Residenzauswahl Spielzeit 2016/217 - K3

Presseinformation
K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg
RESIDENZ 2016/2017
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, wurde
die jährlich stattfindende Residenz für die Spielzeit 2016/17 als Sonderformat ausgeschrieben: Statt wie
bisher drei acht-monatige Residenzen für KünstlerInnen am Beginn ihrer beruflichen Karriere
auszuschrieben, richtet sich das fünf-monatige Sonderformat der Spielzeit 16/17 an choreographische
Teams oder Kollektive, die dabei sind, sich künstlerisch zu etablieren und bereits mehrere Produktionen
realisiert haben. Mit dieser zunächst einmaligen Ausschreibung für ein künstlerisches Team/Kollektiv im
Rahmen des Jubiläums möchte K3 den Blick auf das Thema Arbeitskontinuität lenken und Kollektiv/Ensemblearbeit in der Freien Szene insbesondere im Bereich „post-emerging“ unterstützen.
Für das Residenzprogramm 2016/17 wurden 75 Bewerbungen aus 25 Ländern eingereicht, aus denen das
Performancekollektiv Deter | Müller | Martini (Berlin) ausgewählt wurde (Kurzbiographie siehe Seite 2).
Lea Martini war 2010 Residenz-Choreographin am K3. Die im Rahmen der Residenz entstandene
Produktion The End of As We Know entwickelte sie zusammen mit Dennis Deter und Anja Müller. Das
spezielle Residenzformat der Spielzeit 16/17 bietet den drei KünstlerInnen die Möglichkeit, ihre
Zusammenarbeit und ihre markante, intermedial geprägte choreographische Ästhetik im Rahmen des
Projektvorhabens In the forest there is (Arbeitstitel) zu vertiefen.
Das Kollektiv wird ab August 2016 am K3 arbeiten und im Januar 2017 ihre Produktion in Hamburg zur
Uraufführung bringen. Im Lauf der Spielzeit werden Deter | Müller | Martini in verschiedenen Formaten
der Öffentlichkeit Einblick in ihren Arbeitsprozess geben.
In der Auswahl wurde das K3-Team dieses Jahr von Claudia Feest (Berlin) beraten.
Weitere Informationen zur Residenz sowie die digitale Form unserer Broschüre mit den
ChroeographInnen, die zwischen 2007 und 2014 das K3-Residenzprogramm durchlaufen haben, finden
Sie unter www.k3-hamburg.de.
Über eine Veröffentlichung freuen wir uns.
Mit besten Grüßen
Ulrike Steffel
Residenz-KünstlerInnen 2016/2017: Deter | Müller | Martini (Berlin)
Deter | Müller | Martini ist ein Kollektiv der drei ChoreographInnen, PerformerInnen und
MusikerInnen Dennis Deter, Anja Müller und Lea Martini. 2007 begegneten sie sich in
Amsterdam an der Hogeschool voor de Kunsten. Angeregt von den jeweils unterschiedlichen
Arbeitsweisen kreieren sie seitdem im Kollektiv Performances, in denen
neue Handlungsmöglichkeiten der Kunst im Umgang mit einer medial geprägten
Wirklichkeit erprobt werden. Ausgangspunkt ihrer Recherchen ist dabei immer der Körper in
seiner Materialität, der über eine intensive Körperlichkeit und physische Zuspitzung
unvorhersehbare oder absurde Imaginationsräume zu öffnen vermag.
Deter | Müller | Martini arbeiten mit Theatern wie den Sophiensaelen Berlin, skogen Göteborg,
K3 | Tanzplan Hamburg, artblau Braunschweig, dem Theater Freiburg und dem HAU Berlin
zusammen. In den letzten Jahren entstanden die Stücke memor I am, The End of As We Know
und Undead & Delicious und kleinere Installationen. Ihre letzte Arbeit, die one to one
Performance all is crackle hatte beim EVERY STEP YOU TAKE Festival der Sophiensaele Premiere.
Im Rahmen der K3-Residenz beschäftigen sich Deter | Müller | Martini in ihrem
Rechercheprojekt In the forest there is mit dem sowohl fundamentalen als auch gesellschaftlich
brisantem Gefühl der Angst. Als ChoreographInnen untersuchen sie die körperlichen
Erscheinungsformen von Angst wie Zittern, Hyperventilieren, Rennen oder Erstarrung. Damit
fragen sie sowohl nach der Übertragbarkeit und dem Ansteckungspotential dieser körperlichen
Reaktionen als auch dem durch sie erzeugten Zustand der Unsicherheit als eine sehr individuelle
und zugleich mit anderen geteilte Emotion.
Zu Beginn der Recherche werden sie in einem dreiwöchigen Projekt mit SchülerInnen der
Stadtteilschule Winterhude zu diesem Thema arbeiten. Einige der SchülerInnen werden
anschließend die weitere Entwicklung der Recherche und Produktion mit begleiten.