nur im Osten bis an die Irische See erstreckt. An diesen Naturraum, der von einzelnen Bergketten durchzogen wird, schließt nach Norden das Nordirische Bergland an. Im Süden steigt das Tiefland zum Südirischen Bergland an. Im Südwestirischen Bergland befindet sich auch der Carrauntoohil, mit einer Höhe von 1.041 Metern der höchste Berg des Landes. Der überwiegende Teil des zentralirischen Tieflandes wird durch den Shannon und seine Nebenflüsse bewässert. Das niederschlagsreiche ozeanische Klima führte zur Entwicklung ausgedehnter Moore. Von den Hunderten von Seen sind Lough Ree, Lough Corrib und Lough Derg die größten. Das Klima in Irland ist ozeanisch geprägt mit relativ kühlen Sommern und milden Wintern. Durch den Einfluss des warmen Golfstroms liegen die mittleren Temperaturen im Jänner zwischen 4 und 7 °C. Die mittleren Temperaturen sind im Juli mit 15 bis 17 °C relativ niedrig. Geschichte: Ca. 7.000 v. C: Ca. 3.000 v. C: ab 600 v.C: ab 5. Jh.: 9. -10. Jh.: 1014: 1167 – 1169: 12.-16 Jh.: 17. Jh: 18. Jh.: 19. Jh.: 1916: 1919-1921: 1955: 1973: 2002: Erste Besiedlung von den britischen Inseln aus Entstehung einer Agrarkultur Keltische Einwanderung und Entstehung einer einheitlichen Sprache und Kultur ohne Schaffung einer politischen Union Christianisierung Verstärkter Einfluss durch die Wikinger; wiederholte Überfälle, aber auch Belebung von Handel und Stadtgründungen Rückzug der Wikinger nach der Niederlage gegen die Kelten Ankunft der Normannen und Stärkung des englischen Einflusses Normannische Herrschaft; 1541 fällt Irland an die englische Krone (Heinrich VIII) Aufstände gegen die englische Vormachtstellung (Cromwell) bis zur endgültigen Niederlage der Iren 1690 Unterdrückung der Katholiken durch englische Gesetzgebung Beginn der irischen Emigrationsbewegung Zunehmende Verarmung der Bevölkerung, eine Million Tote durch Hungersnöte, Stärkung der Unabhängigkeitsbewegung Osteraufstand mit Ausrufung der Republik; Niederschlagung durch Großbritannien Unabhängigkeitskrieg, der zu Anglo-Irischem Abkommen führt (Unabhängigkeit Irlands mit Verbleib Nordirlands bei Großbritannien) Aufnahme Irlands in die Vereinten Nationen Beitritt zur EG Einführung des Euro-Bargeldes INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Irland – Eckdaten Politik und Staatsform: Die Teilung der Insel geht auf den „Government of Ireland Act“ von 1920 zurück. Er entließ 26 der insgesamt 32 irischen Grafschaften in die politische Selbstbestimmung, die sechs übrigen Grafschaften blieben weiterhin unter dem Namen "Nordirland" Bestandteil des Vereinigten Königreichs. Höchste Repräsentantin der Republik Irland ist seit 1997 Mary McAleese. Sie ernennt auf Vorschlag des Repräsentantenhauses die Regierung. Das Kabinett umfasst insgesamt 14 Minister. Bestätigt wird der irische Premier von der Mehrheit des Repräsentantenhauses. Das irische Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Repräsentantenhaus (166 Mitglieder) und dem Senat (60 Mitglieder). Regional ist Irland in 4 Provinzen unterteilt. Bevölkerung: Im Jahr 1845 lebten in Irland 8,5 Millionen Menschen. Durch Hungersnöte und Seuchen sowie eine große Zahl von Auswanderern (hauptsächlich in die USA) nahm die Einwohnerzahl bis 1851 auf 6,5 Millionen ab. Eine weitere Auswanderungswelle nach dem 2. Weltkrieg, bei der das wichtigste Zielland Großbritannien war, verringerte die Einwohnerzahl auf ungefähr 2,8 Millionen. Die starke Abwanderung führte dazu, dass im Ausland etwa 16 Millionen Menschen irischer Abstammung leben. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte ist mit 58 Einwohnern je Quadratkilometer eine der niedrigsten in Europa. Größte Stadt in der Republik Irland ist die Hauptstadt Dublin mit 496.000 Einwohnern. Weitere größere Städte sind Cork (123.000 Ew.), Galway (66.000 Ew.) und Limerick (54.000 Ew.). Insgesamt leben 60 Prozent aller Einwohner in Städten. Ein Großteil der irischen Bevölkerung sind römisch-katholisch, Minderheiten gehören der anglikanischen Kirche oder anderen Glaubensrichtungen an oder sind konfessionslos. Wirtschaft: Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören Nahrungsmittelverarbeitung, Textil-, pharmazeutische und petrochemische Industrie sowie Elektroindustrie und Maschinenbau. Steigende Bedeutung gewinnt der Tourismus. Heute gehören zu den wichtigsten Abnehmerländern außer Großbritannien noch Deutschland, die USA, Kanada und Frankreich. An Bodenschätzen werden Zink, Blei, Silber, Kupfer und Erdgas abgebaut. Staatliche Förderprogramme und das hohe Ausbildungsniveau der Erwerbstätigen haben für ein Wachstum innerhalb des High-Tech-Bereichs gesorgt und dazu beigetragen, dass sich Dublin zu einem Dienstleistungs- und Finanzzentrum entwickeln konnte. 7 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 29 Prozent in der Industrie und 63 Prozent im Dienstleistungssektor. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 27.900 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 23.500 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 21 Prozent. Landwirtschaft: Ungefähr 85 Prozent der Fläche Irlands werden landwirtschaftlich genutzt. Der Anteil des Ackerlandes an der gesamten Landfläche beträgt 15,2 Prozent. Hauptanbaufrüchte sind Gerste, Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Irland – Eckdaten Große Bedeutung hat die Viehwirtschaft, hier vor allem die Herstellung von Fleischund Molkereiprodukten. Der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln liegt bei 85 Prozent. Bildungswesen: Für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren besteht allgemeine Schulpflicht. Nahezu alle Schulen in Irland werden von privaten Organisationen geleitet, insbesondere von der katholischen Kirche und teilweise der anglikanischen Church of Ireland. Da jedoch auch der Staat finanzielle Unterstützung gewährt, ist an den meisten Grundschulen und den weiterführenden Schulen die Ausbildung kostenlos. Zum Primarbereich gehören die Grundschulen und Sonderschulen; der Sekundarbereich (5-6 Jahre) umfasst akademisch ausgerichtete und berufsorientierte Schulen sowie Community Schools und Gesamtschulen. Das Bildungswesen bietet im Anschluss an die Sekundarschulbildung eine breit gefächerte Palette von Berufsausbildungsgängen an. Der tertiäre Bildungsbereich umfasst Universitäten sowie Technische und Pädagogische Hochschulen. Es gibt vier Universitäten: University of Dublin (Trinity College), National University of Ireland (NUI), University of Limerick und Dublin City University sowie zwölf Technische Hochschulen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Italia - Eine Reise durch Europa Italien – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Rom Republik Carlo A. Ciampi 58 Mio. 300.000 km² Euro Gründungsmitglied ja I 0039/ Italienisch 25. April -1- - Eine Reise durch Europa Italien – Eckdaten Geographie: Italien grenzt im Norden an die Schweiz und an Österreich, im Osten an Slowenien und an das Adriatische, im Süden an das Ionische Meer, im Westen an das Tyrrhenische und das Ligurische Meer und im Nordwesten an Frankreich. Zusätzlich zum Festland gehören die Mittelmeerinseln Elba, Sardinien, Sizilien und einige kleinere Inseln und Inselgruppen zum italienischen Staatsgebiet. Die unabhängigen Staaten San Marino und Vatikanstadt stellen politisch selbständige Enklaven innerhalb des Festlands dar. Italien gliedert sich in drei unterschiedliche Naturräume; dies sind die Alpen, die Po-Ebene und die Apenninen. Italiens höchste Erhebung befindet sich in der Nähe des Gipfels des Montblanc an der italienisch-französisch-schweizerischen Grenze. Etwa ein Drittel der gesamten Oberfläche Italiens ist Flachland. In Sizilien liegt der Vulkan Ätna, der aktivste Vulkan Europas. Italien verfügt über zahlreiche Flüsse, die längsten sind der Po und die Etsch. Italien hat auch zahlreiche Seen. Die größten sind im Norden des Landes der Gardasee, der Lago Maggiore, der Comer See und der Iseo-See. Die mittleren Monatstemperaturen in Bozen liegen im Jänner bei 0 °C, im Juli bei 22 °C. Die Po-Ebene ist durch winterkaltes Klima geprägt. In den Küstenregionen Italiens herrscht mediterranes Klima; die Sommer sind heiß und trocken, die Winter mild und feucht. In San Remo, an der Küste des Ligurischen Meeres, nahe der Grenze zu Frankreich, liegt die mittlere Jännertemperatur bei 10 °C, die des Juli bei 23 °C. Ähnlich sind die klimatischen Bedingungen entlang der Westküste bis nach Sizilien, wo die Sommer noch etwas wärmer sind; allerdings ist es hier trockener als in den nördlicher gelegenen Küstengebieten. Geschichte: 753 v. C.: 479: 962-1250: 1250-1494: 1494-1796: 1796-1815: 1815-1870: 1860: 1870: 1870-1918: 1922: 1924: 1936: ab 1936: 1940: 1943: 1945: 1946: Gründung Roms Untergang des weströmischen Reiches, Herrschaft der Goten Italien unter den römisch-deutschen Kaisern Hoch- u. Spätmittelalter; Herausbildung der italienischen Stadtstaaten Italien ist Schauplatz der Eroberungspolitik europäischer Staaten. Französische Herrschaft bis zum Wiener Kongress Zeitalter des Risorgimento (Einigungsprozess) Einheit Italiens unter Führung des Königreichs Piemont-Sardinien Eingliederung des Kirchenstaates, Rom wird Hauptstadt Kolonialpolitik (Eritrea, Somalia, Libyen), Eintritt in den 1. Weltkrieg nach anfänglicher Neutralität Mussolinis Marsch auf Rom und Beauftragung als Regierungschef Angliederung Fiumes, Mussolini als Duce, als Führer der faschistischen Partei in der Stellung eines Diktators Eroberung Äthiopiens Annäherung an Deutschland Eintritt Italiens in den 2. Weltkrieg Absetzung Mussolinis, Waffenstillstand mit den Alliierten, Gründung der auf das deutsche Besatzungsgebiet beschränkten Italienischen Sozialrepublik Salò Kapitulation der deutschen Streitkräfte, Ende der Republik Salò Volksabstimmung zugunsten der Republik, Verabschiedung der Verfassung durch die Nationalversammlung INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Italien – Eckdaten 1945–1953: 1952/58: 2002: 2003: Regierungschef De Gasperi, Democrazia Cristiana (DC), Westintegration durch Mitgründung des Europarates und der NATO Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften Einführung des Euro-Bargelds EU-Präsidentschaft Politik und Staatsform: Carlo Azeglio Ciampi ist das derzeitige Staatsoberhaupt der Republik Italien. Er wird vom Parlament für eine Amtsperiode von 7 Jahren gewählt und betraut den Ministerpräsidenten mit seiner Aufgabe. Die Regierung und ebenso der ihr vorstehende Ministerpräsident ist von der Verfassung mit relativ wenig Autorität ausgestattet. Das aktuelle Kabinett umfasst 25 Minister. Die Gesetzgebung ist die oberste Aufgabe des Parlaments. Italien hat ein Zweikammer-System mit den beiden gleichberechtigten Parlamentshäusern „Abgeordnetenhaus“ (630 Abgeordnete) und „Senat“ (315 Abgeordnete). Italien ist in 20 Regionen gegliedert. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte liegt bei 198 Einwohnern pro Quadratkilometer (2004). Die mittlere Lebenserwartung liegt für Frauen bei 82,7 Jahren, für Männer bei 76,6 Jahren (2004). Mittlerweile besteht ein Gleichgewicht bei den Zahlen der Aus- und Rückwanderer. Hauptstadt Italiens ist Rom mit 2,66 Millionen Einwohnern. Weitere bedeutende Städte sind Mailand (1,30 Mio. Ew.), Neapel (1 Mio. Ew.), Turin (900.987 Ew.), Palermo (679.290 Ew.), Genua (632.366 Ew.), Bologna (379.964 Ew.), Florenz (374.501 Ew.), Bari (332.143 Ew.), Catania (336.222 Ew.) und Venedig (275.368 Ew.). Ein Großteil der Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben, der bis 1984 Staatsreligion war. Die Verfassung garantiert nun Religionsfreiheit. Minderheiten gehören der evangelischen Kirche, dem Judentum und dem Islam an. Wirtschaft: Metallverarbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik sowie die Herstellung chemischer Erzeugnisse zählen zu den wichtigen industriellen Produktionszweigen des Landes. Darüber hinaus sind auch die Produktion von Nahrungs- und Genussmitteln (wie Teigwaren, Speiseöl, Käse und Wein) sowie die Leder-, Tabak- und Textilverarbeitung von herausragender Bedeutung. Dem Kunsthandwerk kommt ebenfalls eine besondere Rolle zu. Die führenden Industriezentren konzentrieren sich in Nord- und Mittelitalien. Wichtige Standorte des produzierenden Gewerbes sind Genua, Mailand, Rom und Turin. Zu den Hauptimportprodukten zählen Maschinen, Fahrzeuge, Rohöl, Kohle, Nahrungsmittel und Baumwolle. Importiert wird überwiegend aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien. Der Tourismus zählt zu den ergiebigsten Einnahmequellen Italiens, das zu den klassischen Reiseländern zählt. Bevorzugte Regionen sind die Alpen, die Küstengebiete am Ligurischen und Adriatischen Meer, die großen Städte sowie kleinere Städte und Orte, in denen Baudenkmäler verschiedener Epochen erhalten sind. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Italien – Eckdaten An Bodenschätzen werden Erdöl und Erze abgebaut. 2002 wurden ca. 65 Prozent des BIP in der Dienstleistungsbranche, etwa 32 Prozent in der Industrie und nur knapp 3 Prozent im Agrarsektor erwirtschaftet. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 22.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 22.600 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 20 Prozent. Landwirtschaft: Fast 60 Prozent der Landesfläche Italiens werden landwirtschaftlich genutzt. Etwa 9 Prozent der Erwerbstätigen sind im Agrarsektor beschäftigt. Italien zählt weltweit zu den führenden Weinproduzenten, und auch in der Herstellung von Oliven und Olivenöl gehört es international zur Spitze. Weitere wichtige Feldfrüchte sind Weizen, Kartoffeln, Tomaten, Zuckerrüben, Mais und Reis; ferner werden Gerste, Roggen, Artischocken, Pfefferschoten und Wassermelonen angebaut. Überaus bedeutsam für die italienische Landwirtschaft ist der Obstanbau; im Vordergrund stehen dabei Äpfel, Orangen, Feigen und Datteln. Auch die Milchwirtschaft hat einen hohen Stellenwert; sie ermöglicht die Herstellung von etwa 50 verschiedenen Käsesorten, wie Gorgonzola, Pecorino und Parmesan. Während in den nördlichen Landesteilen vor allem Rinder und Schweine gezüchtet werden, findet man in Süditalien überwiegend Schafe und Ziegen. In Italien ist die forstwirtschaftliche Industrie nur schwach ausgeprägt, große Mengen an Holz werden importiert. Die Bedeutung des Fischfangs ist aufgrund der Überfischung des Mittelmeeres und anhaltender Gewässerverschmutzung stark zurückgegangen. Gefangen werden Sardinen, Forellen, Sardellen, Garnelen, Tintenfische und Muscheln. Bildungswesen: Die Schulpflicht beträgt 9 Jahre; in dieser Zeit ist der Schulbesuch gebührenfrei. Im Anschluss daran bieten weiterführende Schulen der fortgeschrittenen Sekundarstufe eine berufsspezifische Ausbildung oder eine Vorbereitung auf die Universität an. Auch Kunstakademien und Musikkonservatorien können besucht werden; berufsspezifische Ausbildungsgänge schließen auch die Bereiche Industrie und Landwirtschaft ein. Die älteste ist die Universität Bologna, sie geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Universität Rom ist mit ungefähr 180.000 Studenten die größte des Landes. Weitere namhafte Universitäten befinden sich in Bari, Florenz, Genua, Mailand, Padua, Perugia, Pisa, Siena und Triest. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Latvija - Eine Reise durch Europa Lettland – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Riga Republik Vaira Vike-Freiberga 2,4 Mio. 65.000 km² Lats (1 Euro = 0,66 LVL) 1. Mai 2004 ja LV 00371/ Lettisch 18. November -1- - Eine Reise durch Europa Lettland – Eckdaten Geographie: Das Land wird durch die Ostsee im Westen und die Rigaer Bucht im Norden begrenzt. Landesgrenzen bestehen zu Estland im Norden, Russland im Osten sowie Weißrussland und Litauen im Süden. Lettland besteht aus einem bewaldeten Moränen-Hügelland (40% der Fläche), einer langen wenig gegliederten Küstenebene und aus einer Beckenlandschaft. Im Westen des Landes erstrecken sich leichte Anhöhen - bis 180 Meter hoch - das Hochland von Kurland (Kurzeme). Das Zentrum des Landes bildet die Semgaller Ebene zwischen den Flüssen Lielupe und Daugava (Düna), die westlich von Riga in den Rigaer Meerbusen münden. Nordöstlich von Riga erstreckt sich das Hochland von Vidzeme, mit seiner höchsten Erhebung, dem Gaizina Kalns (311 Meter). Im Südosten, in Latgallen, befinden sich zahlreiche kleine Seen, durchzogen von vielen Flüssen und Moorlandschaften. Es herrscht ein gemäßigtes Klima, allerdings mit beträchtlichen Temperaturschwankungen. Die Durchschnittstemperatur liegt im Jänner bei -2 bis -7 °C und im Juli bei 16 bis 18 °C. Geschichte: 6.000 v. C.: 2.000 v. C.: 12.Jh.: 1201: 13. Jh.: 16. Jh.: 1558-1583: 18. Jh.: 20. Jh.: 1918: 1934: 1940: 1991: 1992: 1994: 2004: Erste Besiedelung durch finno-ugrische Stämme Ansiedelung baltischer Stämme, die Vorfahren der heutigen Letten Deutsche Kaufleute besuchen lettisches Gebiet; Versuch der Christianisierung, die Kreuzritter ziehen nach Lettland Gründung der Stadt Riga durch Bischof Albert aus Bremen Unter dem Namen Livland wird das Land vom Deutschen Ritterorden erworben, zu einer Konföderation zusammengefasst und dem deutschen Kaiserreich eingegliedert. Es umfasst das heutige Estland und Lettland. Reformation und Zusammenbruch des livländischen Staates Livländischer Krieg, Herrschaft der polnisch-litauischen Krone Zar Peter I. bringt Livland und die anderen lettischen Gebiete unter seine Kontrolle. Kampf um die Unabhängigkeit Die Unabhängigkeit wird proklamiert. Umsturz, es wird ein autoritäres Regime errichtet. Verlust der Unabhängigkeit, die Rote Armee besetzt das lettische Territorium. Nach wenigen Monaten wird Lettland gegen den Willen des lettischen Volkes in die UdSSR eingegliedert. Erneuerung der Unabhängigkeit; im Parlament wird der Beschluss zur vollständigen Wiederherstellung der Staatlichkeit Lettlands gefasst. Beitritt zu den Vereinten Nationen (UNO) Lettland tritt dem Internationalen Währungsfond (IWF) bei. Beteiligung am NATO-Programm "Partnerschaft für den Frieden", es wird ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) unterzeichnet. Lettland ist Mitglied des Europarates und der Welthandelsorganisation (WTO). Mitgliedstaat der EU und der NATO INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Lettland – Eckdaten Politik und Staatsform: Vaira Vike-Freiberga ist seit 1999 Staatsoberhaupt der Republik Lettland. Das Parlament besteht aus einer Kammer mit 100 vom lettischen Volk gewählten Abgeordneten. Sie üben ihr Amt für eine Legislaturperiode von vier Jahren aus. Neben der Gesetzgebung ist die Kontrolle der Exekutive Aufgabe der Abgeordneten. Der vom Präsidenten vorgeschlagene und durch das Parlament bestätigte Premierminister hat die Aufgabe, ein regierungsfähiges Kabinett zu bilden. Die Anzahl der Minister steht ihm frei. Laut Verfassung bilden die vier Regionen Vidzeme, Latgale, Kurzeme und Zemgale das Territorium Lettlands. Sie sind in insgesamt 33 Verwaltungseinheiten gegliedert: 7 städtische und 26 ländliche Distrikte. Bevölkerung und Religion: Etwa 58 Prozent der Einwohner Lettlands sind Letten. Russen bilden die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe, eine Folge der gezielten Ansiedlungspolitik während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion. Die Lebenserwartung liegt bei Männern bei 62,5 Jahren, bei Frauen bei 74,6 Jahren. Riga ist die Hauptstadt der Republik Lettland. Weitere wichtige Städte sind Jurmala, wenige Kilometer westlich von Riga, Vidzeme am Ostseeufer, und die einstigen Hansestädte Wolmar, Wenden und Lemsal. In Lettland bestehen die evangelisch-lutherische Kirche, die römisch-katholische Kirche, die russisch-orthodoxe Kirche sowie die jüdische Synagogengemeinschaft. Wirtschaft: In Lettland spielt die Produktion qualitätsvoller elektrischer und feinmechanischer Geräte eine große Rolle. Auch der Tourismus ist zunehmend von Bedeutung. Die Ausfuhren werden dominiert von Holzprodukten, Textil, Metallwaren, Chemikalien und Maschinen. Eingeführt werden überwiegend Maschinen und Ausrüstungen, Textilwaren und Lebensmittel. Wichtigster Außenhandelspartner Lettlands ist Deutschland. Andere bedeutende Handelspartner sind Schweden, Russland, Finnland, Litauen, Dänemark und Estland. Torf, Kalkstein, Ton und Sand werden abgebaut. 70 Prozent des BIP werden im Dienstleistungssektor erwirtschaftet, ein Fünftel von der Industrie. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 9.000 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 9.000 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 18 Prozent. Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Nutzfläche Lettlands erstreckt sich auf 39 Prozent der gesamten Landesfläche. Davon gelten 67 Prozent als Ackerland. 44 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt und die Erträge aus der Forstwirtschaft steigen kontinuierlich an. Die fruchtbarsten Böden befinden sich in den Ebenen südlich von Riga. Dort ist der Großteil der Zuckerrübenerzeugung sowie des Obst- und Gemüseanbaus konzentriert. Die Gebirgsregionen im Landesinneren und im Osten sind für den Ackerbau weniger geeignet, dort wird vor allem Viehzucht betrieben. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Lettland – Eckdaten Getreide steht in der pflanzlichen Erzeugung an erster Stelle. Angebaut werden jedoch auch Kartoffeln und Zuckerrüben. Im Obstbau dominieren Äpfel und anderes Baumobst, außerdem werden Erdbeeren, Himbeeren sowie rote und schwarze Johannisbeeren kultiviert. Der Gemüseanbau ist, ebenfalls in Kleinbetrieben, angestiegen. Bildungswesen: Die lettische allgemeinbildende Schule umfasst zwölf Schuljahre. Für die neunjährige Grundbildung in der allgemeinen Schule besteht die Schulpflicht. Die allgemeine Schule beginnt man in einem Alter von sieben Jahren. Sie ist unterteilt in eine vierjährige Primarstufe und eine fünfjährige untere Sekundarstufe. Daran kann sich ein dreijähriger erweiterter Bildungsgang in der oberen Sekundarstufe anschließen. Voraussetzung für die Zulassung zum Studium an lettischen Universitäten und Hochschulen ist der Nachweis des erfolgreichen Besuchs der allgemeinbildenden Sekundarstufe. In Lettland gibt es fünf Hochschulen mit universitärem Status: die Universität Lettlands, die Rigaer Technische Universität, die Lettische Akademie der Landwirtschaft, die Medizinische Akademie Lettlands und die Pädagogische Universität Daugavpils. Weitere Institutionen mit dem Promotionsrecht sind die Lettische Musik-Akademie, die Lettische Kunst-Akademie, die Lettische Kultur-Akademie, die Pädagogische Akademie Liepaja, die Lettische Sport-Akademie und die Politische Akademie Lettlands. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer staatlicher Hochschuleinrichtungen, die akademische Grade unterhalb des Doktorgrades verleihen dürfen und zahlreiche private Hochschulen, von denen erst ein Teil staatlicherseits evaluiert wurde. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Lietuva - Eine Reise durch Europa Litauen – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Wilna Republik Valdas Adamkus 3,5 Mio. 2 65.000 km Liats (1 Euro = 3,45 LTL) 1. Mai 2004 ja LT 00370/ Litauisch 6. Februar, 6. Juli -1- - Eine Reise durch Europa Litauen – Eckdaten Geographie: Litauen liegt im Nordosten Europas, grenzt im Norden an Lettland, im Osten und Süden an Weißrussland, im Südwesten an Polen und das Verwaltungsgebiet Königsberg, das zu Russland gehört, sowie im Westen an die Ostsee. Rund 30 Prozent der Fläche Litauens sind bewaldet. Die größte Höhe wird mit 294 Metern im Südosten erreicht. Entlang der 99 km langen Ostseeküste erstrecken sich ausgedehnte Ebenen mit zahlreichen Seen und Flüssen. Längster Fluss ist die Memel. Im Westen des Landes wird das Klima von maritimen Einflüssen beherrscht, während es im Osten eher kontinental geprägt ist. Die Winter sind meist relativ mild (4,0 °C), die Mittelwerte im Sommer liegen bei +16 °C. Geschichte: 2.000 v.C.: 1200 n.C.: 1253: 1316-1341: 1386: ab 1387: 1410: 1569: 1795: 1915: 1918: 1920: 1923: 1939: 1940: 1941: 1944/45: 1945-1954: Besiedlung durch baltische Stämme Vordringen des Deutschen Ordens im Baltikum Krönung des Fürsten Mindaugas, der die litauischen Stämme 1250 zu einem Staat zusammen geschlossen hatte. Unter Großfürst Gediminas werden weißrussische und ukrainische Fürstentümer angegliedert. Vereinigung Litauens mit Polen Christianisierung Litauens, dessen Bevölkerung trotz der Taufe von Mindaugas weitgehend in ihren vorchristlichen Traditionen verblieben war. Schlacht bei Tannenberg; Sieg des polnisch-litauischen Heeres über den Deutschen Orden Lubliner Union zwischen Litauen und Polen führt zu einem Staat. Bei der dritten polnischen Teilung erhält Russland Litauen und Kurland. Im Zuge des ersten Weltkrieges wird ganz Litauen von deutschen Truppen besetzt. Unabhängigkeitserklärung Litauens, enge Anlehnung an Deutschland. Im Frieden von Versailles wird das Memelgebiet dem Mandat des Völkerbundes unterstellt. Frieden von Moskau zwischen Litauen und Sowjetrussland: Litauen wird anerkannt und erhält von Moskau Vilnius zurück. Litauische Freischärler besetzen das Memelland. Lettland und Estland kommen zur Sowjetunion, Litauen zunächst in die Einflusssphäre Deutschlands: Deutsch-sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag (Hitler-Stalin-Pakt) mit geheimem Zusatzprotokoll, wonach Litauen ebenfalls der Sowjetunion zufällt. Nacheinander werden Estland, Lettland und Litauen zur Einräumung von sowjetischen Militärstützpunkten gezwungen. Estland, Lettland und Litauen werden als 14., 15. und 16. Sowjetrepublik in die UdSSR aufgenommen. Beginn der Besetzung des Baltikums durch Einheiten der Deutschen Wehrmacht Erneute Besetzung durch die Rote Armee, umfangreiche Deportationen Widerstand durch litauische Partisanen (Waldleute) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Litauen – Eckdaten 1988: 1989: 1990: 1991: 1993: 2004: Entstehen von Initiativgruppen einer Volksfront gegen die Sowjetherrschaft Menschenkette von Wilna über Riga nach Tallinn (eine Million Menschen) aus Anlass des Jahrestages der Unterzeichnung des HitlerStalin-Pakts. Litauisches Parlament unter Präsident Vytautas Landsbergis erklärt die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens. Anerkennung der baltischen Staaten; Aufnahme in die Vereinten Nationen Die letzten Sowjettruppen verlassen Litauen. EU-Beitritt, NATO-Beitritt Politik und Staatsform: Mit einfacher Mehrheit direkt durch das Volk gewählter derzeitiger Präsident der Republik Litauen ist Valdas Adamkus. Er hat vor allem repräsentative Funktion, aber auch weiterreichende Befugnisse. Das Parlament besteht aus einer Kammer mit 141 Sitzen. Aufgaben des Parlaments sind Veranlassen und in Kraft setzen von Erweiterungen der Konstitution, Erlassen von Gesetzen, die vom Präsidenten bestätigt werden müssen, Ausrufen der Präsidentschaftswahlen sowie Anerkennen oder Ablehnen des vom Präsidenten eingesetzten Premierministers. Die derzeitige sozialdemokratische Regierung Litauens ist die zwölfte seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1992. Litauen ist in insgesamt zehn größere Verwaltungsbezirke und 71 kleinere administrative Einheiten gegliedert. Bevölkerung und Religion: Über 80 Prozent der Bevölkerung sind Litauer. In den ersten Jahren nach Auflösung der UdSSR 1991 stieg der Anteil der Litauer, weil viele von ihnen aus anderen Teilen der UdSSR und dem Ausland zurückkehrten, während ethnische Minderheiten - besonders Slawen - Litauen in großer Zahl verließen. Etwa 9 Prozent der Bevölkerung sind Russen und 7 Prozent Polen. Die Lebenserwartung liegt bei Männern bei 67 Jahren und bei Frauen bei 77 Jahren. 69 Prozent der Bevölkerung leben in städtischen Siedlungen (2002). Die Hauptstadt Wilna ist die größte Stadt Litauens (543.000 Ew.), es folgen Kaunas und Memel mit seinem großen Seehafen. Der römisch-katholische Glaube ist die vorherrschende Religion der Litauer, aber auch andere Kirchengemeinschaften sind im Land vertreten. Wirtschaft: Die Industrie stellt den vorherrschenden Wirtschaftszweig dar. Die bedeutendsten Branchen sind die Lebensmittelverarbeitung, der Schiffsbau, die Herstellung von elektrischen Maschinen und Metallwaren sowie die Textilindustrie. Hauptexportartikel sind Maschinen, Lebensmittel und Textilien. Die wichtigsten Importprodukte sind Brennstoffe, elektronische Geräte und chemische Produkte. Haupthandelspartner sind Russland, Weißrussland, Deutschland, Großbritannien und Polen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Litauen – Eckdaten An Bodenschätzen werden Torf, Kies, Quarz, Kalk und Bernstein genutzt. Von der Gesamtzahl der Erwerbstätigen sind 16 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt, 28 Prozent in der Industrie und 56 Prozent im Dienstleistungssektor (2001) tätig. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 9.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 9.500 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 18 Prozent. Landwirtschaft: Bei einer Gesamtfläche von 6,5 Millionen Hektar wurden 1997 3,151 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden hauptsächlich Getreide sowie Zuckerrüben. Die Bestände bei Nutztieren sind seit 1991 um rund 50 Prozent zurückgegangen. Die einzige Ausnahme sind Milchkühe, deren Anzahl nur um rund 30 Prozent gesunken ist. Wälder machen fast ein Drittel der Fläche Litauens aus. Die Forst- und Holzwirtschaft hat so auch große Bedeutung für die litauische Wirtschaft. Bildungswesen: Mit der Einführung von Grund- und Mittelschulen (1.-4. und 5.-10. Klasse) sowie weiterführender Schulen/Gymnasien (11.-12. Klasse) wurde 1999 die Umstrukturierung des Schulsystems begonnen. Parallel dazu wurde eine Hochschulreform durchgeführt, die an den litauischen Universitäten ein dreistufiges System mit den Abschlüssen Bakkalaureat, Magister und Doktor etabliert hat. Derzeit gibt es in Litauen 35 Hochschulen: 22 staatliche (davon 15 Universitäten und 7 Kollegien) und 13 nicht-staatliche (4 Universitäten und 9 Kollegien). Der Trend zur Hochschulbildung ist in Litauen weiter steigend. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Luxembourg Lëtzebuerg - Eine Reise durch Europa Luxemburg – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Luxemburg konst. Monarchie Großherzog Henri I. 424.000 2 2.600 km Gründungsmitglied ja L 00352/ keine Amtssprache definiert (Deutsch, Französisch, Luxemburgisch) 23. Juni -1- - Eine Reise durch Europa Luxemburg – Eckdaten Geographie: Luxemburg grenzt im Norden und Westen an Belgien, im Osten an Deutschland und im Süden an Frankreich. Topographisch nimmt das Land im Wesentlichen die Becken an den Oberläufen von Sauer und Alzette ein. Das Großherzogtum hat Anteil an zwei großen Landschaftsräumen. Im Norden des Landes liegt das Ösling, ein Teil der Ardennen, bestehend aus einem relativ dünn besiedelten, bewaldeten Plateau, das von den Tälern der Sauer und ihren Nebenflüssen tief eingeschnitten wird. Zum Ösling gehört auch die höchste Erhebung in Luxemburg, der Buurgplaatz (559 Meter). Der südliche Teil umfasst das Bon Pays (Gutland), es besitzt die fruchtbarsten Böden und ist somit die wichtigste Landwirtschaftsregion Luxemburgs. In Luxemburg herrscht ein gemäßigtes Klima mit relativ milden Wintern. Die mittleren Monatstemperaturen liegen im Jänner zwischen 0 und 2 °C, im Juli zwischen 16 und 18 °C. Geschichte: 963: Mittelalter: 1441-1815: 1815: 1842: 1867: 1890: 1922: 1945: 1948: 1952/58: 1961: 2000: 2002: Erstmalige Erwähnung – Errichtung der Luxemburg Das Haus Luxemburg stellte vier deutsche Kaiser (Heinrich VII, Karl IV, Wenzel II, Sigismund). wechselnde Fremdherrschaften (Habsburger, Franzosen) nach dem Wiener Kongress selbstständiges Großherzogtum Beitritt zum Deutschen Zollverein (bis 1919) Londoner Vertrag – Bestätigung der territorialen Integrität, Verpflichtung zu immerwährender Neutralität Übernahme des Großherzogtums durch das Haus Nassau-Weilburg Zusammenschluss mit Belgien zu einer Wirtschafts- und Währungsunion Im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg wurde Luxemburg trotz seines Status der immerwährenden Neutralität von deutschen Truppen besetzt. Gründungsmitglied der Vereinten Nationen sowie aller westeuropäischen und atlantischen Bündnisse Ratifizierung des 1944 geschlossenen Benelux-Vertrags; Aufgabe der Neutralität Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften Vereidigung von Erbprinz Jean als Regent Regentschaft von Henri I. Einführung des Euro-Bargeldes Politik und Staatsform: Großherzog Henri I. ist Regent des Großherzogtums Luxemburg, einer konstitutionellen Monarchie. Er hat eine vergleichsweise starke Stellung. Er ernennt den Regierungschef, kann das Parlament auflösen und besitzt neben ihm das Gesetzesinitiativrecht. Das Kabinett umfasst 12 Minister und 2 Staatssekretäre. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Luxemburg – Eckdaten Das Parlament besteht aus einer Kammer, der Abgeordnetenkammer mit 60 Mitgliedern, die alle 5 Jahre in allgemeinen Wahlen neu bestimmt werden. Zusätzlich verfügt Luxemburg über einen beratenden Staatsrat mit 21 Mitgliedern, die vom Großherzog auf Lebenszeit nominiert werden. Zudem hat der Großherzog das Recht, gesetzesausführende Verordnungen zu erlassen. Auch völkerrechtliche Verträge werden durch ihn geschlossen. Regional ist Luxemburg in 3 Distrikte (12 Kantone) gegliedert. Bevölkerung und Religion: Luxemburg hat eine Bevölkerungsdichte von 179 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 75,3 Jahren für Männer und 82,1 Jahren für Frauen (2004). Etwa 92 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Die Hauptstadt Luxemburg ist zugleich größte Stadt mit etwa 76.700 Einwohnern. Andere wichtige Städte sind Esch an der Alzette (27.200 Ew.), Differdange (18.200 Ew.), Dudelange (17.350 Ew.) und Sanem (11.500 Ew.). Ein Großteil der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an, es gibt protestantische und jüdische Minderheiten. Wirtschaft: Luxemburg ist ein bedeutendes Finanzzentrum und Sitz mehrerer Behörden der Europäischen Union. Die Eisen- und Stahlindustrie macht etwa 30 Prozent der Industrieproduktion aus. Andere bedeutende Branchen sind die Textil-, die Kunststoff-, die Nahrungsmittelund die chemische Industrie, sowie vor allem der Banken- und Finanzsektor. Zu den wichtigsten Handelspartnern zählen Belgien, Deutschland und Frankreich. In diese Länder gehen rund 60 Prozent der Exporte, und fast 80 Prozent der Importe stammen von dort. Luxemburg verfügt über keine nennenswerten Vorkommen an Bodenschätzen. 0,4 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft tätig, 23,6 Prozent in der Industrie und 76 Prozent im Dienstleistungssektor. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 44.500 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 39.600 Euro pro Jahr (einer der höchsten weltweit). Der Mehrwertsteuersatz beträgt 15 Prozent. Landwirtschaft: Der Anbau von Futterpflanzen und die Viehzucht sind von großer Bedeutung. Wichtige Anbauprodukte sind Weizen, Gerste, Hafer und Kartoffeln. An der Südostgrenze zu Deutschland spielt Weinbau eine bedeutende Rolle. Etwa die Hälfte der Gesamtfläche des Großherzogtums wird landwirtschaftlich genutzt. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Luxemburg – Eckdaten Bildungswesen: Es besteht eine Schulpflicht von 10 Jahren; der Unterricht erfolgt zunächst in deutscher, ab dem zweiten Schuljahr dann verstärkt auch in französischer Sprache. An eine sechsjährige Primarschule können sich zwei weitere Bildungswege anschließen, wobei der technisch ausgerichtete mindestens drei weitere Jahre dauert (anschließend besteht die Möglichkeit, zwei weitere Stufen zu je drei Jahren zu durchlaufen); ein der Allgemeinbildung verpflichteter Bildungsgang von sieben Jahren teilt sich nach einem Orientierungsjahr in einen alt- bzw. einen neusprachlichen Strang. Die 1969 gegründete Universität Luxemburg liegt in der Stadt Luxemburg; sie gehört zu einem Centre Universitaire, dem zwei Konservatorien, ein technisches Institut sowie diverse Fachschulen angegliedert sind. Im Land gibt es außerdem noch mehrere musische und technische Schulen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Malta - Eine Reise durch Europa Malta – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Valletta Republik Edward F. Adami 400.000 316 km² Maltesische Lira (1 Euro = 0,43 MTL) 1. Mai 2004 nein M 00356/ nicht definiert, (Englisch, Maltesisch) 21. September -1- - Eine Reise durch Europa Malta – Eckdaten Geographie: Malta besteht aus einer Reihe von Inseln – Malta, Gozo, Comino, Cominotto und Filfla – im Mittelmeer südlich von Sizilien. Die Topographie der Inseln zeichnet sich durch ein verhältnismäßig niedriges Höhenniveau aus; die höchste Erhebung liegt 253 Meter über dem Meeresspiegel im Südwesten. Aufgrund des vorherrschenden Kalkgesteins sind Karsterscheinungen weit verbreitet. Wegen der Wasserlöslichkeit dieses Gesteins gibt es kaum oberirdische Gewässer. In Malta herrscht ausgesprochenes Mittelmeerklima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Die mittleren Temperaturen liegen im Jänner bei 11 °C, im Juli bei 25 °C. Geschichte: 5.000 v. C.: 1530-1798: 1800: 1814: 1920: 1964: 1974: 1979: 1971–1984: 1987-1996: 1990: 1996: 1998: 1998: 2004: Erste nachgewiesene Besiedlung (Megalithkultur); auf Phönizier und Karthager folgten sodann Römer (218 v. C.), Byzanz (im 4. Jh. n. C.), Araber (870), Normannen (1099), Hohenstaufen (1194), Haus Anjou (1268), Haus Aragon (1272), Kastilien (1416). Geprägt wird Malta vornehmlich durch die Herrschaft des Ritterordens vom Hl. Johannes. Der erfolgreiche Widerstand der Ordensritter (und maltesischer Hilfstruppen) gegen die Türken ("Große Belagerung", 1565) stoppt das Vordringen des osmanischen Reiches in das westliche Mittelmeer. Nach der Besetzung durch Napoleon (1798) sucht Malta den Schutz Großbritanniens. Malta wird britische Kolonie. Selbstverwaltung mit eigener Regierung und Parlament Unabhängig von der britischen Krone im Commonwealth Republik Abzug der letzten britischen Truppen nach Auslaufen des britischmaltesischen Stützpunkt-Abkommens In der Regierungszeit von Premierminister Dom Mintoff, Malta Labour Party (MLP), entfremdet sich Malta vom Westen. Malta wird von der christdemokratischen Nationalist Party (PN) regiert, erholt sich wirtschaftlich und stabilisiert sich politisch. Antrag auf Aufnahme in die EU neugewählte MLP-Regierung friert EU-Beitrittsantrag ein vorzeitige Neuwahlen aufgrund innerer Widersprüche in der MLP Rückkehr der PN an die Macht (3. Regierung Fenech Adami) Reaktivierung des maltesischen EU-Beitrittsgesuchs Beitritt zur Europäischen Union Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt der Republik Malta ist Edward Fenech Adami. Malta ist seit 1974 eine parlamentarische Republik im Commonwealth. An der Spitze des Staates steht der Präsident, der alle fünf Jahre vom Parlament gewählt wird. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Malta – Eckdaten Politische Schaltzentrale ist das Kabinett, das sich aus dem Premier und seinen Ministern zusammensetzt. Das maltesische Parlament besteht aus dem Staatspräsidenten, dem "Speaker" und dem Repräsentantenhaus, dem derzeit 65 Abgeordnete angehören, die alle fünf Jahre nach dem Verhältniswahlrecht bestimmt werden. Malta ist regional in 6 Bezirke gegliedert. Bevölkerung und Religion: Malta hat eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 1.257 Personen pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung ist ethnisch überaus homogen zusammengesetzt; rund 96 Prozent der Bewohner sind Malteser. Daneben gibt es britische und italienische Minderheiten. Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt 90 Prozent. Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 76,1 Jahren und für Frauen bei 81,3 Jahren (2004). Die überwiegende Mehrheit der maltesischen Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an. Darüber hinaus leben auch Anglikaner und Angehörige weiterer Glaubensgemeinschaften im Land. Die katholische Kirche hat starken Einfluss auf die maltesische Politik. Der Katholizismus ist in der Verfassung als Religion des maltesischen Volkes verankert. Wirtschaft: Die bedeutendste Einnahmequelle für die Wirtschaft Maltas ist der Tourismus. Das ausgesprochene Mittelmeerklima und diverse historische Sehenswürdigkeiten locken alljährlich Hunderttausende von Besuchern auf die maltesischen Inseln. Im Fremdenverkehr und anderen Bereichen des Dienstleistungssektors sind ca. 72 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt. Etwa 26 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in der Industrie. Hier sind vor allem Schiffsreparaturen in staatseigenen Werften von wirtschaftlicher Bedeutung. Zum produzierenden Gewerbe gehören die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, das Verlags- und Druckereiwesen sowie die Herstellung von Textilien und Kleidung, Möbeln und Holzwaren, Tabakwaren, Transportfahrzeugen, Maschinen, Gummi- und Kunststoffwaren sowie chemischen Stoffen. Zu den wichtigsten Exportgütern gehören u. a. Fahrzeuge und Maschinen, Fertigerzeugnisse und Halbwaren. Importiert werden vor allem Maschinen, Textilien, chemische Erzeugnisse, Roh- und Brennstoffe sowie Nahrungsmittel. Die wichtigsten Handelspartner sind Italien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Libyen. Malta besitzt keinerlei Bodenschätze. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 15.700 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 15.100 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 18 Prozent. Landwirtschaft: Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Kartoffeln, Tomaten, Melonen, Weizen, Zitrusfrüchte und Blumen. Zwar werden 31,3 Prozent des Landes landwirtschaftlich genutzt, aber aufgrund der in vielen Regionen schwer zu bearbeitenden Böden und der hohen Bevölkerungsdichte müssen zusätzlich Lebensmittel importiert werden. In geringerem Umfang wird Geflügel-, Kaninchen-, Rinder-, Ziegen- und Schafzucht betrieben. Das Fischereiwesen wurde in den vergangenen Jahrzehnten gezielt ausgebaut. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Malta – Eckdaten Bildungswesen: Die Schulpflicht beträgt in Malta 13 Jahre. Das maltesische Bildungssystem gliedert sich wie folgt: Pre-primary education für 3- bis 5-Jährige, Primary education für 5- bis 11-Jährige, Secondary education für 11- bis 16-Jährige, Post-secondary und Higher education. Die Schulpflicht in Malta endet mit dem 16. Lebensjahr. Mit dem Abschluss der Secondary-school eröffnen sich den Jugendlichen folgende weitere Bildungswege: Besuch einer post-secondary school, Teilnahme an Training-Programmen, Besuch des Junior Colleges der Universität Malta. Der Besuch des Junior Colleges bereitet auf ein Studium an der Universität vor und führt in zwei Jahren zur Eingangsvoraussetzung für die University of Malta. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Nederland - Eine Reise durch Europa Niederlande – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Amsterdam konst. Monarchie Königin Beatrix 16,1 Mio. 41.500 km² Euro Gründungsmitglied ja NL 0031/ Niederländisch 30. April, 5. Mai -1- - Eine Reise durch Europa Niederlande – Eckdaten Geographie: Die Niederlande grenzen im Norden und Westen an die Nordsee, im Osten an Deutschland und im Süden an Belgien. Ein großer Teil des Nordens und des Westens des Landes liegt unterhalb des Meeresspiegels. Der tiefste Punkt befindet sich in der Nähe von Rotterdam auf 6,2 Meter unter dem Meeresspiegel. Diese Region ist von Kanälen, Flüssen und kleinen Buchten geprägt. Sehr stolz sind die Niederländer darauf, dass sie ihr Land in den letzten 70 Jahren um 165.000 Hektar vergrößert haben, indem sie Fläche dem Meer abtrotzten. Die höchste Erhebung der Niederlande ist der Vaalserberg (321 Meter), im äußersten Südosten des Landes. Die größten Flüsse der Niederlande sind der Rhein und seine zahlreichen Nebenflüsse und Mündungsarme, darunter Waal und Lek; ferner die Maas und die Schelde. In den Niederlanden herrscht ein ausgesprochen maritimes Klima. Die Winter sind mild, die Sommer vergleichsweise kühl. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Jänner zwischen 2 und 3 °C, im Juli zwischen 16 und 18 °C. Geschichte: 100 v. C.: 300 n. C.: 8. Jh.: 15. Jh.: 1477: 1555: 1568: 1581: 1648: 1795: 1813: 1830: 1914-18: 1940: 1949: 1952/58: 1980: 1983: 2002: 2004: Römische Herrschaft Germanische Stämme fallen in die römischen Provinzen ein. Herrschaft der Franken Eroberung durch die Herzöge von Burgund Der größte Teil der burgundischen Besitzungen, also auch die Niederlande, fallen an das Haus Habsburg. Karl V. überträgt den niederländischen Besitz seinem Sohn Philipp II., ab 1556 König von Spanien, womit die Niederlande zur spanischen Linie der Habsburger gehören. Beginn des Aufstands gegen die spanische Herrschaft Lossagung vom Hause Habsburg (damit unabhängig von Spanien) Westfälischer Frieden; die Antillen (Karibik) werden niederländische Kolonie. Niederlande werden französischer Vasallenstaat (Batavische Republik) erneute Unabhängigkeit der Niederlande Abtrennung der südlichen Provinzen (Entstehung von Belgien) im Ersten Weltkrieg neutral Deutscher Einmarsch – Besetzung bis 1945 Gründungsmitglied der NATO Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaften Beatrix wird Königin nach Abdankung ihrer Mutter Juliana. Verkündung der "Nieuwe Grondwet" (neue Verfassung, ohne grundlegende institutionelle Änderungen) Einführung des Euro-Bargeldes Zweites Halbjahr: Niederlande übernehmen den EU-Vorsitz Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt ist Königin Beatrix. Sie ist Regentin einer parlamentarischen Monarchie. Das Kabinett, dem der Ministerpräsident vorsteht, besteht aus 14 Ministern. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Niederlande – Eckdaten Während die Königin die formalen Ernennungen und die Repräsentation übernimmt, entscheidet das Kabinett über die Politik und ist der direkt gewählten Zweiten Kammer des Parlaments Rechenschaft schuldig. Das bedeutendste Beratungsorgan der Regierung ist der Staatsrat. Das niederländische Parlament besteht aus zwei Kammern: Erste und Zweite Kammer, mit 75 bzw. 150 Mitgliedern. Das Königreich zählt zwölf Provinzen, denen jeweils ein „Commissaris van de Koningin“ vorsteht. Bevölkerung und Religion: Die Niederlande haben eine Bevölkerungsdichte von etwa 481 Personen pro Quadratkilometer. Die Lebenserwartung beträgt 76,2 Jahre für Männer und 81,3 Jahre für Frauen (2004). Etwa 90 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Die größten darunter sind die Hauptstadt Amsterdam (735.000 Ew.), Rotterdam (593.000 Ew.), einer der größten und bedeutendsten Seehäfen der Welt, Den Haag (441.000 Ew.), der Regierungssitz des Landes, und die Industriestadt Utrecht (234.000 Ew.). Die bedeutendsten Glaubensgemeinschaften sind die römisch-katholische und die niederländische reformierte Kirche. Es gibt eine kleine jüdische Gemeinde im Land. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist konfessionslos. Wirtschaft: Die Niederlande haben sich zu einem Land mit einer starken international orientierten Wirtschaft entwickelt. Für weltweit operierende Handelsunternehmen sind sie inzwischen ein bedeutender Knotenpunkt. Über die Hälfte des Bruttosozialprodukts wird durch Industrie- und Dienstleistungsaktivitäten außerhalb der Landesgrenzen erwirtschaftet. Die Niederlande standen 2003 auf Platz 9 der zehn größten Exportnationen der Welt. Die Niederlande sind eine Dienstleistungsgesellschaft mit den beiden tragenden Säulen Transport (Logistik) und Finanzdienstleistungen. Ein traditionell wichtiger Wirtschaftsbereich ist die stark international ausgerichtete niederländische Agrar- und Ernährungswirtschaft. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind Nahrungsmittel und Getränke, Tabakwaren, Baumaterialien, Schiffe, raffiniertes Erdöl, Gummi- und Plastikwaren sowie Druckereierzeugnisse. Auch die Herstellung von Süßwaren und Speiseöl spielt eine große Rolle. Die wichtigsten Produktionsstandorte des Landes sind Amsterdam, Rotterdam und Eindhoven. Haupthandelspartner sind die Mitgliedsländer der EU. Wichtige Ausfuhrprodukte sind Nahrungsmittel, Maschinen und chemische Produkte; importiert werden vor allem Nahrungsmittel (besonders Getreide und Obst), Fahrzeuge und mineralische Brennstoffe. An Bodenschätzen stehen Erdöl und Erdgas zur Verfügung. 3 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 21 Prozent in der Industrie und 73 Prozent im Dienstleistungssektor. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 25.600 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 24.900 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19 Prozent. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Niederlande – Eckdaten Landwirtschaft: Die Landwirtschaft stellt für die Niederlande einen bedeutenden Arbeitssektor dar und ist auf Grund der starken Exportorientierung ein wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor. Heute haben landwirtschaftliche Produkte etwa 20 Prozent des Gesamtwertes des niederländischen Exportvolumens. Wichtige Exportprodukte sind Gartenbauprodukte (Gemüse, Kräuter, Schnittblumen, Topfpflanzen) und Produkte der Viehzucht (Milch, Molkereierzeugnisse, Fleisch, Schinken und Eier). Importiert werden insbesondere Getreide und Futtermittel für die intensive Viehwirtschaft. Das Fischereiwesen ist ein traditionelles Gewerbe, dem auch heute noch große Bedeutung zukommt, auch wenn die Fischbestände der Nordsee zurückgegangen sind. Zu den wichtigsten Fangprodukten zählen Hering, Kabeljau, Scholle, Seezunge, Makrele, außerdem Muscheln und Garnelen. Bildungswesen: Neben vielen vorwiegend kirchlich getragenen Privatschulen (seit 1917 garantiert ein Verfassungszusatz gleiche Unterstützung für jedwede anerkannte Schule) gibt es auch öffentliche Schulen, die meist von den Gemeinden erhalten werden. Das niederländische Schulsystem besteht aus 5 Hauptkategorien: Grundschulunterricht, Spezialunterricht, weiterführender Unterricht, Educatie (Weiterbildung für Erwachsene), Höherer Berufsschulunterricht, Fachhochschule, Wissenschaftlicher Unterricht und Universität. Der Unterricht an weiterführenden Schulen schließt an den Grundschul- und Spezialunterricht an. Er ist für Schüler im Alter zwischen 12 und 18 Jahren bestimmt und umfasst Gymnasien, Fachoberschulen sowie eine Kombination von allgemeinbildendem und berufsvorbereitendem Unterricht. Zu den bekanntesten akademischen Bildungseinrichtungen zählen die Universität Amsterdam und die staatlichen Universitäten von Groningen, Leiden und Utrecht. Darüber hinaus bestehen mehrere technische Hochschulen und Kunsthochschulen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- - Eine Reise durch Europa Österreich – Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - Wien Republik Heinz Fischer 8,11 Mio. 84.000 km² Euro 1. Jänner 1995 nein A 0043/ Deutsch 26. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Österreich – Eckdaten Geographie: Österreich grenzt im Nordosten an die Tschechische Republik und die Slowakei, im Osten an Ungarn, im Süden an Slowenien und Italien, im Westen an die Schweiz und an Liechtenstein und im Nordwesten an Deutschland. Österreich gliedert sich in 5 Landschaftsräume: Ostalpen, Östliches Vorland, Wiener Becken, Nördliches Alpenvorland, Österreichisches Granit- und Gneisplateau. Die Ostalpen, die etwa zwei Drittel des Staatsgebiets einnehmen unterteilen sich in die Nördlichen und Südlichen Kalkalpen sowie die Zentralalpen. Nach Osten gehen die Alpen in das Östliche Vorland über, das den westlichen Randbereich der ungarischen Tiefebene bildet. Nördlich daran schließt das Wiener Becken an. Zwischen Alpennordrand und der Donau liegt das Nördliche Alpenvorland. Im Norden des Staatsgebietes erstreckt sich das österreichische Granit- und Gneisplateau (Mühl- und Waldviertel), das im Nordwesten in den Böhmerwald übergeht. In den Hohen Tauern befindet sich der höchste Berg des Landes, der Großglockner, mit 3.797 Metern. Der längste Fluss Österreichs ist die Donau. In Österreich gibt es zwei markante Seenlandschaften, das Salzkammergut mit Atter-, Traun-, Mond- und Wolfgangsee sowie das Kärntner Seengebiet mit Weißensee sowie Ossiacher-, Millstätter- und Wörthersee. Größter See des Landes ist der Neusiedlersee im Burgenland. Die mittleren Temperaturen betragen im Jänner um -4 °C und etwa 20 °C im Juli. Geschichte: 16 v. C.: 2. Jh n. C.: 6. Jh: 787/788: 996: 1200: 1278: 1363: 1519-1555: 1526: 1529: 1618: 1648: 1683: 1740-80: 1780-90: 1814/15: 1816: 1848: 1852: Die Römer besetzen Noricum in den Ostalpen. Völkerwanderung, kriegerische Auseinandersetzungen mit germanischen Stämmen Herrschaft der Bajuwaren Eingliederung ins Frankenreich erste urkundliche Erwähnung des Namens "Ostarrichi" (=Österreich), Herrschaft der Babenberger Steiermark kommt zu Österreich König Rudolf I. von Habsburg besiegt Ottokar von Böhmen und tritt die Herrschaft in Österreich an (Habsburger-Dynastie bis 1918). Erwerb Tirols Unter Kaiser Karl V. hat das Habsburgerreich seine größte Ausdehnung. Habsburg erbt Ungarn und Böhmen erste Türkenbelagerung Wiens Prager Fenstersturz, protestantischer Aufstand gegen die Habsburger Beginn des Dreißigjährigen Kriegs, 1620 Niederlage der Böhmen Westfälischer Frieden Abwehr der zweiten Türkenbelagerung Wiens Maria Theresia, Königin von Ungarn u. Böhmen, Erzherzogin von Österreich Joseph II. ("Josephinische Reformen“) Wiener Kongress, Heilige Allianz Österreich-Preußen-Russland Erzbistum Salzburg wird Österreich übergeben. Revolution und Ende der Ära Metternich, gewaltsame Niederwerfung Sylvesterpatent (völlige Wiederherstellung der absoluten Monarchie) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -2- - Eine Reise durch Europa Österreich – Eckdaten 1867: 1878: 1914: 1916: 1918: 1919: 1920: 1938: 1945: 1955: 1960: 1979: 1995: 1998: 2000: 2002: Ausgleich mit Ungarn und Entstehung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn Österreich besetzt Bosnien und Herzegovina, 1908 folgt die Annexion. Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands, Ausbruch des 1. Weltkriegs Tod Kaiser Franz Josephs, Thronfolger Kaiser Karl I. Verzichtserklärung Karls I. (1919 Exil), Ende der Monarchie und Habsburger-Herrschaft Friedensvertrag von Saint Germain, Verbot des Anschlusses an Deutschland Verfassung der Republik Österreich (Novelle 1929, heute noch gültig) "Anschluss" an das Deutsche Reich, Volksabstimmung, Ausbruch des Zweiten Weltkriegs (1939) Errichtung der zweiten Republik Österreich Abschluss des Staatsvertrages, Abzug aller Besatzungsmächte, Souveränität, Aufnahme Österreichs in die Vereinten Nationen Beitritt zur EFTA Wien wird dritter Sitz der Vereinten Nationen Wien Sitz der OSZE, Beitritt zur EU, Beobachterstatus bei der WEU Erstmalige EU-Ratspräsidentschaft Amtierender OSZE-Vorsitz Einführung des Euro-Bargeldes Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt der Republik Österreich ist der für 6 Jahre gewählte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Das Parlament besteht aus 2 Kammern – dem Nationalrat mit 183 Abgeordneten und dem Bundesrat mit derzeit 64 Abgeordneten. Der Nationalrat wird alle 4 Jahre vom Volk direkt gewählt. Österreich ist in 9 Bundesländer gegliedert, deren Landesparlamenten (Landtagen) ebenfalls die Gesetzgebung obliegt. Bevölkerung: Österreich weist eine Bevölkerungsdichte von 99 Einwohner pro Quadratkilometer auf. Die Lebenserwartung beträgt für Männer 76 Jahre und für Frauen 81,9 Jahre (2004). Etwa 93 Prozent der Bevölkerung sind Österreicher. Zu den zahlenmäßig stärksten Minderheiten zählen Deutsche, Kroaten, Ungarn, Slowenen, Tschechen, Türken und jeweils eine kleinere Gruppe Italiener, Serben und Rumänen. Kroatische, slowenische und ungarische Österreicher haben Anspruch auf muttersprachlichen Schulunterricht. 68 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Größte Stadt des Landes ist die Hauptstadt Wien mit 1,56 Millionen Einwohnern. Weitere bedeutende Städte sind Graz, (227.000 Ew.), Linz (186.000 Ew.), Salzburg (145.000 Ew.) und Innsbruck (114.000 Ew.). Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben. Minderheiten gehören der evangelischen Kirche, christlich-orthodoxen Kirchen sowie der israelitischen Kultusgemeinde und dem Islam an. Wirtschaft: Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist der Tourismus. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -3- - Eine Reise durch Europa Österreich – Eckdaten Die Industrie konzentriert sich in erster Linie auf die Landeshauptstädte und die wichtigsten Verkehrsachsen im Traisen- und Ybbstal sowie in der Mur-Mürz-Furche. Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sind im gesamten Land verbreitet, während sich die Textil- und Bekleidungsindustrie hauptsächlich in und um Wien angesiedelt hat. Für die Eisen- und Stahlindustrie ist Linz, für den Fahrzeugbau sind Steyr und Graz die wichtigsten Standorte. Chemische Erzeugnisse und Erdölprodukte werden in Linz, St. Pölten, Schwechat und Traiskirchen hergestellt. Maschinen, Kraftfahrzeuge, Rohstoffe, Konsumgüter und chemische Erzeugnisse sind die Haupteinfuhrgüter. Zu den wichtigsten Exportartikeln zählen Maschinen, Eisen und Stahl, Textilien, Motoren und Motorenteile sowie Metallwaren. Bedeutende Handelspartner sind neben den Staaten der Europäischen Union und Japan die Vereinigten Staaten und die Schweiz. An Bodenschätzen werden Magnesit, Braunkohle, Eisenerz, Blei, Zink, Erdöl und Erdgas abgebaut. Rund 64 Prozent der Beschäftigten sind in der Dienstleistungsbranche, 30 Prozent in der Industrie und 6 Prozent in der Landwirtschaft tätig. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 25.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 25.500 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 20 bzw. 10 Prozent. Landwirtschaft: Von der Gesamtfläche des Landes eignen sich etwa 42 Prozent zur landwirtschaftlichen Nutzung. In den Alpen und im Alpenvorland sind vor allem Milchwirtschaft und Viehzucht verbreitet. Wichtigste Anbauprodukte sind Mais, Gerste, Zuckerrüben, Weizen und Kartoffeln. Wein- und Obstbau werden in den klimatisch begünstigten Regionen betrieben. 47 Prozent der Gesamtfläche des Landes sind bewaldet. Bildungswesen: In Österreich besteht eine allgemeine 9-jährige Schulpflicht. In den ersten vier Schuljahren wird sie durch den Besuch der Volksschule (Grundschule) oder Sonderschule, im 5. bis 8. Schuljahr durch den Besuch der Hauptschule, der Unterstufe einer allgemeinbildenden höheren Schule oder einer Sonderschuloberstufe, im 9.Schuljahr durch den Besuch der Polytechnischen Schule oder durch den Besuch einer mittleren bzw. höheren Schule erfüllt. Daran anschließend stehen berufsbildende mittlere Schulen, allgemeinbildende höhere Schulen und berufsbildende höhere Schulen zur Verfügung, wobei die beiden letzteren mit der Reifeprüfung abschließen und damit zum Besuch einer Universität oder Fachhochschule berechtigen. Die größte der 18 Universitäten des Landes ist die Universität Wien, die 1365 gegründet wurde. Zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen zählen weiterhin die Universitäten von Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz. Österreich hat zwei technische Universitäten, Fachhochschulen für Bergbau, Landwirtschaft, Veterinärmedizin und Handel sowie fünf Kunst- und Musikakademien. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-Mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl - -4- Polska - Eine Reise durch Europa Polen - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Warschau Republik A. Kwasniewski 38,2 Mio. 313.000 km² Zloty (1 Euro = 4,65 PLN) 1. Mai 2004 ja PL 0048/ Polnisch 3. Mai, 11. November -1- - Eine Reise durch Europa Polen - Eckdaten Geographie: Polen grenzt im Norden an die Ostsee und Russland, im Osten an Litauen, Weißrussland und die Ukraine, im Süden an die Slowakei und die Tschechische Republik und im Westen an die Bundesrepublik Deutschland. Der ausgedehnte nördliche Teil wird vom polnischen Tief- und Plattenland eingenommen. Dieser Naturraum lässt sich in die Küstenebene, den Baltischen Höhenrücken und ein Altmoränengebiet gliedern. Die Weichsel teilt dieses Gebiet in eine westliche (Pommersche) und eine östliche (Masurische) Seenplatte. Die Meeraugspitze, die eine Höhe von 2.499 Metern aufweist, ist der höchste Gipfel des Landes. Nördlich der Gebirge befinden sich eine Reihe von Vorgebirgen, das Oberschlesische Becken und das Kleinpolnische Berg- und Hügelland. Nahezu alle Flüsse in Polen gehören zum Einzugsgebiet von Oder und Weichsel, die in die Ostsee münden. Zwei Seen, der Spirdingsee und der Mauersee, sind über 100 Quadratkilometer groß. Die seenreichsten Gebiete sind der Baltische Höhenrücken und die Seenplatten entlang der Küste. Die mittleren Temperaturen im Jänner reichen von -1 °C im Westen bis zu -5 °C in den Mittel- und Hochgebirgen, im Sommer von rund 17 °C an der Ostsee bis etwa 20 °C im Südosten. Geschichte: 1.000 v.C.: 966: 14. Jh.: 15. Jh.: 15./16. Jh.: 17. Jh.: 18. Jh.: 19. Jh.: 1918: 1919/1920: 1926: 1939: 1943: 1945: 1950: 1980: 1981: Beginn der slawischen Besiedelung Der Piasten-Herzog Mieszko, der erste geschichtliche Herrscher Polens, nimmt den christlichen Glauben an. Friede von Kalisz mit dem Deutschen Ritterorden Sieg der Polen und Litauer bei Tannenberg über den Deutschen Ritterorden Wirtschaftliche, kulturelle und politische Blüte Polens ("Goldenes Zeitalter"); Lubliner Union; Litauen gibt Selbständigkeit auf. "Sachsenzeit": August II. und August III. Könige von Polen Teilung Polens: Westpreußen an Preußen, Galizien an Habsburger, Weißrussland an Russland, Verabschiedung der ersten geschriebenen Verfassung Europas Bildung des Herzogtums Warschau durch Napoleon, Wiener Kongress: Schaffung eines "Königreichs Polen" in Personalunion mit Russland Pilsudski übernimmt die Staatsgewalt, Unabhängigkeit. Versailler Vertrag legt die Westgrenze Polens fest Polnisch-sowjetischer Krieg mit Festlegung der Ostgrenze Polens im Frieden von Riga (1921) Staatsstreich unter Pilsudski; Einführung eines autoritären Regimes Hitler-Stalin-Pakt; Deutscher Überfall auf Polen; Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen, Beginn des Zweiten Weltkriegs Aufstand im Warschauer Ghetto Polen wird nach sowj. Vorbild zur Volksdemokratie umgestaltet. Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die DDR im Görlitzer Abkommen Beginn der Arbeiterunruhen in Polen offizielle Registrierung der freien Gewerkschaft “Solidarnosc", Verhängung des Kriegsrechts, Verbot von "Solidarnosc" INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Polen - Eckdaten 1989: 1990: 1991: 1992: 1999: 2004: Gespräche am Runden Tisch; (Wieder-)Zulassung der "Solidarnosc" und teilweise Demokratisierung Der Gründer von “Solidarnosc“ Lech Walesa wird Präsident Polens. Aufnahme Polens in den Europarat Beitritt zur OECD Aufnahme in die NATO Beitritt zur EU Politik und Staatsform: Aleksander Kwasniewski steht als Staatspräsident seit 1995 an der Spitze der Republik Polen. Der Präsident wird alle fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Die Regierung Polens wird gemäß der Verfassung vom Staatspräsidenten ernannt und von ihm vereidigt. Binnen zwei Wochen muss jedoch das Parlament die Berufung mit absoluter Mehrheit bestätigen. Die polnische Nationalversammlung ist ein Zweikammerparlament und besteht aus dem Sejm (460 Abgeordnete) und dem Senat (100 Abgeordnete). Die Hauptfunktion des Sejm liegt in der Gesetzgebung. Eine entscheidende Rolle spielt der Senat, wenn es um Immunitätsfragen von Abgeordneten oder Fragen von Krieg und Frieden geht. Polen ist in 16 Woiwodschaften (Verwaltungsbezirke) gegliedert, 373 Kreise und 2.489 Gemeinden. Bevölkerung und Religion: Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 127 Einwohnern pro Quadratkilometer. Etwa 98 Prozent der Bevölkerung sind Polen. Neben einigen kleineren Gruppen sind Ukrainer und Weißrussen die größten ethnischen Minderheiten. Die Verstädterung hat seit dem Ende des 2. Weltkrieges zugenommen; mittlerweile leben 63 Prozent der Bevölkerung in Städten (2002). Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren für Männer und 78,5 Jahren für Frauen (2004). Die größten Städte sind die Hauptstadt Warschau, (1,62 Millionen Ew.), LódĨ (807.000 Ew.,) Krakau, (741.000 Ew.), Breslau, (638.000 Ew.), Posen, (578.000 Ew.), Danzig, (459.000 Ew.), Stettin, (417.000 Ew.), Bromberg, (387.000 Ew.), Kattowitz, (346.000 Ew.) und Lublin (356.000 Ew.). Ein Großteil der polnischen Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben. 1978 wurde der polnische Kardinal Karol Wojtyáa zum Papst gewählt und nahm den Namen Johannes Paul II. an. In Polen gibt es noch etwa 35 weitere Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die größten darunter sind die polnisch-orthodoxe Kirche und die evangelisch-lutherische Kirche. Wirtschaft: Im Bereich der Industrie haben neben der Lebensmittelerzeugung und Energieversorgung nach wie vor Bergbau und Hüttenindustrie eine starke Stellung, gefolgt von Maschinenbau und Elektroindustrie, Fahrzeugbau sowie Textilien und Bekleidung. Das Schwergewicht des Außenhandels hat sich zunehmend auf die EU-Länder verlagert. Die wichtigsten Importgüter sind Maschinen und Geräte, Erdölderivate, elektrische Energie, Chemikalien, Konsumgüter und landwirtschaftliche Produkte. Hauptexportgüter sind Maschinen und Geräte, Rohmetalle, Chemikalien, Stoffe und Kleidung sowie Lebensmittel. Steinkohle und Braunkohle werden abgebaut. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Polen - Eckdaten Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 9.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 9.700 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 22 Prozent. Landwirtschaft: Die größten Anbaugebiete befinden sich in den Ebenen im Zentrum des Landes, die besten Böden in den Becken im Süden. Etwa 45,9 Prozent der Fläche werden als Ackerland genutzt. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln. Im Umland der Städte werden Gemüse und Obst angebaut. Hühner, Schweine, Rinder und Schafe sind die wichtigsten Zuchttiere. Die jährliche Fischfangmenge liegt bei etwa 261.000 Tonnen. Der größte Teil der polnischen Fischereiflotte arbeitet nicht mehr in der offenen Ostsee, sondern im Ochotskischen Meer, von dort stammen etwa 75 Prozent des jährlichen Fanges. Hauptsächlich werden Dorsch, Hering, Tintenfisch und Kabeljau gefangen. Bildungswesen: Der Schulbesuch ist kostenlos, es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 9 Jahren. Nach dem Abschluss der achtjährigen Hauptschule gehen fast alle Jugendlichen auf weiterführende Schulen. Etwa 20 Prozent von ihnen besuchen allgemeinbildende Schulen, an denen sie für höhere Lehranstalten oder die Universität vorbereitet werden. Polen hat eine lange Tradition der akademischen Ausbildung. Die Jagiellonische Universität in Krakau wurde 1364 gegründet und war damit die zweite Universität in Mitteleuropa. Die 124 Hochschulen Polens gliedern sich in elf Universitäten, 32 technische Institute und zwölf medizinische Akademien; der Rest sind spezialisierte Berufsakademien. Die Universitäten liegen in Krakau, Warschau, Posen, Breslau, Lublin, LódĨ, Thorn, Danzig, Stettin und Kattowitz. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Portugal - Eine Reise durch Europa Portugal - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Lissabon Republik Jorge Sampaio 10,3 Mio. 2 92.000 km Euro 1. Jänner 1986 ja P 00351/ Portugiesisch 10. Juni -1- - Eine Reise durch Europa Portugal - Eckdaten Geographie: Portugal ist im Westteil der Iberischen Halbinsel gelegen, im Norden und Osten begrenzt durch Spanien und im Süden und Westen durch den Atlantischen Ozean. Die Azoren und die Insel Madeira im Atlantik gehören ebenfalls zu Portugal. Die Grenzen des Landes folgen auf weiten Strecken Bergzügen und Flüssen. Die beiden Flüsse Douro und Tejo gliedern das Land in einen nördlichen, einen mittleren und einen südlichen Teil. Im Hochland nördlich des Douro werden Höhen um 1.500 Meter erreicht. Das Kastilische Scheidegebirge setzt sich nach Westen zwischen beiden Flüssen im mittelportugiesischen Gebirgsland fort. In der Serra da Estrêla im zentralen Portugal befindet sich mit 1.991 Metern die höchste Erhebung des festländischen Portugals. Der Pico Alto auf den Azoren ist mit 2.351 Metern der höchste Gipfel des Landes. Die Region südlich des Tejo wird von den durch Hügelketten gegliederten Ebenen des Alentejo, weitem Küstentiefland im Westen und den nach Süden steil abfallenden Küsten der Algarve geprägt. Im Norden herrscht eher atlantisch geprägtes Klima vor, während es nach Süden zunehmend immer mediterraner wird. Kennzeichnend sind heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter. Geschichte: 137 v. C.: 5. Jh.: 711: 11. Jh.: 1139: 1419: 1495-1521: 1497/98: 1500: 1580-1640: 1640: 1822: 1910: 1916: 1932: 1939: 1949: 1975/76: 1976: 1986: 1999: 2002: Eroberung durch die Römer Völkerwanderung, Eindringen westgermanischer Stämme Die Mauren zerschlagen das Westgotenreich auf der iberischen Halbinsel; das heutige Portugal fällt an das arabische Kalifat von Córdoba. König Ferdinand I. von Kastilien und León erobert den Norden Portugals. Graf Alfonso Henriques begründet als Alfonso I. die Burgunder Dynastie (bis 1383) und das Königreich Portugal. Heinrich der Seefahrer (jüngster Sohn João I.) initiiert Entdeckungsfahrten nach Afrika, Madeira und den Azoren. Manuel I. führt die portugiesische Handelsmacht zur Blüte (Ostindien, Ostasien, Südafrika, Brasilien). Vasco da Gama entdeckt Seeweg nach Ostasien. Cabral entdeckt Brasilien, Aussterben der Dynastie Aviz. Spanische Besetzung Portugals (Personalunion) Wiederherstellung der Unabhängigkeit durch João IV. Unabhängigkeit Brasiliens Ende der Monarchie; Trennung Staat und Kirche; politische Instabilität Eintritt Portugals in den I. Weltkrieg auf alliierter Seite Salazar Ministerpräsident, autoritäre Staatsführung Erneuerung des Bündnisses mit Großbritannien; Neutralität im Zweiten Weltkrieg Portugal Gründungsmitglied der NATO Rückzug Portugals aus Ost-Timor Ende des autoritären Regimes, erste verfassungsmäßige Regierung Beitritt Portugals zu den Europäischen Gemeinschaften Übergabe von Macau an China Einführung des Euro-Bargeldes INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Portugal - Eckdaten Politik und Staatsform: Staatsoberhaupt Portugals ist der Präsident, seit 1996 ist dies Jorge Sampaio. Der Präsident wird alle fünf Jahre vom Volk gewählt. Das portugiesische Parlament besteht aus einer Kammer. In ihr sind 230 Abgeordnete versammelt, die sich alle vier Jahre in allgemeiner Wahl dem Votum des Volkes stellen. Die „conselho do estado“ (Länderversammlung) hat lediglich eine beratende Funktion. Sie unterstützt den Präsidenten. Portugal ist in 18 Distrikte und 2 autonome Regionen (Azoren, Madeira) gegliedert. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte liegt bei 110 Einwohnern pro Quadratkilometer. Etwa 99 Prozent der Bevölkerung sind portugiesische Staatsbürger. Zu den größten Minderheiten gehören Brasilianer, Afrikaner und Spanier. Rund vier Millionen Portugiesen leben im Ausland, der überwiegende Teil davon in Brasilien. Die Bevölkerung lebt überwiegend in ländlichen Gebieten. Lissabon ist mit etwa 565.000 Einwohnern (2001) die Hauptstadt und zugleich größte Stadt mit dem bedeutendsten Seehafen Portugals. Weitere bedeutende Städte sind Porto (263.000 Ew.) und Coimbra (148.000 Ew.). Ein Großteil der portugiesischen Bevölkerung gehört dem römisch-katholischen Glauben an; die Protestanten stellen die stärkste religiöse Minderheit. Wirtschaft: Rund 35 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Industrie beschäftigt. Zu den bedeutenden Industriezweigen zählen Textil- und Bekleidungsindustrie, die chemische und Erdöl verarbeitende Industrie sowie der Maschinenbau. Auch der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Mit Spanien und Deutschland bestehen die intensivsten Handelsbeziehungen. Wichtigste Ausfuhrgüter waren 2003 Kraftfahrzeuge und Zubehör, Maschinen, Elektround Elektronikprodukte, Bekleidung sowie Schuhe. Die Importe erstreckten sich hauptsächlich auf Maschinen, Fahrzeuge und Fahrzeugmaterial, chemische Produkte, Agrar- und Metallprodukte. An Bodenschätzen werden Erze, Gold, Wolframit, Kohle und Uran abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 15.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 16.000 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19 Prozent. Landwirtschaft: In der Landwirtschaft sind rund 13 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Die Hauptanbaugebiete liegen zwischen den Flüssen Douro und Tejo. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Kartoffeln, Trauben, Tomaten, Mais, Weizen, Oliven, Zitrusfrüchte, Wein, Feigen, Pfirsiche und Mandeln. Portugal ist weltweit einer der größten Produzenten für Wein und Olivenöl, sowie für Kork. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Portugal - Eckdaten Bildungswesen: Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sind schulpflichtig, der Schulbesuch ist kostenlos. Nach einem einheitlichen Grundbildungsbereich folgt ab dem 10. Schuljahr eine Spezialisierung als gezielte Vorbereitung auf spätere Berufe oder als Vorbereitung auf ein Universitätsstudium, wobei die Allgemeinbildung ein fester Bestandteil ist. Damit kommt der Spezialisierungsentscheidung zu Beginn der Sekundarstufe II größte Bedeutung für die berufliche Weichenstellung zu. Nach maximal 12 Jahren ist der Schulbesuch grundsätzlich beendet. In Portugal bestehen 13 Universitäten und Hochschulen, acht davon befinden sich in Lissabon. Die Universität Coimbra und die Universität Lissabon wurden im 13. Jahrhundert gegründet und sind damit die ältesten des Landes. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Sverige - Eine Reise durch Europa Schweden - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Stockholm konst. Monarchie Carl XVI. Gustav 8,9 Mio. 450.000 km² Schwedische Krone (1 Euro = 9,17 SEK) 1. Jänner 1995 nein S 0046/ Schwedisch 6. Juni -1- - Eine Reise durch Europa Schweden - Eckdaten Geographie: Das Staatsgebiet Schwedens nimmt den östlichen Teil der Skandinavischen Halbinsel ein und grenzt im Norden und Westen an Norwegen, im Nordosten an Finnland, im Osten an den Bottnischen Meerbusen und die Ostsee und im Südwesten an den Oresund, das Kattegat und das Skagerrak. Zu Schweden gehören die Inseln Gotland und Öland in der Ostsee. Im nordwestlichen Teil des Landes erheben sich Ausläufer der Skanden. Dieses Gebirge, das sich auch nach Norwegen erstreckt, fällt nach Osten steil zur an den Bottnischen Meerbusen grenzenden Küstenebene ab. Die höchste Erhebung der Skanden und des Landes ist der Kebnekajse mit 2.111 Metern. Insgesamt werden etwa zwei Drittel der Landesfläche von Gebirgen eingenommen. Der Küstenbereich wird geprägt durch zahlreiche, tief ins Land reichende Meeresarme und Schären. Die wichtigsten Flüsse sind Ångermanälv, Dalälv, Klarälv, Umeälv und Torneälv. In der mittelschwedischen Senke befinden sich auch die größten Seen des Landes, der Vänersee und der Vättersee. In Stockholm liegen die mittleren Temperaturen im Februar, dem kältesten Monat des Jahres, bei 0 °, im Juli, dem wärmsten Monat, bei 18,4 °C. In dem ein Siebtel der Fläche Schwedens einnehmenden Teil jenseits des nördlichen Polarkreises bleibt es den Sommer über bis zu zwei Monate ununterbrochen hell (Polartag) und etwa zwei Monate lang im Winter durchgehend dunkel (Polarnacht). Geschichte: 700-1200: um 1000: 1100-1350: 1252: 1397-1521: 1521-1560: 1612-1721: 1612-1632: 1700-1721: 1721: 1720-1772: 1772: 1792: 1810: Staatsgründung von Schweden mit Reichs- und Handelszentrum in Sigtuna und Uppsala bzw. Birka in Mittelschweden, Fahrten der schwedischen Wikinger nach Südosten (Russland und Byzanz) Christianisierung Rebellionen und Thronstreitigkeiten schwächen das Land. Gründung der Stadt Stockholm Kalmarunion - Zusammenschluss der drei Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden Gustav Wasa vertreibt den dänischen Unionskönig und begründet einen modernen Staat mit Zentralregierung, stehendem Heer, Finanzverwaltung, Erbmonarchie seiner Dynastie und dem König als Oberhaupt der protestantischen Kirche. Schwedens Großmachtzeit, bedeutende Landgewinne im Ostseebereich Amtszeit König Gustav II. Adolf. Er greift in den 30-jährigen Krieg ein. Nordischer Krieg; König Karl Gustav XII kämpft gegen Dänemark, Sachsen, Polen und Russland. Nach anfänglichen Gewinnen verliert er wichtige Schlachten gegen Peter den Grossen (Poltava 1709). Der Friede von Nystad beendet die schwedische Großmachtzeit. Der Adel herrscht in Schweden, der König ist ohne Macht. König Gustav III. stellt mit einem Staatsstreich die absolute Macht des Königs wieder her. Ermordung des Königs beim Maskenball in der Oper Wahl des französischen Marschalls Jean Baptist Bernadotte zum Thronfolger INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Schweden - Eckdaten 1813-1814: 1815: 1818-1844: 1866: 1865-1930: 1880-1900: 1901: 1905: 1938: 1995: 1997: Schwedens letzte Kriegsbeteiligung gegen Napoleon (Völkerschlacht bei Leipzig) und gegen Dänemark; Schweden gewinnt Norwegen Schweden tritt seine Besitzungen in Pommern an Preußen ab. Bernadotte ist König unter dem Namen Carl XIV. Johann. Schweden wird ein konstitutioneller Rechtsstaat. 1,4 Millionen Schweden wandern aus - vorwiegend in die USA. Späte Industrialisierung des armen Agrarlandes Erstmalige Vergabe der Nobelpreise in Stockholm und Oslo Die seit 1814 bestehende Personalunion mit Norwegen wird aufgelöst. Saltsjöbaden-Abkommen, welches den sozialen Frieden sichern soll. Beginn des Aufbaus eines Wohlfahrtstaates Eintritt Schwedens in die Europäische Union Referendum gegen die Einführung des Euro Politik und Staatsform: Seit 1973 ist König Carl XVI. Gustav Regent des Königreichs Schweden. Schweden ist eine konstitutionelle Monarchie. Der König hat hauptsächlich repräsentative und zeremonielle Aufgaben und greift nicht in das politische Geschehen ein. An der Spitze der Regierung steht der Ministerpräsident, der 22 Minister an seiner Seite hat; 13 Fachminister und 7 ohne Geschäftsbereich. Der Reichstag ist allein für die Erlassung von Gesetzen zuständig, obwohl die Regierung auch Verordnungen erlassen kann. Das schwedische Parlament besteht aus einer Kammer, dem Reichstag, mit 349 Sitzen, dessen Abgeordnete nach dem Prinzip des Verhältniswahlrechts auf vier Jahre gewählt werden. Im Parlament wird auch über die Ombudsmänner entschieden, an die sich die Bürger wenden können. Schweden ist in 23 Provinzen eingeteilt. Bevölkerung: Schweden hat eine Bevölkerungsdichte von 22 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Lebenserwartung zählt mit 78,1 Jahren für Männer und 82,6 Jahren für Frauen (2004) zu den höchsten der Welt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt im südlichen Drittel Schwedens, vor allem in der mittelschwedischen Senke und in den Tiefebenen an der Küste. Weite Gebiete der nördlichen Gebirge sind dünn besiedelt. Rund 90 Prozent der Bevölkerung des Landes sind Schweden, etwa 2 Prozent Finnen und andere in Schweden lebende Volksgruppen. Etwa 83 Prozent der Bevölkerung leben in städtischen Gebieten (2002). Zu den größten Städten Schwedens gehören die Hauptstadt Stockholm mit etwa 762.000 Einwohnern, Göteborg (478.000 Ew.) und Malmö (267.000 Ew.). Weitere Großstädte sind Uppsala, Linköping und Norrköping. Ein Großteil der schwedischen Bevölkerung bekennt sich zur evangelischlutherischen Kirche. Weitere vertretene protestantische Konfessionen sind die Baptisten und die Methodisten. Eine Minderheit gehört der römisch-katholischen Kirche, dem Islam und dem Judentum an. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Schweden - Eckdaten Wirtschaft: Die schwedische Volkswirtschaft ist stark exportorientiert. Das Spektrum international leistungsfähiger Branchen ist ungewöhnlich breit: Holz und Zellulose, verarbeitende Industrie (Fahrzeuge, Pharma, Wehrtechnik), bis hin zu Informationstechnologie, Biotechnik und regenerativen Energien. Wichtigste Handelspartner Schwedens sind Deutschland, die USA und die nordischen Länder. In Schweden wird Eisenerz abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 24.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 24.600 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 25 Prozent. Landwirtschaft: Ein Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in den Tiefebenen Südschwedens, vor allem in den fruchtbaren Ebenen der Schonen. Obwohl nur 6,5 Prozent (2001) der Gesamtfläche als Ackerland genutzt werden, kann Schweden den Eigenbedarf an Agrarprodukten zu etwa 80 Prozent selbst decken. Ein Großteil der Agrarproduktion erfolgt für den Absatz im Inland und umfasst hauptsächlich Fleisch- und Milchprodukte. Angebaut werden vor allem Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hafer und Rapssamen. Schweden hat die größten Holzvorkommen in Westeuropa (65,9 Prozent des Landes sind von Wald bedeckt) und ist weltweit einer der größten Holzproduzenten. Holz verarbeitende Fabriken sind überwiegend an der Küste des Bottnischen Meerbusens angesiedelt. Einige der zahlreichen Flüsse, die in diesen Arm der Ostsee münden, werden für den Transport von Baumstämmen zu den Fabriken und zur Energieversorgung der Fabriken genutzt. Der Fischfang konzentriert sich auf Heringe sowie Kabeljau, Flundern und Lachse. Die ertragreichsten Fanggründe liegen vor der westlichen Küste. Göteborg ist ein wichtiger Fischereihafen. Bildungswesen: Seit 1842 ist der Unterricht in Schweden gebührenfrei; auch Lehrbedarf wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Die allgemeine Schulpflicht beträgt 10 Jahre. Das Schulsystem basiert auf einem Gesamtschulkonzept (Gymnasialschule) mit eingeschlossener Berufsausbildung und ist in eine Unter-, Mittel- und Oberstufe unterteilt. In der Primarstufe wird bereits Englisch unterrichtet; ausländische Kinder müssen auf Wunsch in ihrer Heimatsprache unterrichtet werden. Die erste schwedische Universität wurde 1477 in Uppsala gegründet. Andere international renommierte schwedische Universitäten entstanden in Lund, Stockholm und Göteborg. Darüber hinaus gibt es die Technische Hochschule, die Handelshochschule und die Medizinische Hochschule, das Karolinska Medikokirurgiska Institutet. Schweden hat insgesamt mehr als 30 Einrichtungen der höheren Bildung. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Slovensko - Eine Reise durch Europa Slowakei - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Pressburg Republik Ivan Gasparovic 5,4 Mio. 49.000 km² Slowakische Krone (1 Euro = 40,24 SKK) 1. Mai 2004 ja SK 00421/ Slowakisch 29. Aug., 1. Sept. -1- - Eine Reise durch Europa Slowakei - Eckdaten Geographie: Die Slowakische Republik grenzt im Norden an Polen, im Osten an die Ukraine, im Süden an Ungarn und im Westen an Österreich und die Tschechische Republik. Die Slowakei ist weitgehend ein Gebirgsland und wird von den Karpaten durchzogen. Die einzelnen Gebirgsgruppen wie Hohe Tatra, Niedere Tatra und Slowakisches Erzgebirge werden durch Becken und Flusstäler (u.a. von Waag und Gran) voneinander getrennt. Im Bereich der Hohen Tatra im Norden des Landes befindet sich die höchste Erhebung der Slowakei, die Gerlsdorfer Spitze (2.655 Meter). Dieser Berg ist gleichzeitig der höchste Gipfel der Karpaten. Im Osten greift das Ungarische Tiefland auf slowakisches Gebiet über. Die Donau bildet einen Teil der Grenze mit Ungarn. Am Nordufer des Flusses breitet sich die Ebene der Großen Schütt aus. In der Slowakei gibt es zahlreiche natürliche Heilquellen. Das Klima ist gemäßigt kontinental. Die Durchschnittstemperaturen betragen im Jänner –3° C, im Juli belaufen sie sich auf 17 – 19 ° C. Geschichte: 6.-8. Jh.: 9. Jh: 1241: 14. Jh: 1437: 1526: 16.-18. Jh: 18. Jh: 19. Jh: 1849: 1867: 1918-1920: 1920-1938: 1938: 1939: 1940: Entstehung slawischer "Großreiche" auf dem Gebiet der heutigen Slowakei Großmährisches Reich; Slawenapostel Kyrill und Methodius führen die glagolitische Schrift ein. Sieg der Magyaren und des bayrischen Heerbanns über das Großmährische Reich bei Pressburg. Die Slowakei wird zur ungarischen Provinz. Béla IV. holt nach Mongolenverwüstungen deutsche Siedler in großer Zahl in die Slowakei. Ein Viertel der Bewohner der Slowakei sind Deutsche. Das Haus Habsburg erheiratet erstmals die ungarische Königswürde. Sieg der Türken bei Mohács über Ungarn. Ungarischer Adel erhebt sich in teilweiser Kollaboration mit Türken, später auch mit protestantischen (deutschen) Städten der Slowakei gegen das Haus Habsburg. Gegenreformation; Niedergang der Städte. Reformen Maria Theresias und Josephs II.; kultureller und wirtschaftlicher Aufschwung Entstehung der slowakischen Schriftsprache Ablehnung slowakischer nationaler Autonomie durch Regierung, Hinwendung slowakischer Intelligenz zum Panslawismus. nach österreichisch-ungarischem Ausgleich starke Magyarisierung Die Slowakei wird durch die Pariser Vorortverträge Teil der neugegründeten Tschechoslowakei. Religiöse Gegensätze und tschechische Dominanz in der CSR führen zur Verstärkung des slowakischen Nationalismus. CSR wird gezwungen, die Sudetengebiete an das Deutsches Reich abzutreten. Slowakischer Landtag/Regierung erklären slowakische Autonomie. Slowakischer Landtag votiert für die Selbständigkeit der slowakischen Republik. Unter Druck Hitlers wird die Errichtung eines "Protektorats Böhmen und Mähren" unterzeichnet. Beitritt zum Dreimächtepakt (Deutschland, Japan, Italien). Teilnahme am Krieg gegen die UdSSR. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Slowakei - Eckdaten 1944: 1945: 1948: 1968: 1989: 1990: 1991: 1992: 1993: 2004: Slowakischer Nationalaufstand führt zum de-facto-Austritt des Landes aus dem Dreimächtepakt sowie verstärkten Aktivitäten kommunistischer Partisanen. Wiedereingliederung in die CSR durch bürgerliche Regierung. Machtübernahme der Kommunisten Prager Frühling A. Dubceks, Teil-Autonomie der Slowakei; Einmarsch der "sozialistischen Bruderstaaten" auf der Grundlage der BreschnewDoktrin. "Samtene Revolution" der "Bewegung Öffentlichkeit gegen Gewalt" Erste freie Wahlen in der CSFR Beitritt der CSFR zum Europarat, Unterzeichnung des EGAssoziierungsabkommens Slowakisches Parlament verabschiedet die Deklaration über die Souveränität der Slowakei. Gesetz über Auflösung CSFR im Föderalparlament wird verabschiedet. Unabhängigkeit der Slowakischen Republik Beitritt der Slowakei zur NATO und zur Europäischen Union Politik und Staatsform: Die Slowakei ist eine parlamentarische Republik mit dem Staatsoberhaupt Ivan Gasparovic. Der Präsident wird vom Volk auf fünf Jahre direkt gewählt. In der Gesetzgebung besitzt der Präsident ein suspensives Veto, ein Gesetz tritt nur mit seiner Unterschrift in Kraft. Der Präsident ernennt den Premierminister und die Regierungsmitglieder sowie den Präsidenten des Verfassungsgerichtes oder beruft diese ab. Das Einkammer-Parlament, der slowakische Nationalrat, besteht aus 150 Abgeordneten. Es ist das einzige verfassungs- und gesetzgebende Organ und geht aus direkten, demokratischen und allgemeinen Wahlen (Verhältniswahlrecht) hervor. Es besteht eine zentralistische Verwaltungsstruktur mit 8 Verwaltungsbezirken und begrenzter kommunaler Selbstverwaltung. Bevölkerung und Religion: Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 111 Einwohnern je Quadratkilometer. Die Slowaken, ein slawisches Volk, haben einen Anteil von 85 Prozent an der Gesamtbevölkerung, 10 Prozent sind Ungarn, 2 Prozent Sinti und Roma. Außerdem leben Tschechen, Russen, Polen und Deutsche im Land. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 70,2 Jahren und für Frauen bei 78,4 Jahren (2004). Hauptsiedlungsgebiete sind die Becken- und Tallandschaften. 58 Prozent der Einwohner leben in Städten (2002). Größte Städte des Landes sind die Hauptstadt Preßburg (Bratislava 447.000 Ew.) sowie Kaschau (242.000 Ew.) und Nitra (87.600 Ew.). 15 Religionsgemeinschaften werden anerkannt, darunter die römisch-katholische Kirche, die griechisch-katholische Kirche, die evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses, die Methodisten, die orthodoxe Kirche und die jüdische Glaubensgemeinschaft. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Slowakei - Eckdaten Wirtschaft: Die industrielle Entwicklung des Landes war nach dem Zweiten Weltkrieg einseitig auf den Aufbau der Schwer- und Rüstungsindustrie ausgerichtet. Neben der Holzund Nahrungsmittelverarbeitung wurden in den vergangenen Jahren vor allem energieintensive Produktionszweige wie Glas- und chemische Industrie sowie Maschinenund Fahrzeugbau gefördert. Wichtigster Industriestandort ist Preßburg. Wichtige Exportgüter sind Maschinen, Fahrzeuge und Nahrungsmittel. Haupteinfuhrgüter sind Maschinen, Fahrzeuge, Energierohstoffe und chemische Erzeugnisse. Die bedeutendsten Handelspartner sind die Tschechische Republik, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion, Deutschland und Österreich. An Bodenschätzen werden Kupfer, Blei, Salz, Erdöl und Magnesit gewonnen. 6 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 38 Prozent in der Industrie und 56 Prozent im Dienstleistungssektor. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 10.910 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 10.880 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19 Prozent. Land- und Forstwirtschaft: Ackerbau wird nur in den fruchtbaren Tiefländern im Süden des Landes betrieben. 30,2 Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt. Hauptanbauprodukte sind Weizen, Mais, Kartoffeln, Sonnenblumen und Zuckerrüben; in klimatisch begünstigten Gebieten werden auch Sonderkulturen wie Hopfen, Wein und Tabak kultiviert. Bei der Viehzucht überwiegt in den westlichen Landesteilen die Schweinehaltung, daneben sind auch Rinder- und Schafzucht verbreitet. Bildungswesen: Die allgemeine Schulpflicht beträgt 10 Jahre. An die Grundschulen schließt sich eine Ausbildung an Gymnasien (4 Jahre oder bei früherem Wechsel 8 Jahre) oder Berufsschulen (2-4 Jahre; z.T. mit der Möglichkeit, die Reifeprüfung abzulegen) an. Zugang zum Gymnasium erfolgt nur über eine bestandene Aufnahmeprüfung. Voraussetzung für ein Studium ist die Reifeprüfung und das Bestehen einer Aufnahmeprüfung der betreffenden Hochschule. Schul- und Hochschulbesuch sind kostenfrei. Preßburg und Kaschau sind Sitz der beiden Universitäten sowie der beiden Technischen Hochschulen des Landes. Darüber hinaus gibt es Fachhochschulen für bildende Kunst, Musik und Theater, Wirtschaft, Verkehrswesen und Tiermedizin. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Slovenija - Eine Reise durch Europa Slowenien - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Laibach Republik Janez Drnovsek 2 Mio. 2 20.000 km Slowenischer Tolar (1 Euro = 238,69 SIT) 1. Mai 2004 ja SLO 00386/ Slowenisch, Ital. 25. Juni -1- - Eine Reise durch Europa Slowenien - Eckdaten Geographie: Slowenien grenzt im Norden an Österreich, im Nordosten an Ungarn, im Südosten und Osten an Kroatien und im Westen an Italien und das Adriatische Meer. Es wird überwiegend von Gebirgen eingenommen. Im Nordwesten hat das Land mit den Julischen Alpen und den Karawanken Anteil an den Südlichen Kalkalpen. Höchster Berg des Landes ist der 2.863 Meter hohe Triglav in den Julischen Alpen. Nach Süden geht das Hochgebirge in Gebirgszüge und Hochplateaus des Dinarischen Gebirges über. Vereinzelt sind unterirdische Höhlen ausgebildet. Die bekanntesten sind die Tropfsteinhöhlen von Postojna (Adelsberger Grotten). Der Nordosten wird von Ausläufern der Zentralalpen erreicht. Jenseits dieser Gebirgszüge bildet Hügelland zu beiden Seiten der Drau den Übergang zum Pannonischen Becken. Im Süden Sloweniens erstreckt sich das fruchtbare und stark besiedelte Hügelland der Unterkrain. Das Staatsgebiet wird in westöstlicher Richtung von den Hauptflüssen Mur, Drau und Save durchquert. Im Südwesten hat Slowenien einen 47 Kilometer langen Küstenabschnitt am Golf von Triest, einer Bucht des Adriatischen Meeres. In der Hauptstadt Ljubljana beträgt die mittlere Jännertemperatur -1 °C, die des Juli liegt bei 20 °C. Geschichte: 8.-4. Jh. v.C.: 4. Jh. v.C.: 10 v.C.: 550-750: 630: ab 955: 1000-1050: 1246-1269: ab 1278: ab 1333: 1456: 1797-1813: 1848-1849: 1918: 1920: 1929: April 1941: 1945: ab 1963: 1990: Besiedlung der Ostalpen durch illyrische Stämme Vordringen keltischer Stämme in den Ostalpen; Fürstentum Noricum Eingliederung von Noricum in das Römische Reich Besiedlung der Ostalpen durch Slawen aus dem Dnjepr-Gebiet Fürstentum Karantanien Deutsche Ostkolonisation; Trennung der Alpenslawen in Tschechen, Slowaken und Slowenen Auflösung von Großkarantanien in die Provinzen Kärnten, Steiermark und Krain Übernahme der Besitztümer durch den böhmischen König Ottokar II. Einverleibung der Steiermark, des Sanneck, Kärntens, Krains, des March, der Weißkrain, Istriens, Triests samt Karstgebiet durch die Habsburger Aufstieg der Dynastie Sanneck (ab 1341 Grafen von Cilli) Tod von Graf Ullrich II. von Cilli; Aussterben der Dynastie; erneute Unterwerfung durch die Habsburger Napoleonische Truppen besetzen das Siedlungsgebiet der Slowenen Wiener Märzrevolution; Einigungsbestrebungen der Südslawen innerhalb der Habsburger Doppelmonarchie ab 1867 Proklamation des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen; Italien annektiert die slowenische Küstenregion. Volksabstimmung in Kärnten führt zur Festlegung der Karawankengrenze mit Österreich. Staatsstreich des Königs, Aufhebung der Verfassung, Neueinteilung des Landes, das sich fortan Königreich Jugoslawien nennt. Deutsche Truppen besetzen Jugoslawien. Gründung der Demokratischen Föderativen Volksrepublik Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ) Bildung der ersten nichtkommunistischen Regierung INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Slowenien - Eckdaten 1990: 1991: 2004: 88,5 Prozent der Slowenen stimmen für die Unabhängigkeit des Landes. Unabhängigkeit des Landes wird proklamiert, Verabschiedung einer demokratischen Verfassung nach westlichem Vorbild, Einführung eines Zwei-Kammersystems Beitritt Sloweniens zur NATO und zur Europäischen Union Politik und Staatsform: Janez Drnovšek ist seit 2002 Staatspräsident von Slowenien. Der erste Mann im Staat wird alle fünf Jahre direkt vom Volk gewählt und ist der oberste Repräsentant der Republik Slowenien sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Regierung ist dem Parlament gegenüber verantwortlich. Der Ministerpräsident, von der Staatsversammlung mit einfacher Mehrheit gewählt, leitet die Arbeit der Regierung und bestellt die Minister. Das Parlament der Republik Slowenien besteht aus zwei Kammern, der Staatsversammlung und dem Staatsrat. Die Staatsversammlung ist das höchste Gesetzgebungsorgan. Wahlen für die insgesamt 90 Abgeordnetensitze finden alle vier Jahre statt, je ein Sitz steht der italienischen bzw. ungarischen Minderheit zu. Der Staatsrat der Republik Slowenien ist die Vertretung sozialer, wirtschaftlicher, beruflicher und lokaler Interessensverbände. Der Staatsrat hat in erster Linie eine beratende Funktion. Slowenien ist in 11 Stadtgemeinden und 193 Gemeinden gegliedert. Bevölkerung und Religion: 96 Prozent der Bevölkerung sind Slowenen. Darüber hinaus leben u. a. Kroaten, Serben, Bosnier und Ungarn im Land. Die Bevölkerungsdichte beträgt 96 Einwohner je Quadratkilometer. Die mittlere Lebenserwartung beträgt für Männer 71,9 und für Frauen 79,8 Jahre (2004). 49 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (2002). Zu den größten Städten des Landes gehören die Hauptstadt Laibach (Ljubljana, 265.881 Ew.) sowie Maribor (111.000 Ew.) und Kranj (51.200 Ew.). Die Mehrzahl der slowenischen Bevölkerung davon ist römisch-katholisch, Minderheiten sind protestantisch und serbisch-orthodox. Wirtschaft: Metallverarbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau, Textil-, Leder- und Möbelindustrie sowie die Herstellung von elektrotechnischen, chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen zählen zu den wichtigsten Produktionszweigen. Zu den wichtigsten Exportprodukten Sloweniens gehören Maschinen, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel und Bekleidung. Haupteinfuhrgüter sind Rohstoffe und Fahrzeuge. Die bedeutendsten Handelspartner des Landes sind Deutschland, Österreich, Italien, Kroatien und Frankreich. An Bodenschätzen werden Eisenerz, Blei, Zink, Kupfer, Quecksilber und Braunkohle abgebaut. 10 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 38 Prozent in der Industrie und 51 Prozent im Dienstleistungssektor (2001). Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 16.400 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 16.400 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 20 Prozent. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Slowenien - Eckdaten Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst 45 Prozent des Landes. Aufgrund der Höhenlage und des Niederschlagsreichtums sind etwa zwei Drittel davon Wiesen und Weiden, auf denen vornehmlich Viehzucht betrieben wird. Besonders verbreitet ist dabei die Rinderhaltung. 8,6 Prozent werden als Ackerland genutzt. Hauptanbauprodukte sind Kartoffeln, Weizen, Mais, Hopfen, Wein und Obst (vor allem Äpfel). Weltbekannt ist die Pferdezucht in Lipica. Bildungswesen: Das slowenische Schulsystem beinhaltet eine neunjährige Grundstufe sowie eine vierjährige Gymnasialstufe. Es besteht allgemeine Schulpflicht. Das Erziehungs- und Bildungssystem in Slowenien ist folgendermaßen gegliedert: vorschulische Erziehung; Grundschulbildung; Mittelschulbildung. Fast alle Grundschüler (98 Prozent) führen ihren Bildungsgang an einer Mittelschule weiter. In Sonderprogrammen erhalten Schüler mit Grundschulabschluss eine in der Regel zweieinhalbjährige Berufsausbildung mit Abschluss. Die vierjährige Mittelschule wird mit der Allgemeinbildenden bzw. der Berufsmatura abgeschlossen, welche zum Studium an den Hochschulen und Universitäten berechtigen. In Slowenien gibt es derzeit drei wissenschaftliche Hochschulen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- España - Eine Reise durch Europa Spanien - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Madrid konst. Monarchie Juan Carlos I. 40,4 Mio. 504.800 km² Euro 1. Jänner 1986 ja E 0034/ Spanisch 12. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Spanien - Eckdaten Geographie: Spanien erstreckt sich über den größeren Teil der Iberischen Halbinsel und grenzt im Norden an den Golf von Biscaya, an Frankreich und Andorra, im Osten an das Mittelmeer, im Süden an das Mittelmeer und an den Atlantik und im Westen an Portugal und den Atlantik. Die britische Kronkolonie Gibraltar liegt im äußersten Süden der Iberischen Halbinsel. Die Balearen im Mittelmeer und die Kanarischen Inseln im Atlantik vor der Küste Afrikas sind spanisches Territorium. Weiterhin stehen zwei kleine Exklaven in Marokko, Ceuta und Melilla, sowie drei Inselgruppen nahe der Küste von Afrika unter spanischer Verwaltung. Das zentrale Hochland der Meseta, die anschließenden Gebirge sowie die äußeren Becken- und Gebirgslandschaften prägen das spanische Festland. Zu den höchsten der äußeren Randgebirge gehören die Pyrenäen im Norden und die Betische Kordillere mit der Sierra Nevada im Süden. Der Pico de Aneto ist mit 3.404 Metern der höchste Gipfel der Pyrenäen, die die Grenze zu Frankreich bilden. Der Ebro ist 910 Kilometer lang und der einzige der großen spanischen Flüsse, die in das Mittelmeer münden. Alle anderen bedeutenden Flüsse (wie Guadalquivir, Duero, Tejo) münden in den Atlantik. Die nördlichen Landesteile sind ozeanisch geprägt, im überwiegenden Landesteil herrscht jedoch subtropisch-mediterranes Klima. Die mittleren Monatstemperaturen liegen im Sommer um 20 °C, im Winter bei etwa 9 °C. Geschichte: 1.000 v. C.: 6. Jh v. C.: 1100 v. C.: 5. Jh v. C.: 226 v. C.: 218-201: 409 n. Chr. 711: 10. Jh: 1031: 1035-1065: 1230: 1489: 1492: 1516: 1701: 1705-1713: 1808-1814: 1812: 1814: 1898: Besiedlung durch die Iberer Kelten dringen im Zuge einer Völkerwanderung von Frankreich her ein. Phöniker gründen die Kolonie Gadir an der Stelle des heutigen Cadiz. Die Karthager dehnen von Nordafrika aus ihren Einfluss aus. Ebrovertrag zwischen Hasdrubal und den Römern 2. Punischer Krieg; Iberische Halbinsel ist danach römische Provinz. Die Westgoten dringen auf die Iberische Halbinsel vor. Ansturm des Islam; Roderich ist der letzte Westgotenkönig in Spanien Kalifat von Córdoba herrscht über weite Teile der iberischen Halbinsel. Zerfall des muslimischen Kalifats in mehrere Kleinstaaten Ferdinand I. von Kastilien und Leon übernimmt die Herrschaft Königreich Kastilien und León Vereinigung der Kronen von Kastilien-Leon (Isabella I.) und AragonKatalonien (Fernando II.) zum Spanien der „Katholischen Könige“ Fall der letzten muslimischen Bastion Granada, Entdeckung Amerikas, Entstehung des spanischen Weltreiches Der spätere Deutsche Kaiser Karl V. von Habsburg (1519) wird König von Spanien (Spanien unter den Habsburgern von 1516-1700) Philipp V. von Borbón; Spanien unter den Bourbonen (1701-1808) Spanischer Erbfolgekrieg; Frieden von Utrecht (1713); England erhält Gibraltar Joseph Bonaparte (Bruder von Napoleon I.) wird König von Spanien. Volksversammlung (Cortes) von Cádiz, erster Verfassungsentwurf Rückkehr der Bourbonen Unabhängigkeit der span. Kolonien (Kuba, Puerto Rico, Philippinen) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Spanien - Eckdaten 1931-1936: 1936: 1936-1939: 1939-1945: 1955: 1969: 1975: 1977: 1982: 1986: 1988: 2002: Ausrufung der Republik Aufstand der Militärs unter General Franco Spanischer Bürgerkrieg, Beginn der Franco-Diktatur Spanien ist im Zweiten Weltkrieg neutral Aufnahme in die Vereinten Nationen Franco bestimmt offiziell den bourbonischen Prinzen Juan Carlos zu seinem Nachfolger. Tod Francos; Juan Carlos wird als Juan Carlos I. zum König proklamiert und wenig später inthronisiert. Er leitet den Demokratisierungsprozess ein. Mitglied im Europarat Beitritt zur NATO Spanien wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaften. Spanien wird Mitglied der Westeuropäischen Union (WEU). Einführung des Euro-Bargeldes Politik und Staatsform: König Juan Carlos I. ist das Staatsoberhaupt des Königreichs Spanien, welches als Parlamentarische Erbmonarchie strukturiert ist. Das Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus und dem Senat (2-Kammer-System) mit 350 bzw. 259 Sitzen. Der Ministerpräsident wird vom König ernannt und vom Parlament bestätigt. Er leitet ein Kabinett von 16 Ministern und ist befugt, die beiden Kammern des Parlaments, Kongress und Senat, aufzulösen und so verfrühte Neuwahlen zu veranlassen. Das Staatsgebiet ist in 52 Provinzen und 17 Autonome Gemeinschaften sowie die nordafrikanischen Exklaven Ceuta und Melilla gegliedert. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 81 Einwohnern pro Quadratkilometer. 78 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (2002). Mehr als drei Millionen Spanier leben im Ausland. Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 76 und für Frauen bei 82,9 Jahren (2004).Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist Madrid mit etwa 3,09 Millionen Einwohnern (2003), die zweitgrößte Stadt ist Barcelona (1,50 Mio. Ew.). Weitere bedeutende Städte sind u. a. Valencia (781.000 Ew.), Sevilla (710.000 Ew. ), Zaragoza (626.000 Ew.) und Bilbao (350.000 Ew.). Ein Großteil der Spanier bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche. Es gibt kleinere Gemeinden von Protestanten, Juden und Muslimen. Wirtschaft: Die einzelnen spanischen Regionen weisen zum Teil sehr unterschiedliche Strukturen auf. So sind Regionen wie Galicien und Rioja durch landwirtschaftliche Produktion geprägt, während in Madrid, auf den Kanaren und den Balearen der Dienstleistungssektor dominiert. Wichtigste Wirtschaftszweige sind Tourismus, Kommunikation und Informatik, metallverarbeitende Industrie (einschließlich Kraftfahrzeugsektor und Schiffbau), Maschinenbau, Landwirtschaft (einschließlich Ernährungswirtschaft und Fischerei) und petrochemische Erzeugnisse. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Spanien - Eckdaten Bei weitem wichtigste Handelspartner sind die EU-Mitgliedsstaaten. Bedeutende spanische Exportgüter sind Automobile, landwirtschaftliche Produkte (Obst, Gemüse, Wein), Ausrüstungsgüter, chemische Erzeugnisse. Importiert werden hauptsächlich Energieträger, Automobile, Maschinen, Elektronik sowie chemische Erzeugnisse. An Bodenschätzen verfügt Spanien über Pyrit, Kalisalz, Quecksilber, Buntmetallerze, Uranerz, Eisenerz, Braunkohle, Steinkohle, Phosphate und Erdöl. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 20.400 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 20.200 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 16 Prozent. Landwirtschaft: Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln, Roggen, Hafer, Reis, Trauben, Tomaten und Zwiebeln. Spanien weist ausgedehnte Weinanbaugebiete sowie Citrus- und Olivenhaine auf. In den trockenen Gebieten Südspaniens finden sich auf großen Flächen Ölbaumpflanzungen. Weitere wichtige Anbauprodukte im Süden sind Baumwolle und Wein. Spanien ist einer der weltweit größten Weinproduzenten. Auch Viehzucht, insbesondere die Haltung von Schafen, Ziegen, Schweinen und Rindern, spielt eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Entsprechend wächst auch die Produktion von Fleisch und Milch. Die Erträge der Wälder in Spanien können den Bedarf des Landes an Nutzholz allein nicht decken. Die Waldfläche nimmt jährlich kaum zu, da die Aufforstung durch zahlreiche Busch- und Waldbrände gestört wird. Vor der Atlantikküste in Galicien befinden sich die wichtigsten Fischfanggründe, wo besonders Thunfisch, Sardine, Seehecht, Sardelle, Makrele und Tintenfisch gefangen werden. Bildungswesen: In Spanien ist die Schulausbildung kostenlos. Es besteht eine Schulpflicht von 11 Jahren. Das Schulsystem besteht aus der Vorschule, der Grundschule und einer weiterführenden Schule. Danach können die Schüler entweder eine ein bis zwei Jahre dauernde Berufsausbildung absolvieren oder das sich über zwei Jahre erstreckende Bachillerato als Vorbereitung und Bedingung für den Besuch der Universität ablegen. Zu den bedeutendsten Universitäten des Landes gehören die Universität und die Polytechnische Hochschule von Madrid sowie die Universitäten von Barcelona, Granada, Salamanca, Sevilla und Valencia. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- ýeská Republika - Eine Reise durch Europa Tschechische Republik - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Prag Republik Vaclav Klaus 10,2 Mio. 79.000 km² Tschechische Krone (1 Euro = 32,22 CZK) 1. Mai 2004 ja CZ 00420/ Tschechisch 8. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Tschechische Republik - Eckdaten Geographie: Die Tschechische Republik grenzt im Nordosten an Polen, im Südosten an die Slowakei, im Süden an Österreich und im Westen und Nordwesten an Deutschland. Das Böhmische Massiv bildet das Kernland der Tschechischen Republik und wird im Südwesten vom Böhmerwald und Oberpfälzer Wald, im Nordwesten vom Erzgebirge, im Nordosten von den Sudeten und im Südosten von der Böhmisch-Mährischen Höhe begrenzt. Die Schneekoppe im Riesengebirge bildet mit 1.603 Metern die höchste Erhebung. Zu den längsten Flüssen des Landes zählen Moldau, Elbe, Eger, Lainsitz und Oder. Der größte See ist der Moldaustausee (47 Quadratkilometer). Das Klima ist gemäßigt und nach Osten hin kontinental mit größeren Temperaturunterschieden. Die mittleren Jännertemperaturen liegen zwischen -2 °C; die mittleren Julitemperaturen betragen bis 20 °C. Geschichte: 4. Jh. v. C.: 5./6. Jh.: 9. Jh.: 935: 973-76: 1212: 1306: 1310: 1348: 1415: 1471-1526: 1618: 1526-1918: 1918: 1939: 1945: 1968: 1969: 1989: 1990: Besiedelung durch die Kelten Völkerwanderung; Slawen lassen sich auf dem heutigen Gebiet Böhmens und Mährens nieder. Großmährisches Reich unter der Herrschaft der Premysliden Ermordung des Fürsten Vaclav, des Nationalpatrons Böhmens Errichtung des Prager Bistums Premysl Otakar I. erhielt die Goldene Sizilianische Bulle, die das Fürstentum Böhmen zum Königreich und die böhmischen Fürsten zu Königen erklärte. Ermordung von Vaclav III. Mit ihm erlosch die männliche Linie der Premysliden Dynastie. Beginn der Herrschaft der Luxemburger Gründung der Prager Universität, die erste nördlich der Alpen und östlich des Rheins. Jan Hus, tschech. Reformator wird am Konzil von Konstanz verbrannt. Herrschaft der Jagiellonen Prager Fenstersturz (Auslöser des Dreißigjährigen Krieges) Die Herrschaft der Habsburger brachte eine Zentralisierung der Herrschaft und den Aufbau eines multinationalen Reichs mit sich. Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg; Gründung der Tschechoslowakischen Republik Besetzung durch deutsche Truppen. "Kaschauer Programm" der neuen Regierung der Nationalen Front unter Premierminister Fierlinger; Wiederangliederung der Slowakei und Anlehnung an die Sowjetunion; Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag, Beginn der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung; kommunistische Machtübernahme Aktionsprogramm der KP unter Alexander Dubcek ("Prager Frühling"); militärische Intervention des Warschauer Paktes (ohne Rumänien) Föderalisierung des Staates Beginn der "Samtenen Revolution"; Vaclav Havel wird von Föderalversammlung zum Präsidenten der CSSR gewählt. Neuer Staatsname: Tschechische und Slowakische Föderative Republik (CSFR) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Tschechische Republik - Eckdaten 1991: 1993: 1999: 2004: Beitritt der CSFR zum Europarat Einvernehmliche Trennung der CSFR: Entstehung der Tschechischen und Slowakischen Republiken Beitritt zur NATO Beitritt zur EU Politik und Staatsform: Staatspräsident der Tschechischen Republik ist zur Zeit Vaclav Klaus. Das Staatsoberhaupt wird für die Dauer von fünf Jahren in einer gemeinsamen Sitzung von Abgeordnetenkammer und Senat gewählt. An der Spitze der Regierung steht der Ministerpräsident, der auf Vorschlag der Abgeordnetenkammer vom Präsidenten ernannt wird. Der Ministerpräsident schlägt die übrigen Regierungsmitglieder vor, die ebenfalls vom Präsidenten ernannt werden. Das Parlament besteht aus der Abgeordnetenkammer (200 Sitze) und dem Senat (81 Sitze), wobei der Senat über verhältnismäßig wenig Macht verfügt und eher ein Kontrollorgan darstellt. Die Wahl der 200 Sitze zählenden Abgeordnetenkammer findet alle vier Jahre nach dem Verhältniswahlrecht statt. Das Parlament hat das Haushaltsrecht, stimmt über Gesetze ab und wählt gemeinsam mit dem Senat den Präsidenten. Regional ist die Tschechische Republik in 14 Kreise gegliedert. Bevölkerung und Religion: Die Bevölkerungsdichte beträgt 130 Einwohner je Quadratkilometer. Die Tschechen sind mit 94 Prozent stärkste Bevölkerungsgruppe. Zu den ethnischen Minderheiten zählen Slowaken, Polen, Deutsche sowie Sinti und Roma. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 75,8 Jahren (2003). 75 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (2001). Die tschechische Hauptstadt Prag ist auch die größte Stadt (1,18 Mio. Ew.), gefolgt von Brünn (376.000 Ew.) und Ostrau (317.000 Ew.). Rund ein Drittel der tschechischen Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an. Daneben gibt es noch die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder, die hussitische Kirche und andere protestantische Gemeinden sowie die orthodoxe Kirche. Eine kleine jüdische Gemeinde lebt in Prag. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung ist konfessionslos. Wirtschaft: Eine zentrale Rolle nimmt die verarbeitende Industrie ein. Hier sind neben Maschinen- und Fahrzeugbau u.a. chemische Industrie, Erdölverarbeitung sowie die Erzeugung von Nahrungs- und Genussmitteln zu nennen. Ebenfalls Bedeutung haben Baustoff-, Elektro- und Leichtindustrie. Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben den EU-Staaten auch Russland. Zu den Hauptexportgütern gehören Maschinen und Fahrzeuge, chemische Erzeugnisse, Braunkohle sowie Nahrungs- und Genussmittel. Importiert werden Maschinenund Fahrzeugteile, chemische und pharmazeutische Produkte, mineralische Brennstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas. Die Tschechische Republik ist ein wichtiger Anziehungspunkt des internationalen Fremdenverkehrs. Vor allem die Hauptstadt Prag verzeichnet sehr hohe Besucherzahlen. Darüber hinaus ist auch der Bädertourismus (z. B. in Karlsbad, Marienbad und Franzensbad) von großer Bedeutung. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Tschechische Republik - Eckdaten Auch in einigen Gebirgsregionen ist die touristische Infrastruktur (u. a. für den Wintersport) sehr gut ausgebaut. An Rohstoffen werden Steinkohle, Braunkohle, Kaolin, Graphit, Blei und Zink abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf beträgt im Jahr 2004 14.600 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 13.900 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19 Prozent. Landwirtschaft: Die fruchtbarsten Böden des Landes befinden sich in den Tiefländern und Hügellandschaften des Böhmischen Beckens in Nord- und Mittelböhmen sowie in der Mährischen Senke. Hauptanbauprodukte sind Weizen, Gerste, Roggen, Flachs, Hopfen, Zuckerrüben, Obst, Wein, Kartoffeln sowie Mais und Gemüse. Die Rinder-, Schweineund Geflügelhaltung stellt ebenfalls einen wichtigen Zweig des Agrarsektors dar, ebenso wie die Karpfenzucht. Die Wälder des Böhmischen Massivs liefern bedeutende Mengen an Nutzholz. Bildungswesen: In Tschechien besteht eine neunjährige Schulpflicht, beginnend mit dem 6. Lebensjahr. Fast alle Schüler besuchen nach Abschluss der Grundschule eine Mittelschule. Sie haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Arten von Mittelschulen: Fachmittelschule, Berufsmittelschule oder Gymnasium. Voraussetzung für den Besuch ist zumeist das Bestehen einer Aufnahmeprüfung. Nach 5, 7 oder 9 Jahren in der Grundschule können die Schüler auf das Gymnasium wechseln. Nach Abschluss der 13. Klasse erhalten sie das Reifezeugnis. Die Reifeprüfung kann an allen Mittelschulen erworben werden. Sie berechtigt zum Hochschulstudium. An den Fachmittelschulen sowie an den Berufsmittelschulen kann man eine Berufsausbildung mit Reifeprüfung absolvieren. Die bedeutendste Hochschule ist die Karls-Universität in Prag. Weitere staatliche Universitäten gibt es in Olmütz, Brünn, Pilsen und Troppau. 1995 wurden Studiengebühren eingeführt. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Magyarország - Eine Reise durch Europa Ungarn - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt:: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Budapest Republik Ferenc Madl 10,2 Mio. 93.000 km² Forint (1 Euro=254,09 HUF) 1. Mai 2004 ja H 0036/ Ungarisch 20. August -1- - Eine Reise durch Europa Ungarn - Eckdaten Geographie: Ungarn grenzt im Norden an die Slowakei, im Nordosten an die Ukraine, im Osten an Rumänien, im Süden an Serbien und Montenegro, an Kroatien und Slowenien sowie im Westen an Österreich. Das Land erstreckt sich über den größten Teil des von Gebirgen umrahmten Pannonischen Beckens. Nahezu der gesamte Osten und Süden des Landes wird von dem Großen Ungarischen Tiefland eingenommen. Diese Großlandschaft wird von der Theiß durchflossen und weist in weiten Teilen steppenartigen Charakter auf. Das Kleine Ungarische Tiefland erstreckt sich im Nordwesten des Landes. Die beiden Tiefländer werden vom Ungarischen Mittelgebirge getrennt. Die Donau bildet nicht nur die Grenze zur Slowakei, sondern teilt auch das Mittelgebirge in das Transdanubische Mittelgebirge und das Nordungarische Gebirge. Der Kékes markiert mit 1.014 Metern die höchste Erhebung des Landes. Im Südwesten befindet sich das Transdanubische Hügelland, wo auch der Plattensee (größter See Mitteleuropas) zu finden ist. Ungarn hat ein relativ trockenes Kontinentalklima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die mittleren Temperaturen liegen im Jänner zwischen -1 °C und -3 °C sowie im Juli zwischen 21 und 23 °C. Geschichte: 1. Jh.: 5. Jh.: 896: 997-1038: 1222: 1241/1242: 1370: 1387-1437: 1397-1439: 1458-1490: 1526: 1541-1686: 1686: Das Gebiet des heutigen Ungarns wird Teil des römischen Reiches. Attila, der Hunnenkönig beherrscht das heutige Ungarn. "Landnahme" durch sieben aus dem Osten kommenden Stämme der Magyaren Stephan I., der Heilige, Staatsgründer und erster ungarischer König; Westorientierung des sich formierenden Königreichs Andreas II. (1175-1235) erlässt die Goldene Bulle über aristokratische Vorrechte. Einfall der Mongolen Vereinigung der Königreiche Ungarns und Polens Herrschaft des deutschen Kaisers Sigismund von Luxemburg über Ungarn; Entwicklung eines Ständestaates Bedrohung durch osmanisch-türkisches Reich Matthias Corvinus besetzt wichtigste Ämter und Behörden mit Magyaren, die deutsche Bevölkerung (etwa 50 %) behält jedoch ihre eigenen Rechte; Kampf gegen die Osmanen. Die ungarische Armee wird in der Schlacht von Mohács von den Türken vernichtend geschlagen; Land wurde gedrittelt: den Westen erhielten die Habsburger, im Osten Fürstenstand Siebenbürgen, die Mitte wurde von den Türken besetzt. Unter der Herrschaft der Türken (145 Jahre) wird Buda westliche Grenzstadt des Osmanischen Reiches. Rückeroberung Budas und Pests durch kaiserliche Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen; Habsburger Herrschaft über ganz Ungarn, ab 1698 Ansiedlung der Ungarndeutschen, vor allem in der Zeit von Maria Theresia (1740 – 1780) INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Ungarn - Eckdaten 1703-1711: 1848/49: 1867: 1916: 1918: 1919: 1920: 1941: 1944: 1945: 1949 1956: 1957-1989: 1989: 1991: 1999: 2004: Unabhängigkeitskampf gegen den Habsburger Machtanspruch in Siebenbürgen unter der Führung des Fürsten Ferenc II. Rákoczi. Ungarisch wird Staatssprache. Der nationale Unabhängigkeitskampf führt zur Revolution; Niederschlagung des Freiheitskampfes mit Hilfe russischer Truppen Pest wird Sitz des Reichstages sowie Sitz aller ung. Ämter der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie; Krönung Kaiser Franz Josefs I. zum König von Ungarn Kaiser Karl I. von Habsburg wird zum letzten ungarischen König gekrönt (Karl IV. von Ungarn). Bürgerlich-demokratische Revolution, Proklamation der Republik Räterepublik für 133 Tage Vertrag von Trianon: Ungarn verliert zwei Drittel seines Staatsgebietes an Serbien, Tschechien und Rumänien Ungarn erklärt der Sowjetunion den Krieg; nach Vernichtung der 2. ungarischen Armee "Schaukelpolitik" Besetzung Budapests durch deutsche Truppen; Kriegserklärung der provisorischen Regierung an Deutschland Eroberung Ungarns durch die Rote Armee 20. August (St. Stephans-Tag): Verkündung der Verfassung der Ungarischen Volksrepublik Ungarn-Aufstand, der von den sowjetischen Truppen niedergeschlagen wird Sozialistische Volksrepublik mit Einparteiensystem Ungarn öffnet seine Grenze für Deutsche aus der DDR Ausrufung der Republik, Abzug der Roten Armee aus Ungarn NATO-Beitritt Beitritt zur EU Politik und Staatsform: Ungarischer Staatspräsident ist seit Juni 2000 Ferenc Madl. Der Staatspräsident wird auf fünf Jahre vom Parlament gewählt. Er besitzt ein suspensives Vetorecht und gemeinsam mit Parlament und Regierung das Initiativrecht in der Gesetzgebung. Der Ministerrat, das Regierungs- und oberste Verwaltungsorgan des Landes, wird auf Vorschlag des Präsidialrates vom Parlament gewählt. Ungarn hat ein Ein-Kammer-Parlament mit 386 Abgeordneten, das für vier Jahre vom Volk gewählt wird - die sogenannte "Landesversammlung". Es besitzt die Kompetenz zur Gesetzgebung und kann ebenso wie der Staatspräsident neue Gesetzesinitiativen unterbreiten. Das Parlament wählt den Staatspräsidenten und den Ministerpräsidenten. Das Staatsgebiet ist in 19 regionale und 23 städtische Bezirke, sogenannte Komitate, unterteilt. Bevölkerung und Religion: Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 109 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die nördlichen Landesteile sind wesentlich dichter besiedelt als der Süden. Die Lebenserwartung liegt bei 72,2 Jahren (2004). INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Ungarn - Eckdaten Die Bevölkerung lebt zu 65 Prozent in Städten. Die Hauptstadt Budapest hat etwa 1,74 Millionen Einwohner und ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Ungarns. Weitere bedeutende Städte sind Debrecen (207.000 Ew.), Miskolc (182.000 Ew.), Szeged, (164.000 Ew.), sowie Pécs (160.000 Ew.). Zwei Drittel der Bevölkerung sind römisch-katholisch, rund ein Viertel ist protestantisch; zudem gibt es noch einige kleinere Religionsgemeinschaften. Wirtschaft: Bedeutende Industriezweige sind Maschinen- und Fahrzeugbau, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Textil- und Bekleidungsindustrie sowie Lederwarenproduktion. Außerdem werden auch chemische Erzeugnisse und Baustoffe hergestellt. Handelsbeziehungen unterhält Ungarn hauptsächlich mit den EU-Mitgliedstaaten, den USA sowie Russland. Zu den wichtigsten Exportprodukten zählen Maschinen und Transportausrüstungen, Nahrungsmittel und Getränke, chemische Erzeugnisse, Kleidung und Textilien sowie Nutztiere. Hauptimportprodukte sind vor allem Maschinen und vorgefertigte Teile, Nahrungs- und Genussmittel, Energieträger sowie Rohstoffe. Von den 4,86 Millionen Erwerbstätigen (2002) sind etwa 59 Prozent in der Dienstleistungsbranche, 35 Prozent in der Industrie und ca. 6 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. An Bodenschätzen werden Braunkohle, Steinkohle, Bauxit, Erdöl, Erdgas, Kupfer und Zink abgebaut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 beträgt 13.000 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 12.100 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 25 Prozent. Landwirtschaft: 50,1 Prozent der Gesamtfläche Ungarns werden als Ackerland genutzt. Die Haupterzeugnisse sind Mais, Weizen, Zuckerrüben, Gerste, Kartoffeln und Roggen, wobei Getreide die Hälfte der gesamten Produktionsmenge ausmacht. An Gemüse werden insbesondere Tomaten, Paprika und Zwiebeln angebaut. Die Weinbaugebiete in der Region um Tokaj sind auf der ganzen Welt berühmt. Die Viehwirtschaft konzentriert sich vor allem auf die Haltung von Schweinen und Schafen. Viele Betriebe haben sich auf die Geflügelhaltung spezialisiert. Etwa 2,8 Prozent der Agrarflächen werden für den Obstanbau genutzt. Der Fischfang ist am Plattensee, an der Donau und an der Theiß ein wichtiger regionaler Wirtschaftszweig. Die gefangenen Fischarten sind vor allem Barsche, Karpfen, Hechte und Welse. Bildungswesen: In Ungarn besteht für Kinder zwischen 7 und 16 Jahren Schulpflicht. Der Besuch der Grundschule ist kostenlos. Die öffentliche Hand trägt auch den Großteil der Kosten für den Besuch der Sekundarschulen und höheren Bildungseinrichtungen. Das Schulsystem besteht aus allgemeinen Schulen oder Grundschulen, die die ersten acht Klassen umfassen, aus Sekundarschulen und technischen Schulen sowie aus höheren Bildungseinrichtungen. Die bedeutendsten der knapp 60 höheren Bildungseinrichtungen Ungarns sind die Universitäten von Budapest, Pécs, Szeged und Debrecen. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4- Kyɩpoı Kibris - Eine Reise durch Europa Zypern - Eckdaten Hauptstadt: Staatsform: Staatsoberhaupt: Einwohner: Größe: Währung: EU-Beitritt: NATO-Mitglied: Intern. Kennzeichen: Intern. Vorwahl: Amtssprache: Staatsfeiertag: INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl Nikosia Republik T. Papadopulos 800.000 9.251 km² Zypern-Pfund (1 Euro = 0,58 CYP) 1. Mai 2004 nein CY 00357/ Griechisch, Türkisch 1. Oktober -1- - Eine Reise durch Europa Zypern - Eckdaten Geographie: Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Als zugleich östlichste und südlichste Mittelmeerinsel liegt Zypern im Schnittpunkt dreier Kontinente und uralter Seewege, die das "Morgenland" mit dem "Abendland" verbinden. Zwei Bergketten, Karpasia im Norden und Troodos im Süden, bilden die Grenze zu einer Tiefebene, der Messaria. Der Olympos (1.951 m) ist die höchste Erhebung der Insel und vulkanischen Ursprungs. Der Pedias ist mit 100 Kilometern der längste Fluss. Auf der Insel befinden sich einige Süßwasserseen und zwei größere Salzwasserseen. Außerdem gibt es künstlich angelegte Stauseen, in denen Regenwasser als Trinkwasser gespeichert wird. Auf Zypern herrscht mediterranes Klima, das im Vergleich zu anderen Inseln im Mittelmeer jedoch stärker kontinental geprägt ist. Die Sommer sind überwiegend heiß und trocken, während die Winter vor allem in höheren Lagen kalt und schneereich sein können. In der Hauptstadt Nikosia liegen die Mitteltemperaturen im Jänner bei 10 °C, im Juli bei 28,5 °C. Geschichte: 7.000-6.000 v. C.: um 1200 v. C.: 58 v. C.: 395-1184 n. C.: 1192-1489: 1489-1571: 1570: 1571-1878: 1878: 1914: 1925: 1955: 1960: 1963: 1974: 1983: 1998: 2002: 2004: Khirokitia (Chirokitia)-Kultur (jungsteinzeitliche Siedlungen) Beginn der Kolonisation Zyperns durch mykenische Griechen Zypern wird römische Provinz. Zypern Teil des Byzantinischen Kaiserreiches Königreich Zypern unter der Herrschaft der Lusignan (Kreuzfahrergeschlecht) Zypern unter der Herrschaft Venedigs Landung der Osmanen auf Zypern Herrschaft der Osmanen Abtretung Zyperns an Großbritannien unter Beibehaltung des Hoheitsrechts des Sultans Annexion der Insel durch Großbritannien Zypern wird Kronkolonie. Beginn des EOKA-Kampfes unter General Georgios Ausrufung der Unabhängigkeit Beginn blutiger Auseinandersetzungen zwischen griechischenund türkischen Zyprioten, Entsendung von UN-Friedenstruppen Zypernkrise (vom griechischen Diktator Dimitrios Ioannidis angezettelter Putsch gegen Staatspräsident Makarios, Invasion der türkischen Armee); faktische Teilung Zyperns Einseitige Ausrufung einer (nur von Ankara anerkannten) "Türkischen Republik Nordzypern" durch Rauf Denktasch Vorschlag von Denktasch für eine Konföderation zweier unabhängiger Staaten. Beginn von Direktverhandlungen zwischen Präsident Klerides und Rauf Denktasch. Dabei wird der Geltungsbereich des EUAcquis (des gemeinsamen Regel- und Normenwerks der Länder in der EU) bis zu einer Lösung des Zypern-Konfliktes auf den Südteil der Insel beschränkt. Beitritt zur Europäischen Union INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -2- - Eine Reise durch Europa Zypern - Eckdaten Politik und Staatsform: Amtierender Staatspräsident der Republik Zypern ist Tassos Papadopoulos. Die exekutive Macht liegt beim Präsidenten, der Staatsoberhaupt und Regierungschef in einer Person ist. Er wird durch allgemeine Wahlen für eine fünfjährige Amtsperiode bestellt. In der Republik Zypern setzt sich der Ministerrat aus elf vom Staatspräsidenten ernannten Ministern zusammen. Die Republik Zypern ist eine Präsidialdemokratie, jedoch erstreckt sich diese nicht auf den türkischen Norden der Insel, der durch eine eigene Regierung verwaltet wird. Das Parlament der Republik Zypern setzt sich aus 80 Abgeordneten zusammen, die für eine fünfjährige Amtsperiode vom Volk gewählt werden. 56 Mitglieder der Legislative sind griechische Zyprioten, die von ihrer Gemeinschaft gewählt werden und 24 Mitglieder türkische Zyprioten, die von der türkisch-zypriotischen Volksgruppe zu wählen sind. Da die türkisch-zypriotischen Abgeordneten seit 1964 ihre Parlamentsmandate nicht mehr wahrnehmen, sind ihre Sitze im Parlament vakant. So agiert das Repräsentantenhaus nur durch seine griechisch-zypriotischen Mitglieder: Es beschließt Gesetze mit einfacher Mehrheit. Zypern hat eine Zentralverwaltung mit 6 Distrikten. Bevölkerung und Religion: Zypern weist eine Bevölkerungsdichte von 84 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. 84 Prozent der Einwohner sind griechischsprachige Zyprioten, ca. 13 Prozent sind türkischer Abstammung. Der Rest der Bevölkerung setzt sich aus Armeniern und Angehörigen anderer ethnischer Gruppen zusammen. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 77,5 Jahren (2004). Größte Stadt ist die geteilte Hauptstadt Nikosia mit 197.800 Einwohnern (2000); davon leben ca. 44.000 Menschen im türkischen Teil. Limassol (158.000 Ew.), Larnaca (69.700 Ew.) und Famagusta (20.500 Ew.) sind die größten Hafenstädte des Landes. Der griechische Teil der Bevölkerung gehört der zypriotischen Kirche an. Die türkische Minderheit gehört überwiegend dem Islam an, vor allem der sunnitischen Ausrichtung. Weitere kleine religiöse Gruppen bilden die Maroniten (arabische Christen), Katholiken und Juden. Wirtschaft: Das produzierende Gewerbe umfasst überwiegend die Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Tabak sowie die Herstellung von Textilien, Bekleidung, chemischen Erzeugnissen und Lederwaren. Die Produktion erfolgt sowohl im griechischen als auch im türkischen Teil Zyperns überwiegend in Kleinbetrieben. Die Hauptexportgüter des griechisch-zypriotischen Teils der Insel sind landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete Produkte. Die bedeutendsten Einfuhrgüter sind Erdöl, Fahrzeuge, Textilien und Getreide. Großbritannien, Russland, Libanon und Griechenland sind die wichtigsten Handelspartner. Im türkisch-zypriotischen Teil werden vorwiegend Agrarprodukte exportiert und Maschinen, Fahrzeuge und chemische Produkte eingeführt. Die Türkei ist der wichtigste Handelspartner und Geldgeber; Hauptabnehmer der türkischzypriotischen Exportgüter ist Großbritannien. Bodenschätze Zyperns sind Kupfer, Chromerze, Mangan und Marmor. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -3- - Eine Reise durch Europa Zypern - Eckdaten Traditionell hat die Tourismusindustrie einen Anteil von ca. 20 Prozent an der Gesamtwirtschaft. Die stärksten Wachstumsimpulse für die Wirtschaft Zyperns gehen vom Dienstleistungssektor aus. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf beträgt im Jahr 2004 17.800 Euro, der Durchschnittsverdienst beläuft sich auf 17.800 Euro pro Jahr. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 15 Prozent. Landwirtschaft: Noch immer ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. Hauptanbaugebiet ist die zentrale Ebene mit ihren fruchtbaren Böden, die künstlich bewässert werden. Die meisten Ackerflächen werden nach einfachsten Methoden bearbeitet. 7,8 Prozent der Gesamtfläche Zyperns werden als Ackerland genutzt. Hauptsächlich werden Gemüse, Kartoffeln, Wein, Zitrusfrüchte, Gerste, Weizen, Johannisbrot, Oliven, Erdnüsse, sowie Tabak angebaut. Die Viehzucht spielt eine bedeutende Rolle: neben Schafen und Ziegen werden Schweine, Rinder, Esel, Maultiere und Pferde gezüchtet. Bildungssystem: In der Republik Zypern beträgt die allgemeine Schulpflicht 9 Jahre. Der Schulbesuch ist an den öffentlichen Schulen kostenfrei. Die Grundschule bildet den ersten sechsjährigen Pflichtschulbereich. Sie beginnt mit 5 ½ und endet mit 12 Jahren. Daran schließt sich die ebenfalls sechsjährige Sekundarbildung an, die wiederum in zwei Abschnitte unterteilt ist. Zwischen dem 12. und dem 15. Lebensjahr besuchen die Schüler das Gymnasium, nach dessen erfolgreichem Abschluss sie zwischen dem Gesamt-Lyzeum oder einer technisch-beruflichen Schule wählen können. Der größte Teil der Absolventen des Gymnasiums setzt den Schulbesuch am Gesamt-Lyzeum fort. Nach Bestehen der Lyzeumsprüfung erhalten die Absolventen das Apolytirion, das zum Studium an Hochschulen berechtigt. Es bestehen vier Universitäten, die größte befindet sich in Famagusta. INFO-POINT-EUROPAiAmt der Oö. Landesregierung Altstadt 30i4021 LinziTel. 0732/7720-14020 E-mail: [email protected] www.europainfo.at Eine Initiative von Europa-Landesrat Viktor Sigl -4-