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Palmsonntag, 13.April 2014, 19 Uhr
Evangelische Stadtkirche St. Dionys
Esslingen
am 13.April
Neckar 2014
Palmsonntag,
Schräges
19:00 Uhr
Evangelische Stadtkirche St. Dionys
Esslingen am Neckar
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Der Tod Jesu
Schwarzer Balken
[Faksimile]
GeStürzter
Titel
Negtiv
[Faksimile Libretto der Uraufführung 26. März 1755 in Part. CV 10.379]
Programmheft € 2,-
Palmsonntag, 13.April 2014, 19 Uhr
Evangelische Stadtkirche St. Dionys
Esslingen am Neckar
Carl Heinrich Graun
(1703/04 – 1759)
Der Tod Jesu,
eine Cantate, Berlin 1755
GraunWV B:VII:2
für Soli, Chor und Orchester
Anja Petersen-Metzger
Eva Kleinheins
Dennis Marr
Eric Fergusson
–
–
–
–
Annette Haberkern, Beate Däschler –
Martina Hasenzahl, Nico Winandy –
Oliver Hasenzahl, –
Ulrich Prinz, Ulrich Keller –
Michael Müller –
Sopran I
Sopran II
Tenor
Baß
Traversa I, II
Oboe I, II
Fagott I, II
Violoncello, Kontrabaß
Continuo
Chor und Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen
Carl Heinrich Graun, Portrait von Andreas Möller, ca. 1750
Titelseite:
Titelblatt des Uraufführungslibrettos, Staatsbibliothek zu Berlin
Preußischer Kulturbesitz, Musiksammlung. Signatur AmB 177
2
Jörg Dobmeier – Leitung
3
Carl Heinrich Graun und die Berliner Hofkapelle
C.H. Graun, geboren 1703/04, erhält seine erste musikalische Ausbildung als Chorknabe
an der Dresdner Kreuzschule, ist dort bereits als Sängerknabe (Rathsdiskantist) im
Dienste der Stadt tätig, studiert als ›Hochbegabter‹ 1718/19 an der Leipziger Universität,
kommt 1725 als Tenor an die Hofkapelle Braunschweig-Wolfenbüttel, wo das Komponieren mit zu seinen Dienstpflichten gehört. Er steigt dort bald zum Vize-Kapellmeister
auf. Graun komponiert Opern, Serenaden, Kirchenkantaten sowie Passions- und Trauermusiken. Da es am Hof auf längere Sicht keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt, wird er,
nachdem er den preußischen Kronprinzen Friedrich kennen gelernt hat, 1735 in dessen
Hofkapelle nach Ruppin, von 1736 an Rheinsberg, berufen, in der bereits sein älterer
Bruder Johann Gottlieb Graun angestellt ist.
Der Vater des Kronprinzen, König Friedrich Wilhelm I. (der Soldatenkönig), verfolgt damals andere Ziele. Er verzichtet auf eine repräsentative Hofmusik und löst bei
seinem Amtsantritt im Jahre 1719 die angesehene Berliner Hofkapelle auf, schafft auch
die musikalisch-heroischen Trompeter- und Pauker ab und stellt sie als einfaches (schlechter bezahltes) Musikkorps für den Signaldienst bei seinen Regimentern wieder ein.
Kronprinz Friedrich hat während eines Aufenthaltes am Dresdner Hof im Jahre
1728 erstmals die Aufführung einer italienischen Oper erlebt. Über die tragende Rolle
der Künste in der Staatsrepräsentation äußerte er sich noch vor seiner Thronbesteigung:
»Nichts gibt einem Reich mehr Glanz, als wenn die Künste unter seinem Schutz erblühen«. 1740 besteigt der Kronprinz den Thron, im selben Jahr wird C. H. Graun zum
Hofcapellmeister ernannt. Den Grundstock der Hofkapelle bilden die Ruppiner bzw.
Rheinsberger Musiker. König Friedrich II. (der Große) ist bestrebt, der italienisch orientierten Hofkapelle in Dresden nachzueifern, 1743 wird das von G.W. von Knobelsdorf
entworfene neue Opernhaus ›Unter den Linden‹ fertiggestellt. C. H. Graun wird mit dem
Aufbau eines entsprechenden Hofopernensembles betraut und nach Italien gesandt, um
Sängerinnen und Sänger für die Oper zu engagieren. Auch aus Dresden kann man hervorragende Musiker mit lukrativen Angeboten anlocken, wie z.B. Johann Joachim
Quantz.oder Johann Gottlieb Baron. Neben vielen Opern komponiert C. H. Graun für den
Hof auch italienische Kantaten, Lieder und Kammermusik.
In Potsdam wirken neben dem älteren Bruder J. G. Graun Concertmeister, J. und F.
Benda Concertmeister, J. G. Janitsch Cammermusiker, J. F. Agricola Hofcompositeur, so
berühmte Musiker wie C. P. E. Bach Cammercembalist – (wir feiern dieses Jahr seinen
300. Geburtstag) sowie J. J. Quantz Cammercompositeur und Flötenlehrer König Friedrich II. Beide Musiker sind Verfasser bedeutsamer Lehrwerke, die von unschätzbarem
Wert für die Aufführungspraxis im ausgehenden Barock sind: J. J. Quantz, Versuch einer
Anweisung die Flöte traversière zu spielen (Berlin 1752) und C. P. E. Bach, Versuch über
die wahre Art, das Clavier zu spielen (Berlin 1753).
Den Grundstein für die bedeutende Berliner Bachpflege legt die jüngste Schwester
Königs Friedrich II., die Musik liebende und selbst komponierende Prinzessin Anna
Amalia mit ihrem eher dem Kontrapunkt zugewandten Kreis der Schüler von J. S. Bach:
J. P. Kirnberger, J. F. Agricola, Chr. Nichelmann sowie F. W. Marpurg.
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Nachdem in Berlin am 11. April 1754 C. H. Grauns Braunschweiger Passion Ein
Lämmlein geht und trägt die Schuld von der Berliner Music=übenden Gesellschaft, einer
1749 gegründeten Vereinigung von Hofmusikern und Musikliebhabern aus Adel und Bürgertum, öffentlich aufgeführt wird, regt Prinzessin Anna Amalia C. H. Graun zur Komposition der Passions-Kantate Der Tod Jesu an. Das Libretto hatte sie beim Berliner
Dichter und Philosophen C. W. Ramler in Auftrag gegeben. Somit unterbricht Graun die
Serie seiner 17 Berliner Erfolgsopern ein einziges Mal, um diese Passions-Kantate zu
komponieren. Die Uraufführung findet am 26. März 1755 in der Berliner Ober-, Pfarrund Domkirche statt, erneut von der Music=übenden Gesellschaft veranstaltet. Nach C.
F. Zelter wirken bei der Uraufführung auch Sänger und Musiker der königlichen Kapelle
und Hofoper mit: J. G. Graun als Konzertmeister, C. P. E. Bach als Cembalist, Benedetta
Emilia Molteni als Sopransolistin und ihr Ehemann J. F. Agricola als Dirigent und Tenorsolist. Der Komponist weilte unter den Zuhörern. Der Erstdruck des Werkes erfolgt
bei Breitkopf & Härtel in Leipzig schon 1760, dies unterstützt die rasche Verbreitung
von C. H. Grauns Passions-Kantate im späteren 18. Jahrhundert weit über den norddeutsch-protestantischen Bereich hinaus.
Carl Wilhelm Ramler
Ramler ist am 25. Februar 1725 in Kolberg geboren und am 11. April 1798 in Berlin gestorben. Nach Schulbesuch in Kolberg und Stettin, einem Aufenthalt an den Franckeschen Stiftungen in Halle, beginnt er 1742 an der dortigen Universität Theologie zu studieren, schon 1745 ist er an der Universität Berlin als Medizinstudent eingeschrieben.
Nach einer Anstellung als Hauslehrer wird er 1748 als Dozent für Philosophie an die
Berliner Kadettenanstalt berufen und übt dieses Amt als a.o. Prof. bis 1790 aus. In Berlin
lernt er M. Mendelssohn und F. Nicolai kennen, ist u.a. mit den Dichtern J. W. L. Gleim
und G. E. Lessing befreundet und bekommt Kontakte zu literarisch-geselligen Kreisen,
in denen das Gedankengut der Aufklärung gepflegt wird. Als Mitglied im ›Donnerstagsklubb‹, verkehrt er mit Ärzten, Juristen, Gelehrten, Literaten, Malern und Musikern, meist aus der Hofkapelle Friedrichs II., wie J. F. Agricola, C. P. E. Bach, F. Benda,
die Gebrüder Graun, J. J. Quantz. 1787 wird er Mitglied der Berliner Königlichen Akademie der Wissenschaften und Bildenden Künste. Von 1787 an wirkt er bis 1794 in der
›Direktion der königlichen Schauspiele‹.
In seinem literarischen Werk nimmt die Lyrik einen besonderen Platz ein, Musiker
wie Telemann, C. P. E. Bach, Quantz und C. H. Graun vertonen seine Gedichte. Den
Preußenkönig Friedrich II. verherrlicht er in mehreren Oden, das Verhältnis soll einseitig
und kritiklos gewesen sein. Einen besonderen Namen macht sich Ramler als Übersetzer
der Werke von Catull, Horaz und Martial, von seinen Zeitgenossen wird er der »deutsche
Horaz« genannt.
Das Textbuch von Der Tod Jesu
Die Leidensgeschichte Jesu zeigt bei Ramler eine sprachlich-formale Abkehr von wesentlichen Elementen des biblischen Passionsberichtes und seinem musikalischen Duktus.
5
Jesus, Soliloquenten und Turbae (Volkschöre) treten nicht mehr unmittelbar als singende
Personen in Erscheinung. Der biblische Bericht folgt nicht einem einzigen Evangelisten,
sondern ist eine freie Nachdichtung aus allen vier Evangelien. Sie wird nicht von einem
Tenor-Evangelisten, einem Zeugen (Testo) erzählt – sie wird beim Hörer als vertraut
vorausgesetzt. Von den acht Rezitativen ist die Hälfte mit Sopran besetzt, drei mit Baß,
nur eines mit Tenor. Der biblische Bericht ist keine Prosa, sondern gereimt, er steht nicht
in der Vergangenheits-, sondern in der Gegenwartsform, dasselbe gilt für die Choräle,
Arien und freien Chorsätze. Im Passionsverständnis der Aufklärung tritt die orthodoxe
Lehre vom stellvertretenden Versöhnungstod Christi zurück, Jesus wird eher als vorbildlicher, tugendhafter und weiser Menschfreund dargestellt. Durch seine Empfindungen
der Liebe, des Mitleids und des Schmerzes soll der Hörer gerührt werden. Die Botschaft
der Passion wird wesentlich zu einem Gefühlsereignis, zu einem inneren Nacherleben.
Der Inhalt wird kommentiert und interpretiert, um den Hörer ganz unmittelbar in das
Geschehen mit hinein zu nehmen, einen emotionalen Mitvollzug zu ermöglichen.
Ramlers Libretto Der Tod Jesu traf offensichtlich den Geist der Zeit einer Aufklärungs- und Empfindsamkeitsreligiosität, es wird nicht nur von C. H. Graun komponiert,
sondern ebenfalls 1755 von G. P. Telemann, von Joh. Chr. Fr. Bach (dem Bückeburger)
1769, von G. A. Kreusser 1783 und bis ins 19. Jahrhundert mindestens noch sechs weitere Komponisten. Allerdings ist Vorsicht geboten, es gibt auch Kompositionen dieses
oder ähnlicher Titel, die nicht auf Ramlers Text basieren, z.B. von J. M. Kraus 1776 oder
A. Rosetti (Der sterbende Jesus) 1785, die durch frühe Drucke z.T. weite Verbreitung
erfahren haben.
Zur Komposition
Das Textbuch enthält vier musikalische Formen, die uns aus den barocken Passionen,
Opern, Kantaten und Oratorien vertraut sind: 8 Rezitative, 6 Arien, 5 Chöre und 6 Choräle. Letztere, z.T. entnommen dem Berliner Gesangbuch, sind die verbliebene Klammer
zum Gottesdienst, haben Rahmenfunktion und dienen als strukturierendes Element in der
Gesamtanlage, in der die solistischen Sätze überwiegen.
Die Melodien der Choräle gehen auf ältere Vorlagen, meist Passionslieder zurück,
Nr. 1 z.B. auf O Haupt voll Blut und Wunden (weltlich: H. L. Haßler 1601 / Kontrafaktur:
P. Gerhardt 1656), somit fühlt sich der Zuhörer unmittelbar auf das Passionsgeschehen
angesprochen (das hier S. 9-20 abgedruckte Textbuch verweist bei jedem Choral auf
seine entsprechende Vorlage). Ramlers Choraltexte bevorzugen die ›Ich‹-Form, um den
Hörer auch hier in das Passionsgeschehen mit einzubeziehen. Musikalisch handelt es
sich um schlichte homophone vierstimmige Sätze, in den Mittelstimmen gibt es nur
wenige Durchgangsnoten, die Singstimmen werden (mit Ausnahme von Nr. 24) nur von
Streichern und Continuo verdoppelt. Das Vorverständnis des heutigen Hörers erlebt
Überraschungen, wenn er bei der Melodie von O Haupt voll Blut und Wunden innerlich
nicht den Satz (die Harmonisierung) aus J. S. Bachs Matthäus-Passion vernimmt, sondern auf völlig unerwartete harmonische Wendungen stößt.
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Die freien Chorsätze beginnen z.T. mit homophonen Abschnitten, denen mehr oder
weniger fugierte Teile folgen. Diese Sätze stehen am ehesten in der Tradition protestantischer Kirchenmusik. Außerdem sind Entlehnungen barocker Affektenlehre zu beobachten. Nr. 2 beginnt mit einer gewissen Kurzatmigkeit, verursacht wohl durch den Text
Sein Odem ist schwach. In Nr. 10 setzt Graun abwärtsführende Chromatik ein, um die
Worte Unsere Seele ist gebeuget zu der Erden, dass wir so gesündiget haben zu verdeutlichen, gegen Ende im Continuo mit einem Passus duriusculus von f bis C. In Nr. 14
Christus hat uns ein Vorbild gelassen schreibt Graun sogar eine ausgedehnte Doppelfuge
im stile antico mit Engführungen und Augmentation (Alla breve, 81 Takte). Insofern ist
dieser Chorsatz auch der einzige (abgesehen von den Chorälen), in dem die Instrumentalstimmen streng colla parte mit den vier Vokalstimmen geführt sind.
Die Arien, das Duett (Nr.17) und die beiden Accompagnato-Rezitative (Nr. 3, 23)
folgen am ehesten der modernen, oberstimmenbetonten Musiksprache der Oper, sind
dramaturgisch stringent bei guter Textverständlichkeit, aber auch mit schwierigen Koloraturen versehen. Die Mittelteile der Da-Capo-Arien sind auf Kontrast angelegt, z.B.
beginnt die Sopran-Arie (Nr. 4) Vivace, 4/4, B-Dur – der Mittelteil jedoch Largo, 3/4, fMoll oder ähnlich in der Sopran-Arie (Nr. 7), anfangs 3/4, G-Dur, Streicher mit Flöten –
der Mittelteil 2/4, g-Moll, nur Streicher. Graun kennt alle gängigen Instrumentierungseffekte, neben den Streichern setzt er die wenigen Holzbläser in nur 3 von insgesamt 25
Sätzen ein. Beeindruckend, mit wie wenigen Mitteln er im vorletzten Satz eine großartige Steigerung komponiert. Die drei Choralteile in g-Moll Ihr Augen weint! beginnen
zunächst mit zwei Vokalsoli (von den beiden Oboen verstärkt), einem »Hochchor« der
beiden Violinen – pizzicato, das Fundament bilden ohne Orgel Viola und Violoncelli in
hoher Lage (als Bassätchen). Im zweiten Choralteil sind Solotenor und zwei Flöten im
unisono hinzugefügt, im dritten Teil sind alle Vokalstimmen im Tutti und alle 6 Holzbläser, die Streicher – arco samt Orgel und Kontrabaß über vier Oktaven vereint. Als Kontrast ist dreimal ein Baßsolo Weinet nicht in G-Dur als »Tiefchor« eingeschoben, begleitet in enger Lage von zwei Fagotten und Basso continuo (ähnlich dem Quoniam aus
Bachs Messe h-Moll). Die mächtige Wirkung dieses Trostes ist unüberhörbar.
Zur Rezeption
Grauns Tod Jesu wird zu einer Erfolgsgeschichte geistlicher Musik als Werk der Aufklärung zwischen Barock und Klassik, erfreut sich über anderthalb Jahrhunderte einer beispiellosen Popularität (vergleichbar mit Händels Messiah in England) mit über tausend Aufführungen von Neapel bis Stockholm. Bis 1884 sind in Berlin 70 Karfreitags-Aufführungen
überliefert, in Breslau reicht die Aufführungstradition sogar bis ins 20. Jahrhundert.
Die Aufführungen des Oratorien-Vereins Esslingen finden am 13. und 31. März 1874
unter Christian Fink statt. Daß bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine bedeutsamen Passionskompositionen entstanden sind, ist der Bach-Rezeption geschuldet. Erst 1829 wird
die nur handschriftlich überlieferte Matthäus-Passion durch die Berliner Aufführung von
Felix Mendelssohn Bartholdy bekannt, Erstdruck 1830; die Johannes-Passion 1831.
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Carl Heinrich Graun, Der Tod Jesu, Berlin 1755
[Faksimile des ORA-Programms vom 13. und 31. März 1874]
Text von Carl Wilhelm Ramler (1725-1798), eine geistliche Cantate, Berlin 1754
Das spätbarocke Deutsch im Libretto der Uraufführungsfassung ist
an den gesungenen Text der heutigen Aufführung angeglichen.
(Abkürzungsverzeichnis siehe S. 20)
1. CHORAL [S, A, T, B, Bc (+ Str)]; 4/4, c-Moll (G)
Du, dessen Augen flossen,
sobald sie Zion sahn,
zur Freveltat entschlossen,
sich seinem Falle nahn;
wo ist das Tal, die Höhle,
die, Jesu, dich verbirgt?
Verfolger seiner Seele,
habt ihr ihn schon erwürgt?
[Text: Karl Wilhelm Ramler; Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden
Weltlich: Hans Leo Haßler 1601, Kontrafaktur: Paul Gerhard 1656]
2. CORO [S, A, T, B, Str, Bc] Non troppo largo; 4/4, c-Moll
Sein Odem ist schwach,
seine Tage sind abgekürzet;
seine Seele ist voll Jammer,
sein Leben ist nahe bei der Hölle.
[Hiob 17,1; Ps 88,4]
3. RECITATIVO [S, Str, Bc] Largo è mezzo forte
Programm des Oratorien-Vereins Esslingen vom 13. und (hs.) 31. März 1874 unter Leitung
von Christian Fink. Original: Archiv des Oratorien-Vereins im Stadtarchiv Esslingen
8
Gethsemane! Gethsemane!
Wen hören deine Mauren [Mauern]
so bange, so verlassen trauren? [trauern]
Wer ist der peinlich langsam Sterbende? –
Ist das mein Jesus? Bester aller Menschenkinder,
du zagst, du zitterst gleich dem Sünder,
dem man sein Todesurteil fällt?
Ach seht! Er sinkt, belastet mit den Missetaten
von einer ganzen Welt.
Sein Herz, in Arbeit, fliegt aus seiner Höhle,
sein Schweiß rollt purpurrot
9
die Schläf' herab; er ruft: Betrübt ist meine Seele
bis in den Tod.
[Jesuswort: Mk 14,34; Mt 26,38]
4. ARIA [S, Str, Bc] Vivace – Largo – Da Capo dal Segno;
4/4, B-Dur – 3/4, f-Moll]
Du Held, auf den die Köcher
es Todes ausgeleert,
du hörest den, der schwächer,
am Grabe Trost begehrt,
du willst und kannst sein Schutzgott sein.
Wenn ich am Rande dieses Lebens
Abgründe sehe, wo vergebens
mein Geist zurücke strebt;
wenn ich den Richter kommen höre
mit Waag' und Donner, und die Sphäre
von seinem Fußtritt bebt:
Wer wird allda mein Schutzgott sein?
5. CHORAL [S, A, T, B, Bc (+ Str)]; 4/4, B-Dur
Wen hab' ich sonst als dich allein,
der mir in meiner letzten Pein
mit Trost und Rath weiß beizuspringen?
Wer nimmt sich meiner Seelen an,
wenn nun mein Leben nichts mehr kann,
und ich muß mit dem Tode ringen,
wenn allen Sinnen Kraft gebricht?
Bist du es, Gott, mein Heiland, nicht?
[Simon Dach: Ich bin ja, Herr, in deiner Macht, 1648, Strophe 2;
umgebildete Melodie nach Heinrich Albert, 1648]
6. RECITATIVO [S, Bc]
Ach mein Immanuel! Da liegt er, tief gebückt
im Staube, ringt dem Tod' entgegen, blickt
gen Himmel, jammert laut: Lass, Vater, diese Stunde,
lass sie vorübergehn!
Nimm weg, nimm weg den bittern Kelch von meinem Munde!
Du nimmst ihn nicht? Wohlan, dein Wille soll geschehn.
Erheitert steht er auf von der erstaunten Erde,
gestärkt durch eines Engels Hand.
10
Und seht! Die Jünger hat ein Schlummer übermannt;
hier liegen sie gestützt mit trauriger Gebärde.
Betrachtend steht der Menschenfreund und spricht
mit über sie gehängtem holdem Angesicht:
Der Geist ist willig, nur der Leib ist schwach.
Und bückt sich, Petrus’ Hand sanft anzurühren, nieder:
Auch du bist nicht mehr wach?
O wacht und betet, meine Brüder!
[Jesusworte: Mk 14,36.38; Mt 26,39.41; Lk 22,42]
7. ARIA [S, V I+Trav I, V II+Trav II, Va, Fg I,II, Bc] Allegretto,
3/4, G-Dur – Allegretto, 2/4 g-Moll – Da Capo dal Segno
Ein Gebet um neue Stärke
zur Vollendung edler Werke
teilt die Wolken, dringt zum Herrn,
und der Herr erhört es gern.
Klimm ich zu der Tugend Tempel
matt den steilen Pfad hinauf:
O so sporn ich meinen Lauf,
nach der Wanderer Exempel,
durch die Hoffnung jener schönen
über mir erhabnen Szenen,
Und erleichtre meinen Gang
mit Gebet und mit Gesang.
8. RECITATIVO [T, Bc]
Nun klingen Waffen, Lanzen blinken bei dem Schein
der Fackeln, Mörder dringen ein,
ich sehe Mörder: Ach! Es ist um Ihn geschehen!
Er aber unerschrocken nahet sich
den Feinden selbst; großmütig spricht er: Sucht ihr mich,
so lasset meine Freunde gehen.
Die schüchternen Gefährten fliehn auf dieses Wort.
Ihn bindet man, ihn führt man fort.
Sein Petrus folgt, der einzige von allen,
er folgt, zur Hülfe schwach, von fern;
mitleidig folgt er seinem Herrn
um Kajaphas. Was hör' ich hier für Worte schallen!
Ach, ist es Petrus, der itzt spricht:
Ich kenne diesen Menschen nicht!
Wie tief bist du von deinem Edelmut gefallen!
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Flötenkonzert Friedrich des Großen in Sanssouci, Adolph Menzel 1852 – Öl auf Leinwand 142 x 205 cm, Alte Nationalgalerie in Berlin
Einige Namen der Musiker und Zuhörer sind durch Vorstudien Adolph Menzels bekannt. Im Zentrum steht Friedrich der Große, Querflöte blasend. Rechts außen als älterer Zuhörer steht Friedrichs Flötenlehrer
Johann Joachim Quantz, am Cembalo sitzt Carl Philipp Emanuel Bach, der Geiger rechts außen ist Franz Benda. Auf dem Sofa sitzt Friedrichs Lieblingsschwester Wilhelmine von Bayreuth,
rechts von ihr die jüngste Schwester Anna Amalia, die das Libretto bei C. W. Ramler in Auftrag gegeben und die Musik bei C. H. Graun angeregt hatte, dieser steht hinter dem Sofa.
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Doch siehe! Jesus wendet sich,
und blickt ihn an: Er fühlt den Blick,
er geht zurück,
er weinet bitterlich.
[Jesuswort: Joh 18,8; Petruswort: Mk 14,71; Mt 26,74]
9. ARIA [T, Str, Bc] Largo con sordino, 4/4, Es-Dur – Vivace,
3/8 Es-Dur – Da Capo dal Segno
Ihr weichgeschaffnen Seelen,
ihr könnt nicht lange fehlen,
bald höret euer Ohr
das strafende Gewissen,
bald weint aus euch der Schmerz.
Ihr tränenlosen Sünder, bebet!
Einst, mitten unter Rosen, hebet
die Reu den Schlangenkamm empor,
und fällt mit unheilbaren Bissen
dem Frevler an das Herz.
Damit er ohne Trost in seiner Marter sei,
Damit die Schmach sein Herz ihm breche.
Voll Liebe steht er da, von Gram und Unmut frei,
und trägt sein Dornendiadem. Und eine freche,
verworfne Mörderhand fasst einen Stab
und schlägt sein Haupt: Ein Strom quillt Stirn und Wang' herab.
Seht, welch ein Mensch! Des Mitleids Stimme
vom Richtstuhl des Tyrannen spricht:
Seht, welch ein Mensch! Und Juda hört sie nicht,
und legt dem Blutenden mit unerhörtem Grimme
den Balken auf, woran er langsam sterben soll:
Er trägt ihn willig und sinkt ohnmachtvoll.
Nun kann kein edles Herz die Wehmut mehr verschließen,
die lang verhaltnen Tränen fließen.
Er aber sieht sich tröstend um und spricht:
Ihr Töchter Zions weinet nicht!
[Volksmenge: Mt 27,25; Pilatuswort: Joh 19,5; Jesuswort Lk 23,28]
13. ARIA [B, Str, Bc] Vivace, 4/4, D-Dur, Da Capo dal Segno
10. CORO [S, A, T (Tutti/Soli), B, Bc (+ Str)] Largo, 3/4, f-Moll
Unsre Seele ist gebeuget zu der Erden.
O wehe, daß wir so gesündiget haben!
[Ps 44,26; Klgl 5,16]
11. CHORAL [S, A, T, B, Bc (+ Str)] 4/4, As-Dur
Ich will von meiner Missetat
zum Herren mich bekehren,
du wollest selbst mit Hülf' und Rat
hierzu, o Gott, bescheren,
und deines guten Geistes Kraft,
der neue Herzen in uns schafft,
aus Gnaden mir gewähren.
[Kurfürstin Luise Henriette von Brandenburg
zugeschrieben, 1653; Melodie: Martin Luther, 1529]
12. RECITATIVO [B, Bc] Allegro – Largo
Jerusalem, voll Mordlust, ruft mit wildem Ton:
Sein Blut komm über uns und unsre Söhn' und Töchter!
Du siegst, Jerusalem, und Jesus blutet schon;
in Purpur ist er schon des Volkes Hohngelächter:
14
So stehet ein Berg Gottes,
den Fuß in Ungewittern,
das Haupt in Sonnenstrahlen:
So steht der Held aus Kanaan.
Der Tod mag auf den Blitzen eilen,
er mag aus hohlen Fluten heulen,
er mag der Erde Rand zersplittern:
Der Weise sieht ihn heiter an.
14. CORO [S, A, T, B, Bc (+ Str)] Alla breve, A-Dur
Christus hat uns ein Vorbild gelassen,
auf dass wir sollen nachfolgen seinen Fußtapfen.
[1. Ptr 2,21]
15. CHORAL [S, A, T, B, Bc (+ Str)] 4/4, a-Moll
Ich werde dir zu Ehren alles wagen,
kein Kreuz nicht achten, keine Schmach noch Plagen,
nichts von Verfolgung, nichts von Todesschmerzen
nehmen zu Herzen.
[Johann Heermann: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, 1630,
Strophe 13; Melodie: Johann Crüger, 1640, nach Guillaume Franc
zu Psalm 23, 1543]
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16. RECITATIVO [S, Bc]
18. RECITATIVO [S, Bc]
Da steht der traurige, verhängnisvolle Pfahl!
Unschuldiger, Gerechter, hauche doch einmal
die matt gequälte Seele von dir! Wehe, wehe!
Nicht Ketten, Bande nicht, ich sehe
gespitzte Keile! Jesus reicht die Hände dar,
die teuren Hände, deren Arbeit Wohltun war:
Auf jeden wiederholten Schlag durchschneidet
die Spitze Nerv' und Ader und Gebein. Er leidet
es mit Geduld, bleibt heiter und hängt da,
zur Schmach erhöht, voll Blut, in Todesschmerzen,
am Golgatha.
Ihr Männer Israels, o ruft in eure Herzen
Erbarmung! Lasst die Rach' im Tode ruhn!
Umsonst. Die Väter höhnen ihn:
Ihr Hohn ist bitter, grausam fröhlich ihre Mienen.
Und Jesus ruft: Mein Vater, ach! Vergib es ihnen:
Sie tun unwissend, was sie tun.
Wer ist der Heilige zum Muster uns verliehn
und unter diesen Missetätern aufgehenket?
An seiner Tugend kennt ihr ihn,
Schmach, Folter, Todesangst vergisst er, und bedenket,
Maria, dein verlassnes Alter, und erteilt
dem Freunde seines Busens diesen letzten Willen:
O Jüngling, das ist deine Mutter! Dieser eilt,
ein Schüler Jesu, sein Vermächtnis zu erfüllen:
Und Jesus sieht es an;
und wird noch mehr entzückt und fühlet keine Wunden,
weil er itzt einen Strahl von Trost den trüben Stunden
noch eines reuerfüllten Sünders schenken kann:
Er kehrt sein Antlitz hin zu dem an seiner Seite
gekreuzigten Verbrecher, ihm zu prophezeihn:
Ich sage dir, du wirst noch heute
mit mir im Paradiese sein!
[2. und 3. Kreuzeswort: Joh 19,27; Lk 23,43]
[1. Kreuzeswort: Lk 23,34]
19. ARIA [S, Str, Bc] Vivace, 2/4, B-Dur, Da Capo dal Segno
17. DUETTO [S I, II, Trav I, II, Str, Bc] Grazioso e con sordini,
3/4, C-Dur, Da Capo dal Segno
S I: Feinde, die ihr mich betrübt,
seht, wie sehr mein Herz euch liebt:
Euch verzeihn ist meine Rache.
S II: Die ihr mich im Unglück schmäht,
hört mein ernstliches Gebet:
Dass euch Gott beglückter mache.
S I, II: Solche Tugend lernt ein Christ.
S I: Gott, Jehova, Heiligster,
du verzeihst dem Übertreter
alle Schuld.
Singt dem göttlichen Propheten,
der den Trost vom Himmel bringet:
Dass der Geist sich aufwärts schwinget;
Erdensöhne, singt ihm Dank!
Die du von dem Staube fliehest,
und die rollenden Gestirne
unter deinen Füßen siehest,
nun genieße deiner Tugend!
Steig auf der Geschöpfe Leiter
bis zum Seraph! Steige weiter!
Seele, Gott sei dein Gesang!
20. CORO [S, A, T, B, Bc (+ Str)] Vivace, 3/4, F-Dur
S II: Gott, Jehova, Gütigster,
du erzeigst dem Missetäter
tausend Huld.
Freuet euch alle, ihr Frommen;
denn des Herren Wort ist wahrhaftig.
Und was er zusaget, das hält er gewiss.
S I, II: Selig, wer dir ähnlich ist!
[Ps 33,1.4]
[Mt 5,43f.; Lk 6,27]
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21. CHORAL [S, A, T, B, BC (+ Str)] 4/4, F-Dur
Wie herrlich ist die neue Welt,
die Gott den Frommen vorbehält!
Kein Mensch kann sie erwerben.
O Jesu, Herr der Herrlichkeit,
du hast die Stätt' auch mir bereit't,
hilf sie mir auch ererben.
Einen kleinen
Blick in jene
Freudenszene
gib mir Schwachen,
mir den Abschied leicht zu machen.
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Erzittre Golgatha! Er starb auf deinen Höhen!
O Sonne fleuch und leuchte diesem Tage nicht!
Zerreiße Land, worauf die Mörder stehen!
Ihr Gräber tut euch auf! Ihr Väter steigt ans Licht!
Das Erdreich, das euch deckt,
ist ganz mit Blut befleckt.
[Mt 27,51f.; Lk 23,45]
Er ist nicht mehr! So sage
ein Tag dem andern Tage:
Er ist nicht mehr!
Der Ewigkeiten Nachhall klage:
Er ist nicht mehr!
[Ahasverus Fritsch: Ists oder ist mein Geist entzückt, 1668, Strophe 8, die
letzten fünf Zeilen von Ramler umgedichtet; Melodie: Philipp Nicolai, 1599]
[Ps 19,3]
22. RECITATIVO [B, Bc]
24. CHORAL [Solo S, A, T, B; Coro S, A, T, B;
Trav I,II, Ob I,II, Fg I,II, Str, Bc] Andante, 4/4, g-Moll
Auf einmal fällt der aufgehaltne Schmerz
des Helden Seele wütend an: Sein Herz
hebt die gespannte Brust. In jeder Ader wühlet
ein Dolch. Sein ganzer Körper fliegt
am Kreutz empor. Er fühlet
des Todes siebenfache Greuel. Auf ihm liegt
die Hölle ganz. Er kann ihn nicht mehr fassen,
den Schmerz, der ihn allmächtig drückt,
er ruft: Mein Gott, mein Gott, wie hast du mich verlassen!
Und seht, die finstre Stunde rückt
vorbei. Nun seufzet er: Mich dürstet! Ihn erfrischet
sein Volk mit Wein, den es mit Galle mischet.
Nun steigt sein Leiden höher nicht;
nun triumphiert er laut, und spricht:
Es ist vollbracht! Empfang, o Vater, meine Seele!
Und neigt sein Haupt auf seine Brust und stirbt.
S, A SOLO
Ihr Augen weint!
Der Menschenfreund
verlässt sein teures Leben:
Künftig wird sein Mund uns nicht
Lehren Gottes geben.
[4. bis 7. Kreuzeswort: Mk 15,34 / Mt 27,46; Joh 19,28.30; Lk 23,46]
23. ACCOMPAGNEMENT [B, Str, Bc] Adagio, 4/4, d-Moll (D)
B SOLO [Fg I, II, Bc] 4/4, G-Dur
Weinet nicht! Es hat überwunden
der Löwe vom Stamm Juda!
Es steigen Seraphim von allen Sternen nieder,
und klagen laut: Er ist nicht mehr!
Der Erde Tiefen schallen wieder:
Er ist nicht mehr!
CHORAL TUTTI 4/4, g-Moll
Ihr Augen weint!
Der Menschenfreund,
der Edle, der Gerechte,
B SOLO [Fg I, II, Bc], 4/4, G-Dur
Weinet nicht! Es hat überwunden
der Löwe vom Stamm Juda!
CHORAL S, A, T SOLO, 4/4, g-Moll,
Ihr Augen weint!
Der Menschenfreund
sinkt unter tausend Plagen.
Konnte seine sanfte Brust
so viel Schmerz ertragen?
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wird verachtet, wird verschmäht,
stirbt den Tod der Knechte.
Sopran I: Anja Petersen-Metzger
[Melodie: Mainz/Würzburg 1628, zu Friedrich Spee von Langenfeld
und Johann Rist: O Traurigkeit, o Herzeleid, 1628 bzw. 1641]
B SOLO [Fg I, II, Bc] 4/4, G-Dur
Weinet nicht! Es hat überwunden
der Löwe vom Stamm Juda!
[Offb 5,4.5]
25. CORO [S, A, T, B, Str, Bc] Largo, 2/2, Es-Dur,
c-Moll, Da Capo dal Segno
Hier liegen wir gerührte Sünder,
o Jesu, tief gebückt,
Mit Tränen diesen Staub zu netzen,
der deine Lebensbäche trank:
Nimm unser Opfer an!
Freund Gottes und der Menschenkinder,
der seinen ewigen Gesetzen
des Todes Siegel aufgedrückt,
Anbetung sei dein Dank!
Den opfre jedermann!
Anja Petersen absolvierte zunächst ein Violin- und
Schulmusikstudium in Stuttgart, bevor sie sich
ganz dem Gesang zuwandte und ihre Ausbildung
mit Konzertexamen und Bestnote abschloss.
Von 2002 bis 2007 war sie Ensemblemitglied des
Oldenburgischen Staatstheaters. 2005 wurde ihr
der Erna-Schlüter-Preis für „außergewöhnliche
sängerische Leistungen in jungen Jahren“ verliehen. Seit 2007 ist die Solistin in einigen Produktionen des WDR-Rundfunkorchesters zu hören,
gastierte am Staatstheater Wiesbaden, dem Theater Bremen und der Semperoper Dresden, beim
New European Festival und an der Staatsoper
Stuttgart.
In der Spielzeit 2007/08 gehörte sie dem Ensemble
des Theaters Augsburg an. Seit der Geburt ihrer
Tochter ist Anja Petersen freischaffend tätig und
seit 2010 fest angestellt im RIAS Kammerchor.
Sopran II: Eva Kleinheins
Abkürzungen
Besetzungsangaben
A
Alto (Altstimme vokal)
B
Basso (Bassstimme vokal)
Bc
Basso continuo
Fg
Fagott
Ob
Oboe
S
Soprano (Sopranstimme)
Str
Streicher
T
Tenore (Tenorstimme vokal)
Trav
Traversa (Querflöte)
V
Violino (Geige)
Va
Viola (Bratsche)
Biblische Konkordanz-Hinweise
Joh
Johannes-Evangelium
Klgl
Klagelieder Jeremiae
Lk
Lukas-Evangelium
Mk
Markus-Evangelium
Mt
Matthäus-Evangelium
Offb
Offenbarung des Johannes
Ptr
Petrusbriefe
Ps
Psalm
Der Oratorien-Verein Esslingen e.V. musiziert aus Aufführungsmaterial
des Carus-Verlages, 70771 Leinfelden-Echterdingen: CV 10.379
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Die Sopranistin Eva Kleinheins wurde in Esslingen am Neckar geboren.
Sie absolvierte ihr Schulmusik-Studium mit
Schwerpunkt Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Prof. Takanashi, Claudia von Tilzer und Prof. Ulrike Sonntag.
Sie etablierte sich rasch als Konzertsängerin. Zu
ihrem Repertoire zählen die großen Oratorien,
Kantaten, und Messen.
Ein besonderes Interesse widmet sie Bachs großem Werk (Passionen, Oratorien, Kantaten).
Sie ist freie Mitarbeiterin des SWR – Vokalensembles und arbeitet neben ihrer Konzerttätigkeit
als Gesangspädagogin und Stimmbildnerin.
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Tenor: Dennis Marr
Veranstaltungsvorschau 2014
Dennis Marr begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor "collegium iuvenum" Stuttgart. Sein Diplomstudium zum Sänger und Gesangslehrer an der Staatlichen Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof.
Bernhard Jaeger-Böhm schloss er im Sommer
2011 mit Bestnote ab. Anschließend studierte er
im Masterstudiengang an der Opernschule Stuttgart und gab im Sommer 2012 sein Debüt bei der
Kammeroper. 2012/2013 war er Stipendiat der
Musikstiftung der Landeskreditbank BadenWürttemberg. 2013 sang er beim Nürtinger Opernfestival in der Operette "Eine Nacht in Venedig"
von Johann Strauß. 2014 ist er als Solist in BadenBaden bei den Osterfestspielen der Berliner Philharmoniker engagiert. Konzertreisen führten ihn in
zahlreiche Städte im In- und Ausland.
Baß: Eric Ferguson
Eric Fergusson wurde in den Vereinigten Staaten
geboren, wuchs in Deutschland auf und begann
seine sängerische Ausbildung im Windsbacher
Knabenchor. Er studierte in München bei MariaJanina Hake. Im Rahmen seiner regen Konzerttätigkeit im In- und Ausland sang er unter anderem
die Bass-Partien in Bachs Passionen, Oratorien
und zahlreichen Kantaten.
Auf der Opernbühne war er bisher in den Titelrollen von "Don Giovanni" und "Nozze di Figaro",
als Conte di Almaviva, Papageno u. a. zu hören.
Im Bereich Lied bringt er verschiedenste Programme zur Aufführung: die klassischen Zyklen
der deutschen Romantik, wie etwa Schuberts
"Winterreise" oder Brahms´ "Schöne Magelone",
aber auch thematische Liederabende wie "Wunderhorn-Lieder" oder "Mélodies Françaises".
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16. Esslinger Forum für junge Solisten vom 8.-16.11.2014
Samstag,
08.11.
19.30 Uhr, ERÖFFNUNGSKONZERT in der Stadtkirche St. Dionys, STUNDE DER KIRCHENMUSIK, Französische Chor- und Orgelmusik, Solisten und Chor des Oratorien-Vereins Esslingen.
Anschließend Programmvorstellung der Forumswoche und Empfang
im Eingangsbereich der Stadtkirche.
Montag,
10.11.
19.30 Uhr, Bürgersaal, Altes Rathaus, Junge Solisten der Musikschule
Esslingen, FRANKREICH UND DER REST DER WELT,
Geschichte und Musik im Land des Sonnenkönigs,
Moderation: Jörg Dobmeier
Mittwoch,
12.11.
19.30 Uhr, Ort NN, LEIB UND SEELE, ein Abend für den Gaumen
und die Ohren, fünfgängiges Menu, Stilvolle Umrahmung jedes Ganges durch ausgewählte Musikdarbietungen junger Solisten
des FORUMS.
Donnerstag, 13.11.
19 Uhr, Kronensaal der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen,
KAMMERMUSIKKONZERT im Rahmen der Reihe JUNGE INTERPRETEN, Blechbläser-Studenten der Musikhochschule Stuttgart
Freitag,
14.11.
19.30 Uhr, Kaisersaal des Amtsgerichts Esslingen,
STUDIO-CHORKONZERT, französische Chormusik aus mehreren
Jahrhunderten
Sonntag,
16.11.
11.30 Uhr (im Anschluss an den Gottesdienst), Chor der Stadtkirche
St. Dionys, WERKEINFÜHRUNG zum Abschlusskonzert
Sonntag,
16.11.
19 Uhr, Stadtkirche St. Dionys, ABSCHLUSSKONZERT,
Cäcilien-Messe (Charles Gounod), Vokal- und Instrumentalsolisten
des FORUMS, Chor und Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen
Künstlerische Gesamtleitung: Jörg Dobmeier
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Oratorien–Verein Esslingen am Neckar e.V.
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Einladung
Sängerinnen und Sänger sowie Instrumentalisten, die an regelmäßiger und intensiver
musikalischer Arbeit interessiert sind und Lust zum Programm der kommenden Projekte
haben, sind herzlich willkommen und melden sich bitte beim künstlerischen Leiter,
Herrn Jörg Dobmeier (s.u.).
Chorproben finden wöchentlich dienstags von 20-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz, Orchesterproben projektweise montags von 20-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus der Martinskirche Oberesslingen statt.
Mitglied
im Oratorien-Verein Esslingen e.V. können auch solche Personen (Körperschaften, Firmen)
werden, die die kulturellen Ziele des Vereins nicht (mehr) durch ihre eigene aktive musikalische Ausübung, sondern durch ideelle und finanzielle Unterstützung fördern möchten.
1. Vorsitzender
Dr. Theo Sauer, Landolinsteige 7, 73728 Esslingen
Tel. 07 11 / 35 25 26, E-Mail: [email protected]
Künstlerischer Leiter
Jörg Dobmeier, Im Bitterling 1, 73230 Kirchheim/Teck
Telefon/Fax 0 70 21 / 5 89 95, E-Mail: [email protected]
Bankverbindungen
Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: IBAN DE11 6115 0020 0000 9943 81
BIC ESSLDE66XXX
Volksbank Esslingen: IBAB DE56 6119 0110 0151 7350 00
BIC GENODES1ESS
Internet: www.oratorien-verein-es.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Inhalt: Jörg Dobmeier und Prof. Dr. Ulrich Prinz
Druck: Druckerei Hertle, Lise Meitner Straße 10, 73230 Kirchheim/Teck
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