Suor Angelica Freitag, 20.05.2011 · 20.00 Uhr Suor Angelica Freitag

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Suor Angelica
Freitag, 20.05.2011 · 20.00 Uhr
So klingt nur Dortmund.
Suor Angelica
Kristı̄ne Opolais Suor Angelica
Mojca Erdmann Suor Genovieffa
Lioba Braun La Zia Principessa
Nadezhda Serdyuk La Suora Zelatrice
Beate Borchert Lehrmeisterin der Novizen
Dong-Hi Yi Bettelschwester
Christiane Rost Suor Osmina, Bettelschwester
Claudia Nüsse Schwester Pflegerin
Beate Koepp Äbtissin
Sabine Kallhammer Novizin
Benita Borbonus Laienschwester
Carola Günther Suor Dolcina, Laienschwester
Kinderchor des Theater Bonn, Ekaterina Klewitz Leitung
WDR Rundfunkchor Köln, David Marlow Einstudierung
WDR Sinfonieorchester Köln
Andris Nelsons Dirigent
Abo: Große Stimmen II
Chorklang
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
2,50 E
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Claude Debussy
Claude Debussy (1862 – 1918)
Trois Nocturnes für Orchester und Frauenchor (1899)
Nuages. Modéré
Fêtes. Animé et très rythmé
Sirènes. Modérément animé
– Pause ca. 20.30 Uhr –
Giacomo Puccini (1858 – 1924)
»Suor Angelica« (1918)
Oper in einem Akt (konzertante Aufführung
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
– Ende ca. 21.50 Uhr –
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Programm
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Möglichkeiten einer Farbe
Claude Debussy Trois Nocturnes für Orchester und Frauenchor
Rechtsanwä lte | Par tner schaf tsgesellschaf t | Notare
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Der perfekte
Einsatz.
Für seine Nocturnes hat Debussy ein dezidiert poetisches Programm hinterlassen: »›Nuages‹:
der unveränderliche Anblick des Himmels mit dem langsamen und melancholischen Ziehen der
Wolken, die zuletzt in einem Grau mit sanften, weißen Einfärbungen verlöschen. ›Fêtes‹: Das ist
die Atmosphäre, die sich bewegt in vibrierendem, tanzendem Rhythmus, mit jäh aufblitzendem
Lichtschein. Es ist auch die visionäre, blendende Episode eines Aufzuges fantastischer Figuren,
der sich durch die festliche Szenerie hindurchbewegt und sich mit ihr vereinigt; der Hintergrund
aber bleibt, behauptet sich – immerzu das Fest und sein Gemenge von Musik, von glitzerndem
Staub in einem allumfassenden Rhythmus. ›Sirènes‹ beschreibt das Meer mit seinen unzähligen
Rhythmen, und plötzlich erklingt aus den vom Mondlicht silbern glänzenden Wellen der geheimnisvolle Gesang der Sirenen, die auflachen und weiterziehen.«
Eigentlich hatte Debussy Nocturnes einer ganz anderen Art geplant, wie er an den weltberühmten belgischen Violinvirtuosen und Komponisten Eugène Ysaÿe formuliert: »Ich arbeite
gerade an drei Nocturnes für Violine und Orchester, die für Sie bestimmt sind«, und bezeichnet
die Stücke als »ein Experiment mit den Klangmöglichkeiten, die sich aus einer Farbe erzielen lassen – vergleichbar dem, was in der Malerei eine Studie in Grau wäre.« 1899 sind die Nocturnes
fertig komponiert – aber nicht für Violine und Klavier, sondern für großes Orchester und Frauenchor. Im Gegensatz zum späteren ebenfalls dreiteiligen Werk »La Mer« darf bei den Nocturnes
von für sich stehenden und musikalisch nicht aufeinander bezogenen Einzelsätzen gesprochen
werden. Die Stücke sind in Charakter und Gestus sehr verschieden und werden sogar noch heute
zuweilen einzeln aufgeführt.
Geheimnisumwittert, pentatonisch und archaisch ziehen die Wolken leise und streicherbetont
ihren musikalischen Weg. Die Unklarheit und Unberechenbarkeit ihres Weges setzt Debussy in
bedrohliche Klangbilder um. Es sind dies Elemente, die die Filmmusik Hollywoods der 1950erJahre aufgreift. Ein Bernard Herrman, der die Hitchcock-Schocker musikalisch untermalt, hat
seinen Debussy studiert. Oder umgekehrt formuliert: Debussy evoziert mit seinen Klängen der
Kompositionsjahre 1897 bis 1899 bewegte Bilder, die es zu dieser Zeit noch kaum gibt.
Ein wahres rhythmisches Freudenfest feiert Claude Debussy im zweiten Satz. Dazu gibt es
einen »Beinahe-Bolero« 30 Jahre vor dem Bolero Maurice Ravels. Die wortlos intonierenden
Frauenstimmen betören als Sirenen mit ihrem Gesang im dritten Teil der Nocturnes. In seinen experimentellen Klangvaleurs und Instrumentenmischungen scheinen die ›Sirènes‹ das
fortschrittlichste und innovativste Einzelstück des Zyklus zu sein – mit Sicherheit auch das
enigmatischste.
Spieker & Jaeger I [email protected] I www.spieker-jaeger.de
Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0
Werke
Giacomo Puccini
GroSSe Emotionen
Giacomo Puccini »Suor Angelica«
Schwester Angelica, Tochter aus gutem Hause, lebt nach der Geburt eines unehelichen Kindes
seit Jahren im Kloster. Von ihrer Familie zu diesem Leben gezwungen, hat sie zu dieser und
ihrem Kind seitdem keinen Kontakt mehr. Zum Abendgebt im Kloster gedenken die Nonnen einer
verstorbenen Schwester. Eine Nonne berichtet von einer Besucherin im Kloster. Zu Gast ist die
Fürstin, Angelicas Tante und Vormund. Sie möchte mit Angelica die Erbangelegenheit der bereits
vor 20 Jahren verstorbenen Eltern Angelicas regeln. Die Fürstin macht Angelica erneut Vorwürfe,
da diese Schande über die Familie gebracht habe. Schwester Angelica beteuert ihre ehrliche
Buße und fragt nach ihrem Kind. Die Fürstin zögert mit ihrer Antwort; schließlich gesteht sie
Angelica, dass der Junge an einer schweren Krankheit gestorben ist. Schwester Angelica bricht
zusammen und unterschreibt mit letzter Kraft ihren Erbverzicht. Schwester Angelica will ihrem
Kind in den Tod folgen und mischt sich einen Todestrank. Sie trinkt davon und erkennt in diesem Moment die Todsünde, die sie mit dem Selbstmord begehen würde; so wäre sie auf immer
von ihrem Kind getrennt. Sie ruft die Mutter Gottes an und erbittet die Errettung ihrer Seele. Ein
Wunder geschieht. Schwester Angelica sieht Maria mit einem kleinen Kind, das auf Schwester
Angelica zugeht. Angelica sinkt zu Boden und stirbt.
»Puccini ist ein Meister menschlicher Emotionen und der Dramaturgie dieser Emotionen. Es
geht um Liebe, große Gefühle, Religion und Tod. Angelica hat ihr Kind verloren, sie geht in Liebe
zu ihrem Kind. Puccini bringt Tränen ins Publikum, seine Musik lässt uns nicht kalt, wir müssen
teilhaben, wir wollen weinen, wir wollen helfen«, sagte der Dirigent der heutigen »Angelica«,
Andris Nelsons, kürzlich im Interview mit den »Ruhr Nachrichten«. Damit trifft er den Kern von
Giacomo Puccinis Geheimnis und dessen Musikwirkung. Mag die Geschichte im Detail in einer
säkularisierten Welt noch so unglaubwürdig erscheinen, die gesellschaftlichen Grundmuster und
die psychologischen Befindlichkeiten der handelnden, singenden Menschen sind bei Giacomo
Puccini derart präzise beschrieben, musikalisch-dramaturgisch aufgearbeitet und zu einem
Spannungsbogen geführt, dass diese Musik nicht kalt lassen kann, ja vielmehr an sich ergreifend ist.
Puccini, der Sohn eines großen Organisten aus Lucca – wer den Dom zu Lucca betritt, meint
das Te Deum aus »Tosca« auf der Orgel zu hören – beherrscht die liturgische Dramaturgie der
Kirchenmusik ebenso meisterhaft wie die Effektsetzungen der stringenten Theatermusik. Das
so genannte »Trittico«, die drei an einem Abend aufzuführenden Opern »Il tabarro« (»Der Mantel«), »Suor Angelica« (»Schwester Angelica«) und »Gianni Schichi« sind Puccinis vorletzte Opern.
Giovacchino Forzano verfasste die Libretti zu »Suor Angelica« und »Gianni Schichi«, während
Giuseppe Adami für Puccini die veristische Tragödie »Il tabarro« schrieb.
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Werke
Schwester Angelica als tragische Figur profitiert in ihrer kompositorischen Ausformung und
dramaturgischen Zuspitzung hörbar von den Frauenfiguren und Porträts, denen Puccini in seinem Leben klingende Denkmäler gesetzt hat: Manon Lescaut, Mimì aus »La bohème« oder Madama Butterfly. Allen diesen Frauenfiguren gemeinsam ist ein unabwendbares Schicksal, ein
vorgezeichneter Weg zum Tod. In der »Angelica« kulminieren diese Lebensteile in der beklemmenden Atmosphäre des Frauenklosters mit ihren scheinbar himmlischen Klängen, die aber die
seelische Verzweiflung, die Einsamkeit des Individuums Angelica nur noch deutlicher erscheinen lassen. So stehen das feierliche Glockengeläut und die himmlischen, sanften Gesänge der
Nonnen in scharfem Kontrast zur Unbarmherzigkeit der Fürstin und zu dem Seelendrama der
Angelica, für das Puccini höchste Dramatik, stimmlich exorbitante Anforderungen und wenige,
aber heftige Orchesterausbrüche dramaturgisch gekonnt setzt.
In Rom wird die Oper bei der italienischen Erstaufführung am 1. Januar 1919 freundlicher
aufgenommen, aber schon London bringt eine erneute Enttäuschung. Und so muss Puccini bereits 1921 konstatieren: »Ich habe protestiert, dass Ricordi [der Verleger Giacomo Puccinis] die
Erlaubnis gegeben hat, den ›Tabarro‹ und ›Schicchi‹ ohne ›Angelica‹ aufzuführen – es macht
mich wirklich unglücklich, die beste der drei Opern beiseitegelegt zu sehen. In Wien war sie die
wirkungsvollste...« Tatsächlich ist die deutsche Erstaufführung an der Staatsoper in Wien im
Jahre 1920 ein voller Erfolg. Hier erweist sich »Suor Angelica« als das Erfolgsstück des »Trittico«.
Einen großen Anteil daran hat Lotte Lehmann, die die Hauptpartie überzeugend gestaltet und
spielt. Dies darf jedoch nicht als Einschränkung gelten, denn natürlich lebt dieses Werk bei allen
bedeutenden Nebenrollen von der Qualität des Gesangs und der glaubhaften Darstellung der
Angelica.
»Suor Angelica« ist Puccinis Schmerzenskind. Nicht immer sind Misserfolge bei der Uraufführung einer Komposition wegweisend für deren weitere Rezeptionsgeschichte: Es gibt eine große
Anzahl bedeutender Werke, die bei der Uraufführung durchfallen und später, auf Grund welcher
Ereignisse auch immer, eine triumphale Erfolgsspur durch die Aufführungsgeschichte ziehen.
Bei »Suor Angelica« ist dies bis heute anders.
Bis heute hat es die »Angelica« schwer im Alltag der Opernhäuser. Fehlen Männerstimmen?
Wartet der melodienverwöhnte Puccini-Hörer auf eine größere Anzahl eingängiger Arien? Ist uns
die Geschichte zu realitätsfern? Oder sind »Madama Butterfly«, »Tosca« oder »Manon Lescaut«
tatsächlich die größeren Opern? Vielleicht steckt in jeder dieser Fragen ein Funken Wahrheit,
aber diese Aspekte sollten uns nicht die Sicht auf ein wahres Meisterwerk verstellen. Eine konzertante Aufführung stellt überdies eine Seltenheit dar und bietet die Möglichkeit, sich vorbehaltlos der zwingenden Theatermusik, den interessanten Farbmischungen und der dramaturgischen
Stringenz dieses Werkes zu widmen.
Der Direktor der New Yorker Metropolitan Opera, Gatti-Cassaza, telegraphiert an den Komponisten Puccini nach der Uraufführung des »Trittico«: »Vollkommener Triumph. Am Ende jeder
Oper große Zustimmung, insgesamt mehr als 40 Vorhänge. Enthusiasmus vor allem für ›Gianni
Schicchi‹.« Der letzte Teil der Nachricht entspricht der Realität, der Rest leider nicht. Speziell
»Suor Angelica« wird von Publikum und Presse kühl bis gleichgültig aufgenommen. Der Kritiker
der »New York Times« hält den Einakter für »süßlich« und »nachgemachten Maeterlinck« (der
belgische Symbolist, der den von Debussy vertonten »Pelléas-und-Mélisande«-Stoff verfasst
hatte).
Audiophil
Unser Programmheftautor Ulrich Schardt empfiehlt
Debussys Nocturnes klanglich geschärft, sauber artikuliert und fantastisch plastisch: Das kann
nur Pierre Boulez, hier mit dem Cleveland Orchestra (DG). Einen noch süffigeren Klangrausch
erzeugen die allerdings rhythmisch deutlich unschärfer agierenden Wiener Philharmoniker unter
Alleskönner Lorin Maazel. Es singen überdies die (intonationsmäßig) schönsten Sirenen des
Arnold Schönberg Chores (RCA/BMG).
Puccinis »Suor Angelica« ist auf Tonträgern wesentlich beliebter und häufiger dokumentiert,
als es die spärliche Aufführungsgeschichte vermuten lassen würde. Und so gibt es kaum eine
große italienische Sängerin, die sich dieser Rolle nicht angenommen hätte. Ich empfehle als
Angelica Mirella Freni (Decca), Lucia Popp (RCA/BMG) und Victoria de los Angeles (EMI oder Naxos). Wer den heutigen Abend mit nach Hause nehmen möchte, muss sich ein wenig gedulden:
Eine CD-Produktion mit Nelsons, dem WDR, Kristı̄ne Opolais, Lioba Braun und Mojca Erdmann
steht bevor.
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Werke
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Kristı̄ne Opolais Suor Angelica
Kristı̄ne Opolais, 1979 in Lettland geboren, studierte Gesang an der Lettischen Musikakademie
und bei Margreet Honig in Amsterdam. In der Saison 2010/11 gab Kristı̄ne Opolais ihr MünchenDebüt an der Bayerischen Staatsoper in der Titelpartie von »Rusalka«. Sie kehrte in dieser Saison
an die Mailänder Scala zurück – als Nedda in einer Neuinszenierung von Roger Leoncavallos Oper
»Pagliacci« unter Daniel Harding. Auf der Konzertbühne konnte sie mit dem Tonhalle-Orchester
Zürich debütieren. In den nächsten Spielzeiten sind erneute Auftritte mit dem City of Birmingham
Symphony Orchestra sowie ihre Debüts an De Nederlandse Opera und am Opernhaus Zürich
vorgesehen.
Kristı̄ne Opolais ist regelmäßig zu Gast an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und wird
auch in den folgenden Spielzeiten dorthin zurückkehren. Zuletzt sang sie dort in einer Produktion
von Prokofiews »Der Spieler« unter Daniel Barenboim. Diese Koproduktion zwischen Berlin und
Mailand führte auch zu ihrem Debüt an der Mailänder Scala im Juni 2008. Die auf DVD veröffentlichte Live-Aufnahme wurde von der Presse hoch gelobt.
Opolais debütierte im Sommer 2010 beim »Festival d’Aix-en-Provence« in der Rolle der Donna
Elvira in »Don Giovanni« unter Louis Langrée. In der Saison 2008/09 debütierte sie an der Wiener
Staatsoper in »La Bohème«, an der Opéra de Lyon in Prokofiews »Der Spieler« unter Kazushi Ono
sowie am Teatro Regio in Turin in einer Neuinszenierung von »Pique Dame« unter Gianandrea
Noseda.
In den vergangenen Spielzeiten umfassten Opolais’ Konzertengagements Auftritte bei den
»Salzburger Festspielen« mit Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14, mit dem BBC Philharmonic
Orchestra unter Gianandrea Noseda, dem Royal Danish Orchestra in Kopenhagen, dem Orquesta
Sinfónica de Tenerife und dem Prague Symphony Orchestra. Mit dem Lettischen Nationalsymphonieorchester sang sie in Mahlers 4. Sinfonie.
Kristı̄ne Opolais war von 2003 bis 2007 Ensemblemitglied an der Lettischen Nationaloper in
Riga, wo sie die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, Mimì und Musetta in »La Bohème«, Liù in »Turandot«, die Titelrollen in »Madama Butterfly« und »Tosca«, Tamara in Rubinsteins »Dämon« sowie in
»Eugen Onegin« und in »Pique Dame« sang.
In der laufenden Saison wird sie als Tatjana in einer Neuproduktion von »Eugen Onegin« an die
Lettische Nationaloper zurückkehren. 2007 debütierte sie dort als Violetta in »La Traviata«. Bei
Gastspielen der Lettischen Nationaloper war sie 2006 als Freia in »Das Rheingold«, beim »Bergen
Festival« und in Frankreich als Lisa in »Pique Dame« zu hören.
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Biografien
Kristı̄ne Opolais ist Preisträgerin des »Paul Sakss Singers’ Award« 2004. 2005 gewann sie den
»Lettischen Theaterpreis« als beste Opernkünstlerin sowie den »Lettischen Kulturstiftungspreis«.
Sie erhielt den »Großen Lettischen Musikpreis« 2006 und 2007.
Kristı̄ne Opolais im KONZERTHAUS DORTMUND
Kristı̄ne Opolais tritt am heutigen Abend zum ersten Mal im Konzerthaus auf; ihr nächstes Dortmunder Konzert steht allerdings schon fest: Am 16. Oktober 2011 singt sie Orchesterlieder von
Ravel mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Andris Nelsons.
Mojca Erdmann Suor Genovieffa
Die in Hamburg geborene Sopranistin Mojca Erdmann erhielt bereits als Sechsjährige ihren ersten Violinunterricht und sang im Kinderchor der Hamburgischen Staatsoper. Nach dem Abitur
studierte sie parallel zu einem Violinstudium Gesang bei Hans Sotin an der Kölner Musikhochschule. Mittlerweile verbindet sie eine intensive Zusammenarbeit mit Ingrid Figur. 2002 gewann
sie beim Bundeswettbewerb Gesang nicht nur den Ersten Preis, sondern auch den Sonderpreis
für zeitgenössische Musik. 2005 wurde ihr vom »Schleswig-Holstein Musik Festival« der »NDRMusikpreis« sowie vom »Kissinger Sommer« der »Luitpold-Preis« verliehen. Schon während ihres
zweiten Studienjahres wurde Mojca Erdmann festes Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin und gastierte parallel an verschiedenen Opernhäusern wie der Deutschen Oper Berlin, dem
Theater Basel und dem Nationaltheater Mannheim. Nach ihrem Debüt bei den »Salzburger Festspielen« 2006 mit der Titelpartie von Mozarts »Zaide« unter Ivor Bolton war sie bereits 2007 wieder dort zu Gast: Als Zelmira in Haydns »Armida« (wieder unter der Leitung von Ivor Bolton, Regie
Christof Loy) wurde sie von Publikum und Presse als die »Überraschung der Festspiele« gefeiert.
Die Produktion wurde im Sommer 2009 wiederholt. Anfang 2008 war sie zum ersten Mal auf
der Amsterdamer Opernbühne als Blondchen in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« unter
Constantinos Carydis zu erleben. Sir Simon Rattle lud sie für seine Neuproduktion von Wagners
»Siegfried« als Waldvogel nach Aix (2008) und im Jahr darauf für die »Osterfestspiele« nach Salzburg ein. In der Saison 2009/10 gab sie ihr Rollendebüt als Sophie in Strauss’ »Rosenkavalier« an
der Stuttgarter Staatsoper unter Manfred Honeck in einer Inszenierung von Stefan Herheim und
debütierte am Theater an der Wien als Ännchen in Webers »Freischütz« unter Bertrand de Billy.
2011 steht ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York bevor, als Zerlina in einer Neuproduktion
von »Don Giovanni« unter James Levine, bevor sie dort ebenfalls als Susanna in »Le nozze di
Figaro« und als Sophie im »Rosenkavalier« zu hören ist.
Mit ihrer Vielseitigkeit ist sie eine gesuchte Interpretin zeitgenössischer Musiktheaterwerke:
Ihr Debüt an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden gab sie in der Uraufführung der Produk-
tion »Takemitsu – My Way of Life« unter der Leitung von Kent Nagano. 2009 war sie als einzige
Solistin die Proserpina in der für sie geschriebenen gleichnamigen Oper von Wolfgang Rihm mit
der Regie von Hans Neuenfels; 2010 übernahm sie die weibliche Hauptrolle ebenfalls in einer
neuen Rihm-Oper bei den »Salzburger Festspielen« unter Ingo Metzmacher.
Im Konzertbereich arbeitet Mojca Erdmann mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Ivor Bolton, Manfred Honeck, Kent Nagano, Fabio Luisi und Daniel Harding. Sie gastiert
bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den
Wiener Philharmonikern, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Chamber Orchestra of Europe
und dem Swedish Radio Symphony Orchestra. Im Herbst 2007 debütierte sie beim »Lucerne
Festival« mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott mit Ligetis Requiem. Nikolaus
Harnoncourt hat sie für Schumanns »Paradies und die Peri« in den Wiener Musikverein, für die
»Faust-Szenen« zum Amsterdamer Concertgebouworkest und für Haydns »Orlando Paladino« zu
den Berliner Philharmonikern eingeladen. Sie ist regelmäßiger Gast beim »Kissinger Sommer«.
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Biografien
2008 erschien bei Tudor die vielfach ausgezeichnete Aufnahme von Mahlers Sinfonie Nr. 4
mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott. Ebenfalls bei Tudor ist sie mit einigen
Arien auf der eben erschienenen CD des Trompeters Gábor Tarkövi zu hören. Bei der EMI liegt
Ravels »L’enfant et les sortilèges« mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle vor. Im
Sommer 2009 hat Mojca Erdmann einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon unterschrieben; die erste gemeinsame Aufnahme mit Arien von Mozart und Mozarts Zeitgenossen ist
im Frühjar 2011 erschienen.
Lioba Braun hat verschiedene CD-Aufnahmen gemacht, darunter »Lioba Braun singt Wagner«
unter der Leitung von Peter Schneider (Sony 2005), Mozarts Requiem unter Christian Thielemann
(Deutsche Grammophon 2006), Mahlers 2. und 8. Sinfonie unter Jonathan Nott (Tudor 2009 und
2011) sowie die Altrhapsodie von Brahms mit Helmuth Rilling (Hänssler 2006).
Mojca Erdmann im KONZERTHAUS DORTMUND
Ihren ersten Auftritt in Dortmund hatte Mojca Erdmann 2005 als Einspringerin für die erkrankte
Sopranistin in Bachs Johannes-Passion. Nach ihrem offiziellen Konzerthaus-Debüt in »Suor Angelica« steht sie hier am 24. Mai erneut auf der Bühne: mit dem Mahler Chamber Orchestra unter
Daniel Harding in Mahlers »Wunderhorn«-Liedern und der Sinfonie Nr. 4.
Nach ihrem Studium am Staatlichen Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium wurde Nadezhda
Serdyuk Solistin an der Neuen Oper in Moskau. Seit 2007 gehört sie zum Ensemble des MariinskyTheaters St. Petersburg. Ihr Repertoire beinhaltet die Rollen Rosina (»Il barbiere di Siviglia«),
Leonora (»La favorite«), Albine (»Thaïs«), Mutter (»Mavra«), Tod (»Le Rossignol«), Johanna (»Die
Jungfrau von Orléans«) und Wirtin (»Boris Godunow«) sowie die Mezzosopran-Partien in Bachs
Magnificat, Mozarts Requiem, Verdis Requiem, Saint-Saëns’ Requiem, Beethovens Sinfonie Nr. 9,
Mahlers Sinfonie Nr. 8, Strawinskys »Les Noces« und Szymanowskis Stabat Mater.
Lioba Braun La Zia Principessa
Die internationale Karriere der Mezzosopranistin Lioba Braun begann, als sie 1994 bei den
»Bayreuther Festspielen« die Brangäne in »Tristan und Isolde« unter Daniel Barenboim sang. Diese
und andere Wagner-Partien (Kundry, Ortrud, Fricka und Götterdämmerungs-Waltraute, Venus und
Isolde) sang sie seitdem u. a. an der Mailänder Scala, dem Teatro Real in Madrid und am Liceu in
Barcelona ebenso wie in Berlin, Dresden, Leipzig, München, Stuttgart, Zürich, Rom, Los Angeles
und an der Wiener Staatsoper.
Ihre Opernrollen, neben Wagner und Verdi (Eboli, Azucena) auch in Opern von Bartók (Judith),
Strauss (Komponist, Amme, Marschallin) und Mozart (Donna Elvira) wie auch die großen Solopartien in den Sinfonien Gustav Mahlers und in Werken von Berg, Brahms und Beethoven sang
und singt sie u. a. im Wiener Musikvereinssaal, im Festspielhaus Baden-Baden, bei den »Salzburger Festspielen« und den »Dresdner Musikfestspielen«, beim Papst in Rom und in der Berliner
Philharmonie unter so namhaften Dirigenten wie Christian Thielemann, Mariss Jansons, Andris
Nelsons, Zubin Mehta, Daniel Barenboim, Riccardo Chailly, Claudio Abbado, Chris-toph Eschenbach, Lorin Maazel, Myung-Whun Chung, Kent Nagano, Giuseppe Sinopoli, Sir Simon Rattle und
Riccardo Muti, um nur einige zu nennen. Die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern umfasst
unter anderem die Berliner Philharmoniker, das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, das
Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Dresden und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seit Oktober 2010 ist Lioba Braun neben ihrer sängerischen Tätigkeit
Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und an der Hochschule für
Musik und Theater in München.
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Nadezhda Serdyuk La Suora Zelatrice
Nadezhda Serdyuk ging mit dem Mariinsky-Theater auf Tournee nach New York (Metropolitan
Opera), London (Royal Opera House, Covent Garden), Paris (Théâtre du Châtelet), Mailand (La
Scala), Washington (Kennedy Center), Tokio, Madrid, Amsterdam und Baden-Baden und sang
beim »Mikkeli Music Festival« in Finnland. Sie spielte in einer Produktion von Prokofiews Oper
»Die Liebe zu den drei Orangen« in Aix-en-Provence (2004), Luxemburg (2005) und Madrid (Teatro Real, 2006) und sang 2008/09 die Albine (»Thaïs«) und Polina (»Pique Dame«) am Teatro
Regio in Turin. Dabei arbeitete sie mit vielen renommierten Dirigenten zusammen, darunter Valery
Gergiev, Gianandrea Noseda, Evgeny Kolobov, Yuri Bashmet, Saulus Sondeckis, Esa-Pekka Salonen, Michael Tilson Thomas und Helmuth Rilling.
Nadezhda Serdyuks Diskografie beinhaltet Aufnahmen der Opern »Die Liebe zu den drei Orangen« und »Thaïs« sowie Mozarts Requiem.
Kinderchor des Theater Bonn
Seit seiner Gründung in der Spielzeit 1992/93 ist der Kinderchor eine feste Größe im Bonner Theaterleben. Der Chor ist nach Altersstufen in den Vor-, Haupt- und Jugendchor aufgeteilt und zählt
mittlerweile über 110 Mitglieder. Neben der Mitwirkung bei Opernaufführungen präsentiert sich der
Chor seit dem Jahr 2000 jährlich mit einer eigenen Kinderopernproduktion. Seine Vielseitigkeit stellt
der Chor regelmäßig mit Konzerten und diversen anderen Projekten unter Beweis. Mit auswärtigen
Auftritten trat der Kinderchor auch über die Grenzen Bonns hinaus erfolgreich in Erscheinung.
Biografien
In der laufenden Spielzeit erlebte man den Chor in der Wiederaufnahme von »Hänsel und
Gretel«. Aktuell auf dem Programm stehen die Neuproduktionen von »Turandot«, »Carmen« und
»Der Wildschütz«. Im Juli 2011 wird wieder an die Tradition der jährlichen Kinderoper angeknüpft.
Die Vorbereitungen für die neue Produktion »Eloise« von Karl Jenkins, die am 8. Juli Premiere
haben wird, laufen bereits auf Hochtouren. Neben den Einsätzen im Bereich der Oper werden bei
Bedarf auch Gesangspartien in Schauspielproduktionen des Theater Bonn mit Kinderchorkindern
besetzt. Zurzeit wirkt eine Gruppe von Vorchorkindern in der Produktion »Geschichten aus dem
Wiener Wald« von Ödön von Horváth in der Halle Beuel mit.
Seit August 2007 steht der Chor unter der Leitung von Ekaterina Klewitz. Aus Moskau stammend, studierte sie Klavier, Dirigieren und Gesang an der dortigen Staatsmusikschule Mjaskowski,
der Musikfachschule Gnesini sowie am Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium. Sie gewann
Preise bei Musikwettbewerben und nahm erfolgreich an Meisterkursen und Musikfestivals teil.
Seit 1989 arbeitete sie als Dirigentin, Klavierbegleiterin und Chordirigentin an diversen Theatern
und Musikschulen ihrer Heimatstadt. Im Jahr 2001 folgte sie ihrem Mann, dem Bassisten Andrej
Telegin, nach Bonn, wo sie zeitweilig als Korrepetitorin am Opernhaus tätig war.
Im Jahr 2007 übernahm Ekaterina Klewitz die Leitung des Kinder- und Jugendchores am
Theater Bonn. Unter ihrer Leitung wurde der Kinderchor weiter ausgebaut und die Aktivitäten
auch außerhalb der Opernbühne intensiviert. 2008 übernahm sie die musikalische Leitung der
Kinderopern am Theater Bonn, darunter »Prinzessin Süssüsan« (Uraufführung 2008), »Der Felsenjunge« (2009), »Die schwarze Spinne« (2010), »Die chinesische Nachtigall« (2009/10) und »Der
Himmelblaue Welpe« (2010/11).
WDR Rundfunkchor Köln
Der WDR Rundfunkchor Köln ist seit 1947 die »Stimme« des Westdeutschen Rundfunks. Das Sendegebiet Nordrhein-Westfalen ist ebenso sein zu Hause wie nationale und internationale Bühnen.
Die 48 Sängerinnen und Sänger des Profi-Ensembles zeichnen sich durch Vielseitigkeit ebenso
aus wie durch Spezialisierung. Das Spektrum des WDR Rundfunkchores Köln reicht von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen, von geistlicher Musik bis zur Operette.
A-cappella-Konzerte, groß besetzte Oratorien mit Orchester und solistisch besetzte Vokalmusik bilden ebenso sein Profil wie sinfonisches Repertoire, Filmmusik und Oper. Mehr als 140 Ur- und
Erstaufführungen zeichnen das bisherige Programm des WDR Rundfunkchores Köln aus, u. a. von
Schönberg, Henze, Stockhausen, Nono, Boulez, Zimmermann, Penderecki, Stockhausen, Xenakis,
Berio, Höller, Eötvös, Hosokawa, Pagh-Paan, Zender, Tüür und Mundry. Der Rundfunkchor ist in
steter Bewegung, dringt in neue Räume vor, sucht engagiert nach Herausforderungen und bringt
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Partituren größter Schwierigkeitsgrade zum Klingen. Die Einladungen an Laien zum »Singen mit
dem WDR Rundfunkchor« gehören ebenso zum Aufgabenspektrum wie Familienkonzerte oder
die Zusammenarbeit mit Schulen beim WDR 5 Schulwettbewerb »Wir sind Manager«.
David Marlow trat mit der Spielzeit 2010/11 die Position des Chorleiters beim WDR Rundfunkchor an und übernahm damit die Verantwortung für die Einstudierung des Chores für alle
wichtigen Projekte mit den eigenen WDR-Orchestern, aber auch für die Kooperationen mit dem
Mahler Chamber Orchestra, der Dresdner Philharmonie, dem Beethoven Orchester Bonn und dem
Philharmonia Orchestra.
Als hochkarätiges Vokalensemble des WDR mit enormer Strahlkraft ist der WDR Rundfunkchor
Köln im Radio und Fernsehen, im Studio, bei Konzerten und auf CD-Produktionen zu erleben.
Ein großer und wichtiger Arbeitsbereich des WDR Rundfunkchores Köln gilt nach wie vor der
Zusammenarbeit mit Orchestern, vorrangig mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem WDR
Rundfunkorchester Köln bei Radio- und Fernsehaufnahmen, im Studio, bei Konzerten und CDProduktionen. Weitere Partner waren und sind u. a. die Cappella Coloniensis, das Boston
Symphony Orchestra und London Philharmonic Orchestra, das Deutsche Symphonie-Orchester
Berlin, das Orchester der Mailänder Scala, die Bochumer Symphoniker und Essener Philharmoniker, das Beethoven Orchester Bonn und die Sinfonieorchester der ARD. Am Dirigentenpult stehen
die jeweiligen Chef- und renommierte Gastdirigenten, gespielt wird das gesamte Spektrum der
Chor- und Orchesterliteratur des 19. bis 21. Jahrhunderts. Die Konzerte finden im gesamten WDRSendegebiet statt, aber auch auf internationalen Bühnen wie in Amsterdam, Athen, Baden-Baden,
Boston, Brüssel, Cleveland, Genf, Gran Canaria, Jerusalem, London, Mailand, New York, Osaka,
Paris, Rom, San Sebastián, Tel Aviv, Tokio, Washington und Zürich.
WDR Sinfonieorchester Köln
In den mehr als 60 Jahren seines Bestehens hat sich das WDR Sinfonieorchester als eines
der wichtigsten europäischen Rundfunkorchester etabliert. Besonderes Markenzeichen des WDR
Sinfonieorchesters Köln ist seine stilistische Vielseitigkeit.
Herausragende Produktionen der Sinfonik des 19. Jahrhunderts entstanden unter der Leitung
Gary Bertinis, der dem WDR Sinfonieorchester von 1983 bis 1991 als Chefdirigent vorstand und
das Orchester zu einem führenden Interpreten der Sinfonien Gustav Mahlers machte. Weiter
geschärft wurde das Profil des WDR Sinfonieorchesters Köln durch die Zusammenarbeit mit
Semyon Bychkov, der als Chefdirigent zwischen 1997 und 2010 zahlreiche preisgekrönte und
Biografien
hochgelobte Produktionen von Werken Dmitri Schostakowitschs, Richard Strauss’, Sergej Rachmaninows, Giuseppe Verdis und Richard Wagners vorlegte. Erfolgreiche gemeinsame Tourneen in
Europa, Amerika und Asien haben zu einer beträchtlichen Steigerung des internationalen Renommees des WDR Sinfonieorchesters beigetragen.
dem New York Philharmonic, dem Philharmonia Orchestra und dem Tonhalle-Orchester Zürich
fortsetzen. Kürzlich ist er während einer Tournee mit den Wiener Philharmonikern zum ersten
Mal in Japan aufgetreten. In der nächsten Saison wird er beim Gewandhausorchester Leipzig
debütieren.
Mit zahlreichen Uraufführungen von Auftragswerken des WDR sowie der Zusammenarbeit mit
herausragenden Komponisten unserer Zeit hat das WDR Sinfonieorchester einen wichtigen Beitrag
zur Musikgeschichte und zur Pflege der zeitgenössischen Musik geleistet. Luciano Berio, Hans
Werner Henze, Mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, Igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen und
Bernd Alois Zimmermann gehören zu den Komponisten, die ihre Werke mit dem WDR Sinfonieorchester Köln aufführten. Darüber hinaus dokumentiert die große Anzahl ausgezeichneter Produktionen zeitgenössischer Musik den besonderen Rang des WDR Sinfonieorchesters. Kompetenz
in der historisch informierten Aufführungspraxis bei Werken des Barock und der Klassik hat sich
das WDR Sinfonieorchester Köln durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Ton
Koopman, Christopher Hogwood oder Reinhard Goebel erworben.
In der Saison 2009/10 trat Andris Nelsons am Royal Opera House Covent Garden, an der
Metropolitan Opera New York sowie an der Wiener Staatsoper auf und erhielt von allen drei
Häusern Wiedereinladungen. Bei den »Bayreuther Festspielen« debütierte er im Sommer 2010
als musikalischer Leiter von »Lohengrin«, einer Neuinszenierung von Hans Neuenfels. 2011 wird
er erneut in Bayreuth dirigieren.
Seit der Saison 2010/11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters.
Orchester und Dirigent blicken bereits auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.
Die gemeinsame Aufführung der 9. Sinfonie Gustav Mahlers in der Kölner Philharmonie im November 2009 wurde von der Presse als »Ankündigung einer großen Ära« gefeiert. Dies bestätigen
auch die Auszeichnungen durch die Deutsche Schallplattenkritik und die Zeitschrift »Gramophone«,
die Dirigent und Orchester für die Veröffentlichung dieses Konzerts auf CD erhalten haben.
Das WDR Sinfonieorchester und der Rundfunkchor Köln im KONZERTHAUS DORTMUND
Das WDR Sinfonieorchester Köln kann man schon als Stammgast in Dortmund bezeichnen; die
Beziehungen zwischen Orchester und Konzerthaus sind eng. Chor und Orchester gaben hier seit
2003 zahlreiche Konzerte; das Orchester war zuletzt im November 2010 mit Bruckners Sinfonie
Nr. 8 zu Gast. Beide Ensembles kommen zu einem gemeinsamen Konzert mit Dvořáks Stabat
Mater im März 2012 wieder nach Dortmund.
Andris Nelsons
Andris Nelsons ist einer der gefragtesten jungen Dirigenten in der internationalen Musikszene,
der sowohl an den Opern- als auch an den Konzerthäusern einen exzellenten Ruf genießt. In den
kommenden Jahren wird er die Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern,
den Wiener Philharmonikern, dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Berlin, dem Boston Symphony Orchestra,
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2008 wurde Nelsons zum Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestra ernannt;
er hat für seine bisherigen Saisons in Birmingham höchstes Lob erhalten. Mit dem CBSO unternimmt er ausgedehnte Europatourneen mit regelmäßigen Auftritten bei Sommerfestivals wie dem
»Lucerne Festival«, den »BBC Proms« und den »Berliner Festspielen«. Außerdem besteht eine produktive Kooperation mit Orfeo International. Erschienen sind bereits eine CD mit Orchesterwerken
von Richard Strauss, zu der die »Times« schrieb, es sei eine der »kostbarsten und raffiniertesten
Wiedergaben von ›Ein Heldenleben‹, die es je auf CD gegeben hat«, sowie Aufnahmen von Tschaikowskys Sinfonien Nr. 5 und 6 und Strawinskys »Feuervogel«. Die drei letztgenannten wurden mit
dem »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet. Eine CD mit der »Alpensinfonie«
von Richard Strauss ist 2011 erschienen.
1978 in Riga geboren, wuchs Andris Nelsons als Kind einer Musikerfamilie auf und begann
seine Karriere als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, außerdem erhielt er diverse
Preise als Sänger. 2001 wurde er mit dem renommierten »Großen Lettischen Musikpreis« für
herausragende Leistungen ausgezeichnet. Im selben Jahr schloss er sein Studium in Riga ab und
ging nach St. Petersburg, um dort bei Professor Alexander Titov seine Ausbildung fortzusetzen.
Seit 2002 studiert er privat bei Mariss Jansons und beendete 2009 seine Tätigkeit als Chefdirigent
der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford. Von 2003 bis 2007 war er Music Director der
Lettischen Staatsoper.
Andris Nelsons im KONZERTHAUS DORTMUND
Nach Konzerten mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem WDR Sinfonieorchester Köln und
dem City of Birmingham Symphony Orchestra kommt Andris Nelsons nun zum vierten Mal ins
KONZERTHAUS DORTMUND. In der kommenden Spielzeit gibt es Andris Nelsons sogar dreimal
mit verschiedenen Orchestern zu hören: nach der Saisoneröffnung mit dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam noch einmal mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und schließlich mit
seinem eigenen Orchester, dem CBSO.
Biografien
Konzertante Oper
Expedition in Blaubarts Welt
Die Welt von »Herzog Blaubarts Burg«, Béla Bartóks einziger Oper, ist düster, unheimlich und
für eine Visualisierung prädestiniert. Speziell für diese Produktion entwickelte Videoprojektionen
umgeben das Orchester sowie die Solisten Measha Brueggergosman und Sir John Tomlinson und
schaffen eine einzigartige Atmosphäre.
Sa 12.11. 2011 · 20.00
Rache und Vergebung
In Mozarts letzter Oper »Titus« beschäftigen Intrigen und Beziehungsränke die Protagonisten im
alten Rom. Zwischen den Fronten steht dabei der charakterschwache Sesto, dessen schwerelose
Koloraturen und üppigen Glanz Elı̄na Garanča meistern wird.
Sa 18.02. 2012 · 19.30
Tragisches Schicksal
Unter ihrem Leiter Valery Gergiev bringen die für ihre Operntradition bekannten Mariinsky-Ensembles Strawinskys »Oedipus Rex« konzertant auf die Bühne. In dem neoklassizistischen Spektakel
kann neben dem russischen Solistenensemble auch der Chor des Mariinsky-Theaters glänzen.
Sa 10.03. 2012 · 20.00
Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen
zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch
Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht,
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Texte Ulrich Schardt
Fotonachweise
S. 04 © Marco Borggreve
S. 08 © Tatyana Vlasova
S. 16 © Marco Borggreve
S. 18 © Tatyana Vlasova
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
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