Medienmitteilung vom 9. April 2014 MUSIKTHEATER / SZENISCHE URAUFFÜHRUNG Mi 7. / Fr 9. Mai 2014 20 Uhr Sa 10. Mai 2014 19 Uhr So 11. Mai 2014 11 Uhr O EWIGKEIT, ZEIT OHNE ZEIT. Peter Konwitschny inszeniert Bach-Kantaten BWV 102 & 20 mit Solisten, Kammerchor Chur & orchester le phénix Musikalische Leitung: Johannes Harneit «Kurz ist die Zeit, der Tod geschwind, bedenke dies, o Menschenkind» Opernregisseur Peter Konwitschny setzt seine musiktheatrale Arbeit am Theater Chur fort: Nach «Pierrot hat genug» im Jahr 2010 ist am Mittwoch, 7. Mai 2014 und von Freitag, 9. bis Sonntag, 11. Mai 2014 sein eigens für Chur inszenierter BachAbend «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.» zu erleben. Ungeduldige können bereits am Samstag, 3. Mai 2014 die öffentliche Bühnenorchesterprobe besuchen – eine Einführung in die Inszenierung durch den Regisseur inklusive. Er hat sie alle gehabt, die tragischen Opernheldinnen. Isolde, Carmen und Violetta liess er bühnenwirksam zugrunde gehen, Salome und Elektra nicht weniger effektvoll in Wahnwelten abdriften. Wenn sich Regiealtmeister Peter Konwitschny der populären europäischen Musiktheaterwerke annahm, dann mit ungestümem Pinselstrich und aussergewöhnlichen Regieeinfällen. Die Ägypter in Arnold Schönbergs «Moses und Aron» mutierten bei Konwitschny zur Arbeiter- und Angestelltenmeute, die es in der Betriebskantine ordentlich krachen lässt; Emmerich Kálmáns «Csárdásfürstin» wirbelte unterm Geschützdonner des Ersten Weltkriegs übers Tanzparkett. Ideen, die Konwitschny von Seiten konservativer Publikumskreise Kritik eintrug, von aufgeschlossener Seite aber glühende Bewunderung. Gleich drei Mal in Folge wählte ihn das Fachmagazin «Opernwelt» zum Regisseur des Jahres. Die nie ganz verstummende Nörgelei, das Regietheater sei doch längst am Ende, wischt Konwitschny nach all der Zeit kalt lächelnd vom Tisch. «Wenn angeblich niemandem mehr etwas einfällt, fällt es weniger auf, dass einem selbst nichts mehr einfällt», sagte er gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ). «Das Regietheater ist überhaupt nicht am Ende. Die abendländische Zivilisation ist am Ende.» Und wo das Ende nahe ist, liegt die Beschäftigung mit Sakralmusik nicht fern. Genau von dieser nämlich ist Konwitschny seit einigen Jahren äusserst angetan. Der Banker als Pierrot Ursprünglich vom klassischen Schauspiel kommend, hatte sich der Sohn des Dirigenten Fritz Konwitschny erst peu à peu dem Musiktheater zugewandt. Seine Erfolge mit «Tristan», «Traviata» und «Rosenkavalier» hin oder her: Peter Konwitschnys heimliche Liebe gehört seit langem der Barockmusik. Schon 1984 brachte er am Landestheater Halle Georg Friedrich Händels «Floridante» auf die Bühne. Mit seiner Inszenierung der Händel-Oper «Rinaldo» liess ihn die DDR-Führung sogar auf Gastspielreise in den Westen gehen: im Juni 1989, knapp vor der Wende, zum Kissinger Sommer im bayerischen Unterfranken. Eben jener «Rinaldo» führte Konwitschny zwei Jahre später auch nach Chur, wo das Werk 1991 am Stadttheater als Gastspiel zu sehen war. Die Churer Verbindung lebte vor vier Jahren wieder auf, als Theaterdirektorin Ute Haferburg den gefeierten Regisseur zu einer Zusammenarbeit bewegen konnte. Damals hatte er mit seinem Leipziger Bach-Projekt bereits für Furore gesorgt. Die Kantaten von Johann Sebastian Bach, allesamt Werke für den kirchlichen Gebrauch, aus ihrem liturgischen Kontext zu lösen, war die eine Idee – sie in die Alltagswelt des 21. Jahrhunderts zu verpflanzen die andere, weitaus kühnere. So war es bei Konwitschny ein während der Bankenkrise unter die Räder geratener Finanzjongleur, der zu Bachs Solo-Kantate «Ich habe genug» seinem Leben ein Ende zu setzen versuchte. Für die damalige Churer Inszenierung verschmolz der Regisseur das BachStück mit Luigi Nonos «La fabbrica illuminata» und Arnold Schönbergs «Pierrot lunaire» zu einem dreiteiligen Musiktheaterabend, der weithin Beachtung fand. Die NZZ etwa lobte den «durchdachten Theaterabend aus einem Guss, der einen aufgewühlt entlässt». Und die «Südostschweiz» sah sich «atemberaubenden Momenten» ausgesetzt, die Augen und Ohren gleichermassen bedienten: «Jenseits aller provozierten Schaulust: ein konzertantes Fest.» Eine letzte Frage, Herr Einstein In diesem Frühling nun ist Konwitschny zurück in Chur, diesmal mit einem reinen Bach-Programm. In «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.» kombiniert der Regisseur die Kantaten «Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben» (BWV 102) und «O Ewigkeit, du Donnerwort» (BWV 20). Wiederum klopft er die Kompositionen des Leipziger Thomas-Kantors daraufhin ab, was sie uns Heutigen zu sagen haben. Und er kommt nach genauer Exegese zu überraschenden Ergebnissen: Um nichts weniger als um den Widerstreit von religiösem Fundamentalismus und moderner Demokratie geht es, um inquisitorische Fragen in einer gottlosen Zeit, um strenge Wissenschaft und frömmelnde Bigotterie, um die letzten, die allerletzten Fragen. Der heilige Ernst, mit dem Konwitschny in seiner Ausdeutung zu Werke geht, schliesst das Schalkhafte nicht aus. Ganz im Gegenteil. Im Rahmen eines turbulenten Wissenschaftskongresses lässt er den Tenor, dessen Aufmachung keineswegs zufällig an Albert Einstein erinnert, klagend singen: «Ewigkeit, du machst mir bange, ewig, ewig ist zu lange! Ach, hier gilt fürwahr kein Scherz.» Und die Antwort kommt vom Bass, der im Stephen-Hawking-Rollstuhl vorfährt: «Gesetzt, es sei die Pein so weit hinausgestellt, als Menschen in der Welt von Anbeginn gewesen, so wäre doch zuletzt derselben Ziel und Mass gesetzt…» Kirche versus Wissenschaft: Was die eine den Glauben nennt, nennt die andere das Axiom. Warum es ausgerechnet der alte Bach ist, dessen Werke ihn derzeit beschäftigen, hat Konwitschny 2010 im NZZ-Interview erklärt. «Bach ist in gewisser Weise der Anfang unserer Musik.» Im Gegensatz zur Oper interessiere ihn bei den Kantaten, zu beobachten, wie sich ein Stück verändere, das der Autor gar nicht für die Bühne konzipiert habe. «Was noch wichtiger ist: Diese Werke sind mir lieb und teuer.» Die Achse Chur – Leipzig Lieb und teuer ist dem deutschen Regisseur fraglos auch die Zusammenarbeit mit Musikerinnen und Musikern, die am jeweiligen Produktionsort daheim sind. War es vor dreieinhalb Jahren noch die Kammerphilharmonie Graubünden, der die musikalische Begleitung des Abends oblag, konnte das Theater Chur für die aktuelle Produktion das Bündner Barockensemble orchester le phénix gewinnen – und dieses obendrein noch als Mitproduzenten. Die Chorpassagen (Leitung: Heinz Girschweiler) übernimmt der Kammerchor Chur, und auch der Schauspieler Peter Jecklin stammt ursprünglich aus der Bündner Hauptstadt. Den einheimischen Anteil am SolistenQuintett stellen Christoph Waltle (Tenor) und Chasper-Curò Mani (Bass). Ihnen zur Seite singen Eva-Maria Wurlitzer (Alt), Fabio De Giacomi (Tenor) und Tomas Möwes (Bass). Möwes gehört zu jener Mannschaft, mit welcher der Regisseur bereits im Kellertheater der Leipziger Oper an seinem Bach-Projekt arbeitete. Ebenfalls aus Leipzig mitgebracht hat Konwitschny seinen Bühnenbildner und Ausstatter Helmut Brade, sowie den Dirigenten Johannes Harneit, der die musikalische Gesamtleitung der Churer Produktion innehat. Einsichten eines Dialektikers Die szenische Uraufführung von «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.» wird insgesamt vier Mal gezeigt. Im Vorfeld der Premiere besteht am Samstag, 3. Mai 2014 um 18.30 Uhr die Möglichkeit, einer öffentlichen Bühnenorchesterprobe beizuwohnen. Bei dieser Gelegenheit wird Regisseur Konwitschny zusammen mit seinem Produktionsteam eine Einführung geben. Darin wird er Näheres zu seiner Inszenierung sowie die Bedeutung des Bachschen Kantatenwerks erläutern. Auch wenn oder gerade weil die Kirche mit ihrem Heilsversprechen den gewieften Dialektiker Konwitschny zum Widerspruch herausfordert, sind ihm Sinnsprüche zu den letzten Dingen nicht ganz fremd. Schon gar nicht, wenn sie so knackig daherkommen wie in den Kantaten Bachs: «Kurz ist die Zeit, der Tod geschwind, bedenke dies, o Menschenkind!» «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.»: Peter Konwitschny inszeniert Bach-Kantaten Mittwoch, 7. Mai und Freitag, 9. Mai, jeweils 20 Uhr, Samstag, 10. Mai, 19 Uhr, sowie Sonntag, 11. Mai, 11 Uhr Online-Ticketing www.theaterchur.ch Öffentliche Bühnenorchesterprobe: Einführung mit Peter Konwitschny und Team Samstag, 3. Mai, 18.30 Uhr (Reservation empfohlen) Muttertagsbrunch in der Café-Bar: nur in Kombination mit Vorstellung um 11 Uhr Sonntag, 11. Mai, 9 Uhr Musikalische Leitung: Johannes Harneit Regie: Peter Konwitschny Ausstattung: Helmut Brade Chorleitung: Heinz Girschweiler Dramaturgie: Ute Haferburg Licht: Roger Stieger Produktionsleitung: Corina Caminada Solisten: Eva-Maria Wurlitzer (Alt), Christoph Waltle (Tenor), Fabio De Giacomi (Tenor), Chasper-Curò Mani (Bass), Tomas Möwes (Bass), Peter Jecklin (Schauspiel) Kammerchor Chur: Selina Girschweiler, Marianna Iberg, Gabi Jakobs, Christina John, Caecilia Kessler, Christa Parpan, Judith Raeber, Anna von Wattenwyl, Angela Sgier, Cäcilia Weber, Annatina Badrutt, Silvia Conzett, Susanne Hollenstein, Elisabeth Meinherz, Pia Menn, Silvana Trepp, Franziska Willi, Martina Zehnder, Martin Aebi, Heinz Girschweiler, Reto Parpan, Linus Widrig, Martin Jäger, Peter Lüthi, Erwin Nold, Hansueli Reich Barockensemble: orchester le phénix (auf historischen Instrumenten) Produktion: Theater Chur & orchester le phénix Unterstützt von: swisslos/Kulturförderung Kanton Graubünden, Stadt Chur, Graubündner Kantonalbank, Ars Rhenia, Theaterverein Chur, Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Bürgergemeinde Chur, hotelleriesuisse Chur und Umgebung, Stiftung Stavros S. Niarchos, Stiftung Casty-Buchmann Chur/Masans, Stiftung Dr. M.O. Winterhalter & private Förderer Preise: CHF 48.– / 24.– erm. Dauer: ca. 120 Min. (mit Pause) Einführung: jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn Probenbesuch «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.»: Sa 3. Mai 2014 18.30 Uhr Öffentliche Bühnenorchesterprobe. Einführung mit Peter Konwitschny und Produktionsteam (Reservation empfohlen) Muttertagsbrunch «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.»: So 11. Mai 2014 9 – 11 Uhr Reichhaltiger Frühlingsbrunch Suisse in der Café-Bar ab CHF 29.– (nur in Kombination mit Vorstellung «O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit.» um 11 Uhr möglich) Reservation: [email protected], T +41 (0)81 252 66 44 (Mo bis Fr 17 – 19 Uhr) Peter Konwitschny – Regie 1945 in Frankfurt am Main geboren, wuchs nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Leipzig auf, wo sein Vater, Dirigent Franz Konwitschny, seit 1949 GewandhausKapellmeister war. Von 1965 bis 1970 studierte Peter Konwitschny an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin Regie. In den 70er Jahren arbeitete er als Regieassistent am Berliner Ensemble, v.a. unter Ruth Berghaus, aber auch mit Heiner Müller und Einar Schleef; ab 1980 dann als freier Regisseur von Schauspiel und Opern. Von 1986 bis 1990 war er Hausregisseur am Landestheater Halle, wo er u.a. 1987 Händels «Rinaldo» und 1988 Verdis «Rigoletto» sowie Bizets «Carmen» inszenierte, reiste aber auch in die BRD, z.B. nach Kassel, wo er 1987 «Herzog Blaubarts Burg» von Béla Bartók auf die Bühne brachte. Seine Händel-Inszenierungen wurden von der Kritik gefeiert. «Rinaldo» reiste sogar bis nach Chur auf Einladung des damaligen Intendanten Georg-Albrecht Eckle. Nach der Maueröffnung inszenierte er Puccini und Rossini in Graz, Leipzig und Basel, ab Mitte der 90er Jahre dann mit Vorliebe Wagner: 1995 «Parsifal» an der Bayerischen Staatsoper, 1997 «Tannhäuser» an der Dresdner Semperoper, 1998 «Lohengrin» in Hamburg, «Tristan und Isolde» wiederum in München und v.a. «Götterdämmerung» an der Staatsoper Stuttgart im Jahre 2000, die von der Zeitschrift Opernwelt als Aufführung des Jahres ausgezeichnet wurde. Seine Interpretationen ziehen immer einen zeitgemässen kritischen Bogen zur Gegenwart des 20. und 21. Jahrhunderts, was ihm von Befürwortern der sog. Werktreue zum Vorwurf gemacht wird. Die Dresdner «Csárdásfürstin», eine Operette von Emmerich Kálmán, 1915 in Wien uraufgeführt, verlegte er folgerichtig in einen Schützengraben des Ersten Weltkriegs, die betäubende Heiterkeit als Totentanz interpretierend. Seine Inszenierung geriet zum Skandal, als der damalige Intendant der Semperoper Christoph Albrecht nach der Premiere zwei Szenen der Inszenierung strich. Peter Konwitschny erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen die geänderte Fassung, ein Gerichtsprozess durch zwei Instanzen folgte, der dem Regisseur Recht sprach. Seine Auffassung eines modernen Regietheaters setzte er in den folgenden Jahren vor allem in Hamburg um, zusammen mit dem dortigen Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher: «Lulu» und «Wozzeck» von Alban Berg, «Lohengrin» und «Die Meistersinger von Nürnberg» von Richard Wagner sowie «Moses und Aron» von Arnold Schönberg wurden grosse Publikumserfolge. Am Moskauer Bolschoi-Theater inszenierte er 2004 Wagners «Fliegenden Holländer», 2005 Strauss’ «Elektra» in Kopenhagen und 2009 Strauss’ «Salome» in Amsterdam. 2009 inszenierte er mit Shakespeares «König Lear» am Schauspielhaus Graz erstmals seit der Maueröffnung wieder ein Schauspiel. Im Dezember 2012 hat dort seine Inszenierung von Goethes «Faust» Premiere. Neben Wiederaufnahmen jüngster Operninszenierungen – «La Traviata» an der English National Opera London, «Macbeth» in Tokyo – hatte im Juni 2013 seine Neuinszenierung von Verdis «Attila» am Theater an der Wien Premiere. Von März bis Juli 2013 zeigte die Staatsoper München seine Wagnerinszenierungen von «Tristan und Isolde», «Fliegender Holländer» und «Parsifal». Staatsoper Stuttgart nimmt seine legendäre «Götterdämmerung» wieder auf. Peter Konwitschnys Wagner-Interpretationen schufen einen Neuzugang zu Wagners Werk und dürften in die Musiktheatergeschichte eingehen. Für seine polarisierenden Inszenierungen an den grossen Opernhäusern des deutschsprachigen Raums wurde Peter Konwitschny von der Fachpresse mehrmals zum Regisseur des Jahres gewählt. Er ist Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin, der Freien Akademie der Künste Hamburg sowie der Sächsischen Akademie der Künste und seit 2002 Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Von August 2008 bis Dezember 2011 war Peter Konwitschny Chefregisseur der Oper Leipzig und realisierte dort zusammen mit Helmut Brade eine szenische Reihe von Bach-Kantaten. Diese szenische Forschungsreise mit Bachs für die Dramatisierung geeigneten Kantaten wird nun von Peter Konwitschny und Helmut Brade für das Theater Chur fortgesetzt. Auszeichnungen 1988: Kunstpreis der DDR 1992: Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste zu Berlin 1997: Bundesverdienstkreuz 1998: Regisseur des Jahres, Opernwelt-Magazin 1999: Regisseur des Jahres, Opernwelt-Magazin 2000: Regisseur des Jahres, Opernwelt-Magazin 2004: Inszenierung des Jahres: Luigi Nono, Al gran sole carico d’amore in Hannover, Opernwelt-Magazin 2005: Theaterpreis Berlin Literatur Peter Konwitschny: Auf der Suche nach einem ganz Anderen. Von der Bewahrung des Sinns, nicht des Buchstabens. Operntexte. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2010 Oeck, Anja: Musiktheater als Chance. Peter Konwitschny inszeniert. Akademie der Künste, Berlin 2008 Beyer, Barbara (Hrsg.): Warum Oper? Gespräche mit Opernregisseuren. Alexander Verlag, Berlin 2005 Frank Kämpfer (Hrsg.): Musiktheater heute: Peter Konwitschny. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2001 Frank Kämpfer (Hrsg.): Sehnsucht nach unentfremdeter Produktion. Der Regisseur Peter Konwitschny. Ein Materialbuch. Zentrum für Theaterdokumentation und information, Berlin 1992 Johannes Harneit – Musikalische Leitung Der aus Norddeutschland stammende Dirigent und Komponist gehört zu den vielseitigen Musikern seiner Generation. 1963 in Hamburg geboren. Bereits in seiner Kindheit zeigte sich seine musikalische Doppelbegabung für Dirigieren und Komposition. Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Komposition, Musiktheorie und Dirigieren bei Prof. Günther Friedrichs, Prof. György Ligeti, Prof. Werner Krützfeld sowie Prof. Klauspeter Seibel. Obwohl er bereits während des Studiums als Dirigent für Uraufführungen neuer Opern an das Bremer Theater und an die Bayerische Staatsoper München geholt wurde, entschied er sich nach dem Studium zunächst als Kapellmeister an deutschen Bühnen zu arbeiten, um auch über ein klassisches Repertoire zu verfügen. Nach den Engagements am Oldenburgischen Staatstheater, dem Schillertheater NRW mit den Bühnen in Wuppertal und Gelsenkirchen wurde Johannes Harneit 2001 als Musikdirektor an die Staatsoper Hannover berufen, wo er bis 2006 tätig war. Im August 2004 leitete er zudem das Gastspiel der Staatsoper Hannover mit «Al gran sole carico d´amore» von Luigi Nono in der Regie von Peter Konwitschny beim renommierten Edinburgh Festival. Seine Dirigate führten ihn des Weiteren an die Bayerische Staatsoper, an das Theater Basel, das Theatro La Fenice in Venedig, das Deutsche Nationaltheater Weimar und das Opernhaus Leipzig. Hier realisierte er u.a. mit Chefregisseur Peter Konwitschny eine Reihe mit szenischen Bach-Kantaten. Eine Zusammenarbeit mit Prof. Leandra Overmann (Hochschule für Musik Würzburg) brachte ihn als Dirigent für Strauss’ «Salome» an das Nationaltheater Belgrad, wo ihm in Folge die Position als Chefdirigent angeboten wurde. Dort dirigierte er von 2007 bis 2011 die grossen Opern von Mozart, Verdi und Puccini, so dass er über ein umfangreiches Bühnenrepertoire verfügt. Als Konzertdirigent konnte er mit zahlreichen renommierten Orchestern aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten. Neben den Schwerpunkten Bach, Beethoven, Brahms, Bruckner, Mahler und Sibelius sind Johannes Harneits Spezialgebiete die Musik von Schönberg, Berg, Webern Varèse, Cage, Nono und Ligeti, sowie insbesondere die Musik der Gegenwart, so dass er zahlreiche Uraufführungen geleitet hat. Johannes Harneits Kompositionen wurden von einer Vielzahl namhafter Musiker und Ensembles, wie u.a. dem Ensemble Sharoun unter der Leitung von Markus Stenz, dem Albert Schweitzer Quintett, dem SWR Baden-Baden unter der Leitung von Sylvain Cambreling, dem Minnesota Orchestra, dirigiert von Ingo Metzmacher und Christian Tetzlaff als Solist, dem Klangforum Wien, dem Royal Northern College of Music Manchester, der Sinfonietta Leipzig, den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Gabriel Feltz und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Christoph Poppen aufgeführt. Seit 2002 setzt sich Johannes Harneit zunehmend für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses ein, zunächst in Niedersachen über KomponistInnenförderungen und Arbeiten mit dem Landesjugendorchester, dann als Juror und Kurator für die Akademie Musiktheater heute sowie über die Arbeit mit dem Landesjugendensemble Schleswig-Holstein, das unter seiner Leitung den Landesförderpreis 2012 erhielt. Helmut Brade – Ausstattung 1937 in Halle geboren. Er gilt national wie international als einer der wichtigsten deutschen Grafik-Designer. Von 1955 bis 1960 absolvierte er sein Studium der Keramik, Architektur und Grafik an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, übernahm 1993 eine Lehrtätigkeit an dieser Hochschule und 1994 die Professur für Kommunikationsdesign. Inzwischen ist er emeritiert. «Es ist schön, von jungen Menschen zu lernen, die noch nicht alles wissen», so Helmut Brade. Von 1999 bis 2004 war er Präsident der Freien Akademie der Künste in Leipzig. Bereits 1957 durch einen Mitschüler zum Theater «verführt», blieb er diesem Genre treu. Brades geistiger Reichtum und seine künstlerische Kraft werden komplex vor allem in den Arbeiten deutlich, die für das Theater entstanden sind, wie seine Bühnenbilder und Plakate. Seit 1972 arbeitet er als Bühnenbildner an verschiedenen deutschen Bühnen. Seit dieser Zeit verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Peter Konwitschny. Sein Bühnenbild zu «Lohengrin», den er in einem deutschen Schulzimmer des beginnenden 20. Jahrhunderts ansiedelte, schrieb Geschichte. Er stellte Schulbänke aus Holz auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper und verwandelte diese in ein kathedralartiges Schulzimmer im Zeichen des deutschen Nationalismus. So definierte Helmut Brade den Raum als einen Ort, der nicht starr an die Geschichte der Entstehung der Oper oder einer möglichen anderen zeitlichen Determination gebunden, sondern übergeordnetes Zeichen ist, Symbol einer psychologischen Konstellation, die speziell in dieser Oper wirksam wird. Die Figuren in dieser Produktion waren sämtlich (un)mündige Schüler. Die gesamte Inszenierung Peter Konwitschnys fokussierte sich auf diesen Bühnenraum als Raum der Erkenntnis. Bühnenarbeit und Plakatgestaltung von Helmut Brade ergänzten sich oft ideal. Werbung fürs Theater, für Veranstaltungen und für bildende Kunst blieben seine wichtigsten Aufgaben. In den 90er Jahren führte er neben Arbeiten für das Schauspiel Leipzig, das Bremer Theater und die Hamburgische Staatsoper vor allem Aufträge für seine Heimatstadt Halle aus. Zwischen 2008 und 2011 gestaltete er die Plakate der Oper Leipzig. Helmut Brade beweist eine grosse gestalterische Souveränität in Grafik wie Bühnenbild zwischen Provokation und stiller Noblesse, zwischen Ernst und ironischer Heiterkeit, zwischen Fabulierlust und sachlicher Strenge. Zu seinen Grundanliegen gehört es, inhaltliche Zusammenhänge mit humanistischem Hintergrund darzustellen. Dafür findet er dem Metier entsprechend fantasievolle Formen, deren Inhalte ebenso ernst, wie tragisch oder ironisch-skurril sein können. Helmut Brade ist Kunstpreisträger der Stadt Halle und des Landes Sachsen-Anhalt 2003. Eva-Maria Wurlitzer – Alt Studierte zunächst Klarinette an den Musikhochschulen Würzburg und Leipzig. 2005 folgte sie ihrem Herzenswunsch und begann ihr Gesangsstudium als Mezzosopran bei Prof.Leandra Overmann († 2012). Momentan befindet sie sich an selbiger Hochschule im Masterstudium bei Prof. Cheryl Studer und Michalis Dukakis. Gastengagements führten sie bereits 2006 an die Staatsoper Hannover, in den folgenden Jahren an das Theater Freiburg, das Theater Würzburg, die Oper Halle und die Staatsoper Stuttgart. Zu ihren Partien gehören Abuela und Salud («La vida breve», Manuel de Falla), Suora Zelatrice («Suor Angelica», G. Puccini), Mutter und Hexe («Hänsel und Gretel», E. Humperdinck), Dinah («Trouble in Tahiti», L. Bernstein), Ghita («Der Zwerg», A. Zemlinsky), Magda («Der Konsul», G. Menotti), Dritte Dame («Zauberflöte», W.A. Mozart), Dorabella («Cosi fan tutte», W.A. Mozart), Prinz Orlofsky («Fledermaus», J. Strauss), Baba the Turk und Mother Goose («Rake's Progress», I. Strawinsky), Flosshilde und Schwertleite («Ring des Nibelungen», R. Wagner). In der Spielzeit 2013/14 ist Eva-Maria Wurlitzer an der Oper Halle als Schwertleite und an der Staatsoper Stuttgart als Hora und Kassiopeia in der Uraufführung «Momo» (Matthias Heep) zu erleben. Christoph Waltle –Tenor Geboren in Chur. Nach einer Ausbildung zum Zimmermann Studium des klassischen Schlagzeugs bei Heinz Hänggeli an der Musikhochschule Winterthur-Zürich. 2004 Konzertdiplom. Seit 2005 Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Reginaldo Pinheiro. Im Rahmen des Opernprojekts Opernhausen in der Schweiz Engagements in Karl Ditter von Dittersdorfs «Doktor und Apotheker», Martin y Solérs «La Capricciosa Corretta» und Boieldieus «La Dame Blanche» (als Georges Brown). 2008 Tamino in «Die Zauberflöte» am Freiburger Institut für Musiktheater (Regie: Gerd Heinz). Seit 2008/09 Engagement am Theater Freiburg als Aufidio («Lucio Silla»), 1. Jude («Salome»), Scherasmin («Oberon») sowie Mime im «Rap des Nibelungen». Seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied des Theater Freiburg (2010/11 als Stipendiat der TheaterFreunde Freiburg) mit den Rollen Mime («Das Rheingold»), Abate («Adriana Lecouvreur»), Schiffer, 1. Grenadier und Rattenfänger («Aus Deutschland») sowie Pluto («Orpheus in der Unterwelt»). Rollen in der Spielzeit 2011/12: Monostatos («Die Zauberflöte»), Edmondo («Manon Lescaut»), Teebeutel, Rechenmeister und Frosch («Das Kind und die Zauberdinge»), Borsa («Rigoletto»), Goffredo («Rinaldo»), Brighella und Tanzmeister («Ariadne auf Naxos»), Sänger in «King Arthur». Rollen in der Spielzeit 2013/14: Boni («Die Csárdásfürstin»), Popcorn in der Uraufführung von Fabrice Bollons «Oscar und die Dame in Rosa», die Barkeeper Nico und Hüseyin sowie den Hochzeitssänger («Gegen die Wand»), zudem Tamino in der «Kleinen Zauberflöte». Fabio De Giacomi – Tenor 1982 in Zürich geboren, absolvierte nach der Matura das Vorstudium am Konservatorium Winterthur bei David Thorner. Nach seinem Lehrdiplom 2008 an der Musikhochschule Luzern bei Peter Brechbühler setzte er sein Studium bei Scot Weir an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und am Schweizerischen Opernstudio in Biel fort, welches er im Sommer 2010 mit dem Master of Specialized Performance – Oper abschloss. Daneben war er von 2001 bis 2011 Sänger und Mitorganisator bei der Jugendopernbühne OpernHausen in Hausen am Albis. In seinen zahlreichen weltlichen und kirchenmusikalischen Konzerten in der Schweiz, dem nahen Ausland und Japan, tritt er mit einem breitgefächerten Repertoire auf. Einen besonderen Schwerpunkt setzt er in der Oper und der Operette. In den Spielzeiten 2009 bis 2012 sang er am Theater Biel/Solothurn Monostatos in «Die Zauberflöte» von Mozart, Brissard in «Der Graf von Luxemburg» von Lehár, Knappe Feuerstein in Offenbachs «Ritter Eisenfrass» und Ajax I in Offenbachs «La Belle Hélène». In der Saison 2012/13 war er am Theater Biel/Solothurn als Gustav in Lehárs «Land des Lächelns» zu hören und verkörperte dieselbe Rolle in einer Neuinszenierung im Rahmen des Opernfestivals Solothurn Classics 2013. Er ist Preisträger des internationalen japanischen Cho-Ko-Hai Wettbewerbs 2010. Fabio De Giacomi unterrichtet Gesang an der Musikschule Konservatorium Zürich. Chasper-Curò Mani – Bass 1981 geboren, in Davos aufgewachsen. Hat an der ZHdK und an der HKB (Schweizer Opernstudio) bei Jane Thorner-Mengedoth studiert (Konzert-, Lehr- und Solistendiplom jeweils mit Auszeichnung). Er sang und spielte in mehreren Theaterund Opernproduktionen, tritt regelmässig als Solist in Konzerten auf und widmet sich intensiv dem Liedgesang. Daneben gründete er das Acappella-Quartett «Les confitures», sang in verschiedenen anderen Vokalformationen (u.a. Weltjugendchor, Ensemble der Bachstiftung Trogen unter Ruedi Lutz), ist Mitglied der «Jungen Oper Zürich», war 2007 Preisträger der Friedel-Wald-Stiftung und erhielt im selben Jahr den Förderpreis des Kantons Graubünden. Ausserdem war er Preisträger der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung im Jahr 2012. Als Konzertsänger hat er u.a. den Messias von Händel, die Johannes-Passion von Bach und Telemann, das Weihnachtsoratorium von Bach sowie das Requiem von Fauré/Mozart und den Aeneas in «Dido und Aeneas» von H. Purcell gesungen. Als Liedsänger sang er u.a. F. Schuberts «Winterreise» und «Die Schöne Müllerin», sowie R. Schumanns «Dichterliebe». Auf der Bühne sang er z.B. den Nanni in Haydns «L’infedeltà de- lusa», die Partie des Wassermanns in «Lilofee» (Uraufführung) von Saskia Bladt, den Besenbinder in Humperdincks «Hänsel und Gretel» sowie die Rolle des Dottore Malatesta in Donizettis «Don Pasquale». Im Sommer 2011 war er für eine Koproduktion von Operton und dem Arosa Musik Theater zuständig und sang in dieser Produktion den Gaspero in Donizettis «Rita». In Arosa stand er schon mehrmals auf der Waldbühne. Da ihn das Dirigieren immer interessiert hat, liess er sich an der ZHdK parallel zum Gesangsstudium zum Kantor ausbilden. Sein Abschlusskonzert (Master) wurde 2010 mit der Bestnote belohnt. Chasper-Curò Mani besuchte das Schweizer Opernstudio in Biel, wo er u.a. den Prospero in «Il curioso indiscreto» von P. Anfossi und Fallstaff in der gleichnamigen Oper von Salieri sang. Am Theater Biel/Solothurn sang er die Rolle des Agamemnon in Offenbachs «La Belle Hélène» und Marullo in G. Verdis «Rigoletto». 2011 war er am Stadttheater Bern in der Uraufführung «Der Wunsch Indianer zu werden» von Leopold Dick zu hören. 2012 sang er den Vanesio in J.A. Hasses Stück «Handwerker als Edelmann» (Kammeroper Schweiz), das u.a. auch in der Orangerie der Residenz Würzburg gastierte. 2013 trat er in der Uraufführung der Oper «L’homme qui rit» von Dominique Girod im Fabriktheater Zürich auf, sowie in «Ustrinkata» von Arno Camenisch mit ressort k. Tomas Möwes – Bass Geboren in Halle/Saale, studierte Gesang in Weimar und erhielt sein Erstengagement 1977 bis 1988 am Opernhaus in Magdeburg. 1988 bis 1990 Engagement am Opernhaus in Halle, hier u.a. Hauptpartien in Händelopern («Floridante», «Rinaldo», «Orest»), «Rigoletto» sowie Figaro in «Le Nozze di Figaro». Von 1990 bis 2001 Ensemblemitglied der Oper Leipzig. Wichtige Partien hier: Titelpartien in Busonis «Dr. Faust», «Le Grand Macabre», «Don Giovanni», «Eugen Onegin», «Macbeth», Marcello in «La Boheme», Graf Almaviva in «Le Nozze di Figaro», Theseus in «Hippolyte et Aricie», Scarpia in «Tosca», Herzog in «Blaubarts Burg», Orest in «Elektra», Luna in «Trovatore», Ford in «Falstaff», Germont in «La Traviata», Kowaljow in «Die Nase», Faninal in «Der Rosenkavalier». Gastengagements an der Staatsoper Berlin, Semperoper Dresden, Operhaus Basel (hier Posa in «Don Carlos», Faninal, Graf Almaviva in «Le Nozze di Figaro»), Genua (Faninal), Nationale Reisopera Enschede (Kurwenal in «Tristan und Isolde»), Frankfurt/Main (Faninal), Aalto-Musiktheater in Essen (Graf Almaviva in «Le Nozze di Figaro», Scarpia, Lear, Beckmesser). Partien in den Wernicke-Produktionen der Oper «Esmee» von Theo Leuwendie zum Holland Festival und an der Deutschen Oper Berlin sowie Kagels «Aus Deutschland» am Theater in Basel in Kooperation mit dem Holland Festival und den Wiener Festwochen. Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Ruth Berghaus, Willy Decker, John Dew, Joachim Herz, Andreas Homoki, Nikolaus Lehnhoff und Dirigenten wie Jiri Kout, Marek Janowski, Michael Jurowski, Kent Nagano, Stefan Soltesz, Lothar Zagrosek, Christian Kluttig. Konzerttätigkeit, langjährige Zusammenarbeit mit dem MDR-Sinfonieorchester (Europatourneen mit Oratorien), CD mit Musik von Kurt Weil. Seit August 2001 freiberuflich tätig, u.a. Verpflichtungen in Amsterdam (Lear), Hannover (Dr. Schön/Jack, Prus), Weimar (Posa, Ring d. Nibelungen), Opera du Rhin Strasbourg (Klingsor), Staatsoper Hamburg (Marquis de la Force, Klingsor sowie den Roy Cohn in «Angels in America») und Oper Graz (Nick Shadow), Macerata (Jacob Lenz), Essen (UA «Eine arabische Nacht»). Mehrmalige Zusammenarbeit mit Peter Konwitschny, darunter auch szenische Bach-Kantaten. Peter Jecklin – Schauspiel Geboren 1955 in Chur. Nach der Ausbildung zum Schauspieler am Konservatorium für Musik & Theater Bern (heute Hochschule der Künste Bern) war Peter Jecklin u.a. am Stadttheater Bern, dem Theater Basel und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg fest engagiert. Er arbeitete u.a. mit Andrea Breth, Jossi Wieler, Wilfried Minks, Matthias Hartmann, Dimiter Gotscheff, Hans Hollmann, Anselm Weber, Johann Kresnik, Samuel Schwarz, Stephan C. Müller und Mark Zurmühle zusammen. Zu seinen wichtigsten gespielten Rollen auf der Bühne zählen u.a. Hamlet («Hamlet»), Robespierre («Dantons Tod»), Romeo («Romeo und Julia»), Dr. Lvov («Ivanov»), Philotas («Philotas»), Mukownin («Marija»). Im Kino und Fernsehen ist Peter Jecklin als Darsteller für schwierige, zwielichtige und oft bösartige Charaktere bekannt. Dem Publikum ist er besonders in der Figur Prader im Film «Grounding» in Erinnerung. Grössere Charakterrollen u.a. in folgenden Filmen der letzten Jahre: «Flug in die Nacht», «Sennentuntschi», «Zu Zweit», «Marmorera», «Havarie, Liebe und Wahn». Von 1996 bis 2004 arbeitete Peter Jecklin als Dozent für Schauspiel an der Hochschule der Künste Bern. Zurzeit ist er als freier Schauspieler und Theaterregisseur tätig. Heinz Girschweiler-Schaniel – Chorleitung Geboren 1963, studierte nach seiner Ausbildung zum Primarlehrer am Konservatorium Zürich Trompete sowie an der Kantorenschule Zürich Chor- und Orchesterleitung. Er arbeitet als freischaffender Musiker (Trompete) und ist Dirigent mehrerer Chöre, u.a. Kammerchor Chur, Jazzchor Arcas Syncopics. 1994 gründete er das Streichorchester Orchestrina Chur, das er 16 Jahre leitete. Seit 1997 lebt und arbeitet er in Chur, wo er inzwischen unzählige musikalische Projekte aufgeführt hat: «Die Schöpfung» von Haydn und «Roi David» von Honegger mit der Kantorei St. Martin, Latin-Programm (Club Descarga) mit einer neunköpfigen Band, dem Jazzchor Arcas Syncopics und der Solistin Lisette Spinnler, das szenische Konzert «Caverna Magica» oder das «Geheimnis der Zeit» und den skurril-schrägen Liederabend «Caramor oder die Reise nach Tiraspol» mit dem Chor Coramor und zahlreiche weitere Projekte. Mit der Aufführung des «Messiah» (G.F. Händel) 2006 begann die Zusammenarbeit mit dem Kammerchor Chur. Weitere Schwerpunkte waren die Aufführungen der «Passion op. 93» von Heinrich v. Herzogenberg, das Weihnachtskonzert «O magnum mysterium» im Theater Chur, die Choreinstudierungen von «King Arthur» (Produktion und Regie: Manfred Ferrari/ressort k) im Theater Chur, von «Carmen» und «La Traviata» bei der Schlossoper Haldenstein sowie die Aufführung der Johannes-Passion von Bach. Kammerchor Chur 1958 von Absolventen der Singschule Chur gegründet. Lucius Juon, deren Gründer und langjährige Leiter, dirigierte den Kammerchor Chur bis 1996. Von Anfang an war das Spektrum des Kammerchors weit gefächert. Nebst der Aufführung von «Klassikern» wurden immer wieder Werke moderner Komponisten aufgeführt. Von 1996 bis 2006 stand der Chor unter der Leitung von Theophil Handschin, der mit Aufführungen alter Musik und englischen und französischen Komponisten neue inhaltliche Akzente setzte. Seit 2007 steht der Chor unter der Leitung von Heinz Girschweiler, der vermehrt die Zusammenarbeit mit andern musikalischen Ensembles sucht und den Chor mit Unterstützung einer Stimmbildnerin klanglich weiterentwickeln will. Grössere Aufführungen: «Messiah» (von G.F. Händel, 2006) mit der Orchestrina Chur, «Carmen» (von G. Bizet, 2009) als Opernchor der Schlossoper Haldenstein, Weihnachtskonzert mit der Kammerphilharmonie Graubünden im Theater Chur (2009), / 2010: «Passion op. 93» (2. Teil) von Heinrich von Herzogenberg mit Collegium musicum und Collegium cantorum St. Gallen (2010), Johannes-Passion von J.S. Bach mit dem Barockorchester le phénix (2011), «La Traviata» von Giuseppe Verdi als Opernchor der Schlossoper Haldenstein (2011). orchester le phénix Wurde 2008 von den beiden Cellisten Christine Meyer und Mathias Kleiböhmer gegründet. Die jungen, inspirierten Musiker des Orchesters kommen zu mehreren Projekten im Jahr zusammen, um sich begeistert und aktiv höchst anspruchsvollen Programmen zu widmen. Alle Musiker haben sowohl modernes als auch barockes Instrumentalspiel studiert. Der Name des Orchesters entstammt einem Cellokonzert von Michel Corrette, in der Tradition des feinen, französischen Barock komponiert, mit dem Titel «le Phénix». Die ägyptische und griechische Mythologien überliefern verschiedene Sagen von «Benu» oder «Phönix», der – je nach Quelle – täglich oder alle 500 Jahre wieder aufersteht und das Gute und Schöne bewirkt. Die Interpretationen dieses jungen Klangkörpers orchester le phénix sind bestrebt um ein transparentes, ehrliches Klangideal, wie es bisher nur selten hörbar ist. Die 2009 erschienene Ersteinspielung der Cellokonzerte Jean Louis Duports (Solist Peter Hörr) erhielt im Oktober 2010 den renommierten Echo Klassik Preis für die beste Konzerteinspielung des Jahres. Anerkennung zollte auch der «Preis für professionelles Kulturschaffen des Kantons Graubünden». Das orchester le phénix begeisterte das Publikum an den Festivals «Westfalen Classics», «Arosa Musikfestival» und «flimserstein.ch», es folgten Einladungen in die Zürcher Tonhalle und an die Schlosskonzerte Rapperswil. Das orchester le phénix trat mit Solisten wie Christophe Coin, John Holloway, Simone Zgraggen, Peter Hörr, Petr Skalka, Maurice Steger, Pierre Favre und Giora Feidman auf. 2011 erschien unter dem Tite «Abdelazer» die zweite CD des Orchesters mit Suiten von H. Purcell und mit Linard Bardill und John Holloway als Sprecher. Aktuell stehen weitere Konzerte in der Schweiz und im Ausland auf dem Spielplan, u.a. mit Emma Kirkby, Bachs Weihnachtsoratorium, Mozart Requiem. Pünktlich zum Danzi-Jahr erscheint die dritte CD mit zwei Flötenkonzerten und drei Ersteinspielungen von Ouverturen Franz Danzis. Medienmitteilung und Bildmaterial finden Sie im Bereich Medien unter www.theaterchur.ch/medien KONTAKT Ute Haferburg, Direktorin Theater Chur Zeughausstrasse 6 CH-7000 Chur T +41 (0)81 254 12 92 M +41 (0)76 326 48 89 F +41 (0)81 252 76 86 [email protected] Anita Willi, Mandat Marketing & Medien Theater Chur PURPUR Kultur & Management GmbH Kornplatz 12 CH-7000 Chur T +41 (0)81 250 60 81 M +41 (0)79 662 38 00 F +41 (0)81 534 60 82 [email protected] Vorverkauf Tickets & Abos Online-Ticketing www.theaterchur.ch Kasse Theater Chur Mo bis Fr 17 – 19 Uhr, T +41 (0)81 252 66 44 sowie bei Chur Tourismus im Bahnhof Chur, T +41 (0)81 254 50 60