Referenzbroschüre Pilatus Flugzeugwerke AG

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Gutes Klima für die Flieger der
Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans (NW)
Heizung
Kühlung
Frische Luft
Saubere Luft
Deckenstrahlplatten
beheizen neue Montagehalle der Pilatus
Flugzeugwerke AG
Die Geschäfte der Pilatus Flugzeugwerke AG, des weltweiten Marktführers
für einmotorige Turboprop-Maschinen,
laufen gut. So gut, dass das alte
Firmengelände in Stans im Kanton
Nidwalden aus allen Nähten platzte
und man sich somit zum Neubau
des Firmensitzes entschied. Was im
Juni 2007 mit einem feierlichen Spatenstich begann, konnte bereits ein
Jahr später im August 2008 mit der
Entstehung des schweizweit grössten,
industriellen Holzbauwerks erfolgreich
abgeschlossen werden. Das Herzstück
des Neubaus besteht dabei aus einer
122 Meter langen und 61 Meter breiten
Montagehalle, der grössten frei stehenden Holzkonstruktionshalle in der
Schweiz. Für die 7200 qm grosse Halle
wurden insgesamt rund 2000 Kubikmeter Schnittholz verbaut.
In der Halle findet die Flugzeugendmontage für die Modelle PC 12 und
PC 21 der Pilatus Werke statt. Der
PC 12 ist ein 12-sitziges, privates
Reiseflugzeug, während es sich bei
dem PC 21 um ein Trainingsflugzeug
für Jetpiloten handelt.
Bildlegende Titelseite:
Futuristische Holzfassade: Mit dem
neu erbauten Firmensitz der Pilatus
Flugzeugwerke AG ist eines der grössten Holzbauwerke in der Schweiz
entstanden.
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Neben den vielfältigen konstruktiven Anforderungen war die
Lösungsfindung für eine optimale
Klimatisierung der Halle dabei eine
der zentralen technischen Fragen
bei diesem Projekt.
Einer der wichtigsten klimatischen
Anforderungsaspekte war eine
angenehme Bodenwärme: Da
die Arbeiten in der Montagehalle
vorwiegend auf dem Boden stattfinden, sprich die Monteure oft
knieend auf dem Boden arbeiten
oder gar unter den Flugzeugen
liegen, musste es am Boden warm
sein. Die letzten zwei Meter zum
Boden sind also temperatursensibel, in der weiteren Hallenhöhe ist
die Temperatur dagegen nicht so
entscheidend.
Zudem darf – bis auf die physikalisch natürliche Konvektion –
keine Luftbewegung in der Halle
herrschen, da die Feinelektronik in
den Flugzeugen selbst auf feinste
Staubpartikel sehr empfindlich
reagieren würde. Aus diesem
Grunde schieden Lufterhitzer und
Lüftungsheizung von vornherein
als Heizsystem aus.
In Frage kamen somit nur noch
wenige alternative Lösungen wie
eine thermoaktive Bauteilheizung
kombiniert mit einer Bodenheizung. Die Schwierigkeit bei dieser
Lösung wäre aber der Baugrund
gewesen wie HLK-Ingenieur
Marco Trüssel vom verantwortlichen Planungsbüro Trüssel +
Partner ausführt: «Unter dem
Hallenboden befindet sich fliessendes Grundwasser. Aus diesem
Grund sind alle vier bis fünf
Meter Betonpfeiler in das Grundwasser gestellt worden mit der
problematischen Folge, dass die
Wärme vom aktiven Bauteil in das
Grundwasser abfliessen könnte.
Man hätte also nur mit einer aufwendigen Simulation herausfinden
können, ob die gewünschte
Hallentemperierung hätte eingehalten werden können.»
Eine weitere Schwierigkeit für die
Auswahl des Heizsystems stellen
einzelne Felder auf der Bodenfläche dar, welche durch Strom
und Druckluft die verschiedenen
Arbeitsbereiche erschliessen.
Allein dadurch wird die Installation
einer Fussbodenheizung bereits
sehr eingeschränkt. Trotzdem gab
es, wie Marco Trüssel erläutert, in
diesem Kontext durchaus Überlegungen, die Grundlast durch eine
Fussbodenheizung abzudecken.
«Allerdings wäre man damit sofort
in eine andere Kostendimension
geraten. Man hätte Isolation verlegen sowie für eine neue Unterbodenkonstruktion sorgen müssen
und das auf der Fläche des
gesamten Hallenbodens. Dadurch
wären erhebliche, nicht budgetierte Zusatzkosten angefallen.»
Zudem wären diese Zusatzkosten
auch mit einem umfassenden
baulichen Mehraufwand verbunden gewesen, wodurch die strengen terminlichen Auflagen des
Bauherren nicht mehr einzuhalten
gewesen wären. Die Pilatus Werke
hatten ein Jahr Bauzeit als Vorgabe gegeben, da ansonsten
feste Liefervereinbarungen nicht
hätten eingehalten werden
können.
Aufgrund der dargestellten Anforderungsprofile kristallisierte
sich somit letztlich eindeutig die
Deckenstrahlplatte als optimales
Heizsystem heraus. Wobei insbesondere das konvektionsarme
Strahlungsprinzip den besonderen
Rahmenbedingungen der Montagehalle sehr entgegenkam. Marco
Trüssel erläutert die Situation: «Die
Halle verfügt auf beiden Seiten
über zwei grosse Rolltore. Werden
diese Tore nun für den An- oder
Abtransport der Flugzeuge geöffnet, herrscht innerhalb kürzester
Zeit in der Halle Aussentemperatur. Dank des Strahlungsprinzips
der Deckenstrahlplattenheizung
muss dagegen nicht die ganze
Halle wieder aufgeheizt werden.
Die Strahlungswärme sorgt dabei
Insgesamt 16 Deckenstrahlplatten
der Zehnder Heizkörper AG mit
einer verbauten Gesamtlänge von
über 900 Metern temperieren die
Pilatus Montagehalle.
Bildquelle: Pilatus Aircraft AG, Stans
Temperierung
Aufheizen
Dank des Strahlungsprinzips der
Zehnder Deckenstrahlplatten muss
die Flugzeughalle nach Öffnen der
Rolltore nicht wieder teurer Energie
aufwendig aufgeheizt werden.
Montage
Die Stahlketten als Aufhängesystem
der Deckenstrahlplatten konnten
in der Längeneinstellung exakt
justiert werden.
Bei einer Hallenhöhe von 14 Metern
wurden die Strahlplatten auf 9,20
Meter abgehängt. Dabei wurden
die Stahlseile an den Querbalken
des Holztragwerkes angebracht
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Dipl. Techniker Heinz Zurfluh von
Trüssel + Partner erläutert in diesem
Kontext das Strahlungsprinzip der
Deckenstrahlplatten: «Die Strahlplatten geben Ihre Wärme bis zu
70 % als Strahlung ab. Die restliche Wärme wird durch Berührung
an die umgebene Luft übertragen.
Vergleichbar mit der Sonne, wird die
Wärme also in Form von Strahlung
an die Arbeits- bzw. Aufenthaltsbereiche gelenkt.
Der Vorteil dieses Heizenergietransports durch Strahlung liegt in der
unmittelbaren Wärmewirkung auf
den Körper. Dadurch empfindet
man die Temperatur im Raum 2º C
bis 3º C höher als die tatsächlich
messbare Lufttemperatur. Somit
wird auch viel Heizenergie eingespart, die ansonsten bei Luftund Fussbodenheizungen verloren
gehen würde.»
Auch die Montage der Deckenstrahlplatten hatte einige besondere
Herausforderungen zu bestehen.
So waren die baulichen Rahmenbedingungen der Halle nicht einfach,
da diese aus rundum konkav
gekrümmten Wänden besteht.
Zudem duften die Platten nicht
wie gewöhnlich mit geraden Seilen
montiert werden. Franz Stalder vom
ausführenden Installationsunternehmen Stalder + Birrer AG erklärt
den Hintergrund: «Aus Gründen der
Erdbebensicherheit und entsprechenden gesetzlichen Vorschriften
mussten die Halteseile der Strahlplatten in V-Form angebracht
werden, damit diese bei Erschütterungen nicht in Schwingung geraten
können. Beim Aufhängesystem
entschied man sich nach ausgiebiger Diskussion für Stahlketten, da
diese im Gegensatz zu filigranen
Drahtseilen den Vorteil haben, in
der Längeneinstellung exakt justiert
werden zu können.»
Die imposante Hallenhöhe von
14 Metern war natürlich ebenfalls
eine Herausforderung. Doch letztendlich konnten die insgesamt
16 Strahlplatten mit Hilfe von Hebebühnen sehr zügig innerhalb von
sechs Arbeitswochen und zwei
Fachhandwerkern angebracht werden. Dabei wurden die Platten auf
9,20 Meter abgehängt, während
die Stahlseile an den Querbalken
des Holztragwerks unter dem
Hallendach angebracht wurden.
Zum Einsatz kamen Strahlplatten
der Zehnder Heizkörper AG aus
Gränichen mit einer Länge von
jeweils 57 Metern, wobei immer
zwei Platten in Länge hintereinander
geschaltet wurden. Damit gibt es in
der Montagehalle acht längs verlaufende Strahlungsstränge mit einer
Fläche von jeweils 114 Metern.
Die Auslegungstemperaturen der
Deckenstrahlplatten betragen beim
Vorlauf 70° C und beim Rücklauf
50° C bei einer Aussentemperatur
von –11° C. Der gesamte Wärmebedarf der Montagehalle beläuft sich
auf 280 kW.
Die Zehnder Deckenstrahlplatten
sind an die Holzverstromungsanlage der Gemeinde Stans angeschlossen. Bei dieser Anlage
handelt es sich um ein thermisches
Kraftwerk, in dem CO² -neutral und
nachhaltig aus heimischem Brennstoff Strom und Wärme erzeugt
wird. Durch die Anbindung an
dieses regenerative Fernwärmenetz
können die Pilatus Werke zu 80%
mit Holz beheizt werden.
So konnten die Deckenstrahlplatten
aufgrund ihrer Energie effizienten
Betriebsführung auch entscheidend die ökologischen Vorgaben
des Bauherren erfüllen. Die Pilatus
Werke verfügen über eine europäische Umweltzertifizierung, so dass
eine massgebliche Vorgabe des
Bauherrn eine umweltverträgliche
und Energie optimierte Beheizung
des Neubaus war.
Zehnder Heizkörper AG · Oberfeldstrasse 2 · 5722 Gränichen · Schweiz
Telefon +41 62 855 11 11 · Telefax +41 62 855 11 22 · [email protected] · www.zehnder-heizkoerper.ch
ZCH-CAS-PR, V0510, Deutsch, Änderungen vorbehalten
nicht nur umgehend wieder für eine
angenehme Empfindungstemperatur. Auch ein kostspieliges Hochfahren der Hallentemperaturen entfällt.
Für den Bauherren war dies ein
ganz entscheidender Punkt, sich für
die Deckenstrahlplatte als ideales
Heizsystem auszusprechen.»
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