Universität Basel Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Diskrete Standardverteilungen Dr. Thomas Zehrt Inhalt: 1. Die diskrete Gleichverteilung 2. Die Einpunktverteilung 3. Die Zweipunktverteilung 4. Die Binomialverteilung 5. Die hypergeometrische Verteilung 2 Teil 1 Die diskrete Gleichverteilung 3 Eine diskrete Zufallsvariable X mit den Ausprägungen x1, x2, . . . , xk heisst gleichverteilt, wenn für ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion 1 P(X = xi) = k für alle i = 1, 2, . . . , k gilt. P IR 4 1 P(X = xi) = k für x1, x2, . . . , xk E(X) k 1 X = xi k i=1 Var(X) k X 1 = x2i − E(X)2 k i=1 Aufgabe 1 Beweisen Sie die Gleichung für Var(X). 5 Teil 2 Die Einpunktverteilung 6 Eine diskrete Zufallsvariable X hat die Einpunktverteilung, wenn sie nur eine einzige Ausprägung a mit P(X = a) = 1 besitzt. P 1 IR a 7 P(X = a) = 1 E(X) = ? Var(X) = ? 8 Teil 3 Die Zweipunktverteilung 9 Eine diskrete Zufallsvariable X mit nur zwei Ausprägungen x1 und x2 heisst zweipunktverteilt. Für ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion gilt dann p für i = 1 P(X = xi) = 1−p für i = 2 P 1−p p IR x1 x2 10 P(X = xi) = p 1−p für i = 1 für i = 2 für x1, x2 E(X) = ? Var(X) = ? Aufgabe 2 Ergänzen Sie die fehlenden Einträge. 11 Teil 4 Die Binomialverteilung 12 Eine diskrete Zufallsvariable X mit den Ausprägungen 0, 1, . . . , n heisst binomialverteilt, mit den Parametern n und p, wenn für ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion n px (1 − p)n−x P(X = x) = x für alle x = 0, 1, . . . , n gilt. P IR 13 n P(X = x) = px (1 − p)n−x x =: fBi(x; n, p) für x = 0, 1, 2, . . . , n E(X) = np Var(X) = np(1 − p) 14 Verteilung (rot) und Verteilungsfunktion (blau) der Binomialverteilung für n = 10 und p = 0.5 bzw. 0.25 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 2 4 6 8 10 6 8 10 x 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 2 4 x 15 Wann tritt die Binomialverteilung auf ? • Ein Experiment hat zwei mögliche Ergebnisse: E (Erfolg) und Ē (Misserfolg). • Das Experiment wird eine feste Anzahl n mal durchgeführt. • Die Durchführungen erfolgen unabhängig voneinander. • Die Erfolgswahrscheinlichkeit p im Einzelexperiment ist konstant. X = Anzahl Erfolge in den n Versuchen Dann ist X binomialverteilt. Bezeichnung: X ∼ B(n; p) 16 Aufgabe 3 Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, beim 10-maligen Werfen einer fairen Münze, • genau, • mindestens oder • höchstens 7-mal ,,Zahl“ zu erhalten. 17 Aufgabe 4 Aus statistischen Untersuchungen sei bekannt, dass die Aktie der Firma ,,SehrVerlässlich,, an jedem Tag mit der Wahrscheinlichkeit von p um 2, − steigt bzw. mit der Wahrscheinlichkeit von q = 1 − p um 1.− fällt. 0 p +2 q −1 Sie kaufen diese Aktie. Mit welcher Wahrscheinlichkeit haben Sie nach 50 Tagen einen Verlust zu beklagen, falls 1. p = 12 oder 2. p = 13 . 18 Teil 5 Die hypergeometrische Verteilung 19 Eine diskrete Zufallsvariable X mit den Ausprägungen 0, 1, 2, . . . , n heisst hypergeometrisch verteilt, mit den Parameter n, S, N (wobei n ≤ S und n ≤ N − S), wenn für ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion P(X = x) = S N−S x n−x N n für alle x = 0, 1, 2, . . . , n gilt. 20 P(X = x) = S N−S x n−x N n =: fHy (x; N, S, n) für 0 ≤ x ≤ n E(X) S = n N Var(X) S N−n S 1− = n N N N−1 21 Verteilung der hypergeometrischen Verteilung für • S = 10, W = 15, n = 7; • S = 15, W = 15, n = 8; • S = 25, W = 15, n = 8 0,3 0,3 0,25 0,25 0,2 0,2 0,15 0,15 0,1 0,1 0,05 0,05 0 0 0 1 2 3 4 5 6 7 0 2 4 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0 0 6 x x 2 4 6 x 8 8 22 Wann tritt die hypergeometrische Verteilung auf ? Von N Elementen seien S vom Typ E und W = N − S vom Typ E. Eine Stichprobe vom Umfang n wird gezogen (ohne zurücklegen). X = Anzahl Elemente vom Typ E in dieser Stichprobe. Dann ist X hypergeometrisch verteilt. 23 Aufgabe 5 In einer Urne befinden sich 10 schwarze und 15 weisse Kugeln. Es werden 7 Kugeln gezogen. Mit welcher Wahrscheinlicheit befinden sich unter diesen 7 Kugeln genau 5 schwarze (und 2 weisse)?