Allgemeine Charakteristika: Die deutschen Kreise der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa, 2001 1 LANDKREIS KAMENZ 2 (Fläche – 1 340 km , Einwohnerzahl – 152,7 Tsd.) Der Landkreis Kamenz grenzt im Südwesten an die Landeshauptstadt Dresden und erstreckt sich nach Norden hin bis an die Grenze zum Land Brandenburg. Er zählt zu den territorial größten Landkreisen im Freistaat Sachsen. Die Naturräume des Landkreises umfassen die großflächige Königsbrücker und Laußnitzer Heide im Westen, die urwüchsigen Landschaften des Berg- und Hügellandes im Süden, die Heide-Teichlandschaft im Osten und das derzeit im Entstehen befindliche „Lausitzer Seenland“ im Norden des Landkreises. Die umfangreichen und vielfältigen Freizeitangebote werden mit dem „Lausitzer Seenland“ künftig um eine Fülle wassersportlicher Nutzungen ergänzt. Der Landkreis verfügt über ein umfangreiches Wanderwege- und Radwanderwegenetz. Mit den überregionalen Radwanderwegen, wie der „Heide-Teich-Radweg“, der „Sächsischen Städteroute“, der „Bergbautour“ sowie dem „Spreeradwanderweg“ lassen sich die schöne Natur und Landschaft aktiv erkunden. Attraktive Ausflugsziele im Aktionsradius bis zu 60 km sind das Zittauer Gebirge, die Sächsische Schweiz oder der Spreewald im angrenzenden Land Brandenburg. Kulturelle Anziehungspunkte sind die Kunst- und Kulturstadt Dresden, die 1 000-jährige Stadt Bautzen sowie die Stadt Kamenz selbst. Die Kreisstadt am Hutberg liegt inmitten der westlichen Oberlausitz. Kamenz, (sorbisch Kamjenc – „kleiner Ort am Stein“) ist bekannt als Geburtsstadt des Dichters Gotthold Ephraim Lessing. 1225 wurde sie erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen erwähnt. Weithin sichtbar prägt der Turm der spätgotischen Hallenkirche St. Marien das Antlitz der Stadt. Durch seine günstige geografische Lage, vor den Toren der Landeshauptstadt Dresden, bietet der Landkreis Kamenz insbesondere für die industrielle und gewerbliche Wirtschaft sowie unternehmensnahe Dienstleistungen hervorragende Voraussetzungen. Die mittelständischen Unternehmen und das Handwerk bilden die tragenden Säulen der Wirtschaft. Unternehmen im Südteil des Landkreises profitieren in besonderem Maße von den Märkten im Ballungsraum der Landeshauptstadt Dresden. Aber auch der Nordteil des Landkreises, in dem über Jahrzehnte der Abbau von Braunkohle und die damit verbundene Energiewirtschaft dominierten, stellt vor allem für Investitionen mit großem Flächenbedarf einen attraktiven Wirtschaftsstandort dar. Infolge der wirtschaftlichen Umgestaltung hat sich ein breitgefächerter Branchenmix entwickelt, in welchem die Branchen Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung, Elektrotechnik/ Elektronik und Biotechnologie einen Schwerpunkt bilden. Zahlreiche Unternehmensgründungen und Neuansiedelungen auf sanierten Industriearealen und 20 neu erschlossenen Gewerbegebieten mit 7.580.000 m_ Fläche sind in den letzten Jahren zu verzeichnen. Der Landkreis ist mit allen wichtigen Wirtschaftszentren durch ein leistungsfähiges Netz an Autobahnen, Bundes- und Staatsstrassen verbunden. Es gibt günstige Verkehrsanbindungen per Schiene und Straße zu regionalen und überregionalen Wirtschaftszentren wie Berlin, Dresden, Cottbus, Görlitz oder Bautzen. Die Bundesautobahnen A 4 und A 13 tangieren den Landkreis; eine direkte Verbindung zwischen diesen beiden Autobahnen ist im Bau. Der Flugplatz Kamenz ermöglicht Verbindungen für Privat- und Geschäftsflugverkehr. Darüber hinaus verläuft die Bahnmagistrale Karlsruhe – Nürnberg – Hof – Dresden – Görlitz - Wroclaw (Breslau) durch den Landkreis Kamenz. Traditionspflege ist für die Bevölkerung des Landkreises Kamenz sehr bedeutsam. Eine Besonderheit liegt in der Bewahrung der traditionsreichen Kultur der sorbischen Bevölkerung, wobei die ursprünglich aus dem slawischen Sprachgebrauch abstammende sorbische Sprache im Alltag noch heute gepflegt wird.