EU erteilt Zulassung für Avastin von Roche zur Therapie von

Werbung
Medienmitteilung
Basel, 06. August 2014
EU erteilt Zulassung für Avastin von Roche zur Therapie von platinresistentem,
rezidivierendem Eierstockkrebs
Erste neue Behandlungsmöglichkeit für Frauen in Europa seit über 15 Jahren für die am schwersten zu
behandelnde Form von Eierstockkrebs
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute bekannt, dass die Europäische Kommission die
Zulassung für die Anwendung von Avastin® (Bevacizumab) in Kombination mit Paclitaxel-, Topotecan- oder
liposomaler Doxorubicin-Chemotherapie als Behandlung für Frauen mit wiederkehrendem
(rezidivierendem) Eierstockkrebs, der gegen eine platinhaltige Chemotherapie resistent ist, erteilt hat.
Die EU-Zulassung stützt sich auf die Resultate der Phase-III-Studie AURELIA, an der Frauen mit
wiederkehrendem, platinresistentem Eierstockkrebs teilnahmen und entweder eine Chemotherapie oder
Avastin in Kombination mit Chemotherapie erhielten.1 Die Studie hat gezeigt, dass der Zusatz von Avastin
zur Chemotherapie einen deutlichen klinischen Nutzen ergab, indem sich das mediane progressionsfreie
Überleben (PFS) von 3,4 auf 6,7 Monate fast verdoppelte (HR=0,38, p<0,0001).1,2
„Die europäische Zulassung von Avastin für die Therapie von rezidivierendem, platinresistentem
Eierstockkrebs ist eine gute Nachricht, weil Avastin den Frauen helfen kann, länger ohne Fortschreiten der
Erkrankung zu leben. Dies ist ein wichtiges Behandlungsziel bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, “
erklärte Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung von Roche.
„Avastin ist das erste Biotherapeutikum, das von der EU für Frauen mit dieser schwierig zu behandelnden
Erkrankung zugelassen wurde.“
Eierstockkrebs hat die höchste Sterblichkeitsrate aller gynäkologischen Krebsarten.3 Von den jährlich 44 000
Frauen in der Europäischen Union, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert wird, leiden viele an einer
fortgeschrittenen Erkrankung, die nach der Initialbehandlung wiederkehrt.4-6 Bei der Behandlung von
wiederkehrendem Eierstockkrebs richtet sich die Wahl der Chemotherapie für die nächste Therapielinie
danach, wie viel Zeit zwischen der letzten Dosis der platinbasierten Chemotherapie und dem
F. Hoffmann-La Roche Ltd
4070 Basel
Switzerland
Group Communications
Roche Group Media Relations
Tel. +41 61 688 88 88
Fax +41 61 688 27 75
www.roche.com
1/5
Wiederauftreten der Erkrankung vergangen ist. Als „platinresistent“ gilt eine Erkrankung, die ein bis sechs
Monate nach Abschluss der platinbasierten Chemotherapie fortschreitet, und „platinempfindlich“ ist eine
Erkrankung, wenn sie später als sechs Monate danach fortschreitet. Ein Viertel der Patientinnen, die nach
der Erstbehandlung einen Rückfall erleiden – über 10 000 Frauen pro Jahr in der Europäischen Union –
haben eine platinresistente Erkrankung, die am schwersten zu behandelnde Form von Eierstockkrebs.
Diese Zulassung ermöglicht die Anwendung von Avastin in Kombination mit Paclitaxel, Topotecan oder
pegyliertem liposomalem Doxorubicin für die Behandlung von Frauen mit platinresistentem,
rezidivierendem epithelialem Eierstockkrebs mit primärem Befall des Bauchfells oder der Eileiter. Die Frauen
dürfen nicht mehr als zwei vorherige Chemotherapien und noch keine Therapie mit Avastin oder anderen
VEGF-Hemmern oder gegen den VEGF-Rezeptor gerichteten Medikamenten erhalten haben.
AURELIA ist die vierte Phase-III-Studie mit Avastin bei Eierstockkrebs, die zeigt, dass die Zugabe von
Avastin zur Chemotherapie bei Frauen mit Eierstockkrebs die Zeit, in der die Erkrankung nicht fortschritt,
signifikant verlängerte.1,7-9 Avastin wurde 2011 in der EU auf Basis der entscheidenden Phase-III-Studien
GOG0128 und ICON7 für die Erstbehandlung von fortgeschrittenem Eierstockkrebs zugelassen. Und 2012
wurde Avastin in der EU gestützt auf die Resultate der entscheidenden Phase-III-Studie OCEANS zur
Therapie von rezidivierendem, platinempfindlichem Eierstockkrebs zugelassen.
Zusätzliche Resultate der AURELIA-Studie
AURELIA ist eine von Roche gesponserte multizentrische, randomisierte, offene, zweiarmige Phase-IIIStudie, die in Zusammenarbeit mit der Groupe d'Investigateurs Nationaux pour l'Etude des Cancers
Ovariens (GINECO) entwickelt und vom internationalen Netzwerk der Gynecologic Cancer Intergroup
(GCIG) gemeinsam mit dem Pan-European Network of Gynaecological Oncological Trial Groups (ENGOT)
durchgeführt wurde. Die Studiendaten von 361 Frauen zeigten:

Frauen mit wiederkehrendem, platinresistentem Eierstockkrebs, die mit Avastin in Kombination mit
Chemotherapie (wöchentlich Paclitaxel, Topotecan oder pegyliertes liposomales Doxorubicin) behandelt
wurden, zeigten ein medianes Gesamtüberleben von 16,6 Monaten gegenüber 13,3 Monaten bei Frauen,
die nur eine Chemotherapie erhielten (HR=0,87, p=0,27).1

Ausserdem war bei Frauen, die Avastin in Kombination mit Chemotherapie erhielten, die Rate der
Tumorrückbildung (objektive Ansprechrate, ORR) signifikant höher als bei Frauen, die nur eine
Chemotherapie erhielten (28,2 Prozent gegenüber 12,5 Prozent, p=0,0007).1

Es wurden keine neuen Sicherheitsbefunde in der AURELIA-Studie beobachtet, und die
2/5
Nebenwirkungen entsprachen denen in früheren Studien mit Avastin bei verschiedenen Tumorarten in
den zugelassenen Indikationen.1
Über Eierstockkrebs
Eierstockkrebs ist weltweit die siebthäufigste Krebsart bei Frauen und verursacht mehr Todesfälle als jede
andere gynäkologische Krebsart.3 Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt schätzungsweise 230 000 neue Fälle
diagnostiziert, und rund 150 000 Frauen versterben an der Erkrankung.3 In der EU treten Schätzungen
zufolge jährlich 44 000 Fälle von Eierstockkrebs auf, und fast 30 000 Frauen sterben daran.4 Eine tragende
Säule der Behandlung ist, den grösstmöglichen Teil des Tumors chirurgisch zu entfernen. Bei den meisten
Patientinnen wird die Erkrankung jedoch erst im Spätstadium diagnostiziert (wenn der Tumor bereits relativ
gross ist oder gestreut hat), weshalb sie eine zusätzliche Behandlung benötigen.5,6,10 Bei Eierstockkrebs sind
hohe Konzentrationen des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) vorhanden. Dieses Protein
steht mit dem Wachstum und der Streuung von Tumoren in Verbindung.11 Studien haben einen
Zusammenhang zwischen einer hohen Konzentration von VEGF und der Entwicklung eines Aszites (starke
Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle), dem Fortschreiten der Erkrankung und einer schlechteren
Prognose bei Frauen mit Eierstockkrebs gezeigt.11 Avastin richtet sich spezifisch und gezielt gegen VEGF.
Avastin: Wirkungsmechanismus
Ohne unabhängige Blutversorgung kann ein Tumor nicht über eine bestimmte Grösse (2 mm) hinaus
wachsen und nicht in andere Regionen des Körpers streuen (Metastasen bilden). Tumoren entwickeln ihre
eigene Blutversorgung durch die Bildung neuer Blutgefässe, was als Angiogenese bezeichnet wird. Bei diesem
Vorgang wird der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) freigesetzt, der eine Schlüsselrolle für das
Tumorwachstum spielt. Avastin ist ein Antikörper, der den VEGF zielgerichtet hemmt. Aufgrund seiner
gezielten VEGF-Hemmung kann Avastin mit einem breiten Spektrum verschiedener Chemotherapien und
anderer Krebsbehandlungen effektiv kombiniert werden, ohne die Nebenwirkungen dieser Therapien
wesentlich zu verstärken.
Avastin: Mehr als 10 Jahre Wandel in der Krebsbehandlung
Mit der Erstzulassung in den USA für fortgeschrittenen Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs im Jahr 2004 war
Avastin das erste antiangiogen wirkende Krebsmedikament, das für die Behandlung eines grösseren Kreises
von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs zur Verfügung stand.
Auch heute noch revolutioniert Avastin die Krebsbehandlung durch nachgewiesene Überlebensvorteile
3/5
(Gesamtüberleben und/oder progressionsfreies Überleben) bei verschiedenen Tumorarten. Avastin ist in
Europa zur Behandlung fortgeschrittener Stadien von Brustkrebs, Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nichtkleinzelligem Lungenkrebs, Nierenkrebs und Eierstockkrebs zugelassen. Ausserdem steht Avastin in den
USA zur Behandlung von Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und
Nierenkrebs zur Verfügung. Zudem ist Avastin in den USA und über 60 weiteren Ländern weltweit auch für
die Behandlung von Patienten mit fortschreitendem Glioblastom nach einer ersten Behandlung zugelassen.
In Japan ist Avastin für die Behandlung fortgeschrittener Stadien von Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nichtkleinzelligem Lungenkrebs, Brustkrebs, Eierstockkrebs und malignem Gliom einschliesslich neu
diagnostiziertem Glioblastom zugelassen.
Avastin hat die antiangiogene Therapie zu einem Grundpfeiler der heutigen Krebsbehandlung gemacht –
über 1,5 Millionen Patienten wurden bislang bereits mit Avastin behandelt. In einem umfassenden
klinischen Studienprogramm mit mehr als 500 laufenden klinischen Prüfungen wird die Anwendung von
Avastin bei über 50 Tumorarten untersucht.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und
entwickelt als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie,
Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der
weltweit bedeutendste Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und
ein Pionier im Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die
Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der
Personalisierten Medizin, einem zentralen strategischen Ansatz von Roche. Seit der Gründung des
Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche über einen Zeitraum von mehr als hundert Jahren wichtige Beiträge
zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der
Weltgesundheitsorganisation stehen 24 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende
Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2013 weltweit über 85 000 Mitarbeitende, investierte 8,7 Milliarden
Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 46,8 Milliarden Schweizer
Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von
Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
4/5
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Weitere Informationen
- Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected]
Nicolas Dunant (Leiter)
Ulrike Engels-Lange
Nina Schwab-Hautzinger
Štěpán Kráčala
Claudia Schmitt
Literatur
1. Roche data on file
2. Errico A. Nat Rev Clin Oncol 2014; 11, 242
3. GLOBOCAN 2012: Estimated Cancer Incidence, Mortality and Prevalence in Europe (EU 27) in 2012. Last accessed July
2014 at http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_population.aspx
4. EUCAN. Ovarian cancer. Last accessed July 2014 at http://eu-cancer.iarc.fr/eucan/CancerOne.aspx?Cancer=27&Gender=2
5. Heintz A et al. Int J Gynaecol Obstet 2006; 95 (Suppl 1):S161–192
6. Hennessy B et al. Lancet 2009; 9698:1371-1382
7. Burger RA et al. N Engl J Med 2011; 365:2473-2483
8. Perren TJ et al. N Engl J Med 2011; 365:2484-2496
9. Aghajanian C et al. J Clin Oncol 2012; 30(17):2039-2045
10. Gubbels J et al. J Ovarian Res 2010;3:8
11. Teoh G et al. Antiangiogenic Therapies in Epithelial Ovarian Cancer. The Role of Vascular Endothelial Growth Factors in
Ovarian Cancer. Last accessed July 2014 at http://www.medscape.com/viewarticle/738259_3
5/5
Herunterladen