Genauso neu wie die Formensprache der Pilatushalle ist die Überarbeitung unseres Corporate Design, welches wir in den vergangenen Monaten eingeführt haben. activ Magazin für Investoren, Bauherren Architekten & planer Oktober 2007 Wir schaffen Raum für die Weiterentwicklung der Erfolgsgeschichte. dankt für das Vertrauen Impressum Herausgeber: Bürli Generalunternehmung AG Hirschmattstrasse 23 Postfach CH-6002 Luzern Info@ buerli.ch www. buerli.ch Redaktionsteam: Bürli Generalunternehmung AG Telefon +41 41 226 20 20 Fax +41 41 226 20 22 Konzept/Realisation: BOXX Werbeagentur Zürich Pilatus-Montagehalle kommt schnell zum Fliegen ERFOLG BEFLÜGELT Pilatus braucht neues Gebäude Bau spiegelt corporate identity Architektur zeigt Werte Interview Projektleiter Christoph Gehrig im Gespräch Erfolg beflügelt Passend zu seinem Inhalt hat der Bau die Form eine Flügels. Er trägt durch seine ökologische Materialisierung dem Anspruch an Nachhaltigkeit Rechnung und passt sich gleichzeitig harmonisch in die ländliche Umgebung ein. Die malerische Landschaft rund um Pilatus, Stanserhorn und Bürgenstock ist die Heimat der Pilatus Flugzeuge. Die prominente Lage direkt an der Nord-Süd-Autobahn A2 eröffnet die Chance für einen prägnanten Auftritt. Architektur als Ausdruck einer starken Corporate Identity. Das einheimische Holz und das dunkle Alu-Blechdach prägen den architektonischen Auftritt: Sie sind nicht nur typische Materialien des Flugzeugbaus, sondern auch traditionelle Materialien der regionalen Ökonomiebauten wie Scheunen und Ställe. Liebe Leserin, lieber Leser Die Bürli Generalunternehmung AG gehört zu den führenden Schweizer Generalunternehmungen für anspruchsvolle Kundschaft aus Industrie, Gewerbe, Medizin und Verwaltung. Martin Heierle, CEO Bürli Haupttätigkeit des Familienunternehmens ist die Entwicklung von speziellen und komplexen Bauvorhaben. Ein weiteres aussergewöhnliches Bauwerk dürfen wir nun für die Pilatus Aircraft Ltd. in Stans realisieren: Die grösste FlugzeugMontagehalle der Schweiz. Ein Bauwerk in der Grösse eines Fussballstadions mit einer Grundfläche von über 10 000 m2. 2 Die Zielvorgaben waren von Pilatus Aircraft Ltd. ambitiös definiert: 1. 2. 3. 4. 5. Die Flugzeug-Montagehalle soll stützenfrei und mit einer Holzkonstruktion realisiert werden. Die Angestellten in den Büros und der Endmontage sollen hochgradig optimale Arbeitsbedingungen mit viel Tageslicht erhalten. Als markanter Anziehungs- punkt soll ein Visitor-Center für über 200 Personen realisiert werden. Es soll möglichst viel einhei- misches Holz verbaut werden. Der vorgegebene Terminplan und das bewilligte Budget sind einzuhalten. Mit unserem schrittweisen Vorgehen in der Bauentwicklung und unter Einbezug eines ausgewiesenen Fachplaner-Teams konnten wir alle Vorgaben in der Planung punktgenau umsetzen. « Ein Bauwerk in der Grösse eines Fussballstadions mit einer Grundfläche von über 10 000 m2 » Unsere Beratung orientiert sich immer an den Bedürfnissen des Kunden. Diese Bedürfnisse gilt es zunächst zu ermitteln. Wir studieren für den Kunden die raumplanerische Situation, den Betriebsablauf auf dem Grundstück und im Gebäude und bringen Architektur, Statik und, Haustechnik in einen eigentlichen Kontext. Unsere Kunden wissen zu jedem Zeitpunkt, wie viel ihr Bauvorhaben kosten wird. Entscheidet sich ein Kunde für einen Lösungsvorschlag, so entwickeln wir das Projekt bis zur Baureife. Rechtzeitig mit dem Erhalt der Baubewilligung regeln wir unser Vertragsverhältnis in einem klaren Total- oder Generalunternehmer- vertrag. Wir wollen unseren Kunden von der ersten Idee bis zum Bezug der fertigen Bauten höchste Sicherheit und Transparenz bieten. Dabei garantieren wir unserer Kundschaft ein funktionsfähiges und qualitativ hochstehendes Gebäude zum vereinbarten Preis und Termin. Mit dem Erscheinen dieses activ möchte ich Ihnen Einblick in eines der aufregendsten Bauwerke der Schweiz geben. Herzlichst, Ihr Martin Heierle Unsere Unternehmenswerte prägen unser Image und sollen sich auch in unserem Erscheinungsbild ausdrücken. Mit Top-Leistungen werden wir unser grösstes Kapital – das Vertrauen unserer Kunden – auch in Zukunft sicherstellen. 3 Bau spiegelt Corporate Identity Das Fundament des Neubaus ist ein durchdachtes Konzept. Es bildet die Basis für die Holzkonstruktion, welche mit ihrer Spannweite von 61 m als eine der grössten Europas gilt. Fachartikel Längst werden Gebäude als wichtiges Mittel der Unternehmenskommunikation verstanden. Sie bringen Medienpräsenz und schaffen Vertrauen in die Innovationskraft sowie das Know-how einer Firma. Durch die auffällige Lage am Rande der Nord-SüdAutobahn A2 ermöglicht die neue Montagehalle einen prägnanten Ausdruck der Corporate Identity des Unternehmens Pilatus Aircraft Ltd. Die neue Halle ist deshalb alles andere als ein konventioneller Industriebau. Das konzeptionell durchdachte Gebäude überzeugt durch einen Mix aus höchster Funktionalität und aussergewöhnlicher Ästhetik. « Die neue Montagehalle ermöglicht einen prägnanten Ausdruck der Corporate Identity » Was bei den Flugzeugen angestrebt wird, ist auch das Ziel des Neubaus. Man will sich durch eine aussergewöhnliche Leistung im Markt profilieren und bezüglich Qualität als Benchmark gelten. Die Weichen wurden weitsichtig in diese Richtung gestellt. Die Halle ist deshalb auch so im Grundstück positioniert, dass eine signifikante Erweiterung problemlos möglich ist. Die stirnseitige Fassade kann mit relativ geringem Aufwand demontiert und an der neuen Stelle wieder aufgebaut werden. Um eine Spannweite von 61 m mit Holzträgern stützenfrei überspannen zu können, erwies sich nach der Evaluation verschiedener Tragsysteme eine Bogenkonstruktion mit Zug- und Druckgurt am ökonomischsten. Durch die Integration der Büros unter einem Dach entsteht eine nach Norden geöffnete Bogenform eines Flügels. In diesem Sinne folgt die Konstruktion dem Leitsatz: „Form follows statics“. Ein Nordoblichtband und die Auskragung des Visitor Centers sind funktionelle und formale Additive und gliedern den grossen Torso. Mit Ausnahme der Werkstätten und der Windscheiben wird alles sichtbar aus Holz konstruiert werden. All diese Holzoberflächen verleihen den Flugzeugen einen warmen und zugleich dynamischen Hintergrund und schaffen für die Mitarbeiter ein vorzügliches Arbeitsklima. « Durch die Integra- tion der Büros unter einem Dach entsteht eine nach Norden geöffnete Bogenform eines Flügels » Kennzahlen Montagehalle: 120 x 61 m Bruttogeschossfläche: 7‘485 m2 Spannweite: 61 m Trag-Konstruktion als Fachwerk mit gekrümmtem Oberund geradem Untergurt Höhe der Fachwerkträger: 8.45 m Büros im 1. und im 2. Obergeschoss: 2‘725 m2 Visitor Center im 3. Obergeschoss: 645 m2 Gebäude-Kubik: 118‘330 m3 Annex-Bau Nord mit Werkstätten: 120 x 7 m Bruttogeschossfläche: 950 m2 Auskragung des Visitor Centers: 7.85 x 32 m Lichte Höhe in der Halle: 7 m Pilatus: Seit über 60 Jahren im Steigflug. Hervorragende Trainingsflugzeuge der Pilatus Flugzeugwerke AG werden seit über 60 Jahren zur Ausbildung von Militärpiloten eingesetzt. Für die Entwicklung des neuesten Modells, dem PC-21, hat Pilatus über 200 Mio. Franken investiert und verfügt nun über ein Spitzenprodukt in diesem Sektor. Im zivilen Markt ist der Pilatus-Porter PC-6 am besten bekannt. Aussergewöhnlich ist aber der Erfolg mit dem Geschäftsreiseflugzeug PC-12. Seit seiner Markteinführung im Jahr 1994 konnten über 750 Flugzeuge abgesetzt werden. Mit dem PC-21, dem Turboprop-Trainingsflugzeug der neuesten Generation und dem neuen „PC-12 Next Generation“, der soeben in den USA dem Publikum vorgestellt wurde, ist Pilatus ausgezeichnet am Markt positioniert. Entsprechend ambitioniert kann man bei Pilatus planen. Man strebt ein Wachstum von jährlich rund 30% an. Im Jahr 2010 sollte der Umsatz die Milliardengrenze durchbrochen haben. 5 Interview Christoph Gehrig, Projektleiter Bürli Mitte 2008 soll die Halle bezogen werden. Wie lange dauert das Projekt nun schon? Das Tempo war von Beginn weg forsch. Start war Ende August 2005. Im April 2006 reichten wir die Vorstudie ein. Im November 2006 war das Vorprojekt abgeschlossen. Die Baueingabe erfolgte im März 2007. Seit Juni 2007 sind wir nun an der Realisierung. Und es geht zügig vorwärts: Die Aufrichtefeier wird bereits im Januar 2008 sein. Welche Überlegungen standen zu Beginn des Projektes im Zentrum? Die Schlagwörter am Anfang waren: Lowtech kontra Hightech sowie Formfindung über die Konstruktion. Schnell war klar, dass dieses Gebäude grundsätzlich von der statischen Konstruktion geprägt sein würde. „Form follows statics“ war die Leitidee. Die Form des Gebäudes wirkt zwingend und überzeugend. War schnell klar, wohin sich die Architektur entwickeln würde? Die eigentliche Holzkonstruktion ist altbewährt. Sie hat einfach eine völlig neue Dimension erhalten. Darüber wird sozusagen eine schnittige Carosserie gelegt. Der klaren Projektidee folgten exakte Zielvorstellungen. Sie ermöglichten zusammen mit dem Fachwissen und ausserordentlichen Teamspirit aller Beteiligten eine schnelle Projektentwicklung. Die Holzkonstruktion ist beeindruckend. Wie viel Holz werden Sie dafür benötigen? Im Primär-Tragwerk werden 1‘100 m3 und im Sekundär-Tragwerk 900 m3 Holz verbaut. Dieses Material bietet gute architektonische Gestaltungsmöglichkeiten. Da war natürlich die richtige Holzwahl entscheidend. Fichten- und Tannenholz, wie wir es in unseren einheimischen Wäldern finden, eignet sich besonders gut dazu. Der grösste Teil stammt aus dem Kanton Nidwalden. Die verwendeten Holzssorten findet man dort im Überfluss. Jährlich wachsen in diesen nachhaltig bewirtschafteten Wäldern 10 bis 11 Mio. Kubikmeter Holz. Wie bringt sich der Kunde in den Prozess ein? Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen auf Auftraggeberseite ist sehr eng. Sie sind selber Teil des Projektteams. Die Kooperation steht auf einer ehrlichen, konstruktiven und fairen Basis. Nur so ist es möglich, dieses bahnbrechende Bauwerk terminund kostengerecht zu realisieren. Worauf ist bei einem Projekt dieser Grössenordnung speziell zu achten? Auf das Timing. Wenn die Montage beginnt, werden sehr viel Material und vorgefertigte Teile angeliefert. Montageabläufe müssen genaustens vorbesprochen werden, damit die Halle schrittweise termingerecht aufgestellt werden kann. Glauben Sie an den Erfolg des Projektes? Voll und Ganz. Die PilatusHalle wird nicht zuletzt durch die Holzbauweise ein eigenes Gesicht erhalten. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer zukunftsweisenden, nachhaltigen Art weit über unsere Landesgrenze hinaus inspirierend für weitere Bauten dieser Art sein wird. Auch freue ich mich auf die Reaktion der Kunden, Besucher und Mitarbeiter. Die Halle gilt als eine der grössten Holz-Industriebauten der Schweiz. Wo liegen die Herausforderungen? Die Logistik wird eine riesige Herausforderung sein. Der Zusammenbau und das Aufrichten der riesigen Dachträger wird eine gigantische Aktion sein, die nicht zu unterschätzen ist. Teamgeist und Qualitätsmanagement Anspruchsvolle Projekte wie das der Pilatus Aircraft Ltd. können nur erfolgreich geplant und realisiert werden, wenn die Mannschaft auf hohem Niveau zusammengestellt ist und die Teamarbeit fachübergreifend auf allen Ebenen koordi6 niert wird. Dazu stellte Bürli eine Mannschaft objektbezogen für alle Gewerke aus ausgewiesenen Spitzenfachplanern zusammen. Für die Architektur verpflichtete Bürli das renommierte Architekturbüro Scheitlin-Syfrig+Partner, welches eine hohe Kompetenz im Holzbau vorweisen konnte. Für den spektakulären Holzingenieurbau fehlten den Schweizer Anbietern die Referenzen, weshalb Bürli im nahen Euroraum das nötige Know-How rekrutierte und dies zusammen mit den besten Holzbaufirmen und Ingenieuren der Schweiz vereinte. Das Qualitätsmanagement wurde bereits in der Planungsphase entwickelt und implementiert. Die Prüfung der systemübergreifenden Gewerke erfolgt einerseits durch externe Spezialisten und andererseits in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich. 7