``La fanciulla del West``

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''La fanciulla del West'' - Puccini
Der erste warme Frühlingsabend, es ist der 14.04.2013, der Musik LK der Q2 und Q4, der
Musik GK E2, Q2 und der Deutsch LK Q2 warten in freudiger Erwartung auf die Karten
und den damit verbundenen Einlass zu ''La fanciulla del West''.
Treffpunkt um 18.50 Uhr am Nationaltheater Mannheim.
Es wird davor viel diskutiert. ''La fanciulla''? Davon hatten noch nicht viele gehört. ''Tosca'',
''Turandot'', ja, das kannte man von Puccini, aber ''La fanciulla del West'', nie gehört.
Informiert hatten sich ein paar, es ginge um ''Das Mädchen aus dem goldenen Westen'', so
stand es jedenfalls auf der Homepage des NTM oder im Libretto, aber was sollte das
schon heißen?
''Kalifornien 1849/1850: In bitterer Armut leben hier Indianer, Goldgräber und der Sheriff
mit seinen Männern; die einzige Ablenkung in dieser Hoffnungslosigkeit bieten Spiel,
Alkohol und Gewalt. Minnie, die Betreiberin einer Goldgräberkneipe, ist in dieser von
Männern bestimmten Welt die einzige Hoffnung auf Glück. Um sie kämpfen auch Sheriff
Jack Rance und ein Mann, der sich als Johnson vorstellt und in den Minnie sich verliebt.
Als sich herausstellt, dass es sich bei Johnson um einen gesuchten Banditen handelt,
meint Rance zu triumphieren: Er spürt den Mann nachts bei Minnie auf und will ihn töten.
Minnie jedoch schlägt vor, um das Leben des Geliebten zu pokern: Gewinnt Rance, wird
sie ihn und sich selbst ausliefern, ansonsten fordert sie Freiheit für sich und ihren Helden.
Puccinis Oper basiert auf David Belascos Schauspiel The Girl of the Golden West und
wird wegen des kalifornischen Schauplatzes und des Goldgräbermilieus häufig als
»Westernoper« bezeichnet. Doch in der Auseinandersetzung um Minnie geht es um
wichtigeres
als
Revolverkugeln:
Die
Suche
nach
einer
Heimat.
Die Uraufführung fand am 10. Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York
statt
und
war
ein
gesellschaftliches
Großereignis.
''La fanciulla del West'' zeichnet sich durch eine farbenprächtige und dramatisch ungemein
differenzierte Partitur aus und gehört – wenn auch selten gespielt – zu den absoluten
Meisterwerken des Komponisten.'' (Zitat: www.nationaltheater-mannheim.de, 15.02.2013)
Nach der kurzen Google- Angabe gab es mehr Fragezeichen als ''Aha''- Ausrufe, man ließ
sich überraschen.
Im Theater selbst spürte man die Hitze des Tages und die Aufregung auf das Neue, das
Unerwartete.
Es gab ein Gemurmel, die Plätze wurden gewechselt, wenn jemand etwas nicht sehen
konnte, denn auf der Bühne war schon ein reges Treiben.
Durch eine amerikanische Flagge, Soldaten und Kriegstrümmer wurde man auf die
Handlung eingestimmt.
Punkt 19.00 Uhr ging es los, das Orchester begann mit dem ''Atto primo'' im fortissimo!
Klarinette, Oboe, Flaute, Englisch Horn, Fagott, Streicher, alles war vertreten.
Die Darsteller lieferten nun eine ausgewogene Show in drei Akten, mit erstaunlichen
Bühnenbildern, Feuer und Nebelmaschinen.
Die damalige Goldgräberzeit, die Hoffnungslosigkeit, die zu dieser Zeit herrschte, all das
wurde sehr gut herüber gebracht.
Musikalisch gesehen ist ''La fanciulla del West'' nicht jedermanns Sache.
Es ist eben eine Oper, die mit den anderen Werken Puccinis nicht vergleichbar ist,
geschweige denn mit der ''Zauberflöte'' von Mozart, welche die einzige Oper war, von der
alle schon mal etwas gehört hatten.
Die Meinungen der Gruppe gingen hier deswegen auch sehr auseinander. Es war die
Rede von Monotonie, Langeweile und der ''schlechtesten Oper, die man je gehört habe'',
aber auch sehr positive Meinungen von Gruppenmitgliedern, die von der Musik sehr
gefasst und total beeindruckt waren.
Man sieht schon, dass ''La fanciulla'' heiß diskutiert ist, auf jeden Fall ist es eine Erfahrung
gewesen, diese Oper zu besuchen, ob sie einem nun gefallen hat oder nicht.
Anne Mayer (Musik-Lk Q2)
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