Pressemitteilung Tanz Bozen 2016 - Performances

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PRESSEMITTEILUNG
Bozen, 20.04.2016
„Beautiful Stranger“
32° Internationales Festival Tanz Bozen
BOZEN – Pünktlich im Sommer verwandelt sich Bozen in eine Stadt des Tanzes. Vom 14. bis 30 Juli bringt
das Festival Tanz Bozen – Bolzano Danza wieder internationale Stars der zeitgenössischen Tanzszene
nach Bozen. Mit hochwertigen Aufführungen, urbanen Tanzaktionen und Tanzinstallationen begeistert das
Festival längst nicht mehr nur lokale Tanzliebhaber, sondern ist Anziehungspunkt für Tanzbegeisterte,
Kritiker und Fachpublikum aus aller Welt.
Das diesjährige Festivalprogramm weist inhaltlich, wie gewohnt, einen roten Faden auf. Leitmotiv der 32.
Ausgabe ist das Thema Identität, ausgehend vom Phänomen der Migration, einer Konstante in der heutigen
Zeit, widmet sich der künstlerische Leiter des Festivals (Performances) Emanuele Masi den Globetrottern
der Tanzszene: „Seit Jahrhunderten überwinden Künstler, Intellektuelle und Wissenschaftler, aber auch
gewöhnliche Leute allein dank ihres Erfahrungsschatzes und ihrer Geschichten Sprachen und Grenzen und
erschaffen und erneuern eine Kultur-Koine, deren Wurzeln auf einzigartige Weise miteinander verflochten
sind. Die Ausgabe 2016 mit dem Titel Beautiful Stranger wird getragen von kosmopolitischen Künstlern
und Interpreten, die ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe wegen, die Idee der Begegnung zwischen den
Kulturen und der Auseinandersetzung mit dem Anderssein verkörpern, ein Thema, das derzeit in unserer
Region und weltweit heftig diskutiert wird.“
Die Säle des Stadttheaters, die Straßen im historischen Stadtkern, Parkanlagen, Museen und das
malerische Umland, wie der Ritten und die Seiser Alm, werden zu Bühnen für über 20 Aufführungen und
Performances, davon 9 italienische Erstaufführungen und 1 Uraufführung. Den Auftakt im Stadttheater
macht die afroamerikanische Tanzikone Alonzo King mit seinem Lines Ballet aus San Francisco
(Biophony/Writing Ground, 18. Juli): Kristalliner Tanz, schwindelerregende Choreografien und
postklassische Bewegungssprache zeichnen seine effektvollen Kreationen aus. Es folgt am 20. Juli die
deutsche Choreografin Helena Waldmann. In Made in Bangladesh, einem Stück für zwölf KathakTänzerinnen und Tänzern, setzt sie sich mit der Ausbeutung und der Emanzipation der Textilindustrie in
Asien auseinander (italienische Erstaufführung). Immer im Zeichen des traditionellen indischen Tanzes steht
auch die Aufführung Aakash Odedras, dessen Künstlerleben symbolisch für die Fusion orientalischer und
abendländischer Kultur steht: Er ist mit zwei Soli, Murmur und Inked, die in italienischer Erstaufführung
gezeigt werden, am 19. Juli zu Gast.
Verschiedene Bewegungssprachen treffen in Kokoro, der ersten abendfüllenden Choreografie der Katalanin
Lali Ayguadé (22. Juli, italienische Erstaufführung), aufeinander. Mit einem neuen Werk des mehrfach
ausgezeichneten Choreografen Marco Goecke reist die Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus
Stuttgart an: Nijinski, eine Hommage an die Tanzlegende des 20. Jahrhunderts, Waslaw Nijinski
(italienische Erstaufführung am 27. Juli).
Das diesjährige Festival wirft auch einen Blick auf Frankreich, ein Land, das sich Gastfreundschaft und
Multikulturalität verschrieben hat und zur künstlerischen Heimat des Israeli Emanuel Gat wurde. Er ist auf
dem Festival mit dem Doppelstück Gold – zu den Goldberg-Variationen von Bach ausgeführt am Piano von
Glenn Gould – und Sacre zu Le sacre du Printemps von Stravinskij (25. Juli) vertreten. Frankreich ist auch
Wahlheimat des Sizilianers Emilio Calcagno, der für seine Tanzkompanie Eco seine Heimatstadt Catania
evoziert und Pina Bausch und den mediterranen Wurzeln huldigt (Catania Catania, 30. Juli, Uraufführung).
Heddy Maalem, Sohn einer Französin und eines Algeriers, beeindruckt mit seinen multiethnischen Arbeiten.
Auf dem Festival zeigt er am 29. Juli Nigra sum, Pulchra es und Toujours sur cette mer sauvage, zwei
poetische Choreografien, in denen er sich mit den Themen Begegnung und Identität auseinandersetzt,
inspiriert am Hohelied und an einem Gedicht Victor Hugos.
Nach seinem Erfolg im vergangenen Jahr mit Tenir le temps präsentiert Rachid Ouramdane, inzwischen
Kodirektor des Centre Chorégraphique National von Grenoble, heuer bei Tanz Bozen zwei neue Projekte:
Tordre, sein Kultstück, das in Italien zum ersten Mal aufgeführt wird (26. Juli), und eine Installation im
Museion im Rahmen der Veranstaltungsreihe Museion Media Façade. Die Choreografie Les yeux tournent
autour du soleil (Die Augen kreisen um die Sonne), für die Ouramdane gemeinsam mit dem Videokünstler
Mehdi Meddaci verantwortlich zeichnet, eröffnet am 14. Juli im Museion die 32. Ausgabe des Festivals.
Weitere Aufführungen finden am 21. Juli und am 28. Juli statt.
Highlights des Rahmenprogramms sind die „Nacht im Theater“ (23./24. Juli) und der „Schaufenstertanz“
(16. Juli). Die Nacht im Theater ist Kindern vorbehalten und umfasst eine geführte Besichtigung des
Theaters, eine Bewegungswerkstatt und eine Nacht im Schlafsack sowie die multimediale Aufführung Home
Alone von Alessandro Sciarroni/Balletto di Roma (Vorstellungen am 23. und 24. Juli). Anlässlich des
Schaufenstertanzes beleben Amateur- und Berufstänzer die Auslagen der Geschäfte in den Gassen der
Bozner Altstadt. In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Anticorpi XL finden im Vorprogramm Aufführungen
von jungen aufstrebenden Choreografinnen und Choreografen statt: das Solo der außergewöhnlichen
Tänzerin Claudia Catarzi 40.000 centimetri quadrati (27. Juli), das Tanztheater-Duett von Francesca Penzo
und Tamar Grosz über Beziehungsdynamiken des weiblichen Geschlechts (Why are we so f***king
dramatic?, 20. Juli) und das Trio von Gabriele Valerio zum Thema Urinstinkte (Triptych, 2. Juli).
Schauplatz von Tanz Bozen 2016 sind auch heuer wieder der Semirurali-Park und das Parkhotel Holzner
(Ritten) mit der Aufführung 500/CINQUECENTO der französischen Tanzkompanie Ke Kosa. Im Mittelpunkt
des Geschehens steht ein Oldtimer Fiat 500, magischer Begegnungsort eines jungen und lebenslustigen
Paares, das eine Reise in die Zeit unternimmt – ausgehend von den 60er Jahren bis heute. Auf der Seiser
Alm fordert hingegen die französische Kompanie Retouramont mit ihrem Tanz in schwindelerregender
Höhe die Gesetze der Schwerkraft heraus und hält das Publikum in Atem (Voluminosité, 24. Juli). Für die
große Abschluss-Performance mit DJ-Set am 30. Juli (22.00 Uhr) im Kapuzinergarten zeichnet die Künstlerin
Cristina Kristal Rizzo verantwortlich.
Das Festival Tanz Bozen/Performances wird organisiert von
Stiftung Haydn von Bozen und Trient
Mit Unterstützung von
Stiftung Südtiroler Sparkasse, Alperia, Verkehrsamt Bozen
Mit Unterstützung von
Stadtgemeinde Bozen, Autonome Provinz Bozen, Region Trentino-Südtirol und Ministerium für
Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus MIBAC.
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