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Merkstoff Antike: Die Griechen
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Geographische Voraussetzungen
Viele Gebirge teilen das Land in kleine Einheiten, viele Inseln. Jede Einheit stellt einen selbständigen Staat
dar, man spricht von Poleis, also von Stadtstaaten (Polis = Stadt, die zugleich Staat ist.)
Mittelmeerklima. Es wachsen Oliven (Öl), Wein. Schafe, Ziegen, nicht sehr viele Rinder. Meer: Fischfang,
Handel.
Kreta
Frühe Kultur im ägäisch-griechischen Raum. Günstige Lage für den Handel, Reichtum
Paläste (Knossos, Phaistos), Sage: König Minos, Minotaurus, Labyrinth
Minoische Kultur auf Kreta, keine Stadtmauern (wegen geschützter Insellage nicht nötig). Wandmalereien,
Frauenköpfe, Stierspiele. Kult: Stier, Doppelaxt (heißt Labrys)
Die Minoische Kultur wird 1700 v. Chr. zerstört (durch ein Erd-/Seebeben), Wiederaufbau, man spricht jetzt
von der Jüngeren Palastzeit. 1400 v. Chr. endgültige Zerstörung der Minoischen Kultur (wahrscheinlich
durch Einwanderer aus dem Norden).
Indogermanische Einwanderung um ca. 1900 v. Chr.
Achäer: Thessalien, nördliche Inseln der Ägäis, nördliches Küstengebiet der Ägäis in Kleinasien
Ionier: Mittelgriechenland, Inseln, kleinasiatische Küste
Indogermanische Kultur (1900 bis 1200 v. Chr.) in Mykene und Tiryns: stark befestigt, Burgen, kriegerisch;
Löwentor in Mykene; In der Spätzeit Kulturbeziehungen zu Kreta. Schachtgräber und Kuppelgräber
(Schatzhaus des Atreus); unechtes Gewölbe (Kraggewölbe).
Unter dem Druck der Illyrischen Wanderung, die bis in das heutige Ex-Jugoslawien reicht, wanderten um
1200 v. Chr. die Dorer (indogermanisch) weiter nach Griechenland und ließen sich auf der Halbinsel Peloponnes nieder.
Sparta
Die Dorer unterwarfen die Vorbevölkerung, von der weiterhin die Arbeiten des Gewerbes und der Landwirtschaft besorgt wurden (Sklavenarbeit). Sie selbst führen als Oberschicht (Spartiaten) die Aufsicht und sichern sich ihre Vorherrschaft durch Militär.
Die Periöken sind Angehörige der Vorbevölkerung, die sich freiwillig unterworfen hatten. Sie sind persönlich frei, betreiben Gewerbe, zahlen Steuern, haben keine politischen Rechte.
Heloten: Gewaltsam unterworfene Vorbevölkerung, machen öfters Aufstände, sind Sklaven, arbeiten in
Landwirtschaft
Erziehung der Spartiaten
Die Spartiaten machen 8% der Bevölkerung aus. Erziehungsziel: militärische Tüchtigkeit. Die Knaben kamen 7jährig in die Zeltgemeinschaft (Kaserne). Dort erhielten sie eine vormilitärische Ausbildung (Sport,
Mutproben, Abhärtung, Jagd, Erziehung zur Genügsamkeit in allen Lebensbereichen). Im Alter von 20 Jahren werden die Knaben vom Heer übernommen. Mit 30 Jahren werden sie Vollbürger mit den entsprechenden Rechten in der Volksversammlung. Künstlerische Betätigung gibt es nicht, Kriegslieder werden
aber schon gesungen.
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Die Mädchen werden für die häuslichen Tätigkeiten und für die Beaufsichtigung der Sklaven ausgebildet.
Die Verfassung in Sparta
Angeblich stammt sie vom König Lykurg. 5 Ephoren beaufsichtigen 2 Könige (diese haben den Oberbefehl
im Krieg). Die Ephoren beaufsichtigen auch die Gerusia (= Rat der Alten; 28 Männer über 60). Die 5 Ephoren werden von der Volksversammlung gewählt. Das sind alle Männer über 30 Jahre. Die Volksversammlung wählt auch den Rat der Alten (Gerusia).
Die Ionier erbringen die großen geistig-kulturellen
Leistungen
Aus den Jahrhunderten zwischen 1400 und 1200 v. Chr. sind bereits Wirtschaftsaufzeichnungen erhalten.
Diese wurden in Silbenschrift (diese heißt Linear B) geschrieben. Die Linearschrift A wurde in der jüngeren
Palastzeit auf Kreta verwendet und ist noch nicht entziffert.
Um 800 wurde von den Phöniziern die Buchstabenschrift übernommen und weiterentwickelt. In diesem
Alphabet wurden die Epen Homers (8. Jh. v. Chr.) geschrieben. Dadurch wurde diese Schrift rasch verbreitet.
Homer
Homers Epos Ilias handelt vom Kampf der Griechen gegen Troja und sein Epos Odyssee beschreibt die
Irrfahrten des Odysseus.
Homers Bedeutung
Verbreitung der Schrift. Dadurch wird ein gemeinsames kulturelles Band zwischen allen griechischen
Stadtstaaten geschaffen.
Begründung der Dichtung in Europa. Bis in unser Jahrhundert wurden die Künstler von den griechischen
Mythen und Sagen inspiriert.
Für die Geschichtswissenschaft ist er als historische Quelle für die Lebensweise und das Denken der Jahrhunderte von 1200 bis 800 v. Chr. zu werten. Aus dieser Zeit sind sonst keine anderen Aufzeichnungen
vorhanden.
Homers und Hesiods Werken verdanken wir unser Wissen um die griechische Mythologie. Von dieser wurden die Dichtung und darstellende Kunst des Abendlandes entscheidend beeinflußt. Hesiod stammt ebenfalls aus dem 8. Jh. v. Chr.
Die griechischen Götter
Die Götter der Griechen waren wie Menschen. Sie hatten ähnliche Charakterzüge. Sie waren listig, täuschbar, nicht allwissend; sie kannten Liebe, Hass, etc. Aber sie waren unsterblich und ewig jung - also zu beneiden. Ihr Wohnsitz war der Olymp, ihr Nahrung waren Nektar und Ambrosia.
Da die Römer so gut wie dieselben Götter hatten, steht in der folgenden Götterliste der lateinische Name in
Klammer daneben. Wichtige Götter waren
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Zeus (Jupiter): oberster Gott; Himmel und Erde sind ihm untertan. Blitz und Donner; Adler.
Hera (Juno): Schwester und Gemahlin des Zeus; Beschützerin der Ehe.
Poseidon (Neptunus): Meeresgott mit dem Dreizack; Bruder des Zeus.
Hades (Pluto): Gott der Unterwelt; Bruder des Zeus.
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Ares (Mars): Kriegsgott.
Pallas Athene (Minerva): Weisheit; Handwerk; planmäßige Kriegsführung; Eule.
Aphrodite (Venus): Liebe, Schönheit.
Hephaistos (Vulcanus): Schmiede, Kunsthandwerk.
Helios (Sol): Sonnengott.
(Phoibos) Apollo (Phoebus Apollo): Dichtung, Gesang.
Artemis (Diana): Jagd.
Die Musen geben den Menschen die künstlerischen Begabungen.
Hermes (Mercurius) ist der Götterbote und zuständig für Kaufleute und Diebe; listiger Handel.
Demeter (Ceres): Ackerbau.
Persephone (Proserpina): Demeters Tochter, von Hades geraubt.
Dionysos, Bakchos (Liber, Bacchus): Wein, Fruchtbarkeit.
Hestia (Vest): Herdfeuer.
Nymphen: Wald, Quellen.
Ein Heros ist der Sohn eines Gottes und einer Sterblichen (bzw. umgekehrt). Herakles (Herkules) war ein
Heros.
Der Bereich der Toten ist die Unterwelt.
Der Fährmann Charon führt die Schatten der Verstorbenen über den Fluss Styx. Dann tranken die Schatten aus dem Fluss Lethe. Dadurch vergaßen sie die Oberwelt und hatten keine Sehnsucht mehr nach ihr.
Am Wächter Kerberos (dreiköpfiger Hund) vorbei gelangten sie in die Unterwelt. Dort gab es das Reich des
Guten (Elysium) und das Reich des Bösen (Tartaros).
Sisyphus gelangte in den Tartaros. Er muss dort bis heute einen schweren Stein bergaufschleppen, und
kaum ist er oben angelangt, fällt ihm der Stein wieder hinunter. Das Ganze geht von vorne wieder los. Man
spricht von Sisyphusarbeit.
Auch Tantalus landete im Tartaros. Er hat immer noch fürchterlich Hunger und Durst, kann sich aber nicht
helfen, denn das Wasser und die Früchte, die rund um ihn herum sind, weichen ihm immer aus, wenn er
danach greift.
Die Olympischen Spiele
Sportliche Wettkämpfe zu Ehren des Zeus. Seit 776 v. Chr. sind die Siegerlisten erhalten. Die Spiele finden
alle 4 Jahre statt. Ein Zeitraum von 4 Jahren heißt daher Olympiade. Man rechnete die Zeit auch in Olympiaden. 394 n. Chr. fanden die letzten Olympischen Spiele der Antike statt. 1896 n. Chr. wird der olympische Gedanke wieder eingeführt.
Bei den antiken Spielen waren nur Griechen zugelassen. Den Siegern wurden große Ehrungen in ihrer
Heimat-Polis zuteil.
Olympische Disziplinen waren: Langlauf, Wagenrennen, Fünfkampf (Speer, Diskus, Laufen, Weitsprung,
Ringen), auch Dichtung.
Die griechische Kolonisation von 750 bis 550 v. Chr.
Überbevölkerung und innere Zwistigkeiten führten zur Suche nach neuem Ackerland und neuen Handelsgebieten. Es entstanden Kolonien (griechischer Besitz außerhalb Griechenlands): Rund um das Schwarze
Meer, in Süditalien und Sizilien, in Südfrankreich, eine Stadt sogar in Nordafrika.
Süditalien und Sizilien wurden weitgehend von Griechenland bewohnt. Dieses Gebiet nannte man daher im
Altertum 'Großgriechenland.' Namen wie Messina, Neapel, Syrakus und Agrigent sind griechisch.
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Die erste Kolonie in Süditalien war Kyme. Dort lernten die Römer auch das griechische Alphabet kennen.
Sie veränderten es und machten daraus das lateinische Alphabet. Dieses verwenden wir heute noch weltweit.
Vor allem in der Fremde spürten die Griechen, daß sie viel Gemeinsames hatten - auch dann, wenn sie
aus den verschiedensten Stadtstaaten waren. Die Gemeinsamkeiten waren die Sprache, die Götter und
Sagen und die Möglichkeit, Sportler nach Olympia zu senden.
Die Griechen nannten sich selbst Hellenen, alle Anderssprachigen waren Barbaren. Barbar ist das Wort für
Stammler.
Ein paar Namen griechischer Kolonien sind: Akragas (Agrigent), Kyme (Cumae), Kroton, Messana (Messina), Neapolis (Neapel), Naukratis, Poseidonia (Positano), Syrakusai (Syrakus), Tarent
Athen
Die Verfassung von Athen ändert sich: Königszeit (bis 683 v. Chr.) > Herrschaft der Adeligen > Entwicklung
zur athenischen Demokratie
Aristokratie: Herrschaft der Adeligen (Aristokraten)
9 Archonten sind also oberste Staatsmänner für jeweils 1 Jahr tätig. Der Areopag ist Gericht und Aufsichtsbehörde. In die Versammlung der Adeligen wurde man hineingewählt.
Demokratisierungsprozess
Demos = Volk > Demokratie = Herrschaft des Volkes. Soziale Spannungen (Gegensätze zwischen Arm
und Reich, zwischen Herrschenden und Unterschichten) führen zum Kampf des Volkes um politische
Rechte (Mitbestimmung). Es ist dies der Demokratisierungsprozess. Reformer: Drakon, Solon, Peisistratos,
Kleisthenes
Drakon: 624 v. Chr.: Strenge Gesetze schützen das Volk vor willkürlichen Maßnahmen der Adeligen. Das
bedeutet Rechtssicherheit. Die sozialen Gegensätze bleiben aber bestehen.
Solon: 594 v. Chr.: Er tilgt die Schulden der Bauern (Lastenabschüttelung). Er teilt Attika in 4 Phylen ein.
Jede Phyle entsendet 100 Abgeordnete zum Rat der 400. Das bedeutet mehr Rechte für einen größeren
Bevölkerungskreis. Er teilt die Bevölkerung in Besitzklassen ein (Athenische Bürger: 500-Schäffler, 300Schäffler, 200-Schäffler, darunter; Keine athenischen Bürger sind die Metöken und Sklaven.)
Ein neuer Gedanke ist, daß der Reichere zwar mehr Rechte hat, aber auch mehr Pflichten.
Athenischer Bürger
Pflicht
Recht
500-Schäffler
Kriegsschiff
Archonten, Rat der 400
300-Schäffler
Pferd und Reiter
andere Ämter, Rat der 400
200-Schäffler
schwerbewaffnet (Hoplit)
andere Ämter, Rat der 400
darunter
leichtbewaffnet
Volksversammlung
Metöken sind Umwohner. Sie hatten keine Rechte, aber auch keine Pflichten. Sklaven hatten die Pflicht,
alle Arbeit zu verrichten. Rechte hatten sie keine. Die Frauen waren persönlich frei, politisch aber ohne
Rechte.
Für die Bauern bedeutete die Reform Solons nur eine Teillösung. Sie aber wollten eine völlig neue Verteilung des Ackerlandes. Die Adeligen sind jetzt unzufrieden, da sie weniger Rechte haben.
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Peisistratos: 561/560 v. Chr.: Vertreter der Bauern. Reißt mit Hilfe der Bauern die Macht an sich (also nicht
auf offizielle, rechtmäßige Weise). Deshalb ist er ein 'Tyrann'. (Tyrannis ist also die unrechtmäßig erworbene Herrschaftsposition).
Unter ihm wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Die Finanzierung erfolgt durch eine 5%ige Bodensteuer. Mit
diesem Geld werden: Saatgut an die Bauern verteilt, Wasserleitungen und Tempel gebaut, die Epen des
Homer vervielfältigt.
510 v. Chr. endet die Tyrannis.
Kleisthenes: 508/507 v. Chr.: Kleisthenes teilt Attika in 10 Phylen (Wahlkreis) ein. Jede Phyle besteht aus
1/3 Küstenland, 1/3 Binnenland, 1/3 Stadtgebiet. Jede Phyle entsendet 50 Abgeordnete in den 'Rat der
500'.
Die Archonten (oberste Staatsbeamte) werden aus den ersten 2 Besitzklassen gewählt. Die Angehörigen
der 4. Besitzklasse können nun auch in den 'Rat der 500' gewählt werden. Jede Phyle führt 1/10 des Jahres die Regierungsgeschäfte. Das bedeutet: Begründung der Demokratie.
Das Scherbengericht (Ostrakismus) soll für alle Zukunft die Tyrannis verhindern. 1 Mal pro Jahr wird in der
Volksversammlung der mächtigste Mann bestimmt. (Sein Name wird auf einen Tonscherben eingeritzt.)
Wenn jemand über 6000 Stimmen bekommt, wird er auf 10 Jahre aus Athen verbannt. Sein Ansehen und
sein Vermögen bleiben ihm.
Athen wird nun sehr homogen. Das hilft beim gemeinsamen Vorgehen gegen die Perser. Athen erlebt eine
kulturelle Blüte. Die klassische Epoche beginnt.
Perikles: 457 v. Chr.: Perikles vollendet die Demokratie. Auch Angehörige der 3. Klasse können jetzt Archonten werden. Alle Arbeiten im Staat werden bezahlt (Diäten). Man bekommt den Mindestlohn ausbezahlt.
Die Perserkriege
Der Perserkönig Dareios zwingt die Ionier in Kleinasien zu Steuerleistungen. Diese machen einen Aufstand.
Der Ionische Aufstand (500 bis 494 v. Chr.): Die Ionier werden von Athen nur symbolhaft unterstützt. Die
Perser siegen und zerstören die Stadt Milet.
492 v. Chr.: Die Perser wollen Rache an Athen nehmen. Dareios hat aber auch andere Pläne (Expansionspläne). Das persische Landheer kommt nur bis Thrakien und muss dann umkehren. Die persische Flotte wird beim Berg Athos von einem Seesturm vernichtet.
490 v. Chr.: Das persische Landheer wird auf Schiffe verladen und landet bei Marathon. Marathon liegt 42
Kilometer nördlich von Athen. Marathonlauf: Ein Bote läuft bis nach Athen, um den Sieg mitzuteilen und
fällt dann dort aus Erschöpfung tot um (Legende).Die Athener siegen gegen die persische Übermacht. Ihr
Feldherr heißt Miltiades. Das große Heer der Perser war sich in der kleinen Küstenebene selbst im Wege
gestanden. Oder es haben die Götter mitgeholfen, wie manche Athener es sahen.
480 v. Chr.: Die von Dareios eingeleiteten Rüstungen zu einem kriegerischen Großunternehmen gegen
Griechenland werden von seinem Nachfolger Xerxes fortgesetzt. Die persische Kriegsflotte wird ausgebaut. Der Athener Themistokles setzt in Athen den Bau einer Kriegsflotte durch.
Plan der Griechen: Man will einen Seesieg erringen. Bis das gelingt sollen die Spartaner bei den Thermopylen (Engstelle zwischen Bergen und Meer) das persische Landheer aufhalten. Es kommt anders:
Die Perser gewinnen die Seeschlacht bei Artemision und wollen dann Athen angreifen. Die athenische
Bevölkerung flüchtet auf Schiffe.
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An den Thermopylen zeigt der Verräter Ephialtes den Persern einen Schleichweg über die Berge, der
Spartaner König Leonidas hat dadurch keine Chance und fällt mit 1000 Soldaten. Das persische Landheer
zerstört dann Athen.
Die Athener wollen aufgeben. Themistokles überredet heimlich Xerxes zu einem sofortigen Angriff auf die
athenische Flotte. Dies geschieht in der Meerenge bei Salamis. Dort ist es aber zu eng für die großen persischen Schiffe. Die Athener siegen. In der Schlacht bei Platää siegen die Griechen gegen das persische
Landheer. Der griechische Feldherr heißt Pausanias.
Der Kampf um die Vorherrschaft zur See geht noch 30 Jahre weiter. Dann,
449 Friede des Kallias: Persische Schiffe dürfen nicht mehr in die Ägäis. Die Perser müssen von der Küste
Kleinasiens drei Tagesmärsche entfernt bleiben.
Die Folgen der (wesentlichen) Siege von 480 und 479 v. Chr.:
Ausbau des athenischen Hafens (Piräus): Lange Mauern von Piräus nach Athen. Zwischen ihnen kann die
Bevölkerung Zuflucht finden, wenn es wieder zu einem Krieg kommt. Der Nachschub ist über den Hafen
gesichert.
Zwischen Sparta und Athen entsteht ein immer ernster werdender Gegensatz (wegen der zunehmenden
Macht Athens).
Der attische Seebund wird gegründet und später (nach 449 v. Chr.) zum attischen Reich ausgebaut. Das
Konzept ist: Athen schützt die Ägäis-Inseln gegen die Perser und verlangt dafür Steuern. Mit diesem Geld
wird die Akropolis (Burgberg) ausgebaut.
Der Peloponnesische Krieg 431 bis 404 v. Chr; zwischen Sparta und Athen
Zu Beginn des Krieges flieht die attische Bevölkerung hinter die 'Langen Mauern'. Dort bricht die Pest aus.
Auch Perikles stirbt.
415 bis 413: Expedition der Athener nach Sizilien unter der Führung des Alkibiades. Er ist ein Neffe des
Perikles. Athen erleidet eine katastrophale Niederlage. Schließlich siegen die Spartaner mit FinanzUnterstützung aus Persien. Sie können daher eine Flotte bauen.
Folgen: Die Langen Mauern werden geschliffen, die athenische Flotte wird ausgeliefert, der Seebund wird
aufgelöst, Athen wird vorübergehend von 30 Tyrannen regiert. Sparta setzt diese Tyrannen ein. Auch die
Macht Spartas ist geschwächt.
Die Griechische Kunst
Die Kretisch-Mykenische Epoche (2000 bis 1400 v. Chr.): Knossos, Phaistos: Paläste, Ornamente, Tintenfischmuster, Stier- u. Pflanzenmotive. Mykenä, Tiryns: Burgen, Löwentor; Kuppel- u. Schachtgräber; Totenmasken; 'Frauen fahren auf die Jagd.'
Der Geometrische Stil (ca. 1100 bis 700 v. Chr.): Vasenmalerei; Mäander; einfache Menschendarstellung;.
'Aufbahrung eines Toten'.
Die Archaische Plastik (7. und 6. Jh. v. Chr.): Figuren mit Proportionen, die noch nicht der Wirklichkeit entsprechen; unbewegt. Ägyptischer Einfluss.
Ruhig, gelassen, heiter: 'archaisches Lächeln'. Kouros und Kore, 'Kalbträger' (570 v. Chr.), 'Apollo von
Tenea'.
Die Klassik (ca. 500 bis 400 v. Chr.): Architektur: Tempel mit Rechteck-Grundriss, in der Mitte ist die Zella.
Dort ist die Statue des Gottes, dem der Tempel geweiht ist. An der Längsseite sind doppelt so viele Säulen
wie an der Schmalseite, die Ecksäule wird zweimal gezählt.
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Die Säulen des dorischen Baustils haben einfache Kapitele, beim ionischen Baustil sind die Kapitele mit
Schnecken verziert, und die korinthischen Kapitele haben Akanthusblatt-Verzierungen. Baumeister der
Akropolis: Phidias (Gesamtbauleitung), Mnesikles, Iktinos.
Plastik: In der Plastik zeigen die Figuren mehr Bewegung als früher (Spielbein - Standbein; siehe: Diskuswerfer, Speerträger). Bildhauer: Phidias, Polyklet, Myron. Berühmt ist die Vasenmalerei. Von der Bemalung
der Tempel ist nichts mehr vorhanden. Beispiele: Achill beim Würfelspiel, Schulszene. Maler: Polygnot.
Die Nachklassiche Zeit und Hellenismus (ab ca. 400 v. Chr.):
Architektur: Großbauten (Weltwunder)
In der Plastik ist viel Bewegung. Starke S-Krümmung des Körpers. Wirklichkeitsgetreue (realistische) Darstellung. Kinderdarstellung in den richtigen Proportionen. Beispiele: Aphrodite von Melos, Laokoon, Dornauszieher, Herakles. Bildhauer: Praxiteles.
Malerei: Alexanderschlacht (Mosaik im Museum von Neapel).
Griechische Philosophie und Literatur
Philosophie heißt Liebe zur Weisheit.
Die Vorsokratiker (kosmologische Periode) 600 bis 450 v. Chr.
Die ionischen Naturphilosophen fragen nach dem Urstoff der Welt. Ionien ist an der ägäischen Küste Kleinasiens. Tales. Wasser ist der Urstoff. Anaximander: das Unendliche, Grenzenlose, Unbestimmbare
Anaximenes: Luft.
Das ordnende Prinzip ist Das Sein (Xenophanes und sein Schüler Parmenides).
Das Atom (Leukipp und Demokrit; Sie begründen den Atomismus: die Welt besteht aus vielen, unteilbaren
Teilchen. Durch deren Zusammenballung entsteht alles. Sie lehren 460 bis 370 v. Chr.)
Der Logos (Heraklit sagt alles ist ein ständiges Werden und Vergehen (panta rhei), dessen Prinzip der Logos ist und in dessen Verlauf die Thesis umschlägt in die Antithesis, bis sich schließlich alles in der Synthesis vereinigt. Man spricht von der Seins Dialektik.
Liebe und Hass formen die 4 Elemente sagt Empedokles.
Die Zahl: Pythagoras findet von der Mathematik und Musik ausgehend in der Zahl das ordnende Prinzip.
Die Anthropolgisch-praktische Periode (ca. 450 bis 400 v. Chr.): Der Mensch rückt in den Mittelpunkt der
Betrachtungen. Lehre von der Kunst des rechten Handelns.
Die Sophisten (Lehrer der Weisheit) sind Protagoras, Sokrates, die Kyniker.
Protagoras: Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Es gibt keine allgemeingültigen Wahrheiten, keine verbindlichen Regeln für sittliches Verhalten, die Bindung an Religion, Sitte und Gesellschaft geht verloren.
Kritisches Denken und der Ausbau der Einzelwissenschaften werden geschult.
Sokrates: Die Tugend (Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung) führt zur Glückseligkeit. 'Ethik des persönlichen Gewissens'. Sein offen geübter Kritizismus (Ich weiß, daß ich nichts weiß) stößt auf die Ablehnung
vieler Athener. Verurteilung 399 v. Chr. (Giftbecher)
Die Kyniker halten die Bedürfnislosigkeit für die höchste Tugend und kommen so zu einer radikalen Ablehnung aller Zivilisation und Kultur (Diogenes im 4. Jh. v. Chr. lebt in einem Fass.)
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Die systematische Periode (4. Jh. v. Chr.)
Platon (427 bis 347 v. Chr.): Die Ideen sind die Urformen aller Dinge (philosophischer Idealismus). Die Sinneswelt ist nur Schein. Die höchste Idee ist Gott (das Wahre, Gute und Schöne). In seinem Idealstaat herrschen die Philosophen. Die von ihm begründete Philosophenschule (philosophische Richtung) wird Akademie genannt.
Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.): Ausgangspunkt des Forschens ist die Erfahrung. Die Dinge sind real und
setzen sich aus Stoff und Form (Materie und Geist) zusammen (Philosophischer Realismus). Systematisches Denken, Begründer der Logik.
Hellenistische Periode (ab 350 v. Chr.)
Stoa: Begründet von Zenon. Das Schicksal leitet alle/alles; es ist kein blinder Zufall, sondern göttliche
Weisheit; wer sich davon leiten läßt, lebt glücklich und ruhig (stoische Ruhe). Nur der Dumme kämpft gegen das Schicksal an - und ist daher unglücklich.
Epikur sieht die Lust (Freisein von Unlustgefühlen) als höchstes Gut und Ziel der Menschen an. Politische
Tätigkeit bringt Aufregungen (Unlust), daher: 'Lebe im Verborgenen!'
Stoa und Epikuräer haben großen Einfluss auf Römer.
Griechische Literatur
Homer (8. Jh. v. Chr., Ilias, Odyssee), Hesiod (8. Jh. v. Chr., über die Entstehung der Götter und Wesen
der Welt)
Lyrik: Sappho und Pindar (um 600 bzw. 500 v. Chr.)
Tragödie (5. Jh. v. Chr.): Aischylos, Sophokles, Euripides, Komödie: Aristophanes (ca. 400 v. Chr.), Menander (ca. 300 v. Chr.).
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