GK100186 Zentralzone [Dra]

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Donau (inkl. Elbe) / Drau / Grundwasser
Hydrogeologische Charakterisierung
582666939
GK100186 ZENTRALZONE [DRA]
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EINLEITUNG
Die Grundwasserkörper-Gruppe Zentralzone [Drau] erstreckt sich über vier Bundesländer (Kärnten,
Steiermark, Salzburg und Tirol). Im Kärntner Raum reicht sie vom Glocknergebiet im Westen über die
Nockberge (Gurktaler Decke) bis zur Saualpe und Koralpe im Osten. In die Zentralzone eingeschnitten sind
auch mehrere Einzelgrundwasserkörper, darunter ein Teil des Drautales, das Tiebeltal, Glantal, Metnitztal,
Krappfeld, das Alte Gurktal, das Untere Gurktal, sowie das Lavanttal. Dazu kommen noch einzelne
kleinere Gebirgstäler, die aufgrund ihrer unbedeutenden Grundwasservorkommen nicht als eigenständige
Einzelgrundwasserkörper ausgewiesen wurden.
Die Gesamtfläche beträgt über 8059 km², mit einer maximalen Längserstreckung von 200 km und einer
mittleren Breite von 40 km. Die Zentralzone ist die größte Grundwasserkörper-Einheit in Kärnten (Abb.1).
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GEOLOGIE
Die Zentralzone wird von mehreren unterschiedlichen Decken, die sich im Zuge der alpidischen Orogenese
übereinandergeschoben haben, aufgebaut:
-
das Penninikum im Westen (Tauernfenster)
-
Mittelostalpiner Kristallinkomplex (zB. Kreuzeckgruppe im Westen, Saualpe und Koralpe im
Osten)
-
Oberostalpine Gurktaler Decke (Zentraler Bereich)
Das Penninikum taucht in den Alpen in Form von einzelnen Fenstern (Tauernfenster) unter den
Deckensystemen auf. In Kärnten tritt das Tauernfenster im Bereich der Glocknergruppe, der
Sonnblickgruppe bis hin zur Ankogel- und Reißeckgruppe auf. Das Tauernfenster besteht aus einem
zentralen Kern, dem Zentralgneis, und Schiefereinheiten, die den Kern umhüllen (Schieferhüllen).
Die Schieferhüllen bestehen aus diversen Schiefern, Phylliten, Quarziten und basischen Vulkaniten, die
heute als Grünschiefer vorliegen. Begrenzt wird das Tauernfenster durch tektonisch stark deformierte
Gesteine der Matreier Zone.
Südlich und östlich des Tauernfensters liegen die ausgedehnten Kristallinkomplexe der Kreuzeckgruppe
und des westlichen Nockgebietes. Im östlichen Nockgebiet und im Mittelkärntner Raum wird das
Altkristallin von der Gurktaler Decke überlagert und kommt erst im Osten, in der Saualpe und Koralpe,
wieder hervor. Das Altkristallin besteht fast durchwegs aus Gesteinen, die eine alpidische und eine
variszische Metamorphose durchgemacht haben. Ausgangsgesteine für die verschiedenen
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Abbildung 1: Geologische Karte von Kärnten (in: KRAINER 1988), Lage des Gruppengrundwasserkörpers
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Phyllite und Glimmerschiefer waren klastische Sedimente, Karbonatsedimente und Granite.
Die über das Altkristallin aufgeschobene Gurktaler Decke zeigt einen komplizierten internen Deckenbau,
bestehend aus zwei Teildecken mit unterschiedlichem Metamorphosegrad. Im Wesentlichen werden diese
Decken aus altpaläozoischen, schwach metamorphen Phylliten (Kalkphylliten, Chloritphylliten),
Karbonaten, Tonschiefern und basischen Vulkaniten aufgebaut. Innerhalb der Gurktaler Decke tritt das
Altkristallin in Form einzelner Fenster (Wimitzer Fenster, Friesacher Fenster, Ossiacher Tauern) zu Tage.
Im Osten wird die Gurktaler Decke von zwei Nord-Süd verlaufenden Gebirgszügen (Saualpe, Koralpe)
begrenzt. Diese sind charakterisiert durch einen komplexen Gesteinsaufbau. Es sind dies hauptsächlich
mittel- hochmetamorphe Gesteine wie Gneise, Glimmerschiefer, Amphibolite, Eklogite und Pegmatite.
Dazu kommt noch eine mehrphasige tektonische Überprägung und mehrere Metamorphosen. Bekannt ist
die Saualpe auch für ihren Mineralienreichtum (Hüttenberg).
Die Zentralzone wird im Süden von Karbonaten der Südlichen Kalkalpen, vom Sattnitzzug und vom
Klagenfurter Becken und Jauntal begrenzt.
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GRUNDWASSERVERHÄLTNISSE
Die Gesteine der Zentralzone bilden überwiegend Kluftaquifere aus, die zahlreiche unergiebige
Quellvorkommen liefern. Größere Quellvorkommen sind meist an verkarstungsfähige Marmorzüge und
Kalkphyllite innerhalb der Kristallinkomplexe gebunden (zB. Puffquelle im Mölltal, 50-70 l/s). Weiters
können quartäre Hangschuttkörper größere Mengen an Hangsickerwässern speichern. Vor allem in höher
alpinen Bereichen sind Quellvorkommen hauptsächlich an Schuttkörper und Moränenablagerungen
gebunden (zB. Aineckquelle mit ca. 10 l/s). Aufgrund des fehlenden Eisschurfes im Osten von Kärnten
sind im Bereich der Sau- und Koralpe mächtige Verwitterungsdecken vorhanden. Diese weisen eine relativ
gute Speichereigenschaft auf (zB. Ladinger Quellen mit ca. 20 l/s). Im Osttiroler Anteil ist als wichtige
Quelle die Goldriedquelle Matrei-Quelle anzuführen.
In der Zentralzone sind zahlreiche Hochgebirgstäler vorhanden, in deren Talboden Porengrundwässer
auftreten können (Mölltal, Liesertal, Mittleres Gurktal und Görtschitztal). Da es sich dabei eher um
unbedeutende Grundwasservorkommen handelt, wurden sie nicht als Einzelgrundwasserkörper
ausgewiesen. Die Grundwasserkörper sind eher geringmächtig und daher nur für Einzelversorgungen von
Bedeutung.
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LITERATUR
KRAINER, K. 1988: Ein geologischer Streifzug durch Kärnten. Carinthia II 178/98: 141-170, Klagenfurt.
OBERHAUSER, R. (Red.) 1980: Der geologische Aufbau Österreichs. Springer, Wien-New York.
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